Software Entwicklung und Software Engineering in Tönning

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Tönning

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Wappen Deutschlandkarte
54.3172222222228.94277777777782Koordinaten: 54° 19′ N, 8° 57′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Höhe: 2 m ü. NN
Fläche: 44,41 km²
Einwohner:

4.921 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25832
Vorwahlen: 04861, 04862
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 138
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
25832 Tönning
Webpräsenz: www.toenning.de
Bürgermeister: Frank Haß (parteilos)
Lage der Stadt Tönning im Kreis Nordfriesland

Die Stadt Tönning (dänisch: Tønning, friesisch: Taning. plattdeutsch: Tönn, Tönnen und Tünn) ist ein Bade- und Luftkurort mit rund 5000 Einwohnern im Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein. Gelegen an der Eider, nahe deren Mündung in die Nordsee in der Nähe des Eidersperrwerks, verfügt die Stadt über einen kleinen Fischerei- und Sportboothafen, der aber eine große Geschichte hat. Zu Tönning gehören die Ortsteile Kating, Olversum und Groß Olversum.

Inhaltsverzeichnis

Tönning von der Eider aus
Tönning, Innenhafen

Tönning liegt in der Eider-Treene-Niederung direkt am Ufer der Eider, dem nach der Elbe größten Fluss in Schleswig-Holstein. Bei Tönning geht die Untereider in den eigentlichen Mündungsbereich, den Purrenstrom über. Die Stadt ist die größte Stadt der Halbinsel und frühere Kreisstadt des ehemaligen Landkreises Eiderstedt und liegt sowohl an der Grenze zu Dithmarschen im Süden als auch nahe dem nordfriesischen Festland im Norden, zu dessen Landkreis es heute gehört. Die Eider war als Grenze zwischen Schleswig und Holstein jahrhundertelang auch die zwischen dem Heiligen Römischen Reich und Dänemark. Tönning war also sehr lange eine dänische Grenzstadt, auch wenn dies bis ins 18./19. Jahrhundert nur eine untergeordnete Rolle spielte, da die grenzüberschreitende und wechselnde Herrschaft des dänischen Königs und verschiedener schleswig-holsteinischer Adelshäuser praktisch von weit größerer Bedeutung waren.

Mit zum Stadtgebiet gehört das Naturschutzgebiet Katinger Watt, welches durch den Bau des Eidersperrwerks entstanden ist, es ist das einzige etwas größere Waldgebiet der schleswig-holsteinischen Marsch.

Der Marktplatz mit St. Laurentius um 1895
St. Laurentius und der Markt

Die Tönningharde (Tunnighen haeret (Harde))[2] wurde erstmals 1187 erwähnt. Sie war Teil der Uthlande. Bereits 1186 wird die künftige St. Laurentius-Kirche gegründet. Man weiß, dass Bischof Waldemar in diesem Jahr von dem Ort die an die Kirche zu leistenden Zehnten forderte. 1414 brannten die Dithmarscher Tönning nieder.

„Grundtriß der Fehstung Tonninge. Anno 1651“
Nachbildung des Schlosses im Schlosspark

In den Jahren 1580 bis 1583 entstand unter Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf das Tönninger Schloss. Adolf war erster Herzog des neu gegründeten Herzogtums Schleswig-Holstein-Gottorf, im Rahmen dessen baute er das Schloss vor Husum und etwas später das prächtigere Tönninger Schloss.

Tönnings Blüte als Stadt begann, als Einwanderer aus den Niederlanden für einen starken wirtschaftlichen Aufschwung in den Dreilanden sorgten. Sie führten vor allem die Käseproduktion im großen Stil ein; Tönning wurde wichtigster Ausfuhrhafen. Im Rekordjahr 1610 gingen drei Millionen Pfund Käse durch den Tönninger Hafen. Im Schnitt der Jahre 1607 bis 1624 waren es 2,7 Millionen Pfund jährlich.

Die Kleinstadt Tönning (Stadtrecht seit 1590) war Gerichtsort für den Ostteil Eiderstedts, ab 1630 tagte hier auch die Eiderstedter Landesversammlung. Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottdorf baute die Verkehrswege aus. Während Tönning aus dem Hinterland vorher nur über Kleiwege erreichbar war, die bei Nässe unpassierbar wurden, baute er kleinere Kanäle nach Garding (Süderbootfahrt von Garding nach Katingsiel mit Abzweig nach Tönning) und nach Tetenbüll (Norderbootfahrt), während gleichzeitig bessere Entwässerungstechniken in der Gegend die Erträge der Landwirtschaft verbesserten. Im 17. Jahrhundert passierten jährlich 60.000 Pfund Weizen den Hafen, dazu kamen größere Mengen lebender Tiere, Fleisch und Wolle.

Der Hafen wurde 1613 in seiner heutigen Form gegraben. Er bot einen Anlegeplatz für die Schiffe, die Eiderstedts landwirtschaftliche Produkte nach ganz Westeuropa brachten.

Die Burchardiflut 1634 zerstörte 15 Gebäude und vernichtete 34 Menschenleben. Aber schon 1644 hatte sich die Stadt erholt. Tönning war von 1644 bis 1675 und erneut von 1692 bis 1714 Festungsstadt. Nach den Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges baute der Gottorfer Herzog Friedrich III. Tönning zur Festungsstadt aus. Unter Aufwendung von 30 Tonnen Gold wurden regelmäßige Bastionen sowie mehrere „bombensichere“ Gewölbe erbaut und die Festung mit drei Toren, dem Oster-, Norder- und Westertor versehen. Im Süden bildete der Eiderstrom sowohl Tor als auch Abwehr. Der eigentliche Sitz der Gottorfer in Gottorf lag entlang des großen Heerwegs durch Schleswig-Holstein und war so bei jeder kriegerischen Auseinandersetzung stark gefährdet. Erste Planungen, eine Ausweichresidenz auf der Insel Strand zu bauen, zerschlugen sich, als diese bei der Zweiten Groten Mandränke im Meer versank.

Noch im Dreißigjährigen Krieg zog Herzog Friedrich III. nach Tönning und begann die Stadt zur Festung auszubauen. Zusammen mit der Rödemiser Schanze im Norden, Tielener, Sorgen- und Holmer Schanze im Osten sowie der südlich gelegenen Hamhus entstand so eine umfangreiche Festungsanlage. Sowohl das Herzogtum als auch die Bewohner Eiderstedts und der verbündete schwedische König zahlten den Bau der Festung.

Die dänischen Truppen von König Friedrich III. belagerten die Festung 1659 im Rahmen eines weiteren Krieges mit den Gottorfern, konnten sie aber nicht erobern. 1675 gelang dem König allerdings den Gottorfer Herzog und Sohn Friedrichs Christian Albrecht zeitweise aus seinem Herzogtum zu vertreiben und Herrscher von Schleswig und Holstein zu werden. Im selben Jahr schleifte er die Festung.

Nachdem Christian Albrecht mit Hilfe des deutschen Kaisers und europäischer Verbündeter wieder sein Herzogtum zurückerhielt, baute er die Festung 1692 wieder auf. Er ließ die Zahl der Bastionen von ursprünglich neun auf elf erhöhen und verpflichtete erfahrene schwedische Festungsbauer unter der Leitung des Schweden Zacharias Wolf, der danach auch Festungkommandant wurde.

Im Großen Nordischen Krieg zwischen Schweden und Gottorf auf der einen und Dänemark, Russland, Polen und Sachsen auf der anderen Seite spielten sich die entscheidenden Schlachten im Gottorfer Raum in Tönning ab. 1700 marschierte der dänische König Friedrich IV. mit 14000 Mann im Herzogtum Holstein-Gottorf ein. Am 22. April 1722 wurde die Festung Tönning eingeschlossen. Sie wurde in dieser Zeit von mehreren tausend Artilleriegeschossen getroffen, die große Verwüstungen anrichteten, konnte aber gehalten werden, bis der schwedische Einmarsch in Gottorf sie am 2. Juni 1700 befreite.

Im Februar 1713 nahm Zacharias Wolf die flüchtenden schwedischen Truppen von Magnus Stenbock in der Festung auf, die vor den Truppen der Dänen, Russen und Sachsen Schutz suchten, nachdem sie die Dänen am 20. Dezember 1712 bei der Schlacht von Gadebusch geschlagen hatten. Zusätzlich zur regulären Besatzung von 1.500 Mann zogen 11.000 Schweden mit 1.000 Pferden und sonstigem Anhang in die Stadt ein. Insgesamt 22.000 Menschen sollen sich zu dieser Zeit auf dem Quadratkilometer der vollkommen unvorbereiteten Festung befunden haben. Da es für so viele Menschen kaum Vorräte gab und schnell Seuchen ausbrachen, kapitulierte Graf Stenbock relativ schnell. 1713 kapitulierte das schwedische Heer, dass die Festung verließ. Die Festung Tönning wurde weiterhin belagert, da sich Dänemark und Gottorf weiterhin im Krieg befanden. Größere Schäden wie bei der ersten Belagerung entstanden aber mangels Artilleriebeschuss diesmal nicht. Erst 1714 gingen die Vorräte auch für die wesentlich kleinere reguläre Bevölkerungszahl zu Ende, so dass Zacharias Wolf die Festung aufgab. Gottorf war damit militärisch chancenlos gegen den dänischen König. Dieser wurde infolge des Krieges wieder Herzog von Schleswig und begrenzte den Einfluss der Gottorfer auf Holstein.

Der dänische König ließ danach die Festung schleifen und dabei auch das Tönninger Schloss abreißen.

Ein ehemaliger Speicher, das große Packhaus aus dem Jahr 1783, erinnert an die Zeit des Eider-Kanals, der am 18. Oktober 1784 mit einer Probefahrt es Seglers Rendsburg eröffnet wurde.[3] Der zwischen Rendsburg und Kiel gebaute Kanal verband über die Eider erstmals die Nordsee mit der Ostsee über eine Verbindung, die für Seeschiffe passierbar war. Tönning als ein Binnenhafen vor der offenen Nordsee profitierte durch Schiffe, die hier anlegten, und sich für die weitere Fahrt durch die Nordsee oder den Kanal und die Ostsee ausrüsteten. Unmittelbar im Anschluss an den Kanalbau entstanden eine Lohgerberei, eine Reepschlägerei, Stärkefabriken, zwei Brauereien und eine Ziegelei. Die Tönninger Händler selbst besaßen zwar keine Schiffe, waren aber erfolgreiche Schiffsaufkäufer und -makler.

Eine kurze Blüte erlebte die Stadt während der Elbblockade durch die Briten und der folgenden Kontinentalsperre Napoleons. Tönning lag im neutralen Dänemark und war so nicht von der Kontinentalsperre betroffen. Zwischen 1803 und 1807 landete der gesamte für Hamburg bestimmte Verkehr in Tönning, wo ihn die Kaufleute über Land weitertransportierten. Ab 1805 nutzte auch die Niederländische Ostindien-Kompanie den Kanal und den Hafen für ihre Transporte nach Kopenhagen und in den Ostseeraum. Die Stadt selbst musste sich erst auf diesen Ansturm vorbereiten. P. A. Nemnich beschrieb die Stadt 1805:[4] Es fehlte an allem. Große Kosten wollte man für einen mutmaßlichen Augenblick nicht verwenden. Die Empfänger der Güter in Hamburg schrien laut über die Unordnung, Verwahrlosung und Verderb der Waren, Veruntreuung und Verschlimmbesserung des Transportes.

Handelsherren aus ganz Europa kamen nach Tönning, der Hafen wurde für wenige Jahre eine der wichtigsten Häfen an der kontinentaleuropäischen Nordseeküste. Das Packhaus, das zusammen mit dem Eiderkanal entstand, beherbergt heute unter anderem die umfangreiche historische Sammlung der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte. 1867 wurde in Tönning ein Amtsgericht errichtet, das bis 1974 bestand.

Neuer Hafen am Eidersperrwerk, knapp 10 Kilometer von der Innenstadt entfernt, aber noch auf Tönninger Stadtgebiet

Tönnings Stellung als wichtiger Durchgangshafen endete, als 1895 der Kaiser-Wilhelm-Kanal (heute: Nord-Ostsee-Kanal) eröffnet wurde, der die Schiffe über die südlicher gelegene Elbe und nicht mehr die Eider in die Nordsee führte.

Mit der Fertigstellung des Eidersperrwerks 1972 verlor der historische Hafen Tönning seine Bedeutung als Fischereihafen, da fast alle Fisch- und Krabbenkutter dorthin verlegt wurden. Der dortige Fischereihafen befindet sich aber auch auf Tönninger Stadtgebiet. Während die Rolle des Hafens immer mehr zurückging, etablierte sich der Tourismus als neues ökonomisches Standbein der Stadt.

Seit dem 1. Januar 2010 bildet Tönning eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Amt Eiderstedt, das die Verwaltungsgeschäfte für die Stadt mit durchführt.

  • 1839-1843 Friedrich Wolfhagen (* 1777; † 1846)
  • 1945–1946: Anton Schömer
  • 1946–1960: Heinrich Christensen
  • 1960–1978: Rolf Pankuweit (CDU)
  • 1978-1997: Gerhard Bittner
  • seit 1997: Frank Haß (parteilos)

Von der 20 Sitzen in der Stadtvertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 sieben Sitze, die SPD fünf und der SSW und die Wählergemeinschaft AWT haben je vier Sitze.

Blasonierung: „In Rot auf blau-silbernen Wellen im Schildfuß schwimmend eine liegende goldene Tonne, auf der ein schwarzbewehrter silberner Schwan mit erhobenen Flügeln steht.“[6]

Das Wappen beruht auf der Sage, dass Tönning an der Stelle gegründet wurde, wo ein auf einer Tonne stehender Schwan an Land getrieben wurde.

Partnerstadt von Tönning war bis Ende 2006 Skærbæk Kommune in Dänemark. Durch eine Umstrukturierung der Verwaltungseinheiten in Dänemark wurde die Städtepartnerschaft aufgelöst.

Zurzeit besteht für Tönning keine Städtepartnerschaft.

Kopfbahnhof Tönning

Die Stadt ist über die Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Bahnlinie wird von der Regionalbahn Schleswig-Holstein betrieben und bietet stündliche Verbindungen sowohl in Richtung Bad St. Peter-Ording als auch nach Husum. Diese Bahnstrecke von Flensburg nach Tönning wurde von der englischen Firma Morton Peto gebaut, um Schlachtvieh aus dem seinerzeit dänischen Landesteil Schleswig nach England zu transportieren. Nach Annexion Schleswigs durch Preußen 1866 wurde die Strecke umgebaut und seit Anschluss Husums an die Marschbahn hat sie die Funktion als Zubringerstrecke übernommen.

Den Hafen, einst Tönnings wirtschaftliche Lebensader, betreibt heute ein Segelverein, bis auf wenige Fischkutter ist er ein reiner Sportboot- und Freizeithafen geworden.

Die Bundesstraße 5 verläuft auf einer Klappbrücke über die Eider, sie verbindet Eiderstedt mit Dithmarschen. Bis zum Bau des Eidersperrwerks 1973 war sie die mündungsnächste Möglichkeit die Eider zu überqueren.

Eingang zum Multimar

1818 errichteten private Investoren eine Badeanstalt an der Eider. Es handelte sich um den ersten Versuch, den beginnenden Trend auch an der schleswig-holsteinischen Westküste zu importieren. Doch dem Bad war wegen „des abschüssigen und schlickigen Ufers der Eider“ kein Erfolg beschieden, so dass Wyk auf Föhr den Ruhm des ersten schleswig-holsteinischen Seebades für sich in Anspruch nehmen kann.

Heute kommen Touristen vor allem wegen des malerischen Hafens. Aber nach wie vor ist der grüne Strand an der Eider ein öffentlicher Badestrand mit Strandkörben sowie einer Überwachung des Badebetriebes durch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Das zur Expo 2000 eröffnete Multimar Wattforum ist die wichtigste Ausstellung zum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Tönning befindet sich auch an der Strecke des Themenradweges Wikinger-Friesen-Weg.

Tonnenhof des WSA Tönning

Tönning ist Sitz des Wasser- und Schifffahrtsamtes Tönning, dessen Zuständigkeitsbereich die schleswig-holsteinische Westküste (von der dänischen Grenze bis zur Elbmündung) ist. Von Tönning aus werden die Leuchttürme des Amtsbezirkes gesteuert und gewartet und die Nordsee-Schifffahrtsstraßen mit entsprechend ausgerüsteten Seezeichen (Fahrwasser-Tonnen) betriebssicher gehalten und nachmarkiert, daher lagern am Hafen die vielen mehrfarbigen Seezeichen auf dem Betriebshof des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Des Weiteren ist das WSA Tönning für den Betrieb und die Unterhaltung der Bundeswasserstraßen Eider und Sorge zuständig.

Ebenso ist Tönning Sitz des Nationalparkamts Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Ebenso sitzt dort der Nationalparkservice, der juristisch selbstständig ist, aber eng in die Nationalparkverwaltung eingebunden.[7]

In der Liste der Kulturdenkmale in Tönning stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

  • Für das Stadtbild prägend ist der Hafen mit seiner historischen Bausubstanz.
  • In der Altstadt finden sich noch Giebelhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die niederländischen Einfluss zeigen.
  • Am Marktplatz steht die evangelische St. Laurentius-Kirche, deren Nordwand noch aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die Barock-Turmspitze wurde von 1703 bis 1706 errichtet. Die 1703 von H. Röhlke geschnitzte Kanzel ist ein Geschenk der Familie des Malers Jürgen Ovens und zeigt diesen zusammen mit der Heiligen Familie auf dem Epitaph.
  • Der Marktbrunnen ist einer der wenigen Kunstbrunnen in Schleswig-Holstein.
  • Das Tönninger Schloss ist völlig zerstört, nur der Schlosspark ist erhalten.
  • Am dritten Sonntag im August findet der traditionelle „Peermarkt“ (Pferdemarkt) im Schlosspark statt. Am Vorabend gibt es am Hafen ein Feuerwerk.
  • Jedes Jahr findet an den Adventswochenenden im Packhaus am historischen Hafen ein Weihnachtsmarkt statt. Das Packhaus stellt seit 1997 in der gesamten Weihnachtszeit den längsten Weihnachtskalender der Welt dar.[8]

Tönning bildete in den 1980ern die Kulisse für die vierteilige Mini-Serie Pogo 1104 in der ARD. Die Komödie erzählt, wie drei junge Männer in Norddeutschland einen Piratensender auf einem Schiff, der Pogo, installieren und von der Nordsee aus betreiben.

  • Friedrich Wilhelm Selck (1821–1911), Kommerzienrat, Ehrenbürger seit 1899
  • Friedrich von Esmarch (1823–1908), deutscher Arzt und der Begründer des zivilen Samariterwesens in Deutschland, Ehrenbürger seit 1897. An ihn erinnert ein Standbild im Schlosspark.
  • Jacob Alberts (1860-1941), Halligmaler, Ehrenbürger seit 1931
  • Paul Dölz (1887-1975), Ehrenbürger seit 1967
  • Jürgen Ovens (1623–1678), Maler, Porträtist
  • Johann Friedrich Alberti (1642–1710), Komponist, Organist
  • Friedrich Wolfhagen (1777-1846), Jurist und Bürgermeister von Tönning, Vater von Marie Norden
  • Marie Norden (1812-1878) Pseudonym von Friederike Wolfhagen, Schriftstellerin
  • Johannes Gaye (1804–1840), Kunsthistoriker
  • Claus Hans (1900–1977), Politiker (NSDAP)
  • Kurt Thomas (1904–1973), Komponist, Musikpädagoge und Chorleiter
  • Ernst-Erich Stender (* 1944), Kirchenmusikdirektor und Organist
  • Thomas Dahl (* 1964), Kirchenmusikdirektor und Organist
  • Hinrich Brarens (1751-1826), Kapitän, Lotseninspektor und Navigationslehrer, starb in Tönning. Er verfasste das erste deutschsprachige Lehrbuch der Schifffahrtskunde.
  • Philipp Andreas Nemnich: Tönning. Beschreibung des Orts in merkantilischer Hinsicht. Müller, Scholtz, Hamburg und Tönning 1805
  • Friedrich Wolfhagen: Beschreibungen der Stadt Tönning nebst Erinnerungen das erste Viertel dieses Jahrhunderts umfassend. Beschreibung der Stadt Tönning, nebst den Zuständen derselben, vor, während und nach der Elb- und Eidersperre. Bade und Fischer, Friedrichstadt 1838
  • 350-Jahre Stadt Tönning. 12. Oktober 1590 - 12. Oktober 1940. Tönning 1940
  • Tönning von A bis Z. Westküsten-Verlag, St. Peter-Ording 1977
  • Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte. 1981 ff. Heft 1 ff.
  • Tönning im Wandel der Zeiten – Bürger schreiben über ihre Stadt. Hrsg. von der Stadt Tönning. Husum Druck- und Verlagsges., 1990, ISBN 3-88042-498-5
  • Tönning. In: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, Ortwin Pele (Hrsg.): Schleswig-Holstein Lexikon. Wachholtz Verlag, Neumünster 2006 ISBN 3-529-02441-4 S. 582-583
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2.  C. von Wimpfen: Geschichte und Zustände des Herzogtums Schleswig oder Südjütland: von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Baurmeister & Comp., 1839, S. 19f (Google Bücher (vollständige Ansicht), abgerufen am 25. Mai 2010).
  3. Christiane Witte: Das Tönninger Packhaus - 225 Jahre alt. Eigenverlag, Tönning 2008, S. 2f.
  4. zit. nach Gerd Stolz: Der alte Eiderkanal – Schleswig Holsteinischer Kanal. 4. Aufl. Heide in Holstein 1989; Boyens & Co. S. 63
  5. Sydslesvigsk Forening
  6. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  7. ISBN 3-8329-1978-3 S. 209
  8. Guinnessbuch der Rekorde


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Software Development Kit

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Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

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Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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