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Sternberg

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Sternberg (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
53.711.81666666666740Koordinaten: 53° 42′ N, 11° 49′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Sternberger Seenlandschaft
Höhe: 40 m ü. NN
Fläche: 67,67 km²
Einwohner:

4.340 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19406
Vorwahl: 03847
Kfz-Kennzeichen: PCH
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 128
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
19406 Sternberg
Webpräsenz: www.stadt-sternberg.de/
Bürgermeister: Jochen Quandt
Lage der Stadt Sternberg im Landkreis Ludwigslust-Parchim
Über dieses Bild

Sternberg ist eine Kleinstadt im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt ist Verwaltungssitz des Amtes Sternberger Seenlandschaft.

Inhaltsverzeichnis

Umliegende Städte sind Warin, Brüel, Bützow, Wismar und Schwerin. Die Stadt liegt im Naturpark Sternberger Seenland, inmitten der gleichnamigen Seenplatte eines hügeligen Endmoränenzuges am Großen Sternberger See, der von der Mildenitz durchflossen wird. Die größten Seen der seenreichen Umgebung sind der Große Sternberger See, der Trenntsee, der Groß Radener See, der Luckower See, der Wustrowsee und der Obere See. Die Anhöhen erreichen mit dem Wahrsberg im Süden 66,6 m ü. NHN.

Zu Sternberg gehören die Ortsteile Gägelow, Groß Görnow, Groß Raden, Klein Görnow, Neu Pastin, Pastin, Sagsdorf, Sternberger Burg und Zülow.

Der Name der Stadt soll auf eine slawische Burganlage zurückgehen. Die Sterne (mittelniederdeutsch: sterne; altslawisch: sterro) sollten Burg und Stadt Glück bringen. Aus Sterneberg (1256) wurde Sterneberghe (1265), Sterneberch (1409) und Sterneberghe (1409). Das älteste Stadtsiegel zeigt einen halben Stern.

Im Gemeindegebiet liegen z.B. die Anlagen Großsteingrab von Klein Görnow und Großsteingrab Dabel 2.

Sternberger Stadtmauer

In der Nähe der heutigen Siedlung befand sich eine alte slawische Burganlage. In der Nähe dieser Burg wurde um 1230 bis 1250 der Ort planmäßig mit einem rasterartigen Straßennetz in einem leicht elliptischen Grundriss angelegt. Im Jahr 1248 verlieh Fürst Pribislaw I. von der Linie Parchim-Richenberg der Siedlung Sternberg das Stadtrecht. 1260 wird es als oppidum erwähnt. Im Jahr 1256 kam Sternberg zum Fürstentum Mecklenburg. 1288 wurde das Heilig Geist-Hospital erwähnt, welches 1659 abbrennt. Um 1300 wurde mit dem Bau der frühgotischen Kirche begonnen. Zur Jahreswende 1308/1309 war ein großer Stadtbrand. 1322 wurde die Kirche durch den Turm ergänzt. 1310 wurde Sternberg zur Lieblingsresidenz des Fürsten Heinrich II. (dem Löwen) von Mecklenburg. Dieser starb im Jahr 1329 in seiner Sternberger Residenz, wurde jedoch im Doberaner Münster beigesetzt. Die Stadt hatte während seiner Regierung ihre Blütezeit. Seine Frau, die Fürstin Agnes, die Sternberg als Wittum erhielt und sich Herrin von Sternberg nannte, wurde 1345 in der Sternberger Kirche beigesetzt. Im Jahr 1350 verpfändete Albrecht II. einem Nicolaus Kardorf und dessen Kindern die Vogtei über Stadt und Land Sternberg. 1352 teilten die Söhne Heinrich des Löwen das Land; Sternberg kam zu Mecklenburg-Stargard und war zeitweise Residenz von Herzog Johann I. 1366 wurde Sternberg nach einem Friedensschluss "Landfriedensort". Um 1392 teilen Johannes Söhne nochmals das Stargarder Herzogtum und Johann II. (Herr von Sternberg) wählt Sternberg zur Residenz der Länder Sternberg und Fürstenberg. Die Vogtei Sternberg mit dem Fürstenhof wurde 1425 an die Familie von Plessen verpfändet. 1450 grassierte die Pest im Ort. 1468 belagert Herzog Heinrich IV. der Dicke die Stadt, die Stadt aber siegte. 1471 fiel die Stadt dann nach dem Tod des letzten Stargarder Herzogs doch an den Schweriner Herzog Heinrich den Dicken.

Stadtkirche St. Maria und St. Nikolaus
Judenfeindlichkeit in der Weltchronik von Hartmann Schedel (1493)

Am 24. Oktober 1492, zeitgleich zu den Pogromen gegen Juden in Spanien, wurden nach Einholung eines entsprechenden Gutachtens der Universität Rostock auf dem so genannten Judenberg vor Sternberg 27 Juden aus ganz Mecklenburg verbrannt, die man des Hostienfrevels bezichtigt hatte. Anlass war eine angebliche Hostienschändung[2], die der Legende nach folgendermaßen vor sich gegangen sein soll:

„ Am 22. Oktober jenes Jahres, so die gar nicht fromme Legende, verkaufte ein Priester einer Gruppe von Juden zwei geweihte Hostien. Diese durchstachen den konsekrierten Leib Christi mit Nadeln, so dass Blut daraus floss. Die angebliche Untat wurde der Obrigkeit bekannt. Siebenundzwanzig an der "Tat" mehr oder weniger beteiligte Juden starben auf dem Scheiterhaufen, ihre Glaubensgenossen hatten Mecklenburg und das benachbarte Pommern zu verlassen. Sternberg etablierte sich als Wallfahrtsort und gelangte dadurch zu Wohlstand. ... Noch 430 Jahre später aber war den Sternberger Stadtvätern jenes Ereignis wert, als Bildergeschichte ihr Notgeld zu zieren.[3]

Das Sternberger Pogrom stellt einen klassischen Justizmord dar und legte den massiven christlich motivierten Judenhass in der Bevölkerung bloß. Flugblätter mit entsprechenden Darstellungen sorgten dafür, dass Sternberg für kurze Zeit im gesamten Deutschen Reich bekannt wurde. Von 1492 bis Mitte des 16. Jahrhunderts war Sternberg aus diesem Grund Wallfahrtsort und viele Besucher mehrten den Wohlstand der Bürger. Als Folge des Judenpogroms konnte die Heiligenblut-Kapelle[4] an die Sternberger Stadtkirche angebaut werden und im Jahre 1500 ein Kloster der Augustiner-Eremiten in der Stadt angesiedelt werden; 1527 wurde es in Folge der lutherischen Reformation verlassen.

Seit 1275 trafen sich an der Sagsdorfer Brücke bei Sternberg die mecklenburgischen Herrscher und die mecklenburgischen Stände, also Ritterschaft, Geistlichkeit und Bürgermeister um über Steuern, Gesetze, Privilegien und Kriegszüge zu verhandeln. Ein außerordentlicher Landtag am 20. Juni 1549 beschloss dort die Einführung der Reformation in Mecklenburg. Mecklenburg wurde ein evangelisches Herzogtum. Nach dem Jahr 1549 fanden die Sternberger Landtage auf dem nahen Judenberg statt und wurden später in das Rathaus verlegt. Bis 1913 eröffnete man sie in der Stadtkirche.

1572 erfolgte die Verlegung des Landtages nach Sternberg. Die Stadt müsste dieses Privileg nach der Landesteilung Mecklenburgs von 1621 (Güstrower Reversalen und Erbvertrag) in die beiden Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow, mit Malchin teilen. Die Landtage des mecklenburgischen Ständestaats nach 1628 bis 1918 fanden so abwechselnd in Sternberg – also im Schwerinschen, und in Malchin – also im Güstrowschen, statt.

Nach dem Hamburger Vergleich wurde Mecklenburg in zwei beschränkt autonome (Teil-) Herzogtümer geteilt, ab 1815 (Teil-) Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Diese bildeten einen gemeinsamen Staat und unterstanden einem gemeinsamen Landtag. Dieser jährlich im Herbst einberufene Landtag tagte in den jeweiligen Rathäusern von Sternberg und Malchin. Bis zum Ersten Weltkrieg gehörte Sternberg zum Herzogtum (ab 1815 Großherzogtum) Mecklenburg-Schwerin.

1618 wurde die Sternberger Vogtei an die Familie von Grabow verpfändet. Ab 1622 tagte das Hofgericht im Rathaus von Sternberg. Während des Dreißigjährigen Krieges hielt Wallenstein 1628 einen Landtag in Sternberg ab und besetzten 1638 die kaiserlichen Truppen unter General Gallas die Stadt, und nutzten sie einige Zeit als Hauptquartier. 1639 brach die Pest aus, die so stark wütete, dass die Stadt ein halbes Jahr nahezu verlassen war. Der verheerende Stadtbrand vom 23. April 1659 richtete großen Schaden an, nur eine Scheune blieb erhalten. Da für die Wiedererrichtung des ebenfalls abgebrannten Hof- und Landgerichts jetzt die nötigen Mittel fehlten, wurde dieses im Jahr 1667 von Sternberg nach Parchim verlegt. 1675/76 blieb die Stadt auch nicht vom Krieg der Schweden gegen die Brandenburger verschont. Durch eine Seuche der Soldaten fanden auch die Hälfte der Einwohner den Tod. Danach begann der Wiederaufbau der Stadt. Auch im Nordischen Krieg musste die Stadt durch schwedische und russische Truppen leiden.

Nach der Reichsexekution von 1717 bis 1728 kämpften Sternberger Schützen 1733 erfolglos zusammen mit dem abgesetzten Herzog Karl Leopold gegen die Ritterschaft und Herzog Christian Ludwig II.. Im Gegenzug besetzten kaiserliche Truppen die Stadt. 4.052 Taler Kosten musste allein Sternberg für diesen Bürgerkrieg berappen. Von 1774 bis 1848 war Sternberg Sitz einer Superintendentur. 1790 verkaufte dann die Familie Pressentin ihr landtagsfähiges Rittergut, das 1830 eingemeindet wurde.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren wieder Juden in Sternberg ansässig. Sie richteten 1825 am Fuße des Judenbergs ihren Jüdischen Friedhof ein, der in der Zeit des Nationalsozialismus mehrmals geschändet und zerstört wurde.

1839 entstanden die Wallanlagen in der heutigen Form. Die Chaussee Schwerin-Sternberg-Güstrow entstand. Sternberg erhielt 1887 durch die 72 km lange Nebenlinie Wismar-Karow Anschluss an das Eisenbahnnetz. Im Jahr 1855 hat der Ort 2550 Einwohner. Ab 1865 verfügte der Ort über Straßenbeleuchtung mit Petroleum und 1869 wurde die erste Telegraphenstation eingerichtet. Ein Postamt kam 1871 und 1888 wurde ein neues Reichspostgebäude am Markt errichtet. 1887 erhält der Ort seinen Anschluss an die Bahnlinie Hornstorf-Karow-Wismar und eine Bahnhof. 1894 ist Sternberg Gastgeber für das 18. Mecklenburger Sängerfest.

Sternberg verfügte über eine sechsklassige Bürgerschule sowie eine Volksschulklasse.

Technikum: 1895 erhielt die Stadt eine Höhere Lehranstalt für Bauberufe mit einem Neubau von 1899. Die Burschenschaften Obodritia und Teutonia entstanden 1895, die Arminia 1903, die Normania 1920 und 1925 die Germania. 1902 wirkte hier Heinrich Tessenow als Dozent. Von 1915 bis 1918 war das Technikumgebäude Kriegslazarett. 1934 wurde das Technikum aufgelöst und die Post nutzt ab 1935 das Gebäude als Postschutzschule. Dorthin sollten 1945 die Akten und Einrichtungen der Oberpostdirektion Königsberg verbracht werden. Als die Lastwagen eintrafen, wurden sie von der Roten Armee empfangen.[5]

Nach 1918 gehörte Sternberg zum Freistaat Mecklenburg-Schwerin, dann ab 1934 zum Land Mecklenburg sowie bis 1933 zum Amt Wismar. 1933 wurde aus dem Amt Wismar der Kreis Wismar und ab 1939 der Landkreis Wismar.

1919 kam das bisherige Dominalamt Warin-Neukloster-Sternberg-Tempzin zum neugebildeten Kreis Wismar. 1922 entstand die Chaussee nach Demen und die Stadtbibliothek richtete sich im Rathaus ein. An der Mildenitz bei Zülow geht 1924 ein Kraftwerk in Betrieb. 1929 wurde am Fischerteich ein neues Schulgebäude aufgebaut, nach dem das alte abbrannte. Auch wird das Freibad Am Heidberg eröffnet.

Notgeld

1922 druckt die Stadt Sternberg Notgeld in Folge der Inflation. Das Notgeld zeigt Motive des Judenpogroms[6] von 1492, das schon früh, um 1500, als Justizmord aufgedeckt worden war.

„ Deutschland 1922. Auf dem Höhepunkt der Inflation druckten viele Städte eigenes, sogenanntes Notgeld. Auch Sternberg im Mecklenburgischen gab solche Kupons heraus. Bemerkenswert daran waren die darauf abgebildeten Motive. Sie stellten ein Ereignis dar, welches sich 1492 in Sternberg zugetragen haben soll – eine Hostienschändung. … Siebenundzwanzig an der „Tat“ mehr oder weniger beteiligte Juden starben auf dem Scheiterhaufen, ihre Glaubensgenossen hatten Mecklenburg und das benachbarte Pommern zu verlassen. Sternberg etablierte sich als Wallfahrtsort und gelangte dadurch zu Wohlstand. … Noch 430 Jahre später aber war den Sternberger Stadtvätern jenes Ereignis wert, als Bildergeschichte ihr Notgeld zu zieren. Unkommentiert, als handele es sich dabei um eine historische, wahrheitsgemäße Begebenheit.[3]

1932 kann die NSDAP erstmals unter Missachtung der Wahlgesetze ihren Kandidaten als Bürgermeister durchsetzen. Die Nazis lösen verschiedene Vereine auf oder gliedern sie in ihre NS-Organisationen ein. 1934 wurde das Technikum aufgelöst und eine SS-Sportschule nutzt das Gebäude vorübergehend und ab 1935 eine Postschutzschule. 1937 eröffnete am Sternberger die Badeanstalt. 1940 ist die Stadt wieder „judenfrei“, die letzten beiden Juden müssen die Stadt verlassen. Ab 1939 waren Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter teils mit SS-Bewachung in Peeschen und im Ort. 1943 wurden ausgebombte Hamburger untergebracht. Am 3. Mai 1945 wurde Sternberg kampflos an die Rote Armee übergeben, die Rathaus, Post, Amtsgericht und andere Häuser zusammen mit dem NKWD beschlagnahmte. Durch die Flüchtlinge erhöhte sich die Einwohnerzahl schlagartig auf 4480.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1952 das Land Mecklenburg und auch der Landkreis Wismar aufgelöst und Sternberg wurde als Kreisstadt des gleichnamigen Kreises (der kleinste Kreis der DDR) dem Bezirk Schwerin zugeordnet. 1946 wurden im Zuge der Bodenreform die umliegenden großen Güter enteignet und an Neusiedler aufgeteilt. Verschiedene Unternehmer wurden ebenfalls enteignet. 1946 wurde das Hotel Kaiser Hof zum Sternberger Hof umbenannt und war danach Volkshaus und bis 1990 Sitz der Kreisleitung der SED. Bei den Wahlen 1949 stimmten noch 28,3 % der Bürger gegen die Kandidaten der Liste der Nationalen Front. Das Postschulgebäude wurde 1952 Sitz des Rat des Kreises. Die LPG Sternberger Burg, später Freundschaft entstand. Das Ministerium für Staatssicherheit bezog 1953 die Villa der alten Faßfabrik.

Bis 1963 wurden 215 neue Wohnungen, vor allem an der Leonhard-Frank-Straße, gebaut und 1978 ein Kreiskulturhaus (heute Seehotel). Ab 1967 wurde auf dem Finkenkamp entschieden der drastischen Wohnungsnot begegnet durch den Bau von 465 Mietwohnungen. Von 1945 bis 1989 wurden insgesamt 1055 Wohnungen erstellt.

1974 entstand am Luckower See ein Campingplatz für 1000 Urlauber. Die slawische Burg Groß Raden am Sternberger See wurde rekonstruiert und ist seit 1987 als archäologisches Freilichtmuseum der Öffentlichkeit zugänglich.

Nach der Wende von 1989/1990 – das Land Mecklenburg-Vorpommern entstand – wurde seit 1991 der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert; das Stadtbild dieser gut erhaltenen Landstadt, mit seiner teilweise erhaltenen Stadtmauer, hat sich stark verbessert. Weitere 325 Wohnungen entstanden von 1991 bis 1998. Nach der Auflösung des Kreises Sternberg 1994 kam die Stadt zum neugebildeten Landkreis Parchim.

Am 1. Januar 2000 wurde Pastin eingemeindet.[7] Am 1. Januar 2003 folgte Groß Görnow.[8]

Jahr 1819 1855 1905 1939 1945 1989 2000 2006 2011
Einwohner 1.852 2.550 2.735 2.743 4.480 5.200 5.049[9] 4.691[9] 4.340[9]
Das Rathaus mit der Fassade von 1850 - Foto: 2007

Der Gemeinderat besteht aus 18 Mitgliedern. Nach der Kommunalwahl vom 4. September 2011 sind die Sitze wie folgt auf die einzelnen Parteien und Listen aufgeteilt:

CDU Linke SPD NPD
10 Sitze 4 Sitze 3 Sitze 1 Sitz

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 42 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Gespalten von Gold und Rot; vorn am Spalt ein halber hersehender,gold gekrönter schwarzer Stierkopf mit geschlossenem Maul und schwarzen Hörnern; hinten am Spalt ein halber achtstrahliger, facettierter goldener Stern.“

Das Wappen wurde 1995 neu gezeichnet.

Die Flagge ist gleichmäßig quergestreift von Rot und Gold (Gelb). In der Mitte des Flaggentuches liegt, auf jeweils ein Viertel der Länge des roten und des goldenen (gelben) Streifens übergreifend, das Stadtwappen.

Seit 1990 besteht eine Städtepartnerschaft zu Lütjenburg in Schleswig-Holstein.

Fachwerkhaus mit Zierbalken
Kütiner Straße 7
Fachwerkhaus mit Zierbalken
Luckower Straße 25
Heimatmuseum
Mühlenstraße 8
Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden
Blick auf den Sternberger Markt
  • Der historische Stadtkern mit einem rasterförmigen Straßennetz: Typisch im Stadtkern sind die Fachwerkhäuser (z.B. Kütiner Straße 7 und Luckower Straße 25), die nach dem großen Brand von 1741 errichtet wurden. Die Verzierungen am Querbalken im ersten Geschoss bilden einen charakteristischen Schmuck. Der Marktplatz wurde 2009 erneuert.
  • Die Stadtkirche St. Maria und St. Nikolaus ist eine frühgotische 5 jochige Hallenkirche mit drei Schiffen, bestehend aus Backsteinen; Baubeginn am Ende des 13. Jahrhundert Mit dem quadratische Westturm, in der Breite des Mittelschiffes, wurde 1322 begonnen. Der Turm wurde nach einem Brand von 1750 restauriert. An der Südwestseite kamen 1496 nach dem Judenpogrom von 1492 und Bereicherung zur Erinnerung und für Wallfahrtszwecke die Heiligenblut-Kapelle und eine Vorhalle hinzu. Innen: Großer Altar von 1747, kleiner Schnitzaltar in der Sakristei von ca. 1500, Kanzel aus dem 18. Jh., Grabstein und Epitaph von Plessen (um 1580), Walker Orgel, Fresko mit der Darstellung der Einführung der Reformation von 1549.
  • Das Rathaus war ursprünglich ein zweigeschossiger Fachwerkbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, welches 1850 die Marktfront mit seiner tudorgotischen Putzarchitektur erhielt und um 1994 grundsaniert wurde.
  • Die Stadtmauer mit dem teilweise erhaltenen Pastiner Tor.
  • Das Heimatmuseum Sternberg mit 14 Ausstellungsräumen zur Ur- und Frühgeschichte. Für geologisch Interessierte: Der „Sternberger Kuchen“ ist ein Sternberger Gestein.
  • Die ehemaligen Quartiere der Landtagskommissare Am Markt 4 und Kütiner Straße 8
  • Ehrenmal für die Befreiung vom Faschismus aus dem Jahre 1975 am Mecklenburgring, 1991 umgewidmet für die Oper von Kriegen und Gewaltherrschaft
  • Gedenkstein aus dem Jahre 1958 am ehemaligen Jüdischen Friedhof an die Toten ihrer Gemeinde, seit 1992 als Gedenkstätte für den 1937 von den Nazis geschändeten Guten Ort
  • Stadtbefestigung, welche die Stadt fast vollständig umgibt. Darunter befindet sich das Mühlentor, welches die Reste eines größeren Stadttores darstellt. Dieses Tor wurde im Jahr 1629 während des Dreißigjährigen Krieges zerstört und 1839 teilweise wieder aufgebaut. Das Tor wurde 1998 umfassend saniert.
Hünengrab bei Klein Görnow
  • Die Slawenburg in Groß Raden mit einem Freilichtmuseum.
  • Herrenhaus Zülow
  • Der Große Sternberger See und das Sternberger Seengebiet mit mehr als 90 weiteren Seen bilden den staatlich anerkannten Erholungsort Sternberg.
  • Das Wasserkraftwerk Zülow an der Mildenitz
  • Hünengrab bei Klein Görnow.
  • Burgwall Groß Görnow

Sternberg liegt an der B 104 Schwerin–Güstrow und an der B 192 Wismar–Neubrandenburg.

Der Personenverkehr auf der Wismar-Karower Eisenbahn von Blankenberg über Sternberg in Richtung Goldberg wurde 1996 (Karow–Sternberg) beziehungsweise 1998 (Sternberg–Blankenberg–Wismar) eingestellt. Über den Busverkehr ist Sternberg jedoch weiterhin an Blankenberg und somit an den Zugverkehr angebunden. Es verkehren auch Busse in Richtung Güstrow, Parchim und der Landeshauptstadt Schwerin.


  • Johann Erichson (1700–1779), deutscher Theologe und Schulmann
  • Albrecht Tischbein (1803–1881), Ingenieur, Maschinen- und Schiffbauer
  • Julius Heinrich Zimmermann (1851–1923), Musikinstrumentenhersteller und Musikverleger
  • Johannes Dörwaldt (1876–1972), Postbeamter, Ortschronist und -historiker, 1956 Ehrenbürger von Sternberg
  • Alexander Behm (1880–1952), deutscher Physiker und Erfinder des Echolots
  • Jochen Brockmann (1919–1990), deutscher Schauspieler
  • Pribislaw I. (1224–1275), Herr zu Parchim-Richenberg, gründete um 1240 bis 1250 Sternberg
  • Heinrich II., der Löwe (1266–1329), Fürst zu Mecklenburg, starb in Sternberg
  • David Franck (1682–1756), Historiker, ab 1713 Schulrektor und ab 1717 Pastor in Sternberg, Namensgeber des örtlichen Gymnasiums
  • August Albrecht Christian Tischbein (1768–1848), Maler, Lithograph und Zeichenlehrer, Vater von Albrecht Tischbein, zeitweilig in Sternberg tätig
  • August Bard (1881–1961), Pastor, wohnte bis 1935 in Sternberg, schrieb 1926/27 Die Geschichte der Stadt Sternberg
  • Karl-Heinz Aeberlin (1920–1992), ab 1950er Jahre Schuldirektor in Sternberg, prägte das kulturelle Leben von Sternberg
  • Hans Hamann (1922–1978), Kaufmann, Stadtrat und 1964–1974 Bürgermeister von Sternberg
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Judenpogrom, Hostenfrevel, Stadtgeschichte Sternberg"Wie die Legende berichtet, erhielt der Jude Eleasar von einem Sternberger Messpriester geweihte Hostien. Diese wurden am 20. Juli 1492 von den Juden zerstochen und zerschnitten, wobei Blut aus ihnen floss, das "Heilige Blut" von Sternberg. Als Eleasars Frau versucht haben soll, die Hostien ins Wasser zu werfen, ist sie mit beiden Füßen in einen Stein eingesunken."; Stadtgeschichte Sternberg; Torsten Bade, Hamburg, 3. April 2008, 15:05 Uhr
  3. a b Perter Ortag; Jüdische Kultur und Geschichte; Vorwort S.7; Bonn 2004; Bundeszentrale für politische Bildung
  4. Judenpogrom, Hostenfrevel, Stadtgeschichte Sternberg"Dieses "Beweisstück" für die Schuld der Juden ist auch heute noch, eingemauert in der Wand der heiligen Blutskapelle (Stadtkirche), zu sehen. Als Folge dieses Verrats wurden in Sternberg Scheiterhaufen errichtet, auf denen 27 Juden verbrannten. Die Stadt Sternberg zog ihren Vorteil aus dieser Begebenheit. Zum "Heiligen Blut" und den ausgestellten Hostien machten um 1500 jährlich tausende Gläubige Wallfahrten. Mit den Wallfahrern kamen Gold und Geschenke nach Sternberg."; Stadtgeschichte Sternberg; Torsten Bade, Hamburg, 3. April 2008, 15:05 Uhr
  5. ISBN 3-88189-441-1
  6. „Das Kreuz hat im Leben vieler Menschen seine Spuren hinterlassen. Für uns als Christen ist es das Sinnbild für Liebe und Güte. Aber es hat auch Narben hinterlassen, wie mit der Judenverbrennung in Sternberg“, meint die Sternberger Pastorin Cornelia Ogilvie. Auch dies sei Teil der christlichen Geschichte. „Deshalb soll die Plastik nicht nur ein Denkmal, sondern vor allem ein Mahnmal sein. Wir betrachten es als ein Zeichen für unsere christliche Verantwortung“, sagt sie.“ Zeichen gegen das Vergessen 11. Oktober 2007
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2000
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  9. a b c Mecklenburg-Vorpommern: Statistisches Amt
  • Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, Band 4 S. 134ff
  • Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Franziskaner, Klarissen, Dominikaner und Augustiner-Eremiten im Mittelalter. Werl 1995 (Saxonia Franciscana 6)
  • Stadt Sternberg (Herausgeber): 750 Jahre Sternberg, Sternberg, 1998


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Software Development Kit

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Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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