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Schleswig

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Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Schleswig in Schleswig-Holstein. Zu weiteren Bedeutungen des Wortes siehe Schleswig (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
54.5152777777789.56972222222221Koordinaten: 54° 31′ N, 9° 34′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Höhe: 1 m ü. NN
Fläche: 24,3 km²
Einwohner:

24.058 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 990 Einwohner je km²
Postleitzahl: 24837
Vorwahl: 04621
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 075
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausmarkt 1
24837 Schleswig
Webpräsenz: www.schleswig.de
Bürgermeister: Thorsten Dahl (parteilos)
Lage der Stadt Schleswig im Kreis Schleswig-Flensburg

Schleswig ([ˈʃleːsvɪç], niederdeutsch: Sleswig, dänisch: Slesvig) ist eine Stadt im Norden Schleswig-Holsteins an der Schlei. Sie ist Kreisstadt des Kreises Schleswig-Flensburg, ehemalige Hauptstadt des Herzogtums Schleswig und Sitz des Oberlandesgerichts von Schleswig-Holstein.

Der Stadtname kommt aus dem Altnordischen und bedeutet Bucht der Schlei oder Hafen der Schlei.[2]

Nahegelegene Großstädte sind Kiel (etwa 50 km südöstlich) und Hamburg (ca 120 km südlich).

Inhaltsverzeichnis

Die Stadt liegt am westlichen Ende der Schlei, welche als Ostsee-Fjord die Grenze der beiden Halbinseln Angeln und Schwansen bildet, und damit am westlichen Rand des Schleswig-Holsteinischen Hügellandes am Übergang zur Geest.

Das Stadtgebiet umfasst Höhenlagen von 0 bis 20 m ü. NN. In der Stadt liegt der Brautsee.

Die nächsten größeren Städte sind Flensburg, Husum und Kiel. In unmittelbarer Nähe verläuft die Autobahn 7. In Schleswig enden die Bundesstraßen 76 und 77, im Norden der Stadt verläuft die B 201. Der Schleswiger Bahnhof ist Haltepunkt für IC- und ICE-Züge und liegt an den Bahnstrecken Hamburg–Neumünster–Flensburg und Husum–Kiel.

Klimadiagramm von Schleswig

Das Klima ist feuchtgemäßigt und ozeanisch geprägt. Die Temperatur beträgt im Jahresmittel 8° C, die Niederschlagsmenge 814 mm.

Gegliedert ist Schleswig in verschiedene Stadtteile:

  • Die Altstadt mit dem St. Petri-Dom und dem Rathaus
  • Der Holm mit seinen kleinen Fischerhäusern an der Schlei und dem St.-Johannis-Kloster
  • Der Lollfuß (dänisch: Lolfod) mit dem Landestheater und dem Amtsgericht
  • Der Friedrichsberg (Frederiksberg) mit den Adelspalais und dem Oberlandesgericht
  • Die Neustadt mit Schloss Gottorf, dem Burgsee und dem barocken Fürstengarten
  • Sankt Jürgen (Sankt Jørgen) mit dem Gewerbegebiet der Stadt
  • Auf der Freiheit mit modernen Bauten im Bauhausstil
  • Klappschau (Klapskov)
  • Schleswig-Nord

Zu der Stadt Schleswig gehört zudem die Möweninsel in der Mitte der Schlei

Lageplan von Haithabu
Siehe auch: Schleswig-Holstein#Geschichte

Schleswig wurde im Jahre 804 erstmals als Sliasthorp erwähnt und feierte im Jahr 2004 sein 1200-jähriges Jubiläum. Die Endung thorp verweist darauf, dass es sich um eine Nebensiedlung handelt.

Die Haithabu genannte Siedlung am Haddebyer Noor wurde von König Gudfred (Göttrik) 808 zum Handelsplatz ausgebaut und 1066 von Slawen zerstört. Die Frage, ob die Keimzellen der gegenüberliegenden heutigen Stadt Schleswig erst nach der Zerstörung von Haithabu gegründet wurden oder schon einige Jahre Bestand hatten, wird bislang in der Forschung kontrovers diskutiert. Jedenfalls übernahm das mittelalterliche Schleswig das Erbe Haithabus als bedeutendste Drehscheibe des nordeuropäischen Handels mit dem schon seit der Wikingerzeit bestehenden Westhafen bei Hollingstedt.

Gegen 900 erobern die schwedischen Wikinger unter ihrem König Olaf das Gebiet. 934 schlägt der ostfränkische König Heinrich I. der Vogler Olafs Sohn Knut I. und macht Haithabu tributpflichtig. Kaiser Otto I. gründet 947 das Bistum Schleswig. Im Jahre 983 erobert der dänische Wikingerkönig Harald Blauzahn das Gebiet zurück.

Petri-Portal des Schleswiger Doms, ca. 1180
Der Holm
Die Altstadt

Der Chronist Adam von Bremen berichtete schon im Jahr 1076 ausführlich über die Bedeutung Haithabus und Schleswigs. So wurde unter Erzbischof Adalbert von Bremen in Schleswig eine Synode abgehalten, zu der Vertreter aus ganz Nordeuropa eingeladen waren. Die ersten Bischöfe Schleswigs waren Harald (Haroldus), Poppo und Rodolphus.

Für das Jahr 1134 wird von Saxo Grammaticus der Dom erwähnt. Er berichtet, dass sich der dänische König Niels vor den Brüdern der St. Knudsgilde in den Dom flüchten wollte, aber erschlagen wird, weil er 1131 den Herzog Knud Lavard, den Sohn seines älteren Bruders Erik Ejegod, töten ließ.

Die Residenz der Bischöfe war zunächst eine Burg, die heute unter dem Schloss Gottorf liegt und zuerst im Jahre 1161 erwähnt wurde, als der Schleswiger Bischof Occo nach der Zerstörung seiner nordwestlich von Schleswig gelegenen Burg Alt-Gottorf seinen Sitz auf die Schlossinsel verlegte. Besitz des Bischofs blieb die Burg bis zum Jahre 1268, danach kam sie im Tausch für die Burg Schwabstedt an die Herzöge von Schleswig und ging 1340 an die in Holstein regierenden Schauenburger Grafen über. Der Bischofspalast war darauf das Königsteinsche Palais in der Norderdomstraße 15, der Rumohrenhof. Solange das katholische Bistum Schleswig bestand, bildete der Hof den Mittelpunkt der bischöflichen Güterverwaltung. Die Ursprünge des Baus gehen auf die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Der Erbauer soll Bischof Nicolaus Wulf (1429 - 1474) gewesen sein. Nach dem Tode des letzten katholischen Bischofs Gottschalk von Ahlefeldt 1541 hatte das Gebäude unterschiedliche Besitzer. Nach Auflösung des Domkapitels 1773 wurde der Hof an Baron Johann Ludwig von Königstein verkauft, der die alten Gebäude umbauen und ihnen die jetzige Gestalt geben ließ.

Schleswig hatte in den Folgejahren seine Rolle als überregionale Handelsmetropole des Nordens an Lübeck abtreten müssen, war zu dieser Zeit aber noch immer ein Handelsplatz von regionaler Bedeutung, doch ging die regionale Vorrangstellung im Laufe der Zeit auf Flensburg über.

1486 erscheint das von dem Drucker Steffen Arndes gesetzte Messbuch Missale Slesvicense für das Stift in Schleswig als bedeutender norddeutscher Frühdruck.

Schloss Gottorf
Stadtansicht Schleswigs um 1600

Nach der Reformation verschwanden bis auf wenige Ausnahmen nahezu alle der zahlreichen Kirchen und Klöster der Stadt. Teilweise wurden sie „in überschäumendem Glaubenseifer gewostet“, d. h. bis auf die Fundamente abgebrochen, was sich bei Ausgrabungen der Maria-Magdalena-Kirche des Dominikanerklosters sehr deutlich zeigte. Quasi als Ausgleich entstanden zahlreiche Adelspalais innerhalb der Stadtgrenzen, in welchen die hohen Beamten des Herzogtums residierten.

Nach der Landesteilung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein 1544 wurde Schloss Gottorf nämlich Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf. Diese blieben der dänischen Krone außenpolitisch zunächst eng verbunden, im 17. Jahrhundert führten sie jedoch eine zunehmend eigenständige Politik.

Unter Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf kam es zu einer Blütezeit des selbständigen Gottorfer Hofes. Kanzler war Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg. Folgende Künstler sind zu dieser Zeit auf dem Hof tätig: Maler Jürgen Ovens (Schüler Rembrandts), der Schnitzer Hand Gudewerdt d.J.. Der Hofgelehrte Adam Olearius beschreibt 1647 die Reisen nach Moskau (1633) und Persien (1636).

1711 wurden die beiden Vorstädte Lollfuß und Friedrichsberg eingemeindet. Schleswig, Lollfuß und Friedrichsberg werden zur „combinirten Stadt Schleswig“ zusammengeschlossen. Schleswig bekommt einen ersten Bürgermeister für die ganze Stadt.

Nach dem Großen Nordischen Krieg (1700-1721) und dem damit verbundenen Sieg Dänemarks über das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf fallen die Gottorfer Anteile des Herzogtums Schleswig an den dänischen König, da dieser nun zugleich Herzog von Schleswig wurde. Für die Stadt Schleswig bedeutete dies schwere wirtschaftliche Nachteile, da sie ihre Stellung als herzogliche Residenzstadt eines teilweise souveränen Staates einbüßte.

Der Ständesaal zu Schleswig – heutiges Schleswiger Rathaus

Nach dem Verlust der Residenzfunktion für die seit 1658 in ihren Anteilen im Herzogtum Schleswig souverän regierenden gottorfschen Herzöge wurde Schloss Gottorf nun Sitz des Obergerichts sowie der Regierungs- und Justizbehörde für das gesamte Herzogtum Schleswig, später (1834) im Zuge einer Justiz- und Verwaltungsreform sogar Sitz einer gemeinschaftlichen Regierung für beide Herzogtümer (Schleswig und Holstein). Da der Herzog von Schleswig als dänischer König meist in Kopenhagen weilte, setzte er jedoch stets Statthalter auf Gottorf ein.

Unter dem Statthalter Landgraf Carl von Hessen (1744-1836) erlebt Schleswig erneut eine kulturelle Blütezeit. 1836/1843 wurden Regierung und Gericht getrennt und die Ständeversammlung des Herzogtums wurde wieder eingerichtet. Als Tagungsraum dieses "Parlaments" diente der Ständesaal des Rathauses. Schleswig selbst besaß zu diesem Zeitpunkt ca. 11000 Einwohner.

Ab 1840 wurde der deutsch-dänische Konflikt das beherrschende Thema in der Stadt, deren Bürger sich überwiegend auf die Seite der deutschen Schleswig-Holsteiner stellten. Unter anderem entsteht das Schleswig-Holstein-Lied in Schleswig und wird vom 23.-25. Juli beim Sängerfest der schleswig-holsteinischen Liedertafeln in Schleswig begeistert gesungen. Der Text stammt von dem Schleswiger Advokaten Chemnitz die Musik von C.G. Bellmann, Kantor am St. Johannis-Kloster. Gleichzeitig wird das erste blau-weiß-rote (Schleswig-Holsteins Farben) Banner gezeigt.

1848 brach die Schleswig-Holsteinische Erhebung der deutsch gesinnten Bevölkerung Schleswig und Holsteins gegen die Herrschaft des dänischen Königs in den Herzogtümern aus, in dem es am 23./24. April 1848 zur Schlacht bei Schleswig kam. In dieser Osterschlacht wurden die dänischen Truppen zwar aus der Stadt Schleswig vertrieben, jedoch stand am Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen 1851 ein Sieg des Königreichs Dänemark über Schleswig-Holstein. Diese blieben als Folge des Krieges als eigenständige Herzogtümer zwar völkerrechtlich unabhängig, der dänische König blieb aber Herzog von Schleswig und Holstein. Ferner wurden die herzoglichen Behörden innerhalb des Dänischen Gesamtstaates neu geordnet. Schleswig verlor als Folge sämtliche herzoglichen Regierungsbehörden blieb jedoch weiterhin Sitz der Schleswigschen Ständeversammlung.

Preußische Provinz Schleswig-Holstein
Karte von Schleswig 1871

Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurden die Herzogtümer Schleswig und Holstein zunächst gemeinsam von Preußen und Österreich als Kondominium verwaltet. Nach der Gasteiner Konvention 1865 gerieten Stadt und Herzogtum Schleswig unter preußische Verwaltung, bevor sie nach dem Deutschen Krieg 1866 von Preußen annektiert wurden.

Die Stadt Schleswig löste von 1879 bis 1917 Kiel als Sitz des Oberpräsidenten ab und war bis 1945 Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein. Der Provinziallandtag Schleswig-Holstein tagte bis 1904 weiterhin im alten Ständesaal. In der preußischen Zeit erfolgte von 1888 bis 1894 der Bau des 112 Meter hohen Schleswiger Domturmes.

Unter preußischer Herrschaft war Schleswig zudem bis zum Ende des Ersten Weltkrieges auch Garnisonsstadt. Am 9. November 1866 kamen der Regimentsstab und das 3. Bataillon des neu aufgestellten preußischen Infanterieregiments 84 in die Stadt. Das 1. und 2. Bataillon folgten 1890 und 1892. Ein Bataillon lag im Schloß Gottorf, für die anderen Bataillone wurden die Kasernen an der Moltkestraße 1892 gebaut. Das Regiment erhielt 1867 den Namen „Schleswigsches Infanterie-Regiment Nr. 84“ und wurde 1888 zu Ehren des Generals von Manstein in „Infanterie-Regiment von Manstein (Schleswigsches) Nr. 84“ umbenannt. Es wurde nach der Revolution 1918 schließlich wieder aufgelöst. 1866 kam das neu aufgestellte preußische Husarenregiment Nr. 16 nach Schleswig. Es erhielt 1867 den Namen „Schleswig-Holsteinisches Husaren-Regiment Nr. 16“. 1872 wurde Kaiser Franz Joseph I. von Österreich Chef des Regiments, dessen Name in „Husaren-Regiment Kaiser Franz-Joseph von Österreich, König von Ungarn (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 16“ geändert wurde. Das Schloß Gottorf war seine Kaserne bis zur Auflösung nach der Revolution von 1918.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges läuteten in Schleswig anlässlich der Mobilmachung von 7 bis 8 Uhr die Glocken der Kirchen und die Bevölkerung sah dem Waffengang zunächst begeistert entgegen. Die öffentlichen Gebäude der Stadt, wie der Sitz der Provinzialregierung, der Bahnhof, die Post, die Reichsbank und das Rathaus wurden vom Militär besetzt und am 3. August rückte das Husarenregiment aus und am 8. August verließ auch das Regiment von Manstein die Stadt. Letztendlich hatte Schleswig im Ersten Weltkrieg ca. 270 Gefallene zu beklagen, für die 1920 auf dem Domfriedhof ein Denkmal und 1926 an der Ecke Flensburger Straße/Neuwerkstraße ein Monument aus grauem Granit aufgestellt wurden.[3]

In der Weimarer Republik wurde der Schleswiger Graf Ulrich von Brockdorff-Rantzau der erster Außenminister der jungen Deutschen Republik. Gewählt wurden überwiegend die Sozialdemokraten, die Nationalliberalen und die Deutschnationalen (als Beispiel das Ergebnis der Reichstagswahl am 20. Mai 1928 - Wahlberechtigte in Schleswig 11557, Stimmen SPD 3300, DVP 2120, DNVP 1313, DDP 810).[4]

Während der 12 Jahre des Dritten Reiches sind rund 4000 Schleswiger Mitglied der NSDAP gewesen. Von 1933 bis 1937 erfolgte zudem der Bau der Kaserne auf der Freiheit. Ferner wurden 1935 die ursprünglichen Farben des Stadtwappens von Schleswig von blau-rot auf blau-gold geändert. Dafür sollen heraldische Grundsätze maßgeblich gewesen sein.

In diesem Jahr wird zudem die vom Wasser umgebene Fischersiedlung Holm mit der Fischbrückstraße verbunden und der Graben zugeschüttet. Es wird die Knud-Laward-Straße als Zufahrt zur Kaserne gebaut. Der Holm ist somit keine Insel mehr.

Von den Bombenangriffen der Alliierten bleibt Schleswig während des Zweiten Weltkrieges weitgehend verschont. Jedoch werden verschiedene Denkmäler (u.a. die überlebensgroße Bismarckstatue vom Rathausmarkt, das Kanonen-Denkmal Kaiser Wilhelm des I. beim Regierungsgebäude, die Bronzefiguren vom Reventlou-Beseler-Denkmal vor dem Amtsgericht, das Germania-Denkmal an der oberen Michaelis-Allee) eingeschmolzen, um deren Metall für die Kriegsproduktion nutzen zu können. Die Denkmäler wurden auch nach Beendigung des Krieges nie wiederhergestellt. Anstelle des Bismarcks-Denkmals ziert jedoch inzwischen ein Brunnen den Marktplatz von Schleswig.

Nach dem Krieg besetzen britische Truppen Schleswig und beschlagnahmen den Seefliegerhorst auf der Freiheit, das Gewese Luisenbad nebst Badestrand, die Bootsschuppen des Schleisegelklubs und die Strandhalle sowie zahlreiche private Villen zur Unterbringung (151 Häuser mit 2490 Räumen und 73556 m² Wohnraum, darunter sind 59 Privathäuser mit 456 Räumen). Ferner müssen die Besitzer der privaten Segelboote ihre Schiffe zur Verfügung stellen. Die Michaeliskirche dient während dieser Zeit als englische Garnisonkirche.

Mit der 1946 von der britischen Militärregierung betriebenen Umwandlung Schleswig-Holsteins von einer preußischen Provinz zum eigenen deutschen Bundesland verliert Schleswig seine herausragende Rolle unter den Städten Schleswig-Holsteins und Kiel wird Landeshauptstadt. Später werden die britischen Soldaten durch norwegisches Militär als Besatzungsmacht ersetzt.

Schleswig zählt in der Nachkriegszeit 26213 Einwohner. Dazu kommen 9767 Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und Evakuierte aus den zerbombten Städten. Insgesamt sind es also rund 36000 Personen. Aufgrund von Nahrungsmittelknappheit herrschte im gesamten Stadtgebiet großer Hunger.

Aufgrund der Anschlussbestrebungen seitens der dänischen Minderheit zum Königreich Dänemark und den Versuchen die deutsche Mehrheitsbevölkerung durch Geschenke in diesem Sinne zu beeinflussen (Speckdänen) erfolgt zur Verhinderung des Aufkommens eines Nationalitätenkonflikts am 12. Oktober 1945 seitens der britischen Besatzungsmacht ein Verbot des Flaggens mit dänischen oder schleswig-holsteinischen Farben.

Am 24. Oktober 1948 erfolgt die erste Gemeindewahl im neuen Bundesland Schleswig-Holstein. In Schleswig gewinnt ein Wahlbündnis von CDU und SPD. Dieses erzielt in Schleswig zusammen 12286 Stimmen. Der SSW, als Partei der dänischen Minderheit, erhielt trotz massiver Werbung unter der deutschen Bevölkerung hingegen nur 7187 Stimmen und die linksextremistische KPD nur 305 Stimmen. In die Stadtvertretung wurden hierdurch 20 deutsche und 7 dänischgesinnte Mitglieder gewählt. Von den 20 deutschen Vertretern gehörten 12 der CDU und 8 der SPD an. Aufgrund des eindeutigen deutschen Wahlsieges wurden vom Rathaus und vom Domturm daraufhin in den Folgetagen die von der Militärregierung erst kürzlich wieder zugelassenen blau-weiß-roten Landesfarben gehisst.

Als Ausgleich für den Verlust der politischen und administrativen Funktionen als Landeshauptstadt wird Schleswig nach dem Zweiten Weltkrieg zudem Sitz des Oberlandesgerichts, des Landesarchivs, des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte und des Archäologischen Landesmuseums. Schleswig ist somit heute kulturelles und Justizzentrum des Bundeslandes Schleswig-Holstein.

Wappen des Kreises Schleswig-Flensburg

Schleswig gehört zum Bundestagswahlkreis Flensburg – Schleswig und zum Landtagswahlkreis Schleswig, welche beide bei der letzten Wahl von der CDU direkt gewonnen wurden. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Kreises Schleswig-Flensburg.

Das Schleswiger Rathaus

Bei der Wahl zur Stadtversammlung im Mai 2008 errang die CDU 10, die SPD 9 und der SSW 5 der insgesamt 28 Sitze. Außerdem sind das erste Mal Die Grünen mit 3 Sitzen und die FDP mit einem Sitz vertreten.

Amtszeit Name
Beginn Ende
29. Dezember 1885 31. Dezember 1909 Julius Heiberg
1. Januar 1910 31. Dezember 1912 Wilhelm Brückner
1. April 1913 10. August 1933 Oscar Behrens
11. August 1933 23. Oktober 1933 Heinrich Blum, kommissarischer Bürgermeister
24. Oktober 1933 22. Januar 1934 Adolf Herting, kommissarischer Bürgermeister
22. Januar 1934 31. Oktober 1937 Franz Friedrich Freiherr von Baselli
11. Dezember 1937 Mai 1945 Helmut Lemke, NSDAP
15. Mai 1945 30. November 1945 Hans Hinrichs, kommissarischer Bürgermeister
1. Dezember 1945 19. November 1948 Hermann Clausen, SPD, kommissarischer Bürgermeister, gewählter Bürgermeister vom 7. März bis 19. November 1948
19. November 1948 30. April 1950 Jakob Böhme, CDU
1. Mai 1950 30. Dezember 1954 Bruno Lorenzen
1. Juni 1955 9. August 1973 Werner Kugler, CDU
12. November 1973 18. Januar 1977 Bodo Richter, SPD
19. Januar 1978 18. Januar 1990 Heinz Bartheidel, CDU
19. Januar 1990 18. Januar 2002 Klaus Nielsky, SPD
19. Januar 2002 Thorsten Dahl
Stadtwappen Schleswigs

Die Stadt Schleswig führt seit 1935 ein eigenes Wappen. Blasonierung: „In Blau über blauen und silbernen Wellen auf torloser goldener Zinnenmauer ein goldener Zinnenturm, den eine zugewendete goldene Mondsichel und ein sechsstrahliger goldener Stern begleiten.“[5]

Die Schleswiger Flagge (Blasonierung: „Die Stadtflagge ist blau-gelb.“[6]) ist nicht in der Kommunalen Wappenrolle Schleswig-Holstein eingetragen. Die Farben blau-gelb entsprechen denen des Herzogtums Schleswig (siehe auch: Schleswigsche Löwen).

Der St.Petri-Dom
Holmer Kapelle

Die überwiegende Mehrheit der Schleswiger ist evangelisch-lutherisch. Die lutherischen Gemeinden Schleswigs gehören der Nordelbisch Evangelisch-Lutherischen Kirche (Domgemeinde, St. Michaelis, Friedrichsberg mit jeweils mehreren Gemeindebezirken) oder der Dänischen Kirche in Südschleswig (Ansgar, Frederiksberg) an. Zudem besteht die pietistisch geprägte Gemeinschaft in der Evangelischen Kirche. Daneben finden sich auch Gemeinden der katholischen Kirche (St. Ansgar), der Baptisten (Evangelisch Freikirchliche Gemeinde), der Siebenten-Tags-Adventisten, der Pfingtler (Immanuel-Gemeinde), der Neuapostolischen Kirche und der Jehovas Zeugen. Mit Zuwanderung von vor allem türkischen Gastarbeitern ist inzwischen auch der Islam in Schleswig vertreten. Zeitweise gab es auch eine kleine jüdische Gemeinde in der Stadt [7].

Bereits seit 947 ist Schleswig Bischofssitz. Bis heute ist der Schleswiger Dom Bischofskirche für den Sprengel Schleswig innerhalb der Nordelbisch Evangelisch-Lutherischen Kirche. Relevante Kirchengebäude und Gemeindezentren sind:

  • St.Petri-Dom (ev.-luth.)
  • Gottorfer Schlosskirche
  • Dreifaltigkeitskirche (ev.-luth.)
  • Michaeliskirche (ev.-luth.)
  • Pauluskirche (ev.-luth.)
  • Auferstehungskirche (ev.-luth.)
  • Kapelle der Baptisten in Schleswig (ev.-freikirchlich)
  • Ansgarkirche (kath.)
  • Ansgarkirke (ev.-luth. dänisch)
  • Neuapostolische Kirche
  • St. Michaelis auf dem Berge (vor 1140–1192), Benediktiner-Doppelkloster
  • St.-Johannis-Kloster vor Schleswig (1194), Benediktinerinnenkloster, seit 1536 Frauenstift
  • Graukloster (1234–1517, eigentlich Kloster St. Paul), Franziskanerkloster
  • St. Maria Magdalena (1235–1528/29), Dominikanerkloster
  • Präsidentenkloster (1656-1932), Armenstift
Der Gottorfer Riesenglobus, Nachbau von 2005

In der Liste der Kulturdenkmale in Schleswig stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Die Stadt Schleswig ist Standort einer Reihe von Museen. Unter anderem hat die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf ihren Sitz in Schleswig. Im Schloss sind das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und das Archäologisches Landesmuseum untergebracht. Auf dem Hesterberg liegt das Volkskunde Museum Schleswig, das Stadtmuseum befindet im Günderothschen Hof, das Museum für Outsiderkunst im Präsidentenkloster. In der Fischersiedlung Holm gibt es ein Holm-Museum. Vor den Toren der Stadt befinden sich das Wikinger-Museum Haithabu in Busdorf (Ortsteil Haddeby) und das von der dänischen Minderheit getragene Danewerkmuseum (Danevirkegården) in Groß Dannewerk. Besonders für Familien mit Kindern ist das Teddy-Bär-Haus auf dem Areal des Stadtmuseums in der Schleswiger Friedrichstraße (OT Friedrichsberg) zu empfehlen. Im Präsidentenkloster am Stadtweg befinden sich zudem die Ostdeutschen Heimatstuben, in denen die Vertriebenenverbände an die ehemaligen deutschen Ostgebiete erinnern.

Das Schleswiger Landestheater

Das Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester ist die größte Landesbühne Deutschlands. Es geht regelmäßig auf Tournee durch das westliche Schleswig-Holstein. In Schleswig selbst tritt es in einem klassizistischen Bau im Stadtteil Lollfuß auf. Der Saal des Theatergebäudes wurde im Juni 2011 vom Bauamt Schleswig wegen Einsturzgefahr geschlossen, so dass seitdem nur noch die Kammerspiele und das Foyer für Aufführungen zur Verfügung stehen.

Weiter besitzt Schleswig noch ein kleines plattdeutsches Theater im Stadtteil Friedrichsberg.

Die Königswiesen während der Landesgartenschau 2008
Blick vom Fürstengarten zum Schloss

Als zentraler Stadtpark bestehen die Königswiesen, welche 2008 als Zentralfläche für die erste Landesgartenschau Schleswig-Holsteins modernisiert wurden. Die ca. 16 ha großen Königswiesen, die sich direkt am Nordufer der Schlei befinden, werden von der Bevölkerung als Naherholungsgebiet mit Badestelle benutzt.

Weiters befinden sich in Schleswig mehrere Parks. Hervorzuheben sind hier der der Neuwerk-Garten sowie der barocke Fürstengarten, der originalgetreu wiederhergestellt wurde und bereits unter den Herzogen Gottorf über die Grenzen Europas bekannt war, mit dem Globushaus.

In Schleswig existieren eine deutsche Stadtbibliothek und eine dänische Bücherei sowie das Archiv des Kreises Schleswig-Flensburg und das Landesarchiv des Landes Schleswig-Holstein im Prinzenpalais.

Installationen der Galerie auf der Schlei, 2008

Von Mai bis Oktober 2008 wurde auf der Bucht der Schlei eine Kunstinstallation, Spiegel unserer Zeit in der Galerie auf der Schlei gezeigt. Sie wurde von der Stadt Schleswig und dem Kunst- und Kulturteam Erfundenes Land organisiert. Neun Künstler setzten sich hierbei mit den Themen des Wassers und der Klimaveränderung in Gedichtform und Objektkunst auseinander.

Ferner finden Schloss Gottorf stets Ausstellungen von Künstlern mit Weltrang statt.

In Schleswig werden Hochdeutsch, Niederdeutsch (als Schleswigsch, Angeliter Platt) und Dänisch (vorwiegend als Sydslesvigdansk) gesprochen, bis Mitte des 19. Jahrhunderts auch Sønderjysk („Plattdänisch“).

  • Schwahlmarkt

Der Schwahlmarkt findet jedes Jahr als vorweihnachtlicher Kunsthandwerksmarkt im Kreuzgang des St. Petri Domes zu Schleswig statt. Chöre und Musikgruppe gestalten das Rahmenprogramm.

  • Wikinkgertage

Die Wikingertage finden alljährlich im Sommer am Ufer des Ostseefjords Schlei auf den Königswiesen statt. Sie zählen zu den größten Wikinger-Veranstaltungen Europas.

  • Vortragsreihen

Sowohl im Prinzenpalais als auch im Oberlandesgericht finden regelmäßig Vortragsveranstaltungen statt. Referenten sind hochkarätige Buchautoren und Politiker.

  • Domkonzerte

Die Domkonzerte und die klassischen Konzerte im Rahmen des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals finden im Sommerhalbjahr statt.

  • Schlossfestspiele

Regelmäßig werden Freilichtaufführungen im Rahmen der Schloßfestspiele im Innenhof von Schloß Gottorf aufgeführt.

  • Swinging City

Im Stadtweg, Schleswigs Fußgängerzone, findet regelmäßig die Swinging City mit Musik unter freiem Himmel statt.

  • Gottorfer Landmarkt

Der Gottorfer Landmarkt im Mai erstreckt sich über das gesamte Areal der Schlossinsel und ist der größte ökologische Landmarkt der Region.

  • Årsmøder

Regelmäßig Ende Mai/Anfang Juni finden in Schleswig die Jahrestreffen (Årsmøder) der dänischen Minderheit statt, die mit einer Open-Air-Veranstaltung auf dem Gelände des dänischen Sportvereines (SIF) abschließen.

  • Weihnachtsmärkte

Sowohl auf dem Gelände des Stadtmuseums, am 1. Adventswochenende, als auch auf dem Capitolplatz finden jährlich traditionelle Weihnachtsmärkte statt.

  • Gottorfer Gartenfest

Im August findet jährlich das Gottorfer Gartenfest statt. Regelmäßige Bestandteile des Festes sind die Klänge einer Konzertharfe, Führungen zu den historisch überlieferten Pflanzen, ein freier Ausblick von der Dachterrasse des Globushauses und Tanzformationen in historischen Kostümen.

Die Fußgängerzone

Die Stadt Schleswig verfügt kaum über nennenswerte Industriebetriebe. Jedoch befindet sich der Hauptsitz der Schleswiger Asphaltwerke (SAW) innerhalb der Stadtgrenzen. Im Norden der Stadt befindet sich zudem ein größeres Gewerbegebiet und es gibt etwas Küstenfischerei.

Der Fremdenverkehr hat in Schleswig einige Bedeutung. Der Ostseefjord Schlei gilt als hervorragendes Segelrevier und wird von vielen Besuchern Schleswigs zum Wassersport genutzt. Weiters besuchen jedes Jahre tausende Touristen die Stadt und nutzen deren ausgebautes Fremdenverkehrsangebote.

Ferner haben sich zahlreiche Rechtsanwaltskanzleien in der Gerichtshauptstadt des Landes niedergelassen, deren Geschichte teilweise fast 100 Jahre zurückreicht.

Schleswig ist zudem Hauptsitz der VR Bank Flensburg-Schleswig und der Nord-Ostsee Sparkasse.

Bahnhof Schleswig

Schleswig liegt an der Autobahn 7. Anschluss in die Stadt besteht über die Anschlussstellen Schleswig/Schuby Nr. 5 sowie Schleswig/Jagel Nr. 6. Nach Kiel und Flensburg dauert es ca. eine halbe Stunde. Hamburg erreicht man nach ca. einer Stunde Fahrtzeit.

Der Bahnhof Schleswig liegt an der Bahnstrecke Neumünster–Flensburg. Nach der Annexion des Landes Schleswig durch Preußen 1867 wurde diese Bahnstrecke durch Umstrukturierung des übernommenen Bahnnetzes erbaut und Schleswig erhielt seinen Bahnhof an der neuen Staatsbahnstrecke. Die Bahnstrecke wurde vor kurzem umgebaut, sodass die Distanz zwischen Schleswig-Flensburg-Husum deutlich verkürzt wurde. Zusätzlich stellte die Schleswiger Kreisbahn bis zu ihrer Einstellung die Verbindung mit Friedrichsstadt im Südwesten sowie Kappeln und Satrup im Nordosten her. Als weitere Verbindung von der Altstadt zum Bahnhof Schleswig diente von 1890 bis 1936 eine Straßenbahn, die als Städtische Straßenbahn Schleswig ab 1910 elektrisch angetrieben wurde.

Von Schleswig bestehen nunmehr Bahnverbindungen nach Hamburg, Flensburg und Dänemark (InterCity) sowie nach Husum und Kiel (ausschließlich Regionalbahn).

Schleswig wird ferner von den Überlandbussen der Autokraft angefahren. Die Stadtbusse werden von den Verkehrsbetrieben Schleswig-Flensburg (VSF) bedient.

Weiters besitzt Schleswig einen kleinen Stadthafen der die Ostseeanbindung über die Schlei darstellt.

Die nächsten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Hamburg und Billund/Dänemark.

Regionale Tageszeitung Schleswigs sind unter anderem die Schleswiger Nachrichten. Die dänischsprachige Tageszeitung Flensborg Avis hat ebenfalls eine lokale Redaktion in der Stadt.

Besondere Bedeutung haben zudem die Kieler Nachrichten. Im nahen Flensburg betreibt der Norddeutsche Rundfunk ein Fernseh- und Hörfunkstudio, in dem Beiträge aus der Region produziert werden. Die in Schleswig am meisten gehörten Radioprogramme sind Radio Schleswig-Holstein (RSH) sowie die NDR 1 Welle Nord des NDR. Die Angehörigen der dänischen Minderheit nutzen zudem die hier zu empfangenen dänischen Fernsehsender DR I und TV Syd.

Gerichtsgebäude des OLG und des LSG
Gerichtsgebäude des OVG und des VG

Ordentliche Gerichtsbarkeit

  • Amtsgericht Schleswig, zugleich Zentrales Mahngericht Schleswig-Holstein
  • Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht

Verwaltungsgerichtsbarkeit

  • Schleswig-Holsteinisches Verwaltungsgericht
  • Schleswig-Holsteinisches Oberverwaltungsgericht

Sozialgerichtsbarkeit

  • Sozialgericht Schleswig
  • Schleswig-Holsteinisches Landessozialgericht

Verfassungsgerichtsbarkeit

  • Schleswig-Holsteinisches Landesverfassungsgericht

Staatsanwaltschaft

  • Schleswig-Holsteinische Generalstaatsanwaltschaft
Lornsenschule
Hiort Lorenzen-Skolen
A. P. Møller-Skolen
  • Grundschulen
    • Bugenhagenschule (Friedrichstraße 103)
    • Schule Nord (Schützenredder 16)
    • St.-Jürgen-Schule (Erlenweg 2)
    • Wilhelminenschule (Lutherstraße 11)
  • Hauptschulen
    • Gallbergschule (Gallberg 47)
    • Bugenhagenschule (Friedrichstraße 103)
    • Schule Nord (Schützenredder 16)
    • Gottorp Skolen (dänische Grund- und Hauptschule, Erdbeerenberg 32)
  • Gemeinschaftsschulen
    • Dannewerkschule (Erikstraße 50)
  • Realschulen
    • Bruno-Lorenzen-Schule (Spielkoppel 6)
    • Hiort Lorenzen-Skolen (dänische Grund- und Realschule, Königsberger Straße 3)
  • Gymnasien
    • Domschule, (ältestes Gymnasium Nordeuropas, Königsstraße 37)
    • Berufliches Gymnasium des Kreises Schleswig-Flensburg / [inoffiziell] Gymnasium am Fürstengarten (Flensburger Straße 19b)
    • Lornsenschule (Michaelisallee 1)
    • A. P. Møller-Skolen (dänisches Gymnasium, Fjordallee 1)
  • Förderschulen
    • Pestalozzischule (Lutherstraße 9)
    • Peter-Härtling-Schule (Holzredder 12)
    • Schule Hesterberg (Friedrich-Ebert-Straße 5)
    • Landesförderzentrum Hören, Georg Wilhelm Pfingsten Schule (Lutherstraße 14)
    • Landesförderzentrum Sehen, (Lutherstraße 14)
  • Berufsschulen
    • Berufsbildungszentrum Schleswig (kurz BBZ, Flensburger Straße 19b)
    • Schulzentrum für Gesundheitsberufe Schleswig (Am Damm 1)
  • Sonstige Schulen
    • Erzieherfachschule
    • Landwirtschaftsschule
    • Kreismusikschule Schleswig-Flensburg

Die nächsten Universitäten befinden sich in Kiel und Flensburg, von welcher jedoch das Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) seinen Sitz in Schleswig hat.

Söhne und Töchter der Stadt
  • Ansverus, Benediktinermönch und Heiliger
  • Waldemar Augustiny, Schriftsteller
  • Johann Bröker (1806–1890), Politiker (Ständedeputierter der Geistlichkeit), Mitglied der Holsteinischen Ständeversammlung, Evangelisch-Lutherischer Theologe und Propst
  • Herman Wilhelm Bissen, Bildhauer des Klassizismus, Thorvaldsen-Schüler
  • Karl Nikolai Jensen Börgen, Astronom
  • Ulrich von Brockdorff-Rantzau, erster Außenminister der Weimarer Republik
  • Johann von Bruyn, Major, Oberlandinspektor (Landreformer)
  • Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Fußballspieler
  • Asmus Jakob Carstens, Maler des Klassizismus
  • Johannes Christiansen (1809–1854), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Kiel, Politiker (Mitglied der deutsch-gesinnten Schleswig-Holsteinischen Bewegung), Mitglied der Holsteinischen Ständeversammlung
  • Christian III. von Dänemark, König der Dänemark
  • Hans-Otto de Boor, Rechtswissenschaftler
  • Erich Duggen (1910–1989), Maler
  • Fritz Engelke (eigentlich Friedrich Engelke), lutherischer Theologe und 1934/35 „Vikar der Deutschen Evangelischen Kirche“
  • Friedrich von Eyben, Jurist, Diplomat und Kanzler der königlichen Anteile Schleswig-Holsteins am Regierungssitz in Glückstadt
  • Berend Wilhelm Feddersen, (1832-1918), Physiker
  • Hermann Föge, (1878–1963), deutscher Jurist und Politiker (DDP, DStP, später FDP)
  • Anton Franzen, (1896-1968), Politiker (NSDAP), Mitglied des Deutschen Reichstags, braunschweigischer Landesminister für Inneres und Volksbildung
  • Manfred Hansen (1928–1987), Politiker (SPD), Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein
  • Ludvig Harboe (1709–1783), evangelisch-lutherischer Bischof in Island, Norwegen und Dänemark
  • Hermann Heiberg, Schriftsteller
  • Victor Hensen, Meeresbiologe
  • Jobst Hirscht, Leichtathlet
  • Heinrich Hoffmann, Parteifunktionär (SPD/SED), Thüringer Landespolitiker und Mitglied des 1. Deutschen Volksrates
  • Adolf Jacobsen (1852–nach 1902), Lederfabrikant und Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Klaus Jepsen, Schauspieler und Synchronsprecher
  • Heinz Kruse, Opernsänger
  • Hans Kudszus (1901-1977), Schriftsteller und Aphoristiker
  • Claudia von Lanken, Fußballtrainerin
  • Georg Johann Theodor Lau (1813-1873), evangelischer Geistlicher und Kirchenhistoriker
  • Volker Lemke (* 1942), Politiker (CDU), Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein
  • Carl von Lorck, Jurist und Kunsthistoriker
  • Heinrich Marquardsen, Rechtswissenschaftler und Politiker
  • Heinz Marten, Oratorien-Tenor und Liedersänger
  • Norbert Nieszery, (*1960), Politiker (SPD), Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern
  • Ulrich Petersen, (1656-1735), Rechtsanwalt und Historiker der schleswig-holsteinischen Geschichte
  • Heinrich Philippsen, (1858-1936), schleswig-holsteinischer Heimatforscher
  • Hermann-Bernhard Ramcke, Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg
  • Christian Redl, Filmschauspieler
  • Friedrich Graf von Reventlou, schleswig-holsteinischer Politiker
  • Bernhard Rogge, Admiral
  • Ralf Rothmann, Schriftsteller
  • Edward Selig Salomon, Brigadegeneral im Amerikanischen Bürgerkrieg (Sezessionskrieg), Gouverneur des Territoriums Washington (1870–1872)
  • Erasmus Sartorius, Komponist, Organist, Musikschriftsteller und Poet
  • Waldemar III. von Schleswig, (1238-1257), Herzog von Schleswig
  • Waldemar IV. von Schleswig, (1265-1312), Herzog von Schleswig
  • Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1597-1659), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
  • Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf,(1641-1695), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
  • Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1671-1702), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
  • Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1579-1634) Erzbischof von Bremen, Fürstbischof von Lübeck und Bischof von Verden
  • Sophia von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1569-1634), Regentin des Herzogtums Mecklenburg-Schwerin
  • Johann von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1606-1655), Fürstbischof des Fürstbistums Lübeck
  • Magdalena Sibylla von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1631-1719) Herzogin zu Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Güstrow
  • Marie Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1634-1665), Landgräfin von Hessen-Darmstadt
  • Johanna Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1712-1760), Fürstin und Regentin von Anhalt-Zerbst sowie die Mutter der russischen Zarin Katharina II
  • Karl August von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1706-1727), Prinz von Schleswig-Holstein-Gottorf sowie Fürstbischof von Lübeck
  • Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1600-1631), Prinz von Schleswig-Holstein-Gottorf
  • August Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1646-1705), Prinz von Schleswig-Holstein-Gottorf und Fürstbischof des Fürstbistums Lübeck
  • Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1636-1715), Königin von Schweden
  • Friederike von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, (1811-1902), Herzogin von Anhalt-Bernburg
  • Ludwig Schmahl, (*1943), Professor der Rechtswissenschaften an der FH des Bundes, Leiter des Meisterstudiengangs „Europäisches Verwaltungsmanagement“, katholischer Diakon
  • Adolf Friedrich von Schweden, König von Schweden
  • Wilhelm Alexander Schwollmann, (1734-1800), evangelischer Theologe
  • Hans von Seeckt, General im Ersten Weltkrieg, 1920 bis 1926 Chef der Heeresleitung der Reichswehr, Politiker (DVP), 1930 bis 1932 Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Günter H. Seidler, (*1951), Professor der Medizin der Universität Heidelberg
  • Gustav Ferdinand Thaulow, (1817-1883), Professor der Philosophie an der Universität Kiel und Begründer des Thaulow-Museums
  • Christian Nikolaus Theodor Heinrich Thomsen, (1803-1872), evangelischer Theologe
  • Hans-Hermann Tiedje, (*1949), Journalist, u.a. ehemaliger Chefredakteur „Bild“ und „Bunte“, Berater von Bundeskanzler H. Kohl, TVModerator, Vorstandsvorsitzender WMP EuroCom
  • Sibylle Weischenberg, Journalistin und Medien-Expertin
  • Friedrich Georg Wieck, Schriftsteller und Industrieller
  • Bernhard Wieck (1845–1913), Ingenieur, Direktor der Berliner Grundrentengesellschaft, erster Amts- und Gemeindevorsteher von Grunewald
  • Heinrich Wolff (1909–1975), Politiker (CDU), Abgeordneter im Landtag von Schleswig-Holstein
  • Tim Wulff (* 1987), Fußballspieler
  • Jannpeter Zopfs (* 1934), Richter am deutschen Bundesgerichtshof
In Schleswig aufgewachsen, aber in anderen Orten geboren sind
  • Jacob Alberts, (1860-1941), Professor der Kunst, Maler
  • Georg Asmussen, (1856-1933), Schriftsteller
  • Adelbert Heinrich von Baudissin, (1820-1871), Schriftsteller und Gründer bzw. Mitgründer der „Stadt Heilbrunn“ in den USA
  • Georg Beseler, (1809-1888), Professor der Rechtswissenschaften an den Universitäten Basel, Rostock, Greifswald und Berlin, Politiker (Mitglied der deutsch-gesinnten Schleswig-Holsteinischen Bewegung / Casino-Fraktion), Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, Vizepräsident und Mitglied des Preußischen Herrenhauses sowie Abgeordneter des Deutschen Reichstags
  • Wilhelm Beseler, (1806-1884), Politiker (Mitglied der deutsch-gesinnten Schleswig-Holsteinischen Bewegung / Casino-Fraktion), Mitglied der Schleswigschen Ständeversammlung, Abgeordneter und Vizepräsident der Frankfurter Nationalversammlung, Präsident und Statthalter der provisorischen Regierung von Schleswig-Holstein von 1848-1851
  • Friedrich Bluhme, (1797-1874), Professor der Rechtswissenschaften an den Universitäten Halle, Göttingen und Bonn
  • Johann Adrian Bolten, (1742-1807), lutherischer Theologe, Historiker, Schriftsteller und Bibelübersetzer
  • Johann Leonhard Callisen, (1738-1806), evangelischer Theologe und Generalsuperintendent von Holstein
  • Udo Corts, (*1955), Politiker (CDU), Abgeordneter im Landtag von Hessen, Staatssekretär im Innenministerium des Landes Hessen, Minister für Wissenschaft und Kunst in Hessen
  • Jürgen Drews, (*1945), Schlagersänger und "König von Mallorca"
  • Hans-Uwe Erichsen, (*1934), Professor der Rechtswissenschaftler und Rektor der Universität Münster, Altpräsident der deutschen Hochschulrektorenkonferenz
  • Johannes Ewald, (1743-1781), Dichter
  • Asmus Finzen, (*1940), Professor der Psychiatrie an der Universität Hannover, Wissenschaftsjournalist
  • Lone Fischer, Handballerin
  • Johannes Gaye, (1804-1840), Kunsthistoriker
  • Hans Holtorf, (1899-1984), Theatergründer, Schriftsteller und Maler
  • Ferdinand Hucho, (*1939), Professor der Biochemie an den Universitäten Konstanz und Berlin, Mitglied des Vorstandes der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Initiator und Mitautor des Ersten Deutschen Gentechnologieberichts
  • Uwe Jensen, (*1943), Politiker (SPD), Abgeordneter und Vizepräsident im Landtag von Schleswig-Holstein, Staatssekretär im Justizministerium des Landes Schleswig-Holstein
  • Christian Kortholt der Ältere, (1633-1694), Professor für Griechisch und protestantische Theologie an den Universitäten Rostock und Kiel
  • Walter Prüschenk von Lindenhofen, (1857-1916), Politiker (FRP - Freikonservative Partei), Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Uwe Jens Lornsen, (1793-1838), Vorkämpfer eines vereinten deutschen Schleswig-Holsteins
  • Heinrich Lysius, (1670-1731), Professor der Theologie und Rektor an der Universität Königsberg
  • Nicolaus Mattsen, (1847-1924), Politiker (NLP - Nationalliberale Partei), Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Christian Karl Meissner,(1801-?), Theologe und Autor
  • Joachim Meyerhoff,(*1967), Schauspieler und Schriftsteller
  • Kay Nehm, (*1941), Jurist, Generalbundesanwalt a. D.
  • Berthold Otto, (1859-1933), Reformpädagoge und Gründer der Hauslehrerschule in Berlin-Lichterfelde
  • Dierk Puls, (1913-1994), Schriftsteller und Germanist
  • Edvard Rambusch, (1846-1934), Politiker (Dänemark), Mitglied des Oberhauses des Dänischen Reichstags
  • Karl Friedrich Lucian Samwer, (1819-1882), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Kiel
  • Heinrich Schafmeister, Sänger und Schauspieler
  • François Smesny, Schauspieler
  • Hermann Tast, (1490-1551), Reformator
  • Marcus Tönsen, (1772-1861), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Kiel
  • Ekkehard Winterfeldt, (*1932), Professor der Chemie an der Universität Hannover, Altpräsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker und Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Mit Schleswig verbunden sind
  • Carl Gottlieb Bellmann, Organist und Komponist des Schleswig-Holstein-Lieds
  • Matthäus Friedrich Chemnitz, Jurist und Texter des Schleswig-Holstein-Lieds
  • Friedrich Karl Gotsch, Maler und Grafiker, Friedrich Karl Gotsch-Stiftung, Schloss Gottorf
  • Daniel Hartnack, (1642-1708)
  • Paul Holz, (1883-1938)
  • Friedrich Lübker, (1811-1867)
  • August Mommsen, (1821-1913)
  • Adam Olearius, Schriftsteller, Diplomat und Forschungsreisender
  • Friedrich Ernst Peters (1890–1962), Schriftsteller und Direktor der Landesgehörlosenschule in Schleswig (1946–1955)
  • Joachim Rachel, (1618-1669)
  • Zacharias Stampeel, (1654-1731)
  • Carsten Redlef Volquardsen, (1824-1875)
Sonderbriefmarke „1200 Jahre Schleswig“

Am 8. Januar 2004 gab die Deutsche Post anlässlich des 1200jährigen Bestehens von Schleswig eine Sondermarke mit dem Nennwert 55 Cent heraus. Sie zeigt Motive aus der Geschichte sowie bedeutende Bauwerke der Stadt.

Das Seenotrettungsboot Walter Merz der DGzRS ist in Schleswig stationiert.

  • Heinrich Philippsen: Kurzgefasste Geschichte der Stadt Schleswig und der Schleswiger Knudsgilde. Schleswig 1926.
  • Joachim Skierka: Schleswig in der Statthalterzeit 1711–1836.
  • Theo Christiansen: Schleswig 1836–1945.
  • Theo Christiansen: Schleswig und die Schleswiger 1945–1962.
  • Theo Christiansen: Schleswig 1945–1968. Fotodokumentation
  • Torsten Schulze: Schleswig – wie es war. Droste-Verlag, Düsseldorf 1996.
  • Reimer Pohl: Straßen in Schleswig.
  • Volker Vogel: Schleswig im Mittelalter, Archäologie einer Stadt.
  • Oliver Bruhns: Schleswiger Stadtgeschichten. In: Reimer Witt, Oliver Bruhns: 1200 Jahre Schleswig. hrsg. vom Lions-Club Schleswig, 2006
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Bzw. „Schlei-Bucht oder Schlei-Hafen“. Vgl.: Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte: Praehistorische Zeitschrift. de Gruyter, Berlin 1930, S. 259.
  3. http://www.shz.de/artikel/article//der-nachrichtenhunger-am-grausigen-abgrund.html?cHash=a56b7c672b&no_cache=1&sword_list%5B0%5D=sn&sword_list%5B1%5D=historisch
  4. http://www.gonschior.de/weimar/php/ausgabe_wahl_gebiet.php?wahl=4&gebiet=45&typ=30
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  6. Hauptsatzung der Stadt Schleswig
  7. Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte: Juden in Schleswig-Holstein
  • Unterlagen der Stadtverwaltung Schleswig, Hauptamt


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Software Development Kit

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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