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Norderstedt

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Wappen Deutschlandkarte
53.70638888888910.01027777777836Koordinaten: 53° 42′ N, 10° 1′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Segeberg
Höhe: 36 m ü. NN
Fläche: 58,1 km²
Einwohner:

71.992 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1239 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 22844–22851
Vorwahl: 040
Kfz-Kennzeichen: SE
Gemeindeschlüssel: 01 0 60 063
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausallee 50
22846 Norderstedt
Webpräsenz: www.norderstedt.de
Oberbürgermeister: Hans-Joachim Grote (CDU)
Lage der Stadt Norderstedt im Kreis Segeberg
Über dieses Bild

Norderstedt (plattdeutsch: Noordersteed) ist eine Stadt im Kreis Segeberg im Süden Schleswig-Holsteins, direkt an der Grenze zu Hamburg. Die Stadt Norderstedt ist die größte Stadt im Kreis Segeberg, de facto ein Teil der Agglomeration Hamburg, und gehört zur Metropolregion Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Norderstedt liegt mittig im südlichen Landesteil von Schleswig-Holstein, unmittelbar am Nordrand von Hamburg und grenzt an die Stadtteile Niendorf, Langenhorn, Hummelsbüttel, Poppenbüttel, Lemsahl-Mellingstedt und Duvenstedt. Norderstedt ist flächenmäßig die sechstgrößte und von der Einwohnerzahl die fünftgrößte Stadt in Schleswig-Holstein.

Von Norderstedt aus erreicht man mit dem Auto in rund 40−60 Minuten die Landeshauptstadt Kiel, in rund 30−90 Minuten die Nord- oder die Ostsee und in 30-90 Minuten das Zentrum von Hamburg.

Die Stadt Norderstedt wurde am 1. Januar 1970 durch den Zusammenschluss der Hamburger Vorstadtgemeinden Friedrichsgabe und Garstedt (beide Kreis Pinneberg) mit Harksheide und Glashütte (beide Kreis Stormarn) gegründet. Diese waren in den 1940er Jahren durch den Flüchtlingsstrom aus den ostdeutschen Gebieten (meist Ostpreußen und Oberschlesien) sowie durch den späteren Flächenbedarf der Hamburger Bevölkerung (Suburbanisierung) stark gewachsen. Da sich die Kreisausschüsse Stormarn und Pinneberg über die Verwaltung nicht einigen konnten, teilte die schleswig-holsteinische Landesregierung in Kiel die Stadt Norderstedt dem Kreis Segeberg zu. Erster Bürgermeister der Stadt war Horst Embacher.

Am 1. Januar 2005 erhielt die Stadt Norderstedt aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerungszahlen den Status einer Großen kreisangehörigen Stadt.

Verwaltungsrechtlich gesehen gibt es in Norderstedt keine Stadtteile, da die Ursprungsgemeinden Garstedt, Friedrichsgabe, Harksheide und Glashütte ihren Rechtsstatus mit dem Zusammenschluss zur Stadt Norderstedt im Jahr 1970 verloren haben. Die hier nachfolgend beschriebenen Wohngebiete beziehen sich somit auf die ehemaligen Grenzen der jeweiligen Gemeinden vor der Zusammenlegung zur Stadt Norderstedt.

Die Alte Dorfstraße in Garstedt

Garstedt wurde erstmals 1370 urkundlich erwähnt, das erwähnende Dokument entstammt den Archiven der Handelskammer Hamburg. Garstedt ist der älteste und wirtschaftlich stärkste Stadtteil. Ursprünglich am Rand des Harksheidemoors gelegen, profitierten die Bauern von einer deutlich besseren Bodenqualität als in den benachbarten Dörfern.

Im Zuge der Verkoppelung (einer umfassenden Landreform) im Jahr 1794 vergrößerte sich Garstedt (auch genannt Garstedter Hagen) um Garstedter Feld (heute die Region um die Garstedter Feldstraße und die Kohfurth). In dieser Region siedelten sich die ärmeren Dorfbewohner an, die hauptsächlich von der Torfgewinnung lebten, als einfache Handwerker oder als Tagelöhner arbeiteten. Danach begann der Aufstieg zu einem Handwerksort. 1887 wurde die erste Windmühle gebaut (am Möhlenbarg) und 1889 wurden Garstedt und Harksheide zu einer unabhängigen Kirchengemeinde. Zur Jahrhundertwende 1900 wurden bereits 1327 Einwohner gezählt. Der erste Kirchenbau der noch jungen Christus-Kirchengemeinde zu Garstedt wurde im Jahr 1906 errichtet. Der in der äußeren Erscheinung sehr ansprechende Jugendstilbau wurde jedoch in den 1960er Jahren zugunsten einer sehr viel größeren Kirche (Entwurf: Joachim Matthaei (1911−1999)) abgebrochen und durch einen schlichten Klinkerbau mit separatem Kirchturm ersetzt. Bis zum Jahr 1939 hatte sich die Zahl der Einwohner auf 4869 fast vervierfacht.

Große Bedeutung für die Region hatte von Beginn an der Ochsenzoll, eine Zollgrenze zwischen Hamburg und Holstein. Vom 15. bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein wurden Ochsen durch das Harksheidemoor getrieben, das bis dahin die größte Moor- und Heidelandschaft in Holstein bildete. Die Ochsen mussten an der Grenze zum Stadtstaat Hamburg verzollt werden. Bis 1840 wurde der Zoll in Garstedt entrichtet (am Ende der Ulzburger Straße), danach in einer Zollstation in Harksheide (am Beginn der Langenhorner Chaussee). Straßennamen wie Schmuggelstieg in der Nähe erinnern noch heute daran. Als Schleswig-Holstein 1867 den Status einer preußischen Provinz bekam, wurde die Zollstation geschlossen.

Der Weg, den die Ochsen seit dem 15. Jahrhundert durch das Harksheidemoor nahmen, bildete auch die Grenze zwischen den landesherrlichen Ämtern Pinneberg, zu dessen Herrschaftsbereich Garstedt gehörte, und Tremsbüttel, zu dem der heutige Norderstedter Stadtteil Harksheide gehörte. Der Weg bleibt als Verwaltungsgrenze zwischen Garstedt/Friedrichsgabe (Kreis Pinneberg) und Harksheide (Kreis Stormarn) bis zur Stadtgründung 1970 erhalten.

Harksheide wurde erstmals 1374 urkundlich erwähnt. Es liegt direkt nördlich des Ochsenzolls. Bis 1876 gehörte Harksheide zum Kanzleigut Tangstedt und war ein Vorwerk von Tremsbüttel, bis es 1693 zu einem eigenen Gut wurde. Anschließend wurde es zur preußischen Landgemeinde im Kreis Stormarn. Im Rahmen der Einführung der preußischen Kommunalverfassung wurde das Dorf 1889 dem Amtsbezirk Tangstedt zugeordnet.

Durch die lange verwaltungstechnische Zugehörigkeit zu Tangstedt (Stormarn) hatte Harksheide kein Ortszentrum entwickelt, sondern bildete von Anfang an nur eine lose Ansammlung von Gebäuden. So betiteln Dokumente aus dem 19. Jahrhundert die Ortschaft auch häufiger als Ansiedlung denn als Dorf. Neben der Landwirtschaft bildete die Torfgewinnung die Lebensgrundlage der Bevölkerung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl beständig ab, ein Trend, der erst mit Anschluss an den Hamburger Nahverkehr umgekehrt werden konnte.

Mit dem Ausbau der Hochbahn bis zum Ochsenzoll entwickelte sich Harksheide zur Hamburger Vorstadtsiedlung. Aufgrund des Bevölkerungszuwachses − der Ort hatte 1939 bereits 2800 Einwohner − wurde Harksheide 1938 amtsfreie Gemeinde.

Von 1934 bis 1939 betrieb die zionistische Jugendorganisation „Hechaluz“ (hebräisch: der Pionier) auf dem „Brüderhof“ nördlich von Harksheide eine landwirtschaftliche Ausbildungsstätte (siehe Hachschara), in der junge Juden auf die Auswanderung nach Palästina und die Arbeit im Kibbuz vorbereitet wurden. Für die jungen Juden war dies eine Möglichkeit, der zunehmenden Diskriminierung im Deutschen Reich zu entfliehen. Für das nationalsozialistische Regime war es eine Maßnahme, mit der die Vertreibung der Juden vorangetrieben wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Bevölkerung durch ausgebombte Hamburger und Ostvertriebene. Auf dem Gelände des früheren SS-Übungs- und Schießplatzes wurden ab 1955 die Gartenstadt Falkenberg und das Gewerbegebiet Stonsdorf (Ansiedlung einer Kräuterlikörfabrik aus Stonsdorf in Schlesien, vgl. Stonsdorfer) errichtet. Zum 1. Januar 1970 ging Harksheide in der neu gegründeten Stadt Norderstedt auf und wechselte damit auch in den Kreis Segeberg. Harksheide hatte damals rund 20.000 Einwohner.

Mit dem Bau der „Gartenstadt Falkenberg“ erhielt Harksheide ein Zentrum, den Harksheider Markt in unmittelbarer Nähe zu der in den 1950er Jahren erbauten Harksheider Kirche. An diesem Markt wurde das Harksheider Rathaus errichtet, das bis zum Bau des neuen Norderstedter Zentrums in den 1980er Jahren auch das Rathaus von Norderstedt war. Um das Rathaus herum siedelten sich verschiedene Geschäfte an und es entstand ein Wochenmarkt, die den täglichen Bedarf des wachsenden Ortes befriedigten.

Wittmoor

Glashütte gehörte ursprünglich unter der Bezeichnung „Tangstedter Heide“ zum Kanzleigut Tangstedt. Es bestand aus einzeln liegenden Bauernstellen des Gutes. Dieses ließ im Glasmoor um 1740 eine Glashütte anlegen, deren Betrieb aber bereits 1774 wieder eingestellt werden musste. 1876 wurde Tangstedterheide eine vom Kanzleigut eigenständige Landgemeinde, die im Rahmen der Einführung der preußischen Kommunalverfassung zum Amtsbezirk Tangstedt kam. Wirtschaftlich lebte das Dorf neben der Landwirtschaft vor allem von der Abtorfung der teilweise im Gemeindegebiet gelegenen Moore Glasmoor und Wittmoor, so wurde 1869 eine Presstorffabrik eröffnet. 1896 erfolgte die Umbenennung in Glashütte, um der Eigenständigkeit auch im Namen Rechnung zu tragen. 1917 kaufte Hamburg das Glasmoor, um dort eine Justizvollzugsanstalt einzurichten (JVA Glasmoor, 1922 eröffnet), deren Insassen beim Torfabbau eingesetzt wurden. Mit der Verlängerung der Hamburger Hochbahn von Ohlsdorf über Langenhorn bis zum Ochsenzoll begann 1921 der Bevölkerungszuwachs, der bis zum Kriegsbeginn 1939 zu einer Bevölkerung mit 1300 Einwohnern führte. Vom März bis Oktober 1933 bestand in Glashütte im Wittmoor eines der ersten, nach dem Machtantritt der NSDAP installierten Konzentrationslager, das KZ Wittmoor: 140 Gegner des nationalsozialistischen Regimes wurden dort festgehalten, drangsaliert und zur Arbeit im Torfabbau gezwungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Glashütte zunächst zum Amt Tangstedt im Kreis Stormarn, bevor es zum 1. Januar 1970 in der neu gegründeten Stadt Norderstedt aufging und damit auch in den Kreis Segeberg wechselte. Glashütte hatte damals 6800 Einwohner.

Friedrichsgabe ist die jüngste der vier Ortschaften, die zu Norderstedt zusammengefasst wurden. Sie wurde erst 1821 von Johann Daniel Lawaetz, einem Manufakteur und Händler aus Altona als Armenkolonie gegründet. Lawaetz bekam das nötige Land auf der Pinneberger Harksheide vom dänischen König Frederik VI., der zugleich Herzog von Schleswig und Holstein war. Zur Erinnerung an die Großzügigkeit des Königs erhielt die neue Ortschaft den Namen Frederiksgabe.

Im geografischen Mittelpunkt der vier im Jahr 1970 zusammengeschlossenen Gemeinden Garstedt, Friedrichsgabe, Harksheide und Glashütte entstand mit Norderstedt-Mitte in den 1980er und 90er Jahren ein neues Stadtzentrum, das neben Wohnquartieren auch wichtige Verwaltungs-, Behörden- und Kommunalbauten wie das Norderstedter Rathaus beinhaltet. Das kleine Einkaufszentrum „Moorbek-Passage“ bietet die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten für die Anwohner, des Weiteren gibt es das Kino „Spektrum“ und mit der U 1 eine U-Bahn-Anbindung an Hamburg (über den Stadtteil Garstedt) sowie mit der Nahverkehrsbahn A 2 eine Verbindung nach Norden über Henstedt-Ulzburg bis nach Neumünster. Verantwortlich für die Planung und Durchführung des Projektes im „Entwicklungsteilbereich B“ war seit ihrer Gründung im Frühjahr 1974 die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt mbH (EGNO).

Norderstedt-Mitte wird in der Bevölkerung mittlerweile als eigenständiger Stadtteil angesehen, gehörte zum Zeitpunkt der Zusammenlegung der vier Gemeinden jedoch zum größten Teil zu Garstedt, ein kleiner Teil zu Friedrichsgabe.

(jeweils zum 31. Dezember)

Jahr Einwohner
1998 71.621
1999 71.056
2000 71.523
2001 72.016
2002 71.990
2003 71.695
2004 71.377
2005 71.330
2006 71.603
2007 71.903
Norderstedter Rathaus mit der Regentrude (2006)

Bei der letzten Kommunalwahl am 25. Mai 2008 verlor die CDU ihre vorherige absolute Mehrheit und erreichte nur noch 38,8 % der Stimmen (–12 %). Zusammen mit der FDP kam das bürgerliche Lager auf 24 Sitze in der Norderstedter Stadtvertretung. SPD, GALiN (Grüne Alternative Liste in Norderstedt) und Die Linke kamen zusammen auf 25 Sitze. Mit dem Wechsel einer Stadtvertreterin von der SPD zur CDU im Mai 2009, eines Stadtvertreters von der FDP zur SPD im August 2009 und einer Stadtvertreterin von der SPD zur CDU im November 2010 (zunächst als parteiloses Fraktionsmitglied, dann Eintritt in die CDU) änderten sich die Mehrheitsverhältnisse dreimal innerhalb der Legislaturperiode.

Insgesamt setzt sich die Norderstedter Stadtvertretung aktuell wie folgt zusammen:

  • CDU: 42,8 % der Stimmen, 21 Sitze
  • SPD: 28,5 % der Stimmen, 14 Sitze
  • GALiN: 12,3 % der Stimmen, 6 Sitze
  • FDP: 8,2 % der Stimmen, 4 Sitze
  • Die Linke: 8,2 % der Stimmen, 4 Sitze

Stadtpräsidentin ist seit 2008 Kathrin Oehme (CDU).

Altes Garstedter Rathaus

Der seit 1998 amtierende Oberbürgermeister heißt Hans-Joachim Grote (CDU) und war der erste direkt gewählte Bürgermeister der Stadt. In den Jahren 2004 und 2010 ist er in seinem Amt jeweils für weitere sechs Jahre bestätigt worden. Da Norderstedt am 1. Januar 2005 den Status einer „Großen kreisangehörigen Stadt“ erhielt, darf der Bürgermeister sich nun Oberbürgermeister nennen. Baudezernent Thomas Bosse (Erster Stadtrat) und Schul- und Sozialdezernentin Anette Reinders (Zweite Stadträtin) üben weitere wichtige Funktionen in der Stadt aus. Sprecher der Stadt ist Kai-Jörg Evers.

Blasonierung: „Geviert von Blau und Silber mit rotem Mittelschild, darin ein achtstrahliger silberner Stern, dessen oberster Strahl mit einer silbernen Lilie besteckt ist.“[2]

Die vier Abschnitte des Wappens symbolisieren die vier Gründungsgemeinden.

Die Verwendung des Wappens ist Norderstedter Bürgern nur durch einen Beschluss des Hauptausschusses im Einzelfall gestattet. Dies ist in der Satzung der Stadt Norderstedt festgelegt. Die Verwaltung ahndet den Gebrauch des Wappens z. B. bei Bürgerinitiativen restriktiv. Hingegen kann das 1998 von Norderstedt Marketing e.V. in Auftrag gegebene und 2004 leicht modifizierte Stadtlogo weitgehend ohne Einschränkungen von Norderstedter Unternehmen und Privatpersonen genutzt werden.

Blasonierung: „Inmitten eines weißen Tuches das Stadtwappen, etwas zur Stange hin verschoben.“[2]

  • Maromme, Département Seine-Maritime, Frankreich, seit 1966
  • Oadby and Wigston, Vereinigtes Königreich, seit 1977
  • Zwijndrecht, Niederlande, seit 1981
  • Kohtla-Järve, Estland, seit 1989
  • Die Stadt Norderstedt besitzt eine eigene U-Bahn (Norderstedt Mitte − Richtweg − Garstedt) mit Übergang in das Hamburger U-Bahn-Netz. Der weitere Rest der früher als Alsternordbahn bezeichneten Bahnstrecke führt von Norderstedt Mitte als Linie A2 nach Norden bis Kaltenkirchen mit Anschluss in Ulzburg Süd an die A1 und A3. Norderstedts Eigentumsrechte an den beiden Bahnen werden durch die VGN (Verkehrsgesellschaft Norderstedt, Tochter der Stadtwerke Norderstedt) wahrgenommen. Betreiber der U-Bahn-Linie U1 ist die Hamburger Hochbahn, die Linie A2 nach Ulzburg Süd wird durch die AKN betrieben.
  • Insgesamt 44 Kilometer Reitwege durchziehen Norderstedt.
  • Norderstedt hat trotz seiner Größe keine Berufsfeuerwehr, sondern regelt diese Belange mit der Freiwilligen Feuerwehr, bestehend aus vier Ortsfeuerwehren, siehe Abschnitt Öffentliche Einrichtungen. Außerdem wird dort der öffentliche Rettungsdienst durch eine lokale Hilfsorganisation (KBA e.V.) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gestellt. Norderstedt verfügt über kein Krankenhaus der Maximalversorgung, allerdings gibt es eine kleine kardiologische Fachklinik. Bedingt sind diese Besonderheiten durch die Nähe zu Hamburg, wo diese Einrichtungen zur Verfügung stehen und länderübergreifend genutzt werden. Das Klinikum Nord befindet sich im direkt angrenzenden Hamburger Stadtteil Langenhorn.
  • Einige Straßen verlaufen quer über die Stadt- und Landesgrenze unter Beibehaltung des Namens und Fortsetzung der Nummerierung.
  • Der Zusammenschluss zur Stadt Norderstedt sollte auf Wunsch der vier Ursprungsgemeinden zum 1. Januar 1976 geschehen. Als Stadtname war Holstein ausgesucht worden. Das Bundesland Schleswig-Holstein setzte sich jedoch darüber hinweg und verordnete die Gründung von Norderstedt bereits zum 1. Januar 1970.
  • Zur Findung des Stadtnamens diskutierte man über Holstein (in Schleswig-Holstein der Gegenpol zu Schleswig), Süderstedt (weil im Süden Schleswig-Holsteins gelegen) und Norderstedt (nördlich der Regionsmetropole Hamburg). Norderstedt war bereits Projektbezeichnung für ein Zuzugs- und Wohnbaugebiet für Flüchtlinge aus Ostdeutschland, das von mehreren umliegenden Gemeinden getragen wurde und auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Harksheide (Falkenberg) entstand.
  • Durch das kommunale Telekommunikationsunternehmen wilhelm.tel („Sohn“ der Stadtwerke Norderstedt) sind momentan knapp 27.000 Norderstedter an ein modernes Glasfasernetz angeschlossen und können so mit bis zu 100 MBit/s in das Internet gehen.
  • Daneben betreibt die Stadt Norderstedt weitere Eigenbetriebe und Gesellschaften: Zum 1. Januar 2008 wurden Volkshochschule und Stadtbücherei in den Eigenbetrieb Bildungswerke Norderstedt überführt. Daneben gibt es eine städtische Telefongesellschaft (wilhelm.tel GmbH), ein städtisches Altersheim („Das Haus im Park“ gGmbH), die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt mbH (EGNO), die Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH (MeNo), die Verkehrsgesellschaft Norderstedt mbH (VGN), eine Stadtparkgesellschaft (Stadtpark Norderstedt GmbH), die Landesgartenschau Norderstedt 2011 gemeinnützige GmbH und die Norderstedter Bildungsgesellschaft mbH NoBiG.
  • Norderstedt hat dieselbe Telefonvorwahl wie Hamburg (040). Beim alten vierstelligen Postleitzahlensystem (1961−1993) galt die Postleitzahl von Hamburg (2000) auch für Norderstedt.
  • Mit der Verhüllung ihrer Türme sorgten die Kirchen 1999 für bundesweite Aufmerksamkeit. Mit der Aktion sollte auf die Finanznot der Gotteshäuser hingewiesen werden. 1991 geriet die Schalom-Gemeinde (mittlerweile mit der Kirchengemeinde Harksheide-Süd Vicelin zur Kirchengemeinde Vicelin-Schalom fusioniert) in die Schlagzeilen, als sie für einige Wochen von Flüchtlingen besetzt wurde, die nach rassistischen Angriffen aus Greifswald geflohen waren und gegen ihre Wiederverlegung dorthin Widerstand leisteten.
  • Einzigartig in Deutschland gibt es im Quartier Ochsenzoll einen Wochenmarkt, der über eine Stadtgrenze, gleichzeitig aber auch über die Ländergrenze Schleswig-Holstein/Hamburg geht.
  • 2011 fand in Norderstedt auf dem Areal des Harksheider Stadtparks die Schleswig-Holsteiner Landesgartenschau statt.
  • Seit dem 1. Januar 2005 ist Norderstedt für eine Experimentierphase von zunächst sechs Jahren Große kreisangehörige Stadt, also kreisangehörig, aber mit Sonderrechten ausgestattet. Der Status wurde bis Ende 2016 verlängert.
  • Der vergleichsweise geringen Größe zum Trotz hat Norderstedt vier Gymnasien. Sie sind älter als die Stadt selbst; beim Zusammenschluss der Gemeinden 1970 brachte jede ihr Gymnasium mit, das Coppernicus-Gymnasium in Garstedt, das Lessing-Gymnasium/Schulzentrum Nord in Friedrichsgabe, das Gymnasium Harksheide und das Lise-Meitner-Gymnasium/Schulzentrum Süd in Glashütte. Außerdem wird die gymnasiale Oberstufe auch an der Integrierten Gesamtschule (IGS) – ab Schuljahr 2010/2011 „Willy-Brandt-Schule. Gemeinschaftsschule der Stadt Norderstedt mit Oberstufe“ – angeboten.
Der Haupteingang vom
„Gymnasium Harksheide“
  • Seit 2002 existiert Norderstedt lernt e.V., der sich der Förderung der Bildungskooperation widmet und u.a. das Norderstedter Bildungsportal als auch das Praktikum-Portal betreibt (siehe Weblinks).
  • Norderstedts Motorisierungsgrad beträgt 915 Kfz/1000 Einwohner über 18 Jahre und liegt damit unter dem Kreis-, aber über dem Bundesdurchschnitt. Dies ergab eine DPA-Umfrage. Damit ist ein Gerücht widerlegt, Norderstedt habe einen der höchsten Motorisierungsgrade bundesweit.[3]
  • Erst seit Dezember 2010 hängt im Plenarsaal des Rathauses das Stadtwappen. Es ist ein Geschenk von Norderstedter Bürgern zum 40-jährigen Stadtjubiläum und wurde von der Künstlerin und Norderstedter Kulturpreisträgerin Ane Königsbaum gestaltet.

In der Liste der Kulturdenkmale in Norderstedt stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Das Feuerwehrmuseum Schleswig-Holstein wurde 1990 in Norderstedt-Mitte eröffnet und bietet auf 2100 m² Ausstellungsfläche Informationen über die Geschichte des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes vom späten Mittelalter bis zur Neuzeit. In drei Hallen stehen die älteste Dampfspritze Deutschlands sowie Motorspritzen, Löschfahrzeuge, Anhängeleitern und Drehleitern (Baujahr 1926 bis 1967). Weiter sind eine große Uniformsammlung, wertvolle alte Handschriften, Fotos, Orden und Ehrenzeichen zu besichtigen.

Direkt an das Feuerwehrmuseum schließt sich das Stadtmuseum Norderstedt an. Dieses bietet neben einer Dauerausstellung zur Historie Norderstedts und seiner Ursprungsgemeinden auch Wechselausstellungen und kulturelle Veranstaltungen an. Das ebenfalls dort befindliche Stadtarchiv verfügt über ein Zeitungs- und Fotoarchiv aus den letzten 100 Jahren.

Das Grab von Liedtexter u. Komponist Ernst Bader auf dem Ev. Friedhof Garstedt
  • Norderstedt beheimatet den „Musikverein Norderstedt e.V.“, zu dem unter anderem das überregional bekannte „Symphonische Blasorchester Norderstedt“ (SBN) gehört. Dieses hat mehrfach am Deutschen Orchesterwettbewerb teilgenommen und Platzierungen im vorderen Feld erzielt. Eine andere, sehr erfolgreiche Sparte des MVN ist die „Fishhead Horns Big Band“. Sie war Sieger der Landesorchesterwettbewerbe Schleswig Holsteins 1999 und 2003 und verweist auf eine große Referenzliste. Das Highlight ist die jährlich veranstaltete Swing Gala, bei der unter anderem Wolfgang Schlüter, Günter Fuhlisch, Lennart Axelsson und Herb Geller auftraten.
  • Seit dem Jahr 1997 gibt es in Norderstedt den Musikclub „Music Star“, der nur eine Kapazität von maximal 100 Zuhörern hat. Trotzdem sind dort schon unter anderem Bruce Springsteen und Fairport Convention aufgetreten. Seit 2006 fördert der Verein „Music-Werkstatt e.V.“ diesen Veranstaltungsort, der bisher ohne jegliche staatliche Förderung auskommen konnte.
  • Ebenfalls organisiert durch den Verein „Music-Werkstatt e.V.“ in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturträgern der Stadt finden inzwischen zwei größere Open-Air-Veranstaltungen mit internationalen Künstlern in Norderstedt statt: Im Frühsommer das „Festival am Kulturwerk“ bisher dreimal 2008, 2009 und 2010 auf dem Gelände des Stadtparks Harksheide sowie im Spätsommer „Rock am Markt“ bisher viermal 2003, 2005, 2008 und 2010.[4]
  • Musikunterricht für Erwachsene, Jugendliche und Kinder wird in Norderstedt von der städtischen Musikschule und diversen gewerblichen Musikschulen angeboten.

In Norderstedt-Mitte befindet sich das Kino „Spectrum“ mit drei unterschiedlich großen Sälen. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 15:00 Uhr, 17:30 Uhr und 20:00 Uhr sowie sonnabends auch um 22:30 Uhr.[5]

Die Stadt Norderstedt bietet, z.T. in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Harksheide, Jugendarbeit in den Stadtteilen an, darunter vier Jugendhäuser, zwei Bauspielplätze, ein Kreativspielplatz, eine Teestube und eine mobile Spielplatzbetreuung. Ab 1995 existierte in einem Haus an der Ulzburger Straße das Soziale Zentrum Norderstedt. Nach dem Abriss des Gebäudes Ende 2005 wurde ein neues Gebäude für das Soziale Zentrum gesucht, das 2010 in der Straße In de Tarpen gefunden wurde.

In Harksheide befindet sich ein Stadtpark mit dem Norderstedter Arboretum und mehreren Seen. Im Park fand die Landesgartenschau 2011 statt. Außerdem gibt es den Willy-Brandt-Park in Garstedt südöstlich des Herold-Centers.

  • Evangelischer Friedhof Garstedt

Der Garstedter Friedhof ist seit den Jahren 1889 (Gründung der Ev. Kirchengemeinde zu Garstedt und Harksheide) bzw. 1903 Begräbnisplatz der Ev. Christus-Kirchengemeinde zu Garstedt, der jetzigen Ev.-Luth. Emmaus-Kirchengemeinde in Norderstedt. Die Nutzung steht allen Konfessionen offen.

Besondere Grabstätten:

  • Armin von Gerkan (1884−1969), deutscher Archäologe und Bauforscher
  • Ernst Bader (1914−1999), deutscher Schauspieler, Komponist (Tulpen aus Amsterdam)
  • Uwe Arkuszewski (1962−2004), deutscher Musiker und Moderator (Die Stimme des Nordens)

Weitere Friedhöfe in Norderstedt:

  • Städtischer Friedhof Harksheide
  • Städtischer Friedhof Glashütte
  • Städtische Friedhöfe Friedrichsgabe (Waldfriedhof und Islamischer Friedhof Norderstedt)

Besonderheiten:

Der Islamische Friedhof Norderstedt wurde im Jahr 2009 zunächst für muslimische Bürger der Stadt Norderstedt, der Hamburger Vorstadtgemeinden und der weiteren südholsteinischen Umgebung angelegt als eine separate Erweiterung des Waldfriedhofes Friedrichsgabe. Der Friedhof wird unter städtischer Trägerschaft betreut durch den schleswig-holsteinischen Landesverband der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. in Deutschland.

In Norderstedt existieren mehrere Sportvereine, die meisten davon mit einem breiten Spektrum angebotener Sportarten:

American Football

Der SV Friedrichsgabe beherbergt eine Mannschaft des American Football, die Nordic Wolves. Diese spielt im Waldstadion, das dem SV Friedrichsgabe gehört. Die Nordic Wolves treten auch 2009 wieder in der Regionalliga an und spielen dort gegen bekannte Teams wie die Hamburg Blue Devils und auch die Hamburg Pioneers, die man bereits aus dem Gründungsjahr 2004 kennt. Wegen des Umzuges vom Moorbekstadion wurde im Waldstadion eine Tribüne für 500 Zuschauer gebaut.

Des Weiteren gibt es seit 2008 die Norderstedt Beavers, die derzeitig eine Jugendmannschaft im Ligabetrieb haben. Die Beavers konnten bereits im ersten Jahr eine erfolgreiche Saison bestreiten und in die nächsthöhere Liga aufsteigen.

Basketball

Der erfolgreichste Basketballclub in Norderstedt ist der 1. SC Norderstedt. Die SCN Seals belegten in der Saison 08/09 den 1. Platz in der 2. Regionalliga Nord und spielen in der Saison 09/10 in der 1. Regionalliga (dritthöchste Spielklasse in Deutschland).

Bogenschießen

Einer der erfolgreichsten Bogensportvereine in Schleswig-Holstein ist die Schützengemeinschaft Norderstedt e.V. Die Bogenportler belegen regelmäßig die ersten Plätze auf den Landesmeisterschaften und konnten auch bereits Deutsche Meisterschaften erringen. In der Saison 08/09 spielt die erste Mannschaft in der 2. Bundesliga Bogen Gruppe Nord.

Catch Wrestling

Seit 2006 gibt es in Norderstedt den Catch Wrestling Norddeutschland e.V., der sich für die Förderung des deutschen Catch Wrestling Sports in Norddeutschland gegründet und Kampfabende in Norderstedt und Tangstedt veranstaltet hat. Bekannte Norderstedter Kämpfer sind „Der Baron“ und „Michael Knight“.

Cheerleading

Zum American Football gehören traditionell Cheerleader. Die Starlets Cheerleader sind ein reines Dance-Show-Team nach dem Vorbild der NFLE-Cheerleader. Unter dem Dach des SV Friedrichsgabe gibt es sowohl ein Damenteam (ab 16 Jahre) als auch ein Junior-(Mädchen)-Team (ab 10 Jahre). Die Starlets Cheerleader absolvieren außerhalb ihrer Darbietungen bei den Footballspielen diverse Auftritte (wie bei der Night Of The Jumps in Hamburg). Sie sind Deutscher Meister 2011 im Senior Theme Dance (im Verband CVD).

Einradfahren

Der Norderstedter Sportverein (NSV) hat eine Einrad-Sparte, die bei Turnieren im Kreis bereits viele Preise gesammelt hat.

Fußball

Der größte Sportverein Norderstedts ist der 1. SC Norderstedt. Die Fußballmannschaft ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden durch den verpassten Aufstieg in die Zweite Bundesliga gegen 1860 München 1993 sowie die Teilnahme an der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal 1995/96 gegen Wattenscheid 09. Die Fußballabteilung gründete unter dem Namen Eintracht Norderstedt 2003 einen eigenständigen Verein. Die 1. Herren-Mannschaft der Eintracht spielt derzeit in der Oberliga Hamburg.

Seit der Saison 2008/2009 spielt die zweite Mannschaft des Hamburger Sport-Verein (HSV II) im Edmund-Plambeck-Stadion seine Heimspiele in der 4. Liga (Regionalliga Nord).

Weitere Fußball-Sportvereine oder Sportvereine mit Fußballabteilungen sind TuRa Harksheide, Norderstedter SV, SV Friedrichsgabe, Glashütter SV, FFC Nordlichter Norderstedt und der neu gegründete Fußballklub 1. Norderstedter Fußballclub (NFC).

Das HSV-Trainingsgelände am „Lindenhof“ im Stadtteil Harksheide wurde während der Fußball-WM 2006 vom Team der USA zum Trainieren genutzt. Dort fand am 5. Juni 2006 (aus „Sicherheitsgründen“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit) auch ein Freundschaftsspiel der USA gegen das Team Angolas statt, das 1:0 für das US-Team endete. Ein öffentliches Training fand auch im Edmund-Plambeck-Stadion statt, in dem sonst die Heimspiele von Eintracht Norderstedt ausgetragen werden.

Handball

Die Handball-Gemeinschaft Norderstedt (HGN) steht im Zusammenschluss mit dem TuRa Harksheide. Trainiert wird in verschiedenen Hallen, die Spiele finden jedoch in der Sporthalle des Schulzentrums Süd statt. Mittlerweile (seit 2008) spielt die erste Herrenmannschaft der HGN auch in der Handball-Regionalliga. Außerdem gibt es noch den NSV (Norderstedter Sportverein), der auch eine Jugendsparte besitzt.

Hockey

Es existiert eine Hockeyabteilung im „1. SC Norderstedt“ sowie beim HSV.

Kampfsport

Norderstedt ist seit nunmehr mehreren Jahren in Folge ein Austragungsort für Europameisterschaften im Kickboxen. Der mehrmalige Weltmeister (WKN) und Europameister (WAKO) Human Nikmaslak betreibt in Norderstedt eine Kampfsportschule. Des Weiteren werden in Norderstedt vom Kodokan Norderstedt jährlich die Internationalen Kodokan Open (ehemals Hamburg Open) im Ju-Jutsu ausgetragen. Der Verein wurde 1988 gegründet und hat seitdem mehrere Internationale Titel gewonnen (Junioren Welt-/Europameister, Hamburger Meister, Norddeutsche Meister sowie Deutsche Meister).

Leichtathletik

Die LG Alsternord Hamburg ist zwar eine im Hamburger Leichtathletik-Verband (HHLV) eingetragene Leichtathletikgemeinschaft, setzt sich jedoch länderübergreifend aus den vier Leichtathletik-Abteilungen von TuRa Harksheide, 1. SC Norderstedt (beide Schleswig Holstein) und dem SC Alstertal-Langenhorn (Hamburg; ehemals TuS Alstertal und SC Langenhorn; kurz SCALA) zusammen. Die meisten aktiven Athleten sind daher wohnhaft in Norderstedt. Auch findet das Training neben den Hamburger Sportstätten Jahnkampfbahn (JKB) und der im Jahr 2006 eingeweihten Leichtathletik-Halle (LTH) größtenteils in Norderstedt (Sportplatz Schulzentrum Süd) statt. Seit 35 Jahren ist die LG Alsternord in Hamburg und in Schleswig-Holstein aktiv und war somit die erste länderübergreifende Leichtathletik-Gemeinschaft. Auf Landesebene sind die jungen Aktiven stets erfolgreich, sodass die LG Alsternord seit ihrer Gründung stets zu den besten fünf Vereinen Hamburgs gehört. Die Senioren sind sogar international erfolgreich[6][7][8].

Schießsport

Die Schützengemeinschaft Norderstedt e.V. bietet auf ihrer Schießsportanlage neben Luftgewehr und -pistole, Kleinkalibergewehr und -pistole auch Großkaliber und Vorderlader sowie Bogenschießen an.

Tanzsport

In Norderstedt gibt es auch einige Tanzsportvereine, die teilweise überregional bekannt sind: Die Tanzsportabteilung des 1. SC Norderstedt und der TSC Astoria Norderstedt (beide zum Tanzsportverband Schleswig-Holstein (TSH) gehörend) sowie die Tanzsportabteilung des HSV, der TSC Astoria Hamburg und der TTC Savoy (beide Hamburger Tanzsportverband (HATV)).

Tennis

Im Stadtteil Glashütte befindet sich einer der größten Tennisvereine Schleswig-Holsteins; der TSC Glashütte e.V. mit 14 Außen- und 3 Hallenplätzen. Außerdem gibt es noch den TC Friedrichsgabe, den TC am Falkenberg, den TC Garstedt, den NSV und die Tennisabteilung des 1. SC Norderstedt sowie die Tennissparte des HSV. Alljährlich werden die Norderstedter Stadtmeisterschaften ausgetragen.

Volleyball

Der 1. VC Norderstedt existiert seit 1996 und spielt seine Punktspiele hauptsächlich in der Moorbekhalle, wo auf sechs Spielfeldern gleichzeitig gespielt werden kann. Die Mannschaften sind von der Jugend bis zum Erwachsenenbereich in diversen Ligen vertreten. Von der Kreisliga bis hin zur Regionalliga (Herren) und 2. Bundesliga (Damen) schlagen die Volleyballer für Norderstedt auf. Die Senioren des 1. VCN sind bereits acht Mal Deutscher Meister geworden.

Daneben gibt es noch den 1. SCN Norderstedt mit aktuell zwei Herrenmannschaften in der Hamburger Landesliga.

Wassersport

Ein weiterer wichtiger Verein ist die Startgemeinschaft Wasserratten e.V. Dieser Schwimmverein bildet einen Leistungsstützpunkt in Schleswig-Holstein. Bekanntestes ehemaliges Vereinsmitglied ist Sandra Völker.

Bahnhof Norderstedt Mitte, in der Mitte ein Zug der AKN, außen die U-Bahn
U-Bahn-Haltestelle Richtweg

Norderstedt ist in das Nahverkehrsnetz des Hamburger Verkehrsverbundes eingebunden. Die U-Bahn-Linie U1 und die Linie A2 der AKN verbinden Norderstedt mit Hamburg bzw. dem nördlich gelegenen Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen. Zahlreiche Buslinien der VHH stellen die Verbindungen der Norderstedter Stadtteile untereinander und mit den Gewerbegebieten sowie den umgebenden Orten her. Der Ende 2003 neu gestaltete Busbahnhof am U-Bahnhof Garstedt direkt beim Einkaufszentrum „Herold-Center“ ist dabei ein wichtiger Knotenpunkt und ergänzt den zweiten Busbahnhof am Bahnhof Norderstedt Mitte beim Verwaltungszentrum. Ein dritter Busbahnhof befindet sich am Glashütter Markt. Eine Regionalbuslinie der Autokraft verkehrt vom U-Bahnhof Ochsenzoll über Glashütte in die Kreisstadt Bad Segeberg.

An den Wochenendnächten (Nächte Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag) und vor Feiertagen verkehrt zusätzlich die Nachtbuslinie 616: U-Bf Norderstedt Mitte − Ulzburger Straße − Henstedt-Ulzburg (− Kisdorf) im 40-Minuten-Takt. Eine zweite Nachtbuslinie 626 verkehrt als Ringlinie: U-Bf Norderstedt Mitte – Harksheide, Markt – Falkenhorst – Steindamm – Friedrichsgaber Weg (Nord) – U-Bf Norderstedt Mitte. Die Buslinie 378 verkehrt ebenfalls während dieser Zeit auf dem Linienteil U-Bf Ochsenzoll – Glashütter Markt. Auch die U-Bahn-Züge der Linie U1 fahren an diesen Tagen während der gesamten Nacht durchgehend im 20-Minuten-Takt zwischen Norderstedt Mitte und Hamburg (Volksdorf).

Norderstedt besitzt keinen eigenen Fernverkehrsbahnhof. Durch die U-Bahn ist die Stadt gut an den Hamburger Hauptbahnhof angeschlossen. Die Fahrzeit von Norderstedt Mitte beträgt 41 Minuten.[9]

Die BAB 7 führt westlich an Norderstedt vorbei (Anschlussstelle Quickborn für die nördlichen Bereiche bzw. Hamburg-Schnelsen-Nord für die südlichen Bereiche). Quer durch den Süden der Stadt führt die Bundesstraße 432 (von der A 7 im Westen über die Stadtteile Garstedt, Harksheide (Süd) nach Glashütte) und verbindet Norderstedt mit der Kreisstadt Bad Segeberg und Scharbeutz an der Lübecker Bucht der Ostsee.

Die Terminals des Flughafen Hamburg in Hamburg-Fuhlsbüttel liegen nur wenige Kilometer entfernt. Ein Teil des Flughafengeländes (nördliches Ende der Start-/Landebahn 2) befindet sich sogar auf Norderstedter Stadtgebiet.

Norderstedt ist Sitz eines Regionalstudios des NDR, das Beiträge für den Hörfunk und das Fernsehprogramm produziert. In der Woche wird mehrfach pro Tag Regionales aus dem „Studio Norderstedt“ im Programm der „NDR 1 Welle Nord“ über die Frequenzen Hamburg 89,5 MHz und Neumünster 106,4 MHz für das Hamburger Umland gesendet.

Norderstedts eigener lokaler Fernsehsender „noa4“ strahlt kein Vollprogramm aus, sondern hat ein zeitlich begrenztes Sendefenster für Sendungen mit Regionalbezug, die regelmäßig wiederholt werden. Außer im Kabelnetz der „wilhelm.tel GmbH“ (Kanal K23) kann noa4 im Internet über die Homepage des Senders empfangen werden.

Die Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein hat seit 2007 ihren Sitz in Norderstedt.

In Norderstedt gibt es die „Norderstedter Zeitung“, die täglich als Beilage zum „Hamburger Abendblatt“ im Kreis Segeberg erscheint. Der älteste in Norderstedt ansässige Zeitungsverlag war bis 2010 das Verlagshaus Meincke. Nach dem Verkauf des Verlages an die medienholding:nord erscheinen die drei Zeitungen „Heimatspiegel“, „Heimatspiegel Extra“ und „Lokal-Anzeiger“ im Verlag der Südholstein Anzeigenblatt GmbH, zu der auch die in Kaltenkirchen erscheinende „Umschau“ gehört.

Seit August 2010 gibt es ein zweites Norderstedter Stadtfernsehen. NOWO1 sendet über das digitale Kabelnetz von wilhelm-tel wöchentlich eine regionale Magazin-Sendung, die in einer Schleife wiederholt wird. Erneuert wird die Sendung jeweils dienstags. Zudem ist NOWO1 auch über das Internet (www.nowo1.de) zu empfangen. Zu NOWO1 gehört auch „Norderstedt Kompakt“, eine kostenlose Zeitung.

Casio-Gebäude im Garstedter Gewerbegebiet Nettelkrögen

Über die Stadt verteilt existieren mehrere Gewerbegebiete mit teilweise international bekannten Unternehmen. Im Gewerbegebiet Nettelkrögen in Garstedt befinden sich unter anderem die Firmenzentrale des Handelsunternehmens Blume 2000 sowie die Europa-Zentrale des japanischen Elektronik- und Elektrogerätekonzerns Casio. Im Gewerbegebiet Glashütte sind unter anderem die aus der Klinikbranche bekannten Firmen Ethicon und Schülke & Mayr ansässig. Des Weiteren befindet sich das Hauptwerk der Jungheinrich AG in Friedrichsgabe. Auch die Schokoladenfabrik Herza, ein Unternehmen der Stern-Wywiol-Gruppe, hat in Norderstedt ihren Sitz.

Nach Planung und Entwurf durch die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) entsteht für den Hamburg Airport seit 2005 das neue Logistikzentrum „Nordport“ im Südwesten Garstedts zwischen den Verkehrsachsen Ohechaussee (B 432) und Niendorfer Straße. Im März 2007 gab die Hamburger Flughafengesellschaft bekannt, dass sie sich aus dem Projekt zurückziehen werde.

In Norderstedt gibt es den Bund der Selbständigen e.V. (BDS) als eigenständigen Verein. Mit nach eigenen Angaben[10] etwa 400 Mitgliedern repräsentiert der BDS nicht ganz 10 % der ortsansässigen Wirtschaft.

Der 2006 in Norderstedt gegründete „Alster Business Club“ will die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg fördern und hat nach eigenen Angaben rund 460 Mitglieder (Stand: Januar 2009).

Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsgabe. Funkrufname: 90/44/4

Die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt teilt sich auf in die vier eigenständigen Ortsfeuerwehren der Stadtteile Harksheide, Garstedt, Glashütte und Friedrichsgabe und ist auf rein ehrenamtlicher Basis tätig.

Die Feuerwehren Glashütte und Friedrichsgabe stellen auch den Gefahrgutzug der Stadt Norderstedt. Die Feuerwache Friedrichsgabe stellt hierfür einen Einsatzleitwagen mit zusätzlicher Ausrüstung zum Spüren und Messen und einen Gerätewagen Gefahrgut (GW-G). Die Feuerwache Glashütte stellt einen Gerätewagen Atemschutz (GW-AS).

Die vier Feuerwehren haben eine gemeinsame Jugendfeuerwehr, aus deren Mitte sich ein Großteil des Nachwuchses für die Einsatzabteilungen bildet.

Die zentrale Werkstatt mit fest angestellten Kräften befindet sich in den neu gebauten Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Harksheide. Dort befindet sich auch (seit 2004) die rund um die Uhr besetzte Rettungsleitstelle für den gesamten Kreis Segeberg. Seit dem 1. Juli 2007 werden von dieser Rettungsleitstelle aus auch die Feuerwehr- und Rettungskräfte der Stadt Neumünster geleitet. Entsprechend wird der Notruf 112 aus Neumünster hierhin geleitet.

Norderstedt ist wohl die erste Stadt in Schleswig-Holstein, die über ein eigenes Bildungsportal im Internet verfügt (siehe Weblinks).

Bis auf eine Waldorfschule sind in Norderstedt alle Schulformen vertreten.

Die Stadt Norderstedt ist nicht nur Trägerin der meisten Kitas und Schulen, sondern verfügt mit den 2008 gegründeten „Bildungswerken Norderstedt“ auch über die einzige als Eigenbetrieb geführte Bildungseinrichtung. Darin sind die zweitgrößte Volkshochschule des Landes und die Stadtbücherei zusammengefasst[11], die jährlich von 25.000 Menschen genutzt werden. Zu den Bildungswerken Norderstedt gehören weiterhin die städtischen Anteile an der Norderstedter Bildungsgesellschaft mbH (NoBiG), die seit 2007 u.a. das ehemalige Jugendaufbauwerk des Kreises Segeberg betreibt.[12]

Die Stadtbücherei Norderstedt ist in allen vier Stadtteilen vertreten und verfügt über einen Gesamtbestand von mehr als 150.000 Medien für Unterhaltung, Freizeitgestaltung, (Weiter-)Bildung und Information. Auch Grafiken und Plakate werden verliehen. Das Bestandsangebot richtet sich an alle Altersgruppen. Als Einrichtung der Kultur und Weiterbildung arbeitet die Stadtbücherei eng mit Kindertagesstätten, Schulen und mit Bildungs- und Weiterbildungsanbietern für Erwachsene zusammen. Darüber hinaus führt sie Veranstaltungen durch.

Neben der Volkshochschule gibt es einige weitere Anbieter für Weiterbildung, z. B. die Frauencomputerschule „adasoft“, die DEKRA-Akademie und die Wirtschaftsakademie. In Trägerschaft der Volkshochschule ist in Norderstedt auch der Weiterbildungsverbund des Kreises Segeberg angesiedelt.

Norderstedt ist Sitz eines Amtsgerichts.

  • Der Komponist, Schauspieler und Liedtexter Ernst Bader (1914−1999) war Norderstedter Bürger und wurde nach seinem Tod auf dem Garstedter Friedhof beigesetzt.
  • Der österreichische Komponist und Barpianist Hans Rahner (1905–2008) wohnte und arbeitete in Norderstedt.
  • Der Schauspieler und Regisseur Jörg-Peter Hahn (1930–1996) lebte in Norderstedt. Nach ihm ist der Jörg-Peter-Hahn-Platz am Veranstaltungszentrum „TriBühne“ in Norderstedt-Mitte benannt.
  • Der ehemalige Fußballspieler Uwe Seeler (* 1936) wohnt in Norderstedt.
  • Auch Ditmar Jakobs (* 1953), der ehemalige Fußballprofi (unter anderem beim Hamburger SV), wohnt in Norderstedt. (Da das ehemalige Trainingsgelände des HSV in Norderstedt liegt, haben einige der Spieler bzw. ehemalige Profis ihren Wohnsitz dort.)
  • Der russische Fußballprofi (Fußballnationalmannschaft der UdSSR, FC St. Pauli) Juri Sawitschew (* 1965) wohnt u. a. in Norderstedt.
  • Der Sachbuchautor, Naturphilosoph und Publizist Rolf Hennig (* 1928) wohnt und arbeitet in Norderstedt.
  • Die Goombay Dance Band, die 1980 mit Sun of Jamaica einen Nr.-1-Hit in der Bundesrepublik Deutschland hatte, ist in Norderstedt ansässig.
  • Der Blues-Musiker Tom Shaka (* 1953), der seit über dreißig Jahren in der internationalen Musikszene einen Namen hat, wohnte bis 2009 in Norderstedt, bis er nach Lüneburg umzog.
  • Die ehemaligen Fußballtrainer Kuno Klötzer (1922–2011) und Martin Wilke (* 1926) leben in Norderstedt.
  • In Harksheide zur Schule gegangen ist Wolf-Rüdiger Marunde (* 1954), Chronist des Landlebens und des Neuen aus Schweinhausen.
  • In Norderstedt zur Schule gegangen ist der Tennisspieler Ricki Osterthun.
  • Christiane Felscherinow bewegte sich eine Zeit lang in Norderstedt und begann hier eine Ausbildung in einer Buchhaltung.
  • Der ehemalige dänische Fußballprofi- und Nationalspieler Thomas Gravesen (* 1976) lebte während seiner Zeit beim HSV (1997–2000) in Norderstedt.
  • Auch sein damaliger Mannschaftskollege Allan K. Jepsen lebte während seiner Zeit beim HSV (1997–1999) in Norderstedt.

Seit dem 1. Januar 2007 führt die Stadt im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft die Verwaltungsgeschäfte für die amtsfreie Gemeinde Ellerau.

  • Manfred von Essen: Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte, Harksheide. Die Norderstedter Ursprungsgemeinden bis 1970. Norderstedt 1994.
  • Willy Klawe: „Im übrigen herrscht Zucht und Ordnung“ Zur Geschichte des Konzentrationslagers Wittmoor … VSA-Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-87975-412-8
  • Karl-Heinz Schmidt: „… eine weitverstreute Siedlung“. Chronik Tangstedter Heide / Glashütte bis 1936. Norderstedt 2000.
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  3. Bericht im Hamburger Abendblatt zur Kfz-Situation in Norderstedt, 13. Februar
  4. Festivals auf harksheide.de
  5. Homepage des Norderstedter Kinos „Spectrum“
  6. Senioren EM 2008: 1x Gold, 1x Bronze nach Hamburg
  7. Senioren-Hallen-WM 2008: 5 Mannschafts- und Staffel-Weltmeistertitel unter Beteiligung Hamburger Läufer
  8. Bronze für deutsche M70-Staffel bei Senioren-WM 2007
  9. Zugverbindung zwischen Norderstedt Mitte und Hamburg Hbf. Deutsche Bahn, abgerufen am 10. März 2009.
  10. [1]
  11. Offizielle Website der Bildungswerke Norderstedt. (Abgerufen am 20. August 2010)
  12. NoBiG mbH auf der Website der Bildungswerke Norderstedt. (Abgerufen am 20. August 2010)


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Software Development Kit

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

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IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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