Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Teterow, Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Teterow, Mecklenburg-Vorpommern

Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Teterow, Dienstleister für Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 für die Region

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Umweltmanagement

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Das Umweltmanagement ist der Teilbereich des Managements einer Organisation (Unternehmen, Behörde, etc.), der sich mit den betrieblichen und behördlichen Umwelt(schutz)belangen der Organisation beschäftigt. Es dient zur Sicherung einer nachhaltigen Umweltverträglichkeit der betrieblichen Produkte und Prozesse einerseits sowie der Verhaltensweisen der Mitarbeiter und Stakeholder andererseits. Hierzu gehören u. a.

  • die Umweltpolitik der Organisation, z. B. eine Identifizierung und Aktivierung der Schnittmengen aus ökologisch und ökonomisch vorteilhaften Maßnahmen
  • der Umweltschutz, z. B. technische Maßnahmen zur Verringerung der Umwelteinwirkungen, Vermeidung von nicht vertretbaren Umweltschädigungen und -inanspruchnahmen, Beiträge zur Vorsorge und Sanierung
  • die Umweltleistung (die messbaren Ergebnisse bzgl. der Umweltauswirkung(en), also z. B. Emissionen, Abwasser, Bodenverunreinigungen, etc.)
  • die Einhaltung der behördlichen Auflagen bzw. der gesetzlichen Grenzwerte
  • die Normierungsverantwortung, das heißt eine Unterstützung einer Ökologie gerechten Verhaltensnormierung der Stakeholder

Inhaltsverzeichnis

Schnittstellen zwischen Umweltmanagement und Umweltmanagementsystem

Das Umweltmanagement setzt mit Hilfe des Umweltmanagementsystems die Vorgaben der Leitung einer Organisation (und damit auch die behördlichen/gesetzlichen Anforderungen) hinsichtlich des Umweltschutzes um. Hierzu werden entsprechende Anforderungen (Vorgaben) im Managementhandbuch, in diversen Anweisungen und/oder in Prozessbeschreibungen festgelegt, deren Umsetzung und Überwachung dann durch das Umweltmanagementsystem erfolgt.

Das Umweltmanagementsystem wiederum kann frei oder gemäß einer Vorgabe, z. B. der Umweltmanagementnorm ISO 14001 oder der EMAS-Verordnung aufgebaut sein. Empfehlungen für das Umweltmanagement (und für das Umweltmanagementsystem) finden sich in der als Leitfaden konzipierten Norm ISO 14004 (Umweltmanagementsysteme: Allgemeiner Leitfaden über Grundsätze, Systeme und Hilfsinstrumente). Sowohl die ISO 14001 als auch die ISO 14004 sind im November 2004 in einer überarbeiteten Fassung veröffentlicht worden. Das Umweltmanagement und das Umweltmanagementsystem sind eng miteinander verzahnt. In der im November 2004 veröffentlichten Umweltmanagementnorm EN ISO 14001:2004 wird nur der Begriff Umweltmanagementsystem verwendet.

Die Umweltmanagementnormen ISO 14001: 2004 (bzw.EMAS) sind sehr ähnlich strukturiert wie die (ISO 9001) Norm für Qualitätsmanagementsysteme (Qualitätsmanagement). Qualitätsmanagementsysteme können daher vergleichsweise einfach um das Umweltmanagement ergänzt werden. Man spricht dann von „Integrierten Managementsystemen“ (Integriertes Managementsystem). Gleiches gilt für Regelungen zur Arbeitssicherheit wie z. B. der Standard OHSAS 18001 (Occupational Safety and Health Administration).

Wie im Management generell üblich, beinhaltet das Umweltmanagement Planung, Ausführung, Kontrolle und ggfs. Optimierung (PDCA: Plan-Do-Check-Act):

  • Planung (Plan): Festlegung der Zielsetzungen und Prozesse, um die Umsetzung der Umweltpolitik der Organisation zu erreichen
  • Ausführung (Do): die Umsetzung der Prozesse
  • Kontrolle (Check): Überwachung der Prozesse hinsichtlich rechtlichen und anderen Anforderungen sowie Zielen der Umweltpolitik der Organisation; ggfs. Veröffentlichung der Umweltleistung (des Erfolgs der Organisation in Bezug auf ihre Umweltschutzmaßnahmen)
  • Optimierung (Act): Falls notwendig müssen die Prozesse korrigiert (angepasst) werden; die Norm ISO 14001 und die EMAS-Verordnung sprechen von einer ständigen Verbesserung der Prozesse, d. h. die Organisation sollte ihre Prozesse laufend optimieren


Ökologie und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, sie ist für die Unternehmen eine wichtige Managementaufgabe.

Auf folgenden fünf Wegen lassen sich diese unterscheiden:

  • Politik: Restriktionen (v. a. in Bereichen Energie, Abfälle, Gefahrenstoffe, Risiken und Verkehr) oder Anreize (ökologische Ausgleichszahlungen in der Landwirtschaft)
  • Öffentlichkeit: Übt Druck aus und kann ein Umdenken bewirken (Bsp: FCKW-freie Kühlschränke, Asbest)
  • Umweltrisiken: Versicherungen achten auf Umwelteinflüsse, versichern nicht mehr alles, Vergabe von Krediten
  • Kunden: Offensive und defensive ökologische Aktivität, Lieferantenaudits, Konsumenten wollen saubere Technologie im Produktionsprozess eines Produktes etc.
  • Offensive Ökologiestrategie: Substitution von Öl, Differenzierung, Eröffnung neuer Marktsegmente, Umweltschutz ist nicht nur reiner Kostenfaktor

Kostenfaktor versus Produktivitätsfaktor (operative Ebene):

Unternehmen sehen Umweltschutz oftmals nur als Kostenfaktor. Aktives Umweltmanagement kann jedoch Kosten einsparen und Produktivität steigern. Zur Realisierung von Einsparpotentialen hat sich der Ansatz von Cleaner Production bewährt. Hier werden die Ursachen für den Abfall und Emissionen systematisch analysiert und organisatorische und technische Verbesserungsansätze aufgezeigt.

Risikopotential versus Differenzierungspotential (strategische Ebene)

Risiken für bestehende Produkte und Technologien, bietet jedoch Differenzierungs- und Profilierungsmöglichkeiten

Ökologischer Transformationsprozess:

Ökologische Belastungen

werden transformiert durch

Ökologische Ansprüche

Markt / Politik / Öffentlichkeit

führen zu

Ökologischen Wettbewerbsfeldern

Aktuelle: Kosten und Ressourcen sparen, sind sichtbar für alle

Latente: Nicht direkt sichtbar, nur bei genauem Hinsehen

Potentielle: Noch nicht auf Markt erkennbar, zukunftsträchtige Möglichkeiten

Fazit: Im Sinne eines kurzen Fazits kann abschließend festgehalten werden: Die ökologischen Probleme von heute werden zu ökologischen Wettbewerbsfeldern von morgen. Ungewiss ist, wie schnell dies passiert und durch wen dieser Transformationsprozess angestoßen und vorangetrieben wird. Innovative Unternehmen erkennen dies: Sie identifizieren ökologische Wettbewerbsfelder rechtzeitig, fördern aktiv ihre Ausweitung und nutzen sie mit geeigneten Strategien aus. Damit sind ökologisch bedingte Veränderungen kein Schicksal mehr für Unternehmen, sondern eine Managementaufgabe mit eigenen Chancen und Risiken.

  • ISO 14001 DIN-EN-ISO-Norm zum Umweltmanagement
  • EMAS-Verordnung Eco-Management and Audit Scheme (EU-Öko-Audit)
  • Ökoprofit ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik ÖKOPROFIT
  • ökologieorientierte Betriebswirtschaftslehre
  • Ökologistik
  • Grüner Gockel
  • Paul de Backer: Umweltmanagement im Unternehmen. Springer, Berlin 1996, ISBN 3-540-60510-X
  • Annett Baumast, Jens Pape (Hrsg.): Betriebliches Umweltmanagement – Nachhaltiges Wirtschaften im Unternehmen. Lehrbuch des Doktoranden-Netzwerks Nachhaltiges Wirtschaften e. V. 4., korr. Aufl., Eugen Ulmer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8001-5995-6
  • Johannes Fresner, Bürki, T., Sittig, H., Ressourceneffizienz in der Produktion - Kosten senken durch Cleaner Production, ISBN 978-3-939707-48-6, Symposion Publishing, 2009
  • René Gastl: Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement, Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis. 2. Auflage. vdf, Zürich 2009, ISBN 3-7281-3034-6
  • Martin Jänicke, Philip Kunig, Michael Stitzel: Umweltpolitik. Dietz, Bonn 1999, ISBN 3-8012-0283-6
  • Matthias Kramer, Maria Urbaniec, Liane Möller (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 1: Interdisziplinäre Rahmenbedingungen einer umweltorientierten Unternehmensführung. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12317-2
  • Matthias Kramer, Jana Brauweiler, Klaus Helling (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 2: Umweltmanagementinstrumente und -systeme. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12318-0
  • Matthias Kramer, Heinz Strebel, Gernot Kayser (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 3: Operatives Umweltmanagement im internationalen und interdisziplinären Kontext. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12319-9
  • Annett Baumast, Jens Pape: Betriebliches Umweltmanagement. Theoretische Grundlagen. Praxisbeispiele. Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3671-6
  • Georg Müller-Christ: Umweltmanagement, Vahlen, München 2001, ISBN 3-8006-2646-2
  • Schaltegger, Stefan; Burritt, Roger; Petersen, Holger: An Introduction to Corporate Environmental Management. Striving for Sustainability. Greenleaf, Sheffield 2003, ISBN 1-874719-65-9
  • Jörn-Axel Meyer, Alexander Tirpitz, Dietmar Laß: Energie- und Umweltmanagement im Mittelstand. Lohmar 2009, ISBN 978-3-89936-763-8
  • René Gastl: Zehn Jahre ISO 14001: Stimmt die Richtung?. In: Qualität und Zuverlässigkeit 10/06, S. 18–19, 2006, ISSN 0720-1214
  • René Gastl: KVP-Forderung normierter Umweltmanagementsysteme in der Praxis: Ungebremste Fahrt ins Grüne oder Aufbruch in die ökologische Sackgasse?. UWF Umweltwirtschaftsforum 1/06, 2006, S. 41–45, ISSN 0943-3481
  • René Gastl: Wider den toten Punkt im Umweltmanagement. In: Umweltperspektiven 4/10, 2010
  • Sven Gembrys, Dirk Juhre, Jürgen Krühn: Alles unter einem Dach: Umfassendes umweltschutz- und prozeßorientiertes Managementsystem in der praktischen Umsetzung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 44(7), S. 866–872, 1999, ISSN 0720-1214
  • M. Tobias: Umweltmanagement auf Abwegen? Naturschutzbehörden als Dienstleistungsunternehmen. In: Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht 24(3), 2001, S. 443–454, ISSN 0343-7167
  • R. Kuhn, I. Varela: Zum Wohl von Umwelt und Unternehmen – Synergien bei der Einführung eines Umweltmanagement-Systems nutzen. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(4), 2001, S. 420–423, ISSN 0720-1214
  • Schritt für Schritt: Umweltmanagement für KMU. In: Umwelt-Magazin 34(12), 2004, S. 32–33, ISSN 0173-363X
  • T. Pfeifer, R. Schmitt, R. Greshake: Konzept für ein präventives Umweltmanagement. In: Qualität und Zuverlässigkeit 49(9), 2004, S. 80–81, ISSN 0720-1214
  • Weitere Umweltmanagement-Systeme izu.bayern.de – Informationsseite des Bayerischen Landesamts für Umwelt zum Umweltmanagement
  • umweltmanagement.at Umfangreiche Datenbank zum Thema mit Bezug auf österreichische Organisationen (Betriebe, Verwaltungen, Umweltgutachter, etc.)
  • Umweltmanagement und Zertifizierung bafu.ch – Informationsseite des schweizerischen Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zum Umweltmanagement
  • Betrieblicher Umweltschutz mit Umweltmanagementsystemen (PDF; 406 kB) UmweltWissen – Bayerisches Landesamt für Umwelt


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Umweltmanagementsystem

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Ein Umweltmanagementsystem (UMS) ist das Managementsystem einer Organisation (Unternehmen, Behörde usw.), in dem die Zuständigkeiten, Verhaltensweisen, Abläufe und Vorgaben zur Umsetzung der betrieblichen Umweltpolitik der Organisation strukturiert festgelegt sind. Dieses wird in der Regel von dem Umweltmanagementbeauftragten (UMB) geführt und betreut.

Inhaltsverzeichnis

Managementsysteme sollen unternehmerische Aktivitäten systematisieren, steuern und kontrollieren. Dies wird durch Strukturen, Zielsetzungen, Prozeduren und anschließendes Controlling zur Erfolgskontrolle angestrebt. Es bestehen seit längerem die klassischen Managementsysteme aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit, Risiko oder Qualitätssicherung. Ausgehend von den Anforderungen Umweltkrisen zu begegnen und gesetzliche Vorschriften und Grenzwerte einzuhalten hat sich der Fokus hin zu einem vorbeugendem und vorausschauendem betrieblichen Umweltmanagement verschoben. Zur Realisierung von Einsparpotentialen hat sich die Anwendung des Ansatzes von Cleaner Production im Rahmen der internen Audits oder der Umweltprüfung bewährt. Hier werden die Ursachen für die Entstehung von Abfall und Emissionen durch die Aufstellung von Stoff- und Energiebilanzen systematisch analysiert und organisatorische und technische Verbesserungsansätze aufgezeigt.

Umweltmanagementsysteme koordinieren und steuern umweltrelevante Aktivitäten eines Unternehmens, reduzieren die Umwelteinwirkungen des Unternehmens und garantieren somit langfristig den Unternehmenserfolg. Die Basis stellt hier das Anstreben eines zertifizierbaren Umweltmanagementsystem-Standards (z.B. nach EMAS, ISO 14001) dar.

Das Umweltmanagementsystem wird in der Regel nach den individuellen Bedürfnissen der Organisation aufgebaut. Beim Aufbau können Vorgaben und Normen Hilfestellung geben. Die bekanntesten sind die Umweltmanagementnorm ISO 14001 und die EMAS-Verordnung. Diese Vorgaben stellen Mindestanforderungen an das Umweltmanagementsystem, wie z. B. die schriftliche Festlegung einer betrieblichen Umweltpolitik, die die Einhaltung von Anforderungen des Umweltrechts beinhalten muss. Zudem sollen mit Umweltzielen die Verantwortlichkeiten für umweltrelevante Aufgaben und Abläufe festgelegt werden.

Viele Organisationen, die ihr Umweltmanagementsystem entsprechend den Vorgaben der ISO 14001 und/oder der EMAS-Verordnung aufgebaut haben, lassen ihr UMS von externen Auditoren oder Umweltgutachtern zertifizieren (ISO 14001) bzw. validieren (EMAS), um die ökologische Glaubwürdigkeit[1] des UMS in der Öffentlichkeit und bei Kunden zu erhöhen und dadurch einen strategischen Geschäftsvorteil zu erzielen.

  • A. Drews, Gabi Förtsch, Helmut Krinn, Gabriela Mai, Heinz Meinholz, Michael Pleikies, Esther Seifert: Realisierung eines Integrierten Umweltmanagementsystems. Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung, 8(4), S. 227 – 235, 1996, ISSN 0934-3504
  • Baumast, A.; Pape, J.: Betriebliches Umweltmanagement. Theoretische Grundlagen. Praxisbeispiele. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3671-6
  • Fresner, J., Bürki, T., Sittig, H., Ressourceneffizienz in der Produktion - Kosten senken durch Cleaner Production, ISBN 978-3-939707-48-6, Symposion Publishing, 2009
  • Gastl, R.: "Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement, Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis". vdf, Zürich, 2005, ISBN 3-7281-3034-6
  • Müller, M.: Stand und Perspektiven normierter Umweltmanagementsysteme, in: Zabel, H.-U. (Hrsg.): Betriebliches Umweltmanagement – nachhaltig und interdisziplinär, Berlin, 2002, S. 211-226
  • Schaltegger, Stefan; Burritt, Roger; Petersen, Holger: An Introduction to Corporate Environmental Management. Striving for Sustainability. Sheffield: Greenleaf, 2003 ISBN 1874719659
  • Tibor, T. & Feldman, I.: ISO 14000: A Guide to the New Environmental Management Standards. Chicago: Irwin Professional Publisher, 1996
  1. ISBN 3-8006-2646-2
  • Umweltmanagement
  • Managementsystem
  • ISO 14001
  • EMAS-Verordnung
  • Nachhaltigkeitsmanagement


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Qualitätsmanagement

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Qualitätsmanagement oder QM bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen[1] jeglicher Art dienen. Qualitätsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Teilen der Gesundheitsversorgung, der medizinischen Rehabilitation oder der Arznei- und Lebensmittelherstellung ist das Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben.

Seit etwa 1900 wurden verschiedene Modelle zur Standardisierung des Qualitätsmanagements entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Die Wirtschaftswissenschaften sehen Qualitätsmanagement als Teilbereich des funktionalen Managements, mit dem Ziel, die Effektivität und Effizienz einer Arbeit (Arbeitsqualität) oder von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Dabei sind materielle und zeitliche Vorgaben zu berücksichtigen sowie die Qualität von Produkt oder Dienstleistung zu erhalten oder weiterzuentwickeln.

Inhalte sind etwa die Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle Lösungsstrategien, die Erhaltung oder Steigerung der Zufriedenheit von Kunden oder Klienten sowie der Motivation der Belegschaft, die Standardisierungen bestimmter Handlungs- und Arbeitsprozesse, Normen für Produkte oder Leistungen, Dokumentationen, Berufliche Weiterbildung, Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsräumen.

Bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen in Organisationen soll Qualitätsmanagement sicherstellen, dass Qualitätsbelange den zugewiesenen Platz einnehmen. Qualität bezieht sich dabei sowohl auf die vermarkteten Produkte und Dienstleistungen, als auch auf die internen Prozesse der Organisation und ist definiert als das Maß, in dem das betrachtete Produkt oder der betrachtete Prozess den Anforderungen genügt. Diese Anforderungen können explizit definiert sein, sie können aber auch implizit vorausgesetzt werden (Erwartungen). Qualität ist das Ausmaß an Übereinstimmung von Anforderungen (explizit formuliert) und Erwartungen (nicht explizit formuliert) mit einem Produkt oder einer Dienstleistung. Im Laufe der Zeit werden dann die Anforderungen zu Erwartungen.

Qualitätsmanagement führt somit nicht zwangsläufig zu einem höherwertigen Ergebnis, sondern steuert nur die Erreichung der vorgegebenen Qualität. Auch etwa der Herstellungsprozess eines Billigprodukts kann somit durchaus einem vollständigen Qualitätsmanagement unterliegen. Auch Qualitätszertifizierungen etwa nach ISO sagen somit nichts über die Produktqualität aus, wie teilweise durch Werbung suggeriert, sondern nur über das Qualitätsmanagement im Herstellungsprozess.

Zeit Schlagwort Beschreibung Vorreiter
um 1900 Qualitätskontrolle Aussortieren von fehlerhaften Produkten Ford, Taylor
um 1930 Qualitätsprüfung Steuerung basierend auf Statistiken Walter A. Shewhart
um 1960 Qualitätsmaßnahmen im ganzen Unternehmen Vorbeugende Maßnahmen Genichi Taguchi, W.E. Deming
um 1964 Null-Fehler-Programm des US-Verteidigungsministeriums Ziel der Perfektion Philip B. Crosby
um 1985 Null-Fehlerstrategie Six Sigma General Electric, Motorola
1988 EFQM-Modell neun ganzheitliche Kriterien EFQM
um 1990 umfassendes Qualitätskonzept Integration von Teilkonzepten Ishikawa
1995 Total-Quality-Management Qualität als Systemziel W.E. Deming, Malcolm Baldrige

Es gibt eine Reihe von Qualitätsmanagementnormen, welche als Rahmen oder auch als verpflichtende Vorgabe für die Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems herangezogen werden. Die Nutzung der verschiedenen Qualitätsstandards zeigt starke regionale und branchenspezifische Unterschiede. Vor allem asiatische und angelsächsische Hersteller, insbesondere in der Industrie, haben Qualitätsmanagementmethoden eingeführt.

Die bekanntesten Qualitätsmanagementmodelle sind das EFQM-Modell sowie die ISO 9001, die beide Schnittmengen in der Prozessorientierung haben.

Das EFQM-Modell ist europäisch ausgerichtet und ermöglicht ebenso ein Zertifikat durch einen Auditor - wie das der EN ISO. Es ist im Gegensatz zur ISO 9001:2008 ein Wettbewerbsmodell, welches nicht auf die Erfüllung von Vorgaben, sondern auf die Selbstverantwortung in der Bewertung abzielt. Zentrales Anliegen des EFQM-Modells ist die stetige Verbesserung mittels Innovation und Lernen in allen Unternehmensteilen und in Zusammenarbeit mit anderen EFQM-Anwendern. Es orientiert sich laufend an weltbesten Umsetzungen, so dass es für ein Unternehmen nie möglich ist, die Maximalpunktzahl zu erreichen. Es besteht somit im Vergleich zur ISO 9001:2008 eine größere Motivation für weitere Verbesserungen. EFQM lässt sich nicht nur auf Wirtschaftsunternehmen, sondern auch auf Dienstleistungs- und soziale Einrichtungen anwenden.

  • Neuere Qualitätsstandards wie ISO/TS 16949:2002 orientieren sich stärker an den schon lange bekannten und fundierten Methoden der Begründer des industriellen Qualitätsgedankens (W. Edwards Deming, Walter A. Shewhart).
  • Für Organisationen mit Entwicklungsaufgaben (interne IT-Abteilungen, Auto-Entwicklung, Maschinen-Entwicklung) gibt es das Capability Maturity Model Integration (CMMI) als ein spezialisiertes Prozessmodell. Durch die spezifische Ausrichtung auf Entwicklungsorganisationen kann CMMI detaillierter auf einzelne Prozessaspekte eingehen.
  • In der Produktion werden statistische Mittel verwendet, um den Herstellungsprozess zu überwachen. Zu den darauf aufbauenden Qualitätsstrategien gehört auch Six Sigma.
  • Im Projektmanagement werden ebenfalls eigene Qualitätsmanagementverfahren eingesetzt, siehe Qualitätsmanagement im Projektmanagement.
  • Bei Qualitätstestierungsmodellen wie LQW werden die speziellen Anforderungen im Bildungsbereich behandelt.
  • Die strengsten Zertifizierungen sind jene der Automobilindustrie, wie die ISO/TS 16949:2002 oder deren Vorgänger QS-9000 und VDA 6.1.

Eigene Standards sind ebenfalls in der Medizintechnik, im Weiterbildungsbereich, in der Luft- und Raumfahrt und in Kernkraftwerken vorgesehen. Eines der für niedergelassene Ärzte entwickelten Systeme ist Qualität und Entwicklung in Praxen (QEP). Laut einer Erhebung der Stiftung Gesundheit 2010 lag QEP bei den Humanmedizinern mit einem Nutzeranteil von 25,5 Prozent auf Platz zwei der genutzten Systeme, bei Psychotherapeuten war QEP Marktführer mit einem Nutzeranteil von 64,4 Prozent.[2] Einrichtungen der stationären medizinischen Rehabilitation müssen gemäß § 21(3) SGB IX über ein zertifiziertes QMS verfügen, damit sie von Sozialleistungsträgern belegt werden dürfen. § 20 SGB IX sieht vor, dass die unterschiedlichen QM-Verfahren von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) akkreditiert sein müssen.

Viele Qualitätsmanagementmodelle unternehmen den Versuch, die Prozesse objektiv bewertbar zu machen. Dabei sind zwei grundlegend verschiedene Ansätze zu unterscheiden:

a) Zertifizierbare Normen mit definierten Mindestanforderungen an ein wirksames Qualitätsmanagementsystem, beispielsweise die EN ISO 9001, die durch Audits bewertet werden.

b) Selbstbewertung des eigenen Qualitätsmanagementsystems und Benchmarking zwischen Wettbewerbern um einen Qualitätspreis, beispielsweise den EFQM Excellence Award der European Foundation for Quality Management (Wirtschaft), den Speyerer Qualitätswettbewerb (für den öffentlichen Sektor) oder den Ludwig-Erhard-Preis, der deutsche Preis nach den Regeln des EFQM mit hohem politischen Ansehen, innerhalb dessen die Wirksamkeit der im Wettbewerb stehenden Qualitätsmanagementsysteme miteinander verglichen werden.

Siehe auch: Bewertung (Qualitätsmanagement)

Kritisch wird häufig kommentiert, dass nur extern auditierte und zertifizierte Qualitätsmanagementmodelle objektiven Kriterien standhalten, da bei einer Selbstbewertung oftmals zugunsten der eigenen Situation bewertet wird.

Siehe auch: Evaluation und Qualitätsmanagement
  • Von Auditoren ausgestellte Zertifikate, beispielsweise die drei möglichen Zertifikate der EFQM, legen daher einen Schwerpunkt auf externe Audits anstelle von Selbstbewertungen.
  • Die Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha vertritt den Standpunkt, dass sich komplexe Arbeitsabläufe nicht durch Kennzahlen abbilden lassen: es sei ein Mythos, dass industrielle Prozesse mittels Qualitätsmanagement beherrschbar seien.[3][4]

Qualitätsmanagement ist ein selbstreferenzieller Prozess, das heißt, die Verfahren zur Verbesserung des jeweiligen Gegenstands lassen sich auch auf den Qualitätsmanagementprozess selbst anwenden.

Im QM als Managementaufgabe werden festgelegt:

  • Qualitätspolitik
  • Ziele
  • Verantwortungen

Dabei liegt es im Interesse des Managements, eindeutige Beschreibungen niederzulegen, andernfalls kann es persönlich für die durch das Produkt eingetretenen Schäden zur Verantwortung gezogen werden.

Das Qualitätsmanagement besteht aus:

  • Qualitätsplanung
  • Qualitätslenkung
  • Qualitätssicherung
  • Qualitätsverbesserung

Großer Wert wird auf die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse gelegt. Erfahrungen daraus fließen wieder zurück in die Planung, so dass ein Regelkreis (Demingkreis) entsteht:

  • Qualitätsplanung - es wird ein Ist-Zustand ermittelt und die Rahmenbedingungen für das Qualitätsmanagement festgelegt. Danach werden Konzepte und Abläufe erarbeitet.
  • Qualitätslenkung - die in der Planphase gewonnenen Ergebnisse werden umgesetzt (QFD, FMEA).
  • Qualitätssicherung - Auswerten qualitativer und quantitativer Qualitätsinformationen (Kosten-Nutzen-Betrachtungen, Überprüfen von gemachten Annahmen).
  • Qualitätsgewinn - aus vorheriger Phase gewonnene Informationen werden für Strukturverbesserungsmaßnahmen und Prozessoptimierung eingesetzt. Erfolge und Ergebnisse werden kommuniziert.
  • Holger Brüggemann, Peik Bremer: Grundlagen Qualitätsmanagement. Von den Werkzeugen über Methoden zum TQM. Wiesbaden: ISBN 978-3-8348-1309-1.
  • Franz J. Brunner, Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement. Leitfaden für Studium und Praxis. München, Wien: ISBN 978-3-446-42516-3.
  • Rüdiger Gläbe, Hermann J. Thomann (Hrsg.): Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen. Aktuelles Praxishandbuch mit direkt verwertbaren Arbeitshilfen auf Begleit-CD-ROM. TÜV Media, Köln 2007, ISBN 3-8249-0473-X.
  • Uli Greßler, Rainer Göppel: Qualitätsmanagement. Eine Einführung. Bildungsverlag EINS, Troisdorf, ISBN 3-8237-4795-9.
  • G.F. Kamiske(Hrsg.): Bausteine des innovativen Qualitätsmanagement. München, Wien: ISBN 3-446-18990-4.
  • Walter Masing (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München Wien: 2007, ISBN 978-3-446-40752-7.
  • MQ - Management und Qualität / Das Magazin für integrierte Managementsysteme, Ausgabe Deutschland, Organ von TÜV Cert, TÜV Media, Köln, ISSN 1862-2623.
  • Tilo Pfeifer, Robert Schmitt: Masing - Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München 2007, ISBN 3-446-40752-9.
  • Dieter Pfister, Lucien Schoppig: Identifikation als Erfolgsfaktor im modernen Qualitätsmanagement, Basel 1994, ISBN 3-906-43053-7.
  • Armin Töpfer, Hartmut Mehdorn: Total Quality Management. 3. Auflage, Luchterhand, Berlin 1994, ISBN 3-472-01759-7.
  • Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement für KMU. Hanser, München 2005, ISBN 3-446-40229-2.
  • Ernest Wallmüller: Ganzheitliches Qualitätsmanagement in der Informationsverarbeitung. München, Wien: Hanser 1994 ISBN 3-446-17101-0.
  1. Der Begriff Leistungen umfasst im QM die Dienstleistungen, geht aber über den üblichen Begriff noch hinaus und betrifft auch die innerorganisatorischen Leistungen.
  2. http://www.stiftung-gesundheit.de/PDF/studien/Studie_QM_2010.pdf
  3. Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha: Ungesunde Ordnung, brand eins (Wirtschaftsmagazin) 12. Jahrgang, Heft 10 vom Oktober 2010, S. 120−124.
  4. ISBN 978-3-000280122.


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Umweltmanagementnorm

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Eine Umweltmanagementnorm ist eine allgemeine Anleitung, mit deren Hilfe Organisationen (Unternehmen, Behörden etc.) ein systematisches Umweltmanagement betreiben bzw. ein strukturiertes Umweltmanagementsystem aufbauen können.

Inhaltsverzeichnis

Basierend auf internationalen Übereinkünften wird von dem Technischen Komitee „Umweltmanagement“ (ISO/TC 207), einem Gremium der Internationalen Organisation für Normung (ISO), der Normungsbedarf im Bereich des Umweltmanagements festgestellt und in Normen umgesetzt.

Mittlerweile wurden eine ganze Reihe von Umweltmanagementnormen, die sogenannten ISO 14000er-Normen, entwickelt. Die ISO 14000er-Normen werden, wie alle anderen ISO-Normen auch, innerhalb von fünf Jahren nach dem Erscheinen einer Überprüfung unterzogen und ggf. aktualisiert.

  • ISO 14001: Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung
    • Sie ist die bekannteste Umweltmanagementnorm und wurde 1996 erstmals und am 15. November 2004 in einer aktualisierten Fassung von der ISO veröffentlicht. Sie ist eine der wenigen Normen dieser Reihe, auf deren Basis eine Zertifizierung durch einen unabhängigen Umweltgutachter möglich ist. Die meisten Normen der 14000er-Familie sind Leitfäden mit empfehlendem Charakter, d. h. sie sollen beim Aufbau und bei der Pflege des Umweltmanagements bzw. des Umweltmanagementsystems Hilfestellung geben ohne Anforderungen festzuschreiben.
  • ISO 14004: Umweltmanagementsysteme – Allgemeiner Leitfaden über Grundsätze, Systeme und Hilfsinstrumente
    • Eine aktualisierte Fassung dieser Norm wurde Ende 2004 von der ISO veröffentlicht.
  • ISO 14015: Umweltmanagement – Umweltbewertung von Standorten und Organisationen
  • ISO 14020: Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Allgemeine Grundsätze
  • ISO 14031: Umweltmanagement – Umweltleistungsbewertung – Leitlinien
  • ISO 14040: Umweltmanagement – Ökobilanz – Prinzipien und allgemeine Anforderungen
  • ISO 14051: Umweltmanagement — Materialflusskostenrechnung — Allgemeine Rahmenbedingungen
  • ISO 14064: Umweltmanagement – Messung, Berichterstattung und Verifizierung von Treibhausgasemissionen

Die Normen der 14000er Reihe können in zwei Kategorien eingeteilt werden:

  • Organisationsorientierte Normen
  • Produktorientierte Normen

Tabelle 1: Beispiele für organisations- und produktorientierte Normen

Norm Gilt für / bezieht sich auf Organisationsorientiert Produktorientiert
ISO 14001 Umweltmanagementsystem ja nein
ISO 14004 Umweltmanagementsystem ja nein
ISO 14010 (a) Umweltaudit ja nein
ISO 14020 Umweltkennzeichnungen / -deklarationen nein ja
ISO 14031 Umweltleistungsbewertung ja nein
ISO 14040 Ökobilanz nein ja
ISO 14051 Materialflusskostenrechnung nein ja
ISO 14064 (b) Umweltmanagementsystem ja nein

(a) Ersetzt durch ISO 19011 (Leitfäden für Audits von Qualitätsmanagement- und/oder Umweltmanagementsystemen)

(b) Diese Norm ist noch im Entwurfsstadium (Stand: Februar 2005). Sie behandelt die Messung, Berichterstattung und Verifizierung von Treibhausgasemissionen


Da in vielen Organisationen mittlerweile Integrierte Managementsysteme, also Managementsysteme die zumindest Umwelt- und Qualitätsanforderungen zusammen abdecken, aufgebaut worden sind, wurden einige Leitfäden der 14000er-Familie durch die ISO 19011 ersetzt.

  • René Gastl: Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement. Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis. vdf-Verlag, Zürich 2005, cmrg.ch
  • René Gastl: Zum Wohl von Umwelt und Organisation. Leitfaden für die praktische Umsetzung der ISO 14001. Qualität und Zuverlässigkeit 48(6), 2003, S. 608–609, ISSN 0720-1214
  • René Gastl: KVP-Forderung normierter Umweltmanagementsysteme in der Praxis: Ungebremste Fahrt ins Grüne oder Aufbruch in die ökologische Sackgasse?. UWF Umweltwirtschaftsforum 1/06, 2006, S. 41–45, ISSN 0943-3481
  • Stephan Volkwein: Methodisch bilanzieren. Neue Umweltmanagement-Normen schließen Lücke. Qualität und Zuverlässigkeit, 44 (12), 1999, S. 1511–1515, ISSN 0720-1214
  • Anonymus: ISO 14001 geliftet: Begriffliche und systematische Unschärfen beheben. Umwelt Magazin, 34 (12), 2004, S. 30–31, ISSN 0173-363X


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Integriertes Managementsystem

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Das Integrierte Managementsystem (IMS) fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz, Sicherheit) in einer einheitlichen Struktur zusammen, die der Corporate Governance (d. h. der Leitung und Überwachung von Organisationen) dienen. Durch Nutzung von Synergien und die Bündelung von Ressourcen ist – im Vergleich zu einzelnen, isolierten Managementsystemen – ein schlankeres, effizienteres Management möglich. Möglich, aber wenig verbreitet, ist die Neueinführung eines „auf dem Reißbrett“ geplanten IMS als Ersatz für alle bestehenden Einzelsysteme. Die theoretischen Vorteile dieses von alten Strukturen unabhängigen Ansatzes (wie höhere Effizienz und radikale Auflösung von unnötigen Verwaltungs- und Entscheidungsstrukturen) sind in der Praxis meist nicht realisierbar. Man geht deshalb meist von einem bestehenden Managementsystem aus (häufig das Qualitätsmanagement) und integriert die anderen Systeme.

Inhaltsverzeichnis

Beim prozessorientierten Ansatz werden die Prozesse unabhängig von den Managementsystemen definiert und durch die verschiedenen Systeme nur unterschiedlich betrachtet.

Beispielsweise enthält ein Fertigungsprozess nicht nur Schnittstellen zur

  • Produkt- und Prozessqualität (Qualitätsmanagement z. B. nach ISO 9000), sondern auch zum
  • Umweltschutz (Umweltmanagement z. B. international nach ISO 14000 oder der europäischen EMAS-Verordnung) und zur
  • Arbeitssicherheit (Arbeitsschutzmanagement z. B. nach dem Standard OHSAS 18001 der Occupational Safety and Health Administration oder dem bayerischen OHRIS).

Darüber hinaus können weitere Konzepte integriert werden, z. B.

  • internes Kontrollsystem zur Sicherstellung der Qualität der veröffentlichten Quartals- und Jahresabschlüsse, z. B. nach dem Sarbanes-Oxley-Act (Section 404), der für amerikanische und deutsche Unternehmen gilt, deren Wertpapiere in den Vereinigten Staaten zum Handel zugelassen sind,
  • der allgemeinen Compliance (d. h. Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien),
  • Risikomanagement (wie im deutschen KontraG gefordert)
  • Datenschutz (siehe Bundesdatenschutzgesetz)
  • Facility-Management und Instandhaltung
  • Gebäudeschutz mit Bereichen wie Schließanlagen, Bewachung, Brandschutz usw.
  • aber auch Data-Mining, Wissens- und Ideenmanagement.

Häufig werden in einem IMS auch Bewertungssystematiken (meist im operativen Controlling) eingeführt, um sich konzernintern oder unternehmensübergreifend in sogenannten Benchmarks zu vergleichen.

Die genannten Aspekte wie beispielsweise Produkt- und Prozessqualität, Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Compliance und Funktionieren des internen Kontrollsystems können auch Teil des Instruments "Balanced Scorecard" sein, die über die unterschiedlichen Hierarchieebenen, Funktionsbereiche und Tochterunternehmen hinweg die Erreichung der unterschiedlichen Ziele plant und vereinbart, an die Tantiemen oder Boni geknüpft ist und im Nachhinein auf ihre Zielerreichung hin beurteilt werden kann.

In vielen Unternehmen wurden, vor allem auf Veranlassung ihrer Geschäftskunden hin, zunächst ab Ende der 1980er Jahre normierte Qualitätsmanagementsysteme und etwas später (ab 1995) normierte Umweltmanagementsysteme aufgebaut.

Ab etwa 1990 wurden sie in manchen Branchen zur Voraussetzung für die Auftragsvergabe: Qualitätsmanagementsysteme vor allem in der Autobranche, und kombinierte Systeme zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz in der Petrochemie. Hintergrund war auch die in dieser Zeit in Deutschland festgeschriebene Beweislastumkehr bei der Produkthaftung.

Denn nun waren die Hersteller im Streitfall verpflichtet, die Fehlerfreiheit ihrer Produkte zu beweisen, statt dass wie bisher die Kunden dem Hersteller Fehlerhaftigkeit nachweisen mussten. Diese Forderung lässt sich bei komplexen und sicherheitsrelevanten Produkten nur durch einen lückenlosen Nachweis des gesamten Herstellungsprozess erreichen, bis hinunter in die Produktion selbst des kleinsten Zulieferteils.

Mit Umsetzung der EU-Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen (Seveso-II-Richtlinie) in nationales Recht (in Deutschland durch die 12. BImSchV (Störfallverordnung) vom 26. April 2000) wurde schließlich für die betroffenen Unternehmen ein Risiko- bzw. Sicherheitsmanagementsystem verbindlich vorgeschrieben.

Die Managementsysteme wurden entwicklungsbedingt in vielen Unternehmen zunächst getrennt voneinander aufgebaut. Durch Überschneidungen, unklare Schnittstellen oder evtl. auch konträre Regelungen ist ein (wirtschaftlicher) Nutzen verschiedener Managementsysteme nicht immer gewährleistet. Insbesondere im Hinblick auf die sowohl von der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 als auch von der Umweltmanagementnorm ISO 14001 geforderte kontinuierliche Verbesserung der Prozesse kann langfristig nur durch die Zusammenlegung (Integration) der einzelnen Managementsysteme eines Unternehmens in ein einziges System erreicht werden.

Seit Anfang der 1990er Jahre werden in vielen Organisationen (Unternehmen, Behörden, Dienstleister etc.) die einzelnen (isolierten) Managementsysteme in sog. Integrierte Managementsysteme (IMS) umgewandelt bzw. die IMS neu aufgebaut. Der Umfang eines IMS hängt von den Erfordernissen der jeweiligen Organisation ab. Es besteht aus allgemeinen und fachspezifischen Modulen, kann aber neben den klassischen Managementsystemen für Qualität und Umwelt noch weitere Bereiche enthalten, z. B.

  • Arbeitsschutzmanagement
  • Risikomanagement
  • Sicherheitsmanagement
  • Fremdfirmenmanagement.

Es gibt aktuell (Stand: März 2005) keine Norm, die eine Organisation beim Aufbau eines IMS unterstützt. Ein erster Schritt seitens der ISO in diese Richtung kann in der überarbeiteten Umweltmanagementnorm ISO 14001:2004 gesehen werden. Ein Ziel der Überarbeitung war die Steigerung der Kompatibilität der ISO 14001 mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Allerdings wird in der ISO 14001:2004 die gleiche Eingrenzung der Norm auf das jeweilige Managementsystem (Kapitel: Einleitung) gemacht wie in der ISO 9001:2000 (Kapitel 0.4): „Diese internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme spezifisch sind, wie beispielsweise jene für Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz- und Sicherheits-, Finanz- oder Risikomanagement, obwohl deren Elemente mit denen eines anderen Managementsystems in Einklang gebracht oder mit diesen zusammengeführt werden können.“

Im Juni 2004 hat der Verein Deutscher Ingenieure, VDI, den Entwurf der Richtlinie VDI 4060 Blatt 1 als eine „Handlungsanleitung zum Aufbau von IMS für Unternehmen aller Branchen und Größen“ herausgegeben. Im Entwurf unter Punkt 1 (Zielsetzung der Richtlinie) heißt es: „Es wird Freiraum für zukünftige Aspekte (z. B. Hygiene- oder Risikomanagement) gelassen, die noch nicht aktuell oder bekannt sind, die aber jederzeit nach derselben Vorgehensweise eingefügt werden können. Das Prinzip der „kontinuierlichen Verbesserung“ sowie die Risikobetrachtung werden durchgehend angewendet. Das heißt, durch eine umgesetzte Maßnahme gibt es Verbesserungen in mehreren Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt, Sicherheit) gleichzeitig.“

Der gleichzeitige Nutzen einer Verbesserung für mehrere Bereiche (Synergie-Effekt) ist einer der wesentlichen Gründe für den Aufbau von IMS in Organisationen. Da sich (normierte) Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme in ihrer Struktur ähnlich sind (Handbuch, Vorgabedokumente, etc.), ist die Integration eines der beiden Managementsysteme in das vorhandene Managementsystem mit wenig Mehraufwand möglich. Die vorhandenen Dokumente werden um die fehlenden Aspekte ergänzt, mögliche Schnittstellen zwischen den Systemen definiert und optimiert. Die von den jeweiligen ISO-Normen geforderten regelmäßigen Selbstüberprüfungen (Audits, Managementreview, etc.) können alle Aspekte des IMS ohne größeren Mehraufwand abdecken.

Die Integration verschiedener Managementsysteme zu einem Integrierten Managementsystem ist eine kontinuierliche Entwicklung. Neben dem IMS als solchem gibt es weitere integrierende, auf dem Qualitätsaspekt basierende Konzepte, von denen drei hier kurz beschrieben werden.

Das Total-Quality-Management, TQM, ist eine im Wesentlichen in Japan entwickelte prozessorientierte Qualitätsphilosophie, die auf der Überzeugung basiert, dass Qualität einfach eine Frage der Ausrichtung an den Erfordernissen der Kunden ist. Durch Messung dieser Erfordernisse können Abweichungen davon mittels Prozessverbesserung oder -umgestaltung vermieden werden.

Die European Foundation for Quality Management (EFQM) hat das europäische EFQM-Modell für Excellence entwickelt. Es dient der direkten Umsetzung des Total-Quality-Management und deckt alle Managementbereiche eines Unternehmens ab. Es hat zum Ziel, den Anwender zu exzellentem Management und exzellenten Geschäftsergebnissen zu führen.

siehe: St. Galler Management-Modell

Dieser Ansatz wurde von dem Schweizer Professor Seghezzi maßgeblich entwickelt. Er besteht aus drei Dimensionen, nämlich

  • dem Management (bestehend aus normativem, strategischem und operativem Management)
  • drei Säulen (Strukturen, Aktivitäten, Verhalten)
  • der im zeitlichen Ablauf stattfindenden Unternehmensentwicklung.

In diesem Konzept wird die Unternehmenspolitik über Missionen in Strategien umgesetzt.

  • Stefan Jahnes, Thomas Schüttenhelm: WEKA-Praxislösungen Integrierte Managementsysteme – Erfolgreiche Umsetzung betriebsspezifischer Anforderungen. WEKA, Augsburg 200x, Aktualisierungswerk (4 Aktualisierungen pro Jahr), ISBN 3-8111-6363-9
  • Stefanie Schwendt, Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. Konzepte, Werkzeuge, Erfahrungen. Physica-Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 3-7908-1442-3
  • Peter Hauser, ISBN 3-593-37436-6
  • Hans Dieter Seghezzi, Fritz Fahrni, Frank Herrmann: Integriertes Qualitätsmanagement: Der St. Galler Ansatz. Carl Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-40622-3
  • Knut Bleicher: Das Konzept Integriertes Management. Campus, Frankfurt 2004, ISBN 3-593-37634-2
  • Alexander Pischon: Integrierte Managementsysteme für Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Springer, Berlin 1999, ISBN 3-540-65407-0
  • Andreas Betschart: Integriertes Managementsystem für ein KMU: Entwurf eines integrierten Managementsystems für ein Schweizer KMU der Chemiebranche. VDM, Saarbrücken 2011, ISBN 3-639-37803-2 (Gewinner Seghezzi-Preis 2011)
  • Hans-Jürgen Klüppel, Hans-Jürgen Müller, Rainer Rauberger, Rüdiger Wagner: Blütenrein managen: Umweltschutz, Qualität und Sicherheit durch integrierte Managementsysteme. In: Qualität und Zuverlässigkeit 45(8), 2000, ISSN 0720-1214, S. 978–981
  • Dirk Funck: Viel versprechendes Stiefkind. Umsetzungsstand, Ziele und Probleme integrierter Managementsysteme im Spiegel von vier Studien. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(6), 2001, ISSN 0720-1214, S. 758–762
  • H.W. Adams: Ohne Normen bitte! – Prozessorientierte integrierte Managementsysteme brauchen keine Normierung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(7), 2001, ISSN 0720-1214, S. 860–861
  • Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium 30(8), 2001, ISSN 0340-1650, S. 443–446
  • MQ – Management und Qualität / Das Magazin für integriertes Management, Ausgabe Deutschland, ISSN 1862-2623


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Teterow

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Wappen Deutschlandkarte
53.76666666666712.56666666666710Koordinaten: 53° 46′ N, 12° 34′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Höhe: 10 m ü. NN
Fläche: 47,17 km²
Einwohner:

8.893 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 189 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17166
Vorwahl: 03996
Kfz-Kennzeichen: LRO
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 106
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1-3
17166 Teterow
Webpräsenz: www.teterow.de
Bürgermeister: Reinhard Dettmann (parteilos)
Lage der Stadt Teterow im Landkreis Rostock
Über dieses Bild

Teterow [ˈteːtəroː] ist eine Stadt im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland), die im 13. Jahrhundert entstand. Zwischen 1952 und 1994 war Teterow Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. Die Stadt ist Sitz des Amtes Mecklenburgische Schweiz, dem 15 Gemeinden angehören, selbst aber amtsfrei. Sie ist eines der 18 Mittelzentren des Landes. Bekannt wurde Teterow durch seine Burgwallinsel und die jährlichen Motorradrennen auf dem Bergring.

Inhaltsverzeichnis

Stadtkarte von Teterow

Die Stadt liegt in einer Senke in der Mecklenburgischen Schweiz am Teterower See und ist der geografische Mittelpunkt von Mecklenburg-Vorpommern.

Südwestlich von Teterow entspringt die Kleine Peene und fließt in den Mühlenteich. Den Mühlenteich verlässt sie an der alten Stadtmühle (heute ein Restaurant) als Mühlbach und westlich davon als Freibach. Beide Bachläufe sind im Stadtkern größtenteils unterirdisch kanalisiert. Der Mühlbach folgt der Großen Bachstraße und fließt ab der Seestraße im offenen Kanal in den Teterower See. Der Freibach folgt der Straße Am Wall und entlang der Gasstraße in den Teterower See. Auch hier ist, im oberen Drittel der Gasstraße, eine Öffnung des Kanals geplant.

Die höchste Erhebung befindet sich mit 92,7 m über NN in den Heidbergen. Hier befindet sich auf dem Ehrenmal auch eine Aussichtsplattform. Weitere Erhebungen sind der Hollerberg mit 68 m, der Silberberg (63,7 m) bei Teschow, der Grambzower Berg (61,9 m) und das Hohe Holz (59,3 m).

Teterow ist in die eigentliche Stadt, die Teschower Siedlung, die Stadtrandsiedlung und die Plattenbaugebiete Teterow-Ost, Nord und West gegliedert. Historisch wurde die eigentliche Stadt in die Altstadt (das von den vier Ringstraßen umschlossene Gebiet zwischen den Stadttoren) und die Rostocker-, Malchiner- und Warener Vorstadt eingeteilt.

Zu Teterow gehören als Ortsteile die ehemaligen Dörfer Niendorf, Pampow und Teschow.

An die Stadt grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn im Südosten beginnend): Schorssow, Hohen Demzin, Groß Wokern, Groß Roge, Dalkendorf, Thürkow, Alt Sührkow, Malchin (im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Bis auf Malchin gehören alle Nachbargemeinden zum Landkreis Rostock.

Klimadiagramm von Teterow[2]

Teterow gehört der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas an. Es herrscht ganzjährig ein humides Klima vor. Im langjährigen Mittel von 1961-1990 beträgt die Jahrestemperatur in Teterow 8,0 °C und es fallen 544 mm Niederschlag. Damit ist das Klima in Teterow kälter und trockener, als im deutschen Mittel (8,4 °C / 700mm). Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 16,7 °C, der kälteste Monat der Januar mit 0,8 °C.

Der Name Teterow kommt aus dem Altpolabischen tetrev und stellt eine Ableitung von dem slawischen Wort für Birkhuhn dar. Meist wird aber der Auerhahn als Namensgeber angegeben, was eher unwahrscheinlich ist. Möglich ist auch die Ableitung des Namens von einem Personennamen. 1272 wird der Ort Thiterow, 1285 Teterowe, 1288 Thitterowe und 1352 auch Thetherow genannt.

Bereits im Neolithikum war der Raum Teterow besiedelt, ab 6. Jahrhundert v. Chr. von germanischen Stämmen. Nach deren weitgehendem Abzug zur Zeit der Völkerwanderung siedelten ab dem 6. oder 7. Jahrhundert in der Gegend um den Teterower See die slawischen Liutizen. Teterow war der Zentralort des Stammes der Zirzipanen. Ihr Einzugsgebiet erstreckte sich über eine Reihe von Burgwardbezirken wie Dargun, Krakow, Sukow und Altkalen. Im 9. Jahrhundert wurde auf der Insel im Teterower See ein Burgwall errichtet. Die Burg diente nicht nur als Fürstensitz, sondern auch als Kultstätte und Tempelort für die slawische Gottheit Svantovit. Unter dem Schutz der Burg entwickelte sich die am Westufer des Teterower Sees gelegene Siedlung zum Marktort.

Entgegen früherer Annahmen hatte die Burg im Teterower See keine überregionale Bedeutung. Sie war auch nicht Sitz des slawischen Fürsten Otimar, dieser wird heute auf der Burg Behren-Lübchin nordwestlich von Gnoien angenommen. In Auseinandersetzungen zwischen den slawischen Stämmen und ihren Fürsten untereinander, sowie mit deutschen und dänischen Fürsten war das Gebiet um Teterow zwischen Dänen, Pommern und Obodriten strittig. Im 11. und 12. Jahrhundert kam die Burg mehrfach unter dänische Herrschaft. Letztlich setzten sich die obodritischen Herren von Werle als Vasallen der sächsischen Herrscher durch, und die Region wurde Teil der Herrschaft Werle. Durch die Kriege war ein großer Teil der ansässigen Bevölkerung vernichtet worden. Um das Land zu entwickeln holten die Werleschen Fürsten deutsche Siedler ins Land und gründeten nahe bei der verlassenen Burgwallinsel zunächst ein Bauerndorf (Budorp) mit einem wendischen (also slawischem) Vogt.

St. Peter und Paul
Rostocker Tor

Um 1230 wurde neben dem Dorf Budorp die neue Stadt Teterow von den Werleschen Herren an der Straße von Rostock nach Malchin auf einem von Morast und Wasser umgebenen Hügel in der Nähe des Teterower Sees planmäßig angelegt. Die Bauern Budorps verlegten ihre Höfe in die Stadt und wurden Ackerbürger. In der Stadt lebten sowohl deutsche Kolonisten als auch wendische Bürger. Beide Bevölkerungsgruppen waren auch im Rat der Stadt, der um 1235 vermutlich von Fürst Nikolaus I. von Mecklenburg das Schweriner Stadtrecht verliehen wurde, vertreten. Ein wendischer Ritter vertrat auch in Teterow als Vogt die Macht des Landesfürsten. Die Stiftung und der Bau einer Kirche erfolgte ebenfalls ab ca. 1230.

Die Stadt war über zwei Dämme zugänglich, die die Stadt nach Norden und Süden öffnete. Vor diesen Dämmen liefen die Landstraßen aus verschiedenen Richtungen zusammen: im Norden die Landstraßen von Wokern, Güstrow, Appelhagen, Rostock und Jördenstorf; im Süden die Malchiner, Glasower und die Plauer Landstraße. Die Straßen wurden rechtwinklig angelegt und auf der planierten Hügelkuppe der Marktplatz, das Rathaus und die Kirche angelegt bzw. gebaut. Am 17. Dezember 1272 wurde Teterow erstmals als oppidum urkundlich erwähnt. (Die Urkunde war bis zum Zweiten Weltkrieg im Heimatmuseum ausgestellt und ging mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verloren.) Die am Ufer des Teterower See lebenden übrig gebliebenen Slawen siedelten sich in der Stadt Teterow an. In dieser Zeit entstand die Hechtsage. Die heutige Stadtkirche St. Peter und Paul entstand ab ca. 1270 (Chor) und war um 1350 vollendet.

1301 begann Magnus II. (Bischof zu Cammin) mit dem Bau der St. Marienkirche vor dem Stadtausgang Richtung Malchin. Diese Kirche entwickelte sich zu einer beliebten Wallfahrtskirche für Marienwallfahrten. Um Teterow herum wurde eine Stadtmauer gebaut, sie erstreckte sich entlang der heutigen Ringstraßen. Den Schutz verstärkten wassergefüllte Wallgräben, die durch die Kleine Peene gespeist wurden. Im 14. Jahrhundert wurden die beiden Stadttore (Rostocker und Malchiner Tor) erbaut. Sie bestanden jeweils aus dem bis heute erhaltenen Haupttor und einen Außentor. Ein drittes Stadttor, wohl mehr eine kleine Pforte, war das „Gänsetor“ an der Warener Straße. Dieses Tor wurde im 19. Jahrhundert abgebrochen.

Mitte des 14. Jahrhunderts brach in Teterow die Pest aus. Die Bevölkerungszahl ging von fast 2000 auf wenige Hundert zurück. In dieser Zeit nahmen zur Abwendung von Seuchen Hexenprozesse und antijüdische Ausschreitungen zu. 1357 wurde vom Papst über Teterow aus heute unklaren Gründen der Bann verhängt. Zwei Jahre später gelang es dem Teterower Priester Gerhard Vogelsang durch Vermittlung des Camminer Bischofs, die Auflösung des Bannes zu erwirken. Als Bedingung musste die St. Jürgens Kirche vor dem Rostocker Tor gebaut werden. 1492 wurde von Bürgermeister Hagen die Kapelle St. Gertruden vor dem Malchiner Tor gestiftet.

Die Reformation begann in Teterow um 1525. 1530 wurde die Teterower Pfarrkirche für ein bis zweimal im Monat ein evangelischer Gottesdienst gehalten. Glaubenskämpfe zwischen katholischen Priestern und den Reformatoren nahmen zu. 1553 wurde der evangelische Geistliche Dietrich Mayer umgebracht, 1554 der verantwortliche Orden aufgelöst und drei Vertreter auf dem Teterower Markt öffentlich enthauptet. Ein Bildersturm vernichtete 1559 den Großteil der Kunstwerke (Heiligenbilder, Reliquien, Altäre) in der Pfarrkirche und der St. Marienkirche, die durch den Ablasshandel und Wallfahrten besonders reich geworden war. Die Predigt auf Niederdeutsch wurde eingeführt und der evangelische Gottesdienst die Regel. 1591 wurde die zerstörte Marienkirche abgerissen.

Stadtplan angefertigt von Chr. A. Reinhard 1753

Vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) hatte Teterow ungefähr 1800 Einwohner. In dieser Zeit wurde Teterow mehrfach von versprengten Heeresteilen heimgesucht, die die Stadt verwüsten. Es kam zu Vergewaltigungen, Verschleppungen und Ermordungen durch die Besatzer. So zerstörte 1632 ein Großbrand die größten Teile der Stadt. Die Stadtmauer wurde im Krieg zu großen Teilen vernichtet. Auch die Gertrudenkapelle überlebte den Krieg nicht. Nach Ende des Krieges hatte Teterow noch eine Einwohnerzahl von 300. Vielfach wurde Land widerrechtlich angeeignet und die Bauern, die wirtschaftlich nicht mehr für sich sorgen konnten, in die Leibeigenschaft gezwungen.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erholte sich die Stadt wieder etwas. In dieser Zeit wurden die Stadtmauer und das Malchiner Außentor wieder ausgebessert. Das Rostocker Außentor dagegen und die St. Jürgenkapelle mussten abgerissen werden. Pastor Felix Fiedler gründete eine Stiftung zur Unterstützung armer Schulkinder. Am 18. August 1700 kam es jedoch zum zweiten Mal zu einer Feuersbrunst, die Teterow in wenigen Stunden fast vollständig vernichtete. Nach Kriegen und dem dritten Großfeuer im Jahr 1722 war die Stadtmauer zu großen Teilen zerstört und nutzlos geworden. Der verarmten Bevölkerung wurde erlaubt, sich aus den Trümmern Häuser zu bauen. So entstand zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Ringstraße. Während des Siebenjährigen Krieges wurden auch viele Teterower eingezogen. Einige gerieten dabei in österreichische Gefangenschaft. Beim vierten großen Stadtbrand 1793 wurde der westliche Stadtteil (Köthelsches Viertel) vernichtet.

Im 19. Jahrhundert wuchs Teterow über seine mittelalterlichen Grenzen hinaus. Mit dem Aufkommen der Industrie (Schevens Maschinenfabrik, Müller Feldbahnen und Waggonfabrik, Zuckerfabrik, Brikettfabrik für Torfbriketts, Maschinenfabrik Lohff, Drahtzaunfabrik Moritz Hinzenstern) und der Zunahme der Bevölkerung entstanden die Rostocker Vorstadt im Nordwesten, die Warener Vorstadt im Süden und die Malchiner Vorstadt im Osten. 1850 brach in Teterow die Cholera aus. 1860 wurde in Teterow die erste Volksschule gebaut, 1868 die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

Rathaus am Marktplatz
Neoklassizistischer Bahnhof

Unter Franz von Pentz, Bürgermeister von 1880 bis 1908, nahm Teterow einen bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Viele Betriebsgründungen erfolgten, das Kaiserliche Postamt, zwei Schulen, eine Turnhalle und das das Städtische Krankenhaus wurden gebaut. 1888 wurde auf dem Wilhelmplatz ein Kriegerdenkmal errichtet, die Heidbergsallee angelegt (die später nach v. Pentz benannt wurde) und auf dem Friedrich-Franz-Platz der Bismarck-Stein (ein Findling aus der Pampower Feldmark) aufgestellt. 1908 ließ v. Penz einen neuen Friedhof anlegen, auf dem er selbst noch vor der Fertigstellung der Anlage im gleichen Jahr als erster beerdigt wurde.

Als das 1708 gebaute Rathaus auf dem Marktplatz nicht mehr den Anforderungen genügte, beschloss man -ebenfalls unter Bürgermeister v. Penz- ein neues zu bauen. Das alte wurde 1908 abgerissen und am 20. November 1910 an der gleichen Stelle ein neues Rathaus eingeweiht. Seit dem 17. Mai 1914 verschönert der Hechtbrunnen, ein von Wilhelm Wandschneider gestalteter Brunnen mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Hecht, den Marktplatz.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden ab August 1914 auch viele männliche Einwohner Teterows eingezogen. In den mecklenburgischen Regimentern dienten sie zumeist an der Westfront. Mehrere hundert Teterower bezahlten den Kriegseinsatz mit ihrem Leben. Auf Initiative der heimgekehrten Kriegsteilnehmer wurde 1927, an Stelle eines vor dem Krieg geplanten Aussichtsturmes, in den Heidbergen das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet.

1930 wurde in den Heidbergen eine Grasrennbahn für Motorräder eingeweiht, für die sich der Name Bergring einbürgerte der schließlich offiziell wurde, und die bis heute jährlich zum Bergringrennen an Pfingsten tausende Zuschauer anzieht. Ab 1935 wurden die Eigenheimsiedlungen am Appelhäger Weg und an der Teschower Landstraße gebaut.

Wie in ganz Deutschland war auch in Teterow ab 1933 die Verfolgung Andersdenkender und die Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten an der Tagesordnung. Am 9. November 1938 wurde die Teterower Synagoge von SA-Männern verwüstet. Die jüdische Gemeinde musste die Kosten für den Abriss des zerstörten Gotteshauses tragen. Während des Zweiten Weltkrieges mussten zahlreiche Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern in Teterow und Umgebung Zwangsarbeit verrichten. Die Opfer dieser Zwangsarbeit sind auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof begraben.

Im Zweiten Weltkrieg fielen zahlreiche Soldaten aus Teterow. Die Stadt selbst überstand den Krieg weitgehend unzerstört. Anfang Mai 1945 rückte die Rote Armee in Teterow ein. Es kam zu Massenvergewaltigungen, Abtransport noch vorhandener Männer und Plünderungen. Zu Kriegsende begingen mindestens 300, nach anderen Berichten 600 Menschen Selbstmord.[3][4][5] Am 2. Mai brannte das als Hilfslazarett dienende und mit Verwundeten überfüllte Kurhaus ab. Die Verwundeten in den anderen Lazaretten konnten kaum noch versorgt werden.[4] Im Sommer brachen Seuchen in der Stadt aus. Ende 1945 wurden unter „Werwolf“-Vorwurf 23 Jugendliche - überwiegend 15 bis 17 Jahre alt- in das NKWD-Lager Fünfeichen verbracht, ein Teil weiter zur Zwangsarbeit nach Sibirien. 21 Jungen kehrten 1948 zurück.[6]

Am 25. Juli 1952 entstand bei der Auflösung der Länder aus dem Ostteil des ehemaligen Landkreises Güstrow, dem Nordteil des Landkreises Waren und dem Westteil des ehemaligen Landkreises Malchin der Kreis Teterow. Am 1. September 1952 wurde Teterow Kreisstadt, die Orte Niendorf, Pampow und Teschow wurden eingemeindet.

Mehrere hundert Demonstranten forderten am 17. Juni 1953 vor dem Untersuchungsgefängnis die Freilassung politischer Häftlinge, einige wurden tatsächlich freigelassen. Nach der Verhängung des Ausnahmezustands wurden politische Forderungen wie die deutsche Wiedervereinigung laut. Erst sowjetische Truppen stoppten mit Schüssen am Abend den Auflauf.

Ende der sechziger Jahre begann in Teterow der Bau von Plattenbausiedlungen: 1966-1968 wurde das Neubaugebiet West, sowie 1972-1975 das Wohngebiet Ost mit 420 Wohnungen, Schule, Sporthalle, Kaufhalle und Kindereinrichtung gebaut. 1974 wurde die Umgehungsstraße zwischen Platz des Friedens und Schützenplatz fertiggestellt. 1980 erfolgte die Grundsteinlegung für das Wohngebiet Nord mit 450 Wohnungen, Schule und Sporthalle.
1981 verursachten Hochwasser nach sintflutartigen Regenfällen schwere Schäden an Straßen und Gebäuden.

Altstadt mit orthogonalem Straßennetz
Saniertes Haus mit historischer Reklame

Am 19. Oktober 1989 fand in Teterow das erste Friedensgebet in der Kirche Peter und Paul statt. Etwa 500 Bürger nahmen daran teil. Am 13. Februar 1990 zog der Rat der Stadt wieder in das Rathaus ein, das während der DDR-Zeit durch die sowjetische Besatzung und die Volkspolizei benutzt worden war. Am 6. Mai fand die erste demokratische Kommunalwahl nach der Wende statt.
Seit dem 3. Oktober 1990 gehört Teterow zum neu gegründeten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Nach der Wende wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild hat sich stark verbessert.
Im Zuge der Zusammenlegung der Kreise Teterow, Güstrow und Bützow am 12. Juni 1994 wurde Güstrow zum Verwaltungssitz des neuen Landkreises Güstrow. Teterow war dann bis 2004 amtsfreie Stadt und Sitz des umliegenden Amtes Teterow-Land. Seit 1. Juni 2004 ist die Stadt Amtssitz des Amtes Mecklenburgische Schweiz selbst aber amtsfrei.

Am 31. Dezember 2005 hatte Teterow 9535 Einwohner (4619 männlich, 4916 weiblich). Im Jahr 2006 waren in Teterow 93 Ausländer registriert. Herkunftsländer der in Teterow gemeldeten Ausländer sind Ägypten, Armenien, Australien, Bolivien, Bulgarien, Griechenland, Indien, Jordanien, Kasachstan, Polen, Russland, Schweiz, Serbien-Montenegro, Thailand, Türkei, Ukraine, Vietnam[7].

Im März 2007 waren in Teterow 1121 Menschen arbeitslos gemeldet (davon 581 Männer und 540 Frauen)[8].

Alterspyramide Teterow


Alter männlich weiblich Gesamt
<5 175 210 385
5-10 174 154 328
10-15 145 143 288
15-20 326 313 639
20-25 346 274 620
25-30 333 249 582
30-35 225 193 418
35-40 303 289 592
Alter männlich weiblich Gesamt
40-45 412 407 819
45-50 394 351 745
50-55 403 429 832
55-60 320 284 604
60-65 262 279 541
65-70 310 374 684
70-75 252 301 553
>75 239 666 905

Stand: 31. Dezember 2005[9]

Jahr Einwohner
1347 ca. 2000
1353 ca. 200
1496 585
1618 ca. 1800
1650 ca. 300
1763 1364
Jahr Einwohner
1867 5063
1875 5247
1880 5675
1895 6626
1933 8058
1939 7816
Jahr Einwohner
1950 11.010
1971 11.190
1981 11.733
1988 11.431
1989 11.438
1996 10.719
Jahr Einwohner
31.12.2003 9702
31.12.2004 9647
31.12.2005 9535
30.06.2006 9498
Katholische Kirche

Traditionell war im Gebiet Mecklenburgs das Christentum, seit Einführung der Reformation der evangelisch-lutherische Glaube, als Volkskirche vorherrschend. Im späten 19. Jahrhundert entstand wieder eine katholische Kirchengemeinde in der Stadt. Eine jüdische Gemeinde existierte in Teterow wieder seit dem 18. Jahrhundert, nachdem einige Juden aus Teterow 1492 in Sternberg verbrannt worden waren. Die evangelische Kirchgemeinde spaltete sich in der Zeit des Nationalsozialismus in eine Gemeinde der Bekennenden Kirche und eine Gemeinde der Deutschen Christen. Die Gemeinde der Bekennenden Kirche musste bis 1942 ihre Gottesdienste im Gemeindehaus abhalten. Die Katholische Kirchengemeinde erfuhr nach 1945 eine Verstärkung durch Umsiedler aus der Tschechoslowakei und aus Schlesien. Der gesellschaftspolitisch verordnete Atheismus in der DDR führte dazu, dass die Mehrheit der Einwohner heute konfessionslos ist.

Die größten christlichen Kirchgemeinden sind die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde (ca. 1800 Gemeindeglieder) und die Katholische Kirchengemeinde. Außerdem gibt es zwei Freikirchliche Gemeinden, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Teterow-Malchin-Dargun (Baptisten) und die charismatisch orientierte Freie Christengemeinde Teterow. Weiterhin besteht in Teterow eine Neuapostolische Kirchgemeinde.

1762 legte die Jüdische Gemeinde in Teterow einen Friedhof an. Die Gemeinde zählte bis zu 120 Mitglieder. 1932 erfolgte die letzte Bestattung auf dem Jüdischen Friedhof Teterows. Die Gemeinde war zu dieser Zeit bereits stark geschrumpft, da zunehmender Antisemitismus in den zwanziger Jahren zur Abwanderung von jüdischen Deutschen in die Großstädte führte. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann auch in Teterow die offizielle Ausgrenzung der jüdischen Deutschen aus der Gesellschaft. Von 1805 bis 1938 existierte in der Großen Knickhäger Straße eine Synagoge mit Religionsschule. Sie wurde in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 durch SA-Leute zerstört und musste auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgerissen werden. Zwei Geschäfte jüdischer Inhaber wurden am 10. November ebenfalls zerstört. Die letzten Teterower Juden wurden im Sommer 1942 in die Vernichtungslager und das KZ Theresienstadt deportiert.

Bürgermeister ist seit dem 6. Juni 1990 Dr. Reinhard Dettmann (parteilos). Er wurde am 9. Dezember 2001 zum ersten Mal in einer Direktwahl von den Teterowern für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Bei der Bürgermeisterwahl im September 2009 wurde Dr. Dettmann für weitere acht Jahre im Amt bestätigt.

Die Stadtvertretung setzt sich gemäß den Ergebnissen der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 aus 8 Vertretern der CDU, 6 Vertretern der Linkspartei, 4 der SPD, 2 der UTF (Unabhängige Teterower Fraktion) und einem Vertreter der FDP zusammen. (Stand: Jun 2009)

Die Stadtvertreter haben sich zu folgenden Fraktionen zusammengeschlossen:

Fraktion Sitze
CDU / FDP 9
SPD / UTF 6
Die Linke 6

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 57 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold ein vorwärts gekehrter blauer Topfhelm mit zwei an gekreuzten blauen Stäben befestigten grünen Pfauenfederrosetten mit goldenen Butzen, begleitet: oben von einem facettierten blauen Stern, beiderseits von einem roten Tatzenkreuz.“

Das Wappen wurde 1997 neu gezeichnet.

Das Teterower Stadtwappen zeigt auf goldenem Grund einen vorwärts gekehrten blauen Topfhelm mit zwei an gekreuzten blauen Stäben befestigten grünen Pfauenfederrosetten mit goldenen Butzen. Damit wird das Oberwappen von Nikolaus I. als Stadtgründer und Stadtherrn wiedergegeben. Der facettierte, sechsspitzige, blaue Stern, der das Wappen oben begleitet und die roten Tatzenkreuze links und rechts sind vermutlich aus dem Siegelbild übernommenes Zierrat. Erstmals als Abdruck überliefert ist es jedoch schon 1353.

Im Herbst 1943 wurde Teterow durch den nationalsozialistischen Reichsstatthalter ein neu gestaltetes Wappen verliehen, das jedoch nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder seine Gültigkeit verlor. Es zeigte einen nach rechts gekrümmten goldenen Hecht auf grauem Grund mit einer silbernen Glocke um den Hals.

Die Teterower Stadtflagge ist eine horizontale Trikolore und zeigt die Farben blau, gelb und grün. Sie wird an örtlichen Festtagen auf dem Rathaus gehisst und auch von den Bürgern der Stadt gern verwendet.

  • Bad Segeberg, Schleswig-Holstein
  • Scheeßel, Niedersachsen
  • Białogard, Polen
  • Kunszentmárton, Ungarn
  • Šiauliai, Litauen
  • Faxe, Dänemark
  • Johnson City, USA
Theater Uhrenschule
Rennfahrer: Wegweiser zum Bergring

In der ehemaligen Uhrenschule auf dem Schulkamp ist das Junge Theater Teterow als „JTT im THUSCH“ (Junges Theater Teterow im Theater Uhrenschule) zuhause. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Galerie des Kunstvereins Teterow.

Neben Motorsport und Fußball werden auch Wassersport, Reitsport ("Pferdesportverein-Teterow e.v."), Tennis, Handball, Tischtennis, Kegeln und Eishockey (Teterower Hechte) von Vereinen gepflegt.

Hauptartikel: Teterower Bergring

Motorsportbegeisterte Teterower führten in den zwanziger Jahren die ersten Motorrad-Rennen in und um Teterow durch. Der Wunsch nach einer „richtigen“ Rennstrecke kam auf und wurde schnell die Tat umgesetzt. Auf dem Schlachterkamp in den Heidbergen entstand die neue Grasrennbahn und am 29. Juni 1930 fand das erste Rennen statt. Bald schon bekam die Rennstrecke den Namen Bergring, der dann auch offiziell wurde. In den dreißiger Jahren erfreuten sich die Bergringrennen steigender Beliebtheit und zogen tausende Zuschauer an.

Bis heute findet jedes Jahr zu Pfingsten auf dem Bergring, der größten Natur-Grasbahn Europas das internationale Bergringrennen statt. Es wird jährlich von fast 30.000 Zuschauern besucht. Dabei sind und waren die Rennen um den „Bergringpokal“ (seit 1958) und den „Goldenen Helm“ (1974-2006) sowie seit 2007 das Rennen um das "Grüne Band" die Höhepunkte. In der Arena am Kellerholz finden seit der Eröffnung im Jahr 2002 mehrmals im Jahr Speedway-Rennen statt, wobei das Rennen um den „Goldenen Auerhahn“ traditionell am Pfingstsonnabend der sportliche Höhepunkt des Jahres ist.

Am Pfingstsonntag 2010 ereignete sich ein tödlicher Unfall. Der Brite Vincent Kinchin stürzte so schwer, dass er wenig später im Krankenhaus von Güstrow verstarb. Die Rennleitung brach darauf hin die Traditionsveranstaltung ab, unmittelbar vor den Finalläufen um das Grüne Band des ADAC und dem Bergringpokal.

Die ersten Fußballvereine waren die Mannschaften Germania (1910) und Obotritia Teterow (1912-1945). 1926 und 1930 konnte ATV Vorwärts den Landesmeistertitel gewinnen. Der größte Erfolg nach dem Zweiten Weltkrieg gelang der BSG Einheit Teterow mit dem Gewinn der Bezirksmeisterschaft und dem Aufstieg in die II. DDR-Liga. Nach einem Jahr folgte jedoch wieder der Abstieg. Bis 1971 wurde die Mannschaft bis in die Kreisklasse heruntergereicht, wo der Teterower Fußball seinen Tiefpunkt erreichte. Am 24. Juli 1990 wurde der SV Teterow 90 gegründet, der seit dem Aufstieg 1993 in der Landesliga spielt.[11] Die Heimspiele des SV Teterow 90 werden im Bergring Stadion am Ortsausgang in Richtung Malchin ausgetragen. Neben dem SV Teterow 90 und dem SV Eintracht Teterow (beides reine Fußballvereine) wird auch vom SV Blau-Weiß Teterow - neben Eishockey, Tischtennis und Volleyball - Fußball angeboten.

Der Teterower See ist ein gutes Segelrevier für Jollen und Kutter. Die Abteilung Segeln des SSV Einheit Teterow und der Teterower Seesportverein führen regelmäßig Regatten durch. Beliebteste Bootsklasse ist der Pirat, auch Kuttersegeln findet statt. Ein Höhepunkt im Segeljahr ist das Teterower Seesportfest.

Blick vom Mühlenteich zur Stadtkirche
Malchiner Tor
  • Die Stadtkirche St. Peter und Paul wurde ab ca. 1270 erbaut. Die ältesten Teile der Kirche mit dem Chor und der Sakristei auf der Nordseite zeigen spätromanische Formen, die weitere Kirche ist als gotische Basilika ausgeführt worden. Der in Backstein errichtete Altarraum hat ein Kreuzrippengewölbe. Im Chor der Kirche befinden sich wertvolle mittelalterliche Fresken (ca. 1350). Wertvoll sind auch ein Renaissance-Altar an der Westwand des Nordschiffs und eine Renaissance-Kanzel in der Turmhalle sowie das mittelalterliche Taufbecken aus gotländischem Kalkstein. Sehenswert sind auch das Triumphkreuz im Hauptschiff und die Madonna mit Kind auf der Mondsichel, ein hölzernes Relief aus dem 16. Jahrhundert. Die übrige Innenausstattung mit dem Hauptaltar ist neugotisch und wurde bein Durchbau der Kirche von 1877 bis 1880 eingebaut. Seit dem 9. November 1990 steht in der Kirche ein Mahnmal eines Teterower Schmiedes für die "Wende"-Zeit. Es ist aus dem Stahl eines Schützenpanzerwagens gefertigt und trägt das Bibelzitat "Schwerter zu Pflugscharen", das von der Friedensbewegung in der DDR verwendet wurde. Der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtete Turm hat eine Höhe von 38 m. Außen an der Nordseite der Kirche wurde ein altes, beschädigtes, ebenfalls mittelalterliches Taufbecken aufgestellt.[12]
  • Das Rathaus wurde 1910, nach dem Abriss des 1708 gebauten Rathauses, am Marktplatz errichtet.
  • Auf dem Teterower Marktplatz befindet sich eine am 28. Oktober 1995 eingelassene Gedenkplatte, die den geographischen Mittelpunkt Mecklenburg-Vorpommerns kennzeichnet, und der an die Schildbürgerstreiche erinnernde Hechtbrunnen. Er wurde nach Entwürfen des Plauer Bildhauers Wilhelm Wandschneider gebaut und 1914 eingeweiht. Das neubarocke Rathaus wurde 1910 errichtet.
  • Die beiden Stadttore, das Rostocker und das Malchiner Tor, aus dem 14. Jahrhundert sind gotische Backsteinbauten. Beide haben annähernd quadratische Grundrisse. Die spitzbogigen Durchfahrten sind nachträglich vergrößert worden. Die oberen Abschlüsse wurden im 16. Jahrhundert verändert. Das Malchiner Tor diente im 19. Jahrhundert als Stadtgefängnis und beherbergt seit 1990 das Stadtmuseum. Neben den Gefängniszellen, die besichtigt werden können, informiert es über die slawische Frühgeschichte, sowie über die Orts- und Regionalgeschichte. Die Sammlungen des früheren Teterower Museums sind 1945 verloren gegangen. Die Tore sind die Reste der Befestigungsanlagen aus dem 15. Jh., die an dem Verlauf der bogenförmigen Ringstraße erkennbar ist.
  • Die Stadtmühle aus dem Jahr 1800 ist ein Beispiel für Bauten des Wiederaufbaus nach dem Stadtbrand von 1793. Das eingeschossige Fachwerkgebäude mit Mansardwalmdach dient seit den 1990er Jahren als Gaststätte und Kulturzentrum. Weitere nennenswerte historische Gebäude sind das ehemalige Torschreiberhaus am Malchiner Tor, das Pfarrhaus am Kirchplatz sowie das ehemalige Hospital am Hospitalsteig.
  • Auf der Burgwallinsel im Teterower See befand sich ehemals eine slawische Siedlungsstätte. Bis ins frühe Mittelalter war die Insel über eine 750 m lange Holzbrücke zu erreichen. Diese brannte ab. Heute verkehrt eine Seilfähre.
  • Die Gutsanlage Teschow, auf der sich das Schloss Teschow befindet, war im 16. Jahrhundert ein Lehen der Familie Wutzen. Der Besitzer wechselte dann mehrmals, bis sich das Gut 1835-1945 im Besitz der Adelsfamilie von Blücher befand. Mitte der Neunziger Jahre wurde das Schloss von seinem neuen Besitzer zu einem Golf-, Schloss-, Wellness- und Sporthotel ausgebaut und 2001 eröffnet. Es ist von einem 8 Hektar großem Park und einer etwa 100 Hektar großen Golfanlage umgeben.[13]
Denkmal für Verfolgte des Naziregimes am Mühlenteich
Ehrenmal auf dem sowjetischen Friedhof an der Bahnhofstraße
  • Von der 1882 auf dem Wilhelmsplatz errichteten einstigen Siegessäule in Erinnerung an die 1870/71 Gefallenen des Amtsgerichtsbezirkes Teterow blieb der in den Eingangsbereich des Friedhofes versetzte Sockel mit der Namenstafel erhalten.
  • Ein „Bismarck-Stein“ wurde 1902 in Form eines gewaltigen Granitfindlings am damaligen Friedrich-Franz-Platz (heute Gertrudensteig) aufgestellt. Zur DDR-Zeit war ein „VVN“-Zeichen am Stein angebracht. Seit 1998 trägt er wieder ein metallenes Bismarck-Medaillon.
  • Das Ehrenmal in den Heidbergen wurde 1927 nach Plänen des Architekten Paul Korff zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges gebaut und stellt ein in die Erde gestecktes Schwert dar. Es ist 21 m hoch und als Stahlbetonbau mit Außenverkleidung aus Hartbrandsteinen errichtet. Dem Bauwerk ist eine Plattform vorgelagert, die über drei Stufen zur Krypta führt. Am oberen Teil der Flügelmauern sind die Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Teterower verzeichnet. Die Stadt Teterow hat am Volkstrauertag 1999 flankierend zwei Tafeln zum Gedenken an die Gefallenen und an die (anderen) Opfer des Zweiten Weltkrieges angebracht. Auf den Turm, dessen Aussichtsplattform nicht überdacht ist, gelangt man über die Rückseite des Ehrenmals.
  • Denkmal mit Bronzeplastik des Bildhauers Wolfgang Eckardt aus dem Jahre 1970 für die Verfolgte des Naziregimes am Mühlenteich beim Ausgang der Von-Pentz-Allee
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof aus dem Jahre 1945 in der Bahnhofstraße/Ecke Nils-Stensen-Straße zur Erinnerung an 73 Soldaten der Roten Armee sowie Zwangsarbeiter(innen) und Kriegsgefangene. Die Anlage ist nicht zugänglich.
  • Auf dem Friedhof St. Georg befinden sich lange Gräberreihen von 135 deutschen Soldaten mit Sterbejahr 1945, 89 namentlich genannt, 46 in einem Gemeinschaftsgrab. Es handelt sich überwiegend um Verstorbene der Lazarette in der Stadt und Umgebung.
  • Ein großes Gedenkkreuz auf dem Friedhof über einem Massengrab steht „Zur Erinnerung an die Frauen, Männer und Kinder, die mit Kriegsende 1945 ihrem Leben in Teterow ein Ende setzten“, Selbsttötungen unter dem Eindruck der Ereignisse nach dem Einmarsch der Roten Armee Anfang Mai 1945.
  • Eine Gedenktafel von 2003 in der Nähe der Grasrennbahn über einem Massengrab trägt die Inschrift: „Hier ruhen 48 Opfer des Zweiten Weltkriegs, die infolge Hunger und Seuchen ihr Leben verloren. Gedenket Ihrer!“ Alle -vom Säugling bis zum Greis- starben 1946.
  • Gedenktafel von 1988 an die zerstörte Synagoge und die jüdischen Opfer der Shoa an der Toreinfahrt des Hauses Große Knickhäger Straße 22
  • Gedenktafel von 1988 an einem Pfosten des Eingangstors zum Jüdischen Friedhof, vor dem Städtischen Friedhof an der Ausfahrt nach Neukalen am „Galgenberg“, an die jüdische Geschichte Teterows

In der Stadt gibt es eine Reihe von Industriebetrieben, Bauunternehmen und viele Handels- und Handwerksbetriebe. Die bekanntesten industriellen Unternehmen sind die Teterower Fleisch GmbH (Schlachtbetrieb), Miltenyi Biotec (Biotechnologie), Fibron AG (Filtertechnik), Feinmechanisches Zentrum GmbH (Präzisionsmechanik), Neue Teterower Kunststoffe GmbH (Kunststoffprodukte), CornPack (Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen) und die Firma Robin (Kunststoffprodukte).

Teterow war nach der Wende der erste Ort in der ehemaligen DDR, in dem Aldi eine Filiale eröffnete. Aufgrund des großen Einzugsbereiches bis zur Eröffnung weiterer Filialen wurde zunächst eine große, leerstehende Halle an der Rostocker Straße als Gebäude ausgewählt. Bis zum Umzug in das neu gebaute Einkaufszentrum in der Poggestraße war dies die größte Aldi-Filiale in Deutschland.

  • Bocksbergweg (an der B 108, am Ortsausgang in Richtung Rostock)
  • Vietsmorgen (an der B 108, am Ortsausgang in Richtung Rostock)
  • Niendorfer Furt (an der B 104, am Ortsausgang in Richtung Neubrandenburg)
  • Pampow-Koppelberg (an der B 104, am Ortsausgang in Richtung Neubrandenburg)

Es gibt Pläne für die Errichtung eines Einkaufszentrums am Fischersteig 2008.

Straßenschilder in Teterow

1864 wurde der Teterower Bahnhof gebaut und am 14. November 1864 die Bahnstrecke Güstrow–Neubrandenburg eingeweiht, ein Teilstück der Verbindung Hamburg - Stettin. Am 5. November 1884 wurde eine weitere Bahnverbindung eingeweiht, die bis zum 1. Juni 1996 Teterow mit Gnoien verband. Heute gehört Teterow zum Gebiet des Verkehrsverbundes Warnow und liegt an der Eisenbahnstrecke zwischen Neubrandenburg und Güstrow, die von Regional-Express-Zügen der DB und Zügen der OLA befahren wird. Direkte Bahnverbindungen bestehen mit Bützow (Anschluss an die IC-Relation Hamburg–Rostock–Stralsund), Lübeck, Neubrandenburg, Pasewalk, Schwerin, Szczecin und Ueckermünde.

Der regionale Omnibusverkehr wird von der Omnibusverkehrsgesellschaft Güstrow (OVG), die in Teterow einen Betriebshof unterhält, betrieben. Einen innerstädtischen Busverkehr gibt es mangels Nachfrage nicht mehr.

Teterow liegt am Schnittpunkt der Bundesstraßen 108 (Richtungen Rostock und Waren) und 104 (Richtungen Schwerin und Neubrandenburg). Eine Landesstraße führt nach Krakow am See (L 11), sowie Kreisstraßen nach Neukalen (K 50), Wattmannshagen (K 30) und Ziddorf (K 44). Ursprünglich verliefen die Hauptverkehrsstraßen durch die Teterower Innenstadt. Die 1974 gebaute Verbindungsstraße zwischen dem Platz des Friedens und dem Schützenplatz entlastet den gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern mit seinen nicht autogerechten Straßen vom Durchgangsverkehr.

Die nächste Autobahn-Abfahrt an der Bundesautobahn 19 befindet sich 18 km entfernt an der B 104 bei Vietgest.

In 35 km Entfernung befindet sich der Flughafen Rostock-Laage.

Alte Post

Wie andernorts auch, so wurden in Teterow Hauptstraßen nach den Orten benannt, in deren Richtung sie führten. So gab es in Teterow die Rostocker Straße, die Malchiner Straße und die Warener Straße. Als die Stadt im 19. Jahrhundert über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus wuchs, wurden die neuen Straßen nach Mitgliedern des mecklenburgischen Herrscherhauses (Friedrich-Franz-Straße, Johann-Albrecht-Straße), dem deutschen Kaiser (Wilhelmplatz) und dem „Reichsgründer“ Otto von Bismarck (Bismarckstraße) benannt.

In der Zeit des Nationalsozialismus gab es die ersten Umbenennungen: die Warener Straße wurde zur Adolf-Hitler-Straße, der Wilhelmplatz zum Hindenburgplatz.

Nach dem Ende des Dritten Reiches wurden die Straßennamen wieder „entnazifiziert“. Während der SED-Diktatur wurden Teterows Straßen stattdessen, wie überall in der DDR, nach führenden Funktionären der SED oder sozialistischen Leitbildern benannt.

  • die Rostocker Straße wurde zur Wilhelm Pieck-Straße,
  • die Malchiner Straße zur Otto Grotewohl-Straße,
  • die Johann-Albrecht-Straße zur Friedrich Engels-Straße,
  • die Warener Straße zur Ernst Thälmann-Straße,
  • die Friedrich-Franz-Straße zur Karl Marx-Straße,
  • die v.-Moltke-Straße zur Rudolf Breitscheid-Straße.

Nach der Wende wurde diesen Straßen meist wieder der ursprüngliche Name zugewiesen. Die Friedrich-Engels-Straße dagegen heißt heute v.-Thünen-Straße und die Karl-Marx-Straße wurde in Niels Stensen-Straße umbenannt. Die in der DDR-Zeit erbaute Erich Weinert-Straße wurde in die Poggestraße umbenannt.

Neben der Grundschule auf dem Schulkamp und der Regionalschule gibt es ein Gymnasium, das seit 2002 den Titel Europaschule trägt. Es wird von etwa 800 Schülern besucht. Außerdem gibt es eine Förderschule, eine Musikschule, das Berufsbildungszentrum Teterow und vier Kindertagesstätten.

  • Johann Heinrich von Thünen (1783–1850), Landwirt, Wirtschafts- und Agrarwissenschaftler, Pionier der Wirtschaftsgeografie, 1. Ehrenbürger Teterows.
  • Hermann (Carl Friedrich) Pogge (1831–1900), Landwirt auf Roggow und Enkel von Carl Pogge
  • William Mantle, Gaswerkdirektor
  • Heinrich Koch (1861–1922), Müllermeister, Besitzer der Teterower Bornmühle
  • Horst Klinkmann (geb. 1935), Spezialist für Nierenheilkunde und Blutreinigung, einer der bedeutendsten Mediziner der DDR, Aufsichtsratsvorsitzender von Hansa Rostock
  • Willi Peterss (1923–2009), langjähriger Rennleiter des Teterower Bergrings
  • Constantin Kirchhoff (1764–1833), Apotheker, Entdecker des Stärkezuckers
  • Hans-Jürgen Abraham (1909–1978), Jurist
  • Hertha Bothe (1921–2000), Aufseherin in verschiedenen Konzentrationslagern
  • Hans G Helms (1932–2012), Schriftsteller und Komponist
  • Horst Klinkmann (* 1935), Mediziner, Spezialist für Nierenheilkunde und Blutreinigung, ehemals Aufsichtsratsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock
  • Ulrich Adam (* 1950), Politiker
  • Gerd Kische (* 1951), Fußballspieler des FC Hansa Rostock
  • Torsten Stoll (* 1964), Schauspieler
  • Marcel Gleffe (* 1979), Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, sogenannter „Retter von Utøya“
  • René Lange (* 1988), Fußballspieler
  • Franz von Penz (1850-1908), besonders verdienter Bürgermeister von Teterow (1880-1908)
Skulptur am Platz des Friedens: „Wat futsch is, is futsch.“

Der Legende nach, die ab etwa 1830 auftauchte, besuchte Marschall Blücher einmal inkognito seine Verwandten in Teschow am Teterower See. Aufgrund der Feuergefahr - Teterow hatte damals viele sehr niedrige mit Rohr gedeckte Häuser - war es in Teterow verboten, Tabakpfeifen ohne Deckel zu rauchen, wovon Blücher jedoch keine Ahnung hatte und so rauchte er ganz unschuldig seine offene Pfeife. Dies bemerkte ein Teterower Stadtsoldat und entriss Blücher - ohne ihn zu erkennen - die Pfeife. Als dies der Teterower Bürgermeister Danneel erfuhr, war ihm dies peinlich und lud Blücher offiziell nach Teterow ein. Durch seine Tochter ließ er ihm anstelle des sonst üblichen Stadttorschlüssels eine Tabakpfeife mit silbernem Deckel überreichen. Blücher soll die Übergabe mit den Worten „Wat futsch ist, is futsch“ kommentiert haben. Aus dem Nachlass Blüchers gelangte die Pfeife wieder nach Teterow. Der Verbleib der Pfeife ist heute jedoch unbekannt. Bekannt wurde diese Anekdote durch Fritz Reuter, der die Pfeife in der Teterower Pfarrkirche noch selber gesehen hat. Heute erinnert eine Skulptur der Pfeife am Platz des Friedens an diese Begebenheit.

Hechtbrunnen

Touristisch vermarktet wird der „Teterower Hecht“, der an einen bekannten Schildbürgerstreich erinnert. In der heute bekanntesten Fassung dieser sogenannten „Teterower Hechtsage“ wird der Hecht im Teterower See von den Schildbürgern gefangen. Da in wenigen Wochen ein Besuch des Landesherren stattfinden soll und der Hecht nicht so lange frisch gehalten werden kann, beschließen die Schildbürger ihn wieder ins Wasser zu lassen. Um ihn auch wiederzufinden, binden sie ihm eine Glocke um und schneiden eine Kerbe in das Boot, an der Stelle wo sie den Hecht hineingelassen haben. Die Suche nach dem Hecht gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht. Der 1914 in Teterow eingeweihte Hechtbrunnen soll an diese Hechtsage erinnern. Als Andenken an die Teterower Schildbürgerstreiche wird daher auch jedes Jahr am Wochenende nach Himmelfahrt in Teterow das Hechtfest (Motto: Noch lebt der Hecht) gefeiert. Höhepunkt ist die Theater-Aufführung der bekanntesten Teterower Schildbürgerstreiche.

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990
  3. Kurt Sührkow: Teterow einst und jetzt. In: Unser Mecklenburg Nr.35, 15. März 1954
  4. ISBN 3-8004-1215-2, S. 207-208
  5. Martin Kuske: Teterow. Hrsg. Evang.-Luth. Kirchgemeinde Teterow. Benedict Press, Münsterschwarzach Abtei
  6. Gedenktafel in der Stadtkirche St. Peter und Paul
  7. Stadt Teterow: Bericht des Bürgermeisters auf der 32. Sitzung der Stadtvertretung Teterow am 25. April 2007
  8. Arbeitsamt: Arbeitsmarkt
  9. Statistisches Amt Mecklenburg Vorpommern: Bevölkerung nach Alter und Geschlecht in Mecklenburg-Vorpommern 2005 - Gemeindeergebnisse
  10. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  11. Thomas Flöter: Teterower Fußballgeschichte
  12. Orte in MV: Teterow
  13. Schloss Teschow
  • Gerhard Böhmer: Teterow. Chronik und Lebensbild einer mecklenburgischen Kleinstadt. Teterow, 1947.
  • Reinhard Dettmann: Teterow. Kunsthaus Verlag. 2002. ISBN 3-933274-45-1.
  • Teterow in alten Ansichten und kurzen Texten, as ok lütten Vertellers. ISBN 3-927292-51-6.
  • Horst Baumann (Autor), Willi Peterss (Hrsg.): Die Gipfelstürmer des Bergrings. khs Verlag & Service. 1998. ISBN 3-933541-01-8.
  • Heinrich Alexander Stoll: Noch lebt der Hecht. VEB Hinstorff. 1967.
  • Literatur über Teterow in der Landesbibliographie MV


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