Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Schleswig, Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Schleswig, Schleswig-Holstein

Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Schleswig, Dienstleister für Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 für die Region

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Umweltmanagement

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Das Umweltmanagement ist der Teilbereich des Managements einer Organisation (Unternehmen, Behörde, etc.), der sich mit den betrieblichen und behördlichen Umwelt(schutz)belangen der Organisation beschäftigt. Es dient zur Sicherung einer nachhaltigen Umweltverträglichkeit der betrieblichen Produkte und Prozesse einerseits sowie der Verhaltensweisen der Mitarbeiter und Stakeholder andererseits. Hierzu gehören u. a.

  • die Umweltpolitik der Organisation, z. B. eine Identifizierung und Aktivierung der Schnittmengen aus ökologisch und ökonomisch vorteilhaften Maßnahmen
  • der Umweltschutz, z. B. technische Maßnahmen zur Verringerung der Umwelteinwirkungen, Vermeidung von nicht vertretbaren Umweltschädigungen und -inanspruchnahmen, Beiträge zur Vorsorge und Sanierung
  • die Umweltleistung (die messbaren Ergebnisse bzgl. der Umweltauswirkung(en), also z. B. Emissionen, Abwasser, Bodenverunreinigungen, etc.)
  • die Einhaltung der behördlichen Auflagen bzw. der gesetzlichen Grenzwerte
  • die Normierungsverantwortung, das heißt eine Unterstützung einer Ökologie gerechten Verhaltensnormierung der Stakeholder

Inhaltsverzeichnis

Schnittstellen zwischen Umweltmanagement und Umweltmanagementsystem

Das Umweltmanagement setzt mit Hilfe des Umweltmanagementsystems die Vorgaben der Leitung einer Organisation (und damit auch die behördlichen/gesetzlichen Anforderungen) hinsichtlich des Umweltschutzes um. Hierzu werden entsprechende Anforderungen (Vorgaben) im Managementhandbuch, in diversen Anweisungen und/oder in Prozessbeschreibungen festgelegt, deren Umsetzung und Überwachung dann durch das Umweltmanagementsystem erfolgt.

Das Umweltmanagementsystem wiederum kann frei oder gemäß einer Vorgabe, z. B. der Umweltmanagementnorm ISO 14001 oder der EMAS-Verordnung aufgebaut sein. Empfehlungen für das Umweltmanagement (und für das Umweltmanagementsystem) finden sich in der als Leitfaden konzipierten Norm ISO 14004 (Umweltmanagementsysteme: Allgemeiner Leitfaden über Grundsätze, Systeme und Hilfsinstrumente). Sowohl die ISO 14001 als auch die ISO 14004 sind im November 2004 in einer überarbeiteten Fassung veröffentlicht worden. Das Umweltmanagement und das Umweltmanagementsystem sind eng miteinander verzahnt. In der im November 2004 veröffentlichten Umweltmanagementnorm EN ISO 14001:2004 wird nur der Begriff Umweltmanagementsystem verwendet.

Die Umweltmanagementnormen ISO 14001: 2004 (bzw.EMAS) sind sehr ähnlich strukturiert wie die (ISO 9001) Norm für Qualitätsmanagementsysteme (Qualitätsmanagement). Qualitätsmanagementsysteme können daher vergleichsweise einfach um das Umweltmanagement ergänzt werden. Man spricht dann von „Integrierten Managementsystemen“ (Integriertes Managementsystem). Gleiches gilt für Regelungen zur Arbeitssicherheit wie z. B. der Standard OHSAS 18001 (Occupational Safety and Health Administration).

Wie im Management generell üblich, beinhaltet das Umweltmanagement Planung, Ausführung, Kontrolle und ggfs. Optimierung (PDCA: Plan-Do-Check-Act):

  • Planung (Plan): Festlegung der Zielsetzungen und Prozesse, um die Umsetzung der Umweltpolitik der Organisation zu erreichen
  • Ausführung (Do): die Umsetzung der Prozesse
  • Kontrolle (Check): Überwachung der Prozesse hinsichtlich rechtlichen und anderen Anforderungen sowie Zielen der Umweltpolitik der Organisation; ggfs. Veröffentlichung der Umweltleistung (des Erfolgs der Organisation in Bezug auf ihre Umweltschutzmaßnahmen)
  • Optimierung (Act): Falls notwendig müssen die Prozesse korrigiert (angepasst) werden; die Norm ISO 14001 und die EMAS-Verordnung sprechen von einer ständigen Verbesserung der Prozesse, d. h. die Organisation sollte ihre Prozesse laufend optimieren


Ökologie und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, sie ist für die Unternehmen eine wichtige Managementaufgabe.

Auf folgenden fünf Wegen lassen sich diese unterscheiden:

  • Politik: Restriktionen (v. a. in Bereichen Energie, Abfälle, Gefahrenstoffe, Risiken und Verkehr) oder Anreize (ökologische Ausgleichszahlungen in der Landwirtschaft)
  • Öffentlichkeit: Übt Druck aus und kann ein Umdenken bewirken (Bsp: FCKW-freie Kühlschränke, Asbest)
  • Umweltrisiken: Versicherungen achten auf Umwelteinflüsse, versichern nicht mehr alles, Vergabe von Krediten
  • Kunden: Offensive und defensive ökologische Aktivität, Lieferantenaudits, Konsumenten wollen saubere Technologie im Produktionsprozess eines Produktes etc.
  • Offensive Ökologiestrategie: Substitution von Öl, Differenzierung, Eröffnung neuer Marktsegmente, Umweltschutz ist nicht nur reiner Kostenfaktor

Kostenfaktor versus Produktivitätsfaktor (operative Ebene):

Unternehmen sehen Umweltschutz oftmals nur als Kostenfaktor. Aktives Umweltmanagement kann jedoch Kosten einsparen und Produktivität steigern. Zur Realisierung von Einsparpotentialen hat sich der Ansatz von Cleaner Production bewährt. Hier werden die Ursachen für den Abfall und Emissionen systematisch analysiert und organisatorische und technische Verbesserungsansätze aufgezeigt.

Risikopotential versus Differenzierungspotential (strategische Ebene)

Risiken für bestehende Produkte und Technologien, bietet jedoch Differenzierungs- und Profilierungsmöglichkeiten

Ökologischer Transformationsprozess:

Ökologische Belastungen

werden transformiert durch

Ökologische Ansprüche

Markt / Politik / Öffentlichkeit

führen zu

Ökologischen Wettbewerbsfeldern

Aktuelle: Kosten und Ressourcen sparen, sind sichtbar für alle

Latente: Nicht direkt sichtbar, nur bei genauem Hinsehen

Potentielle: Noch nicht auf Markt erkennbar, zukunftsträchtige Möglichkeiten

Fazit: Im Sinne eines kurzen Fazits kann abschließend festgehalten werden: Die ökologischen Probleme von heute werden zu ökologischen Wettbewerbsfeldern von morgen. Ungewiss ist, wie schnell dies passiert und durch wen dieser Transformationsprozess angestoßen und vorangetrieben wird. Innovative Unternehmen erkennen dies: Sie identifizieren ökologische Wettbewerbsfelder rechtzeitig, fördern aktiv ihre Ausweitung und nutzen sie mit geeigneten Strategien aus. Damit sind ökologisch bedingte Veränderungen kein Schicksal mehr für Unternehmen, sondern eine Managementaufgabe mit eigenen Chancen und Risiken.

  • ISO 14001 DIN-EN-ISO-Norm zum Umweltmanagement
  • EMAS-Verordnung Eco-Management and Audit Scheme (EU-Öko-Audit)
  • Ökoprofit ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik ÖKOPROFIT
  • ökologieorientierte Betriebswirtschaftslehre
  • Ökologistik
  • Grüner Gockel
  • Paul de Backer: Umweltmanagement im Unternehmen. Springer, Berlin 1996, ISBN 3-540-60510-X
  • Annett Baumast, Jens Pape (Hrsg.): Betriebliches Umweltmanagement – Nachhaltiges Wirtschaften im Unternehmen. Lehrbuch des Doktoranden-Netzwerks Nachhaltiges Wirtschaften e. V. 4., korr. Aufl., Eugen Ulmer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8001-5995-6
  • Johannes Fresner, Bürki, T., Sittig, H., Ressourceneffizienz in der Produktion - Kosten senken durch Cleaner Production, ISBN 978-3-939707-48-6, Symposion Publishing, 2009
  • René Gastl: Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement, Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis. 2. Auflage. vdf, Zürich 2009, ISBN 3-7281-3034-6
  • Martin Jänicke, Philip Kunig, Michael Stitzel: Umweltpolitik. Dietz, Bonn 1999, ISBN 3-8012-0283-6
  • Matthias Kramer, Maria Urbaniec, Liane Möller (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 1: Interdisziplinäre Rahmenbedingungen einer umweltorientierten Unternehmensführung. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12317-2
  • Matthias Kramer, Jana Brauweiler, Klaus Helling (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 2: Umweltmanagementinstrumente und -systeme. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12318-0
  • Matthias Kramer, Heinz Strebel, Gernot Kayser (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 3: Operatives Umweltmanagement im internationalen und interdisziplinären Kontext. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12319-9
  • Annett Baumast, Jens Pape: Betriebliches Umweltmanagement. Theoretische Grundlagen. Praxisbeispiele. Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3671-6
  • Georg Müller-Christ: Umweltmanagement, Vahlen, München 2001, ISBN 3-8006-2646-2
  • Schaltegger, Stefan; Burritt, Roger; Petersen, Holger: An Introduction to Corporate Environmental Management. Striving for Sustainability. Greenleaf, Sheffield 2003, ISBN 1-874719-65-9
  • Jörn-Axel Meyer, Alexander Tirpitz, Dietmar Laß: Energie- und Umweltmanagement im Mittelstand. Lohmar 2009, ISBN 978-3-89936-763-8
  • René Gastl: Zehn Jahre ISO 14001: Stimmt die Richtung?. In: Qualität und Zuverlässigkeit 10/06, S. 18–19, 2006, ISSN 0720-1214
  • René Gastl: KVP-Forderung normierter Umweltmanagementsysteme in der Praxis: Ungebremste Fahrt ins Grüne oder Aufbruch in die ökologische Sackgasse?. UWF Umweltwirtschaftsforum 1/06, 2006, S. 41–45, ISSN 0943-3481
  • René Gastl: Wider den toten Punkt im Umweltmanagement. In: Umweltperspektiven 4/10, 2010
  • Sven Gembrys, Dirk Juhre, Jürgen Krühn: Alles unter einem Dach: Umfassendes umweltschutz- und prozeßorientiertes Managementsystem in der praktischen Umsetzung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 44(7), S. 866–872, 1999, ISSN 0720-1214
  • M. Tobias: Umweltmanagement auf Abwegen? Naturschutzbehörden als Dienstleistungsunternehmen. In: Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht 24(3), 2001, S. 443–454, ISSN 0343-7167
  • R. Kuhn, I. Varela: Zum Wohl von Umwelt und Unternehmen – Synergien bei der Einführung eines Umweltmanagement-Systems nutzen. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(4), 2001, S. 420–423, ISSN 0720-1214
  • Schritt für Schritt: Umweltmanagement für KMU. In: Umwelt-Magazin 34(12), 2004, S. 32–33, ISSN 0173-363X
  • T. Pfeifer, R. Schmitt, R. Greshake: Konzept für ein präventives Umweltmanagement. In: Qualität und Zuverlässigkeit 49(9), 2004, S. 80–81, ISSN 0720-1214
  • Weitere Umweltmanagement-Systeme izu.bayern.de – Informationsseite des Bayerischen Landesamts für Umwelt zum Umweltmanagement
  • umweltmanagement.at Umfangreiche Datenbank zum Thema mit Bezug auf österreichische Organisationen (Betriebe, Verwaltungen, Umweltgutachter, etc.)
  • Umweltmanagement und Zertifizierung bafu.ch – Informationsseite des schweizerischen Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zum Umweltmanagement
  • Betrieblicher Umweltschutz mit Umweltmanagementsystemen (PDF; 406 kB) UmweltWissen – Bayerisches Landesamt für Umwelt


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Umweltmanagementsystem

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Ein Umweltmanagementsystem (UMS) ist das Managementsystem einer Organisation (Unternehmen, Behörde usw.), in dem die Zuständigkeiten, Verhaltensweisen, Abläufe und Vorgaben zur Umsetzung der betrieblichen Umweltpolitik der Organisation strukturiert festgelegt sind. Dieses wird in der Regel von dem Umweltmanagementbeauftragten (UMB) geführt und betreut.

Inhaltsverzeichnis

Managementsysteme sollen unternehmerische Aktivitäten systematisieren, steuern und kontrollieren. Dies wird durch Strukturen, Zielsetzungen, Prozeduren und anschließendes Controlling zur Erfolgskontrolle angestrebt. Es bestehen seit längerem die klassischen Managementsysteme aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit, Risiko oder Qualitätssicherung. Ausgehend von den Anforderungen Umweltkrisen zu begegnen und gesetzliche Vorschriften und Grenzwerte einzuhalten hat sich der Fokus hin zu einem vorbeugendem und vorausschauendem betrieblichen Umweltmanagement verschoben. Zur Realisierung von Einsparpotentialen hat sich die Anwendung des Ansatzes von Cleaner Production im Rahmen der internen Audits oder der Umweltprüfung bewährt. Hier werden die Ursachen für die Entstehung von Abfall und Emissionen durch die Aufstellung von Stoff- und Energiebilanzen systematisch analysiert und organisatorische und technische Verbesserungsansätze aufgezeigt.

Umweltmanagementsysteme koordinieren und steuern umweltrelevante Aktivitäten eines Unternehmens, reduzieren die Umwelteinwirkungen des Unternehmens und garantieren somit langfristig den Unternehmenserfolg. Die Basis stellt hier das Anstreben eines zertifizierbaren Umweltmanagementsystem-Standards (z.B. nach EMAS, ISO 14001) dar.

Das Umweltmanagementsystem wird in der Regel nach den individuellen Bedürfnissen der Organisation aufgebaut. Beim Aufbau können Vorgaben und Normen Hilfestellung geben. Die bekanntesten sind die Umweltmanagementnorm ISO 14001 und die EMAS-Verordnung. Diese Vorgaben stellen Mindestanforderungen an das Umweltmanagementsystem, wie z. B. die schriftliche Festlegung einer betrieblichen Umweltpolitik, die die Einhaltung von Anforderungen des Umweltrechts beinhalten muss. Zudem sollen mit Umweltzielen die Verantwortlichkeiten für umweltrelevante Aufgaben und Abläufe festgelegt werden.

Viele Organisationen, die ihr Umweltmanagementsystem entsprechend den Vorgaben der ISO 14001 und/oder der EMAS-Verordnung aufgebaut haben, lassen ihr UMS von externen Auditoren oder Umweltgutachtern zertifizieren (ISO 14001) bzw. validieren (EMAS), um die ökologische Glaubwürdigkeit[1] des UMS in der Öffentlichkeit und bei Kunden zu erhöhen und dadurch einen strategischen Geschäftsvorteil zu erzielen.

  • A. Drews, Gabi Förtsch, Helmut Krinn, Gabriela Mai, Heinz Meinholz, Michael Pleikies, Esther Seifert: Realisierung eines Integrierten Umweltmanagementsystems. Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung, 8(4), S. 227 – 235, 1996, ISSN 0934-3504
  • Baumast, A.; Pape, J.: Betriebliches Umweltmanagement. Theoretische Grundlagen. Praxisbeispiele. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3671-6
  • Fresner, J., Bürki, T., Sittig, H., Ressourceneffizienz in der Produktion - Kosten senken durch Cleaner Production, ISBN 978-3-939707-48-6, Symposion Publishing, 2009
  • Gastl, R.: "Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement, Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis". vdf, Zürich, 2005, ISBN 3-7281-3034-6
  • Müller, M.: Stand und Perspektiven normierter Umweltmanagementsysteme, in: Zabel, H.-U. (Hrsg.): Betriebliches Umweltmanagement – nachhaltig und interdisziplinär, Berlin, 2002, S. 211-226
  • Schaltegger, Stefan; Burritt, Roger; Petersen, Holger: An Introduction to Corporate Environmental Management. Striving for Sustainability. Sheffield: Greenleaf, 2003 ISBN 1874719659
  • Tibor, T. & Feldman, I.: ISO 14000: A Guide to the New Environmental Management Standards. Chicago: Irwin Professional Publisher, 1996
  1. ISBN 3-8006-2646-2
  • Umweltmanagement
  • Managementsystem
  • ISO 14001
  • EMAS-Verordnung
  • Nachhaltigkeitsmanagement


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Qualitätsmanagement

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Qualitätsmanagement oder QM bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen[1] jeglicher Art dienen. Qualitätsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Teilen der Gesundheitsversorgung, der medizinischen Rehabilitation oder der Arznei- und Lebensmittelherstellung ist das Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben.

Seit etwa 1900 wurden verschiedene Modelle zur Standardisierung des Qualitätsmanagements entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Die Wirtschaftswissenschaften sehen Qualitätsmanagement als Teilbereich des funktionalen Managements, mit dem Ziel, die Effektivität und Effizienz einer Arbeit (Arbeitsqualität) oder von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Dabei sind materielle und zeitliche Vorgaben zu berücksichtigen sowie die Qualität von Produkt oder Dienstleistung zu erhalten oder weiterzuentwickeln.

Inhalte sind etwa die Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle Lösungsstrategien, die Erhaltung oder Steigerung der Zufriedenheit von Kunden oder Klienten sowie der Motivation der Belegschaft, die Standardisierungen bestimmter Handlungs- und Arbeitsprozesse, Normen für Produkte oder Leistungen, Dokumentationen, Berufliche Weiterbildung, Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsräumen.

Bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen in Organisationen soll Qualitätsmanagement sicherstellen, dass Qualitätsbelange den zugewiesenen Platz einnehmen. Qualität bezieht sich dabei sowohl auf die vermarkteten Produkte und Dienstleistungen, als auch auf die internen Prozesse der Organisation und ist definiert als das Maß, in dem das betrachtete Produkt oder der betrachtete Prozess den Anforderungen genügt. Diese Anforderungen können explizit definiert sein, sie können aber auch implizit vorausgesetzt werden (Erwartungen). Qualität ist das Ausmaß an Übereinstimmung von Anforderungen (explizit formuliert) und Erwartungen (nicht explizit formuliert) mit einem Produkt oder einer Dienstleistung. Im Laufe der Zeit werden dann die Anforderungen zu Erwartungen.

Qualitätsmanagement führt somit nicht zwangsläufig zu einem höherwertigen Ergebnis, sondern steuert nur die Erreichung der vorgegebenen Qualität. Auch etwa der Herstellungsprozess eines Billigprodukts kann somit durchaus einem vollständigen Qualitätsmanagement unterliegen. Auch Qualitätszertifizierungen etwa nach ISO sagen somit nichts über die Produktqualität aus, wie teilweise durch Werbung suggeriert, sondern nur über das Qualitätsmanagement im Herstellungsprozess.

Zeit Schlagwort Beschreibung Vorreiter
um 1900 Qualitätskontrolle Aussortieren von fehlerhaften Produkten Ford, Taylor
um 1930 Qualitätsprüfung Steuerung basierend auf Statistiken Walter A. Shewhart
um 1960 Qualitätsmaßnahmen im ganzen Unternehmen Vorbeugende Maßnahmen Genichi Taguchi, W.E. Deming
um 1964 Null-Fehler-Programm des US-Verteidigungsministeriums Ziel der Perfektion Philip B. Crosby
um 1985 Null-Fehlerstrategie Six Sigma General Electric, Motorola
1988 EFQM-Modell neun ganzheitliche Kriterien EFQM
um 1990 umfassendes Qualitätskonzept Integration von Teilkonzepten Ishikawa
1995 Total-Quality-Management Qualität als Systemziel W.E. Deming, Malcolm Baldrige

Es gibt eine Reihe von Qualitätsmanagementnormen, welche als Rahmen oder auch als verpflichtende Vorgabe für die Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems herangezogen werden. Die Nutzung der verschiedenen Qualitätsstandards zeigt starke regionale und branchenspezifische Unterschiede. Vor allem asiatische und angelsächsische Hersteller, insbesondere in der Industrie, haben Qualitätsmanagementmethoden eingeführt.

Die bekanntesten Qualitätsmanagementmodelle sind das EFQM-Modell sowie die ISO 9001, die beide Schnittmengen in der Prozessorientierung haben.

Das EFQM-Modell ist europäisch ausgerichtet und ermöglicht ebenso ein Zertifikat durch einen Auditor - wie das der EN ISO. Es ist im Gegensatz zur ISO 9001:2008 ein Wettbewerbsmodell, welches nicht auf die Erfüllung von Vorgaben, sondern auf die Selbstverantwortung in der Bewertung abzielt. Zentrales Anliegen des EFQM-Modells ist die stetige Verbesserung mittels Innovation und Lernen in allen Unternehmensteilen und in Zusammenarbeit mit anderen EFQM-Anwendern. Es orientiert sich laufend an weltbesten Umsetzungen, so dass es für ein Unternehmen nie möglich ist, die Maximalpunktzahl zu erreichen. Es besteht somit im Vergleich zur ISO 9001:2008 eine größere Motivation für weitere Verbesserungen. EFQM lässt sich nicht nur auf Wirtschaftsunternehmen, sondern auch auf Dienstleistungs- und soziale Einrichtungen anwenden.

  • Neuere Qualitätsstandards wie ISO/TS 16949:2002 orientieren sich stärker an den schon lange bekannten und fundierten Methoden der Begründer des industriellen Qualitätsgedankens (W. Edwards Deming, Walter A. Shewhart).
  • Für Organisationen mit Entwicklungsaufgaben (interne IT-Abteilungen, Auto-Entwicklung, Maschinen-Entwicklung) gibt es das Capability Maturity Model Integration (CMMI) als ein spezialisiertes Prozessmodell. Durch die spezifische Ausrichtung auf Entwicklungsorganisationen kann CMMI detaillierter auf einzelne Prozessaspekte eingehen.
  • In der Produktion werden statistische Mittel verwendet, um den Herstellungsprozess zu überwachen. Zu den darauf aufbauenden Qualitätsstrategien gehört auch Six Sigma.
  • Im Projektmanagement werden ebenfalls eigene Qualitätsmanagementverfahren eingesetzt, siehe Qualitätsmanagement im Projektmanagement.
  • Bei Qualitätstestierungsmodellen wie LQW werden die speziellen Anforderungen im Bildungsbereich behandelt.
  • Die strengsten Zertifizierungen sind jene der Automobilindustrie, wie die ISO/TS 16949:2002 oder deren Vorgänger QS-9000 und VDA 6.1.

Eigene Standards sind ebenfalls in der Medizintechnik, im Weiterbildungsbereich, in der Luft- und Raumfahrt und in Kernkraftwerken vorgesehen. Eines der für niedergelassene Ärzte entwickelten Systeme ist Qualität und Entwicklung in Praxen (QEP). Laut einer Erhebung der Stiftung Gesundheit 2010 lag QEP bei den Humanmedizinern mit einem Nutzeranteil von 25,5 Prozent auf Platz zwei der genutzten Systeme, bei Psychotherapeuten war QEP Marktführer mit einem Nutzeranteil von 64,4 Prozent.[2] Einrichtungen der stationären medizinischen Rehabilitation müssen gemäß § 21(3) SGB IX über ein zertifiziertes QMS verfügen, damit sie von Sozialleistungsträgern belegt werden dürfen. § 20 SGB IX sieht vor, dass die unterschiedlichen QM-Verfahren von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) akkreditiert sein müssen.

Viele Qualitätsmanagementmodelle unternehmen den Versuch, die Prozesse objektiv bewertbar zu machen. Dabei sind zwei grundlegend verschiedene Ansätze zu unterscheiden:

a) Zertifizierbare Normen mit definierten Mindestanforderungen an ein wirksames Qualitätsmanagementsystem, beispielsweise die EN ISO 9001, die durch Audits bewertet werden.

b) Selbstbewertung des eigenen Qualitätsmanagementsystems und Benchmarking zwischen Wettbewerbern um einen Qualitätspreis, beispielsweise den EFQM Excellence Award der European Foundation for Quality Management (Wirtschaft), den Speyerer Qualitätswettbewerb (für den öffentlichen Sektor) oder den Ludwig-Erhard-Preis, der deutsche Preis nach den Regeln des EFQM mit hohem politischen Ansehen, innerhalb dessen die Wirksamkeit der im Wettbewerb stehenden Qualitätsmanagementsysteme miteinander verglichen werden.

Siehe auch: Bewertung (Qualitätsmanagement)

Kritisch wird häufig kommentiert, dass nur extern auditierte und zertifizierte Qualitätsmanagementmodelle objektiven Kriterien standhalten, da bei einer Selbstbewertung oftmals zugunsten der eigenen Situation bewertet wird.

Siehe auch: Evaluation und Qualitätsmanagement
  • Von Auditoren ausgestellte Zertifikate, beispielsweise die drei möglichen Zertifikate der EFQM, legen daher einen Schwerpunkt auf externe Audits anstelle von Selbstbewertungen.
  • Die Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha vertritt den Standpunkt, dass sich komplexe Arbeitsabläufe nicht durch Kennzahlen abbilden lassen: es sei ein Mythos, dass industrielle Prozesse mittels Qualitätsmanagement beherrschbar seien.[3][4]

Qualitätsmanagement ist ein selbstreferenzieller Prozess, das heißt, die Verfahren zur Verbesserung des jeweiligen Gegenstands lassen sich auch auf den Qualitätsmanagementprozess selbst anwenden.

Im QM als Managementaufgabe werden festgelegt:

  • Qualitätspolitik
  • Ziele
  • Verantwortungen

Dabei liegt es im Interesse des Managements, eindeutige Beschreibungen niederzulegen, andernfalls kann es persönlich für die durch das Produkt eingetretenen Schäden zur Verantwortung gezogen werden.

Das Qualitätsmanagement besteht aus:

  • Qualitätsplanung
  • Qualitätslenkung
  • Qualitätssicherung
  • Qualitätsverbesserung

Großer Wert wird auf die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse gelegt. Erfahrungen daraus fließen wieder zurück in die Planung, so dass ein Regelkreis (Demingkreis) entsteht:

  • Qualitätsplanung - es wird ein Ist-Zustand ermittelt und die Rahmenbedingungen für das Qualitätsmanagement festgelegt. Danach werden Konzepte und Abläufe erarbeitet.
  • Qualitätslenkung - die in der Planphase gewonnenen Ergebnisse werden umgesetzt (QFD, FMEA).
  • Qualitätssicherung - Auswerten qualitativer und quantitativer Qualitätsinformationen (Kosten-Nutzen-Betrachtungen, Überprüfen von gemachten Annahmen).
  • Qualitätsgewinn - aus vorheriger Phase gewonnene Informationen werden für Strukturverbesserungsmaßnahmen und Prozessoptimierung eingesetzt. Erfolge und Ergebnisse werden kommuniziert.
  • Holger Brüggemann, Peik Bremer: Grundlagen Qualitätsmanagement. Von den Werkzeugen über Methoden zum TQM. Wiesbaden: ISBN 978-3-8348-1309-1.
  • Franz J. Brunner, Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement. Leitfaden für Studium und Praxis. München, Wien: ISBN 978-3-446-42516-3.
  • Rüdiger Gläbe, Hermann J. Thomann (Hrsg.): Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen. Aktuelles Praxishandbuch mit direkt verwertbaren Arbeitshilfen auf Begleit-CD-ROM. TÜV Media, Köln 2007, ISBN 3-8249-0473-X.
  • Uli Greßler, Rainer Göppel: Qualitätsmanagement. Eine Einführung. Bildungsverlag EINS, Troisdorf, ISBN 3-8237-4795-9.
  • G.F. Kamiske(Hrsg.): Bausteine des innovativen Qualitätsmanagement. München, Wien: ISBN 3-446-18990-4.
  • Walter Masing (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München Wien: 2007, ISBN 978-3-446-40752-7.
  • MQ - Management und Qualität / Das Magazin für integrierte Managementsysteme, Ausgabe Deutschland, Organ von TÜV Cert, TÜV Media, Köln, ISSN 1862-2623.
  • Tilo Pfeifer, Robert Schmitt: Masing - Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München 2007, ISBN 3-446-40752-9.
  • Dieter Pfister, Lucien Schoppig: Identifikation als Erfolgsfaktor im modernen Qualitätsmanagement, Basel 1994, ISBN 3-906-43053-7.
  • Armin Töpfer, Hartmut Mehdorn: Total Quality Management. 3. Auflage, Luchterhand, Berlin 1994, ISBN 3-472-01759-7.
  • Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement für KMU. Hanser, München 2005, ISBN 3-446-40229-2.
  • Ernest Wallmüller: Ganzheitliches Qualitätsmanagement in der Informationsverarbeitung. München, Wien: Hanser 1994 ISBN 3-446-17101-0.
  1. Der Begriff Leistungen umfasst im QM die Dienstleistungen, geht aber über den üblichen Begriff noch hinaus und betrifft auch die innerorganisatorischen Leistungen.
  2. http://www.stiftung-gesundheit.de/PDF/studien/Studie_QM_2010.pdf
  3. Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha: Ungesunde Ordnung, brand eins (Wirtschaftsmagazin) 12. Jahrgang, Heft 10 vom Oktober 2010, S. 120−124.
  4. ISBN 978-3-000280122.


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Umweltmanagementnorm

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Eine Umweltmanagementnorm ist eine allgemeine Anleitung, mit deren Hilfe Organisationen (Unternehmen, Behörden etc.) ein systematisches Umweltmanagement betreiben bzw. ein strukturiertes Umweltmanagementsystem aufbauen können.

Inhaltsverzeichnis

Basierend auf internationalen Übereinkünften wird von dem Technischen Komitee „Umweltmanagement“ (ISO/TC 207), einem Gremium der Internationalen Organisation für Normung (ISO), der Normungsbedarf im Bereich des Umweltmanagements festgestellt und in Normen umgesetzt.

Mittlerweile wurden eine ganze Reihe von Umweltmanagementnormen, die sogenannten ISO 14000er-Normen, entwickelt. Die ISO 14000er-Normen werden, wie alle anderen ISO-Normen auch, innerhalb von fünf Jahren nach dem Erscheinen einer Überprüfung unterzogen und ggf. aktualisiert.

  • ISO 14001: Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung
    • Sie ist die bekannteste Umweltmanagementnorm und wurde 1996 erstmals und am 15. November 2004 in einer aktualisierten Fassung von der ISO veröffentlicht. Sie ist eine der wenigen Normen dieser Reihe, auf deren Basis eine Zertifizierung durch einen unabhängigen Umweltgutachter möglich ist. Die meisten Normen der 14000er-Familie sind Leitfäden mit empfehlendem Charakter, d. h. sie sollen beim Aufbau und bei der Pflege des Umweltmanagements bzw. des Umweltmanagementsystems Hilfestellung geben ohne Anforderungen festzuschreiben.
  • ISO 14004: Umweltmanagementsysteme – Allgemeiner Leitfaden über Grundsätze, Systeme und Hilfsinstrumente
    • Eine aktualisierte Fassung dieser Norm wurde Ende 2004 von der ISO veröffentlicht.
  • ISO 14015: Umweltmanagement – Umweltbewertung von Standorten und Organisationen
  • ISO 14020: Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Allgemeine Grundsätze
  • ISO 14031: Umweltmanagement – Umweltleistungsbewertung – Leitlinien
  • ISO 14040: Umweltmanagement – Ökobilanz – Prinzipien und allgemeine Anforderungen
  • ISO 14051: Umweltmanagement — Materialflusskostenrechnung — Allgemeine Rahmenbedingungen
  • ISO 14064: Umweltmanagement – Messung, Berichterstattung und Verifizierung von Treibhausgasemissionen

Die Normen der 14000er Reihe können in zwei Kategorien eingeteilt werden:

  • Organisationsorientierte Normen
  • Produktorientierte Normen

Tabelle 1: Beispiele für organisations- und produktorientierte Normen

Norm Gilt für / bezieht sich auf Organisationsorientiert Produktorientiert
ISO 14001 Umweltmanagementsystem ja nein
ISO 14004 Umweltmanagementsystem ja nein
ISO 14010 (a) Umweltaudit ja nein
ISO 14020 Umweltkennzeichnungen / -deklarationen nein ja
ISO 14031 Umweltleistungsbewertung ja nein
ISO 14040 Ökobilanz nein ja
ISO 14051 Materialflusskostenrechnung nein ja
ISO 14064 (b) Umweltmanagementsystem ja nein

(a) Ersetzt durch ISO 19011 (Leitfäden für Audits von Qualitätsmanagement- und/oder Umweltmanagementsystemen)

(b) Diese Norm ist noch im Entwurfsstadium (Stand: Februar 2005). Sie behandelt die Messung, Berichterstattung und Verifizierung von Treibhausgasemissionen


Da in vielen Organisationen mittlerweile Integrierte Managementsysteme, also Managementsysteme die zumindest Umwelt- und Qualitätsanforderungen zusammen abdecken, aufgebaut worden sind, wurden einige Leitfäden der 14000er-Familie durch die ISO 19011 ersetzt.

  • René Gastl: Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement. Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis. vdf-Verlag, Zürich 2005, cmrg.ch
  • René Gastl: Zum Wohl von Umwelt und Organisation. Leitfaden für die praktische Umsetzung der ISO 14001. Qualität und Zuverlässigkeit 48(6), 2003, S. 608–609, ISSN 0720-1214
  • René Gastl: KVP-Forderung normierter Umweltmanagementsysteme in der Praxis: Ungebremste Fahrt ins Grüne oder Aufbruch in die ökologische Sackgasse?. UWF Umweltwirtschaftsforum 1/06, 2006, S. 41–45, ISSN 0943-3481
  • Stephan Volkwein: Methodisch bilanzieren. Neue Umweltmanagement-Normen schließen Lücke. Qualität und Zuverlässigkeit, 44 (12), 1999, S. 1511–1515, ISSN 0720-1214
  • Anonymus: ISO 14001 geliftet: Begriffliche und systematische Unschärfen beheben. Umwelt Magazin, 34 (12), 2004, S. 30–31, ISSN 0173-363X


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Integriertes Managementsystem

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Das Integrierte Managementsystem (IMS) fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz, Sicherheit) in einer einheitlichen Struktur zusammen, die der Corporate Governance (d. h. der Leitung und Überwachung von Organisationen) dienen. Durch Nutzung von Synergien und die Bündelung von Ressourcen ist – im Vergleich zu einzelnen, isolierten Managementsystemen – ein schlankeres, effizienteres Management möglich. Möglich, aber wenig verbreitet, ist die Neueinführung eines „auf dem Reißbrett“ geplanten IMS als Ersatz für alle bestehenden Einzelsysteme. Die theoretischen Vorteile dieses von alten Strukturen unabhängigen Ansatzes (wie höhere Effizienz und radikale Auflösung von unnötigen Verwaltungs- und Entscheidungsstrukturen) sind in der Praxis meist nicht realisierbar. Man geht deshalb meist von einem bestehenden Managementsystem aus (häufig das Qualitätsmanagement) und integriert die anderen Systeme.

Inhaltsverzeichnis

Beim prozessorientierten Ansatz werden die Prozesse unabhängig von den Managementsystemen definiert und durch die verschiedenen Systeme nur unterschiedlich betrachtet.

Beispielsweise enthält ein Fertigungsprozess nicht nur Schnittstellen zur

  • Produkt- und Prozessqualität (Qualitätsmanagement z. B. nach ISO 9000), sondern auch zum
  • Umweltschutz (Umweltmanagement z. B. international nach ISO 14000 oder der europäischen EMAS-Verordnung) und zur
  • Arbeitssicherheit (Arbeitsschutzmanagement z. B. nach dem Standard OHSAS 18001 der Occupational Safety and Health Administration oder dem bayerischen OHRIS).

Darüber hinaus können weitere Konzepte integriert werden, z. B.

  • internes Kontrollsystem zur Sicherstellung der Qualität der veröffentlichten Quartals- und Jahresabschlüsse, z. B. nach dem Sarbanes-Oxley-Act (Section 404), der für amerikanische und deutsche Unternehmen gilt, deren Wertpapiere in den Vereinigten Staaten zum Handel zugelassen sind,
  • der allgemeinen Compliance (d. h. Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien),
  • Risikomanagement (wie im deutschen KontraG gefordert)
  • Datenschutz (siehe Bundesdatenschutzgesetz)
  • Facility-Management und Instandhaltung
  • Gebäudeschutz mit Bereichen wie Schließanlagen, Bewachung, Brandschutz usw.
  • aber auch Data-Mining, Wissens- und Ideenmanagement.

Häufig werden in einem IMS auch Bewertungssystematiken (meist im operativen Controlling) eingeführt, um sich konzernintern oder unternehmensübergreifend in sogenannten Benchmarks zu vergleichen.

Die genannten Aspekte wie beispielsweise Produkt- und Prozessqualität, Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Compliance und Funktionieren des internen Kontrollsystems können auch Teil des Instruments "Balanced Scorecard" sein, die über die unterschiedlichen Hierarchieebenen, Funktionsbereiche und Tochterunternehmen hinweg die Erreichung der unterschiedlichen Ziele plant und vereinbart, an die Tantiemen oder Boni geknüpft ist und im Nachhinein auf ihre Zielerreichung hin beurteilt werden kann.

In vielen Unternehmen wurden, vor allem auf Veranlassung ihrer Geschäftskunden hin, zunächst ab Ende der 1980er Jahre normierte Qualitätsmanagementsysteme und etwas später (ab 1995) normierte Umweltmanagementsysteme aufgebaut.

Ab etwa 1990 wurden sie in manchen Branchen zur Voraussetzung für die Auftragsvergabe: Qualitätsmanagementsysteme vor allem in der Autobranche, und kombinierte Systeme zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz in der Petrochemie. Hintergrund war auch die in dieser Zeit in Deutschland festgeschriebene Beweislastumkehr bei der Produkthaftung.

Denn nun waren die Hersteller im Streitfall verpflichtet, die Fehlerfreiheit ihrer Produkte zu beweisen, statt dass wie bisher die Kunden dem Hersteller Fehlerhaftigkeit nachweisen mussten. Diese Forderung lässt sich bei komplexen und sicherheitsrelevanten Produkten nur durch einen lückenlosen Nachweis des gesamten Herstellungsprozess erreichen, bis hinunter in die Produktion selbst des kleinsten Zulieferteils.

Mit Umsetzung der EU-Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen (Seveso-II-Richtlinie) in nationales Recht (in Deutschland durch die 12. BImSchV (Störfallverordnung) vom 26. April 2000) wurde schließlich für die betroffenen Unternehmen ein Risiko- bzw. Sicherheitsmanagementsystem verbindlich vorgeschrieben.

Die Managementsysteme wurden entwicklungsbedingt in vielen Unternehmen zunächst getrennt voneinander aufgebaut. Durch Überschneidungen, unklare Schnittstellen oder evtl. auch konträre Regelungen ist ein (wirtschaftlicher) Nutzen verschiedener Managementsysteme nicht immer gewährleistet. Insbesondere im Hinblick auf die sowohl von der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 als auch von der Umweltmanagementnorm ISO 14001 geforderte kontinuierliche Verbesserung der Prozesse kann langfristig nur durch die Zusammenlegung (Integration) der einzelnen Managementsysteme eines Unternehmens in ein einziges System erreicht werden.

Seit Anfang der 1990er Jahre werden in vielen Organisationen (Unternehmen, Behörden, Dienstleister etc.) die einzelnen (isolierten) Managementsysteme in sog. Integrierte Managementsysteme (IMS) umgewandelt bzw. die IMS neu aufgebaut. Der Umfang eines IMS hängt von den Erfordernissen der jeweiligen Organisation ab. Es besteht aus allgemeinen und fachspezifischen Modulen, kann aber neben den klassischen Managementsystemen für Qualität und Umwelt noch weitere Bereiche enthalten, z. B.

  • Arbeitsschutzmanagement
  • Risikomanagement
  • Sicherheitsmanagement
  • Fremdfirmenmanagement.

Es gibt aktuell (Stand: März 2005) keine Norm, die eine Organisation beim Aufbau eines IMS unterstützt. Ein erster Schritt seitens der ISO in diese Richtung kann in der überarbeiteten Umweltmanagementnorm ISO 14001:2004 gesehen werden. Ein Ziel der Überarbeitung war die Steigerung der Kompatibilität der ISO 14001 mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Allerdings wird in der ISO 14001:2004 die gleiche Eingrenzung der Norm auf das jeweilige Managementsystem (Kapitel: Einleitung) gemacht wie in der ISO 9001:2000 (Kapitel 0.4): „Diese internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme spezifisch sind, wie beispielsweise jene für Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz- und Sicherheits-, Finanz- oder Risikomanagement, obwohl deren Elemente mit denen eines anderen Managementsystems in Einklang gebracht oder mit diesen zusammengeführt werden können.“

Im Juni 2004 hat der Verein Deutscher Ingenieure, VDI, den Entwurf der Richtlinie VDI 4060 Blatt 1 als eine „Handlungsanleitung zum Aufbau von IMS für Unternehmen aller Branchen und Größen“ herausgegeben. Im Entwurf unter Punkt 1 (Zielsetzung der Richtlinie) heißt es: „Es wird Freiraum für zukünftige Aspekte (z. B. Hygiene- oder Risikomanagement) gelassen, die noch nicht aktuell oder bekannt sind, die aber jederzeit nach derselben Vorgehensweise eingefügt werden können. Das Prinzip der „kontinuierlichen Verbesserung“ sowie die Risikobetrachtung werden durchgehend angewendet. Das heißt, durch eine umgesetzte Maßnahme gibt es Verbesserungen in mehreren Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt, Sicherheit) gleichzeitig.“

Der gleichzeitige Nutzen einer Verbesserung für mehrere Bereiche (Synergie-Effekt) ist einer der wesentlichen Gründe für den Aufbau von IMS in Organisationen. Da sich (normierte) Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme in ihrer Struktur ähnlich sind (Handbuch, Vorgabedokumente, etc.), ist die Integration eines der beiden Managementsysteme in das vorhandene Managementsystem mit wenig Mehraufwand möglich. Die vorhandenen Dokumente werden um die fehlenden Aspekte ergänzt, mögliche Schnittstellen zwischen den Systemen definiert und optimiert. Die von den jeweiligen ISO-Normen geforderten regelmäßigen Selbstüberprüfungen (Audits, Managementreview, etc.) können alle Aspekte des IMS ohne größeren Mehraufwand abdecken.

Die Integration verschiedener Managementsysteme zu einem Integrierten Managementsystem ist eine kontinuierliche Entwicklung. Neben dem IMS als solchem gibt es weitere integrierende, auf dem Qualitätsaspekt basierende Konzepte, von denen drei hier kurz beschrieben werden.

Das Total-Quality-Management, TQM, ist eine im Wesentlichen in Japan entwickelte prozessorientierte Qualitätsphilosophie, die auf der Überzeugung basiert, dass Qualität einfach eine Frage der Ausrichtung an den Erfordernissen der Kunden ist. Durch Messung dieser Erfordernisse können Abweichungen davon mittels Prozessverbesserung oder -umgestaltung vermieden werden.

Die European Foundation for Quality Management (EFQM) hat das europäische EFQM-Modell für Excellence entwickelt. Es dient der direkten Umsetzung des Total-Quality-Management und deckt alle Managementbereiche eines Unternehmens ab. Es hat zum Ziel, den Anwender zu exzellentem Management und exzellenten Geschäftsergebnissen zu führen.

siehe: St. Galler Management-Modell

Dieser Ansatz wurde von dem Schweizer Professor Seghezzi maßgeblich entwickelt. Er besteht aus drei Dimensionen, nämlich

  • dem Management (bestehend aus normativem, strategischem und operativem Management)
  • drei Säulen (Strukturen, Aktivitäten, Verhalten)
  • der im zeitlichen Ablauf stattfindenden Unternehmensentwicklung.

In diesem Konzept wird die Unternehmenspolitik über Missionen in Strategien umgesetzt.

  • Stefan Jahnes, Thomas Schüttenhelm: WEKA-Praxislösungen Integrierte Managementsysteme – Erfolgreiche Umsetzung betriebsspezifischer Anforderungen. WEKA, Augsburg 200x, Aktualisierungswerk (4 Aktualisierungen pro Jahr), ISBN 3-8111-6363-9
  • Stefanie Schwendt, Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. Konzepte, Werkzeuge, Erfahrungen. Physica-Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 3-7908-1442-3
  • Peter Hauser, ISBN 3-593-37436-6
  • Hans Dieter Seghezzi, Fritz Fahrni, Frank Herrmann: Integriertes Qualitätsmanagement: Der St. Galler Ansatz. Carl Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-40622-3
  • Knut Bleicher: Das Konzept Integriertes Management. Campus, Frankfurt 2004, ISBN 3-593-37634-2
  • Alexander Pischon: Integrierte Managementsysteme für Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Springer, Berlin 1999, ISBN 3-540-65407-0
  • Andreas Betschart: Integriertes Managementsystem für ein KMU: Entwurf eines integrierten Managementsystems für ein Schweizer KMU der Chemiebranche. VDM, Saarbrücken 2011, ISBN 3-639-37803-2 (Gewinner Seghezzi-Preis 2011)
  • Hans-Jürgen Klüppel, Hans-Jürgen Müller, Rainer Rauberger, Rüdiger Wagner: Blütenrein managen: Umweltschutz, Qualität und Sicherheit durch integrierte Managementsysteme. In: Qualität und Zuverlässigkeit 45(8), 2000, ISSN 0720-1214, S. 978–981
  • Dirk Funck: Viel versprechendes Stiefkind. Umsetzungsstand, Ziele und Probleme integrierter Managementsysteme im Spiegel von vier Studien. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(6), 2001, ISSN 0720-1214, S. 758–762
  • H.W. Adams: Ohne Normen bitte! – Prozessorientierte integrierte Managementsysteme brauchen keine Normierung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(7), 2001, ISSN 0720-1214, S. 860–861
  • Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium 30(8), 2001, ISSN 0340-1650, S. 443–446
  • MQ – Management und Qualität / Das Magazin für integriertes Management, Ausgabe Deutschland, ISSN 1862-2623


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Schleswig

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Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Schleswig in Schleswig-Holstein. Zu weiteren Bedeutungen des Wortes siehe Schleswig (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
54.5152777777789.56972222222221Koordinaten: 54° 31′ N, 9° 34′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Höhe: 1 m ü. NN
Fläche: 24,3 km²
Einwohner:

24.058 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 990 Einwohner je km²
Postleitzahl: 24837
Vorwahl: 04621
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 075
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausmarkt 1
24837 Schleswig
Webpräsenz: www.schleswig.de
Bürgermeister: Thorsten Dahl (parteilos)
Lage der Stadt Schleswig im Kreis Schleswig-Flensburg

Schleswig ([ˈʃleːsvɪç], niederdeutsch: Sleswig, dänisch: Slesvig) ist eine Stadt im Norden Schleswig-Holsteins an der Schlei. Sie ist Kreisstadt des Kreises Schleswig-Flensburg, ehemalige Hauptstadt des Herzogtums Schleswig und Sitz des Oberlandesgerichts von Schleswig-Holstein.

Der Stadtname kommt aus dem Altnordischen und bedeutet Bucht der Schlei oder Hafen der Schlei.[2]

Nahegelegene Großstädte sind Kiel (etwa 50 km südöstlich) und Hamburg (ca 120 km südlich).

Inhaltsverzeichnis

Die Stadt liegt am westlichen Ende der Schlei, welche als Ostsee-Fjord die Grenze der beiden Halbinseln Angeln und Schwansen bildet, und damit am westlichen Rand des Schleswig-Holsteinischen Hügellandes am Übergang zur Geest.

Das Stadtgebiet umfasst Höhenlagen von 0 bis 20 m ü. NN. In der Stadt liegt der Brautsee.

Die nächsten größeren Städte sind Flensburg, Husum und Kiel. In unmittelbarer Nähe verläuft die Autobahn 7. In Schleswig enden die Bundesstraßen 76 und 77, im Norden der Stadt verläuft die B 201. Der Schleswiger Bahnhof ist Haltepunkt für IC- und ICE-Züge und liegt an den Bahnstrecken Hamburg–Neumünster–Flensburg und Husum–Kiel.

Klimadiagramm von Schleswig

Das Klima ist feuchtgemäßigt und ozeanisch geprägt. Die Temperatur beträgt im Jahresmittel 8° C, die Niederschlagsmenge 814 mm.

Gegliedert ist Schleswig in verschiedene Stadtteile:

  • Die Altstadt mit dem St. Petri-Dom und dem Rathaus
  • Der Holm mit seinen kleinen Fischerhäusern an der Schlei und dem St.-Johannis-Kloster
  • Der Lollfuß (dänisch: Lolfod) mit dem Landestheater und dem Amtsgericht
  • Der Friedrichsberg (Frederiksberg) mit den Adelspalais und dem Oberlandesgericht
  • Die Neustadt mit Schloss Gottorf, dem Burgsee und dem barocken Fürstengarten
  • Sankt Jürgen (Sankt Jørgen) mit dem Gewerbegebiet der Stadt
  • Auf der Freiheit mit modernen Bauten im Bauhausstil
  • Klappschau (Klapskov)
  • Schleswig-Nord

Zu der Stadt Schleswig gehört zudem die Möweninsel in der Mitte der Schlei

Lageplan von Haithabu
Siehe auch: Schleswig-Holstein#Geschichte

Schleswig wurde im Jahre 804 erstmals als Sliasthorp erwähnt und feierte im Jahr 2004 sein 1200-jähriges Jubiläum. Die Endung thorp verweist darauf, dass es sich um eine Nebensiedlung handelt.

Die Haithabu genannte Siedlung am Haddebyer Noor wurde von König Gudfred (Göttrik) 808 zum Handelsplatz ausgebaut und 1066 von Slawen zerstört. Die Frage, ob die Keimzellen der gegenüberliegenden heutigen Stadt Schleswig erst nach der Zerstörung von Haithabu gegründet wurden oder schon einige Jahre Bestand hatten, wird bislang in der Forschung kontrovers diskutiert. Jedenfalls übernahm das mittelalterliche Schleswig das Erbe Haithabus als bedeutendste Drehscheibe des nordeuropäischen Handels mit dem schon seit der Wikingerzeit bestehenden Westhafen bei Hollingstedt.

Gegen 900 erobern die schwedischen Wikinger unter ihrem König Olaf das Gebiet. 934 schlägt der ostfränkische König Heinrich I. der Vogler Olafs Sohn Knut I. und macht Haithabu tributpflichtig. Kaiser Otto I. gründet 947 das Bistum Schleswig. Im Jahre 983 erobert der dänische Wikingerkönig Harald Blauzahn das Gebiet zurück.

Petri-Portal des Schleswiger Doms, ca. 1180
Der Holm
Die Altstadt

Der Chronist Adam von Bremen berichtete schon im Jahr 1076 ausführlich über die Bedeutung Haithabus und Schleswigs. So wurde unter Erzbischof Adalbert von Bremen in Schleswig eine Synode abgehalten, zu der Vertreter aus ganz Nordeuropa eingeladen waren. Die ersten Bischöfe Schleswigs waren Harald (Haroldus), Poppo und Rodolphus.

Für das Jahr 1134 wird von Saxo Grammaticus der Dom erwähnt. Er berichtet, dass sich der dänische König Niels vor den Brüdern der St. Knudsgilde in den Dom flüchten wollte, aber erschlagen wird, weil er 1131 den Herzog Knud Lavard, den Sohn seines älteren Bruders Erik Ejegod, töten ließ.

Die Residenz der Bischöfe war zunächst eine Burg, die heute unter dem Schloss Gottorf liegt und zuerst im Jahre 1161 erwähnt wurde, als der Schleswiger Bischof Occo nach der Zerstörung seiner nordwestlich von Schleswig gelegenen Burg Alt-Gottorf seinen Sitz auf die Schlossinsel verlegte. Besitz des Bischofs blieb die Burg bis zum Jahre 1268, danach kam sie im Tausch für die Burg Schwabstedt an die Herzöge von Schleswig und ging 1340 an die in Holstein regierenden Schauenburger Grafen über. Der Bischofspalast war darauf das Königsteinsche Palais in der Norderdomstraße 15, der Rumohrenhof. Solange das katholische Bistum Schleswig bestand, bildete der Hof den Mittelpunkt der bischöflichen Güterverwaltung. Die Ursprünge des Baus gehen auf die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Der Erbauer soll Bischof Nicolaus Wulf (1429 - 1474) gewesen sein. Nach dem Tode des letzten katholischen Bischofs Gottschalk von Ahlefeldt 1541 hatte das Gebäude unterschiedliche Besitzer. Nach Auflösung des Domkapitels 1773 wurde der Hof an Baron Johann Ludwig von Königstein verkauft, der die alten Gebäude umbauen und ihnen die jetzige Gestalt geben ließ.

Schleswig hatte in den Folgejahren seine Rolle als überregionale Handelsmetropole des Nordens an Lübeck abtreten müssen, war zu dieser Zeit aber noch immer ein Handelsplatz von regionaler Bedeutung, doch ging die regionale Vorrangstellung im Laufe der Zeit auf Flensburg über.

1486 erscheint das von dem Drucker Steffen Arndes gesetzte Messbuch Missale Slesvicense für das Stift in Schleswig als bedeutender norddeutscher Frühdruck.

Schloss Gottorf
Stadtansicht Schleswigs um 1600

Nach der Reformation verschwanden bis auf wenige Ausnahmen nahezu alle der zahlreichen Kirchen und Klöster der Stadt. Teilweise wurden sie „in überschäumendem Glaubenseifer gewostet“, d. h. bis auf die Fundamente abgebrochen, was sich bei Ausgrabungen der Maria-Magdalena-Kirche des Dominikanerklosters sehr deutlich zeigte. Quasi als Ausgleich entstanden zahlreiche Adelspalais innerhalb der Stadtgrenzen, in welchen die hohen Beamten des Herzogtums residierten.

Nach der Landesteilung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein 1544 wurde Schloss Gottorf nämlich Residenz der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf. Diese blieben der dänischen Krone außenpolitisch zunächst eng verbunden, im 17. Jahrhundert führten sie jedoch eine zunehmend eigenständige Politik.

Unter Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf kam es zu einer Blütezeit des selbständigen Gottorfer Hofes. Kanzler war Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg. Folgende Künstler sind zu dieser Zeit auf dem Hof tätig: Maler Jürgen Ovens (Schüler Rembrandts), der Schnitzer Hand Gudewerdt d.J.. Der Hofgelehrte Adam Olearius beschreibt 1647 die Reisen nach Moskau (1633) und Persien (1636).

1711 wurden die beiden Vorstädte Lollfuß und Friedrichsberg eingemeindet. Schleswig, Lollfuß und Friedrichsberg werden zur „combinirten Stadt Schleswig“ zusammengeschlossen. Schleswig bekommt einen ersten Bürgermeister für die ganze Stadt.

Nach dem Großen Nordischen Krieg (1700-1721) und dem damit verbundenen Sieg Dänemarks über das Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf fallen die Gottorfer Anteile des Herzogtums Schleswig an den dänischen König, da dieser nun zugleich Herzog von Schleswig wurde. Für die Stadt Schleswig bedeutete dies schwere wirtschaftliche Nachteile, da sie ihre Stellung als herzogliche Residenzstadt eines teilweise souveränen Staates einbüßte.

Der Ständesaal zu Schleswig – heutiges Schleswiger Rathaus

Nach dem Verlust der Residenzfunktion für die seit 1658 in ihren Anteilen im Herzogtum Schleswig souverän regierenden gottorfschen Herzöge wurde Schloss Gottorf nun Sitz des Obergerichts sowie der Regierungs- und Justizbehörde für das gesamte Herzogtum Schleswig, später (1834) im Zuge einer Justiz- und Verwaltungsreform sogar Sitz einer gemeinschaftlichen Regierung für beide Herzogtümer (Schleswig und Holstein). Da der Herzog von Schleswig als dänischer König meist in Kopenhagen weilte, setzte er jedoch stets Statthalter auf Gottorf ein.

Unter dem Statthalter Landgraf Carl von Hessen (1744-1836) erlebt Schleswig erneut eine kulturelle Blütezeit. 1836/1843 wurden Regierung und Gericht getrennt und die Ständeversammlung des Herzogtums wurde wieder eingerichtet. Als Tagungsraum dieses "Parlaments" diente der Ständesaal des Rathauses. Schleswig selbst besaß zu diesem Zeitpunkt ca. 11000 Einwohner.

Ab 1840 wurde der deutsch-dänische Konflikt das beherrschende Thema in der Stadt, deren Bürger sich überwiegend auf die Seite der deutschen Schleswig-Holsteiner stellten. Unter anderem entsteht das Schleswig-Holstein-Lied in Schleswig und wird vom 23.-25. Juli beim Sängerfest der schleswig-holsteinischen Liedertafeln in Schleswig begeistert gesungen. Der Text stammt von dem Schleswiger Advokaten Chemnitz die Musik von C.G. Bellmann, Kantor am St. Johannis-Kloster. Gleichzeitig wird das erste blau-weiß-rote (Schleswig-Holsteins Farben) Banner gezeigt.

1848 brach die Schleswig-Holsteinische Erhebung der deutsch gesinnten Bevölkerung Schleswig und Holsteins gegen die Herrschaft des dänischen Königs in den Herzogtümern aus, in dem es am 23./24. April 1848 zur Schlacht bei Schleswig kam. In dieser Osterschlacht wurden die dänischen Truppen zwar aus der Stadt Schleswig vertrieben, jedoch stand am Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen 1851 ein Sieg des Königreichs Dänemark über Schleswig-Holstein. Diese blieben als Folge des Krieges als eigenständige Herzogtümer zwar völkerrechtlich unabhängig, der dänische König blieb aber Herzog von Schleswig und Holstein. Ferner wurden die herzoglichen Behörden innerhalb des Dänischen Gesamtstaates neu geordnet. Schleswig verlor als Folge sämtliche herzoglichen Regierungsbehörden blieb jedoch weiterhin Sitz der Schleswigschen Ständeversammlung.

Preußische Provinz Schleswig-Holstein
Karte von Schleswig 1871

Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurden die Herzogtümer Schleswig und Holstein zunächst gemeinsam von Preußen und Österreich als Kondominium verwaltet. Nach der Gasteiner Konvention 1865 gerieten Stadt und Herzogtum Schleswig unter preußische Verwaltung, bevor sie nach dem Deutschen Krieg 1866 von Preußen annektiert wurden.

Die Stadt Schleswig löste von 1879 bis 1917 Kiel als Sitz des Oberpräsidenten ab und war bis 1945 Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein. Der Provinziallandtag Schleswig-Holstein tagte bis 1904 weiterhin im alten Ständesaal. In der preußischen Zeit erfolgte von 1888 bis 1894 der Bau des 112 Meter hohen Schleswiger Domturmes.

Unter preußischer Herrschaft war Schleswig zudem bis zum Ende des Ersten Weltkrieges auch Garnisonsstadt. Am 9. November 1866 kamen der Regimentsstab und das 3. Bataillon des neu aufgestellten preußischen Infanterieregiments 84 in die Stadt. Das 1. und 2. Bataillon folgten 1890 und 1892. Ein Bataillon lag im Schloß Gottorf, für die anderen Bataillone wurden die Kasernen an der Moltkestraße 1892 gebaut. Das Regiment erhielt 1867 den Namen „Schleswigsches Infanterie-Regiment Nr. 84“ und wurde 1888 zu Ehren des Generals von Manstein in „Infanterie-Regiment von Manstein (Schleswigsches) Nr. 84“ umbenannt. Es wurde nach der Revolution 1918 schließlich wieder aufgelöst. 1866 kam das neu aufgestellte preußische Husarenregiment Nr. 16 nach Schleswig. Es erhielt 1867 den Namen „Schleswig-Holsteinisches Husaren-Regiment Nr. 16“. 1872 wurde Kaiser Franz Joseph I. von Österreich Chef des Regiments, dessen Name in „Husaren-Regiment Kaiser Franz-Joseph von Österreich, König von Ungarn (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 16“ geändert wurde. Das Schloß Gottorf war seine Kaserne bis zur Auflösung nach der Revolution von 1918.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges läuteten in Schleswig anlässlich der Mobilmachung von 7 bis 8 Uhr die Glocken der Kirchen und die Bevölkerung sah dem Waffengang zunächst begeistert entgegen. Die öffentlichen Gebäude der Stadt, wie der Sitz der Provinzialregierung, der Bahnhof, die Post, die Reichsbank und das Rathaus wurden vom Militär besetzt und am 3. August rückte das Husarenregiment aus und am 8. August verließ auch das Regiment von Manstein die Stadt. Letztendlich hatte Schleswig im Ersten Weltkrieg ca. 270 Gefallene zu beklagen, für die 1920 auf dem Domfriedhof ein Denkmal und 1926 an der Ecke Flensburger Straße/Neuwerkstraße ein Monument aus grauem Granit aufgestellt wurden.[3]

In der Weimarer Republik wurde der Schleswiger Graf Ulrich von Brockdorff-Rantzau der erster Außenminister der jungen Deutschen Republik. Gewählt wurden überwiegend die Sozialdemokraten, die Nationalliberalen und die Deutschnationalen (als Beispiel das Ergebnis der Reichstagswahl am 20. Mai 1928 - Wahlberechtigte in Schleswig 11557, Stimmen SPD 3300, DVP 2120, DNVP 1313, DDP 810).[4]

Während der 12 Jahre des Dritten Reiches sind rund 4000 Schleswiger Mitglied der NSDAP gewesen. Von 1933 bis 1937 erfolgte zudem der Bau der Kaserne auf der Freiheit. Ferner wurden 1935 die ursprünglichen Farben des Stadtwappens von Schleswig von blau-rot auf blau-gold geändert. Dafür sollen heraldische Grundsätze maßgeblich gewesen sein.

In diesem Jahr wird zudem die vom Wasser umgebene Fischersiedlung Holm mit der Fischbrückstraße verbunden und der Graben zugeschüttet. Es wird die Knud-Laward-Straße als Zufahrt zur Kaserne gebaut. Der Holm ist somit keine Insel mehr.

Von den Bombenangriffen der Alliierten bleibt Schleswig während des Zweiten Weltkrieges weitgehend verschont. Jedoch werden verschiedene Denkmäler (u.a. die überlebensgroße Bismarckstatue vom Rathausmarkt, das Kanonen-Denkmal Kaiser Wilhelm des I. beim Regierungsgebäude, die Bronzefiguren vom Reventlou-Beseler-Denkmal vor dem Amtsgericht, das Germania-Denkmal an der oberen Michaelis-Allee) eingeschmolzen, um deren Metall für die Kriegsproduktion nutzen zu können. Die Denkmäler wurden auch nach Beendigung des Krieges nie wiederhergestellt. Anstelle des Bismarcks-Denkmals ziert jedoch inzwischen ein Brunnen den Marktplatz von Schleswig.

Nach dem Krieg besetzen britische Truppen Schleswig und beschlagnahmen den Seefliegerhorst auf der Freiheit, das Gewese Luisenbad nebst Badestrand, die Bootsschuppen des Schleisegelklubs und die Strandhalle sowie zahlreiche private Villen zur Unterbringung (151 Häuser mit 2490 Räumen und 73556 m² Wohnraum, darunter sind 59 Privathäuser mit 456 Räumen). Ferner müssen die Besitzer der privaten Segelboote ihre Schiffe zur Verfügung stellen. Die Michaeliskirche dient während dieser Zeit als englische Garnisonkirche.

Mit der 1946 von der britischen Militärregierung betriebenen Umwandlung Schleswig-Holsteins von einer preußischen Provinz zum eigenen deutschen Bundesland verliert Schleswig seine herausragende Rolle unter den Städten Schleswig-Holsteins und Kiel wird Landeshauptstadt. Später werden die britischen Soldaten durch norwegisches Militär als Besatzungsmacht ersetzt.

Schleswig zählt in der Nachkriegszeit 26213 Einwohner. Dazu kommen 9767 Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und Evakuierte aus den zerbombten Städten. Insgesamt sind es also rund 36000 Personen. Aufgrund von Nahrungsmittelknappheit herrschte im gesamten Stadtgebiet großer Hunger.

Aufgrund der Anschlussbestrebungen seitens der dänischen Minderheit zum Königreich Dänemark und den Versuchen die deutsche Mehrheitsbevölkerung durch Geschenke in diesem Sinne zu beeinflussen (Speckdänen) erfolgt zur Verhinderung des Aufkommens eines Nationalitätenkonflikts am 12. Oktober 1945 seitens der britischen Besatzungsmacht ein Verbot des Flaggens mit dänischen oder schleswig-holsteinischen Farben.

Am 24. Oktober 1948 erfolgt die erste Gemeindewahl im neuen Bundesland Schleswig-Holstein. In Schleswig gewinnt ein Wahlbündnis von CDU und SPD. Dieses erzielt in Schleswig zusammen 12286 Stimmen. Der SSW, als Partei der dänischen Minderheit, erhielt trotz massiver Werbung unter der deutschen Bevölkerung hingegen nur 7187 Stimmen und die linksextremistische KPD nur 305 Stimmen. In die Stadtvertretung wurden hierdurch 20 deutsche und 7 dänischgesinnte Mitglieder gewählt. Von den 20 deutschen Vertretern gehörten 12 der CDU und 8 der SPD an. Aufgrund des eindeutigen deutschen Wahlsieges wurden vom Rathaus und vom Domturm daraufhin in den Folgetagen die von der Militärregierung erst kürzlich wieder zugelassenen blau-weiß-roten Landesfarben gehisst.

Als Ausgleich für den Verlust der politischen und administrativen Funktionen als Landeshauptstadt wird Schleswig nach dem Zweiten Weltkrieg zudem Sitz des Oberlandesgerichts, des Landesarchivs, des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte und des Archäologischen Landesmuseums. Schleswig ist somit heute kulturelles und Justizzentrum des Bundeslandes Schleswig-Holstein.

Wappen des Kreises Schleswig-Flensburg

Schleswig gehört zum Bundestagswahlkreis Flensburg – Schleswig und zum Landtagswahlkreis Schleswig, welche beide bei der letzten Wahl von der CDU direkt gewonnen wurden. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Kreises Schleswig-Flensburg.

Das Schleswiger Rathaus

Bei der Wahl zur Stadtversammlung im Mai 2008 errang die CDU 10, die SPD 9 und der SSW 5 der insgesamt 28 Sitze. Außerdem sind das erste Mal Die Grünen mit 3 Sitzen und die FDP mit einem Sitz vertreten.

Amtszeit Name
Beginn Ende
29. Dezember 1885 31. Dezember 1909 Julius Heiberg
1. Januar 1910 31. Dezember 1912 Wilhelm Brückner
1. April 1913 10. August 1933 Oscar Behrens
11. August 1933 23. Oktober 1933 Heinrich Blum, kommissarischer Bürgermeister
24. Oktober 1933 22. Januar 1934 Adolf Herting, kommissarischer Bürgermeister
22. Januar 1934 31. Oktober 1937 Franz Friedrich Freiherr von Baselli
11. Dezember 1937 Mai 1945 Helmut Lemke, NSDAP
15. Mai 1945 30. November 1945 Hans Hinrichs, kommissarischer Bürgermeister
1. Dezember 1945 19. November 1948 Hermann Clausen, SPD, kommissarischer Bürgermeister, gewählter Bürgermeister vom 7. März bis 19. November 1948
19. November 1948 30. April 1950 Jakob Böhme, CDU
1. Mai 1950 30. Dezember 1954 Bruno Lorenzen
1. Juni 1955 9. August 1973 Werner Kugler, CDU
12. November 1973 18. Januar 1977 Bodo Richter, SPD
19. Januar 1978 18. Januar 1990 Heinz Bartheidel, CDU
19. Januar 1990 18. Januar 2002 Klaus Nielsky, SPD
19. Januar 2002 Thorsten Dahl
Stadtwappen Schleswigs

Die Stadt Schleswig führt seit 1935 ein eigenes Wappen. Blasonierung: „In Blau über blauen und silbernen Wellen auf torloser goldener Zinnenmauer ein goldener Zinnenturm, den eine zugewendete goldene Mondsichel und ein sechsstrahliger goldener Stern begleiten.“[5]

Die Schleswiger Flagge (Blasonierung: „Die Stadtflagge ist blau-gelb.“[6]) ist nicht in der Kommunalen Wappenrolle Schleswig-Holstein eingetragen. Die Farben blau-gelb entsprechen denen des Herzogtums Schleswig (siehe auch: Schleswigsche Löwen).

Der St.Petri-Dom
Holmer Kapelle

Die überwiegende Mehrheit der Schleswiger ist evangelisch-lutherisch. Die lutherischen Gemeinden Schleswigs gehören der Nordelbisch Evangelisch-Lutherischen Kirche (Domgemeinde, St. Michaelis, Friedrichsberg mit jeweils mehreren Gemeindebezirken) oder der Dänischen Kirche in Südschleswig (Ansgar, Frederiksberg) an. Zudem besteht die pietistisch geprägte Gemeinschaft in der Evangelischen Kirche. Daneben finden sich auch Gemeinden der katholischen Kirche (St. Ansgar), der Baptisten (Evangelisch Freikirchliche Gemeinde), der Siebenten-Tags-Adventisten, der Pfingtler (Immanuel-Gemeinde), der Neuapostolischen Kirche und der Jehovas Zeugen. Mit Zuwanderung von vor allem türkischen Gastarbeitern ist inzwischen auch der Islam in Schleswig vertreten. Zeitweise gab es auch eine kleine jüdische Gemeinde in der Stadt [7].

Bereits seit 947 ist Schleswig Bischofssitz. Bis heute ist der Schleswiger Dom Bischofskirche für den Sprengel Schleswig innerhalb der Nordelbisch Evangelisch-Lutherischen Kirche. Relevante Kirchengebäude und Gemeindezentren sind:

  • St.Petri-Dom (ev.-luth.)
  • Gottorfer Schlosskirche
  • Dreifaltigkeitskirche (ev.-luth.)
  • Michaeliskirche (ev.-luth.)
  • Pauluskirche (ev.-luth.)
  • Auferstehungskirche (ev.-luth.)
  • Kapelle der Baptisten in Schleswig (ev.-freikirchlich)
  • Ansgarkirche (kath.)
  • Ansgarkirke (ev.-luth. dänisch)
  • Neuapostolische Kirche
  • St. Michaelis auf dem Berge (vor 1140–1192), Benediktiner-Doppelkloster
  • St.-Johannis-Kloster vor Schleswig (1194), Benediktinerinnenkloster, seit 1536 Frauenstift
  • Graukloster (1234–1517, eigentlich Kloster St. Paul), Franziskanerkloster
  • St. Maria Magdalena (1235–1528/29), Dominikanerkloster
  • Präsidentenkloster (1656-1932), Armenstift
Der Gottorfer Riesenglobus, Nachbau von 2005

In der Liste der Kulturdenkmale in Schleswig stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Die Stadt Schleswig ist Standort einer Reihe von Museen. Unter anderem hat die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf ihren Sitz in Schleswig. Im Schloss sind das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und das Archäologisches Landesmuseum untergebracht. Auf dem Hesterberg liegt das Volkskunde Museum Schleswig, das Stadtmuseum befindet im Günderothschen Hof, das Museum für Outsiderkunst im Präsidentenkloster. In der Fischersiedlung Holm gibt es ein Holm-Museum. Vor den Toren der Stadt befinden sich das Wikinger-Museum Haithabu in Busdorf (Ortsteil Haddeby) und das von der dänischen Minderheit getragene Danewerkmuseum (Danevirkegården) in Groß Dannewerk. Besonders für Familien mit Kindern ist das Teddy-Bär-Haus auf dem Areal des Stadtmuseums in der Schleswiger Friedrichstraße (OT Friedrichsberg) zu empfehlen. Im Präsidentenkloster am Stadtweg befinden sich zudem die Ostdeutschen Heimatstuben, in denen die Vertriebenenverbände an die ehemaligen deutschen Ostgebiete erinnern.

Das Schleswiger Landestheater

Das Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester ist die größte Landesbühne Deutschlands. Es geht regelmäßig auf Tournee durch das westliche Schleswig-Holstein. In Schleswig selbst tritt es in einem klassizistischen Bau im Stadtteil Lollfuß auf. Der Saal des Theatergebäudes wurde im Juni 2011 vom Bauamt Schleswig wegen Einsturzgefahr geschlossen, so dass seitdem nur noch die Kammerspiele und das Foyer für Aufführungen zur Verfügung stehen.

Weiter besitzt Schleswig noch ein kleines plattdeutsches Theater im Stadtteil Friedrichsberg.

Die Königswiesen während der Landesgartenschau 2008
Blick vom Fürstengarten zum Schloss

Als zentraler Stadtpark bestehen die Königswiesen, welche 2008 als Zentralfläche für die erste Landesgartenschau Schleswig-Holsteins modernisiert wurden. Die ca. 16 ha großen Königswiesen, die sich direkt am Nordufer der Schlei befinden, werden von der Bevölkerung als Naherholungsgebiet mit Badestelle benutzt.

Weiters befinden sich in Schleswig mehrere Parks. Hervorzuheben sind hier der der Neuwerk-Garten sowie der barocke Fürstengarten, der originalgetreu wiederhergestellt wurde und bereits unter den Herzogen Gottorf über die Grenzen Europas bekannt war, mit dem Globushaus.

In Schleswig existieren eine deutsche Stadtbibliothek und eine dänische Bücherei sowie das Archiv des Kreises Schleswig-Flensburg und das Landesarchiv des Landes Schleswig-Holstein im Prinzenpalais.

Installationen der Galerie auf der Schlei, 2008

Von Mai bis Oktober 2008 wurde auf der Bucht der Schlei eine Kunstinstallation, Spiegel unserer Zeit in der Galerie auf der Schlei gezeigt. Sie wurde von der Stadt Schleswig und dem Kunst- und Kulturteam Erfundenes Land organisiert. Neun Künstler setzten sich hierbei mit den Themen des Wassers und der Klimaveränderung in Gedichtform und Objektkunst auseinander.

Ferner finden Schloss Gottorf stets Ausstellungen von Künstlern mit Weltrang statt.

In Schleswig werden Hochdeutsch, Niederdeutsch (als Schleswigsch, Angeliter Platt) und Dänisch (vorwiegend als Sydslesvigdansk) gesprochen, bis Mitte des 19. Jahrhunderts auch Sønderjysk („Plattdänisch“).

  • Schwahlmarkt

Der Schwahlmarkt findet jedes Jahr als vorweihnachtlicher Kunsthandwerksmarkt im Kreuzgang des St. Petri Domes zu Schleswig statt. Chöre und Musikgruppe gestalten das Rahmenprogramm.

  • Wikinkgertage

Die Wikingertage finden alljährlich im Sommer am Ufer des Ostseefjords Schlei auf den Königswiesen statt. Sie zählen zu den größten Wikinger-Veranstaltungen Europas.

  • Vortragsreihen

Sowohl im Prinzenpalais als auch im Oberlandesgericht finden regelmäßig Vortragsveranstaltungen statt. Referenten sind hochkarätige Buchautoren und Politiker.

  • Domkonzerte

Die Domkonzerte und die klassischen Konzerte im Rahmen des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals finden im Sommerhalbjahr statt.

  • Schlossfestspiele

Regelmäßig werden Freilichtaufführungen im Rahmen der Schloßfestspiele im Innenhof von Schloß Gottorf aufgeführt.

  • Swinging City

Im Stadtweg, Schleswigs Fußgängerzone, findet regelmäßig die Swinging City mit Musik unter freiem Himmel statt.

  • Gottorfer Landmarkt

Der Gottorfer Landmarkt im Mai erstreckt sich über das gesamte Areal der Schlossinsel und ist der größte ökologische Landmarkt der Region.

  • Årsmøder

Regelmäßig Ende Mai/Anfang Juni finden in Schleswig die Jahrestreffen (Årsmøder) der dänischen Minderheit statt, die mit einer Open-Air-Veranstaltung auf dem Gelände des dänischen Sportvereines (SIF) abschließen.

  • Weihnachtsmärkte

Sowohl auf dem Gelände des Stadtmuseums, am 1. Adventswochenende, als auch auf dem Capitolplatz finden jährlich traditionelle Weihnachtsmärkte statt.

  • Gottorfer Gartenfest

Im August findet jährlich das Gottorfer Gartenfest statt. Regelmäßige Bestandteile des Festes sind die Klänge einer Konzertharfe, Führungen zu den historisch überlieferten Pflanzen, ein freier Ausblick von der Dachterrasse des Globushauses und Tanzformationen in historischen Kostümen.

Die Fußgängerzone

Die Stadt Schleswig verfügt kaum über nennenswerte Industriebetriebe. Jedoch befindet sich der Hauptsitz der Schleswiger Asphaltwerke (SAW) innerhalb der Stadtgrenzen. Im Norden der Stadt befindet sich zudem ein größeres Gewerbegebiet und es gibt etwas Küstenfischerei.

Der Fremdenverkehr hat in Schleswig einige Bedeutung. Der Ostseefjord Schlei gilt als hervorragendes Segelrevier und wird von vielen Besuchern Schleswigs zum Wassersport genutzt. Weiters besuchen jedes Jahre tausende Touristen die Stadt und nutzen deren ausgebautes Fremdenverkehrsangebote.

Ferner haben sich zahlreiche Rechtsanwaltskanzleien in der Gerichtshauptstadt des Landes niedergelassen, deren Geschichte teilweise fast 100 Jahre zurückreicht.

Schleswig ist zudem Hauptsitz der VR Bank Flensburg-Schleswig und der Nord-Ostsee Sparkasse.

Bahnhof Schleswig

Schleswig liegt an der Autobahn 7. Anschluss in die Stadt besteht über die Anschlussstellen Schleswig/Schuby Nr. 5 sowie Schleswig/Jagel Nr. 6. Nach Kiel und Flensburg dauert es ca. eine halbe Stunde. Hamburg erreicht man nach ca. einer Stunde Fahrtzeit.

Der Bahnhof Schleswig liegt an der Bahnstrecke Neumünster–Flensburg. Nach der Annexion des Landes Schleswig durch Preußen 1867 wurde diese Bahnstrecke durch Umstrukturierung des übernommenen Bahnnetzes erbaut und Schleswig erhielt seinen Bahnhof an der neuen Staatsbahnstrecke. Die Bahnstrecke wurde vor kurzem umgebaut, sodass die Distanz zwischen Schleswig-Flensburg-Husum deutlich verkürzt wurde. Zusätzlich stellte die Schleswiger Kreisbahn bis zu ihrer Einstellung die Verbindung mit Friedrichsstadt im Südwesten sowie Kappeln und Satrup im Nordosten her. Als weitere Verbindung von der Altstadt zum Bahnhof Schleswig diente von 1890 bis 1936 eine Straßenbahn, die als Städtische Straßenbahn Schleswig ab 1910 elektrisch angetrieben wurde.

Von Schleswig bestehen nunmehr Bahnverbindungen nach Hamburg, Flensburg und Dänemark (InterCity) sowie nach Husum und Kiel (ausschließlich Regionalbahn).

Schleswig wird ferner von den Überlandbussen der Autokraft angefahren. Die Stadtbusse werden von den Verkehrsbetrieben Schleswig-Flensburg (VSF) bedient.

Weiters besitzt Schleswig einen kleinen Stadthafen der die Ostseeanbindung über die Schlei darstellt.

Die nächsten internationalen Flughäfen sind der Flughafen Hamburg und Billund/Dänemark.

Regionale Tageszeitung Schleswigs sind unter anderem die Schleswiger Nachrichten. Die dänischsprachige Tageszeitung Flensborg Avis hat ebenfalls eine lokale Redaktion in der Stadt.

Besondere Bedeutung haben zudem die Kieler Nachrichten. Im nahen Flensburg betreibt der Norddeutsche Rundfunk ein Fernseh- und Hörfunkstudio, in dem Beiträge aus der Region produziert werden. Die in Schleswig am meisten gehörten Radioprogramme sind Radio Schleswig-Holstein (RSH) sowie die NDR 1 Welle Nord des NDR. Die Angehörigen der dänischen Minderheit nutzen zudem die hier zu empfangenen dänischen Fernsehsender DR I und TV Syd.

Gerichtsgebäude des OLG und des LSG
Gerichtsgebäude des OVG und des VG

Ordentliche Gerichtsbarkeit

  • Amtsgericht Schleswig, zugleich Zentrales Mahngericht Schleswig-Holstein
  • Schleswig-Holsteinisches Oberlandesgericht

Verwaltungsgerichtsbarkeit

  • Schleswig-Holsteinisches Verwaltungsgericht
  • Schleswig-Holsteinisches Oberverwaltungsgericht

Sozialgerichtsbarkeit

  • Sozialgericht Schleswig
  • Schleswig-Holsteinisches Landessozialgericht

Verfassungsgerichtsbarkeit

  • Schleswig-Holsteinisches Landesverfassungsgericht

Staatsanwaltschaft

  • Schleswig-Holsteinische Generalstaatsanwaltschaft
Lornsenschule
Hiort Lorenzen-Skolen
A. P. Møller-Skolen
  • Grundschulen
    • Bugenhagenschule (Friedrichstraße 103)
    • Schule Nord (Schützenredder 16)
    • St.-Jürgen-Schule (Erlenweg 2)
    • Wilhelminenschule (Lutherstraße 11)
  • Hauptschulen
    • Gallbergschule (Gallberg 47)
    • Bugenhagenschule (Friedrichstraße 103)
    • Schule Nord (Schützenredder 16)
    • Gottorp Skolen (dänische Grund- und Hauptschule, Erdbeerenberg 32)
  • Gemeinschaftsschulen
    • Dannewerkschule (Erikstraße 50)
  • Realschulen
    • Bruno-Lorenzen-Schule (Spielkoppel 6)
    • Hiort Lorenzen-Skolen (dänische Grund- und Realschule, Königsberger Straße 3)
  • Gymnasien
    • Domschule, (ältestes Gymnasium Nordeuropas, Königsstraße 37)
    • Berufliches Gymnasium des Kreises Schleswig-Flensburg / [inoffiziell] Gymnasium am Fürstengarten (Flensburger Straße 19b)
    • Lornsenschule (Michaelisallee 1)
    • A. P. Møller-Skolen (dänisches Gymnasium, Fjordallee 1)
  • Förderschulen
    • Pestalozzischule (Lutherstraße 9)
    • Peter-Härtling-Schule (Holzredder 12)
    • Schule Hesterberg (Friedrich-Ebert-Straße 5)
    • Landesförderzentrum Hören, Georg Wilhelm Pfingsten Schule (Lutherstraße 14)
    • Landesförderzentrum Sehen, (Lutherstraße 14)
  • Berufsschulen
    • Berufsbildungszentrum Schleswig (kurz BBZ, Flensburger Straße 19b)
    • Schulzentrum für Gesundheitsberufe Schleswig (Am Damm 1)
  • Sonstige Schulen
    • Erzieherfachschule
    • Landwirtschaftsschule
    • Kreismusikschule Schleswig-Flensburg

Die nächsten Universitäten befinden sich in Kiel und Flensburg, von welcher jedoch das Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (IZRG) seinen Sitz in Schleswig hat.

Söhne und Töchter der Stadt
  • Ansverus, Benediktinermönch und Heiliger
  • Waldemar Augustiny, Schriftsteller
  • Johann Bröker (1806–1890), Politiker (Ständedeputierter der Geistlichkeit), Mitglied der Holsteinischen Ständeversammlung, Evangelisch-Lutherischer Theologe und Propst
  • Herman Wilhelm Bissen, Bildhauer des Klassizismus, Thorvaldsen-Schüler
  • Karl Nikolai Jensen Börgen, Astronom
  • Ulrich von Brockdorff-Rantzau, erster Außenminister der Weimarer Republik
  • Johann von Bruyn, Major, Oberlandinspektor (Landreformer)
  • Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Fußballspieler
  • Asmus Jakob Carstens, Maler des Klassizismus
  • Johannes Christiansen (1809–1854), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Kiel, Politiker (Mitglied der deutsch-gesinnten Schleswig-Holsteinischen Bewegung), Mitglied der Holsteinischen Ständeversammlung
  • Christian III. von Dänemark, König der Dänemark
  • Hans-Otto de Boor, Rechtswissenschaftler
  • Erich Duggen (1910–1989), Maler
  • Fritz Engelke (eigentlich Friedrich Engelke), lutherischer Theologe und 1934/35 „Vikar der Deutschen Evangelischen Kirche“
  • Friedrich von Eyben, Jurist, Diplomat und Kanzler der königlichen Anteile Schleswig-Holsteins am Regierungssitz in Glückstadt
  • Berend Wilhelm Feddersen, (1832-1918), Physiker
  • Hermann Föge, (1878–1963), deutscher Jurist und Politiker (DDP, DStP, später FDP)
  • Anton Franzen, (1896-1968), Politiker (NSDAP), Mitglied des Deutschen Reichstags, braunschweigischer Landesminister für Inneres und Volksbildung
  • Manfred Hansen (1928–1987), Politiker (SPD), Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein
  • Ludvig Harboe (1709–1783), evangelisch-lutherischer Bischof in Island, Norwegen und Dänemark
  • Hermann Heiberg, Schriftsteller
  • Victor Hensen, Meeresbiologe
  • Jobst Hirscht, Leichtathlet
  • Heinrich Hoffmann, Parteifunktionär (SPD/SED), Thüringer Landespolitiker und Mitglied des 1. Deutschen Volksrates
  • Adolf Jacobsen (1852–nach 1902), Lederfabrikant und Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Klaus Jepsen, Schauspieler und Synchronsprecher
  • Heinz Kruse, Opernsänger
  • Hans Kudszus (1901-1977), Schriftsteller und Aphoristiker
  • Claudia von Lanken, Fußballtrainerin
  • Georg Johann Theodor Lau (1813-1873), evangelischer Geistlicher und Kirchenhistoriker
  • Volker Lemke (* 1942), Politiker (CDU), Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein
  • Carl von Lorck, Jurist und Kunsthistoriker
  • Heinrich Marquardsen, Rechtswissenschaftler und Politiker
  • Heinz Marten, Oratorien-Tenor und Liedersänger
  • Norbert Nieszery, (*1960), Politiker (SPD), Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern
  • Ulrich Petersen, (1656-1735), Rechtsanwalt und Historiker der schleswig-holsteinischen Geschichte
  • Heinrich Philippsen, (1858-1936), schleswig-holsteinischer Heimatforscher
  • Hermann-Bernhard Ramcke, Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg
  • Christian Redl, Filmschauspieler
  • Friedrich Graf von Reventlou, schleswig-holsteinischer Politiker
  • Bernhard Rogge, Admiral
  • Ralf Rothmann, Schriftsteller
  • Edward Selig Salomon, Brigadegeneral im Amerikanischen Bürgerkrieg (Sezessionskrieg), Gouverneur des Territoriums Washington (1870–1872)
  • Erasmus Sartorius, Komponist, Organist, Musikschriftsteller und Poet
  • Waldemar III. von Schleswig, (1238-1257), Herzog von Schleswig
  • Waldemar IV. von Schleswig, (1265-1312), Herzog von Schleswig
  • Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1597-1659), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
  • Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf,(1641-1695), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
  • Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1671-1702), Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf
  • Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1579-1634) Erzbischof von Bremen, Fürstbischof von Lübeck und Bischof von Verden
  • Sophia von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1569-1634), Regentin des Herzogtums Mecklenburg-Schwerin
  • Johann von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1606-1655), Fürstbischof des Fürstbistums Lübeck
  • Magdalena Sibylla von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1631-1719) Herzogin zu Mecklenburg im Landesteil Mecklenburg-Güstrow
  • Marie Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1634-1665), Landgräfin von Hessen-Darmstadt
  • Johanna Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1712-1760), Fürstin und Regentin von Anhalt-Zerbst sowie die Mutter der russischen Zarin Katharina II
  • Karl August von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1706-1727), Prinz von Schleswig-Holstein-Gottorf sowie Fürstbischof von Lübeck
  • Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1600-1631), Prinz von Schleswig-Holstein-Gottorf
  • August Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1646-1705), Prinz von Schleswig-Holstein-Gottorf und Fürstbischof des Fürstbistums Lübeck
  • Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorf, (1636-1715), Königin von Schweden
  • Friederike von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, (1811-1902), Herzogin von Anhalt-Bernburg
  • Ludwig Schmahl, (*1943), Professor der Rechtswissenschaften an der FH des Bundes, Leiter des Meisterstudiengangs „Europäisches Verwaltungsmanagement“, katholischer Diakon
  • Adolf Friedrich von Schweden, König von Schweden
  • Wilhelm Alexander Schwollmann, (1734-1800), evangelischer Theologe
  • Hans von Seeckt, General im Ersten Weltkrieg, 1920 bis 1926 Chef der Heeresleitung der Reichswehr, Politiker (DVP), 1930 bis 1932 Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Günter H. Seidler, (*1951), Professor der Medizin der Universität Heidelberg
  • Gustav Ferdinand Thaulow, (1817-1883), Professor der Philosophie an der Universität Kiel und Begründer des Thaulow-Museums
  • Christian Nikolaus Theodor Heinrich Thomsen, (1803-1872), evangelischer Theologe
  • Hans-Hermann Tiedje, (*1949), Journalist, u.a. ehemaliger Chefredakteur „Bild“ und „Bunte“, Berater von Bundeskanzler H. Kohl, TVModerator, Vorstandsvorsitzender WMP EuroCom
  • Sibylle Weischenberg, Journalistin und Medien-Expertin
  • Friedrich Georg Wieck, Schriftsteller und Industrieller
  • Bernhard Wieck (1845–1913), Ingenieur, Direktor der Berliner Grundrentengesellschaft, erster Amts- und Gemeindevorsteher von Grunewald
  • Heinrich Wolff (1909–1975), Politiker (CDU), Abgeordneter im Landtag von Schleswig-Holstein
  • Tim Wulff (* 1987), Fußballspieler
  • Jannpeter Zopfs (* 1934), Richter am deutschen Bundesgerichtshof
In Schleswig aufgewachsen, aber in anderen Orten geboren sind
  • Jacob Alberts, (1860-1941), Professor der Kunst, Maler
  • Georg Asmussen, (1856-1933), Schriftsteller
  • Adelbert Heinrich von Baudissin, (1820-1871), Schriftsteller und Gründer bzw. Mitgründer der „Stadt Heilbrunn“ in den USA
  • Georg Beseler, (1809-1888), Professor der Rechtswissenschaften an den Universitäten Basel, Rostock, Greifswald und Berlin, Politiker (Mitglied der deutsch-gesinnten Schleswig-Holsteinischen Bewegung / Casino-Fraktion), Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, Vizepräsident und Mitglied des Preußischen Herrenhauses sowie Abgeordneter des Deutschen Reichstags
  • Wilhelm Beseler, (1806-1884), Politiker (Mitglied der deutsch-gesinnten Schleswig-Holsteinischen Bewegung / Casino-Fraktion), Mitglied der Schleswigschen Ständeversammlung, Abgeordneter und Vizepräsident der Frankfurter Nationalversammlung, Präsident und Statthalter der provisorischen Regierung von Schleswig-Holstein von 1848-1851
  • Friedrich Bluhme, (1797-1874), Professor der Rechtswissenschaften an den Universitäten Halle, Göttingen und Bonn
  • Johann Adrian Bolten, (1742-1807), lutherischer Theologe, Historiker, Schriftsteller und Bibelübersetzer
  • Johann Leonhard Callisen, (1738-1806), evangelischer Theologe und Generalsuperintendent von Holstein
  • Udo Corts, (*1955), Politiker (CDU), Abgeordneter im Landtag von Hessen, Staatssekretär im Innenministerium des Landes Hessen, Minister für Wissenschaft und Kunst in Hessen
  • Jürgen Drews, (*1945), Schlagersänger und "König von Mallorca"
  • Hans-Uwe Erichsen, (*1934), Professor der Rechtswissenschaftler und Rektor der Universität Münster, Altpräsident der deutschen Hochschulrektorenkonferenz
  • Johannes Ewald, (1743-1781), Dichter
  • Asmus Finzen, (*1940), Professor der Psychiatrie an der Universität Hannover, Wissenschaftsjournalist
  • Lone Fischer, Handballerin
  • Johannes Gaye, (1804-1840), Kunsthistoriker
  • Hans Holtorf, (1899-1984), Theatergründer, Schriftsteller und Maler
  • Ferdinand Hucho, (*1939), Professor der Biochemie an den Universitäten Konstanz und Berlin, Mitglied des Vorstandes der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Initiator und Mitautor des Ersten Deutschen Gentechnologieberichts
  • Uwe Jensen, (*1943), Politiker (SPD), Abgeordneter und Vizepräsident im Landtag von Schleswig-Holstein, Staatssekretär im Justizministerium des Landes Schleswig-Holstein
  • Christian Kortholt der Ältere, (1633-1694), Professor für Griechisch und protestantische Theologie an den Universitäten Rostock und Kiel
  • Walter Prüschenk von Lindenhofen, (1857-1916), Politiker (FRP - Freikonservative Partei), Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Uwe Jens Lornsen, (1793-1838), Vorkämpfer eines vereinten deutschen Schleswig-Holsteins
  • Heinrich Lysius, (1670-1731), Professor der Theologie und Rektor an der Universität Königsberg
  • Nicolaus Mattsen, (1847-1924), Politiker (NLP - Nationalliberale Partei), Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und Mitglied des Deutschen Reichstags
  • Christian Karl Meissner,(1801-?), Theologe und Autor
  • Joachim Meyerhoff,(*1967), Schauspieler und Schriftsteller
  • Kay Nehm, (*1941), Jurist, Generalbundesanwalt a. D.
  • Berthold Otto, (1859-1933), Reformpädagoge und Gründer der Hauslehrerschule in Berlin-Lichterfelde
  • Dierk Puls, (1913-1994), Schriftsteller und Germanist
  • Edvard Rambusch, (1846-1934), Politiker (Dänemark), Mitglied des Oberhauses des Dänischen Reichstags
  • Karl Friedrich Lucian Samwer, (1819-1882), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Kiel
  • Heinrich Schafmeister, Sänger und Schauspieler
  • François Smesny, Schauspieler
  • Hermann Tast, (1490-1551), Reformator
  • Marcus Tönsen, (1772-1861), Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Kiel
  • Ekkehard Winterfeldt, (*1932), Professor der Chemie an der Universität Hannover, Altpräsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker und Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Mit Schleswig verbunden sind
  • Carl Gottlieb Bellmann, Organist und Komponist des Schleswig-Holstein-Lieds
  • Matthäus Friedrich Chemnitz, Jurist und Texter des Schleswig-Holstein-Lieds
  • Friedrich Karl Gotsch, Maler und Grafiker, Friedrich Karl Gotsch-Stiftung, Schloss Gottorf
  • Daniel Hartnack, (1642-1708)
  • Paul Holz, (1883-1938)
  • Friedrich Lübker, (1811-1867)
  • August Mommsen, (1821-1913)
  • Adam Olearius, Schriftsteller, Diplomat und Forschungsreisender
  • Friedrich Ernst Peters (1890–1962), Schriftsteller und Direktor der Landesgehörlosenschule in Schleswig (1946–1955)
  • Joachim Rachel, (1618-1669)
  • Zacharias Stampeel, (1654-1731)
  • Carsten Redlef Volquardsen, (1824-1875)
Sonderbriefmarke „1200 Jahre Schleswig“

Am 8. Januar 2004 gab die Deutsche Post anlässlich des 1200jährigen Bestehens von Schleswig eine Sondermarke mit dem Nennwert 55 Cent heraus. Sie zeigt Motive aus der Geschichte sowie bedeutende Bauwerke der Stadt.

Das Seenotrettungsboot Walter Merz der DGzRS ist in Schleswig stationiert.

  • Heinrich Philippsen: Kurzgefasste Geschichte der Stadt Schleswig und der Schleswiger Knudsgilde. Schleswig 1926.
  • Joachim Skierka: Schleswig in der Statthalterzeit 1711–1836.
  • Theo Christiansen: Schleswig 1836–1945.
  • Theo Christiansen: Schleswig und die Schleswiger 1945–1962.
  • Theo Christiansen: Schleswig 1945–1968. Fotodokumentation
  • Torsten Schulze: Schleswig – wie es war. Droste-Verlag, Düsseldorf 1996.
  • Reimer Pohl: Straßen in Schleswig.
  • Volker Vogel: Schleswig im Mittelalter, Archäologie einer Stadt.
  • Oliver Bruhns: Schleswiger Stadtgeschichten. In: Reimer Witt, Oliver Bruhns: 1200 Jahre Schleswig. hrsg. vom Lions-Club Schleswig, 2006
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Bzw. „Schlei-Bucht oder Schlei-Hafen“. Vgl.: Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte: Praehistorische Zeitschrift. de Gruyter, Berlin 1930, S. 259.
  3. http://www.shz.de/artikel/article//der-nachrichtenhunger-am-grausigen-abgrund.html?cHash=a56b7c672b&no_cache=1&sword_list%5B0%5D=sn&sword_list%5B1%5D=historisch
  4. http://www.gonschior.de/weimar/php/ausgabe_wahl_gebiet.php?wahl=4&gebiet=45&typ=30
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  6. Hauptsatzung der Stadt Schleswig
  7. Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte: Juden in Schleswig-Holstein
  • Unterlagen der Stadtverwaltung Schleswig, Hauptamt


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