Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Pasewalk, Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Pasewalk, Mecklenburg-Vorpommern

Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 in Pasewalk, Dienstleister für Umweltmanagement ISO 14001 und ISO 14004 für die Region

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Umweltmanagement

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Das Umweltmanagement ist der Teilbereich des Managements einer Organisation (Unternehmen, Behörde, etc.), der sich mit den betrieblichen und behördlichen Umwelt(schutz)belangen der Organisation beschäftigt. Es dient zur Sicherung einer nachhaltigen Umweltverträglichkeit der betrieblichen Produkte und Prozesse einerseits sowie der Verhaltensweisen der Mitarbeiter und Stakeholder andererseits. Hierzu gehören u. a.

  • die Umweltpolitik der Organisation, z. B. eine Identifizierung und Aktivierung der Schnittmengen aus ökologisch und ökonomisch vorteilhaften Maßnahmen
  • der Umweltschutz, z. B. technische Maßnahmen zur Verringerung der Umwelteinwirkungen, Vermeidung von nicht vertretbaren Umweltschädigungen und -inanspruchnahmen, Beiträge zur Vorsorge und Sanierung
  • die Umweltleistung (die messbaren Ergebnisse bzgl. der Umweltauswirkung(en), also z. B. Emissionen, Abwasser, Bodenverunreinigungen, etc.)
  • die Einhaltung der behördlichen Auflagen bzw. der gesetzlichen Grenzwerte
  • die Normierungsverantwortung, das heißt eine Unterstützung einer Ökologie gerechten Verhaltensnormierung der Stakeholder

Inhaltsverzeichnis

Schnittstellen zwischen Umweltmanagement und Umweltmanagementsystem

Das Umweltmanagement setzt mit Hilfe des Umweltmanagementsystems die Vorgaben der Leitung einer Organisation (und damit auch die behördlichen/gesetzlichen Anforderungen) hinsichtlich des Umweltschutzes um. Hierzu werden entsprechende Anforderungen (Vorgaben) im Managementhandbuch, in diversen Anweisungen und/oder in Prozessbeschreibungen festgelegt, deren Umsetzung und Überwachung dann durch das Umweltmanagementsystem erfolgt.

Das Umweltmanagementsystem wiederum kann frei oder gemäß einer Vorgabe, z. B. der Umweltmanagementnorm ISO 14001 oder der EMAS-Verordnung aufgebaut sein. Empfehlungen für das Umweltmanagement (und für das Umweltmanagementsystem) finden sich in der als Leitfaden konzipierten Norm ISO 14004 (Umweltmanagementsysteme: Allgemeiner Leitfaden über Grundsätze, Systeme und Hilfsinstrumente). Sowohl die ISO 14001 als auch die ISO 14004 sind im November 2004 in einer überarbeiteten Fassung veröffentlicht worden. Das Umweltmanagement und das Umweltmanagementsystem sind eng miteinander verzahnt. In der im November 2004 veröffentlichten Umweltmanagementnorm EN ISO 14001:2004 wird nur der Begriff Umweltmanagementsystem verwendet.

Die Umweltmanagementnormen ISO 14001: 2004 (bzw.EMAS) sind sehr ähnlich strukturiert wie die (ISO 9001) Norm für Qualitätsmanagementsysteme (Qualitätsmanagement). Qualitätsmanagementsysteme können daher vergleichsweise einfach um das Umweltmanagement ergänzt werden. Man spricht dann von „Integrierten Managementsystemen“ (Integriertes Managementsystem). Gleiches gilt für Regelungen zur Arbeitssicherheit wie z. B. der Standard OHSAS 18001 (Occupational Safety and Health Administration).

Wie im Management generell üblich, beinhaltet das Umweltmanagement Planung, Ausführung, Kontrolle und ggfs. Optimierung (PDCA: Plan-Do-Check-Act):

  • Planung (Plan): Festlegung der Zielsetzungen und Prozesse, um die Umsetzung der Umweltpolitik der Organisation zu erreichen
  • Ausführung (Do): die Umsetzung der Prozesse
  • Kontrolle (Check): Überwachung der Prozesse hinsichtlich rechtlichen und anderen Anforderungen sowie Zielen der Umweltpolitik der Organisation; ggfs. Veröffentlichung der Umweltleistung (des Erfolgs der Organisation in Bezug auf ihre Umweltschutzmaßnahmen)
  • Optimierung (Act): Falls notwendig müssen die Prozesse korrigiert (angepasst) werden; die Norm ISO 14001 und die EMAS-Verordnung sprechen von einer ständigen Verbesserung der Prozesse, d. h. die Organisation sollte ihre Prozesse laufend optimieren


Ökologie und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, sie ist für die Unternehmen eine wichtige Managementaufgabe.

Auf folgenden fünf Wegen lassen sich diese unterscheiden:

  • Politik: Restriktionen (v. a. in Bereichen Energie, Abfälle, Gefahrenstoffe, Risiken und Verkehr) oder Anreize (ökologische Ausgleichszahlungen in der Landwirtschaft)
  • Öffentlichkeit: Übt Druck aus und kann ein Umdenken bewirken (Bsp: FCKW-freie Kühlschränke, Asbest)
  • Umweltrisiken: Versicherungen achten auf Umwelteinflüsse, versichern nicht mehr alles, Vergabe von Krediten
  • Kunden: Offensive und defensive ökologische Aktivität, Lieferantenaudits, Konsumenten wollen saubere Technologie im Produktionsprozess eines Produktes etc.
  • Offensive Ökologiestrategie: Substitution von Öl, Differenzierung, Eröffnung neuer Marktsegmente, Umweltschutz ist nicht nur reiner Kostenfaktor

Kostenfaktor versus Produktivitätsfaktor (operative Ebene):

Unternehmen sehen Umweltschutz oftmals nur als Kostenfaktor. Aktives Umweltmanagement kann jedoch Kosten einsparen und Produktivität steigern. Zur Realisierung von Einsparpotentialen hat sich der Ansatz von Cleaner Production bewährt. Hier werden die Ursachen für den Abfall und Emissionen systematisch analysiert und organisatorische und technische Verbesserungsansätze aufgezeigt.

Risikopotential versus Differenzierungspotential (strategische Ebene)

Risiken für bestehende Produkte und Technologien, bietet jedoch Differenzierungs- und Profilierungsmöglichkeiten

Ökologischer Transformationsprozess:

Ökologische Belastungen

werden transformiert durch

Ökologische Ansprüche

Markt / Politik / Öffentlichkeit

führen zu

Ökologischen Wettbewerbsfeldern

Aktuelle: Kosten und Ressourcen sparen, sind sichtbar für alle

Latente: Nicht direkt sichtbar, nur bei genauem Hinsehen

Potentielle: Noch nicht auf Markt erkennbar, zukunftsträchtige Möglichkeiten

Fazit: Im Sinne eines kurzen Fazits kann abschließend festgehalten werden: Die ökologischen Probleme von heute werden zu ökologischen Wettbewerbsfeldern von morgen. Ungewiss ist, wie schnell dies passiert und durch wen dieser Transformationsprozess angestoßen und vorangetrieben wird. Innovative Unternehmen erkennen dies: Sie identifizieren ökologische Wettbewerbsfelder rechtzeitig, fördern aktiv ihre Ausweitung und nutzen sie mit geeigneten Strategien aus. Damit sind ökologisch bedingte Veränderungen kein Schicksal mehr für Unternehmen, sondern eine Managementaufgabe mit eigenen Chancen und Risiken.

  • ISO 14001 DIN-EN-ISO-Norm zum Umweltmanagement
  • EMAS-Verordnung Eco-Management and Audit Scheme (EU-Öko-Audit)
  • Ökoprofit ÖKOlogisches PROjekt Für Integrierte UmweltTechnik ÖKOPROFIT
  • ökologieorientierte Betriebswirtschaftslehre
  • Ökologistik
  • Grüner Gockel
  • Paul de Backer: Umweltmanagement im Unternehmen. Springer, Berlin 1996, ISBN 3-540-60510-X
  • Annett Baumast, Jens Pape (Hrsg.): Betriebliches Umweltmanagement – Nachhaltiges Wirtschaften im Unternehmen. Lehrbuch des Doktoranden-Netzwerks Nachhaltiges Wirtschaften e. V. 4., korr. Aufl., Eugen Ulmer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8001-5995-6
  • Johannes Fresner, Bürki, T., Sittig, H., Ressourceneffizienz in der Produktion - Kosten senken durch Cleaner Production, ISBN 978-3-939707-48-6, Symposion Publishing, 2009
  • René Gastl: Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement, Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis. 2. Auflage. vdf, Zürich 2009, ISBN 3-7281-3034-6
  • Martin Jänicke, Philip Kunig, Michael Stitzel: Umweltpolitik. Dietz, Bonn 1999, ISBN 3-8012-0283-6
  • Matthias Kramer, Maria Urbaniec, Liane Möller (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 1: Interdisziplinäre Rahmenbedingungen einer umweltorientierten Unternehmensführung. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12317-2
  • Matthias Kramer, Jana Brauweiler, Klaus Helling (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 2: Umweltmanagementinstrumente und -systeme. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12318-0
  • Matthias Kramer, Heinz Strebel, Gernot Kayser (Hrsg.): Internationales Umweltmanagement. Band 3: Operatives Umweltmanagement im internationalen und interdisziplinären Kontext. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12319-9
  • Annett Baumast, Jens Pape: Betriebliches Umweltmanagement. Theoretische Grundlagen. Praxisbeispiele. Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3671-6
  • Georg Müller-Christ: Umweltmanagement, Vahlen, München 2001, ISBN 3-8006-2646-2
  • Schaltegger, Stefan; Burritt, Roger; Petersen, Holger: An Introduction to Corporate Environmental Management. Striving for Sustainability. Greenleaf, Sheffield 2003, ISBN 1-874719-65-9
  • Jörn-Axel Meyer, Alexander Tirpitz, Dietmar Laß: Energie- und Umweltmanagement im Mittelstand. Lohmar 2009, ISBN 978-3-89936-763-8
  • René Gastl: Zehn Jahre ISO 14001: Stimmt die Richtung?. In: Qualität und Zuverlässigkeit 10/06, S. 18–19, 2006, ISSN 0720-1214
  • René Gastl: KVP-Forderung normierter Umweltmanagementsysteme in der Praxis: Ungebremste Fahrt ins Grüne oder Aufbruch in die ökologische Sackgasse?. UWF Umweltwirtschaftsforum 1/06, 2006, S. 41–45, ISSN 0943-3481
  • René Gastl: Wider den toten Punkt im Umweltmanagement. In: Umweltperspektiven 4/10, 2010
  • Sven Gembrys, Dirk Juhre, Jürgen Krühn: Alles unter einem Dach: Umfassendes umweltschutz- und prozeßorientiertes Managementsystem in der praktischen Umsetzung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 44(7), S. 866–872, 1999, ISSN 0720-1214
  • M. Tobias: Umweltmanagement auf Abwegen? Naturschutzbehörden als Dienstleistungsunternehmen. In: Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht 24(3), 2001, S. 443–454, ISSN 0343-7167
  • R. Kuhn, I. Varela: Zum Wohl von Umwelt und Unternehmen – Synergien bei der Einführung eines Umweltmanagement-Systems nutzen. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(4), 2001, S. 420–423, ISSN 0720-1214
  • Schritt für Schritt: Umweltmanagement für KMU. In: Umwelt-Magazin 34(12), 2004, S. 32–33, ISSN 0173-363X
  • T. Pfeifer, R. Schmitt, R. Greshake: Konzept für ein präventives Umweltmanagement. In: Qualität und Zuverlässigkeit 49(9), 2004, S. 80–81, ISSN 0720-1214
  • Weitere Umweltmanagement-Systeme izu.bayern.de – Informationsseite des Bayerischen Landesamts für Umwelt zum Umweltmanagement
  • umweltmanagement.at Umfangreiche Datenbank zum Thema mit Bezug auf österreichische Organisationen (Betriebe, Verwaltungen, Umweltgutachter, etc.)
  • Umweltmanagement und Zertifizierung bafu.ch – Informationsseite des schweizerischen Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zum Umweltmanagement
  • Betrieblicher Umweltschutz mit Umweltmanagementsystemen (PDF; 406 kB) UmweltWissen – Bayerisches Landesamt für Umwelt


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Umweltmanagementsystem

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Ein Umweltmanagementsystem (UMS) ist das Managementsystem einer Organisation (Unternehmen, Behörde usw.), in dem die Zuständigkeiten, Verhaltensweisen, Abläufe und Vorgaben zur Umsetzung der betrieblichen Umweltpolitik der Organisation strukturiert festgelegt sind. Dieses wird in der Regel von dem Umweltmanagementbeauftragten (UMB) geführt und betreut.

Inhaltsverzeichnis

Managementsysteme sollen unternehmerische Aktivitäten systematisieren, steuern und kontrollieren. Dies wird durch Strukturen, Zielsetzungen, Prozeduren und anschließendes Controlling zur Erfolgskontrolle angestrebt. Es bestehen seit längerem die klassischen Managementsysteme aus den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit, Risiko oder Qualitätssicherung. Ausgehend von den Anforderungen Umweltkrisen zu begegnen und gesetzliche Vorschriften und Grenzwerte einzuhalten hat sich der Fokus hin zu einem vorbeugendem und vorausschauendem betrieblichen Umweltmanagement verschoben. Zur Realisierung von Einsparpotentialen hat sich die Anwendung des Ansatzes von Cleaner Production im Rahmen der internen Audits oder der Umweltprüfung bewährt. Hier werden die Ursachen für die Entstehung von Abfall und Emissionen durch die Aufstellung von Stoff- und Energiebilanzen systematisch analysiert und organisatorische und technische Verbesserungsansätze aufgezeigt.

Umweltmanagementsysteme koordinieren und steuern umweltrelevante Aktivitäten eines Unternehmens, reduzieren die Umwelteinwirkungen des Unternehmens und garantieren somit langfristig den Unternehmenserfolg. Die Basis stellt hier das Anstreben eines zertifizierbaren Umweltmanagementsystem-Standards (z.B. nach EMAS, ISO 14001) dar.

Das Umweltmanagementsystem wird in der Regel nach den individuellen Bedürfnissen der Organisation aufgebaut. Beim Aufbau können Vorgaben und Normen Hilfestellung geben. Die bekanntesten sind die Umweltmanagementnorm ISO 14001 und die EMAS-Verordnung. Diese Vorgaben stellen Mindestanforderungen an das Umweltmanagementsystem, wie z. B. die schriftliche Festlegung einer betrieblichen Umweltpolitik, die die Einhaltung von Anforderungen des Umweltrechts beinhalten muss. Zudem sollen mit Umweltzielen die Verantwortlichkeiten für umweltrelevante Aufgaben und Abläufe festgelegt werden.

Viele Organisationen, die ihr Umweltmanagementsystem entsprechend den Vorgaben der ISO 14001 und/oder der EMAS-Verordnung aufgebaut haben, lassen ihr UMS von externen Auditoren oder Umweltgutachtern zertifizieren (ISO 14001) bzw. validieren (EMAS), um die ökologische Glaubwürdigkeit[1] des UMS in der Öffentlichkeit und bei Kunden zu erhöhen und dadurch einen strategischen Geschäftsvorteil zu erzielen.

  • A. Drews, Gabi Förtsch, Helmut Krinn, Gabriela Mai, Heinz Meinholz, Michael Pleikies, Esther Seifert: Realisierung eines Integrierten Umweltmanagementsystems. Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung, 8(4), S. 227 – 235, 1996, ISSN 0934-3504
  • Baumast, A.; Pape, J.: Betriebliches Umweltmanagement. Theoretische Grundlagen. Praxisbeispiele. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3671-6
  • Fresner, J., Bürki, T., Sittig, H., Ressourceneffizienz in der Produktion - Kosten senken durch Cleaner Production, ISBN 978-3-939707-48-6, Symposion Publishing, 2009
  • Gastl, R.: "Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement, Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis". vdf, Zürich, 2005, ISBN 3-7281-3034-6
  • Müller, M.: Stand und Perspektiven normierter Umweltmanagementsysteme, in: Zabel, H.-U. (Hrsg.): Betriebliches Umweltmanagement – nachhaltig und interdisziplinär, Berlin, 2002, S. 211-226
  • Schaltegger, Stefan; Burritt, Roger; Petersen, Holger: An Introduction to Corporate Environmental Management. Striving for Sustainability. Sheffield: Greenleaf, 2003 ISBN 1874719659
  • Tibor, T. & Feldman, I.: ISO 14000: A Guide to the New Environmental Management Standards. Chicago: Irwin Professional Publisher, 1996
  1. ISBN 3-8006-2646-2
  • Umweltmanagement
  • Managementsystem
  • ISO 14001
  • EMAS-Verordnung
  • Nachhaltigkeitsmanagement


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Qualitätsmanagement

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Qualitätsmanagement oder QM bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen[1] jeglicher Art dienen. Qualitätsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Teilen der Gesundheitsversorgung, der medizinischen Rehabilitation oder der Arznei- und Lebensmittelherstellung ist das Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben.

Seit etwa 1900 wurden verschiedene Modelle zur Standardisierung des Qualitätsmanagements entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Die Wirtschaftswissenschaften sehen Qualitätsmanagement als Teilbereich des funktionalen Managements, mit dem Ziel, die Effektivität und Effizienz einer Arbeit (Arbeitsqualität) oder von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Dabei sind materielle und zeitliche Vorgaben zu berücksichtigen sowie die Qualität von Produkt oder Dienstleistung zu erhalten oder weiterzuentwickeln.

Inhalte sind etwa die Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle Lösungsstrategien, die Erhaltung oder Steigerung der Zufriedenheit von Kunden oder Klienten sowie der Motivation der Belegschaft, die Standardisierungen bestimmter Handlungs- und Arbeitsprozesse, Normen für Produkte oder Leistungen, Dokumentationen, Berufliche Weiterbildung, Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsräumen.

Bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen in Organisationen soll Qualitätsmanagement sicherstellen, dass Qualitätsbelange den zugewiesenen Platz einnehmen. Qualität bezieht sich dabei sowohl auf die vermarkteten Produkte und Dienstleistungen, als auch auf die internen Prozesse der Organisation und ist definiert als das Maß, in dem das betrachtete Produkt oder der betrachtete Prozess den Anforderungen genügt. Diese Anforderungen können explizit definiert sein, sie können aber auch implizit vorausgesetzt werden (Erwartungen). Qualität ist das Ausmaß an Übereinstimmung von Anforderungen (explizit formuliert) und Erwartungen (nicht explizit formuliert) mit einem Produkt oder einer Dienstleistung. Im Laufe der Zeit werden dann die Anforderungen zu Erwartungen.

Qualitätsmanagement führt somit nicht zwangsläufig zu einem höherwertigen Ergebnis, sondern steuert nur die Erreichung der vorgegebenen Qualität. Auch etwa der Herstellungsprozess eines Billigprodukts kann somit durchaus einem vollständigen Qualitätsmanagement unterliegen. Auch Qualitätszertifizierungen etwa nach ISO sagen somit nichts über die Produktqualität aus, wie teilweise durch Werbung suggeriert, sondern nur über das Qualitätsmanagement im Herstellungsprozess.

Zeit Schlagwort Beschreibung Vorreiter
um 1900 Qualitätskontrolle Aussortieren von fehlerhaften Produkten Ford, Taylor
um 1930 Qualitätsprüfung Steuerung basierend auf Statistiken Walter A. Shewhart
um 1960 Qualitätsmaßnahmen im ganzen Unternehmen Vorbeugende Maßnahmen Genichi Taguchi, W.E. Deming
um 1964 Null-Fehler-Programm des US-Verteidigungsministeriums Ziel der Perfektion Philip B. Crosby
um 1985 Null-Fehlerstrategie Six Sigma General Electric, Motorola
1988 EFQM-Modell neun ganzheitliche Kriterien EFQM
um 1990 umfassendes Qualitätskonzept Integration von Teilkonzepten Ishikawa
1995 Total-Quality-Management Qualität als Systemziel W.E. Deming, Malcolm Baldrige

Es gibt eine Reihe von Qualitätsmanagementnormen, welche als Rahmen oder auch als verpflichtende Vorgabe für die Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems herangezogen werden. Die Nutzung der verschiedenen Qualitätsstandards zeigt starke regionale und branchenspezifische Unterschiede. Vor allem asiatische und angelsächsische Hersteller, insbesondere in der Industrie, haben Qualitätsmanagementmethoden eingeführt.

Die bekanntesten Qualitätsmanagementmodelle sind das EFQM-Modell sowie die ISO 9001, die beide Schnittmengen in der Prozessorientierung haben.

Das EFQM-Modell ist europäisch ausgerichtet und ermöglicht ebenso ein Zertifikat durch einen Auditor - wie das der EN ISO. Es ist im Gegensatz zur ISO 9001:2008 ein Wettbewerbsmodell, welches nicht auf die Erfüllung von Vorgaben, sondern auf die Selbstverantwortung in der Bewertung abzielt. Zentrales Anliegen des EFQM-Modells ist die stetige Verbesserung mittels Innovation und Lernen in allen Unternehmensteilen und in Zusammenarbeit mit anderen EFQM-Anwendern. Es orientiert sich laufend an weltbesten Umsetzungen, so dass es für ein Unternehmen nie möglich ist, die Maximalpunktzahl zu erreichen. Es besteht somit im Vergleich zur ISO 9001:2008 eine größere Motivation für weitere Verbesserungen. EFQM lässt sich nicht nur auf Wirtschaftsunternehmen, sondern auch auf Dienstleistungs- und soziale Einrichtungen anwenden.

  • Neuere Qualitätsstandards wie ISO/TS 16949:2002 orientieren sich stärker an den schon lange bekannten und fundierten Methoden der Begründer des industriellen Qualitätsgedankens (W. Edwards Deming, Walter A. Shewhart).
  • Für Organisationen mit Entwicklungsaufgaben (interne IT-Abteilungen, Auto-Entwicklung, Maschinen-Entwicklung) gibt es das Capability Maturity Model Integration (CMMI) als ein spezialisiertes Prozessmodell. Durch die spezifische Ausrichtung auf Entwicklungsorganisationen kann CMMI detaillierter auf einzelne Prozessaspekte eingehen.
  • In der Produktion werden statistische Mittel verwendet, um den Herstellungsprozess zu überwachen. Zu den darauf aufbauenden Qualitätsstrategien gehört auch Six Sigma.
  • Im Projektmanagement werden ebenfalls eigene Qualitätsmanagementverfahren eingesetzt, siehe Qualitätsmanagement im Projektmanagement.
  • Bei Qualitätstestierungsmodellen wie LQW werden die speziellen Anforderungen im Bildungsbereich behandelt.
  • Die strengsten Zertifizierungen sind jene der Automobilindustrie, wie die ISO/TS 16949:2002 oder deren Vorgänger QS-9000 und VDA 6.1.

Eigene Standards sind ebenfalls in der Medizintechnik, im Weiterbildungsbereich, in der Luft- und Raumfahrt und in Kernkraftwerken vorgesehen. Eines der für niedergelassene Ärzte entwickelten Systeme ist Qualität und Entwicklung in Praxen (QEP). Laut einer Erhebung der Stiftung Gesundheit 2010 lag QEP bei den Humanmedizinern mit einem Nutzeranteil von 25,5 Prozent auf Platz zwei der genutzten Systeme, bei Psychotherapeuten war QEP Marktführer mit einem Nutzeranteil von 64,4 Prozent.[2] Einrichtungen der stationären medizinischen Rehabilitation müssen gemäß § 21(3) SGB IX über ein zertifiziertes QMS verfügen, damit sie von Sozialleistungsträgern belegt werden dürfen. § 20 SGB IX sieht vor, dass die unterschiedlichen QM-Verfahren von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) akkreditiert sein müssen.

Viele Qualitätsmanagementmodelle unternehmen den Versuch, die Prozesse objektiv bewertbar zu machen. Dabei sind zwei grundlegend verschiedene Ansätze zu unterscheiden:

a) Zertifizierbare Normen mit definierten Mindestanforderungen an ein wirksames Qualitätsmanagementsystem, beispielsweise die EN ISO 9001, die durch Audits bewertet werden.

b) Selbstbewertung des eigenen Qualitätsmanagementsystems und Benchmarking zwischen Wettbewerbern um einen Qualitätspreis, beispielsweise den EFQM Excellence Award der European Foundation for Quality Management (Wirtschaft), den Speyerer Qualitätswettbewerb (für den öffentlichen Sektor) oder den Ludwig-Erhard-Preis, der deutsche Preis nach den Regeln des EFQM mit hohem politischen Ansehen, innerhalb dessen die Wirksamkeit der im Wettbewerb stehenden Qualitätsmanagementsysteme miteinander verglichen werden.

Siehe auch: Bewertung (Qualitätsmanagement)

Kritisch wird häufig kommentiert, dass nur extern auditierte und zertifizierte Qualitätsmanagementmodelle objektiven Kriterien standhalten, da bei einer Selbstbewertung oftmals zugunsten der eigenen Situation bewertet wird.

Siehe auch: Evaluation und Qualitätsmanagement
  • Von Auditoren ausgestellte Zertifikate, beispielsweise die drei möglichen Zertifikate der EFQM, legen daher einen Schwerpunkt auf externe Audits anstelle von Selbstbewertungen.
  • Die Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha vertritt den Standpunkt, dass sich komplexe Arbeitsabläufe nicht durch Kennzahlen abbilden lassen: es sei ein Mythos, dass industrielle Prozesse mittels Qualitätsmanagement beherrschbar seien.[3][4]

Qualitätsmanagement ist ein selbstreferenzieller Prozess, das heißt, die Verfahren zur Verbesserung des jeweiligen Gegenstands lassen sich auch auf den Qualitätsmanagementprozess selbst anwenden.

Im QM als Managementaufgabe werden festgelegt:

  • Qualitätspolitik
  • Ziele
  • Verantwortungen

Dabei liegt es im Interesse des Managements, eindeutige Beschreibungen niederzulegen, andernfalls kann es persönlich für die durch das Produkt eingetretenen Schäden zur Verantwortung gezogen werden.

Das Qualitätsmanagement besteht aus:

  • Qualitätsplanung
  • Qualitätslenkung
  • Qualitätssicherung
  • Qualitätsverbesserung

Großer Wert wird auf die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse gelegt. Erfahrungen daraus fließen wieder zurück in die Planung, so dass ein Regelkreis (Demingkreis) entsteht:

  • Qualitätsplanung - es wird ein Ist-Zustand ermittelt und die Rahmenbedingungen für das Qualitätsmanagement festgelegt. Danach werden Konzepte und Abläufe erarbeitet.
  • Qualitätslenkung - die in der Planphase gewonnenen Ergebnisse werden umgesetzt (QFD, FMEA).
  • Qualitätssicherung - Auswerten qualitativer und quantitativer Qualitätsinformationen (Kosten-Nutzen-Betrachtungen, Überprüfen von gemachten Annahmen).
  • Qualitätsgewinn - aus vorheriger Phase gewonnene Informationen werden für Strukturverbesserungsmaßnahmen und Prozessoptimierung eingesetzt. Erfolge und Ergebnisse werden kommuniziert.
  • Holger Brüggemann, Peik Bremer: Grundlagen Qualitätsmanagement. Von den Werkzeugen über Methoden zum TQM. Wiesbaden: ISBN 978-3-8348-1309-1.
  • Franz J. Brunner, Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement. Leitfaden für Studium und Praxis. München, Wien: ISBN 978-3-446-42516-3.
  • Rüdiger Gläbe, Hermann J. Thomann (Hrsg.): Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen. Aktuelles Praxishandbuch mit direkt verwertbaren Arbeitshilfen auf Begleit-CD-ROM. TÜV Media, Köln 2007, ISBN 3-8249-0473-X.
  • Uli Greßler, Rainer Göppel: Qualitätsmanagement. Eine Einführung. Bildungsverlag EINS, Troisdorf, ISBN 3-8237-4795-9.
  • G.F. Kamiske(Hrsg.): Bausteine des innovativen Qualitätsmanagement. München, Wien: ISBN 3-446-18990-4.
  • Walter Masing (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München Wien: 2007, ISBN 978-3-446-40752-7.
  • MQ - Management und Qualität / Das Magazin für integrierte Managementsysteme, Ausgabe Deutschland, Organ von TÜV Cert, TÜV Media, Köln, ISSN 1862-2623.
  • Tilo Pfeifer, Robert Schmitt: Masing - Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München 2007, ISBN 3-446-40752-9.
  • Dieter Pfister, Lucien Schoppig: Identifikation als Erfolgsfaktor im modernen Qualitätsmanagement, Basel 1994, ISBN 3-906-43053-7.
  • Armin Töpfer, Hartmut Mehdorn: Total Quality Management. 3. Auflage, Luchterhand, Berlin 1994, ISBN 3-472-01759-7.
  • Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement für KMU. Hanser, München 2005, ISBN 3-446-40229-2.
  • Ernest Wallmüller: Ganzheitliches Qualitätsmanagement in der Informationsverarbeitung. München, Wien: Hanser 1994 ISBN 3-446-17101-0.
  1. Der Begriff Leistungen umfasst im QM die Dienstleistungen, geht aber über den üblichen Begriff noch hinaus und betrifft auch die innerorganisatorischen Leistungen.
  2. http://www.stiftung-gesundheit.de/PDF/studien/Studie_QM_2010.pdf
  3. Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha: Ungesunde Ordnung, brand eins (Wirtschaftsmagazin) 12. Jahrgang, Heft 10 vom Oktober 2010, S. 120−124.
  4. ISBN 978-3-000280122.


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Umweltmanagementnorm

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Eine Umweltmanagementnorm ist eine allgemeine Anleitung, mit deren Hilfe Organisationen (Unternehmen, Behörden etc.) ein systematisches Umweltmanagement betreiben bzw. ein strukturiertes Umweltmanagementsystem aufbauen können.

Inhaltsverzeichnis

Basierend auf internationalen Übereinkünften wird von dem Technischen Komitee „Umweltmanagement“ (ISO/TC 207), einem Gremium der Internationalen Organisation für Normung (ISO), der Normungsbedarf im Bereich des Umweltmanagements festgestellt und in Normen umgesetzt.

Mittlerweile wurden eine ganze Reihe von Umweltmanagementnormen, die sogenannten ISO 14000er-Normen, entwickelt. Die ISO 14000er-Normen werden, wie alle anderen ISO-Normen auch, innerhalb von fünf Jahren nach dem Erscheinen einer Überprüfung unterzogen und ggf. aktualisiert.

  • ISO 14001: Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung
    • Sie ist die bekannteste Umweltmanagementnorm und wurde 1996 erstmals und am 15. November 2004 in einer aktualisierten Fassung von der ISO veröffentlicht. Sie ist eine der wenigen Normen dieser Reihe, auf deren Basis eine Zertifizierung durch einen unabhängigen Umweltgutachter möglich ist. Die meisten Normen der 14000er-Familie sind Leitfäden mit empfehlendem Charakter, d. h. sie sollen beim Aufbau und bei der Pflege des Umweltmanagements bzw. des Umweltmanagementsystems Hilfestellung geben ohne Anforderungen festzuschreiben.
  • ISO 14004: Umweltmanagementsysteme – Allgemeiner Leitfaden über Grundsätze, Systeme und Hilfsinstrumente
    • Eine aktualisierte Fassung dieser Norm wurde Ende 2004 von der ISO veröffentlicht.
  • ISO 14015: Umweltmanagement – Umweltbewertung von Standorten und Organisationen
  • ISO 14020: Umweltkennzeichnungen und -deklarationen – Allgemeine Grundsätze
  • ISO 14031: Umweltmanagement – Umweltleistungsbewertung – Leitlinien
  • ISO 14040: Umweltmanagement – Ökobilanz – Prinzipien und allgemeine Anforderungen
  • ISO 14051: Umweltmanagement — Materialflusskostenrechnung — Allgemeine Rahmenbedingungen
  • ISO 14064: Umweltmanagement – Messung, Berichterstattung und Verifizierung von Treibhausgasemissionen

Die Normen der 14000er Reihe können in zwei Kategorien eingeteilt werden:

  • Organisationsorientierte Normen
  • Produktorientierte Normen

Tabelle 1: Beispiele für organisations- und produktorientierte Normen

Norm Gilt für / bezieht sich auf Organisationsorientiert Produktorientiert
ISO 14001 Umweltmanagementsystem ja nein
ISO 14004 Umweltmanagementsystem ja nein
ISO 14010 (a) Umweltaudit ja nein
ISO 14020 Umweltkennzeichnungen / -deklarationen nein ja
ISO 14031 Umweltleistungsbewertung ja nein
ISO 14040 Ökobilanz nein ja
ISO 14051 Materialflusskostenrechnung nein ja
ISO 14064 (b) Umweltmanagementsystem ja nein

(a) Ersetzt durch ISO 19011 (Leitfäden für Audits von Qualitätsmanagement- und/oder Umweltmanagementsystemen)

(b) Diese Norm ist noch im Entwurfsstadium (Stand: Februar 2005). Sie behandelt die Messung, Berichterstattung und Verifizierung von Treibhausgasemissionen


Da in vielen Organisationen mittlerweile Integrierte Managementsysteme, also Managementsysteme die zumindest Umwelt- und Qualitätsanforderungen zusammen abdecken, aufgebaut worden sind, wurden einige Leitfäden der 14000er-Familie durch die ISO 19011 ersetzt.

  • René Gastl: Kontinuierliche Verbesserung im Umweltmanagement. Die KVP-Forderung der ISO 14001 in Theorie und Unternehmenspraxis. vdf-Verlag, Zürich 2005, cmrg.ch
  • René Gastl: Zum Wohl von Umwelt und Organisation. Leitfaden für die praktische Umsetzung der ISO 14001. Qualität und Zuverlässigkeit 48(6), 2003, S. 608–609, ISSN 0720-1214
  • René Gastl: KVP-Forderung normierter Umweltmanagementsysteme in der Praxis: Ungebremste Fahrt ins Grüne oder Aufbruch in die ökologische Sackgasse?. UWF Umweltwirtschaftsforum 1/06, 2006, S. 41–45, ISSN 0943-3481
  • Stephan Volkwein: Methodisch bilanzieren. Neue Umweltmanagement-Normen schließen Lücke. Qualität und Zuverlässigkeit, 44 (12), 1999, S. 1511–1515, ISSN 0720-1214
  • Anonymus: ISO 14001 geliftet: Begriffliche und systematische Unschärfen beheben. Umwelt Magazin, 34 (12), 2004, S. 30–31, ISSN 0173-363X


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Integriertes Managementsystem

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Das Integrierte Managementsystem (IMS) fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz, Sicherheit) in einer einheitlichen Struktur zusammen, die der Corporate Governance (d. h. der Leitung und Überwachung von Organisationen) dienen. Durch Nutzung von Synergien und die Bündelung von Ressourcen ist – im Vergleich zu einzelnen, isolierten Managementsystemen – ein schlankeres, effizienteres Management möglich. Möglich, aber wenig verbreitet, ist die Neueinführung eines „auf dem Reißbrett“ geplanten IMS als Ersatz für alle bestehenden Einzelsysteme. Die theoretischen Vorteile dieses von alten Strukturen unabhängigen Ansatzes (wie höhere Effizienz und radikale Auflösung von unnötigen Verwaltungs- und Entscheidungsstrukturen) sind in der Praxis meist nicht realisierbar. Man geht deshalb meist von einem bestehenden Managementsystem aus (häufig das Qualitätsmanagement) und integriert die anderen Systeme.

Inhaltsverzeichnis

Beim prozessorientierten Ansatz werden die Prozesse unabhängig von den Managementsystemen definiert und durch die verschiedenen Systeme nur unterschiedlich betrachtet.

Beispielsweise enthält ein Fertigungsprozess nicht nur Schnittstellen zur

  • Produkt- und Prozessqualität (Qualitätsmanagement z. B. nach ISO 9000), sondern auch zum
  • Umweltschutz (Umweltmanagement z. B. international nach ISO 14000 oder der europäischen EMAS-Verordnung) und zur
  • Arbeitssicherheit (Arbeitsschutzmanagement z. B. nach dem Standard OHSAS 18001 der Occupational Safety and Health Administration oder dem bayerischen OHRIS).

Darüber hinaus können weitere Konzepte integriert werden, z. B.

  • internes Kontrollsystem zur Sicherstellung der Qualität der veröffentlichten Quartals- und Jahresabschlüsse, z. B. nach dem Sarbanes-Oxley-Act (Section 404), der für amerikanische und deutsche Unternehmen gilt, deren Wertpapiere in den Vereinigten Staaten zum Handel zugelassen sind,
  • der allgemeinen Compliance (d. h. Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien),
  • Risikomanagement (wie im deutschen KontraG gefordert)
  • Datenschutz (siehe Bundesdatenschutzgesetz)
  • Facility-Management und Instandhaltung
  • Gebäudeschutz mit Bereichen wie Schließanlagen, Bewachung, Brandschutz usw.
  • aber auch Data-Mining, Wissens- und Ideenmanagement.

Häufig werden in einem IMS auch Bewertungssystematiken (meist im operativen Controlling) eingeführt, um sich konzernintern oder unternehmensübergreifend in sogenannten Benchmarks zu vergleichen.

Die genannten Aspekte wie beispielsweise Produkt- und Prozessqualität, Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Compliance und Funktionieren des internen Kontrollsystems können auch Teil des Instruments "Balanced Scorecard" sein, die über die unterschiedlichen Hierarchieebenen, Funktionsbereiche und Tochterunternehmen hinweg die Erreichung der unterschiedlichen Ziele plant und vereinbart, an die Tantiemen oder Boni geknüpft ist und im Nachhinein auf ihre Zielerreichung hin beurteilt werden kann.

In vielen Unternehmen wurden, vor allem auf Veranlassung ihrer Geschäftskunden hin, zunächst ab Ende der 1980er Jahre normierte Qualitätsmanagementsysteme und etwas später (ab 1995) normierte Umweltmanagementsysteme aufgebaut.

Ab etwa 1990 wurden sie in manchen Branchen zur Voraussetzung für die Auftragsvergabe: Qualitätsmanagementsysteme vor allem in der Autobranche, und kombinierte Systeme zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz in der Petrochemie. Hintergrund war auch die in dieser Zeit in Deutschland festgeschriebene Beweislastumkehr bei der Produkthaftung.

Denn nun waren die Hersteller im Streitfall verpflichtet, die Fehlerfreiheit ihrer Produkte zu beweisen, statt dass wie bisher die Kunden dem Hersteller Fehlerhaftigkeit nachweisen mussten. Diese Forderung lässt sich bei komplexen und sicherheitsrelevanten Produkten nur durch einen lückenlosen Nachweis des gesamten Herstellungsprozess erreichen, bis hinunter in die Produktion selbst des kleinsten Zulieferteils.

Mit Umsetzung der EU-Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen (Seveso-II-Richtlinie) in nationales Recht (in Deutschland durch die 12. BImSchV (Störfallverordnung) vom 26. April 2000) wurde schließlich für die betroffenen Unternehmen ein Risiko- bzw. Sicherheitsmanagementsystem verbindlich vorgeschrieben.

Die Managementsysteme wurden entwicklungsbedingt in vielen Unternehmen zunächst getrennt voneinander aufgebaut. Durch Überschneidungen, unklare Schnittstellen oder evtl. auch konträre Regelungen ist ein (wirtschaftlicher) Nutzen verschiedener Managementsysteme nicht immer gewährleistet. Insbesondere im Hinblick auf die sowohl von der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 als auch von der Umweltmanagementnorm ISO 14001 geforderte kontinuierliche Verbesserung der Prozesse kann langfristig nur durch die Zusammenlegung (Integration) der einzelnen Managementsysteme eines Unternehmens in ein einziges System erreicht werden.

Seit Anfang der 1990er Jahre werden in vielen Organisationen (Unternehmen, Behörden, Dienstleister etc.) die einzelnen (isolierten) Managementsysteme in sog. Integrierte Managementsysteme (IMS) umgewandelt bzw. die IMS neu aufgebaut. Der Umfang eines IMS hängt von den Erfordernissen der jeweiligen Organisation ab. Es besteht aus allgemeinen und fachspezifischen Modulen, kann aber neben den klassischen Managementsystemen für Qualität und Umwelt noch weitere Bereiche enthalten, z. B.

  • Arbeitsschutzmanagement
  • Risikomanagement
  • Sicherheitsmanagement
  • Fremdfirmenmanagement.

Es gibt aktuell (Stand: März 2005) keine Norm, die eine Organisation beim Aufbau eines IMS unterstützt. Ein erster Schritt seitens der ISO in diese Richtung kann in der überarbeiteten Umweltmanagementnorm ISO 14001:2004 gesehen werden. Ein Ziel der Überarbeitung war die Steigerung der Kompatibilität der ISO 14001 mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Allerdings wird in der ISO 14001:2004 die gleiche Eingrenzung der Norm auf das jeweilige Managementsystem (Kapitel: Einleitung) gemacht wie in der ISO 9001:2000 (Kapitel 0.4): „Diese internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme spezifisch sind, wie beispielsweise jene für Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz- und Sicherheits-, Finanz- oder Risikomanagement, obwohl deren Elemente mit denen eines anderen Managementsystems in Einklang gebracht oder mit diesen zusammengeführt werden können.“

Im Juni 2004 hat der Verein Deutscher Ingenieure, VDI, den Entwurf der Richtlinie VDI 4060 Blatt 1 als eine „Handlungsanleitung zum Aufbau von IMS für Unternehmen aller Branchen und Größen“ herausgegeben. Im Entwurf unter Punkt 1 (Zielsetzung der Richtlinie) heißt es: „Es wird Freiraum für zukünftige Aspekte (z. B. Hygiene- oder Risikomanagement) gelassen, die noch nicht aktuell oder bekannt sind, die aber jederzeit nach derselben Vorgehensweise eingefügt werden können. Das Prinzip der „kontinuierlichen Verbesserung“ sowie die Risikobetrachtung werden durchgehend angewendet. Das heißt, durch eine umgesetzte Maßnahme gibt es Verbesserungen in mehreren Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt, Sicherheit) gleichzeitig.“

Der gleichzeitige Nutzen einer Verbesserung für mehrere Bereiche (Synergie-Effekt) ist einer der wesentlichen Gründe für den Aufbau von IMS in Organisationen. Da sich (normierte) Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme in ihrer Struktur ähnlich sind (Handbuch, Vorgabedokumente, etc.), ist die Integration eines der beiden Managementsysteme in das vorhandene Managementsystem mit wenig Mehraufwand möglich. Die vorhandenen Dokumente werden um die fehlenden Aspekte ergänzt, mögliche Schnittstellen zwischen den Systemen definiert und optimiert. Die von den jeweiligen ISO-Normen geforderten regelmäßigen Selbstüberprüfungen (Audits, Managementreview, etc.) können alle Aspekte des IMS ohne größeren Mehraufwand abdecken.

Die Integration verschiedener Managementsysteme zu einem Integrierten Managementsystem ist eine kontinuierliche Entwicklung. Neben dem IMS als solchem gibt es weitere integrierende, auf dem Qualitätsaspekt basierende Konzepte, von denen drei hier kurz beschrieben werden.

Das Total-Quality-Management, TQM, ist eine im Wesentlichen in Japan entwickelte prozessorientierte Qualitätsphilosophie, die auf der Überzeugung basiert, dass Qualität einfach eine Frage der Ausrichtung an den Erfordernissen der Kunden ist. Durch Messung dieser Erfordernisse können Abweichungen davon mittels Prozessverbesserung oder -umgestaltung vermieden werden.

Die European Foundation for Quality Management (EFQM) hat das europäische EFQM-Modell für Excellence entwickelt. Es dient der direkten Umsetzung des Total-Quality-Management und deckt alle Managementbereiche eines Unternehmens ab. Es hat zum Ziel, den Anwender zu exzellentem Management und exzellenten Geschäftsergebnissen zu führen.

siehe: St. Galler Management-Modell

Dieser Ansatz wurde von dem Schweizer Professor Seghezzi maßgeblich entwickelt. Er besteht aus drei Dimensionen, nämlich

  • dem Management (bestehend aus normativem, strategischem und operativem Management)
  • drei Säulen (Strukturen, Aktivitäten, Verhalten)
  • der im zeitlichen Ablauf stattfindenden Unternehmensentwicklung.

In diesem Konzept wird die Unternehmenspolitik über Missionen in Strategien umgesetzt.

  • Stefan Jahnes, Thomas Schüttenhelm: WEKA-Praxislösungen Integrierte Managementsysteme – Erfolgreiche Umsetzung betriebsspezifischer Anforderungen. WEKA, Augsburg 200x, Aktualisierungswerk (4 Aktualisierungen pro Jahr), ISBN 3-8111-6363-9
  • Stefanie Schwendt, Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. Konzepte, Werkzeuge, Erfahrungen. Physica-Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 3-7908-1442-3
  • Peter Hauser, ISBN 3-593-37436-6
  • Hans Dieter Seghezzi, Fritz Fahrni, Frank Herrmann: Integriertes Qualitätsmanagement: Der St. Galler Ansatz. Carl Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-40622-3
  • Knut Bleicher: Das Konzept Integriertes Management. Campus, Frankfurt 2004, ISBN 3-593-37634-2
  • Alexander Pischon: Integrierte Managementsysteme für Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Springer, Berlin 1999, ISBN 3-540-65407-0
  • Andreas Betschart: Integriertes Managementsystem für ein KMU: Entwurf eines integrierten Managementsystems für ein Schweizer KMU der Chemiebranche. VDM, Saarbrücken 2011, ISBN 3-639-37803-2 (Gewinner Seghezzi-Preis 2011)
  • Hans-Jürgen Klüppel, Hans-Jürgen Müller, Rainer Rauberger, Rüdiger Wagner: Blütenrein managen: Umweltschutz, Qualität und Sicherheit durch integrierte Managementsysteme. In: Qualität und Zuverlässigkeit 45(8), 2000, ISSN 0720-1214, S. 978–981
  • Dirk Funck: Viel versprechendes Stiefkind. Umsetzungsstand, Ziele und Probleme integrierter Managementsysteme im Spiegel von vier Studien. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(6), 2001, ISSN 0720-1214, S. 758–762
  • H.W. Adams: Ohne Normen bitte! – Prozessorientierte integrierte Managementsysteme brauchen keine Normierung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(7), 2001, ISSN 0720-1214, S. 860–861
  • Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium 30(8), 2001, ISSN 0340-1650, S. 443–446
  • MQ – Management und Qualität / Das Magazin für integriertes Management, Ausgabe Deutschland, ISSN 1862-2623


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Pasewalk

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Wappen Deutschlandkarte
53.51415Koordinaten: 53° 30′ N, 14° 0′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 54,99 km²
Einwohner:

11.319 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17309
Vorwahl: 03973
Kfz-Kennzeichen: VG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 105
Adresse der
Stadtverwaltung:
Haußmannstraße 85
17309 Pasewalk
Webpräsenz: www.pasewalk.de
Bürgermeister: Rainer Dambach (parteilos)
Lage der Stadt Pasewalk im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Über dieses Bild

Pasewalk ist eine Stadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern und Verwaltungssitz des Amtes Uecker-Randow-Tal für 15 umliegende Gemeinden, selbst aber nicht amtsangehörig. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Pasewalk liegt am Ostufer der mittleren Uecker zwischen Ueckermünder Heide im Norden und Uckermark im Süden. 20 Kilometer östlich von Pasewalk befinden sich Bahn- und Straßengrenzübergänge nach Polen. Vor etwa 10.000 bis 15.000 Jahren mündete an dieser Stelle das Urstromtal, in dem die Uecker heute fließt, in den Haffstausee ein.

Zu Pasewalk gehören der Stadtteil Pasewalk-Ost und der Ortsteil Friedberg.

Südlich Pasewalks liegt die fruchtbare kuppige uckermärkische Grundmoränenlandschaft, nördlich von Pasewalk ist auf den Sanden, die von den Schmelzwassern des Ueckerurstromtales abgelagert worden sind, die Ueckermünder Heide entstanden. An der Uecker befinden sich ausgedehnte Wiesengebiete.

Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Viereck, Krugsdorf, Zerrenthin, Polzow, Fahrenwalde, Rollwitz, Papendorf, Schönwalde und Jatznick.

Der Ort ist bei Archäologen bekannt durch die Pferdeopferstelle bei Pasewalk.

Mühlentor in Pasewalk, Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung
Ansicht von Pasewalk um 1611/15. Aus der Stralsunder Bilderhandschrift

Der Verfasser des Jahrbuchs des Klosters Pegau („Pegauer Annalen“) berichtet in der Familiensage des Grafen Wiprecht des Älteren von Groitzsch von einer „Burg Posduwlc im Pommernlande“, die dem Zusammenhang nach offenbar bereits im 11. Jahrhunderts bestanden hat. In den Urkunden des Mittelalters lautet die Schreibweise des Namens u. a. „Pozdewolk“ (1177, 1178, 1216), „Posduwolc“ (1195), „Pozwolc“ (1241), „Poswalc“ (1260, 1322) und „Poswalk“ (1260, 1276, 1355). Der Name der Stadt setzt sich zusammen aus den Silben „Poz“ (slaw. für Ringwall im Sinne einer Landschaftsbezeichnung) und „wolc“ (Wolf) und steht demnach für „Stadt des Wolfes“, offenbar Bezug nehmend auf den dänischen Fürsten Jarl Wolf, der um 1000 in diesem Gebiet eine Herrschaft gegründet haben, später aber vertrieben worden sein soll.[2] Die Schreibweise „Pasewalk“ taucht in den Urkunden erstmals 1240 auf. Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt („civitas“) stammt aus dem Jahre 1276, allerdings gilt als sicher, dass Pasewalk das Stadtrecht schon früher, vermutlich kurz nach 1250 erhalten hat.

Pasewalk gehörte von jeher zu Pommern, war aber stets ein Spielball der territorialen Interessen der pommerschen Herzöge und der brandenburgischen Markgrafen, so dass die Herrschaft mehrmals wechselte. Im Jahr 1250, nach dem Vertrag von Landin kam Pasewalk unter brandenburgische Herrschaft und wurde 1354 von den Pommern zurück erworben.

Der mittelalterliche Stadtkern bildete eine Ellipse und bestand aus der von Wenden gegründeten Unterstadt mit der Nikolaikirche (1176 erwähnt) sowie einer sich daran anschließenden neueren, von deutschen Siedlern gegründeten Oberstadt mit der Marienkirche.

Bereits 1192 wurden ihr durch den brandenburgischen Markgrafen Otto II. weitreichende Handelsrechte verliehen.

Mit der Schaffung einer Stadtbefestigung erreichte die bauliche Entwicklung der Stadt im 14. Jahrhundert vorläufig ihren Abschluss, da die ständigen Kriege eine Ansiedlung außerhalb der Stadtmauer nicht gestatteten. Die Einwohner lebten im Mittelalter in erster Linie von Landwirtschaft und Brauerei (Herstellung von Bier unter dem Namen Pasenelle, schon 1385 weithin bekannt) sowie dem Handel mit diesen Erzeugnissen. Als einzige einst uckermärkische Stadt war sie Mitglied der Hanse.[3]

Unter schweren inneren Unruhen trat die Stadt 1535 zur lutherischen Lehre über.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Pasewalk im September 1630 von kaiserlichen Truppen gebrandschatzt und nahezu komplett zerstört.[4][5] Mit dem Westfälischen Frieden 1648 wurde die Stadt Schwedisch-Pommern zugeordnet.

Nach dem Nordischen Krieg kam die Stadt 1720 zu Preußen und gehörte bis 1945 zur Provinz Pommern.

Der preußische König Friedrich Wilhelm I. förderte nach 1720 den Wiederaufbau der nach dem Dreißigjährigen Krieg und mehreren Stadtbränden noch teilzerstörten Stadt, indem er z. B. Bauholz aus den königlichen Forsten zur Verfügung stellte. Außerdem verlegte er das Ansbach-Bayreuth-Dragonerregiment in die Stadt (1721), aus dem später das Pommersche Kürassier-Regiment „Königin“ Nr. 2, hervorging. Das Regiment diente nicht nur dem Schutz des im westfälischen Frieden zugesprochenen neuen Territoriums, sondern bildete fortan auch einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Das Regiment genoss in Preußen ein hohes Ansehen, nachdem es 1745 während des zweiten Schlesischen Krieges bei Hohenfriedberg (Schlesien) einen vorentscheidenden Sieg gegen Österreich errang. Die hohe Wertschätzung kam dadurch zum Ausdruck, dass die jeweilige preußische Königin Chefin des Regiments war. Von 1795 bis 1806 diente Ferdinand von Schill, der in der Grünstraße 17 wohnte, als junger Leutnant in diesem Regiment. Ab 1882 wurde am Stadtrand eine großzügige Kasernenanlage im Backsteinbau errichtet (heute Landratsamt), so dass die bis dahin bestehende „Einquartierung“ von Soldaten in die Wohnungen der Einwohner aufhörte.

Ebenfalls um 1720 kam es auf Betreiben des preußischen Königs zur Ansiedlung von Hugenotten, die zahlreiche neue Gewerbe einführten und damit für eine Belebung des noch vom Dreißigjährigen Krieg zerstörten Landstrichs sorgten. Besondere Bedeutung hatte der bis dahin in der Region noch unbekannte Tabakanbau. Pasewalk entwickelte sich im 18. Jahrhundert zum Hauptumschlagplatz für uckermärkischen Rohtabak.

Seit 1812 setzte eine jüdische Zuwanderung aus dem Osten ein, bis etwa 1855 waren es mehr als 300. 1834 erbaute die jüdische Gemeinde auf dem Hof ihres Grundstücks in der Grabenstraße eine Synagoge (Einweihung 23. Oktober 1834). Die Gemeinde zählte zu dieser Zeit 135 Personen. Hinzu kam ein jüdischer Friedhof, der heute noch mit einigen Grabsteinen existiert. Ein bedeutender jüdischer Unternehmer war Paul Behrendt († 1939), der in Pasewalk eine große Eisengießerei betrieb (z. B. Kanaldeckel).

Begünstigt durch die vorangegangenen Reformen des preußischen Staates setzte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ein allmählicher wirtschaftlicher Aufschwung ein, der mit einem deutlichen Bevölkerungsanstieg einher ging.

Ein wesentlicher Impuls für die wirtschaftliche Belebung ging von dem Umstand aus, dass ab 1825 die Postlinie Berlin – Stralsund in Pasewalk nach Stettin abzweigte (bis dahin von dem nördlicher gelegenen Ueckermünde aus), so dass es zu einem Verkehrsknotenpunkt wurde. Erhebliche Erleichterungen für den Handelsverkehr brachte der Ausbau der Landstraßen Pasewalk – Stettin ab 1829, Pasewalk – Anklam – Demmin – Greifswald – Stralsund ab 1832 und Pasewalk – Prenzlau ab 1834.

Auf Betreiben der pommerschen Provinzialregierung kam es 1835 zur Gründung der Städtischen Sparkasse. 1838 wurde aus sozial- und ordnungspolitischen Erwägungen eine Armen- und Beschäftigungsanstalt gegründet, aus der später das städtische Krankenhaus hervorging.

Die bürgerliche Revolution 1848 begleiteten die Einwohner mit Volksversammlungen und Vereinsgründungen. Es bildeten sich der konservative „Konstitutionelle Verein“, der in treuer Gesinnung für König und Vaterland nur geringfügige Korrekturen zulassen wollte und vornehmlich aus Handwerkern, Ackerbürgern, Geistlichen sowie ehemaligen Soldaten bestand. Die Befürworter der Bewegung gründeten den liberal-demokratischen „Politischen Verein“, der seine Anhänger vor allem unter Kaufleuten und Beamten fand.

1863 erhielt Pasewalk Anschluss an die Strecke Angermünde–Anklam der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft. Nach Schaffung der Bahnverbindung Stettin–Neubrandenburg 1863/67 stieg der Ort zu einem Eisenbahnknotenpunkt auf, wodurch die einheimische Wirtschaft weitere Impulse erhielt. 1853 wurde die Straßenbeleuchtung eingeführt, um 1855 erhielt Pasewalk eine Telegraphenanstalt, 1864 erteilte die Stadt die Konzession zur Errichtung einer privaten Gasanstalt, die 1904 vertragsgemäß in städtisches Eigentum überging.

Im Jahre 1870 erfolgte die Gründung des Vaterländischen Frauenvereins, eines der ersten von einer Vielzahl gleichnamiger Vereine in ganz Deutschland und der älteste in Pommern, in dem sich in erster Linie die Ehefrauen und Töchter der gutsituierten Offiziers- und Beamtenfamilien um soziale Belange kümmerten (Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes).

Zum Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Stadt nicht nur optisch durch eine Vielzahl von Neubauten außerhalb der historischen Stadtbegrenzung, sondern auch in ihrem sozialen Gefüge. War Pasewalk bis dahin vor allem eine Stadt der Ackerbürger, gaben nun das Handwerk und Gewerbe, die Beamten und die Kaufleute der Stadt das Gepräge. Tabak-, Stärke- und Kartoffelflockenfabriken sowie der Holzhandel prägten das Bild. Auch der Bahnhof mit einem bedeutenden Güterumschlag bildete einen Wirtschaftsfaktor. Vorübergehend hatte auch die Ueckerschiffahrt Bedeutung, wo vor allem Mauersteine aus den Ziegeleien im nördlichen Kreis Ueckermünde verschifft und am Bahnhof Pasewalk umgeschlagen wurden. Um 1900 überschritt die Einwohnerzahl erstmals die Grenze von 10.000 (1827: 4.869) und stieg bis 1939 auf rund 12.500 an.

Oskar-Picht-Gymnasium, 1905 als höhere Mädchenschule eingeweiht

Im Ersten Weltkrieg blieb die Stadt selbst zwar von Zerstörungen verschont, es verloren aber 310 Pasewalker ihr Leben auf den Schlachtfeldern. Nach einer Senfgasverletzung mit kurzzeitiger Erblindung wurde 1918 Adolf Hitler als 29-jähriger Gefreiter in ein Reservelazarett nach Pasewalk verlegt, wo er die Kapitulation Deutschlands im Ersten Weltkrieg erlebte. Auf der Grundlage eines auf unsicherer Beweislage basierenden amerikanischen Geheimdienstberichtes (1943) entstand die These, dass Hitlers Sehstörung mit auffälligen psychischen Reaktionen einhergegangen sein, sodass er in Pasewalk dem Chefpsychiater Edmund Forster vorgestellt worden sei (siehe dazu den Artikel Adolf Hitlers Psychopathographie). Hitler selbst sponn in seinem Buch Mein Kampf die Legende, die Nachricht von der Revolution habe ihn bewogen, eine Rolle in der Politik zu übernehmen („Ich aber beschloß, Politiker zu werden“). Neueren Forschungen zufolge wollte Hitler die Tage in Pasewalk eher nachträglich zu einer Art „pseudoreligiösem Erweckungserlebnis“[6] stilisieren.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges verlor Pasewalk einen Teil seiner Garnison, anstelle der Kürassiere beherbergte es seitdem drei Schwadronen des Reichswehr-Reiterregiments Nr. 6.

Zwischen den Weltkriegen bildete Pasewalk einen Umschlagplatz im Handel mit landwirtschaftlichen Produkten aus den benachbarten Dörfern des Kreises Ueckermünde und der Uckermark. Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen, Eisengießereien und eine leistungsfähige, modern eingerichtete Mühle prägten das Gesicht der Stadt.

Elektrizität hielt in Pasewalk erst nach dem Ersten Weltkrieg Einzug. Kanalisation und Wasserleitung wurden 1926 geschaffen. Vor den Toren der Stadt ließ der später zum Ehrenbürger ernannte Kommerzienrat Emil Krüger einen Stadtpark anlegen.

1933 erfasste die antisemitische Kampagne auch Pasewalk, die während der Novemberpogrome 1938 im Brand der Synagoge und Verwüstung des jüdischen Friedhofes gipfelte. Die meisten Juden verließen Pasewalk unter diesem Druck. Am 12. Februar 1940 wurden die letzten verbliebenen Juden des gesamten Regierungsbezirks Stettin in das besetzte Polen deportiert.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt infolge der Offensive der Roten Armee am 25./26. April 1945 schwere Zerstörungen. Das Stadtzentrum wurde dabei weitgehend vernichtet, die mittelalterliche Stadtbefestigung blieb jedoch – soweit noch vorhanden – erhalten.

Amtsgericht in Pasewalk, seit 1905 genutzt

Die ersten Nachkriegsjahre dienten fast nur der Enttrümmerung. Der Neuaufbau begann 1948. Bis 1955 entstanden 160 und von 1955–1961 weitere 278 Neubauwohnungen. Ab 1961 begann auch in Pasewalk die Großblockbauweise (1962–1966: 803 Neubauwohnungen). Am Südrand entstand 1957–1965 mit einem Kostenaufwand von 18 Millionen MDN ein neues Kreiskrankenhaus (heute Asklepios-Klinik)

Nach Kriegsende kam Pasewalk zum Land Mecklenburg-Vorpommern und wurde 1950 Verwaltungssitz des neu geschaffenen gleichnamigen Kreises, der im Zuge der Auflösung der Länder in der DDR 1952 Teil des Bezirkes Neubrandenburg wurde.

Am 1. November 1989 erlebte Pasewalk erstmals eine Demonstration mit anschließender Kundgebung, in deren Mittelpunkt Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen stand. Die Kundgebung war unter der Regie der Kirche und des Neuen Forums organisiert worden. Seitdem fanden anfangs mehrmals wöchentlich Rathausgespräche statt, in denen sich die Parteikader sowie die Mitarbeiter der städtischen Verwaltung den Fragen und der Kritik der Einwohner stellen mussten.

Seit 1990 zum neukonstituierten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehörig, war die Stadt 1994-2011 Verwaltungssitz des Landkreises Uecker-Randow. Die Innenstadt wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.

Einwohnerentwicklung seit 1950

Die Pasewalker Stadtvertretung hat 25 Mitglieder und setzt sich wie folgt zusammen:[7]

Wahlgruppe Sitze
CDU 9
Die Linke 5
Wir in Pasewalk (WIP) 4
SPD 3
Fraktionslos 2
FDP 1
NPD 1

Am 1. September 2008 beschloss die Stadtvertretung, den seit 2002 amtierenden Bürgermeister Rainer Dambach zu suspendieren.[8] Ihm wurde vorgeworfen, einen Fall von Subventionsbetrug der städtischen Wohnbaugesellschaft, der unter seinem Amtsvorgänger in den Jahren 1999–2000 geschah, im Jahre 2003 falsch bewertet zu haben. Diese Suspendierung wurde aufgrund einer Klage des Bürgermeisters vom Oberverwaltungsgericht Greifswald aufgehoben. Der Suspendierung zugrunde liegender Bescheid wurde anschließend vom Verwaltungsgericht Greifswald für rechtswidrig erklärt.Der Bürgermeister Rainer Dambach wurde 2010 für weitere 8 Jahre ins Amt gewählt.

Das Wappen wurde unter der Nr. 63 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Blau drei (2:1) rote Greifenköpfe mit geöffnetem goldenem Schnabel und ausgeschlagener roter Zunge.“

Das Wappen wurde nach dem Ersten Weltkrieg von dem Berliner Prof. A. Hildebrandt gezeichnet.

Das Wappen Pasewalks besteht aus drei roten Greifenköpfen, die dreiecksförmig auf blauem Hintergrund angeordnet sind. Die Greifen stellen möglicherweise eine Huldigung gegenüber den Pommernherzögen Bogislaw V., Barnim V. und Wartislaw V. dar.

  • Norden in Niedersachsen
  • Police (Pölitz), Polen
  • Halen, Belgien
Stadtzentrum
Pasewalk – Stadtmauer mit Museum und Stadtinformation
Pasewalk – Marktplatz mit Marienkirche
Pasewalk – Marienkirche (Inneres)
  • Sankt-Nikolai-Kirche, evangelisch, älteste Kirche der Stadt, schon 1176 erwähnt. Kreuzkirche ursprünglich aus regelmäßig geschichteten Granitquadern (im Unterbau noch teilweise erhalten), nach Zerstörungen als gotischer Backsteinbau unter Hinzufügung der beiden Kreuzflügel wiederhergestellt. Nord- und Südgiebel des Querschiffs durch Rautenmuster und Spitzbogen gestaltet. Früherer achteckiger Turmaufbau im April 1945 zerstört und durch ein einfaches Spitzdach ersetzt.
  • Sankt-Marien-Kirche, evangelisch, dreischiffige Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Mit dem Kunsthistoriker Franz Theodor Kugler „als eins der schönsten Denkmäler des pommerschen Mittelalters zu erachten“. Teileinsturz und Sprengung des alten Kirchturms am 3. Dezember 1984, Wiederaufbau im Betonkernverfahren mit vereinfachter Kirchturmspitze vor 1989 begonnen und nach der Wende beendet.
  • Sankt-Otto-Kirche (katholisch), 1885 im neugotischen Stil erbaut.
  • Mittelalterliche Stadtbefestigung, noch bestehend aus Stadtmauer sowie zwei Mauertoren (Mühlentor, Prenzlauer Tor) und zwei Türmen (Pulverturm, Kiek in de Mark als Wahrzeichen der Stadt). Frühere Gesamtlänge der Stadtmauer 2.488 Meter, ehemals mit vielen Wiekhäusern besetzt (letztes 1898 abgerissen). Erhalten sind einige Teilstücke, z. B. nahe der Marienkirche und am Mühlentor. Im Prenzlauer Tor ist das städtische Museum untergebracht.
  • Hospital St. Spiritus, wohl um 1300 begründet, rekonstruiertes Gebäude vom Anfang des 16. Jahrhunderts derzeit als Altersheim genutzt.
  • Elendenhaus, nahe der Marienkirche, gewährte mittellosen Fremden kurzen Aufenthalt und Verpflegung, 1563 als Spital aufgehoben.
  • Eisenbahnerlebniszentrum Lokschuppen Pasewalk, ehemaliger Lokschuppen, wird heute als Konferenz- und Erlebniszentrum genutzt.
  • Grabanlage auf dem Friedhof für 325 deutsche Wehrmachtsangehörige sowie für eine unbekannte Anzahl Zwangsarbeiter unbekannter Nationalität, an die kein Zeichen des Gedenkens erinnert
  • Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus zwischen Fischer- und Haußmannstraße sowie zwischen Mühlen- und Bahnhofstraße. Einbezogen sind 17 Gräber von Sowjetsoldaten und eine Gedenkwand. Die Tafeln für die Sowjetsoldaten waren 1999 zerstört worden.
  • Gedenktafel von 1988 in der Marktstraße für die beim Novemberpogrom 1938 zerstörte Synagoge der Jüdischen Gemeinde
  • Gedenkstein aus den 1950er Jahren in der Haußmannstraße für den verfolgten jüdischen Stadtrat Paul Behrendt und seine Familie
  • Gedenkstein um 1950 gegenüber dem Eingang zum zerstörten Jüdischen Friedhof östlich der Löcknitzer Straße zur Erinnerung an den Jüdischen Friedhof
  • Kulturforum „Historisches U“, Veranstaltungsstätte für Konzerte, Theater, Tanzvorführungen, Kabarett, Lesungen, Ausstellungen, Tagungen und Messen.
  • Das Stadtmuseum im Prenzlauer Tor bietet vier thematische Schwerpunkte in seiner ständigen Ausstellung: die Ur- und Frühgeschichte zwischen Uecker und Randow, die Stadtgeschichte, die Garnisonsgeschichte und die größte ausgestellte Sammlung zum pommerschen Zeichner Paul Holz.
  • Das Rathaus liegt an der Haußmannstraße 85.
  • Die Stadtbibliothek an der Grünstraße 59 bietet aktuelle Medien sowie Lokal- und Regionalliteratur an.
  • Das Kulturforum Historisches U an der Kürassierkaserne 9 ist eine kulturelle Stätte für Konzerte, Tanz und Theater, Kabarett, Lesungen, Ausstellungen, Tagungen, Workshops und Messen. Das Gebäude war einst Marstall des Pasewalker Königin-Kürassier-Regiments.
  • Das Museum der Stadt Pasewalk im Prenzlauer Tor wurde 1996 mit einem Neubau eröffnet. Es hat eine Dauerausstellung mit vier thematischen Schwerpunkten zur Ur- und Frühgeschichte, zur Stadtgeschichte, zur Garnisonsgeschichte und die Ausstellung zum pommerschen Künstler Paul Holz. Hier ist auch die Stadtinformation untergebracht.
  • Die Freiwillige Feuerwehr Pasewalk befindet sich in der Pestalozzistraße 24. Sie unterhält ein Feuerwehrmuseum.
  • Das Lindenbad befindet sich an der gleichnamigen Straße.
  • Grundschule Pasewalk
  • Evangelische Grundschule Pasewalk
  • Europaschule Arnold Zweig in Pasewalk
  • Oskar-Picht Gymnasium Pasewalk
  • Kindertagesstätte an der Fröbelstraße
  • Pasewalker Fußballverein
  • SV Pommern Pasewalk (Fußball)
  • Pasewalker Handballverein
  • Pasewalker Judosportverein
  • Tanzclub Pasewalk-Strasburg
  • Tischtennisverein Rotation Pasewalk
  • 1. Pasewalker und Vierecker Badminton-Club
  • Pasewalker Pferdesportverein
  • Einradfreunde
Straße

Pasewalk ist über die Anschlussstellen Pasewalk-Nord und Pasewalk-Süd mit der A 20 verbunden. Die B 104 verbindet die Stadt mit Neubrandenburg im Westen und dem Grenzübergang Linken nach Polen im Osten. Die B 109 verbindet die Stadt aus dem Norden kommend mit den Hansestädten Anklam und Greifswald und führt im Süden weiter bis Berlin.

Bahn

Im Bahnhof Pasewalk kreuzen sich die Eisenbahnstrecken Stralsund–Berlin und Lübeck–Szczecin.

Die Fernzüge der IC-Linie 45 in Nord-Süd-Richtung verkehren von Binz – Stralsund über Pasewalk nach Berlin – Erfurt – Kassel – Düsseldorf – Köln. Außerdem verkehrt täglich ein Zugpaar von Wien über Prag – Dresden – Berlin – Pasewalk – Stralsund nach Binz. In der Gegenrichtung fährt der EC nur bis nach Brno hl. n..

Seit Ende März 2011 ist Pasewalk an das ICE-Netz der Deutschen Bahn angeschlossen. Der ICE Karwendel verkehrt abends von (Innsbruck) – München – Nürnberg – Halle (S) – Berlin über Pasewalk nach Stralsund (in den Sommermonaten bis zum Ostseebad Binz) und am nächsten Tag zurück.

Im Regionalverkehr verkehren auf dieser Achse die Züge des RE 3 Stralsund – Pasewalk – Eberswalde – Berlin – Elsterwerda. Auf der Ost-West-Linie fahren die Züge des RE 6 Stettin – Pasewalk – Neubrandenburg – Güstrow – Bützow – Bad Kleinen – Lübeck.

Die private Eisenbahn OLA (Ostseeland Verkehr) bedient die Linie von Ueckermünde über Pasewalk nach Neubrandenburg – Malchin – Güstrow – nach Bützow.

Radwege

Durch die Stadt führt der Radfernweg Berlin-Usedom.

Flugplatz

Der Flugplatz Pasewalk liegt im Ortsteil Franzfelde und ist der einzige Flugplatz im Altkreis Uecker-Randow.

Südöstlich der Stadt befindet sich der Fernmeldeturm Pasewalk.

In Pasewalk hat die Neue Pommersche Fleisch- und Wurstwaren GmbH ihren Sitz, mit etwa 100 Arbeitnehmern eines der größten produzierenden Unternehmen in der Region. Das seit dem Jahr 2000 in Pasewalk ansässige Call-Center Sykes Enterprises Pasewalk GmbH & Co. KG ist mit etwa 750 Mitarbeitern (Stand: 2010) das zur Zeit größte Unternehmen der Region im Dienstleistungsbereich.

  • Petrus Edeling (1522–1602), lutherischer Theologe
  • Johann Friedrich Tiede (1732–1796), evangelischer Theologe
  • Gotthilf Benjamin Keibel (1770–1835), preußischer Generalmajor
  • Georg von Stülpnagel (1785–1862), preußischer Generalleutnant
  • Wilhelm Hiller von Gärtringen (1809–1866), preußischer Generalleutnant
  • Gustav Wilhelm Scharlau (1809–1861), deutscher Arzt, Leiter einer Wasserheilanstalt in Stettin
  • Wilhelm von Tümpling (1809–1884), preußischer General der Kavallerie
  • Gustav Witte († 1888), Branddirektor der Berliner Feuerwehr 1875–1887
  • Georg von Kameke (1817–1893), preußischer General der Infanterie und Kriegsminister
  • Hugo Lemcke (1835–1925), deutscher Historiker
  • Bogislav von Bonin (1842–1929), preußischer Politiker
  • Claus von Heydebreck (1859–1935), königlich preußischer Oberst und Politiker
  • Erich Paulun (1862–1909), ehemaliger Marinearzt
  • Oskar Picht (1871–1945), Erfinder einer Blindenschreibmaschine
  • Joachim von Blücher (1888–1980), Politiker (NSDAP) und SA-Führer
  • Ernst Friedrich Weidner (1891–1976), deutscher Assyriologe und Archäologe
  • Paul Jahnke (1893–1951), deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
  • Walter von Soosten (1895–1945), deutscher SS-Obersturmführer
  • Bruno Müller-Linow (1909–1997), deutscher Maler und Graphiker
  • Kurt Radeke (* 1924), deutscher Schauspieler und Synchronsprecher
  • Hans-Georg Krage (1928–2005), deutscher Motorbootrennfahrer
  • Karl Heinz Deickert (1931–2007), deutscher Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor
  • Karl-Heinz Rotte (* 1933), deutscher Radiologe
  • Erich Hamann (* 1944), deutscher Fußballspieler und ehemaliger Spieler der DDR-Fußball-Nationalmannschaft
  • Kuno Winn (* 1945), deutscher Politiker (FDP, CDU)
  • Rainer Knaak (* 1953), deutscher Schachspieler
  • Sabine Zimmermann (* 1960), deutsche Politikerin (Die Linke)
  • Chris Gueffroy (1968–1989), vorletztes Todesopfer an der Berliner Mauer
  • Hanka Kliese (* 1980), deutsche Politikerin (SPD)
  • Otto Borchardt (Lebensdaten unbekannt), Stifter, Ehrenbürgerschaft 1849
  • Carl von Stülpnagel-Dargitz (1788–1875), Kommunalpolitiker (Landrat des Kreises Prenzlau), für seine Verdienste um den Ausbau der Landstraßen im nördlichen Kreis Uckermark und die daraus resultierenden wirtschaftliche Impulse für die Stadt Pasewalk; Ehrenbürgerschaft 1854
  • Dr. med. Moritz Engel (1806–1898), Arzt, für seine Verdienste als Armenarzt der Stadt Pasewalk 1838–1892; Ehrenbürgerschaft 1887
  • Carl Kujack (1825–1897), Bürgermeister der Stadt; Ehrenbürgerschaft 1895
  • Emil Krüger (1861–1924), Kaufmann (Teilhaber der Zigarrenhandelskette Krüger & Oberdiek), für seine Verdienste als Wohltäter, u. a. Schaffung des am Südrand der Stadt gelegenen Stadtparks; Ehrenbürgerschaft 1913
  • Paul von Hindenburg, Reichspräsident; Ehrenbürgerschaft 1933
  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 281–292 (Volltext).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Teil II, Band I: Kreise Demmin, Anklam, Usedom-Wollin und Ueckermünde. Anklam 1865, S. 767–874 (Volltext).
  • Ernst Hückstädt: Geschichte der Stadt Pasewalk von der ältesten bis auf die neueste Zeit. Pasewalk 1883. Reprint Pasewalk 1995.
  • Carsten Plötz: Pasewalk 1848–1945. Ein Jahrhundert vorpommerscher Stadtgeschichte. 1999 (Nachdruck 2005)
Sekundärliteratur
  • Adolf von Winterfeld: Geheimnisse einer kleinen Stadt. 1863 (Nachdruck 2000 mit dem Zusatz „Ein Pasewalkroman“)
  • Wolfgang Brose et. al: Pasewalk. Eine vorpommersche Stadt. Bilder aus sieben Jahrzehnten. 1993.
  • Egon Krüger, Wolfgang Wilhelmus: Pasewalk. In: Irene Diekmann (Hrsg.): Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern. Potsdam 1998, S. 167 ff.
  • Wolfgang Brose: Pasewalker Persönlichkeiten. Ein Handbuch. 2006.
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. womöglich identisch mit Ulf Jarl
  3. Lieselott Enders, Die Uckermark, S. 72
  4. ISBN 3-89350-112-6, S. 132.
  5. Anders Fryxell: Geschichte Gustav Adolphs, Leipzig 1852, S. 155–158, online.
  6. Volker Ullrich in Die Zeit. 8. Oktober 1998
  7. Website der Stadt Pasewalk, Abruf 1. Oktober 2010.
  8. NDR-Nachrichten: Bürgermeister von Pasewalk suspendiert. 2. September 2008 //www1.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/pasewalk100.html


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