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Wolgast

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Wolgast (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
54.0513.7666666666675Koordinaten: 54° 3′ N, 13° 46′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Am Peenestrom
Höhe: 5 m ü. NN
Fläche: 61,52 km²
Einwohner:

13.260 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 216 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17438
Vorwahl: 03836
Kfz-Kennzeichen: VG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 144
Stadtgliederung: 11 Ortsteile und Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Burgstraße 6
17438 Wolgast
Bürgermeister: Stefan Weigler (parteilos)
Lage der Stadt Wolgast im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Über dieses Bild

Wolgast ist eine Stadt im äußersten Nordosten Deutschlands. Sie gehört zum Landkreis Vorpommern-Greifswald und ist Sitz des Amtes Am Peenestrom, dem weitere sechs Gemeinden angehören. Sie ist eines der 18 Mittelzentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Wolgast liegt zum größten Teil am Westufer des Peenestroms, eines Meeresarms der Ostsee, der die Insel Usedom vom Festland trennt. Der Ortsteil Mahlzow liegt östlich des Peenestroms auf der Insel. Da diese über zwei Wolgaster Brücken mit dem Festland verbunden ist, wird die Stadt auch als Tor zur Insel Usedom bezeichnet.

Etwa drei Kilometer südwestlich der Stadt, in der Nähe des Ziesabergs, mündet die von Westen aus dem Ziesebruch kommende Ziese in den Peenestrom.

Zu Wolgast gehören die Ortsteile:

  • Altstadt
  • Buddenhagen
  • Hohendorf
  • Mahlzow (auf der Insel Usedom)
  • Pritzier
  • Schalense
  • Tannenkamp
  • Weidehof
  • Wolgast-Nord
  • Wolgast-Süd
  • Zarnitz

Der Name Wolgast könnte ein altpolabischer Personenname Voligost gewesen sein, dessen zweiter Namensteil gość die Bedeutung Gast, auch Freund hat. Der Name bezeichnet somit jemanden, der einen größeren/besseren Freund hat.[2] Wilhelm Ferdinand Gadebusch ging ebenfalls von „groß“ als Bedeutung der ersten Silbe („woly“) aus, „gast“ soll jedoch als „Dickicht“ oder „Hain“ zu deuten sein, woraus er „Großer Hain“ ableitete.[3]

Der Ortsname veränderte sich von Hologosta (1165) zu Woligost und urkundlich 1140 zu Wologost sowie zu Wolegast (1229) oder Wolgust (1250) zum heutigen germanisierten Wolgast (1250, 1331).[4]

Das alte Rathaus
Wolgast: Petrikirche
Wolgast Anfang 17. Jahrhundert auf der Lubinschen Karte
Wolgast um 1760
Wolgast: Speicher am alten Hafen

Die Gegend von Wolgast gehörte zum Siedlungsgebiet der wendischen Liutizen, später zum Herzogtum Pommern. Der Ort wurde urkundlich erstmals im Jahr 1123 als eine Handels- und Zollstelle erwähnt. Hier befand sich der Tempel des slawischen Gottes Jarovit. Dieser wurde durch Bischof Otto von Bamberg auf seiner zweiten Missionsreise im Jahre 1128 zerstört. Er legte vermutlich an dieser Stelle die St.-Petri-Kirche an. Der Kirchbau und der südlich davon gelegene wendische Rundling waren der Ursprung der Stadt.

Wolgast erhielt 1282 durch Herzog Bogislaw IV. eine Bestätigung des Lübischen Stadtrechts. Die erstmalige Verleihung des Stadtrechts wird zwischen 1250 und 1259 erfolgt sein.[5] Es ist davon auszugehen, dass sich die Stadtrechtsverleihung auf eine neue deutsche Stadt bezog, die mit regelmäßigem Straßennetz neben den bisherigen wendischen Siedlungen Kronwiek, Bauwiek und Fischerwiek angelegt wurde.[5]

Von 1296 bis 1625 war die Stadt nach der Teilung des Herzogtums Pommern in Pommern-Stettin und Pommern-Wolgast Sitz der Herzöge der Wolgaster Linie. Ihre Residenz, das Schloss Wolgast, war einer der bedeutendsten norddeutschen Renaissancebauten. Es befand sich auf einer kleinen, der Stadt vorgelagerten Insel im Peenestrom zwischen dem Festland und der Insel Usedom, die bis in die Gegenwart als „Schlossinsel“ bezeichnet wird. Um 1820 verschwanden die letzten Überreste des Schlosses aus dem Stadtbild. Sehenswert aus dieser Zeit sind die Petrikirche mit der herzoglichen Gruft und die Gertrudenkapelle auf dem alten Friedhof, ein architektonisches Kleinod.

Wolgast war Mitglied der Hanse, innerhalb dieses Städtebundes jedoch nie von größerer Bedeutung. Die durch die Residenz vermittelte Nähe des Landesherrn führte dazu, dass die Stadt nicht die Unabhängigkeit und Selbständigkeit anderer Städte dieser Zeit erreichen konnte.[5]

Fachwerkhäuser in Wolgast
Wolgaster Straßenszene, ein Giebelhaus im Hintergrund

Der schwedische König Gustav II. Adolf landete im Dreißigjährigen Krieg mit seiner Armee unweit des Stadtgebietes. Ebenso erfolgte nach seinem Tod die Rückführung seines Leichnams nach Schweden von Wolgast aus.

Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 bis zum Wiener Kongress 1815 befand sich die Stadt, wie das gesamte Gebiet Vorpommerns, unter schwedischer Herrschaft und versank in die Bedeutungslosigkeit, profitierte aber von den Zoll- und Steuervergünstigungen. Das herzogliche Schloss verfiel und wurde als Baumaterial für innerstädtische Häuser verwandt. Im Jahr 1713 ließ der russische Zar Peter I. die Stadt im Großen Nordischen Krieg niederbrennen. Dabei wurden das Residenzschloss endgültig und große Teile der Stadt fast völlig zerstört. Daher basiert das heutige Stadtbild von Wolgast in wesentlichen Teilen auf barocker Architektur, mit dem historischen Rathaus als herausragendem Beispiel, bei weitgehend mittelalterlichem Straßengrundriss. Zu den wenigen in diesem Brand nicht zerstörten und damit noch heute verbliebenen Resten gotischer Baukunst zählt die Kirche St. Petri.

Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts kam es zu neuem Aufschwung durch Handel und Industrie. Es entstanden Speicher- und Handelshäuser. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts verfügten die in Wolgast vertretenen Reeder über 20 Handelsschiffe.[6]

Besonders sehenswert als gut erhaltene Fachwerkbauten waren die beiden großen Getreidespeicher am Stadthafen, der eine aus dem Jahr 1836. In ihnen sollen die letzten Steine des Schlosses verbaut sein. Der in unmittelbarer Nähe zur Peene-Werft stehende, 1843 für den Getreidegroßhändler Wilhelm Homeyer errichtete Speicher wurde in der Nacht vom 6. zum 7. Juni 2006 durch einen auf Brandstiftung beruhenden Großbrand vollständig zerstört.

Die Weltkriege überstand Wolgast ohne nennenswerte Zerstörungen. Dies ist vor allem auf die kampflose Übergabe der Stadt im Zweiten Weltkrieg am 30. April 1945 zurückzuführen.

Zu Zeiten der DDR wurde in der Stadt die Peene-Werft errichtet. Sie war auf Militärschiffbau ausgerichtet und hatte ca. 3500 Beschäftigte. Daneben wurde Wolgast zum Marinestützpunkt. Administrativ wurde Wolgast Kreisstadt des Kreises Wolgast im Bezirk Rostock. Die Einwohnerzahl stieg bis 1989 auf etwa 17.000.

Nach der politischen Wende wurden ab 1991 der historische Stadtkern und die Schlossinsel im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild mit seinem modernisierten Rathaus und den Speichergebäuden hat sich stark verbessert. Durch Stadtumbau und Wohnumfeldverbesserungen wurden die benachbarten großen Wohngebiete saniert.

Nach der Wiedervereinigung wurden die Marinestreitkräfte abgezogen. Im Zuge der Kreisgebietsreform des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1994 wurde der Kreis Wolgast-Land zusammen mit den Kreisen Anklam-Land und Greifswald-Land zum Landkreis Ostvorpommern zusammengefasst, dessen Kreissitz die Stadt Anklam ist. Seit Beginn der 1990er Jahre hat Wolgast deutlich an Einwohnern verloren. Grund dafür ist die Abwanderung aufgrund der angespannten Arbeitsmarktsituation in Mecklenburg-Vorpommern, vorwiegend in andere Bundesländer, aber auch die Stadtflucht in kleinere Umlandgemeinden.

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Zum 1. Januar 2012 wurden die Gemeinden Buddenhagen und Hohendorf nach Wolgast eingemeindet.[7]

Bürgermeister der Stadt Wolgast ist seit 2008 der parteilose Stefan Weigler. Er wurde von der Partei Die Linke nominiert und gewann in einer Stichwahl gegen den langjährigen Amtsinhaber Jürgen Kanehl von der SPD. Der aus 25 Abgeordneten bestehenden Stadtvertretung gehören seit 2009 acht Abgeordnete der Linken, fünf Abgeordnete der CDU, fünf Abgeordnete der Wählervereinigung „Bürger für Wolgast“, vier Abgeordnete der SPD, ein Abgeordneter der NPD und zwei unabhängige Einzelbewerber an.

Das Wappen wurde unter der Nr. 52 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold auf grünem Boden ein roter Zinnenturm mit abwechselnd von Blau und Gold senkrecht gestreiftem Kuppeldach und geschlossenem goldenen Tor zwischen zwei goldbewehrten, einander zugewendeten schwarzen Greifen, die auf den Bärten zweier senkrecht stehender abgewendeter schwarzer Schlüssel stehen und mit einer Pranke den Turm und mit den Fängen die Kuppel ergreifen.“

Das Wappen wurde 1997 neu gezeichnet.

Die Flagge der Stadt Wolgast ist längs gestreift von Gold (Gelb), Rot und Gold (Gelb), die goldenen (gelben) Streifen nehmen jeweils ein Sechstel, der rote Streifen nimmt zwei Drittel der Höhe des Flaggentuches ein. In der Mitte des roten Streifens liegt das Stadtwappen, fünf Sechstel der Höhe des roten Streifens einnehmend. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Partnerstädte von Wolgast sind Wedel in Schleswig-Holstein, Nexø auf Bornholm in Dänemark, Sölvesborg in Schweden und Karlino in Polen.

  • Das städtische Museum Kaffeemühle ist ein zweigeschossiger quadratischer Fachwerkbau auf Feldsteinsockel aus dem 17. Jahrhundert mit einem reizvollen Zeltdach.
  • Das Rungehaus ist das Geburtshaus des Malers Philipp Otto Runge.
Wolgast: Das Museum
Hafen
  • Recht gut erhalten ist die inzwischen sanierte mittelalterliche Innenstadt von Wolgast. Von den Bauten auf der herzoglichen Schlossinsel sind hingegen kaum Reste erhalten.
  • Die Petrikirche wurde von 1280 bis 1350 im gotischen Stil errichtet und bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts zu einer dreischiffigen Basilika umgestaltet. In der Gruft von 1587 befinden sich die Särge der letzten sieben Angehörigen der Herzogsfamilie von Pommern-Wolgast. Nach einem Brand wurde die Kirche 1713 wiederhergestellt. Vom Kirchturm aus bietet sich ein guter Überblick über die Stadt. Die Besichtigung der Gruft ist möglich.
  • Die Herz-Jesu-Kirche wurde 1910 errichtet und ist das Gotteshaus der in Wolgast ansässigen Katholiken, die zusammen mit den Katholiken der Stadt Anklam von der Kirchengemeinde Salvator betreut werden.
  • Das historische Rathaus ist ein zweigeschossiger Backsteinbau, dessen heutige Erscheinung durch die Wiederherstellung von 1718 bis 1724 bestimmt wird. Die Laternentürmchen am barocken Marktgiebel stammen von 1780. Spätgotische Reste sind am hinteren Giebel erhalten.
  • Die Gertrudenkapelle ist eine Kirche vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Die gotische Kapelle wurde als zwölfeckige Zentralbau aus Backsteinen errichtet und soll an das Heilige Grab in Jerusalem erinnern. Sie steht südlich der Bundesstraße 111 (Chausseestraße, B 111) auf dem Alten Friedhof und gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden der Stadt. Herzog Wartislaw IX. von Pommern ließ das Gebäude um 1420 als Hospitalkapelle außerhalb der Stadtmauern errichten.
  • Die Kapelle St. Jürgen aus dem 15. Jahrhundert ist ein einschiffiger Backsteinbau.
  • Das spätgotische Wohnhaus Burgstraße 9 stammt aus dem 16. Jahrhundert.
  • Denkmal aus den 1950er Jahren oberhalb der Bahnhofstraße für die Opfer des Faschismus, unter denen sich Sozialdemokraten, Kommunisten und Juden der Stadt befinden.
  • Der Wassermühlen-Brunnen ist eine bespielbare Brunnenskulptur, die im Jahre 2001 im Rahmen einer Kontakt-Kunst-Aktion der Bildhauer Hans-Werner Kalkmann und Jens Kalkmann unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger entstand. Kulturgeschichtlicher Hintergrund ist die Mahlsteinsammlung im Mühlen-Stein-Park in der Dr.-Theodor-Neubauer-Straße.
  • Das Bankgebäude am Rathausplatz 2 wurde von Hans Poelzig, dem Architekten des I.G.-Farben-Hauses in Frankfurt am Main und des Berliner Hauses des Rundfunks, entworfen.
  • Der historische Brunnen vor dem alten Rathaus zeigt auf zwölf Bildern die Geschichte Wolgasts.
  • Im Norden der Stadt liegt der Tierpark Tannenkamp.
  • Zwischen der Schlossinsel und dem Fischmarkt befindet sich ein Museumshafen, dessen Hauptattraktion die über 100 Jahre alte und bis nach der Wende eingesetzte Eisenbahnfähre „Stralsund“ ist.
  • Am Ufer des Peenestroms befindet sich der Dreilindengrund, der vor allem als städtische Badestelle genutzt wird.
  • Der alte Jüdische Friedhof am Paschenberg hinter dem Krankenhaus ist 2008 verwildert und unkenntlich. Der jüdischen Opfer der Shoa wird dort mit dem Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus gedacht.

Der größte und bekannteste Sportverein der Stadt ist der SV Motor 1949 Wolgast, dessen Sportler unter dem Vereinsnamen BSG Motor Wolgast bis 1990 vor allem in den Sportarten Judo und Kegeln sowie im Boxen bei DDR-Meisterschaften in Einzel- und Mannschaftswettbewerben erfolgreich waren. Die im Jahr 2001 als FC Rot-Weiß Wolgast ausgegliederte Fußballmannschaft erreichte 1963, 1977 und 1980 dreimal den Aufstieg in die DDR-Liga, die zweithöchste Klasse im Spielbetrieb des Deutschen Fußballverband der DDR. Im Bereich des Motorsports ist der MC Wolgast aktiv, der ebenfalls bei DDR-Meisterschaften erfolgreich war und bis in die Gegenwart auf der vereinseigenen Rennstrecke am Ziesaberg jährlich stattfindende Motocross-Wettkämpfe mit internationaler Beteiligung organisiert. Der Sportclub Wolgast hat unter dem Namen Wolgast Vandals seit 2006 eine American-Football-Mannschaft, die in der Verbandsliga Ost spielt. Weitere aktive Sportvereine in der Stadt bestehen unter anderem in den Bereichen Angeln, Handball, Kanusport, Pferdesport, Rudern, Schwimmen, Sportschießen, Segeln, Tanzen und Tauchen.

Wolgast ist Sitz des Amtes Am Peenestrom und gilt als Mittelzentrum in der Region. In der Stadt befinden sich ein Amtsgericht, ein Arbeitsamt, eine Dienststelle der Sozialagentur des Landkreises Ostvorpommern, das Kreiskrankenhaus Wolgast in Trägerschaft des Universitätsklinikums Greifswald, ein Ärztehaus, eine Musikschule und eine Außenstelle der Volkshochschule Ostvorpommern, eine städtische Bibliothek, eine Berufsschule und ein Gymnasium, sowie ein Polizeirevier und eine Inspektion der Wasserschutzpolizei. Das ehemalige Finanzamt Wolgast wurde mit Wirkung vom 1. August 2009 mit dem Finanzamt Greifswald am Standort Greifswald zusammengelegt.

Die Wirtschaft wird geprägt von der Peene-Werft mit ihren rund 800 Beschäftigten und diversen Zulieferbetrieben. Die Stadt besitzt weiterhin ein Existenzgründerzentrum sowie einen Stadthafen und einen Südhafen für Binnen- und Hochseeschifffahrt.

Der Hauptsitz der Volksbank Wolgast befindet sich in Wolgast.

Hafen Wolgast am Abend

Wolgast liegt an der Bundesstraße 111, die von der Bundesautobahn 20 kommend die Stadt durchquert und auf der Insel Usedom bis nach Ahlbeck an die polnische Grenze führt. Der Bau einer Ortsumgehung zur Entlastung vom Durchgangsverkehr, insbesondere in den touristisch wichtigen Sommermonaten, ist seit Mitte der 1990er Jahre geplant.

Die 1934 fertiggestellte Peenebrücke über den Peenestrom wurde nach der Sprengung gegen Ende des Zweiten Weltkrieges neu aufgebaut und 1950 wieder eröffnet. Ab 1996 begannen die Bauarbeiten für einen kompletten Neubau, der 1998 als Straßen- und 2001 als kombinierte Eisenbahnbrücke fertiggestellt wurde. Heute nennt man diese Brücke das „Blaue Wunder“.

Heute erfolgt über die seit 1863 bestehende Bahnstrecke Züssow–Wolgast Hafen und die seit 1876 bestehende Bahnstrecke Ducherow–Heringsdorf–Wolgaster Fähre ein direkter Bahnverkehr auf die Insel Usedom bis nach Świnoujście (Swinemünde) in Polen. Für den regionalen Bahnbetrieb ist auf diesem Gleisnetzbereich die private Usedomer Bäderbahn (UBB) zuständig. Hinzu kommen an den Sommerwochenenden Fernzüge der Deutschen Bahn AG aus Köln über Potsdam in das Seebad Heringsdorf.

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Wolgast
  • Albert Georg von Schwarz: Diplomatische Geschichte der Pommersch-Rügischen Städte Schwedischer Hoheit. Kapitel: Vom Ursprung der Stadt Wolgast. Hieronymus Johann Struck, Greifswald 1755, S. 282-298. (Google bücher).
  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 541–547 (Volltext).
  • Joachim Wächter: Wolgast im Mittelalter. Erst wendisches Zentrum, dann deutsche Stadt. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Heft 4/2007, ISSN 0032-4167, S. 18–23.
  • Karl Heller: Chronik der Stadt Wolgast, Greifswald 1829. (Digitalisat).
  • Berthold Heberlein: Beiträge zur Geschichte der Burg und Stadt Wolgast. Wolgast 1892
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Oskar Beyersdorf: Ueber die Slavischen Städtenamen Pommerns. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Baltische Studien. Band 25, Heft 1, Stettin 1874, S. 100
  3. Wilhelm Ferdinand Gadebusch: Chronik der Insel Usedom. W. Dietze, Anklam 1863, S. 243. (Digitalisat)
  4. ISBN 3-935319-23-1
  5. a b c Joachim Wächter: Wolgast im Mittelalter. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Heft 4/2002, S. 18–23.
  6. Übersicht der Preußischen Handelsmarine (E. Wendt & Co., Hrsg.), Stettin 1848, S. 29.
  7. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern


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Software Development Kit

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Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

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Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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