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Teterow

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
53.76666666666712.56666666666710Koordinaten: 53° 46′ N, 12° 34′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Höhe: 10 m ü. NN
Fläche: 47,17 km²
Einwohner:

8.893 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 189 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17166
Vorwahl: 03996
Kfz-Kennzeichen: LRO
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 106
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1-3
17166 Teterow
Webpräsenz: www.teterow.de
Bürgermeister: Reinhard Dettmann (parteilos)
Lage der Stadt Teterow im Landkreis Rostock
Über dieses Bild

Teterow [ˈteːtəroː] ist eine Stadt im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland), die im 13. Jahrhundert entstand. Zwischen 1952 und 1994 war Teterow Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. Die Stadt ist Sitz des Amtes Mecklenburgische Schweiz, dem 15 Gemeinden angehören, selbst aber amtsfrei. Sie ist eines der 18 Mittelzentren des Landes. Bekannt wurde Teterow durch seine Burgwallinsel und die jährlichen Motorradrennen auf dem Bergring.

Inhaltsverzeichnis

Stadtkarte von Teterow

Die Stadt liegt in einer Senke in der Mecklenburgischen Schweiz am Teterower See und ist der geografische Mittelpunkt von Mecklenburg-Vorpommern.

Südwestlich von Teterow entspringt die Kleine Peene und fließt in den Mühlenteich. Den Mühlenteich verlässt sie an der alten Stadtmühle (heute ein Restaurant) als Mühlbach und westlich davon als Freibach. Beide Bachläufe sind im Stadtkern größtenteils unterirdisch kanalisiert. Der Mühlbach folgt der Großen Bachstraße und fließt ab der Seestraße im offenen Kanal in den Teterower See. Der Freibach folgt der Straße Am Wall und entlang der Gasstraße in den Teterower See. Auch hier ist, im oberen Drittel der Gasstraße, eine Öffnung des Kanals geplant.

Die höchste Erhebung befindet sich mit 92,7 m über NN in den Heidbergen. Hier befindet sich auf dem Ehrenmal auch eine Aussichtsplattform. Weitere Erhebungen sind der Hollerberg mit 68 m, der Silberberg (63,7 m) bei Teschow, der Grambzower Berg (61,9 m) und das Hohe Holz (59,3 m).

Teterow ist in die eigentliche Stadt, die Teschower Siedlung, die Stadtrandsiedlung und die Plattenbaugebiete Teterow-Ost, Nord und West gegliedert. Historisch wurde die eigentliche Stadt in die Altstadt (das von den vier Ringstraßen umschlossene Gebiet zwischen den Stadttoren) und die Rostocker-, Malchiner- und Warener Vorstadt eingeteilt.

Zu Teterow gehören als Ortsteile die ehemaligen Dörfer Niendorf, Pampow und Teschow.

An die Stadt grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn im Südosten beginnend): Schorssow, Hohen Demzin, Groß Wokern, Groß Roge, Dalkendorf, Thürkow, Alt Sührkow, Malchin (im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Bis auf Malchin gehören alle Nachbargemeinden zum Landkreis Rostock.

Klimadiagramm von Teterow[2]

Teterow gehört der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas an. Es herrscht ganzjährig ein humides Klima vor. Im langjährigen Mittel von 1961-1990 beträgt die Jahrestemperatur in Teterow 8,0 °C und es fallen 544 mm Niederschlag. Damit ist das Klima in Teterow kälter und trockener, als im deutschen Mittel (8,4 °C / 700mm). Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 16,7 °C, der kälteste Monat der Januar mit 0,8 °C.

Der Name Teterow kommt aus dem Altpolabischen tetrev und stellt eine Ableitung von dem slawischen Wort für Birkhuhn dar. Meist wird aber der Auerhahn als Namensgeber angegeben, was eher unwahrscheinlich ist. Möglich ist auch die Ableitung des Namens von einem Personennamen. 1272 wird der Ort Thiterow, 1285 Teterowe, 1288 Thitterowe und 1352 auch Thetherow genannt.

Bereits im Neolithikum war der Raum Teterow besiedelt, ab 6. Jahrhundert v. Chr. von germanischen Stämmen. Nach deren weitgehendem Abzug zur Zeit der Völkerwanderung siedelten ab dem 6. oder 7. Jahrhundert in der Gegend um den Teterower See die slawischen Liutizen. Teterow war der Zentralort des Stammes der Zirzipanen. Ihr Einzugsgebiet erstreckte sich über eine Reihe von Burgwardbezirken wie Dargun, Krakow, Sukow und Altkalen. Im 9. Jahrhundert wurde auf der Insel im Teterower See ein Burgwall errichtet. Die Burg diente nicht nur als Fürstensitz, sondern auch als Kultstätte und Tempelort für die slawische Gottheit Svantovit. Unter dem Schutz der Burg entwickelte sich die am Westufer des Teterower Sees gelegene Siedlung zum Marktort.

Entgegen früherer Annahmen hatte die Burg im Teterower See keine überregionale Bedeutung. Sie war auch nicht Sitz des slawischen Fürsten Otimar, dieser wird heute auf der Burg Behren-Lübchin nordwestlich von Gnoien angenommen. In Auseinandersetzungen zwischen den slawischen Stämmen und ihren Fürsten untereinander, sowie mit deutschen und dänischen Fürsten war das Gebiet um Teterow zwischen Dänen, Pommern und Obodriten strittig. Im 11. und 12. Jahrhundert kam die Burg mehrfach unter dänische Herrschaft. Letztlich setzten sich die obodritischen Herren von Werle als Vasallen der sächsischen Herrscher durch, und die Region wurde Teil der Herrschaft Werle. Durch die Kriege war ein großer Teil der ansässigen Bevölkerung vernichtet worden. Um das Land zu entwickeln holten die Werleschen Fürsten deutsche Siedler ins Land und gründeten nahe bei der verlassenen Burgwallinsel zunächst ein Bauerndorf (Budorp) mit einem wendischen (also slawischem) Vogt.

St. Peter und Paul
Rostocker Tor

Um 1230 wurde neben dem Dorf Budorp die neue Stadt Teterow von den Werleschen Herren an der Straße von Rostock nach Malchin auf einem von Morast und Wasser umgebenen Hügel in der Nähe des Teterower Sees planmäßig angelegt. Die Bauern Budorps verlegten ihre Höfe in die Stadt und wurden Ackerbürger. In der Stadt lebten sowohl deutsche Kolonisten als auch wendische Bürger. Beide Bevölkerungsgruppen waren auch im Rat der Stadt, der um 1235 vermutlich von Fürst Nikolaus I. von Mecklenburg das Schweriner Stadtrecht verliehen wurde, vertreten. Ein wendischer Ritter vertrat auch in Teterow als Vogt die Macht des Landesfürsten. Die Stiftung und der Bau einer Kirche erfolgte ebenfalls ab ca. 1230.

Die Stadt war über zwei Dämme zugänglich, die die Stadt nach Norden und Süden öffnete. Vor diesen Dämmen liefen die Landstraßen aus verschiedenen Richtungen zusammen: im Norden die Landstraßen von Wokern, Güstrow, Appelhagen, Rostock und Jördenstorf; im Süden die Malchiner, Glasower und die Plauer Landstraße. Die Straßen wurden rechtwinklig angelegt und auf der planierten Hügelkuppe der Marktplatz, das Rathaus und die Kirche angelegt bzw. gebaut. Am 17. Dezember 1272 wurde Teterow erstmals als oppidum urkundlich erwähnt. (Die Urkunde war bis zum Zweiten Weltkrieg im Heimatmuseum ausgestellt und ging mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verloren.) Die am Ufer des Teterower See lebenden übrig gebliebenen Slawen siedelten sich in der Stadt Teterow an. In dieser Zeit entstand die Hechtsage. Die heutige Stadtkirche St. Peter und Paul entstand ab ca. 1270 (Chor) und war um 1350 vollendet.

1301 begann Magnus II. (Bischof zu Cammin) mit dem Bau der St. Marienkirche vor dem Stadtausgang Richtung Malchin. Diese Kirche entwickelte sich zu einer beliebten Wallfahrtskirche für Marienwallfahrten. Um Teterow herum wurde eine Stadtmauer gebaut, sie erstreckte sich entlang der heutigen Ringstraßen. Den Schutz verstärkten wassergefüllte Wallgräben, die durch die Kleine Peene gespeist wurden. Im 14. Jahrhundert wurden die beiden Stadttore (Rostocker und Malchiner Tor) erbaut. Sie bestanden jeweils aus dem bis heute erhaltenen Haupttor und einen Außentor. Ein drittes Stadttor, wohl mehr eine kleine Pforte, war das „Gänsetor“ an der Warener Straße. Dieses Tor wurde im 19. Jahrhundert abgebrochen.

Mitte des 14. Jahrhunderts brach in Teterow die Pest aus. Die Bevölkerungszahl ging von fast 2000 auf wenige Hundert zurück. In dieser Zeit nahmen zur Abwendung von Seuchen Hexenprozesse und antijüdische Ausschreitungen zu. 1357 wurde vom Papst über Teterow aus heute unklaren Gründen der Bann verhängt. Zwei Jahre später gelang es dem Teterower Priester Gerhard Vogelsang durch Vermittlung des Camminer Bischofs, die Auflösung des Bannes zu erwirken. Als Bedingung musste die St. Jürgens Kirche vor dem Rostocker Tor gebaut werden. 1492 wurde von Bürgermeister Hagen die Kapelle St. Gertruden vor dem Malchiner Tor gestiftet.

Die Reformation begann in Teterow um 1525. 1530 wurde die Teterower Pfarrkirche für ein bis zweimal im Monat ein evangelischer Gottesdienst gehalten. Glaubenskämpfe zwischen katholischen Priestern und den Reformatoren nahmen zu. 1553 wurde der evangelische Geistliche Dietrich Mayer umgebracht, 1554 der verantwortliche Orden aufgelöst und drei Vertreter auf dem Teterower Markt öffentlich enthauptet. Ein Bildersturm vernichtete 1559 den Großteil der Kunstwerke (Heiligenbilder, Reliquien, Altäre) in der Pfarrkirche und der St. Marienkirche, die durch den Ablasshandel und Wallfahrten besonders reich geworden war. Die Predigt auf Niederdeutsch wurde eingeführt und der evangelische Gottesdienst die Regel. 1591 wurde die zerstörte Marienkirche abgerissen.

Stadtplan angefertigt von Chr. A. Reinhard 1753

Vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) hatte Teterow ungefähr 1800 Einwohner. In dieser Zeit wurde Teterow mehrfach von versprengten Heeresteilen heimgesucht, die die Stadt verwüsten. Es kam zu Vergewaltigungen, Verschleppungen und Ermordungen durch die Besatzer. So zerstörte 1632 ein Großbrand die größten Teile der Stadt. Die Stadtmauer wurde im Krieg zu großen Teilen vernichtet. Auch die Gertrudenkapelle überlebte den Krieg nicht. Nach Ende des Krieges hatte Teterow noch eine Einwohnerzahl von 300. Vielfach wurde Land widerrechtlich angeeignet und die Bauern, die wirtschaftlich nicht mehr für sich sorgen konnten, in die Leibeigenschaft gezwungen.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erholte sich die Stadt wieder etwas. In dieser Zeit wurden die Stadtmauer und das Malchiner Außentor wieder ausgebessert. Das Rostocker Außentor dagegen und die St. Jürgenkapelle mussten abgerissen werden. Pastor Felix Fiedler gründete eine Stiftung zur Unterstützung armer Schulkinder. Am 18. August 1700 kam es jedoch zum zweiten Mal zu einer Feuersbrunst, die Teterow in wenigen Stunden fast vollständig vernichtete. Nach Kriegen und dem dritten Großfeuer im Jahr 1722 war die Stadtmauer zu großen Teilen zerstört und nutzlos geworden. Der verarmten Bevölkerung wurde erlaubt, sich aus den Trümmern Häuser zu bauen. So entstand zur Mitte des 18. Jahrhunderts die Ringstraße. Während des Siebenjährigen Krieges wurden auch viele Teterower eingezogen. Einige gerieten dabei in österreichische Gefangenschaft. Beim vierten großen Stadtbrand 1793 wurde der westliche Stadtteil (Köthelsches Viertel) vernichtet.

Im 19. Jahrhundert wuchs Teterow über seine mittelalterlichen Grenzen hinaus. Mit dem Aufkommen der Industrie (Schevens Maschinenfabrik, Müller Feldbahnen und Waggonfabrik, Zuckerfabrik, Brikettfabrik für Torfbriketts, Maschinenfabrik Lohff, Drahtzaunfabrik Moritz Hinzenstern) und der Zunahme der Bevölkerung entstanden die Rostocker Vorstadt im Nordwesten, die Warener Vorstadt im Süden und die Malchiner Vorstadt im Osten. 1850 brach in Teterow die Cholera aus. 1860 wurde in Teterow die erste Volksschule gebaut, 1868 die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

Rathaus am Marktplatz
Neoklassizistischer Bahnhof

Unter Franz von Pentz, Bürgermeister von 1880 bis 1908, nahm Teterow einen bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Viele Betriebsgründungen erfolgten, das Kaiserliche Postamt, zwei Schulen, eine Turnhalle und das das Städtische Krankenhaus wurden gebaut. 1888 wurde auf dem Wilhelmplatz ein Kriegerdenkmal errichtet, die Heidbergsallee angelegt (die später nach v. Pentz benannt wurde) und auf dem Friedrich-Franz-Platz der Bismarck-Stein (ein Findling aus der Pampower Feldmark) aufgestellt. 1908 ließ v. Penz einen neuen Friedhof anlegen, auf dem er selbst noch vor der Fertigstellung der Anlage im gleichen Jahr als erster beerdigt wurde.

Als das 1708 gebaute Rathaus auf dem Marktplatz nicht mehr den Anforderungen genügte, beschloss man -ebenfalls unter Bürgermeister v. Penz- ein neues zu bauen. Das alte wurde 1908 abgerissen und am 20. November 1910 an der gleichen Stelle ein neues Rathaus eingeweiht. Seit dem 17. Mai 1914 verschönert der Hechtbrunnen, ein von Wilhelm Wandschneider gestalteter Brunnen mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Hecht, den Marktplatz.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurden ab August 1914 auch viele männliche Einwohner Teterows eingezogen. In den mecklenburgischen Regimentern dienten sie zumeist an der Westfront. Mehrere hundert Teterower bezahlten den Kriegseinsatz mit ihrem Leben. Auf Initiative der heimgekehrten Kriegsteilnehmer wurde 1927, an Stelle eines vor dem Krieg geplanten Aussichtsturmes, in den Heidbergen das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet.

1930 wurde in den Heidbergen eine Grasrennbahn für Motorräder eingeweiht, für die sich der Name Bergring einbürgerte der schließlich offiziell wurde, und die bis heute jährlich zum Bergringrennen an Pfingsten tausende Zuschauer anzieht. Ab 1935 wurden die Eigenheimsiedlungen am Appelhäger Weg und an der Teschower Landstraße gebaut.

Wie in ganz Deutschland war auch in Teterow ab 1933 die Verfolgung Andersdenkender und die Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten an der Tagesordnung. Am 9. November 1938 wurde die Teterower Synagoge von SA-Männern verwüstet. Die jüdische Gemeinde musste die Kosten für den Abriss des zerstörten Gotteshauses tragen. Während des Zweiten Weltkrieges mussten zahlreiche Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern in Teterow und Umgebung Zwangsarbeit verrichten. Die Opfer dieser Zwangsarbeit sind auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof begraben.

Im Zweiten Weltkrieg fielen zahlreiche Soldaten aus Teterow. Die Stadt selbst überstand den Krieg weitgehend unzerstört. Anfang Mai 1945 rückte die Rote Armee in Teterow ein. Es kam zu Massenvergewaltigungen, Abtransport noch vorhandener Männer und Plünderungen. Zu Kriegsende begingen mindestens 300, nach anderen Berichten 600 Menschen Selbstmord.[3][4][5] Am 2. Mai brannte das als Hilfslazarett dienende und mit Verwundeten überfüllte Kurhaus ab. Die Verwundeten in den anderen Lazaretten konnten kaum noch versorgt werden.[4] Im Sommer brachen Seuchen in der Stadt aus. Ende 1945 wurden unter „Werwolf“-Vorwurf 23 Jugendliche - überwiegend 15 bis 17 Jahre alt- in das NKWD-Lager Fünfeichen verbracht, ein Teil weiter zur Zwangsarbeit nach Sibirien. 21 Jungen kehrten 1948 zurück.[6]

Am 25. Juli 1952 entstand bei der Auflösung der Länder aus dem Ostteil des ehemaligen Landkreises Güstrow, dem Nordteil des Landkreises Waren und dem Westteil des ehemaligen Landkreises Malchin der Kreis Teterow. Am 1. September 1952 wurde Teterow Kreisstadt, die Orte Niendorf, Pampow und Teschow wurden eingemeindet.

Mehrere hundert Demonstranten forderten am 17. Juni 1953 vor dem Untersuchungsgefängnis die Freilassung politischer Häftlinge, einige wurden tatsächlich freigelassen. Nach der Verhängung des Ausnahmezustands wurden politische Forderungen wie die deutsche Wiedervereinigung laut. Erst sowjetische Truppen stoppten mit Schüssen am Abend den Auflauf.

Ende der sechziger Jahre begann in Teterow der Bau von Plattenbausiedlungen: 1966-1968 wurde das Neubaugebiet West, sowie 1972-1975 das Wohngebiet Ost mit 420 Wohnungen, Schule, Sporthalle, Kaufhalle und Kindereinrichtung gebaut. 1974 wurde die Umgehungsstraße zwischen Platz des Friedens und Schützenplatz fertiggestellt. 1980 erfolgte die Grundsteinlegung für das Wohngebiet Nord mit 450 Wohnungen, Schule und Sporthalle.
1981 verursachten Hochwasser nach sintflutartigen Regenfällen schwere Schäden an Straßen und Gebäuden.

Altstadt mit orthogonalem Straßennetz
Saniertes Haus mit historischer Reklame

Am 19. Oktober 1989 fand in Teterow das erste Friedensgebet in der Kirche Peter und Paul statt. Etwa 500 Bürger nahmen daran teil. Am 13. Februar 1990 zog der Rat der Stadt wieder in das Rathaus ein, das während der DDR-Zeit durch die sowjetische Besatzung und die Volkspolizei benutzt worden war. Am 6. Mai fand die erste demokratische Kommunalwahl nach der Wende statt.
Seit dem 3. Oktober 1990 gehört Teterow zum neu gegründeten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Nach der Wende wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert; das Stadtbild hat sich stark verbessert.
Im Zuge der Zusammenlegung der Kreise Teterow, Güstrow und Bützow am 12. Juni 1994 wurde Güstrow zum Verwaltungssitz des neuen Landkreises Güstrow. Teterow war dann bis 2004 amtsfreie Stadt und Sitz des umliegenden Amtes Teterow-Land. Seit 1. Juni 2004 ist die Stadt Amtssitz des Amtes Mecklenburgische Schweiz selbst aber amtsfrei.

Am 31. Dezember 2005 hatte Teterow 9535 Einwohner (4619 männlich, 4916 weiblich). Im Jahr 2006 waren in Teterow 93 Ausländer registriert. Herkunftsländer der in Teterow gemeldeten Ausländer sind Ägypten, Armenien, Australien, Bolivien, Bulgarien, Griechenland, Indien, Jordanien, Kasachstan, Polen, Russland, Schweiz, Serbien-Montenegro, Thailand, Türkei, Ukraine, Vietnam[7].

Im März 2007 waren in Teterow 1121 Menschen arbeitslos gemeldet (davon 581 Männer und 540 Frauen)[8].

Alterspyramide Teterow


Alter männlich weiblich Gesamt
<5 175 210 385
5-10 174 154 328
10-15 145 143 288
15-20 326 313 639
20-25 346 274 620
25-30 333 249 582
30-35 225 193 418
35-40 303 289 592
Alter männlich weiblich Gesamt
40-45 412 407 819
45-50 394 351 745
50-55 403 429 832
55-60 320 284 604
60-65 262 279 541
65-70 310 374 684
70-75 252 301 553
>75 239 666 905

Stand: 31. Dezember 2005[9]

Jahr Einwohner
1347 ca. 2000
1353 ca. 200
1496 585
1618 ca. 1800
1650 ca. 300
1763 1364
Jahr Einwohner
1867 5063
1875 5247
1880 5675
1895 6626
1933 8058
1939 7816
Jahr Einwohner
1950 11.010
1971 11.190
1981 11.733
1988 11.431
1989 11.438
1996 10.719
Jahr Einwohner
31.12.2003 9702
31.12.2004 9647
31.12.2005 9535
30.06.2006 9498
Katholische Kirche

Traditionell war im Gebiet Mecklenburgs das Christentum, seit Einführung der Reformation der evangelisch-lutherische Glaube, als Volkskirche vorherrschend. Im späten 19. Jahrhundert entstand wieder eine katholische Kirchengemeinde in der Stadt. Eine jüdische Gemeinde existierte in Teterow wieder seit dem 18. Jahrhundert, nachdem einige Juden aus Teterow 1492 in Sternberg verbrannt worden waren. Die evangelische Kirchgemeinde spaltete sich in der Zeit des Nationalsozialismus in eine Gemeinde der Bekennenden Kirche und eine Gemeinde der Deutschen Christen. Die Gemeinde der Bekennenden Kirche musste bis 1942 ihre Gottesdienste im Gemeindehaus abhalten. Die Katholische Kirchengemeinde erfuhr nach 1945 eine Verstärkung durch Umsiedler aus der Tschechoslowakei und aus Schlesien. Der gesellschaftspolitisch verordnete Atheismus in der DDR führte dazu, dass die Mehrheit der Einwohner heute konfessionslos ist.

Die größten christlichen Kirchgemeinden sind die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde (ca. 1800 Gemeindeglieder) und die Katholische Kirchengemeinde. Außerdem gibt es zwei Freikirchliche Gemeinden, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Teterow-Malchin-Dargun (Baptisten) und die charismatisch orientierte Freie Christengemeinde Teterow. Weiterhin besteht in Teterow eine Neuapostolische Kirchgemeinde.

1762 legte die Jüdische Gemeinde in Teterow einen Friedhof an. Die Gemeinde zählte bis zu 120 Mitglieder. 1932 erfolgte die letzte Bestattung auf dem Jüdischen Friedhof Teterows. Die Gemeinde war zu dieser Zeit bereits stark geschrumpft, da zunehmender Antisemitismus in den zwanziger Jahren zur Abwanderung von jüdischen Deutschen in die Großstädte führte. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann auch in Teterow die offizielle Ausgrenzung der jüdischen Deutschen aus der Gesellschaft. Von 1805 bis 1938 existierte in der Großen Knickhäger Straße eine Synagoge mit Religionsschule. Sie wurde in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 durch SA-Leute zerstört und musste auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgerissen werden. Zwei Geschäfte jüdischer Inhaber wurden am 10. November ebenfalls zerstört. Die letzten Teterower Juden wurden im Sommer 1942 in die Vernichtungslager und das KZ Theresienstadt deportiert.

Bürgermeister ist seit dem 6. Juni 1990 Dr. Reinhard Dettmann (parteilos). Er wurde am 9. Dezember 2001 zum ersten Mal in einer Direktwahl von den Teterowern für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Bei der Bürgermeisterwahl im September 2009 wurde Dr. Dettmann für weitere acht Jahre im Amt bestätigt.

Die Stadtvertretung setzt sich gemäß den Ergebnissen der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 aus 8 Vertretern der CDU, 6 Vertretern der Linkspartei, 4 der SPD, 2 der UTF (Unabhängige Teterower Fraktion) und einem Vertreter der FDP zusammen. (Stand: Jun 2009)

Die Stadtvertreter haben sich zu folgenden Fraktionen zusammengeschlossen:

Fraktion Sitze
CDU / FDP 9
SPD / UTF 6
Die Linke 6

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 57 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold ein vorwärts gekehrter blauer Topfhelm mit zwei an gekreuzten blauen Stäben befestigten grünen Pfauenfederrosetten mit goldenen Butzen, begleitet: oben von einem facettierten blauen Stern, beiderseits von einem roten Tatzenkreuz.“

Das Wappen wurde 1997 neu gezeichnet.

Das Teterower Stadtwappen zeigt auf goldenem Grund einen vorwärts gekehrten blauen Topfhelm mit zwei an gekreuzten blauen Stäben befestigten grünen Pfauenfederrosetten mit goldenen Butzen. Damit wird das Oberwappen von Nikolaus I. als Stadtgründer und Stadtherrn wiedergegeben. Der facettierte, sechsspitzige, blaue Stern, der das Wappen oben begleitet und die roten Tatzenkreuze links und rechts sind vermutlich aus dem Siegelbild übernommenes Zierrat. Erstmals als Abdruck überliefert ist es jedoch schon 1353.

Im Herbst 1943 wurde Teterow durch den nationalsozialistischen Reichsstatthalter ein neu gestaltetes Wappen verliehen, das jedoch nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder seine Gültigkeit verlor. Es zeigte einen nach rechts gekrümmten goldenen Hecht auf grauem Grund mit einer silbernen Glocke um den Hals.

Die Teterower Stadtflagge ist eine horizontale Trikolore und zeigt die Farben blau, gelb und grün. Sie wird an örtlichen Festtagen auf dem Rathaus gehisst und auch von den Bürgern der Stadt gern verwendet.

  • Bad Segeberg, Schleswig-Holstein
  • Scheeßel, Niedersachsen
  • Białogard, Polen
  • Kunszentmárton, Ungarn
  • Šiauliai, Litauen
  • Faxe, Dänemark
  • Johnson City, USA
Theater Uhrenschule
Rennfahrer: Wegweiser zum Bergring

In der ehemaligen Uhrenschule auf dem Schulkamp ist das Junge Theater Teterow als „JTT im THUSCH“ (Junges Theater Teterow im Theater Uhrenschule) zuhause. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Galerie des Kunstvereins Teterow.

Neben Motorsport und Fußball werden auch Wassersport, Reitsport ("Pferdesportverein-Teterow e.v."), Tennis, Handball, Tischtennis, Kegeln und Eishockey (Teterower Hechte) von Vereinen gepflegt.

Hauptartikel: Teterower Bergring

Motorsportbegeisterte Teterower führten in den zwanziger Jahren die ersten Motorrad-Rennen in und um Teterow durch. Der Wunsch nach einer „richtigen“ Rennstrecke kam auf und wurde schnell die Tat umgesetzt. Auf dem Schlachterkamp in den Heidbergen entstand die neue Grasrennbahn und am 29. Juni 1930 fand das erste Rennen statt. Bald schon bekam die Rennstrecke den Namen Bergring, der dann auch offiziell wurde. In den dreißiger Jahren erfreuten sich die Bergringrennen steigender Beliebtheit und zogen tausende Zuschauer an.

Bis heute findet jedes Jahr zu Pfingsten auf dem Bergring, der größten Natur-Grasbahn Europas das internationale Bergringrennen statt. Es wird jährlich von fast 30.000 Zuschauern besucht. Dabei sind und waren die Rennen um den „Bergringpokal“ (seit 1958) und den „Goldenen Helm“ (1974-2006) sowie seit 2007 das Rennen um das "Grüne Band" die Höhepunkte. In der Arena am Kellerholz finden seit der Eröffnung im Jahr 2002 mehrmals im Jahr Speedway-Rennen statt, wobei das Rennen um den „Goldenen Auerhahn“ traditionell am Pfingstsonnabend der sportliche Höhepunkt des Jahres ist.

Am Pfingstsonntag 2010 ereignete sich ein tödlicher Unfall. Der Brite Vincent Kinchin stürzte so schwer, dass er wenig später im Krankenhaus von Güstrow verstarb. Die Rennleitung brach darauf hin die Traditionsveranstaltung ab, unmittelbar vor den Finalläufen um das Grüne Band des ADAC und dem Bergringpokal.

Die ersten Fußballvereine waren die Mannschaften Germania (1910) und Obotritia Teterow (1912-1945). 1926 und 1930 konnte ATV Vorwärts den Landesmeistertitel gewinnen. Der größte Erfolg nach dem Zweiten Weltkrieg gelang der BSG Einheit Teterow mit dem Gewinn der Bezirksmeisterschaft und dem Aufstieg in die II. DDR-Liga. Nach einem Jahr folgte jedoch wieder der Abstieg. Bis 1971 wurde die Mannschaft bis in die Kreisklasse heruntergereicht, wo der Teterower Fußball seinen Tiefpunkt erreichte. Am 24. Juli 1990 wurde der SV Teterow 90 gegründet, der seit dem Aufstieg 1993 in der Landesliga spielt.[11] Die Heimspiele des SV Teterow 90 werden im Bergring Stadion am Ortsausgang in Richtung Malchin ausgetragen. Neben dem SV Teterow 90 und dem SV Eintracht Teterow (beides reine Fußballvereine) wird auch vom SV Blau-Weiß Teterow - neben Eishockey, Tischtennis und Volleyball - Fußball angeboten.

Der Teterower See ist ein gutes Segelrevier für Jollen und Kutter. Die Abteilung Segeln des SSV Einheit Teterow und der Teterower Seesportverein führen regelmäßig Regatten durch. Beliebteste Bootsklasse ist der Pirat, auch Kuttersegeln findet statt. Ein Höhepunkt im Segeljahr ist das Teterower Seesportfest.

Blick vom Mühlenteich zur Stadtkirche
Malchiner Tor
  • Die Stadtkirche St. Peter und Paul wurde ab ca. 1270 erbaut. Die ältesten Teile der Kirche mit dem Chor und der Sakristei auf der Nordseite zeigen spätromanische Formen, die weitere Kirche ist als gotische Basilika ausgeführt worden. Der in Backstein errichtete Altarraum hat ein Kreuzrippengewölbe. Im Chor der Kirche befinden sich wertvolle mittelalterliche Fresken (ca. 1350). Wertvoll sind auch ein Renaissance-Altar an der Westwand des Nordschiffs und eine Renaissance-Kanzel in der Turmhalle sowie das mittelalterliche Taufbecken aus gotländischem Kalkstein. Sehenswert sind auch das Triumphkreuz im Hauptschiff und die Madonna mit Kind auf der Mondsichel, ein hölzernes Relief aus dem 16. Jahrhundert. Die übrige Innenausstattung mit dem Hauptaltar ist neugotisch und wurde bein Durchbau der Kirche von 1877 bis 1880 eingebaut. Seit dem 9. November 1990 steht in der Kirche ein Mahnmal eines Teterower Schmiedes für die "Wende"-Zeit. Es ist aus dem Stahl eines Schützenpanzerwagens gefertigt und trägt das Bibelzitat "Schwerter zu Pflugscharen", das von der Friedensbewegung in der DDR verwendet wurde. Der in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtete Turm hat eine Höhe von 38 m. Außen an der Nordseite der Kirche wurde ein altes, beschädigtes, ebenfalls mittelalterliches Taufbecken aufgestellt.[12]
  • Das Rathaus wurde 1910, nach dem Abriss des 1708 gebauten Rathauses, am Marktplatz errichtet.
  • Auf dem Teterower Marktplatz befindet sich eine am 28. Oktober 1995 eingelassene Gedenkplatte, die den geographischen Mittelpunkt Mecklenburg-Vorpommerns kennzeichnet, und der an die Schildbürgerstreiche erinnernde Hechtbrunnen. Er wurde nach Entwürfen des Plauer Bildhauers Wilhelm Wandschneider gebaut und 1914 eingeweiht. Das neubarocke Rathaus wurde 1910 errichtet.
  • Die beiden Stadttore, das Rostocker und das Malchiner Tor, aus dem 14. Jahrhundert sind gotische Backsteinbauten. Beide haben annähernd quadratische Grundrisse. Die spitzbogigen Durchfahrten sind nachträglich vergrößert worden. Die oberen Abschlüsse wurden im 16. Jahrhundert verändert. Das Malchiner Tor diente im 19. Jahrhundert als Stadtgefängnis und beherbergt seit 1990 das Stadtmuseum. Neben den Gefängniszellen, die besichtigt werden können, informiert es über die slawische Frühgeschichte, sowie über die Orts- und Regionalgeschichte. Die Sammlungen des früheren Teterower Museums sind 1945 verloren gegangen. Die Tore sind die Reste der Befestigungsanlagen aus dem 15. Jh., die an dem Verlauf der bogenförmigen Ringstraße erkennbar ist.
  • Die Stadtmühle aus dem Jahr 1800 ist ein Beispiel für Bauten des Wiederaufbaus nach dem Stadtbrand von 1793. Das eingeschossige Fachwerkgebäude mit Mansardwalmdach dient seit den 1990er Jahren als Gaststätte und Kulturzentrum. Weitere nennenswerte historische Gebäude sind das ehemalige Torschreiberhaus am Malchiner Tor, das Pfarrhaus am Kirchplatz sowie das ehemalige Hospital am Hospitalsteig.
  • Auf der Burgwallinsel im Teterower See befand sich ehemals eine slawische Siedlungsstätte. Bis ins frühe Mittelalter war die Insel über eine 750 m lange Holzbrücke zu erreichen. Diese brannte ab. Heute verkehrt eine Seilfähre.
  • Die Gutsanlage Teschow, auf der sich das Schloss Teschow befindet, war im 16. Jahrhundert ein Lehen der Familie Wutzen. Der Besitzer wechselte dann mehrmals, bis sich das Gut 1835-1945 im Besitz der Adelsfamilie von Blücher befand. Mitte der Neunziger Jahre wurde das Schloss von seinem neuen Besitzer zu einem Golf-, Schloss-, Wellness- und Sporthotel ausgebaut und 2001 eröffnet. Es ist von einem 8 Hektar großem Park und einer etwa 100 Hektar großen Golfanlage umgeben.[13]
Denkmal für Verfolgte des Naziregimes am Mühlenteich
Ehrenmal auf dem sowjetischen Friedhof an der Bahnhofstraße
  • Von der 1882 auf dem Wilhelmsplatz errichteten einstigen Siegessäule in Erinnerung an die 1870/71 Gefallenen des Amtsgerichtsbezirkes Teterow blieb der in den Eingangsbereich des Friedhofes versetzte Sockel mit der Namenstafel erhalten.
  • Ein „Bismarck-Stein“ wurde 1902 in Form eines gewaltigen Granitfindlings am damaligen Friedrich-Franz-Platz (heute Gertrudensteig) aufgestellt. Zur DDR-Zeit war ein „VVN“-Zeichen am Stein angebracht. Seit 1998 trägt er wieder ein metallenes Bismarck-Medaillon.
  • Das Ehrenmal in den Heidbergen wurde 1927 nach Plänen des Architekten Paul Korff zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges gebaut und stellt ein in die Erde gestecktes Schwert dar. Es ist 21 m hoch und als Stahlbetonbau mit Außenverkleidung aus Hartbrandsteinen errichtet. Dem Bauwerk ist eine Plattform vorgelagert, die über drei Stufen zur Krypta führt. Am oberen Teil der Flügelmauern sind die Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Teterower verzeichnet. Die Stadt Teterow hat am Volkstrauertag 1999 flankierend zwei Tafeln zum Gedenken an die Gefallenen und an die (anderen) Opfer des Zweiten Weltkrieges angebracht. Auf den Turm, dessen Aussichtsplattform nicht überdacht ist, gelangt man über die Rückseite des Ehrenmals.
  • Denkmal mit Bronzeplastik des Bildhauers Wolfgang Eckardt aus dem Jahre 1970 für die Verfolgte des Naziregimes am Mühlenteich beim Ausgang der Von-Pentz-Allee
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof aus dem Jahre 1945 in der Bahnhofstraße/Ecke Nils-Stensen-Straße zur Erinnerung an 73 Soldaten der Roten Armee sowie Zwangsarbeiter(innen) und Kriegsgefangene. Die Anlage ist nicht zugänglich.
  • Auf dem Friedhof St. Georg befinden sich lange Gräberreihen von 135 deutschen Soldaten mit Sterbejahr 1945, 89 namentlich genannt, 46 in einem Gemeinschaftsgrab. Es handelt sich überwiegend um Verstorbene der Lazarette in der Stadt und Umgebung.
  • Ein großes Gedenkkreuz auf dem Friedhof über einem Massengrab steht „Zur Erinnerung an die Frauen, Männer und Kinder, die mit Kriegsende 1945 ihrem Leben in Teterow ein Ende setzten“, Selbsttötungen unter dem Eindruck der Ereignisse nach dem Einmarsch der Roten Armee Anfang Mai 1945.
  • Eine Gedenktafel von 2003 in der Nähe der Grasrennbahn über einem Massengrab trägt die Inschrift: „Hier ruhen 48 Opfer des Zweiten Weltkriegs, die infolge Hunger und Seuchen ihr Leben verloren. Gedenket Ihrer!“ Alle -vom Säugling bis zum Greis- starben 1946.
  • Gedenktafel von 1988 an die zerstörte Synagoge und die jüdischen Opfer der Shoa an der Toreinfahrt des Hauses Große Knickhäger Straße 22
  • Gedenktafel von 1988 an einem Pfosten des Eingangstors zum Jüdischen Friedhof, vor dem Städtischen Friedhof an der Ausfahrt nach Neukalen am „Galgenberg“, an die jüdische Geschichte Teterows

In der Stadt gibt es eine Reihe von Industriebetrieben, Bauunternehmen und viele Handels- und Handwerksbetriebe. Die bekanntesten industriellen Unternehmen sind die Teterower Fleisch GmbH (Schlachtbetrieb), Miltenyi Biotec (Biotechnologie), Fibron AG (Filtertechnik), Feinmechanisches Zentrum GmbH (Präzisionsmechanik), Neue Teterower Kunststoffe GmbH (Kunststoffprodukte), CornPack (Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen) und die Firma Robin (Kunststoffprodukte).

Teterow war nach der Wende der erste Ort in der ehemaligen DDR, in dem Aldi eine Filiale eröffnete. Aufgrund des großen Einzugsbereiches bis zur Eröffnung weiterer Filialen wurde zunächst eine große, leerstehende Halle an der Rostocker Straße als Gebäude ausgewählt. Bis zum Umzug in das neu gebaute Einkaufszentrum in der Poggestraße war dies die größte Aldi-Filiale in Deutschland.

  • Bocksbergweg (an der B 108, am Ortsausgang in Richtung Rostock)
  • Vietsmorgen (an der B 108, am Ortsausgang in Richtung Rostock)
  • Niendorfer Furt (an der B 104, am Ortsausgang in Richtung Neubrandenburg)
  • Pampow-Koppelberg (an der B 104, am Ortsausgang in Richtung Neubrandenburg)

Es gibt Pläne für die Errichtung eines Einkaufszentrums am Fischersteig 2008.

Straßenschilder in Teterow

1864 wurde der Teterower Bahnhof gebaut und am 14. November 1864 die Bahnstrecke Güstrow–Neubrandenburg eingeweiht, ein Teilstück der Verbindung Hamburg - Stettin. Am 5. November 1884 wurde eine weitere Bahnverbindung eingeweiht, die bis zum 1. Juni 1996 Teterow mit Gnoien verband. Heute gehört Teterow zum Gebiet des Verkehrsverbundes Warnow und liegt an der Eisenbahnstrecke zwischen Neubrandenburg und Güstrow, die von Regional-Express-Zügen der DB und Zügen der OLA befahren wird. Direkte Bahnverbindungen bestehen mit Bützow (Anschluss an die IC-Relation Hamburg–Rostock–Stralsund), Lübeck, Neubrandenburg, Pasewalk, Schwerin, Szczecin und Ueckermünde.

Der regionale Omnibusverkehr wird von der Omnibusverkehrsgesellschaft Güstrow (OVG), die in Teterow einen Betriebshof unterhält, betrieben. Einen innerstädtischen Busverkehr gibt es mangels Nachfrage nicht mehr.

Teterow liegt am Schnittpunkt der Bundesstraßen 108 (Richtungen Rostock und Waren) und 104 (Richtungen Schwerin und Neubrandenburg). Eine Landesstraße führt nach Krakow am See (L 11), sowie Kreisstraßen nach Neukalen (K 50), Wattmannshagen (K 30) und Ziddorf (K 44). Ursprünglich verliefen die Hauptverkehrsstraßen durch die Teterower Innenstadt. Die 1974 gebaute Verbindungsstraße zwischen dem Platz des Friedens und dem Schützenplatz entlastet den gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern mit seinen nicht autogerechten Straßen vom Durchgangsverkehr.

Die nächste Autobahn-Abfahrt an der Bundesautobahn 19 befindet sich 18 km entfernt an der B 104 bei Vietgest.

In 35 km Entfernung befindet sich der Flughafen Rostock-Laage.

Alte Post

Wie andernorts auch, so wurden in Teterow Hauptstraßen nach den Orten benannt, in deren Richtung sie führten. So gab es in Teterow die Rostocker Straße, die Malchiner Straße und die Warener Straße. Als die Stadt im 19. Jahrhundert über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus wuchs, wurden die neuen Straßen nach Mitgliedern des mecklenburgischen Herrscherhauses (Friedrich-Franz-Straße, Johann-Albrecht-Straße), dem deutschen Kaiser (Wilhelmplatz) und dem „Reichsgründer“ Otto von Bismarck (Bismarckstraße) benannt.

In der Zeit des Nationalsozialismus gab es die ersten Umbenennungen: die Warener Straße wurde zur Adolf-Hitler-Straße, der Wilhelmplatz zum Hindenburgplatz.

Nach dem Ende des Dritten Reiches wurden die Straßennamen wieder „entnazifiziert“. Während der SED-Diktatur wurden Teterows Straßen stattdessen, wie überall in der DDR, nach führenden Funktionären der SED oder sozialistischen Leitbildern benannt.

  • die Rostocker Straße wurde zur Wilhelm Pieck-Straße,
  • die Malchiner Straße zur Otto Grotewohl-Straße,
  • die Johann-Albrecht-Straße zur Friedrich Engels-Straße,
  • die Warener Straße zur Ernst Thälmann-Straße,
  • die Friedrich-Franz-Straße zur Karl Marx-Straße,
  • die v.-Moltke-Straße zur Rudolf Breitscheid-Straße.

Nach der Wende wurde diesen Straßen meist wieder der ursprüngliche Name zugewiesen. Die Friedrich-Engels-Straße dagegen heißt heute v.-Thünen-Straße und die Karl-Marx-Straße wurde in Niels Stensen-Straße umbenannt. Die in der DDR-Zeit erbaute Erich Weinert-Straße wurde in die Poggestraße umbenannt.

Neben der Grundschule auf dem Schulkamp und der Regionalschule gibt es ein Gymnasium, das seit 2002 den Titel Europaschule trägt. Es wird von etwa 800 Schülern besucht. Außerdem gibt es eine Förderschule, eine Musikschule, das Berufsbildungszentrum Teterow und vier Kindertagesstätten.

  • Johann Heinrich von Thünen (1783–1850), Landwirt, Wirtschafts- und Agrarwissenschaftler, Pionier der Wirtschaftsgeografie, 1. Ehrenbürger Teterows.
  • Hermann (Carl Friedrich) Pogge (1831–1900), Landwirt auf Roggow und Enkel von Carl Pogge
  • William Mantle, Gaswerkdirektor
  • Heinrich Koch (1861–1922), Müllermeister, Besitzer der Teterower Bornmühle
  • Horst Klinkmann (geb. 1935), Spezialist für Nierenheilkunde und Blutreinigung, einer der bedeutendsten Mediziner der DDR, Aufsichtsratsvorsitzender von Hansa Rostock
  • Willi Peterss (1923–2009), langjähriger Rennleiter des Teterower Bergrings
  • Constantin Kirchhoff (1764–1833), Apotheker, Entdecker des Stärkezuckers
  • Hans-Jürgen Abraham (1909–1978), Jurist
  • Hertha Bothe (1921–2000), Aufseherin in verschiedenen Konzentrationslagern
  • Hans G Helms (1932–2012), Schriftsteller und Komponist
  • Horst Klinkmann (* 1935), Mediziner, Spezialist für Nierenheilkunde und Blutreinigung, ehemals Aufsichtsratsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock
  • Ulrich Adam (* 1950), Politiker
  • Gerd Kische (* 1951), Fußballspieler des FC Hansa Rostock
  • Torsten Stoll (* 1964), Schauspieler
  • Marcel Gleffe (* 1979), Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse, sogenannter „Retter von Utøya“
  • René Lange (* 1988), Fußballspieler
  • Franz von Penz (1850-1908), besonders verdienter Bürgermeister von Teterow (1880-1908)
Skulptur am Platz des Friedens: „Wat futsch is, is futsch.“

Der Legende nach, die ab etwa 1830 auftauchte, besuchte Marschall Blücher einmal inkognito seine Verwandten in Teschow am Teterower See. Aufgrund der Feuergefahr - Teterow hatte damals viele sehr niedrige mit Rohr gedeckte Häuser - war es in Teterow verboten, Tabakpfeifen ohne Deckel zu rauchen, wovon Blücher jedoch keine Ahnung hatte und so rauchte er ganz unschuldig seine offene Pfeife. Dies bemerkte ein Teterower Stadtsoldat und entriss Blücher - ohne ihn zu erkennen - die Pfeife. Als dies der Teterower Bürgermeister Danneel erfuhr, war ihm dies peinlich und lud Blücher offiziell nach Teterow ein. Durch seine Tochter ließ er ihm anstelle des sonst üblichen Stadttorschlüssels eine Tabakpfeife mit silbernem Deckel überreichen. Blücher soll die Übergabe mit den Worten „Wat futsch ist, is futsch“ kommentiert haben. Aus dem Nachlass Blüchers gelangte die Pfeife wieder nach Teterow. Der Verbleib der Pfeife ist heute jedoch unbekannt. Bekannt wurde diese Anekdote durch Fritz Reuter, der die Pfeife in der Teterower Pfarrkirche noch selber gesehen hat. Heute erinnert eine Skulptur der Pfeife am Platz des Friedens an diese Begebenheit.

Hechtbrunnen

Touristisch vermarktet wird der „Teterower Hecht“, der an einen bekannten Schildbürgerstreich erinnert. In der heute bekanntesten Fassung dieser sogenannten „Teterower Hechtsage“ wird der Hecht im Teterower See von den Schildbürgern gefangen. Da in wenigen Wochen ein Besuch des Landesherren stattfinden soll und der Hecht nicht so lange frisch gehalten werden kann, beschließen die Schildbürger ihn wieder ins Wasser zu lassen. Um ihn auch wiederzufinden, binden sie ihm eine Glocke um und schneiden eine Kerbe in das Boot, an der Stelle wo sie den Hecht hineingelassen haben. Die Suche nach dem Hecht gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht. Der 1914 in Teterow eingeweihte Hechtbrunnen soll an diese Hechtsage erinnern. Als Andenken an die Teterower Schildbürgerstreiche wird daher auch jedes Jahr am Wochenende nach Himmelfahrt in Teterow das Hechtfest (Motto: Noch lebt der Hecht) gefeiert. Höhepunkt ist die Theater-Aufführung der bekanntesten Teterower Schildbürgerstreiche.

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990
  3. Kurt Sührkow: Teterow einst und jetzt. In: Unser Mecklenburg Nr.35, 15. März 1954
  4. ISBN 3-8004-1215-2, S. 207-208
  5. Martin Kuske: Teterow. Hrsg. Evang.-Luth. Kirchgemeinde Teterow. Benedict Press, Münsterschwarzach Abtei
  6. Gedenktafel in der Stadtkirche St. Peter und Paul
  7. Stadt Teterow: Bericht des Bürgermeisters auf der 32. Sitzung der Stadtvertretung Teterow am 25. April 2007
  8. Arbeitsamt: Arbeitsmarkt
  9. Statistisches Amt Mecklenburg Vorpommern: Bevölkerung nach Alter und Geschlecht in Mecklenburg-Vorpommern 2005 - Gemeindeergebnisse
  10. Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  11. Thomas Flöter: Teterower Fußballgeschichte
  12. Orte in MV: Teterow
  13. Schloss Teschow
  • Gerhard Böhmer: Teterow. Chronik und Lebensbild einer mecklenburgischen Kleinstadt. Teterow, 1947.
  • Reinhard Dettmann: Teterow. Kunsthaus Verlag. 2002. ISBN 3-933274-45-1.
  • Teterow in alten Ansichten und kurzen Texten, as ok lütten Vertellers. ISBN 3-927292-51-6.
  • Horst Baumann (Autor), Willi Peterss (Hrsg.): Die Gipfelstürmer des Bergrings. khs Verlag & Service. 1998. ISBN 3-933541-01-8.
  • Heinrich Alexander Stoll: Noch lebt der Hecht. VEB Hinstorff. 1967.
  • Literatur über Teterow in der Landesbibliographie MV


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Software Development Kit

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

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IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

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Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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