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Pasewalk

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Wappen Deutschlandkarte
53.51415Koordinaten: 53° 30′ N, 14° 0′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 54,99 km²
Einwohner:

11.319 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17309
Vorwahl: 03973
Kfz-Kennzeichen: VG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 105
Adresse der
Stadtverwaltung:
Haußmannstraße 85
17309 Pasewalk
Webpräsenz: www.pasewalk.de
Bürgermeister: Rainer Dambach (parteilos)
Lage der Stadt Pasewalk im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Über dieses Bild

Pasewalk ist eine Stadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern und Verwaltungssitz des Amtes Uecker-Randow-Tal für 15 umliegende Gemeinden, selbst aber nicht amtsangehörig. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Pasewalk liegt am Ostufer der mittleren Uecker zwischen Ueckermünder Heide im Norden und Uckermark im Süden. 20 Kilometer östlich von Pasewalk befinden sich Bahn- und Straßengrenzübergänge nach Polen. Vor etwa 10.000 bis 15.000 Jahren mündete an dieser Stelle das Urstromtal, in dem die Uecker heute fließt, in den Haffstausee ein.

Zu Pasewalk gehören der Stadtteil Pasewalk-Ost und der Ortsteil Friedberg.

Südlich Pasewalks liegt die fruchtbare kuppige uckermärkische Grundmoränenlandschaft, nördlich von Pasewalk ist auf den Sanden, die von den Schmelzwassern des Ueckerurstromtales abgelagert worden sind, die Ueckermünder Heide entstanden. An der Uecker befinden sich ausgedehnte Wiesengebiete.

Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Viereck, Krugsdorf, Zerrenthin, Polzow, Fahrenwalde, Rollwitz, Papendorf, Schönwalde und Jatznick.

Der Ort ist bei Archäologen bekannt durch die Pferdeopferstelle bei Pasewalk.

Mühlentor in Pasewalk, Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung
Ansicht von Pasewalk um 1611/15. Aus der Stralsunder Bilderhandschrift

Der Verfasser des Jahrbuchs des Klosters Pegau („Pegauer Annalen“) berichtet in der Familiensage des Grafen Wiprecht des Älteren von Groitzsch von einer „Burg Posduwlc im Pommernlande“, die dem Zusammenhang nach offenbar bereits im 11. Jahrhunderts bestanden hat. In den Urkunden des Mittelalters lautet die Schreibweise des Namens u. a. „Pozdewolk“ (1177, 1178, 1216), „Posduwolc“ (1195), „Pozwolc“ (1241), „Poswalc“ (1260, 1322) und „Poswalk“ (1260, 1276, 1355). Der Name der Stadt setzt sich zusammen aus den Silben „Poz“ (slaw. für Ringwall im Sinne einer Landschaftsbezeichnung) und „wolc“ (Wolf) und steht demnach für „Stadt des Wolfes“, offenbar Bezug nehmend auf den dänischen Fürsten Jarl Wolf, der um 1000 in diesem Gebiet eine Herrschaft gegründet haben, später aber vertrieben worden sein soll.[2] Die Schreibweise „Pasewalk“ taucht in den Urkunden erstmals 1240 auf. Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt („civitas“) stammt aus dem Jahre 1276, allerdings gilt als sicher, dass Pasewalk das Stadtrecht schon früher, vermutlich kurz nach 1250 erhalten hat.

Pasewalk gehörte von jeher zu Pommern, war aber stets ein Spielball der territorialen Interessen der pommerschen Herzöge und der brandenburgischen Markgrafen, so dass die Herrschaft mehrmals wechselte. Im Jahr 1250, nach dem Vertrag von Landin kam Pasewalk unter brandenburgische Herrschaft und wurde 1354 von den Pommern zurück erworben.

Der mittelalterliche Stadtkern bildete eine Ellipse und bestand aus der von Wenden gegründeten Unterstadt mit der Nikolaikirche (1176 erwähnt) sowie einer sich daran anschließenden neueren, von deutschen Siedlern gegründeten Oberstadt mit der Marienkirche.

Bereits 1192 wurden ihr durch den brandenburgischen Markgrafen Otto II. weitreichende Handelsrechte verliehen.

Mit der Schaffung einer Stadtbefestigung erreichte die bauliche Entwicklung der Stadt im 14. Jahrhundert vorläufig ihren Abschluss, da die ständigen Kriege eine Ansiedlung außerhalb der Stadtmauer nicht gestatteten. Die Einwohner lebten im Mittelalter in erster Linie von Landwirtschaft und Brauerei (Herstellung von Bier unter dem Namen Pasenelle, schon 1385 weithin bekannt) sowie dem Handel mit diesen Erzeugnissen. Als einzige einst uckermärkische Stadt war sie Mitglied der Hanse.[3]

Unter schweren inneren Unruhen trat die Stadt 1535 zur lutherischen Lehre über.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Pasewalk im September 1630 von kaiserlichen Truppen gebrandschatzt und nahezu komplett zerstört.[4][5] Mit dem Westfälischen Frieden 1648 wurde die Stadt Schwedisch-Pommern zugeordnet.

Nach dem Nordischen Krieg kam die Stadt 1720 zu Preußen und gehörte bis 1945 zur Provinz Pommern.

Der preußische König Friedrich Wilhelm I. förderte nach 1720 den Wiederaufbau der nach dem Dreißigjährigen Krieg und mehreren Stadtbränden noch teilzerstörten Stadt, indem er z. B. Bauholz aus den königlichen Forsten zur Verfügung stellte. Außerdem verlegte er das Ansbach-Bayreuth-Dragonerregiment in die Stadt (1721), aus dem später das Pommersche Kürassier-Regiment „Königin“ Nr. 2, hervorging. Das Regiment diente nicht nur dem Schutz des im westfälischen Frieden zugesprochenen neuen Territoriums, sondern bildete fortan auch einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Das Regiment genoss in Preußen ein hohes Ansehen, nachdem es 1745 während des zweiten Schlesischen Krieges bei Hohenfriedberg (Schlesien) einen vorentscheidenden Sieg gegen Österreich errang. Die hohe Wertschätzung kam dadurch zum Ausdruck, dass die jeweilige preußische Königin Chefin des Regiments war. Von 1795 bis 1806 diente Ferdinand von Schill, der in der Grünstraße 17 wohnte, als junger Leutnant in diesem Regiment. Ab 1882 wurde am Stadtrand eine großzügige Kasernenanlage im Backsteinbau errichtet (heute Landratsamt), so dass die bis dahin bestehende „Einquartierung“ von Soldaten in die Wohnungen der Einwohner aufhörte.

Ebenfalls um 1720 kam es auf Betreiben des preußischen Königs zur Ansiedlung von Hugenotten, die zahlreiche neue Gewerbe einführten und damit für eine Belebung des noch vom Dreißigjährigen Krieg zerstörten Landstrichs sorgten. Besondere Bedeutung hatte der bis dahin in der Region noch unbekannte Tabakanbau. Pasewalk entwickelte sich im 18. Jahrhundert zum Hauptumschlagplatz für uckermärkischen Rohtabak.

Seit 1812 setzte eine jüdische Zuwanderung aus dem Osten ein, bis etwa 1855 waren es mehr als 300. 1834 erbaute die jüdische Gemeinde auf dem Hof ihres Grundstücks in der Grabenstraße eine Synagoge (Einweihung 23. Oktober 1834). Die Gemeinde zählte zu dieser Zeit 135 Personen. Hinzu kam ein jüdischer Friedhof, der heute noch mit einigen Grabsteinen existiert. Ein bedeutender jüdischer Unternehmer war Paul Behrendt († 1939), der in Pasewalk eine große Eisengießerei betrieb (z. B. Kanaldeckel).

Begünstigt durch die vorangegangenen Reformen des preußischen Staates setzte im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ein allmählicher wirtschaftlicher Aufschwung ein, der mit einem deutlichen Bevölkerungsanstieg einher ging.

Ein wesentlicher Impuls für die wirtschaftliche Belebung ging von dem Umstand aus, dass ab 1825 die Postlinie Berlin – Stralsund in Pasewalk nach Stettin abzweigte (bis dahin von dem nördlicher gelegenen Ueckermünde aus), so dass es zu einem Verkehrsknotenpunkt wurde. Erhebliche Erleichterungen für den Handelsverkehr brachte der Ausbau der Landstraßen Pasewalk – Stettin ab 1829, Pasewalk – Anklam – Demmin – Greifswald – Stralsund ab 1832 und Pasewalk – Prenzlau ab 1834.

Auf Betreiben der pommerschen Provinzialregierung kam es 1835 zur Gründung der Städtischen Sparkasse. 1838 wurde aus sozial- und ordnungspolitischen Erwägungen eine Armen- und Beschäftigungsanstalt gegründet, aus der später das städtische Krankenhaus hervorging.

Die bürgerliche Revolution 1848 begleiteten die Einwohner mit Volksversammlungen und Vereinsgründungen. Es bildeten sich der konservative „Konstitutionelle Verein“, der in treuer Gesinnung für König und Vaterland nur geringfügige Korrekturen zulassen wollte und vornehmlich aus Handwerkern, Ackerbürgern, Geistlichen sowie ehemaligen Soldaten bestand. Die Befürworter der Bewegung gründeten den liberal-demokratischen „Politischen Verein“, der seine Anhänger vor allem unter Kaufleuten und Beamten fand.

1863 erhielt Pasewalk Anschluss an die Strecke Angermünde–Anklam der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft. Nach Schaffung der Bahnverbindung Stettin–Neubrandenburg 1863/67 stieg der Ort zu einem Eisenbahnknotenpunkt auf, wodurch die einheimische Wirtschaft weitere Impulse erhielt. 1853 wurde die Straßenbeleuchtung eingeführt, um 1855 erhielt Pasewalk eine Telegraphenanstalt, 1864 erteilte die Stadt die Konzession zur Errichtung einer privaten Gasanstalt, die 1904 vertragsgemäß in städtisches Eigentum überging.

Im Jahre 1870 erfolgte die Gründung des Vaterländischen Frauenvereins, eines der ersten von einer Vielzahl gleichnamiger Vereine in ganz Deutschland und der älteste in Pommern, in dem sich in erster Linie die Ehefrauen und Töchter der gutsituierten Offiziers- und Beamtenfamilien um soziale Belange kümmerten (Vorläufer des Deutschen Roten Kreuzes).

Zum Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Stadt nicht nur optisch durch eine Vielzahl von Neubauten außerhalb der historischen Stadtbegrenzung, sondern auch in ihrem sozialen Gefüge. War Pasewalk bis dahin vor allem eine Stadt der Ackerbürger, gaben nun das Handwerk und Gewerbe, die Beamten und die Kaufleute der Stadt das Gepräge. Tabak-, Stärke- und Kartoffelflockenfabriken sowie der Holzhandel prägten das Bild. Auch der Bahnhof mit einem bedeutenden Güterumschlag bildete einen Wirtschaftsfaktor. Vorübergehend hatte auch die Ueckerschiffahrt Bedeutung, wo vor allem Mauersteine aus den Ziegeleien im nördlichen Kreis Ueckermünde verschifft und am Bahnhof Pasewalk umgeschlagen wurden. Um 1900 überschritt die Einwohnerzahl erstmals die Grenze von 10.000 (1827: 4.869) und stieg bis 1939 auf rund 12.500 an.

Oskar-Picht-Gymnasium, 1905 als höhere Mädchenschule eingeweiht

Im Ersten Weltkrieg blieb die Stadt selbst zwar von Zerstörungen verschont, es verloren aber 310 Pasewalker ihr Leben auf den Schlachtfeldern. Nach einer Senfgasverletzung mit kurzzeitiger Erblindung wurde 1918 Adolf Hitler als 29-jähriger Gefreiter in ein Reservelazarett nach Pasewalk verlegt, wo er die Kapitulation Deutschlands im Ersten Weltkrieg erlebte. Auf der Grundlage eines auf unsicherer Beweislage basierenden amerikanischen Geheimdienstberichtes (1943) entstand die These, dass Hitlers Sehstörung mit auffälligen psychischen Reaktionen einhergegangen sein, sodass er in Pasewalk dem Chefpsychiater Edmund Forster vorgestellt worden sei (siehe dazu den Artikel Adolf Hitlers Psychopathographie). Hitler selbst sponn in seinem Buch Mein Kampf die Legende, die Nachricht von der Revolution habe ihn bewogen, eine Rolle in der Politik zu übernehmen („Ich aber beschloß, Politiker zu werden“). Neueren Forschungen zufolge wollte Hitler die Tage in Pasewalk eher nachträglich zu einer Art „pseudoreligiösem Erweckungserlebnis“[6] stilisieren.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges verlor Pasewalk einen Teil seiner Garnison, anstelle der Kürassiere beherbergte es seitdem drei Schwadronen des Reichswehr-Reiterregiments Nr. 6.

Zwischen den Weltkriegen bildete Pasewalk einen Umschlagplatz im Handel mit landwirtschaftlichen Produkten aus den benachbarten Dörfern des Kreises Ueckermünde und der Uckermark. Fabriken für landwirtschaftliche Maschinen, Eisengießereien und eine leistungsfähige, modern eingerichtete Mühle prägten das Gesicht der Stadt.

Elektrizität hielt in Pasewalk erst nach dem Ersten Weltkrieg Einzug. Kanalisation und Wasserleitung wurden 1926 geschaffen. Vor den Toren der Stadt ließ der später zum Ehrenbürger ernannte Kommerzienrat Emil Krüger einen Stadtpark anlegen.

1933 erfasste die antisemitische Kampagne auch Pasewalk, die während der Novemberpogrome 1938 im Brand der Synagoge und Verwüstung des jüdischen Friedhofes gipfelte. Die meisten Juden verließen Pasewalk unter diesem Druck. Am 12. Februar 1940 wurden die letzten verbliebenen Juden des gesamten Regierungsbezirks Stettin in das besetzte Polen deportiert.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt infolge der Offensive der Roten Armee am 25./26. April 1945 schwere Zerstörungen. Das Stadtzentrum wurde dabei weitgehend vernichtet, die mittelalterliche Stadtbefestigung blieb jedoch – soweit noch vorhanden – erhalten.

Amtsgericht in Pasewalk, seit 1905 genutzt

Die ersten Nachkriegsjahre dienten fast nur der Enttrümmerung. Der Neuaufbau begann 1948. Bis 1955 entstanden 160 und von 1955–1961 weitere 278 Neubauwohnungen. Ab 1961 begann auch in Pasewalk die Großblockbauweise (1962–1966: 803 Neubauwohnungen). Am Südrand entstand 1957–1965 mit einem Kostenaufwand von 18 Millionen MDN ein neues Kreiskrankenhaus (heute Asklepios-Klinik)

Nach Kriegsende kam Pasewalk zum Land Mecklenburg-Vorpommern und wurde 1950 Verwaltungssitz des neu geschaffenen gleichnamigen Kreises, der im Zuge der Auflösung der Länder in der DDR 1952 Teil des Bezirkes Neubrandenburg wurde.

Am 1. November 1989 erlebte Pasewalk erstmals eine Demonstration mit anschließender Kundgebung, in deren Mittelpunkt Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen stand. Die Kundgebung war unter der Regie der Kirche und des Neuen Forums organisiert worden. Seitdem fanden anfangs mehrmals wöchentlich Rathausgespräche statt, in denen sich die Parteikader sowie die Mitarbeiter der städtischen Verwaltung den Fragen und der Kritik der Einwohner stellen mussten.

Seit 1990 zum neukonstituierten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gehörig, war die Stadt 1994-2011 Verwaltungssitz des Landkreises Uecker-Randow. Die Innenstadt wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.

Einwohnerentwicklung seit 1950

Die Pasewalker Stadtvertretung hat 25 Mitglieder und setzt sich wie folgt zusammen:[7]

Wahlgruppe Sitze
CDU 9
Die Linke 5
Wir in Pasewalk (WIP) 4
SPD 3
Fraktionslos 2
FDP 1
NPD 1

Am 1. September 2008 beschloss die Stadtvertretung, den seit 2002 amtierenden Bürgermeister Rainer Dambach zu suspendieren.[8] Ihm wurde vorgeworfen, einen Fall von Subventionsbetrug der städtischen Wohnbaugesellschaft, der unter seinem Amtsvorgänger in den Jahren 1999–2000 geschah, im Jahre 2003 falsch bewertet zu haben. Diese Suspendierung wurde aufgrund einer Klage des Bürgermeisters vom Oberverwaltungsgericht Greifswald aufgehoben. Der Suspendierung zugrunde liegender Bescheid wurde anschließend vom Verwaltungsgericht Greifswald für rechtswidrig erklärt.Der Bürgermeister Rainer Dambach wurde 2010 für weitere 8 Jahre ins Amt gewählt.

Das Wappen wurde unter der Nr. 63 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Blau drei (2:1) rote Greifenköpfe mit geöffnetem goldenem Schnabel und ausgeschlagener roter Zunge.“

Das Wappen wurde nach dem Ersten Weltkrieg von dem Berliner Prof. A. Hildebrandt gezeichnet.

Das Wappen Pasewalks besteht aus drei roten Greifenköpfen, die dreiecksförmig auf blauem Hintergrund angeordnet sind. Die Greifen stellen möglicherweise eine Huldigung gegenüber den Pommernherzögen Bogislaw V., Barnim V. und Wartislaw V. dar.

  • Norden in Niedersachsen
  • Police (Pölitz), Polen
  • Halen, Belgien
Stadtzentrum
Pasewalk – Stadtmauer mit Museum und Stadtinformation
Pasewalk – Marktplatz mit Marienkirche
Pasewalk – Marienkirche (Inneres)
  • Sankt-Nikolai-Kirche, evangelisch, älteste Kirche der Stadt, schon 1176 erwähnt. Kreuzkirche ursprünglich aus regelmäßig geschichteten Granitquadern (im Unterbau noch teilweise erhalten), nach Zerstörungen als gotischer Backsteinbau unter Hinzufügung der beiden Kreuzflügel wiederhergestellt. Nord- und Südgiebel des Querschiffs durch Rautenmuster und Spitzbogen gestaltet. Früherer achteckiger Turmaufbau im April 1945 zerstört und durch ein einfaches Spitzdach ersetzt.
  • Sankt-Marien-Kirche, evangelisch, dreischiffige Hallenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Mit dem Kunsthistoriker Franz Theodor Kugler „als eins der schönsten Denkmäler des pommerschen Mittelalters zu erachten“. Teileinsturz und Sprengung des alten Kirchturms am 3. Dezember 1984, Wiederaufbau im Betonkernverfahren mit vereinfachter Kirchturmspitze vor 1989 begonnen und nach der Wende beendet.
  • Sankt-Otto-Kirche (katholisch), 1885 im neugotischen Stil erbaut.
  • Mittelalterliche Stadtbefestigung, noch bestehend aus Stadtmauer sowie zwei Mauertoren (Mühlentor, Prenzlauer Tor) und zwei Türmen (Pulverturm, Kiek in de Mark als Wahrzeichen der Stadt). Frühere Gesamtlänge der Stadtmauer 2.488 Meter, ehemals mit vielen Wiekhäusern besetzt (letztes 1898 abgerissen). Erhalten sind einige Teilstücke, z. B. nahe der Marienkirche und am Mühlentor. Im Prenzlauer Tor ist das städtische Museum untergebracht.
  • Hospital St. Spiritus, wohl um 1300 begründet, rekonstruiertes Gebäude vom Anfang des 16. Jahrhunderts derzeit als Altersheim genutzt.
  • Elendenhaus, nahe der Marienkirche, gewährte mittellosen Fremden kurzen Aufenthalt und Verpflegung, 1563 als Spital aufgehoben.
  • Eisenbahnerlebniszentrum Lokschuppen Pasewalk, ehemaliger Lokschuppen, wird heute als Konferenz- und Erlebniszentrum genutzt.
  • Grabanlage auf dem Friedhof für 325 deutsche Wehrmachtsangehörige sowie für eine unbekannte Anzahl Zwangsarbeiter unbekannter Nationalität, an die kein Zeichen des Gedenkens erinnert
  • Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus zwischen Fischer- und Haußmannstraße sowie zwischen Mühlen- und Bahnhofstraße. Einbezogen sind 17 Gräber von Sowjetsoldaten und eine Gedenkwand. Die Tafeln für die Sowjetsoldaten waren 1999 zerstört worden.
  • Gedenktafel von 1988 in der Marktstraße für die beim Novemberpogrom 1938 zerstörte Synagoge der Jüdischen Gemeinde
  • Gedenkstein aus den 1950er Jahren in der Haußmannstraße für den verfolgten jüdischen Stadtrat Paul Behrendt und seine Familie
  • Gedenkstein um 1950 gegenüber dem Eingang zum zerstörten Jüdischen Friedhof östlich der Löcknitzer Straße zur Erinnerung an den Jüdischen Friedhof
  • Kulturforum „Historisches U“, Veranstaltungsstätte für Konzerte, Theater, Tanzvorführungen, Kabarett, Lesungen, Ausstellungen, Tagungen und Messen.
  • Das Stadtmuseum im Prenzlauer Tor bietet vier thematische Schwerpunkte in seiner ständigen Ausstellung: die Ur- und Frühgeschichte zwischen Uecker und Randow, die Stadtgeschichte, die Garnisonsgeschichte und die größte ausgestellte Sammlung zum pommerschen Zeichner Paul Holz.
  • Das Rathaus liegt an der Haußmannstraße 85.
  • Die Stadtbibliothek an der Grünstraße 59 bietet aktuelle Medien sowie Lokal- und Regionalliteratur an.
  • Das Kulturforum Historisches U an der Kürassierkaserne 9 ist eine kulturelle Stätte für Konzerte, Tanz und Theater, Kabarett, Lesungen, Ausstellungen, Tagungen, Workshops und Messen. Das Gebäude war einst Marstall des Pasewalker Königin-Kürassier-Regiments.
  • Das Museum der Stadt Pasewalk im Prenzlauer Tor wurde 1996 mit einem Neubau eröffnet. Es hat eine Dauerausstellung mit vier thematischen Schwerpunkten zur Ur- und Frühgeschichte, zur Stadtgeschichte, zur Garnisonsgeschichte und die Ausstellung zum pommerschen Künstler Paul Holz. Hier ist auch die Stadtinformation untergebracht.
  • Die Freiwillige Feuerwehr Pasewalk befindet sich in der Pestalozzistraße 24. Sie unterhält ein Feuerwehrmuseum.
  • Das Lindenbad befindet sich an der gleichnamigen Straße.
  • Grundschule Pasewalk
  • Evangelische Grundschule Pasewalk
  • Europaschule Arnold Zweig in Pasewalk
  • Oskar-Picht Gymnasium Pasewalk
  • Kindertagesstätte an der Fröbelstraße
  • Pasewalker Fußballverein
  • SV Pommern Pasewalk (Fußball)
  • Pasewalker Handballverein
  • Pasewalker Judosportverein
  • Tanzclub Pasewalk-Strasburg
  • Tischtennisverein Rotation Pasewalk
  • 1. Pasewalker und Vierecker Badminton-Club
  • Pasewalker Pferdesportverein
  • Einradfreunde
Straße

Pasewalk ist über die Anschlussstellen Pasewalk-Nord und Pasewalk-Süd mit der A 20 verbunden. Die B 104 verbindet die Stadt mit Neubrandenburg im Westen und dem Grenzübergang Linken nach Polen im Osten. Die B 109 verbindet die Stadt aus dem Norden kommend mit den Hansestädten Anklam und Greifswald und führt im Süden weiter bis Berlin.

Bahn

Im Bahnhof Pasewalk kreuzen sich die Eisenbahnstrecken Stralsund–Berlin und Lübeck–Szczecin.

Die Fernzüge der IC-Linie 45 in Nord-Süd-Richtung verkehren von Binz – Stralsund über Pasewalk nach Berlin – Erfurt – Kassel – Düsseldorf – Köln. Außerdem verkehrt täglich ein Zugpaar von Wien über Prag – Dresden – Berlin – Pasewalk – Stralsund nach Binz. In der Gegenrichtung fährt der EC nur bis nach Brno hl. n..

Seit Ende März 2011 ist Pasewalk an das ICE-Netz der Deutschen Bahn angeschlossen. Der ICE Karwendel verkehrt abends von (Innsbruck) – München – Nürnberg – Halle (S) – Berlin über Pasewalk nach Stralsund (in den Sommermonaten bis zum Ostseebad Binz) und am nächsten Tag zurück.

Im Regionalverkehr verkehren auf dieser Achse die Züge des RE 3 Stralsund – Pasewalk – Eberswalde – Berlin – Elsterwerda. Auf der Ost-West-Linie fahren die Züge des RE 6 Stettin – Pasewalk – Neubrandenburg – Güstrow – Bützow – Bad Kleinen – Lübeck.

Die private Eisenbahn OLA (Ostseeland Verkehr) bedient die Linie von Ueckermünde über Pasewalk nach Neubrandenburg – Malchin – Güstrow – nach Bützow.

Radwege

Durch die Stadt führt der Radfernweg Berlin-Usedom.

Flugplatz

Der Flugplatz Pasewalk liegt im Ortsteil Franzfelde und ist der einzige Flugplatz im Altkreis Uecker-Randow.

Südöstlich der Stadt befindet sich der Fernmeldeturm Pasewalk.

In Pasewalk hat die Neue Pommersche Fleisch- und Wurstwaren GmbH ihren Sitz, mit etwa 100 Arbeitnehmern eines der größten produzierenden Unternehmen in der Region. Das seit dem Jahr 2000 in Pasewalk ansässige Call-Center Sykes Enterprises Pasewalk GmbH & Co. KG ist mit etwa 750 Mitarbeitern (Stand: 2010) das zur Zeit größte Unternehmen der Region im Dienstleistungsbereich.

  • Petrus Edeling (1522–1602), lutherischer Theologe
  • Johann Friedrich Tiede (1732–1796), evangelischer Theologe
  • Gotthilf Benjamin Keibel (1770–1835), preußischer Generalmajor
  • Georg von Stülpnagel (1785–1862), preußischer Generalleutnant
  • Wilhelm Hiller von Gärtringen (1809–1866), preußischer Generalleutnant
  • Gustav Wilhelm Scharlau (1809–1861), deutscher Arzt, Leiter einer Wasserheilanstalt in Stettin
  • Wilhelm von Tümpling (1809–1884), preußischer General der Kavallerie
  • Gustav Witte († 1888), Branddirektor der Berliner Feuerwehr 1875–1887
  • Georg von Kameke (1817–1893), preußischer General der Infanterie und Kriegsminister
  • Hugo Lemcke (1835–1925), deutscher Historiker
  • Bogislav von Bonin (1842–1929), preußischer Politiker
  • Claus von Heydebreck (1859–1935), königlich preußischer Oberst und Politiker
  • Erich Paulun (1862–1909), ehemaliger Marinearzt
  • Oskar Picht (1871–1945), Erfinder einer Blindenschreibmaschine
  • Joachim von Blücher (1888–1980), Politiker (NSDAP) und SA-Führer
  • Ernst Friedrich Weidner (1891–1976), deutscher Assyriologe und Archäologe
  • Paul Jahnke (1893–1951), deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
  • Walter von Soosten (1895–1945), deutscher SS-Obersturmführer
  • Bruno Müller-Linow (1909–1997), deutscher Maler und Graphiker
  • Kurt Radeke (* 1924), deutscher Schauspieler und Synchronsprecher
  • Hans-Georg Krage (1928–2005), deutscher Motorbootrennfahrer
  • Karl Heinz Deickert (1931–2007), deutscher Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor
  • Karl-Heinz Rotte (* 1933), deutscher Radiologe
  • Erich Hamann (* 1944), deutscher Fußballspieler und ehemaliger Spieler der DDR-Fußball-Nationalmannschaft
  • Kuno Winn (* 1945), deutscher Politiker (FDP, CDU)
  • Rainer Knaak (* 1953), deutscher Schachspieler
  • Sabine Zimmermann (* 1960), deutsche Politikerin (Die Linke)
  • Chris Gueffroy (1968–1989), vorletztes Todesopfer an der Berliner Mauer
  • Hanka Kliese (* 1980), deutsche Politikerin (SPD)
  • Otto Borchardt (Lebensdaten unbekannt), Stifter, Ehrenbürgerschaft 1849
  • Carl von Stülpnagel-Dargitz (1788–1875), Kommunalpolitiker (Landrat des Kreises Prenzlau), für seine Verdienste um den Ausbau der Landstraßen im nördlichen Kreis Uckermark und die daraus resultierenden wirtschaftliche Impulse für die Stadt Pasewalk; Ehrenbürgerschaft 1854
  • Dr. med. Moritz Engel (1806–1898), Arzt, für seine Verdienste als Armenarzt der Stadt Pasewalk 1838–1892; Ehrenbürgerschaft 1887
  • Carl Kujack (1825–1897), Bürgermeister der Stadt; Ehrenbürgerschaft 1895
  • Emil Krüger (1861–1924), Kaufmann (Teilhaber der Zigarrenhandelskette Krüger & Oberdiek), für seine Verdienste als Wohltäter, u. a. Schaffung des am Südrand der Stadt gelegenen Stadtparks; Ehrenbürgerschaft 1913
  • Paul von Hindenburg, Reichspräsident; Ehrenbürgerschaft 1933
  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 281–292 (Volltext).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Teil II, Band I: Kreise Demmin, Anklam, Usedom-Wollin und Ueckermünde. Anklam 1865, S. 767–874 (Volltext).
  • Ernst Hückstädt: Geschichte der Stadt Pasewalk von der ältesten bis auf die neueste Zeit. Pasewalk 1883. Reprint Pasewalk 1995.
  • Carsten Plötz: Pasewalk 1848–1945. Ein Jahrhundert vorpommerscher Stadtgeschichte. 1999 (Nachdruck 2005)
Sekundärliteratur
  • Adolf von Winterfeld: Geheimnisse einer kleinen Stadt. 1863 (Nachdruck 2000 mit dem Zusatz „Ein Pasewalkroman“)
  • Wolfgang Brose et. al: Pasewalk. Eine vorpommersche Stadt. Bilder aus sieben Jahrzehnten. 1993.
  • Egon Krüger, Wolfgang Wilhelmus: Pasewalk. In: Irene Diekmann (Hrsg.): Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern. Potsdam 1998, S. 167 ff.
  • Wolfgang Brose: Pasewalker Persönlichkeiten. Ein Handbuch. 2006.
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. womöglich identisch mit Ulf Jarl
  3. Lieselott Enders, Die Uckermark, S. 72
  4. ISBN 3-89350-112-6, S. 132.
  5. Anders Fryxell: Geschichte Gustav Adolphs, Leipzig 1852, S. 155–158, online.
  6. Volker Ullrich in Die Zeit. 8. Oktober 1998
  7. Website der Stadt Pasewalk, Abruf 1. Oktober 2010.
  8. NDR-Nachrichten: Bürgermeister von Pasewalk suspendiert. 2. September 2008 //www1.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/pasewalk100.html


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Software Development Kit

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Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

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Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

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IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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