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Parchim

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
53.41666666666711.83333333333350Koordinaten: 53° 25′ N, 11° 50′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Höhe: 50 m ü. NN
Fläche: 106,61 km²
Einwohner:

18.425 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 173 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19370
Vorwahl: 03871
Kfz-Kennzeichen: PCH
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 108
Stadtgliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schuhmarkt 1
19370 Parchim
Webpräsenz: www.parchim.de
Bürgermeister: Bernd Rolly (SPD)
Lage der Stadt Parchim im Landkreis Ludwigslust-Parchim
Über dieses Bild

Parchim (umgangssprachlich auch: Pütt) ist die Kreisstadt des Landkreises Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, 40 km südöstlich der Landeshauptstadt Schwerin. In der amtsfreien Stadt Parchim befindet sich der Verwaltungssitz des Amtes Parchimer Umland, dem 15 Gemeinden angehören. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Die Stadt liegt südlich der Pommerschen Hauptendmoräne. Nördlich der Stadt liegt die Sternberger Seenlandschaft, südöstlich schließt sich die Mecklenburgische Seenplatte und nordwestlich die Lewitz an. Die Landschaft ist im Verlauf der Weichseleiszeit vor etwa 12.000 Jahren in den Urstromtälern und Sandern des Pommerschen Stadiums entstanden.

Durch Parchim fließt der Fluss Elde, der sich hier in einige Arme aufteilt und Inseln bildet. Im Nordosten der Stadt befindet sich der 60 Hektar große Wockersee, an dessen nördlichem Ufer die Wocker einmündet. Durch die Stadtlage sind etwa zwei Drittel des Westufers und das Südufer bebaut. Er dient der Stadt als Naherholungsgebiet. Im Norden und Osten wird der See von Wäldern und Wiesen, im Norden auch von Feuchtwiesen umgeben. Im Süden Parchims existiert mit dem „Slater Moor“ ein naturbelassenes Feuchtgebiet. Größere Waldgebiete befinden sich im Norden bei den Ortsteilen Neuhof und Dargelütz sowie im Süden bei Slate und Kiekindemark. Östlich von Parchim überwiegt die ackerbauliche Nutzung der Flächen. Im Südosten liegt das „Buchholz“. Westlich des eigentlichen Stadtgebietes befindet sich eine kleinere Exklave, an deren Westgrenze der Störkanal in die Müritz-Elde-Wasserstraße mündet.

Die höchsten Erhebungen im Stadtgebiet liegen bei Slate und Kiekindemark im Süden und erreichen mit dem Großen Vietingsberg 108,9 m ü. HN und dem Maiblumenberg 116,2 m ü. HN. Die Anhöhen fallen steil zur Müritz-Elde-Wasserstraße ab.

Zu Parchim gehören die Ortsteile Dargelütz, Kiekindemark, Neuhof, Neu Klockow und Slate.

Panoramablick von der Kirche St. Georgen in Richtung Osten (für die Westrichtung hier klicken)

Der Name Parchim ist aus dem Slawischen abgeleitet. Nach einer sehr freundlichen Version soll der Name von dem Sonnengott Parchom abstammen. Der altpolabische Name Parchom könnte andererseits von parch abstammen und übersetzt aus dem polnischen/niedersorbischen etwa Räude heißen und somit Ort der wüsten Feldmark bedeutet haben. Die Schreibweise veränderte sich im Lauf der Jahre nur wenig, und schon 1170 heißt es Parchim oder 1202 Parchem, wobei beide Formen früher wechselweise zur Anwendung kamen.[2]

Als inoffizielle und volkstümliche Bezeichnung der Stadt wird „Pütt“ seit den 1920er Jahren erstmals in der Literatur erwähnt und ist heute in der Region weit verbreitet. Das plattdeutsche Wort für „Pfütze“ spielte wahrscheinlich auf die Größe des Parchimer Wockersees an, wird aber heute mit der Stadt in Zusammenhang gebracht.[3]

Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg Parchim erfolgte 1170 in einer Urkunde des Kaisers Friedrich I. zu Frankfurt am Main. Erweitertes Stadtrecht erhielt Parchim 1225/26 durch Heinrich Borwin II. Von 1238 bis 1248 war Parchim Residenz des Fürstentums Parchim-Richenberg. Fürst Pribislaw I. gründete 1240 am westlichen Eldeufer die Parchimer Neustadt. Beide Städte (Alt- und Neustadt) schlossen sich 1282 zusammen. 1289 brannte ein Teil der Altstadt ab.

Die St. Georgenkirche, damals noch eine Basilika, wurde schwer beschädigt. Sie wurde neu aufgebaut und 1307 geweiht. 1246 kamen Mitglieder des Franziskanerordens nach Parchim. Die Brüder errichten ihren Konvent am Rande der Neustadt (Aufhebung im Zuge der Reformation 1552/53). Um 1250 wurde auch mit dem Bau der gotischen Marienkirche in der Neustadt begonnen. 1278 erfolgte die Weihe der Kirche der Neustadt St. Marien.

Zwischen 1286 und 1310 errichtete man die Stadtmauer, teilweise noch sichtbar, mit einer Länge von 2,7 Kilometern, einer Dicke von 90 Zentimetern und einer Höhe von 5,5 Metern. In die Stadt kam man durch die drei Stadttore: Neues Tor, abgebrochen 1797, 1833 und 1838, Kreuztor, abgebrochen 1847/48, Wockertor. Das Wallhotel, die heutige Sparkasse am Moltkeplatz, ist das erste Gebäude, das 1863 außerhalb der Stadtmauer gebaut wurde.

Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Parchimer Landwehr errichtet. Sie war der äußerste Ring der mittelalterlichen Stadtverteidigungsanlagen in Parchim. Im Norden an der Straße zu Sternberg ist von der alten Wehranlage noch ein Wartturm, der sogenannte Fangelturm erhalten geblieben. An der Südgrenze des Stadtgebietes befinden sich ebenfalls gut erhaltene Reste dieser spätmittelalterlichen Wallanlage zur Grenzsicherung.

1316 tritt Parchim als Sprecher auf dem Städtelandtag auf. 1377 kaufte die Stadt die Fürstenburg und 1384 verpflichtete Parchim den Münzmeister Tile von Kampen. 1410 wurde die Schützengilde gegründet. Um 1500 hatte die Stadt ca. 3.000 Einwohner.

Schon um 1530 fand in Parchim die Reformation statt und 1540 ließ sich der Generalsuperintendent „Riebling” in Parchim nieder. Bald darauf verließen 1550 die Franziskanermönche die Stadt. Joachim Loew arbeitete ab 1548 als erster Buchdrucker in der Stadt. 1563 fanden immer noch Hexenprozesse statt. Die Große Stadtschule (Lateinschule) wurde 1564 errichtet. Erneuert wurde in Parchim 1586 durch einen Stadtbrand die halbe Altstadt zerstört. Auch wurde die Stadt 1604 von einer Pest betroffen.

1620 hatte die Stadt ca. 5.000 Einwohner. Aber der Dreißigjährige Krieg hinterließ von 1637 bis 1639 unermessliche Schäden. 1612 vernichtete ein Stadtbrand wieder große Teile der Stadt. Die Pestepidemie von 1626 ging nicht spurlos an Parchim vorbei, sie forderte 1.600 Todesopfer. Nach dem Krieg lebten 1648 in Parchim nur noch ca. 1.300 Menschen.

Parchim konnte sich jedoch wieder erholen. Von 1667 bis 1708 war der Sitz des Hof- und Landgerichts in Parchim. Von 1733 bis 1788 befand sich Parchim unter einer preußischen Pfandbesetzung. Die Einwohnerzahl erhöhte sich wieder bis 1789 auf ca. 4.000. Im 18. Jahrhundert siedelten sich auch Juden im Ort an, die sich am Voigtsdorfer Weg westlich des Wockersees ihren Jüdischen Friedhof einrichteten, auf dem bis 1938 Begräbnisse stattfanden.

Ein letzter großer Rückschlag erfolgte während der Besetzung durch napoleonische Truppen im Jahre 1806. In den folgenden Befreiungskriegen wurde 1813 der Parchimer Landsturm gegen Napoleon geführt. Nach 1815 erholte sich die Stadt allmählich.

Von 1818 bis 1840 hatte anstelle des Hof- und Landgerichts das Oberappellationsgericht seinen Sitz in Parchim. Dafür wurde das Rathausgebäude 1818 erweitert und umgebaut (s. Rathaus).

Volksschulhaus von 1892, heute: Fritz-Reuter-Schule

1827 entstand das Friedrich-Franz-Gymnasium, 1838 die Gewerbeschule, 1841 die Realschule, 1848 die städtische Volksschule, 1873 das Mittelschulhaus, 1890 ein größeres Gymnasialgebäudes, die heutige Goethe-Schule und 1892 das neue Volksschulhaus, die heutige Fritz-Reuter-Schule.

Parchim erhielt 1832 eine demokratischere Stadtverfassung und 1838 eine neue Gesindeordnung.

Schon 1819 wurde eine Tuchfabrik errichtet, dann folgten 1841 die Papiermühle, 1858 die Maschinenfabrik Bauer, 1874 die Backofenfabrik und 1889 die Viktoriamühle. Ab 1863 fand die weitere Bebauung auch außerhalb der Stadtmauer statt. 1867 wurde Parchim Standort des 2. Mecklenburgischen Dragonerregimentes Nr. 18.

Der Ausbau der Infrastruktur erfolgte u. a. 1841 mit dem Bau der Ludwigsluster Chaussee, 1862 mit dem Telegrafenamt und der Gasanstalt und 1880 bekam die Stadt Eisenbahnanschluss, die Strecke Parchim–Ludwigslust wurde in Betrieb genommen und 1885 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz der Mecklenburgischen Südbahn auf der Strecke Neubrandenburg-Parchim. Dazu wurde in Parchim die Mecklenburgische Südbahn-Gesellschaft im Jahr 1883 gegründet.

Wasserturm von 1906

1905 wurde die Villa Heucke zum Krankenhaus umgebaut. 12.805 Einwohner hatte die Stadt um 1910. 1906 entstand das Wasserwerk und 1921 erhält Parchim elektrischem Strom. Seit 1925 ist Parchim Amtssitz bzw. Kreisstadt. Das neue Gebäude des Landratsamts wird 1936 gebaut.

Mitte 1937 wurde von der Luftwaffe der Flugplatz Parchim in Betrieb genommen. Der nationalsozialistische Terror erfasste auch Parchim: 1937 wurden 22 jüdische Familien misshandelt; sie wanderten aus oder sie wurden in ein KZ deportiert. Beim Novemberpogrom 1938 wurde der Jüdische Friedhof geschändet und zerstört. Von 1939 bis 1945 wurde ein Zwangsarbeiterlager im Stadtteil Bramfeld betrieben, in dem etwa 1.000 polnische und sowjetische Frauen und Männer untergebracht waren, die in rüstungswichtigen Bereichen Zwangsarbeit verrichten mussten. Außerdem wurde ein Durchgangslager für ausländische Zwangsarbeiter errichtet, das eine Frequenz von 50.000 Personen aufgewiesen haben soll. An sie erinnert außer einem Grabstein kein Zeichen des Gedenkens. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt selber weitgehend unzerstört. Um den 3. Mai 1945 erfolgte der Einzug der Roten Armee.

Der Flugplatz wurde von 1945 bis 1992 durch sowjetische Luftstreitkräfte genutzt.

In der Schweriner Straße 3/4 errichtete während der SBZ-Zeit die sowjetische Geheimpolizei NKWD eine Dienststelle, in deren Gefängnis im Keller brutale Verhöre von angeblich antisowjetischen Festgenommenen stattfanden. Eine Gedenktafel erinnert daran seit 1993. 1951 wurden die Lehrer am Gymnasium Erich Creutzfeldt und Dr. Karl Richter mit anderen Parchimern verhaftet. Nach der Verurteilung zu 20 Jahren Zwangsarbeit wurden sie in das sibirische Lager Taischet in der UdSSR deportiert, wo Richter starb und Creutzfeldt stark erkrankte.[4]

1946 wurde – wie in vielen Orten – ein Kulturbund gegründet. Die Tuchfabrik wurde 1948 enteignet und zum „Volkseigentum“. Der Zusammenschluss von Tischlern zu einer Produktionsgenossenschaft erfolgte 1955 und 1958 entstand ein „Volkseigenes Gut“. 1961 wurde das Gasbetonwerk und 1968 das Hydraulikwerk gebaut. Ab 1963 entwickelte sich die Weststadt als Großwohnsiedlung, zumeist in Plattenbauweise. Die Stadt wird um 1970 in die Liste der regionalen Stadtdenkmale der DDR aufgenommen, die Altstadt aber nicht saniert.

Auch nach der Wende von 1989/90 blieb 1994 Parchim Kreisstadt des neuen, größeren Landkreises Parchim.

Nach 1991 wurde die historische Altstadt im Rahmen der Städtebauförderung und des Programmes Städtebaulicher Denkmalschutz wieder gründlich saniert. 1992 wurde auch die 37 Hektar große Regimentsvorstadt als Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme in die Stadterneuerung einbezogen und bis etwa 2005 zu einem Wohnpark umgewandelt. 1997 erfolgte die Fertigstellung der Rathaussanierung. Von 1993 bis 2011 wurde die Wohnsiedlung Parchimer Weststadt durch Wohnumfeldverbesserung im Rahmen von Stadtumbau-Ost und der Rückbauförderung saniert und aufgewertet.

Im Zuge der Kreisgebietsreform 2011 wurde Parchim zum Sitz des neuen Landkreises Ludwigslust-Parchim.

„Kaiserliches Postamt“ am Schuhmarkt

(ab 1990 jeweils zum 31. Dezember)

  • 1500 – 3.000
  • 1620 – 5.000
  • 1648 – 1.300
  • 1789 – 4.000
  • 1830 – 5.800
  • 1850 – 6.270
  • 1910 – 12.804
  • 1939 – 16.000
  • 1974 – 23.000
  • 1990 – 23.800
  • 2000 – 20.048
  • 2005 – 19.348

Die Wahl der Stadtvertretung am 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 37,9 % zu folgendem Ergebnis:[5]

Partei / Liste Stimmen % Sitze
CDU 33,06 % 8
SPD 29,89 % 7
Die Linke 16,43 % 4
FDP 10,53 % 3
Alternative Liste für Bürgernähe, Umwelt und Soziales 5,30 % 1
Grüne 2,40 % 1
Einzelbewerber Nico Skiba 2,39 % 1

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 21 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Rot ein hersehender schwarzer Stierkopf mit schwarzen Hörnern, um die je drei goldene Binden geschlungen sind und eine goldene Krone, die fünf, abwechselnd mit Lilien und Perlen besteckte Zinken zeigt; zwischen den Hörnern, aus dem Stierkopf aufwachsend, die vierendigen Stangen eines goldenen Hirschgeweihs. Der Stierkopf ist beseitet: in Höhe des Kronenreifs von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen, darunter von zwei, mit den Blättern schräg nach außen gekehrten grünen Kleestängeln.“

  • Neumünster in Schleswig-Holstein
  • Saint-Dizier in Frankreich
  • Rubene/Slate in Lettland, seit 2004
  • Peer in Belgien, seit 2004
St. Georgen
Marienkirche
  • Der Stadtkern von Parchim mit seinen zwei Zentren in der Altstadt (um St. Georgen) und in der Neustadt (um St. Marien), durchflossen von der Elde und umgeben von den Wallanlagen, ist ein gut erhaltenes regionales Flächendenkmal mit vielen Einzeldenkmalen.
  • Die Pfarrkirche St. Georgen ist eine Hallenkirche aus Backsteinen in der Altstadt. 1289 wurde mit dem Bau der gotischen Kirche begonnen. Im Inneren sind Reste von mittelalterlichen Wandmalereien erhalten. Der neugotische Altaraufsatz von Gotthilf Ludwig Möckel wurde am Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt. Beachtlich sind die beiden spätgotischen Triumphgruppen, das achteckige steinerne Taufbecken von 1619, die Kanzel von 1580, der Leptzow-Altar von 1421 und das Ratsgestühl (1608/1623).
  • St.-Marienkirche ist eine Pfarrkirche und Hallenkirche, die in der Neustadt steht. Die Gewölbe und die Strebepfeiler stammen aus dem 14. Jahrhundert. Der Westturm von 1310 hatte die Türme der Lübecker Marienkirche zum Vorbild. Zu den wertvollsten Ausstattungsstücken zählen die BronzeTauffünte von 1365, der Marienaltar aus der Zeit um 1500, zwei Glocken von 1514, die Kanzel und die Orgelempore von 1601 und die jüdischen Grabsteine aus dem 13. und 14. Jahrhundert.
  • Zahlreiche Fachwerkhäuser prägen den Historischen Stadtkern der Altstadt und den der Neustadt von Parchim. Hervorzuheben sind die Häuser Alter Markt 2 (1618), Langestr. 24 (1612), Lindenstr. 3 (1583), Lindenstr. 6 (1604/1650), Mühlenstraße 37/38 (1691), Mittelstr. 12 (nach 1588), Schuhmarkt 7 (1612) und in der Apothekenstraße 1 die Apotheke von 1703.
Rathaus von Parchim
  • Das Zinnhaus in der Langenstraße 24 von 1612 ist der zweitälteste erhaltene Profanbau in Parchim. Das Fachwerkhaus – einst auch Haus des Stadtwachtmeisters – hat sich nach seiner hervorragenden Sanierung zu einem wichtigen Kunst- und Kulturzentrum entwickelt.
  • Das Rathaus am Alten Markt ist ein langgestreckter zweigeschossiger Backsteinbau, ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert. 1818 wurde der Bau für das Mecklenburgische Oberappellationsgericht von dem Architekten Johann Georg Barca grundlegend umgebaut, wobei die gotische Architektur beibehalten wurde. Der neue Eingang vom Altmarkt liegt mittig zur Längsachse, ergänzt um einen Vorbau. Um 1995 wurde das Rathaus nochmals gründlich saniert und modernisiert.
  • Die mittelalterliche Stadtbefestigung ist nur noch in Teilen als Mauer und sehr gut als Wallanlage erkennbar. Die Mauer im Bereich des Wallhotels ist bis zu einem Meter breit. Die mittelalterlichen Stadttore sind leider im 19. Jh. abgetragen worden.
  • Das ehemalige Kaiserliche Postamt von 1883 am Schuhmarkt ist ein gutes Beispiel für die öffentlichen Bauten aus der Zeit um 1900. Der Entwurf stammte von Prof. Hubert Stier aus Hannover.
  • Zu den interessantesten Bauten der Stadt gehören die 1934/35 errichtete damalige städtische Sparkasse, heute Dresdner Bank (Schuhmarkt 8) und das 1935/36 gebaute Kreishaus, das heutige Amtsgericht am Moltkeplatz. Beide Bauten sind Werke von Prof. Paul Schultze-Naumburg.

Im Stadtgebiet befinden sich verschiedenste kulturelle Einrichtungen:

  • In der zentralen Blutstraße ist das Mecklenburgische Landestheater Parchim mit ständig wechselnden Aufführungen und einer Jugendtheatergruppe,
  • in der Regimentsvorstadt das Multiplex-Kino mit drei Kinosälen und Kunstfilm-Tagen,
  • stadtauswärts in Richtung Lübz ist die ebe-art-Galerie zu finden,
  • im ehemaligen Schulgebäude am Ziegeleiweg 1c befindet sich die Landeskirchliche Gemeinschaft Parchim.
  • Friedrich-Franz-Gymnasium
  • Adolph-Diesterweg-Schule
Evangelische Grundschule "Paulo Freire" 2010
  • Evangelische Grundschule "Paulo Freire", die in den 1990er Jahren eröffnet wurde und den Namen des brasilianischen Reformpädagogen Paulo Freire trägt.
  • Goetheschule
  • Regionale "Fritz-Reuter-Schule"

Parchim verfügt über einige heimische Musiker und Bands, welche unterschiedlichsten Musikrichtungen angehören, wie z. B. Blues, Rock, Independent Music, Folk, etc. Diese treten zu verschiedenen Veranstaltungen in und um Parchim auf. Darüber hinaus findet alljährlich, jeweils einmal im Frühjahr und Herbst, in der Innenstadt ein Musikfest statt, die sogenannte Musikmeile. In dieser treten verschiedene internationale Bands und Einzelmusiker in unterschiedlichen Gaststätten, Bars und Kneipen auf.

Ein Stadtfest im Mai und eine „Einkaufsnacht“ (seit 2005) an einem Samstag im Juni werden jedes Jahr veranstaltet. In jedem Jahr findet am ersten Novemberwochenende der „Martinimarkt“ statt. Seit einigen Jahren gibt es einen „Adventsmarkt“ rund um die St. Marienkirche.

Zinnhaus in der Langen Straße 24
Fachwerkhaus in der Lindenstraße 3

siehe auch: Liste der Baudenkmale in Parchim, Liste der Baudenkmale in Parchim (Außenbereiche)

In Parchim standen 2007 um 473 Gebäude oder Bauteile unter Denkmalschutz. Die Gebäude – zumeist Wohnhäuser oder Wohn- und Geschäftshäuser sowie vereinzelt ehemalige Speicher – stehen vornehmlich in der Altstadt, der Neustadt und Regimentsvorstadt wie u. a. in

Alte Mauerstraße (7), Alter Markt (11), Am Ilepool (7), Am Kreuztor (4), Am Rathaus (4), Am Wallhotel (6), Apothekenstraße (4), Auf dem Brook (18), Auf dem Sassenhagen (25, u. a. das Basaltpflaster und die Feuerwehr mit Turm), August-Bebel-Straße (4), Baadestraße (7), Bahnhofsstraße (4, u. a. der Bahnhof mit den Nebengebäuden), Bauhofstraße (7), Bleicherstraße (2), Blutstraße (13), Brunnenstraße (5), Buchholzallee (16), Clara-Zetkin-Straße (1), Eichberg (Kriegerdenkmal), Fichtestraße (8), Fischerdamm (4, u. a. die Mühle), Floerkestraße (2), drei Friedhöfe (u. a. Gedenkstätten, Grabmäler, Kapellen), Fritz-Reuter-Straße (Kriegerdenkmal), Hakenstraße (8), Heidestraße (7) Kirchen (3), Kirchgasse 2), Lange Straße (25), Lindenstraße (26), Ludwigsluster Straße (15), Marienstraße (2), Marstall (7), Meyenburger Straße (2), Mittelstraße (7), Mittelstraße (3, St. Bartholdomäuskapelle) Moltkeplatz (5, u. a. Park, Denkmal, Amtsgericht, Landratsamt), Mönchhof (2: Schule, Transformatorenhaus), Mühlenberg (4), Mühlenstraße (17), Neue Mauerstraße (10), Neuer Markt (1), Pfaffenhaus (4), Piepenhäger Straße (3), Putlitzer Straße (22) (u. a. Kasernen), Rosenstraße (23), Schumarkt (7, u. a. Rathaus und Post), Schweriner Straße (9), Spiekerstraße (3), Stegemannstraße (1), Stiftstraße (1), Voigtsdorfer Weg (4), Vor dem Neuen Tor (3), Waagestraße (3), Wallanlage und Stadtmauer, Wallallee (4, u. a. Schule), Wasserberg (3), Wockerstraße (2), Ziegenmarkt (5).

  • 1876 Denkmal mit Standbild Helmuth Karl Bernhard von Moltke von Bildhauer Ludwig Brunow
  • 1896 Kriegerdenkmal 1870/71
  • 1900 Denkmal (Obelisk) Helmuth von Moltke im Buchholz
  • 1906 Gedenkstein mit Bronzerelief Bürgermeister Friedrich Stegemann von Bildhauer Ludwig Brunow (heute im Museum Parchim)
  • 1916 Denkmal für die im Kriegsgefangenenlager verstorbenen Soldaten
  • 1920 Kriegerdenkmal 1914/18 des Turnvereins Parchim (zerstört)
  • 1922 Kriegerdenkmal 1914/18 des Dragonerregiments Nr. 18
  • 1922 Kriegerdenkmal 1914/18 „Kruzifix“ in der Marienkirche von Bildhauer Wilhelm Wandschneider
  • 1930 Kriegerdenkmal 1914/18 der Lehrer und Gymnasiasten in der Aula des Gymnasiums von Bildhauer Wilhelm Wandschneider (zerstört)
  • 1931 Kriegerdenkmal 1914/18 „Heldenhain“ von Architekt Werner Cords-Parchim
  • 1946 Ehrenhain auf dem Neuen Friedhof für 40 Opfer des Todesmarsches der Häftlinge der KZ Sachsenhausen und KZ Ravensbrück, die von SS-Männern ermordet wurden
  • 1950 Gedenkstein für den Antifaschisten Paul Sasnowski, Flörkestr. 44 A (heute fast unzugänglich)
  • 1950 Gedenkstein in der Parkanlage zwischen Goetheschule und Krankenhaus für Opfer des Todesmarsches des KZ Sachsenhausen vom April 1945. Dahinter seit 1970 Sandsteinplastik „Stürzende“ der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger
  •  ? Gedenkstein auf dem Neuen Friedhof für 110 Zwangsarbeiter aus verschiedenen Ländern
  • 1962 Gedenkstein am Dammer Weg mit den Massengräbern für 465 Männer, Frauen und Kinder aus der Sowjetunion, die Opfer der Zwangsarbeit wurden
  • 1970er Jahre Gedenkstein an der Ecke Leninstraße/Walter-Hase-Straße an Walter Hase und die Sowjetbürger Awramenko und Etschkola, die Widerstandsarbeit gegen die Kriegsproduktion geleistet hatten und deswegen ermordet wurden
  • 1971 Gedenkstätte für den 1969 zum Städtischen Friedhof verlegten Jüdischen Friedhof zur Erinnerung an den Friedhof und die jüdischen Opfer der Shoa
  • 1972 Gedenktafel an Auf dem Sassenhagen 8, für Otto Volkmann, der 1936 in Spanien fiel.Die Tafel wurde 1990 entfernt und befindet sich im Stadtmuseum.
  •  ? Gedenktafel an der Alten Mauerstraße 21 für den Antifaschisten Paul Sasnowski, der 1944 ermordet wurde. Die Tafel wurde 1990 entfernt und befindet sich im Stadtmuseum.
  • 1976 Gedenktafel im Ortsteil Slate an der Hauptstraße, von Putlitz kommend links am ersten Grundstück, für die Opfer des Todesmarsches der Häftlinge des KZ Sachsenhausen
  • 1985 Büste und Ehrenhain für Otto Volckmann auf dem Broock, Bildhauer Manfred Wagner
  • 1988 Gedenktafel an der Goetheschule in der Wallallee zur Erinnerung an den Dichter Erich Mühsam, der in dieser Schule lernte und 1934 im KZ Oranienburg ermordet wurde
  • 1988 Gedenktafel an der Goetheschule in der Wallallee zur Erinnerung an den Erfinder Alexander Behm, der hier zur Schule ging
  • 1996 Zwei Gedenkstelen des Bildhauers Wieland Schmiedel zwischen Parchim und Slate sowie vor dem Ortseingang von Parchim aus Richtung Crivitz für die Opfer des KZ-Todesmarsches


  • Für überregionales sportliches Interesse sorgt in Parchim der MC Mecklenburgring Parchim. Auf dem „Mecklenburgring“, einer Langbahn die Weltmeisterschaftsbedingungen bietet, finden regelmäßig Sandbahnrennen mit internationaler Beteiligung, jedoch auch Konzert-Events statt.
  • Seit der Saison 2000/01 spielen die Volleyballerinnen des 1. VC Parchim in Zusammenarbeit mit dem Schweriner SC erfolgreich in der 2. Bundesliga/Nord der Frauen.
  • Bekanntester Fußballverein ist der Parchimer FC, welcher insgesamt drei Spielzeiten in der DDR-Liga absolvierte.
  • Der Radsportverein „Vorwärts“ Parchim wurde 1990 gegründet, nachdem es die Armeesportvereinigung Vorwärts mit dem Ende der DDR nicht mehr gab. Vorgänger der ASG Vorwärts Parchim, die seit Dezember 1977 bestand, war die Sektion Radsport in der BSG Einheit Parchim, die 1953 gegründet wurde. Die damalige Radsport-Sektion der Betriebssportgemeinschaft Einheit Parchim (BSG) führte 1959 das traditionelle Querfeldein-Rennen erstmals ein, eine Disziplin des Radsports die im Oktober 2009 zum 50. Mal ausgetragen wird.
  • Die 2007 gegründete Rollstuhltanzgruppe Parchimer Tanzteufel beim SV Einheit 46 Parchim e.V. trat 2010 beim Deutschlandpokal der Breitensportler im Rollstuhltanz in Rheinsberg an und errang zwei Pokale[6].

In unmittelbarer Nähe der Stadt liegt der Flughafen Schwerin-Parchim, der auch die Landeshauptstadt Schwerin bedient. Der Flughafen wurde 1934 erbaut, 1945 zerstört und dann von den sowjetischen Besatzern wieder aufgebaut und als Militärflugplatz genutzt. Nach deren Abzug 1991 und einigen Umbaumaßnahmen wurde er für zivile Zwecke weitergenutzt und zunächst von der Stadt und dem Landkreis Parchim bewirtschaftet. Es folgte eine Verpachtung an die Wiggins Group, ein US-kanadisches Luftfahrt-Beratungsunternehmen, in der Hoffnung, er werde ein regionaler Reise- und Frachtflughafen. Nach der Insolvenz der Wiggins Group und zwischenzeitlicher Vermarktung durch Stadt und Landkreis wurde u. a. eine Lagerhalle gebaut.

Der Flughafen soll nun ein reines Fracht-Drehkreuz werden, für dessen Zwecke sich ein schweizerisches Logistikunternehmen ansiedelte. Von Seiten des Landes wurden 36 Mio. Euro an Fördermitteln eingesetzt. Als Vorteile für den Standort Parchim gelten die gute Anbindung an Straßen- und Schienennetz sowie eine 24-stündige Flugerlaubnis und eine für Großflugzeuge geeignete 3000-Meter-Landebahn.

Das chinesisches Frachtunternehmen LinkGlobal Logistics Co. Ltd. hat im Mai 2007 den Flughafen Parchim sowie die umliegenden Gewerbeflächen vom Landkreis gekauft. Neben Frachtflügen von der zentralchinesischen Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan sind auch wöchentliche Passagierflüge ins Auge gefasst. Man hofft in absehbarer Zeit auf[7] 1000 neue Arbeitsplätze.

Bahnhof Parchim mit Stellwerk und Lint 41 der Ostseeland-Verkehr, abfahrbereit Richtung Schwerin

Durch Parchim führt die als Müritz-Elde-Wasserstraße kanalisierte Elde. Über die Bundesstraßen 191 und 321 ist Parchim mit den Städten Lübz, Sternberg, Plau am See, Crivitz, Goldberg und Schwerin verbunden. Außerdem gibt es eine Direktverbindung zur Bundesautobahn 24.

Die Stadt ist über die Parchim-Ludwigsluster Eisenbahn an Ludwigslust, die Mecklenburgischen Südbahn an Waren und Neustrelitz sowie über die Bahnstrecke Schwerin–Parchim an die Landeshauptstadt Schwerin und Rehna angeschlossen. Die ersten beiden Abschnitte werden von der ODEG, Letztere von der OLA betrieben. Bis 1945 existierte zudem eine Strecke nach Suckow.

Das älteste in der Stadt ansässige Unternehmen ist nach Schließung der Mühle Anfang 2008 (diese bestand seit 1809) ein Backofenbaubetrieb, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1874 zurück reichen.

Engel-Gedenktafel
  • Johannes Posselius (der Ältere) (1528–1591), Professor für griechische Sprache, Rektor der Universität Rostock
  • Heinrich Elmenhorst (1632–1704), Theologe und Kirchenlieddichter
  • Jacob Heinrich Balecke (1731–1778), Jurist, Senator und Bürgermeister in der Hansestadt Rostock
  • Johann Jakob Engel (1741–1802), Schriftsteller und Philosoph
  • Lippmann Fraenckel (1772–1857), Miniaturmaler
  • Helmuth Karl Bernhard von Moltke (1800–1891), preußischer Generalfeldmarschall
  • Heinrich Petters (1810–1884), Bildhauer
  • Walter Schmidt (1858–1925), Jurist und Politiker
  • Richard Wagner (1860–1928), Gymnasiallehrer
  • Rudolf Tarnow (1867–1933), niederdeutscher Schriftsteller
  • Max Töwe (1871-?), Unternehmer
  • Willi Schomann (1881–1917), Maler
  • Werner Cords-Parchim (1886–1954), Architekt und Baumeister
  • Rudolf Kayser (Anton Reiser) (1889–1964), Literaturhistoriker, Professor für deutsche und europäische Literatur
  • Ernst Goldenbaum (1898–1990), Politiker, Vorsitzender der DBD und Minister für Land- und Forstwirtschaft der DDR
  • Eric Weil (1904–1977), französischer Philosoph deutsch-jüdischer Herkunft
  • Heinrich Alexander Stoll (1910–1977), Schriftsteller
  • Erich Arndt (* 1912), evangelisch-lutherischer Pfarrer, Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD) und des Bundes Deutscher Offiziere (BDO).
  • Emma Heinrich (* 1914), Politikerin
  • Hans-Joachim Haase (1915–2001), Uhrmacher, Augenoptiker und Erfinder
  • Gerd Wollburg (1924-1990), Industriejurist
  • Claus Hammel (1932–1990), Dramatiker und Kritiker
  • Hans-Wilhelm Ebeling (* 1934), Politiker, Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit der DDR
  • HA Schult (* 1939), Objekt- und Aktionskünstler
  • Bärbel Bolle (* 1941), Film-, Fernseh- und Theaterschauspielerin
  • Klaus-Dieter Feige (* 1950), Politiker
  • Klaus Tober (1950–1994), Maler
  • Beate Prahl (* 1972), Schauspielerin
  • Marcell Fensch (* 1975), Fußballspieler
  • Jana Gerisch (* 1978), Volleyballspielerin
  • Stefanie Weichelt (* 1983), Fußballspielerin
  • Anne-Catrin Märzke (* 1985), Musical-Darstellerin und Model
  • Bernhard Latomus (1560–1613), deutscher Historiker; war Rektor der Parchimer Stadtschule und starb in Parchim
  • Jacob Friedrich Friese (1765–1833), Schulmeister, Organist und Orgelbauer; hatte seine Werkstatt in Parchim und starb hier
  • August Drechsler (1821–1897), Jurist und Bürgermeister von Parchim
  • Heinrich Behm (1853–1930), deutscher Theologe und Landesbischof; war 1887 Pfarrer an St. Marien zu Parchim
  • Erich Mühsam (1878–1934), politischer Aktivist, Anarchist, Publizist und Schriftsteller; machte in Parchim Abitur
  • Alexander Behm (1880–1952), deutscher Physiker; ging in Parchim zur Schule
  • Carl Moltmann (1884–1960), deutscher Politiker; absolvierte seine Berufsausbildung 1898 bis 1901 zum Tischler in Parchim
  • Friedrich Griese (1890–1975), deutscher Schriftsteller; wohnte in der Markower Mühle bei Parchim
  • Hermann Kant (* 1926), deutscher Schriftsteller; lebte ab 1940 bei den Großeltern in Parchim und absolvierte hier eine Lehre zum Elektriker
  • Uwe Kant (* 1936), deutscher Schriftsteller; lebte ab 1940 bei den Großeltern in Parchim und legte hier 1956 das Abitur ab
  • Johann Riebling (1494–1554), erster mecklenburgischer Superintendent, gestorben in Parchim
  • Johannes Gillhoff (1861–1930), deutscher Schriftsteller und Lehrer, gestorben in Parchim
  • Fritz Reuter (1810–1874), niederdeutscher Schriftsteller, legte 1831 Parchim das Abitur ab
  • Dethloff Carl Hinstorff (1811–1882), mecklenburgischer Verleger, gründete in 1831 in Parchim den Hinstorff Verlag
  • Christian Karl Friedrich Wilhelm von Nettelbladt (1779–1843), deutscher Jurist und Freimaurer, 1818–1840 Präsident des Oberappellationsgerichts, gründete 1818 die Parchimer Freimaurerloge
  • Pribislaw I. (1224–1275), war von 1238 bis 1256 Herr (Fürst) zu Parchim-Richenberg
  • Ernst Sellin (1867–1946), Prof. und Theologe, von 1891 bis 1894 Gymnasialoberlehrer in Parchim, grub 1908/09 Jericho aus
  • Bellachini (1827–1885), Zauberkünstler verstarb in Parchim
  • Helmuth Schröder (1842–1909), deutscher Lehrer und niederdeutscher Mundartdichter, war 1866 Lehrer in Parchim
  • Carl Guesmer (1929–2009), deutscher Lyriker und Bibliothekar, wuchs im Pfarrhaus Parchim auf
  • Ernst Röhl (* 1937), deutscher Satiriker und Kabarettist, legte 1956 in Parchim das Abitur ab

Die Umgebung Parchims ist Handlungsort einer vor allem regional bekannten Sage, in der Räuber Vieting eine Hauptfigur ist. Durch Überlieferungen gibt es mehrere Versionen. Vieting soll Kaufleute und andere Reisende beraubt und zumeist ermordet haben. Einem aus Slate oder Umgebung stammenden und gefangengenommenen Mädchen gelingt es durch eine List, einen Schwur zu umgehen und Stadtsoldaten auf die Spur des gesuchten Räubers zu führen, die ihn fassen. Der Räuber Vieting wird zum Tode verurteilt und äußert als letzten Wunsch einen Kuss der Verräterin, bei dem er ihr die Zunge abbeißt.

  • Fritz Asmus: Eisenbahnen in und um Parchim – Chronik eines Eisenbahnstandorts in Mecklenburg. GVE-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89218-078-4
  • Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Saxonia Franciscana 6. Werl 1995
  • Wolfgang Kaelcke: Parchimer Persönlichkeiten. 7 Teile, 1996–2005, aus der Schriftenreihe des Museums der Stadt Parchim,
  • Gerd Behrens: Parchim – Stadtgeschichte in Daten. Teil 1: 1170–1900, Teil 2: 1901–1945, Teil 3: 1945–1988, Schriftenreihe des Museums der Stadt Parchim, Heft 14, 20 und 23, 2002–2007
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. ISBN 3-935319-23-1
  3. Wörterbuch auf stadt-parchim.de
  4. A. Kaminsky (Hrsg.): Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Bonn 2007, S. 260 f.
  5. Website Parchim
  6. Parchimer Tanzteufel abgerufen am 23. Januar 2012
  7. ad-hoc-news: Investor kündigt wöchentliche Charterflüge vom Flughafen Parchim an, 24. Mai 2007


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Software Development Kit

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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