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Kappeln

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Dieser Artikel behandelt die schleswig-holsteinische Stadt Kappeln, für die Gemeinde Kappeln in Rheinland-Pfalz siehe Kappeln (bei Lauterecken). Auch die französische Gemeinde Kappelen im Oberelsass trägt den deutschen Namen Kappeln.
Wappen Deutschlandkarte
54.6613888888899.931111111111110Koordinaten: 54° 40′ N, 9° 56′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Höhe: 10 m ü. NN
Fläche: 43,32 km²
Einwohner:

9.667 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 223 Einwohner je km²
Postleitzahl: 24376
Vorwahlen: 04642, 04644
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 045
Adresse der
Stadtverwaltung:
Reeperbahn 2
24376 Kappeln
Webpräsenz: www.kappeln.de
Bürgermeister: Heiko Traulsen
Lage der Stadt Kappeln im Kreis Schleswig-Flensburg

Kappeln (dänisch: Kappel) ist eine Stadt in der Landschaft Angeln im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein (Deutschland). Die Stadt an der Schlei ist Fischereiort und war bis Juni 2006 Garnisonsstadt (Olpenitz). Für das östliche Angeln und das nördliche Schwansen hat Kappeln Zentrumsfunktion. Kappeln verfügt neben einem kleinen Hafenbetrieb über mehrere Sportbootanlegestellen.

Inhaltsverzeichnis

Die Schauseite Kappelns: Häuser am Hafen
Marktplatz von Kappeln und St. Nicolai

Der Name leitet sich etymologisch von Kapelle ab, weil hier, auf dem hohen Schleiufer bereits im 14. Jahrhundert eine Kapelle stand. Kappeln war jahrhundertelang ein Fischerdorf und erwehrte sich mühsam der von den Herren des Guts Roest beanspruchten Leibherrenschaft. Seit Ende der 1950er Jahre lebte Kappeln zu einem großen Teil von dem damals neu eingerichteten Marinestützpunkt Olpenitz und den damit verbundenen Einrichtungen der Deutschen Marine. Heute hat Kappeln vor allem touristische Bedeutung und ist wie schon seit Ende des Ende 19. Jahrhunderts Hauptort der östlichen Schleiregion.

Als Standort für industrielle Fertigung hat die Stadt seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts mehrere wichtige Betriebe (unter anderem Bekleidung) verloren. Die ehemalige Nestlé-Fabrik wird als Cremilk weitergeführt.

Kappeln versuchte sich in den letzten Jahren auch als Kulturstadt zu profilieren. Besonders die im Schleimuseum ausgestellte Sammlung der Stadt Kappeln ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Auch vergibt die Stadt seit 1991 in Zusammenarbeit mit dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund jährlich den mit 2500 Euro dotierten Niederdeutschen Literaturpreis für herausragende Leistungen im Bereich der niederdeutschen Sprache.

Partnerstädte sind Fåborg (Dänemark, seit 1984) und Ustka (Polen, seit 1991).

Kappeln wurde erstmals 1357 urkundlich erwähnt. 1406 kam die Stadt zum Domkapitel der Stadt Schleswig und 1533 zum Adelsgut Roest. Kappeln war anders als die freien Bauern im übrigen Angeln einem Gutsherren unterworfen. 1666 versuchte der Gutsherr Detlef von Rumohr, die Einwohner des inzwischen zu einem wohlhabenden Handelsplatz herangewachsenen Orts zu Leibeigenen zu machen. Daraufhin verließen im folgenden Jahr 64 Familien und damit ein Großteil der Einwohner den Ort und gründeten weiter südlich auf einer Landzunge in der Schlei die Siedlung Arnis.

Bürgerrechtsurkunde, Kappeln 1858. Wir Fleckensvogt, Vorstand und Deputirte, des im Herzogthum Schleswig belegenen Fleckens Cappeln, bezeugen hiedurch, dass dem Cigarrenfabricanten Emil Georg Martin Zarnedsky das Bürgerrecht in dem Flecken Cappeln verliehen worden ist […]"'

1799 wurde die Leibeigenschaft durch Landgraf Carl von Hessen aufgehoben. Carl von Hessen war königlich-dänischer Statthalter in den Herzogtümern Schleswig und Holstein und inzwischen Besitzer von Gut Roest. Im Jahr 1807 kaufte der dänische König Christian VII. Kappeln, das fortan einen eigenen Gerichts- und Verwaltungsbezirk bildete. 1842 erhielt der Ort den Status eines Fleckens. Flecken waren schleswigsche Minderstädte. Eine überregionale Bedeutung erhielt Kappeln 1846, als es die uneingeschränkte Fleckengerechtigkeit bekam und damit Gerichtsort wurde. Nach Beendigung des 1. Schleswigschen Kriegs wurde der Angelner Güterdistrikt aufgelöst und die Kappelner Harde gegründet. Das Herzogtum Schleswig war wie das übrige Skandinavien in mehrere Harden eingeteilt. Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen 1867 (nach dem Deutsch-Dänischen Krieg) wurde die preußische Ordnung eingeführt. 1870 erhielt Kappeln Stadtrechte.

Einer These zufolge verhinderten 1881 Kappelner Schiffer, dass die Bahnstrecke Kiel–Flensburg über die Stadt geführt wurde, was inzwischen jedoch als Legende angesehen wird [2]. Doch 1885 wurde die Stadt Endpunkt der Flensburger Kreisbahn, die Kappeln mit dem nördlichen Angeln und Flensburg verband. Es folgten die Schleswiger Kreisbahn und die Eckernförder Kreisbahn, die den Ort mit Schleswig und Eckernförde verbanden. 1910 bekam die Stadt ein Wasserwerk, das von Jacob Moser finanziert worden war, der dafür die Ehrenbürgerschaft erhielt. Um das Andenken seines Vaters, des Kaufmanns Moses Jacob Moses zu ehren, förderte er außerdem den Bau des (alten) Kappelner Krankenhauses [3]. Der wirtschaftliche Aufschwung Kappelns in der Zwischenkriegszeit spiegelt sich im Bau einer Drehbrücke 1927 [4] und in der Errichtung des großen, auch heute noch stadtbildbeherrschenden mit Klinker verkleideten Stahlbeton-Getreidespeichers am Hafen 1936 [5]. Nach dem Krieg wurde das alte Wasserwerk von 1910 zu klein für die infolge des Zustroms von Flüchtlingen stark gestiegene Bevölkerungszahl, es wurde ein neues, größeres gebaut [6].

1972 wurde die letzte Eisenbahnverbindung nach Süderbrarup eingestellt. Auf der Strecke verkehrt heute noch die Angelner Museumsbahn. Einen regulären Bahnanschluss gibt es nicht mehr. Der nächstgelegene Bahnhof ist Süderbrarup. 1974 wurden Kopperby und Mehlby nach Kappeln eingemeindet. Nach Eingemeindung von Olpenitz wurde Kappeln in den 1970er Jahren Marinestützpunkt. Mitte der 70er Jahre kam es in Kappeln nach Flensburger Vorbild zu verkehrstechnisch begründeten Sanierungsmaßnahmen im Altstadtbereich, die zu Verlusten an Altbausubstanz führten. An Stelle des alten Rathauses und des Alten Ratskrugs trat Architektur in Betonbauweise [7]. 2002 wurde die Drehbrücke von 1927 durch eine Klappbrücke ersetzt. Das Amtsgericht Kappeln wurde 2007 geschlossen, in das Gebäude zog die Polizei ein.

Im Juni 2006 wurde der erst in den 1950er Jahren gebaute Marinestützpunkt Olpenitz offiziell geschlossen. Dort waren Schnellboote und Minensuchboote stationiert; zeitweise hingen bis zu 4000 Arbeitsplätze von ihm ab. Die Infrastruktur Kappelns (unter anderem Schulangebot, Kindergärten) ist auf 10.000 Einwohner ausgelegt und kann nach Aussage des Bürgermeisters Feodoria (CDU) ohne Nachfolgeprojekte für den Hafen und die Einrichtungen der Marine nicht gehalten werden. Seit 2004 befinden sich neben kleineren Vorhaben zur Konversion der ehemaligen Marineflächen zwei größere Projekte in der Planungsvorbereitung: ein ursprünglich als Paralympisches Zentrum geplanter Umbau des Areals der früheren Marinewaffenschule im Ortsteil Ellenberg und ein touristisches Zentrum Port Olpenitz im Gebiet des früheren Marinehafens Olpenitz.

Nachdem der erste Anlauf für das paralympische Zentrum durch einen niederländischen Investor seit Dezember 2006 trotz Zusagen des Wirtschaftsministers über eine Förderung von 6,8 Millionen Euro nicht realisiert wurde, hat die Stadt Kappeln im November 2011 einer Hamburger Gesellschaft den Zuschlag als Investor und Entwickler des Geländes gegeben. Geplant ist nunmehr eine Mischung aus "Freizeit, Gewerbe, Ferienwohnungen, vielleicht auch Hotel und Yachthafen".[8]

Leuchtturm Schleimünde

Anstelle des ausgedienten Marinenhafens ist der Bau eines Ferienparks (Port Olpenitz) durch einen privaten Investor zwar begonnen worden, seit Herbst 2011 aber ins Stocken geraten. Der Kaufvertrag zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Port Olpenitz GmbH war am 20. Oktober 2006 unterzeichnet worden. Laut Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) wollte diese Gesellschaft mit 500 Millionen Euro das größte Tourismusprojekt an der gesamten Ostseeküste bauen – mit einer Insel- und Lagunenstadt im ehemaligen Marinehafen. An dieses Projekt knüpft die Stadt Kappeln große Hoffnungen, um den Tourismus als wirtschaftliche Grundlage weiter auszubauen. Hinter dem inzwischen insolventen Investor steht unter anderem eine börsennotierte US-amerikanische Immobiliengesellschaft. Ende 2008 wurde mit der Bauvorbereitung begonnen. Eine schnelle Umsetzung scheiterte aber durch Konflikte der Planung mit dem Umwelt- und Naturschutz. So ist der Nehrungshaken zur Lotseninsel Schleimünde hin in seinem derzeit unbebauten Bereich als zukünftige Naturschutzfläche sichergestellt worden und darf dabei nicht mehr verändert werden [9].

Nachdem langen Streitigkeiten (z.B. am 12. März 2009 vor dem Oberverwaltungsgericht in Schleswig um den von der Stadt Kappeln aufgestellten Bebauungsplan) konnte schließlich Ende 2009 eine Einigkeit über den Bebauungsplan erzielt werden.[10] Am 9. Oktober 2009 konnte der eigentliche Bau des Feriendorfs auf dem ehemaligen Marinehafengelände beginnen. Nach Fertigstellung erster Häuser und neuer Aufspülungen in den Jahren 2010 und 2011 für den zukünftigen Yachthafen musste die Port Olpenitz GmbH nach langen Konflikten im Gesellschafterkreis aber schon am 19. Oktober 2011 Insolvenz anmelden.[11]

Blasonierung: „In Silber, beiderseits begleitet von je drei blauen, zueinander gekehrten Heringen, der heilige Christophorus in Vorderansicht, barhaupt, mit rotem Mantel und silbernem Bart, die nackten Beine in abwechselnd blauen und silbernen Wellen verschwindend, in der rechten Hand einen astförmigen, naturfarbenen Stab, mit der linken den Jesusknaben, der die rechte Hand segnend erhebt, und mit der linken die Weltkugel in Gold auf seinem linken Knie umfasst, auf seinen Schultern haltend.“[12]

Christophorus war der Schutzheilige von Reisenden, die einen Fluss oder eine Förde zu überqueren hatten, wie das bei Kappeln, das jahrhundertelang ohne Brücke auskam, oft der Fall war. Deshalb dreht er sich als Wetterfahne auf dem Turm der Nikolaikirche, und in ihrer Eingangshalle steht er, geschnitzt von dem Oberammergauer Bildschnitzer Andreas Lang, eine Bürgerstiftung aus dem Jahr 1934.

Heringszaun in der Schlei

In der Liste der Kulturdenkmale in Kappeln stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

  • Einzigartig ist der Heringszaun in der Schlei aus dem 15. Jahrhundert, eine Art sehr großer Reuse, letzter Zeuge einer früher in Europa verbreiteten Fischfangmethode.
  • Museumshafen und Schleimuseum sind der Geschichte von Seefahrt und Fischfang in und um Kappeln gewidmet.
  • Die spätbarocke St. Nicolaikirche wurde 1789–93 nach Plänen von Johann Adam Richte', einem Schüler von Ernst Georg Sonnin, erbaut. Sie enthält drei aus der Vorgängerkirche von 1424 übernommene Ausstattungsstücke: Ein nur torsohaft erhaltenes kleines Holzkruzifix aus dem 13. Jahrhundert, das bereits in der Kapelle gehangen haben könnte, der Kappeln seinen Namen verdankt, ein Retabel von Hans Gudewerth dem Jüngeren, dem Eckernförder Meister des so genannten Knorpelbarock aus dem Jahr 1641, sowie das Epitaph für Detlef von Rumohr, der als Statthalter von Rügen 1678 in der Schlacht von Warksow fiel.
  • Das Angelner und Schwansener Ufer der Schlei sind durch eine Klappbrücke verbunden, die sich tagsüber stündlich jeweils zur Dreiviertelstunde für den Schiffsverkehr öffnet. Sie ersetzte 2002 eine Drehbrücke, die ihrerseits 1927 eine Pontonbrücke aus dem 19. Jahrhundert ersetzt hatte.
  • Die Holländermühle Amanda – als Sägewerkbetrieb 1888 gebaut und mit einer Höhe von 30 m die höchste Windmühle Schleswig-Holsteins – enthält heute ein Trauzimmer und die Touristinformation. Von ihrer öffentlich zugänglichen Galerie aus hat man einen guten Rundblick über Kappeln und Ostangeln.
  • Klaus-Harms-Schule, Gymnasium
  • Gemeinschaftsschule Kappeln
  • Grund- und Hauptschulen:
    • Gorch-Fock-Schule mit Außenstelle Habertwedt
    • Kaj Munk-Skolen
  • H.C.Andersen-Schule, Förderschule
  • Berufliche Schulen Schleswig-Flensburg/Außenstelle Kappeln

In Kappeln ansässige Sportvereine sind:

  • Judo- und Karateverein TOKAIDO Kappeln e. V. (von 1975)
  • Turn- und Sportverein Kappeln von 1876 e. V.
  • Schachclub "Schleispringer" Kappeln von 1980 e. V.
  • Rudervereinigung Kappeln
  • DLRG Kappeln e. V.
  • Schützenverein Kappeln von 1880 e. V.
  • Tanzclub Kappeln e. V.
  • SV Kopperby e. V.
  • Kappelner Tennis Club e. V.
Gedenkstein auf dem Kappelner Friedhof

Der Verein Sozial-Forum e.V. ist Mitglied im Landesverband des diakonischen Werkes Schleswig-Holstein. Er kümmert sich mit Beratungsangeboten um Kinder, junge Menschen und Familien in der Region.

Kappeln hat zwei evangelisch-lutherische (die Nikolaikirche und die Auferstehungskirche), eine katholische (St. Marien, Pfarrkirche), eine dänische, eine neuapostolische und eine evangelisch-freikirchliche (baptistische) Kirchengemeinde.

An die jüdische Familie Eichwald, die in der Mühlenstraße ein Textil- und Schuh-, später auch ein Zigarrengeschäft betrieb und die bis auf drei Kinder von Nazis entrechtet, deportiert und ermordet wurde, erinnern sieben Stolpersteine vor der Mühlenstraße 36, der Eichwald-Platz [13] sowie ein von Schülern der Gorch-Fock-Schule initiierter Gedenkstein auf dem Kappelner Friedhof.[14]

Kappeln besitzt in der Saison an Sonntagen Bahnanschluss mit der Museumsbahn Angeln-Bahn über die ehemalige Bahnstrecke Schleswig-Altstadt–Kappeln der ehemaligen Schleswiger Kreisbahn nach Süderbrarup. Die Anschlussstrecke Süderbrarup-Schleswig ist nur noch teilweise als Rad- und Fußweg erhalten. Am Kappelner Bahnhof endeten auch Bahnlinien der Flensburger Kreisbahn (bis 1952) und der Eckernförder Kreisbahnen (bis 1958).

In Kappeln beginnen bzw. enden die Bundesstraßen 199, 201 und 203.

Als bekanntes Volksfest zu Christi Himmelfahrt haben sich die Kappelner Heringstage etabliert. Alljährlich im August oder September findet ein Hafenfest statt. In unregelmäßigen Abständen feiert die frühere Türkengilde, heute Junge-Leute-Gilde, ihren legendären Ursprung im 17. Jahrhundert: Detlef von Rumohr sei bei Kämpfen um die Insel Korfu in türkische Gefangenschaft geraten. Ursprung der Gilde soll die Willkommensfeier sein, die ihm von den in Kappeln verbliebenen Bürgern ausgerichtet wurde, als er aus der Gefangenschaft nach Gut Roest zurückkehrte.[15] Nach einer anderen Version [16] haben zuvor sogar zwei Kappelner Schiffer den Gutsherrn befreit, indem sie dem Sultan einen Beutel mit Gold übergaben, das die Bürger Kappelns für diesen Zweck gesammelt hatten.

  • Jacob Moser (1839–1922), Unternehmer, Zionist und Philanthrop
  • Katharina Petersen (1889–1970), Hochschullehrerin
  • Jan Laß (1890–1958), norddeutscher Landschaftsmaler
  • Karl Eduard Claussen (* 1930), Politiker (CDU)
  • Gerda Schmidt-Panknin (* 1920), Malerin, lebt in Kappeln
  • 1909: Jacob Moser
  • 1917: Peter Kruse
  • 1955: Emanuel Bonnevie-Lorenzen
  • Ludwig Hinrichsen

Ein Modell der Stadt im Maßstab 1:50 steht in dem Freizeitpark Tolk-Schau nahe dem an der B201 gelegenem Dorf Tolk. Die Stadt Kappeln und ihre Umgebung sind seit Jahren Drehorte der Vorabendserie Der Landarzt im ZDF. In der Serie heißt der Ort Deekelsen, die Titelrolle spielt zurzeit Wayne Carpendale. Den Bahnhof Deekelsen freilich sucht man in Kappeln vergeblich: Es ist der für die Filmaufnahmen umbeschilderte Bahnhof von Süderbrarup.

  • Kappeln sechshundertfünfzig Lesebuch, herausgegeben vom Heimatverein Angeln 2007, darin insbesondere Uwe Albrecht und Hans Günter Andresen: Altstadt-Erneuerung in Kappeln – Gedanken zur Wahrung eines charakteristischen Kleinstadtbildes, Nachdruck aus dem Heimatjahrbuch 1977. ISBN 3-7793-6918-4
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2.  Carsten Tech: Warum die Bahnlinie Kiel-Flensburg nicht über Kappeln ging - eine ostangelner Legende. In Jahrbuch des Heimatvereins der Landschaft Angeln. 2008, S. 105.
  3. Bernd Philipsen: Jacob Moser, Unternehmer – Philanthrop, Weggefährte Theodor Herzls. Hentrich & Hentrich, Teetz und Berlin, 2007
  4. Hans-Peter Wengel: [http://www.stadt-kappeln.de/media/custom/1760_113_1.PDF?1261576202 Die "neue" Drehbrücke über die Schlei in Kappeln.] Stadtarchiv Kappeln, 2002, abgerufen am 28. Januar 2012 (PDF).
  5. Hans-Peter Wengel: Der Silo der Getreide AG. Stadtarchiv Kappeln, 2006, abgerufen am 28. Januar 2012 (PDF).
  6. Hans-Peter Wengel: Das Wasserwerk der Stadt Kappeln. Stadtarchiv Kappeln, 2007, abgerufen am 28. Januar 2012 (PDF).
  7. "Ein unverzeihliches Kapitel in Kappelns baulicher Entwicklung," Anders/Andresen in: Lesebuch S. 351 und passim
  8. Schleibote vom 19. November 2011, sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag
  9. Schleibote vom 27. Juni 2008, sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag
  10. Schleibote vom 10. Oktober 2009, sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag
  11. Schleibote vom 20. Oktober 2011, sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag
  12. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  13. Berd Philippsen: Kappeln an der Schlei - Stolpersteine. Stadt Kappeln, 20. August 2004, abgerufen am 28. Januar 2012.
  14. Bernd Philipsen: Zwischen Integration und Deportation. Das Leben und die Leidensgeschichte der jüdischen Familie Eichwald in Kappeln. In: Jahrbuch des Heimatvereins der Landschaft Angeln 1999, S. 115–165. Derselbe: "Wenn wir die Ehefrau reinlassen, ist das Risiko groß, auch den Mann zu bekommen." In: Jahrbuch des Heimatvereins der Landschaft Angeln 2005, S. 75–83
  15. Dr. J. Nagel: Junge Leute Gilde zu Kappeln - Geschichte. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  16. Henning von Rumohr in: Schlösser und Herrensitze in Schleswig-Holstein und Hamburg, S. 38f. Verlag Wolfgang Weidelich, Frankfurt am Main 1963


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Software Development Kit

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Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

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Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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