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Barth

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Barth (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
54.36666666666712.7166666666672Koordinaten: 54° 22′ N, 12° 43′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Barth
Höhe: 2 m ü. NN
Fläche: 40,83 km²
Einwohner:

8.733 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 214 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18356
Vorwahl: 038231
Kfz-Kennzeichen: VR
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 009
Stadtgliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Teergang 2
18356 Barth
Webpräsenz: www.stadt-Barth.de
Bürgermeister: Stefan Kerth (SPD)
Lage der Stadt Barth im Landkreis Vorpommern-Rügen
Über dieses Bild

Barth ist eine Stadt im mecklenburgisch-vorpommerschen Landkreis Vorpommern-Rügen und Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes.

Inhaltsverzeichnis

Luftbildaufnahme der Stadt Barth mit Altstadtkern

Barth liegt am südlichen Ufer des Barther Boddens, einem Teil der durch die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst von der Ostsee getrennten Boddenkette, und östlich des Flusses Barthe. Im Westen des Stadtgebietes befindet sich ein größeres Waldgebiet, das Barther Stadtholz. Höchste Erhebung ist im Osten der Glöwitzer Berg mit 34,2 m ü. NHN. Auf der Halbinsel zwischen Barther Strom und Barther Bodden existiert ein Kuhwiese benanntes Feuchtgebiet. Ein weiteres, teilweise unterhalb des Meeresspiegels liegendes Feuchtgebiet, befindet sich östlich der Stadt Barth. Hier gibt es auch einige kleinere Seen.

Die Stadt verfügt über einen Hafen und den Ostseeflughafen Stralsund Barth. Mit der Usedomer Bäderbahn besteht eine Direktverbindung im Stundentakt zwischen Barth und Stralsund über Velgast und weiter nach Greifswald und Usedom. Von 1910 bis zum Zweiten Weltkrieg gab es eine Eisenbahnverbindung (Darßbahn) zwischen Barth, Zingst und Prerow auf der Halbinsel Darß. Heute existiert nur noch der Abschnitt zwischen Barth und Bresewitz, auf welchem der Eisenbahnbetrieb jedoch ruht. Die Bundesstraße 105 verläuft acht Kilometer südlich von Barth durch Löbnitz.

Klimadiagramm von Barth

Das Klima von Barth entspricht dem nordmecklenburgischen Küstenklima. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 8,0 °C. Die Niederschläge betragen relativ geringe 624 mm im Jahr.

Zu Barth gehören, neben Barth selbst, die Ortsteile Tannenheim, Planitz, Glöwitz und Fahrenkamp.

Barth um 1590

1159 wurde von Kämpfen gegen die Slawen in der provincia Barta berichtet. Bardo bedeutete damals im Pommerschen oder in der Polabischen Sprache kleine Erhöhung. 1256 war die Schreibweise dann Bard oder Barth und im 13. Jahrhundert dann auch Bart und Bardt.[2]

Zwischen zwei slawischen Fischerdörfern, wohl Dorfstelle (heute dort befindlich die Dorfstellenstraße) und Trebin (heute die gleichnamige Straße), entstand wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einer Erhebung eine deutsche Marktsiedlung, der im Jahre 1255 vom Rügenfürsten Jaromar II. das Lübische Stadtrecht verliehen wurde. Dies war auch die erste urkundliche Erwähnung der Stadt. Eine Slawenburg war wohl südlich des heutigen Bahnhofes an Stelle der heutigen „Anlagen“ und der Freilichtbühne Barth befindlich. Eine weitere slawische Burganlage befand sich wahrscheinlich im Nordwesten der Stadt. Diese Burganlagen mussten nach dem Willen der Barther Bürger abgebrochen werden. Wizlaw III., der letzte Rügenfürst des Ranengeschlechts und wohl einzig bekannter Minnesänger des norddeutschen Raumes und erster pommersche Dichter, ließ um 1315 in Barth ein Schloss errichten. Wizlaw III. starb 1325 in seinem Barther Residenzschloss. Damit erlosch das Rügensche Fürstenhaus. Barth verlor fortan ständig an Bedeutung und Reichtum. 1326 wurde Herzog Wartislaw IV. von Pommern durch König Christoph von Dänemark auf dem Friedhof zu Barth mit dem Fürstentum Rügen belehnt. In den folgenden Jahren litt die Stadt unter dem Rügischen Erbfolgekrieg mit Mecklenburg, dazu kamen Brände, Sturmhochwasser und die Pest. Die Seeräuber Klaus Störtebeker und Gödeke Michels, angeblich in der Nähe der Stadt beheimatet, fanden Unterstützung durch Barnim VI. und Wartislaw VIII. Ebendieser Herzog Barnim VI. starb 1405 an der Pest, woraufhin er im benachbarten Wallfahrtsort Kenz in der Kirche vor dem Chor bestattet wurde.

Ansicht von Barth (1618)

Nach dem „Ribnitzer Frieden“ des Jahres 1369, der die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Mecklenburg beendete, gehörte Barth zu Pommern.

1478 vereinigte Herzog Bogislaw X. die pommerschen Lande in seiner Hand und residierte zeitweise in Barth.

Am längsten residierte Herzog Bogislaw XIII. in Barth. Um 1570 begann er mit dem Ausbau Barths zur Hauptstadt seines Landes Barth/Neuenkamp. Der alte Fürstenhof wurde von ihm 1573 zu einem stattlichen Renaissance-Schloss umgebaut. Bogislaw gründete 1582 eine „fürstliche Hofdruckerei“ (förstlike Druckery) in Barth und regte den Bau einer Apotheke, einer Seidenmanufaktur und einer Wasserkunst zur Versorgung der Bürger mit Trinkwasser an. Durch den regen Schiffshandel wurde das Barther Bier weltberühmt. Die in niederdeutscher Sprache verfasste Barther Bibel ist das bedeutendste Zeugnis dieser Periode. Mit der Verlegung der Residenz Bogislaws nach Stettin im Jahr 1603 endete die Blütezeit Barths.

Plan der Stadt Barth im Jahre 1761

Nach dem Dreißigjährigen Krieg gehörte Barth zu Schwedisch-Pommern. 1710/11 bewohnte der flüchtige polnische König Stanislaus Leszczynski das Schloss. 1722 hatte der Ort nur noch 76 Häuser. Das Schloss war verfallen, und nachdem der Schwedenkönig Friedrich I. im Jahre 1733 den Grund und Boden der Ritterschaft Nordvorpommerns und Rügen geschenkt hatte, entstand an seiner Stelle das Adlige Fräuleinstift. Nach dem Siebenjährigen Krieg folgte eine erneute Blütezeit für den Schiffbau und die Segelschifffahrt. 1783 besaß Barth 40 Schiffe. 1795 gab es 520 Häuser und 3150 Einwohner. 1848 waren in Barth 67 Handelsschiffe beheimatet.[3] Die Stadt hatte im Laufe der Zeit bis zu sieben Werften. Auch die Fischerei war eine der Einnahmequellen der Stadt. Ursprünglich hatten die Barther Fischer die Fischereirechte bis in den Saaler Bodden.

Barth war lange Zeit politisches Zentrum der Region (Landkreis Franzburg-Barth). Deshalb wird das Rathaus von Teilen der einheimischen Bevölkerung immer noch als „Landratsamt“ bezeichnet. Das eigentliche Rathaus befand sich auf dem Marktplatz und wurde abgebrochen.

Barth verfügte vor dem Zweiten Weltkrieg über Bahnverbindungen u. a. nach Saal, Zingst und Prerow. Mittlerweile wurden die Gleise abgebaut.

Im Zweiten Weltkrieg (ab Juli 1940) war in Barth Am Vogelsang ein Kriegsgefangenenlager (Stammlager Luft I) für alliierte Kriegsgefangene eingerichtet, in dem insgesamt ca. 9.000 Gefangene untergebracht waren. Im Jahre 1943 wurde auf dem Gelände des Barther Fliegerhorstes das Außenlager Barth des KZ Ravensbrück errichtet, wo etwa 6.000 Häftlinge aus 18 Nationen in den Flugzeugwerken des Heinkel-Konzerns unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten mussten. Auf den Evakuierungstransporten bei Kriegsende kamen fast 200 Häftlinge zu Tode, die meisten wurden von der Roten Armee befreit.

In Barth waren zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik einige größere Industriebetriebe mit Tausenden von Arbeitsplätzen ansässig, wie dem VEB Schiffsanlagenbau Barth, dem VEG Saatzucht Barth, dem Betonwerk, der Brauerei, der Zuckerrübenfabrik, der Bootswerft und der Fischfabrik.

Die Stadt gehörte bis 1994 zum Kreis Ribnitz-Damgarten im Bezirk Rostock.

Von 1970 bis 1985 entstand das große Wohngebiet Süd mit 696 Wohnungen in Plattenbauweise. Die Abwicklung der Großbetriebe nach 1990 mit der hieraus resultierende Arbeitslosigkeit führte zur Abwanderung von Arbeitskräften und damit zur Abnahme der Einwohnerzahl der Stadt insgesamt. Neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnet der Fremdenverkehr durch die Nähe Barths zur Ostsee und als östlichem Eingangstor zur Halbinsel Zingst.

Nach der politischen Wende wird ab 1991 der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert, was zur Steigerung der Attraktivität der Stadt beigetragen hat. Der Hafenbereich (Westhafen) hat durch den Neubau von Reihenhäusern, Restaurants und Ladengeschäften sowie den Abriss der ehemaligen Fischfabrik unter Bewahrung des denkmalpflegerisch interessanten Verwaltungstraktes ein neues Gesicht erhalten, die Hafenstraße wurde umgebaut.

Im Jahre 2005 feierte Barth den 750. Jahrestag der Verleihung des Stadtrechtes.

In Barth gibt es vier christliche Gemeinden; die der Pommerschen Evangelischen Kirchengemeinde St. Marien Barth[4], eine Freie evangelische Gemeinde, die Katholische Kirche – St. Maria, Trösterin der Betrübten, sowie die der Neuapostolischen Kirche[5].

Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich die Stadtvertretung folgendermaßen zusammen:

CDU 9 Sitze
SPD 3 Sitze
Die Linke 3 Sitze
FDP 2 Sitze
Bürger für Barth 2 Sitze
fraktionslos 2 Sitze

Das Wappen wurde unter der Nr. 2 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Geteilt; oben in Silber ein hersehender braun behaarter und bebarteter Mannskopf; unten in Blau drei schrägrechte silberne Fische, balkenweise gestellt. Auf dem Schild ein blau-silbern bewulsteter Bügelhelm mit goldenem Halskleinod und blau-silbernen Decken, geschmückt mit fünf silbernen Straußenfedern.“

Das Wappen wurde 2000 von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick neu gezeichnet.

Die Stadtflagge zeigt in drei Längsstreifen unterschiedlicher Breite die Farben Blau - Weiß - Blau. Die äußeren blauen Streifen nehmen jeweils ein Fünftel, der weiße Mittelstreifen nimmt drei Fünftel der Höhe des Flaggentuchs ein. Auf dem weißen Streifen liegt in der Mitte, die Hälfte der Höhe des Flaggentuchs einnehmend, das Stadtwappen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zu Höhe wie 3:2.

Partnerstädte von Barth sind[6]

  • Simrishamn (Schweden)
  • Bremervörde (Niedersachsen)
  • Kołobrzeg (Kolberg) (Polen)
360-Grad-Panorama vom Juli 2011 mit einem Überblick auf die Stadt Barth vom Turm der Sankt Marien Kirche. Das Panorama entstand aus 13 Einzelfotos. Ortskundige sind hiermit aufgefordert, abgebildete Gebäude usw. näher zu beschreiben.
Sankt Marien Kirche
Dammtor
Adliges Fräuleinstift
Marktplatz von Barth
Vinetasäule am Hafen
Technikmuseum Barth in der alten Zuckerfabrik, davor das alte Fährschiff "Wittow"
  • Das Vineta-Museum zeigt Exponate zur Geschichte der Stadt. Neben stadtgeschichtlichen Ausstellungen ist das Vineta-Museum auch für seine international bedeutsamen Sonderausstellungen bekannt. Im Jahr 2007 fand beispielsweise eine Rembrandt-Ausstellung mit originalen Rembrandtgraphiken statt.
  • Von der mittelalterlichen Hospital-Anlage St. Jürgen aus dem 14. Jahrhundert ist der Chorraum der ehemaligen Kapelle erhalten. Das Langhaus wurde im 18./19. Jahrhundert zu Hospital- bzw. Wohnkammern umgebaut. Im Außenmauerwerk finden sich Reste des Kirchenschiffes. Seit 2001 beherbergt das restaurierte Gebäude in der Sundischen Straße die Erlebnisausstellung des Niederdeutschen Bibelzentrums St. Jürgen. Herzstück der Ausstellung ist ein Exemplar der Barther Bibel (1584–88), der ersten in Pommern gedruckten Bibel in der niederdeutschen Übertragung des Luthertextes.
  • Technikmuseum Barth in der alten Zuckerfabrik
  • Das bedeutendste Bauwerk in Barth ist die im 13. Jahrhundert aus Backstein errichtete Sankt-Marien-Kirche, eine Frühgotische Hallenkirche. Der Bau wurde begonnen mit dem rechteckigen Chor. Das Innere wurde 1856 von Friedrich August Stüler ausgebaut. Der Turm der Marienkirche wurde dem fertigen Bau erst später angefügt. Die Turmplattform bietet eine gute Aussicht über Stadt und Umgebung bis auf die Ostsee. Die Kirche verfügt über eine Buchholz-Orgel, auf der auch außerhalb der Gottesdienste Konzerte abgehalten werden (siehe Orgel der Marienkirche (Barth)).
  • In der Altstadt sind viele in jüngster Zeit restaurierte historische Bürgerhäuser erhalten.
  • Der auf dem Marktplatz befindliche Marktbrunnen ersetzt ein ursprünglich hier stehendes Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
  • Das umgangssprachlich Kloster genannte „Adlige Fräuleinstift“ wurde 1733 von König Friedrich I. von Schweden gegründet und befindet sich an der Stelle des 1727 abgebrochenen Schlosses. Die dreiflügelige Anlage besteht aus eingeschossigen Backsteinbauten mit Mansarddach und einem zweigeschossigen Mittelbau. Das rechteckige Areal wird durch Mauern umgeben mit einem Rundbogenportal von 1741 an der Westseite.
  • Rathausgebäude, 1926 als Landratsamt des Kreises Franzburg-Barth nach Entwürfen des Berliner Architekten Walter Brandt errichtet und eingeweiht.
  • Von der Mittelalterlichen Befestigungsanlage sind erhalten:
    • das Dammtor, ein quadratischer Backsteinbau mit einer spitzbogigen Durchfahrt aus dem 15. Jahrhundert,
    • der Fangelturm
    • die Wälle, welche nur teilweise erkennbar sind.
  • Aus dem in der Sundischen Straße befindlichen Wasserturm wurde zu früheren Zeiten aus der so genannten „Alkunquelle“ – gespeist aus den Sundischen Bergen – das Wasser für Brauereizwecke bezogen.
  • Mahn- und Gedenkstätte von 1966 in der Chausseestraße für 180 Opfer der Zwangsarbeit
  • Ehrenhain von 1985 Am Vogelsang für die Kriegsgefangenen des Stammlager Luft 1
  • Gedenkstein auf dem Friedhof für eine unbekannte Zahl von KZ-Häftlingen, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, die hier in Einzel- und Gemeinschaftsgräbern bestattet wurden. Eine Gedenktafel erinnert an 114 sowjetische Kinder von Frauen, die in den Pommerschen Industriewerken zwangsarbeiten mussten. Weitere Steine erinnern an acht Polen bzw. an jüdische Opfer
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof von 1945 (neu gestaltet 1968) auf dem Platz der Freiheit für sowjetische Soldaten und Zwangsarbeiter(innen)

Viele Veranstaltungen finden regelmäßig in Barth statt. Beispielsweise jährlich das Barther Metal Open Air (BMOA) auf der Freilichtbühne sowie eine Open Air – Veranstaltung der größten norddeutschen Radiosender. Im Sommertheater werden auf einer Bühne am Barther Bodden Vorstellungen unter der Mitwirkung von Akteuren des Anklamer Theaters und von Laiendarstellern zum Thema Vineta aufgeführt. Im Sommer ziehen die Hafen- und Segeltage viele tausende Besucher an. Es werden regelmäßig die so genannten Dienstagskonzerte in der Marienkirche abgehalten. Beliebte Veranstaltungen sind außerdem das Barther Kinderfest - ältestes Fest dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern seit 1828, das Barther Schützenfest, das Barther Tonnenabschlagen und der Barther Karneval.

Als eine der Städte im Ostseeraum, die für sich in Anspruch nehmen, mit dem sagenhaften Vineta in Verbindung zu stehen, bezeichnet sich Barth auch als Vinetastadt.

  • Johannes Hagemeister (1502–1569), Theologe
  • Franz (1577–1620), Herzog von Pommern
  • Bogislaw XIV. (1580–1637), Herzog von Pommern
  • Georg II. (1582–1617), Herzog von Pommern
  • Ulrich von Pommern (1589–1622), evangelischer Bischof von Cammin und nicht-regierender Herzog von Pommern
  • Anna von Croÿ (1590–1660), Schwester des letzten pommerschen Herzogs
  • Johann Lembke (1686–1719), Mediziner
  • Johann Theodor Pyl (1749–1794), Mediziner
  • Joachim Gottfried Danckwardt (1759–1825), deutscher Theologe und Pastor
  • Georg Ludwig Spalding (1762–1811), Philologe
  • Johann Christoph Rodbertus (1775–1827), deutscher Rechtswissenschaftler
  • Friedrich Adolph Nobert (1806–1881), Mechaniker und Optiker, Ehrenbürger der Stadt Barth seit 2012
  • Ferdinand Jühlke (1815–1893), Landschaftsgestalter, Ehrenbürger der Stadt Barth
  • Carl August Beug (1816–1906), Gründer des Handelsunternehmens C. A. Beug in Stralsund
  • Louis Douzette (1834–1924), Maler, Ehrenbürger der Stadt Barth
  • Carl Pauli (1839–1901), Sprachwissenschaftler und Gymnasiallehrer
  • Franz Schlör (1853–nach 1930), Industrieller
  • August Siebert (1854–1923), Direktor des Palmengartens Frankfurt a. M.
  • Fritz Worm (1863–1931), Lehrer und Heimatdichter
  • Martha Müller-Grählert (1876–1939), Schriftstellerin
  • Max Esser (1885–1945), Bildhauer
  • Wilhelm Wigand (1895–nach 1938), Politiker (NSDAP)
  • Harry Krüger-York (1901–1985), deutscher Schriftsteller und Dramatiker
  • Werner Fuetterer (1907–1991), deutscher Schauspieler
  • Eberhard Wilde (1924–2004), deutscher Politiker (FDP)
  • Karyn von Ostholt (* 1938), Schauspielerin
  • Monika Woytowicz (* 1944), Schauspielerin
  • Helmut Losch (1947–2005), Gewichtheber
  • Jutta Braband (* 1949), Vertreterin der Bürgerrechtsbewegung der DDR
  • Jürgen Heuser (* 1953), Gewichtheber Weltmeister im Superschwergewicht
  • Jörg Vierkant (* 1953), deutscher Politiker (CDU)
  • Sylvia Rose, geborene Müller (* 1962), deutsche Ruderin und Olympiasiegerin
  • Torben Ehlers (* 1984), deutscher Handballspieler
  • Johann Heinrich Füssli (1741–1825), schweizerisch-englischer Maler und Publizist, verbrachte einige Monate bei Spalding in Barth
  • Peter Kreeft († nach 1805), Erfinder, Schiffer, Kapitän, Korrespondenzreeder, Schiffseigentümer und Kaufmann in Barth
  • Erich Gülzow (1888–1954), deutscher Lokalhistoriker, Philologe und Publizist, lebte seit 1914 in Barth
  • Johann Caspar Lavater (1741–1801), Schweizer Theologe und Schriftsteller, verbrachte neun Monate bei Spalding in Barth
  • Friedrich Oom (1793–1849), Bürgermeister und Chronist der Stadt
  • Johann Joachim Spalding (1714–1805), deutscher protestantischer Theologe, predigte in St. Marien in Barth
  • Karl-Heinrich Bieritz (1936–2011), evangelischer Theologe, Superintendent in Barth 1969–1972
  • Rat der Stadt Barth (Hrsg.): Festschrift zur 700-Jahrfeier der Stadt Barth vom 1. bis 10. Juli 1955. Barth 1955.
  • Rat der Stadt Barth (Hrsg.): 725 Jahre Stadt Barth: 1255 - 1980. Barth 1980.
  • Barther Heimatverein (Hrsg.): Lande Barth - Barther Geschichte(n) 1. Redieck & Schade, Rostock 2009, ISBN 978-3-942673-00-6.
  • Wilhelm Bülow: Chronik der Stadt Barth. Barth 1922.
  • Jörg Scheffelke, Gerd Garber (Hg.): Stadt Barth 1255–2005. Beiträge zur Stadtgeschichte. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2005, ISBN 978-3-935749-48-0.
  • Martin Albrecht, Helga Radau: Stalag Luft I in Barth. Britische und amerikanische Kriegsgefangene in Pommern 1940 bis 1945. Thomas Helms Verlag Schwerin 2012. ISBN 978-3-940207-70-8.
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. ISBN 3-935319-23-1
  3. Übersicht der Preußischen Handelsmarine (E. Wendt &Co., Hrsg.), Stettin 1848, S. 2–3.
  4. Ev. Kirchengemeinde St. Marien Barth
  5. Neuapostolische Kirche Gemeinde Barth
  6. Website Barth: Partnerstädte


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Software Development Kit

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Ein Software Development Kit (SDK) ist eine Sammlung von Werkzeugen und Anwendungen, um eine Software zu erstellen, meist inklusive Dokumentation. Mit diesem ist es Softwareentwicklern möglich, eigene darauf basierende Anwendungen zu erstellen. Grundsätzlich gibt es zu jeder Programmiersprache auch ein Software Development Kit - bei interpretierten Sprachen kann dies jedoch identisch mit der Laufzeitumgebung sein.

Eine besondere Rolle nehmen SDKs für Betriebssysteme ein. Sie enthalten die notwendigen Compiler, Tools und Informationen, um für dieses überhaupt Software zu entwickeln. Basis hierfür ist eine sogenannte Toolchain.

Der Bezug eines SDK kann vom Softwarehersteller an die Einhaltung bestimmter Regeln, insbesondere die Wahrung der Vertraulichkeit gewisser Informationen (engl. Non-Disclosure Agreement), geknüpft werden. Oftmals wird das SDK jedoch zum freien Download auf Internetseiten angeboten.

Einige SDKs werden mit Lizenzen ausgeliefert, die verhindern sollen, dass die mit ihnen erstellte Software unter einer anderer, inkompatiblen Lizenz veröffentlicht wird. Zum Beispiel ist eine proprietäre SDK ungeeignet für die Entwicklung freier Software, während eine mit der GPL-lizenzierte SDK nicht für proprietäre Softwareentwicklung geeignet ist. SDKs mit der LGPL sind normalerweise sicher für proprietäre Softwareentwicklung [1]. Solche Lizenzfragen traten zum Beispiel bei Qt auf und resultierten u. a. in der Entwicklung der GNOME-Arbeitsumgebung als Ersatz für KDE.

Manche Hersteller verwenden andere Bezeichnungen als SDK - so z.B. das Java Development Kit JDK speziell für die Programmiersprache Java.

  • Toolkit
  • Programmierschnittstelle
  • Toolchain
  1. Heise News zu Lizenzen von Qt


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Softwaretechnik

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Die Softwaretechnik ist eine deutschsprachige Übersetzung des engl. Begriffs software engineering und beschäftigt sich mit der Herstellung bzw. Entwicklung von Software, der Organisation und Modellierung der zugehörigen Datenstrukturen und dem Betrieb von Softwaresystemen. Eine Definition von Helmut Balzert beschreibt das Gebiet als

Zielorientierte Bereitstellung und systematische Verwendung von Prinzipien, Methoden und Werkzeugen für die arbeitsteilige, ingenieurmäßige Entwicklung und Anwendung von umfangreichen Softwaresystemen.“ (Lit.: Balzert, S.36)

Softwaretechnik umfasst eine Vielzahl von Teilgebieten, die in ihrer Gesamtheit die Softwareentwicklung begleiten. Wichtig ist auch die experimentelle Untersuchung von Softwaretechnik, um ihren praktischen Nutzen zu messen und zu verbessern. Zur Beschreibung des „Standes der Technik“ des Fachgebiets gibt es verschiedene Ansätze, unter anderem den „Guide to the Software Engineering Body of Knowledge“ (SWEBOK) der IEEE Computer Society.

In erweitertem Sinn umfasst die Softwaretechnik – neben dem Entwickeln – auch das Betreiben der Software unter Nutzung der Informationstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Aufgrund des hohen Aufwandes zur Erstellung und Wartung komplexer Software erfolgt die Entwicklung durch Softwareentwickler anhand eines strukturierten (Projekt-)Planes. Dieser Plan (das Vorgehensmodell) unterteilt den Entwicklungsprozess in überschaubare, zeitlich und inhaltlich begrenzte Phasen. Die Software wird somit Schritt für Schritt fertiggestellt. Die Phasen sind während des ganzen Entwicklungsprozesses eng miteinander verzahnt. In der Praxis werden auch Verfahren eingesetzt, welche die Mehrstufigkeit von Systemanalyse, Systemdesign/Konzept und anschließender Implementierung und Testen aufgeben, siehe z. B. unter Prototyping, Agile Softwareentwicklung.

Die Softwaretechnik beinhaltet den gesamten Prozess von der Identifizierung des Bedarfs bis hin zur Inbetriebnahme einer konkreten IT-Lösung, zum Teil auch darüber hinaus. Hauptgegenstand ist die Bereitstellung und Einführung einer Anwendungssoftware, teilweise zzgl. der benötigten Hardware und Netzwerke.

Die zu implementierende Software kann entweder eine Individualsoftware oder eine Kombination und Konfiguration von Standardsoftware sein.

Projekte werden oftmals von oder mit externen Dienstleistungsunternehmen, häufig aber auch als Eigenentwicklung geleistet. Dementsprechend vielfältig, auch abhängig von der Projektart, sind auch die Vorgehensweisen bei der Projektentwicklung: Von einer sehr strukturierten Herangehensweise, siehe Wasserfallmodell, über verschiedene Mischformen bis hin zu sehr flexiblen, offenen Methoden wie der Agilen Softwareentwicklung. Entsprechend wird auch zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Ansätzen unterschieden.

Im Folgenden werden einige wichtige Aspekte und typische Stufen/Phasen der Projektentwicklung beschrieben, die in der Praxis mehr oder weniger ausgeprägt zum Tragen kommen.

Die Phasen und ihre Aufgabenstellungen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Kernprozesse

1. Planung

  • Anforderungserhebung
  • Lastenheft (Anforderungsdefinition)
  • Pflichtenheft (Mit technischen Ansätzen verfeinertes Lastenheft)
  • Aufwandsschätzung (z. B. mittels Function-Point-Verfahren oder COCOMO)
  • Vorgehensmodell

2. Analyse

  • Auswertung
  • Mock-up
  • Prozessanalyse / Prozessmodell
  • Systemanalyse
  • Strukturierte Analyse (SA)
  • Objektorientierte Analyse (OOA)

3. Entwurf

  • Softwarearchitektur
  • Strukturiertes Design (SD)
  • Objektorientiertes Design (OOD)
  • Unified Modeling Language (UML)
  • Fundamental Modeling Concepts (FMC)

4. Programmierung

  • Normierte Programmierung
  • Strukturierte Programmierung
  • Objektorientierte Programmierung (OOP)
  • Funktionale Programmierung

5. Validierung und Verifikation

  • Modultests (Low-Level-Test)
  • Integrationstests (Low-Level-Test)
  • Systemtests (High-Level-Test)
  • Akzeptanztests (High-Level-Test)

Unterstützungsprozesse

6. Anforderungsmanagement

7. Projektmanagement

  • Risikomanagement
  • Projektplanung
  • Projektverfolgung und -steuerung
  • Management von Lieferantenvereinbarungen

8. Qualitätsmanagement

  • Capability Maturity Model
  • Spice (Norm) (Software Process Improvement and Capability Determination)
  • Incident Management
  • Problem Management
  • Softwaremetrik (Messung von Softwareeigenschaften)
  • statische Analyse (Berechnung von Schwachstellen)
  • Softwareergonomie

9. Konfigurationsmanagement

  • Versionsverwaltung
  • Änderungsmanagement / Veränderungsmanagement
  • Release Management
  • Application Management (ITIL)

10. Softwareeinführung

11. Dokumentation

  • Technische Dokumentation
  • Softwaredokumentation
  • Software-Dokumentationswerkzeug
  • Betriebsdokumentation (Betreiber/Service)
  • Bedienungsanleitung (Anwender)
  • Geschäftsprozesse (Konzeption der Weiterentwicklung)
  • Verfahrensdokumentation (Beschreibung rechtlich relevanter Softwareprozesse)

Die oben genannten Teilschritte der Softwareentwicklung werden nicht zwangsläufig bei jedem Projekt komplett durchlaufen. Vielmehr werden einzelne Prozesse spezifisch für die jeweilige Anforderung gewählt. Dies ist aus Sicht der Kosten- und Verwaltungsreduzierung notwendig.

Der gesamte Prozess einer Projektentwicklung unterliegt meist einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Projektmanagement. Im Falle der Realisierung durch einen IT-Dienstleister wird meist sowohl auf Auftraggeber- als auch auf Auftragnehmer-Seite ein jeweils eigenständiges Projektmanagement betrieben. Um Konflikte zwischen den beiden Projektleitern aufzulösen, wird dem übergeordnet oftmals noch ein aus dem Management von Auftraggeber und Auftragnehmer zusammengesetztes Kontrollgremium (Project Board) eingesetzt.

Typischerweise wird für größere Projekte auch ein größerer Projektmanagement-Aufwand betrieben, während mittlere oder kleinere Projekte häufig „nebenbei“ abgewickelt werden.

In allen Phasen der Projektentwicklung ist das IT-Consulting (oder auf Deutsch „Konzeptionen und Beratung“) durch externe Beraterfirmen üblich.

Das Qualitätsmanagement innerhalb des Projekts wird als Teilbereich des Projektmanagements verstanden.[1] Es umfasst die Teilgebiete:

  • Qualitätsplanung, das heißt Identifizierung der für das Projekt relevanten Qualitätskriterien und der Methoden, mit denen sie erfüllt werden können.
  • Qualitätssicherung, das heißt regelmäßige und regelgerechte Bewertung der Projektleistung, damit das Projekt die Qualitätsstandards erfüllt.
  • Qualitätslenkung, das heißt Überwachen der Projektergebnisse, um festzustellen, ob die Qualitätsstandards erfüllt werden, und um die Ursachen unzureichender Leistungen zu beseitigen.

Das Qualitätsmanagement im Projekt muss sowohl die Leistung des Projekts als auch die Qualität des Projektprodukts ansprechen. Modernes Qualitätsmanagement und modernes Produktmanagement ergänzen sich. Beide Disziplinen erkennen die Bedeutung von

  • Kundenzufriedenheit
  • Prävention geht vor Überprüfung
  • Managementverantwortung

an. Qualitätsverbesserungsprogramme, die von der Trägerorganisation durchgeführt werden, beispielsweise nach TQM oder nach ISO 9000, können integriert werden, um die Qualität des Projekts und die des Produkts zu verbessern.[1]

Magisches Dreieck

Wie generell im Projektmanagement ist dem permanenten Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit Rechnung zu tragen.[2]. Speziell in Softwareprojekten steht die Projektleitung häufig unter hohem Termindruck und ist einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, die Qualität zu vernachlässigen.[3]

Aufgrund der Komplexität von Informationssystemen sind „absolute“ Sicherheit bzw. Qualität nicht ökonomisch realisierbar. Daher werden zur Kategorisierung und Priorisierung häufig Methoden des Risikomanagements eingesetzt, um für das jeweilige Projekt ein adäquates Maß an Systemsicherheit und -qualität zu gewährleisten.

Aspekte des Risikomanagements sollten über den gesamten System-Lebenszyklus, also beginnend mit dem Konzept, über die Entwicklung oder Programmierung, Implementierung und Konfiguration und während des Betriebes bis hin zur Stilllegung des Systems berücksichtigt werden.

Im Zusammenhang mit der Projektentwicklung ist hier die Systemanalyse zur Projektvorbereitung gemeint. Gegenstand ist die inhaltliche Erfassung der Anforderungen durch Befragung künftiger Anwender sowie die systematische Untersuchung weiterer sachlicher und technischer Anforderungen und Randbedingungen (Schnittstellen zu Drittsystemen, gesetzliche Anforderungen u.dgl.). Ergebnis ist meist ein Fachkonzept, oftmals auch gleich ein Lastenheft.

Ein Pflichtenheft enthält sämtliche Funktionen und Anforderungen an ein Programm. Darin wird festgelegt, welche Funktionen verlangt sind und was diese genau tun. Anhand dieser Übersicht werden die grundlegenden technischen Entwurfsentscheidungen getroffen, und daraus wird die Systemarchitektur abgeleitet. Im Falle einer Beauftragung eines Dienstleistungsunternehmens ist das Pflichtenheft die vertragliche Grundlage für die vereinbarten Leistungen. Deshalb ist die Vollständigkeit und Richtigkeit der darin getroffenen Festlegungen und Anforderungen von besonderer Bedeutung für den Auftraggeber.

Ein Systemanalytiker bzw. -designer, bei kleineren Projekten auch der Programmierer, legt anhand des Pflichtenhefts die Programmarchitektur fest. Soweit Standardsoftwareprodukte zum Einsatz kommen, erfolgt in dieser Phase auch eine Spezifikation der geplanten Produkteinbindung bzw. -anpassung. Für neu zu entwickelnde Software erfolgt der Entwurf des Datenmodells und der einzelnen Funktionen und Algorithmen bzw. der Objekt- und Klassenstruktur. Falls bereits vorhandene Software angepasst (adaptiert) werden muss, so wird in dieser Phase festgelegt, welche Veränderungen und Erweiterungen erforderlich sind. Das Ergebnis des Systemdesigns wird auch DV-Konzept genannt.

In der Implementierungsphase wird die zuvor konzipierte Anwendungslösung technisch realisiert, indem Softwareprodukte konfiguriert, vorhandene Software angepasst oder Programme bzw. Programmteile vollständig neu erstellt werden.

Eine Neuerstellung von Software erfolgt meist durch Programmierung, d. h. die einzelnen Funktionen, Objekte, Klassen u.s.w. werden in einer Programmiersprache mit Hilfe einer Integrierten Entwicklungsumgebung codiert.

Die Software wird im Softwaretest in zweierlei Hinsicht getestet, zum einen

  • technisch, d. h. auf eine korrekte Umsetzung des DV-Konzepts und auf Programmfehler, und zum anderen
  • inhaltlich, d. h. auf Vollständigkeit bezüglich des Pflichtenhefts und Eignung für den vorgesehenen Zweck.

Während der Systemtest eine alleinige Angelegenheit des Auftragnehmers ist, erfolgt der Verfahrenstest meist in Zusammenarbeit mit den Endanwendern des Auftraggebers.

Es gilt in der Softwareentwicklung als normal, dass Programme fehlerhaft sind. Gelegentlich müssen sogar ganze Teile vollständig neu umgesetzt, also neu programmiert werden. Da in komplexeren Applikationen nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass geänderte Programmteile nicht etwa andere Programmfunktionen beeinflussen können (Nebeneffekte), sollte nach der Fehlerbeseitigung ein erneuter vollständiger Test des Gesamtsystems erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Software sind meist mehrere Test- und Fehlerbeseitigungszyklen (iteratives Vorgehen) erforderlich.

Die fertiggestellte Software nebst eventuell erforderlicher Standardsoftwareprodukte, Hardware u. ä. wird sodann im Zuge der Installation auf den Computersystemen des Auftraggebers oder des Betreibers (eines Application Service Providers) aufgespielt und betriebsbereit gemacht. Hierbei wird oftmals zwischen parallelen „Produktiv“-, „Test“-, „Schulungs“- und „Entwicklungs“-Installationen unterschieden.

Je nach technischer Plattform erfolgt die Installation auf Zentralrechnern (Server) oder auf den Arbeitsplatzrechnern oder beides. Bei Datenbankanwendungen erfolgt ggf. noch ein Tuning der Datenbank. In einigen Fällen erfolgt noch eine Migration aus älteren Anwendungslösungen.

Bei größeren Projekten erfolgt oftmals zunächst nur eine Installation auf einem Testsystem bzw. bei wenigen Pilot-Anwendern. Die nachfolgende Ausweitung (Installation und Inbetriebnahme) auf weitere Standorte nennt man Rollout.

Wesentlicher Teil des Projekts ist die Einführungsunterstützung, insbesondere in Form von Schulung bzw. Einweisung der Endanwender, Power User und Administratoren.

Nach der Inbetriebnahme einer Softwarelösung ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung erforderlich und üblich. Diese umfasst sowohl eine Unterstützung der Anwender z. B. per Hotline im laufenden Betrieb als auch Erweiterungen der Software bei Bedarf. Bei externer Softwareerstellung / Projektabwicklung wird beides in einem Support-Vertrag geregelt.

Dabei wird zwischen einem First-level-Support und einem Second-level-Support unterschieden. Der First-level Support (auch Helpdesk) ist erste Anlaufstelle für alle eingehenden Unterstützungsfragen und nimmt alle Problemmeldungen entgegen. Er leitet aber nur schwerwiegende Probleme an den Second-level-Support, bei Standardsoftware z. B. beim Produkthersteller, weiter.

Die laufende Anpassung der Software an sich ändernde Anforderungen oder Umgebungsbedingungen, z. B. an neue Versionen verwendeter Standardsoftware, wird als „Softwarepflege“ bezeichnet. Größere Veränderungen werden über eigene Wartungsprojekte bearbeitet, kleinere Anpassungen häufig als Wartungsaufgaben mit einfacheren Prozessregeln. Das Management des nachträglichen Einbringens von Änderungen in ein laufendes System nennt man Veränderungsmanagement.

  • ISBN 3-8274-0480-0.
  • ISBN 3-89864-268-2.
  • ISBN 3-446-22429-7.
  • ISBN 0-321-21026-3.
  • Thomas Grechenig, Mario Bernhart, Roland Breiteneder, Karin Kappel: Softwaretechnik – Mit Fallbeispielen aus realen Projekten Pearson Studium, München 2009, ISBN 3-86894-007-3.
  1. ISBN 978-1-930699-21-2, S. 95–103
  2. Kessler, Heinrich; Winkelhofer, Georg: Projektmanagement. 4. Auflage. Heidelberg 2004, Springer. S. 55–56
  3. Wendt, Dierk (Sprecher der Arbeitsgruppe): Klassische Fehler in der Software-Entwicklung, TU Ilmenau, Version vom 6. Oktober 2005, abgerufen am 9. Februar 2011


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IT-Berater

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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