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Qualitätsmanagement

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Qualitätsmanagement oder QM bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen[1] jeglicher Art dienen. Qualitätsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Teilen der Gesundheitsversorgung, der medizinischen Rehabilitation oder der Arznei- und Lebensmittelherstellung ist das Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben.

Seit etwa 1900 wurden verschiedene Modelle zur Standardisierung des Qualitätsmanagements entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Die Wirtschaftswissenschaften sehen Qualitätsmanagement als Teilbereich des funktionalen Managements, mit dem Ziel, die Effektivität und Effizienz einer Arbeit (Arbeitsqualität) oder von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Dabei sind materielle und zeitliche Vorgaben zu berücksichtigen sowie die Qualität von Produkt oder Dienstleistung zu erhalten oder weiterzuentwickeln.

Inhalte sind etwa die Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle Lösungsstrategien, die Erhaltung oder Steigerung der Zufriedenheit von Kunden oder Klienten sowie der Motivation der Belegschaft, die Standardisierungen bestimmter Handlungs- und Arbeitsprozesse, Normen für Produkte oder Leistungen, Dokumentationen, Berufliche Weiterbildung, Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsräumen.

Bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen in Organisationen soll Qualitätsmanagement sicherstellen, dass Qualitätsbelange den zugewiesenen Platz einnehmen. Qualität bezieht sich dabei sowohl auf die vermarkteten Produkte und Dienstleistungen, als auch auf die internen Prozesse der Organisation und ist definiert als das Maß, in dem das betrachtete Produkt oder der betrachtete Prozess den Anforderungen genügt. Diese Anforderungen können explizit definiert sein, sie können aber auch implizit vorausgesetzt werden (Erwartungen). Qualität ist das Ausmaß an Übereinstimmung von Anforderungen (explizit formuliert) und Erwartungen (nicht explizit formuliert) mit einem Produkt oder einer Dienstleistung. Im Laufe der Zeit werden dann die Anforderungen zu Erwartungen.

Qualitätsmanagement führt somit nicht zwangsläufig zu einem höherwertigen Ergebnis, sondern steuert nur die Erreichung der vorgegebenen Qualität. Auch etwa der Herstellungsprozess eines Billigprodukts kann somit durchaus einem vollständigen Qualitätsmanagement unterliegen. Auch Qualitätszertifizierungen etwa nach ISO sagen somit nichts über die Produktqualität aus, wie teilweise durch Werbung suggeriert, sondern nur über das Qualitätsmanagement im Herstellungsprozess.

Zeit Schlagwort Beschreibung Vorreiter
um 1900 Qualitätskontrolle Aussortieren von fehlerhaften Produkten Ford, Taylor
um 1930 Qualitätsprüfung Steuerung basierend auf Statistiken Walter A. Shewhart
um 1960 Qualitätsmaßnahmen im ganzen Unternehmen Vorbeugende Maßnahmen Genichi Taguchi, W.E. Deming
um 1964 Null-Fehler-Programm des US-Verteidigungsministeriums Ziel der Perfektion Philip B. Crosby
um 1985 Null-Fehlerstrategie Six Sigma General Electric, Motorola
1988 EFQM-Modell neun ganzheitliche Kriterien EFQM
um 1990 umfassendes Qualitätskonzept Integration von Teilkonzepten Ishikawa
1995 Total-Quality-Management Qualität als Systemziel W.E. Deming, Malcolm Baldrige

Es gibt eine Reihe von Qualitätsmanagementnormen, welche als Rahmen oder auch als verpflichtende Vorgabe für die Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems herangezogen werden. Die Nutzung der verschiedenen Qualitätsstandards zeigt starke regionale und branchenspezifische Unterschiede. Vor allem asiatische und angelsächsische Hersteller, insbesondere in der Industrie, haben Qualitätsmanagementmethoden eingeführt.

Die bekanntesten Qualitätsmanagementmodelle sind das EFQM-Modell sowie die ISO 9001, die beide Schnittmengen in der Prozessorientierung haben.

Das EFQM-Modell ist europäisch ausgerichtet und ermöglicht ebenso ein Zertifikat durch einen Auditor - wie das der EN ISO. Es ist im Gegensatz zur ISO 9001:2008 ein Wettbewerbsmodell, welches nicht auf die Erfüllung von Vorgaben, sondern auf die Selbstverantwortung in der Bewertung abzielt. Zentrales Anliegen des EFQM-Modells ist die stetige Verbesserung mittels Innovation und Lernen in allen Unternehmensteilen und in Zusammenarbeit mit anderen EFQM-Anwendern. Es orientiert sich laufend an weltbesten Umsetzungen, so dass es für ein Unternehmen nie möglich ist, die Maximalpunktzahl zu erreichen. Es besteht somit im Vergleich zur ISO 9001:2008 eine größere Motivation für weitere Verbesserungen. EFQM lässt sich nicht nur auf Wirtschaftsunternehmen, sondern auch auf Dienstleistungs- und soziale Einrichtungen anwenden.

  • Neuere Qualitätsstandards wie ISO/TS 16949:2002 orientieren sich stärker an den schon lange bekannten und fundierten Methoden der Begründer des industriellen Qualitätsgedankens (W. Edwards Deming, Walter A. Shewhart).
  • Für Organisationen mit Entwicklungsaufgaben (interne IT-Abteilungen, Auto-Entwicklung, Maschinen-Entwicklung) gibt es das Capability Maturity Model Integration (CMMI) als ein spezialisiertes Prozessmodell. Durch die spezifische Ausrichtung auf Entwicklungsorganisationen kann CMMI detaillierter auf einzelne Prozessaspekte eingehen.
  • In der Produktion werden statistische Mittel verwendet, um den Herstellungsprozess zu überwachen. Zu den darauf aufbauenden Qualitätsstrategien gehört auch Six Sigma.
  • Im Projektmanagement werden ebenfalls eigene Qualitätsmanagementverfahren eingesetzt, siehe Qualitätsmanagement im Projektmanagement.
  • Bei Qualitätstestierungsmodellen wie LQW werden die speziellen Anforderungen im Bildungsbereich behandelt.
  • Die strengsten Zertifizierungen sind jene der Automobilindustrie, wie die ISO/TS 16949:2002 oder deren Vorgänger QS-9000 und VDA 6.1.

Eigene Standards sind ebenfalls in der Medizintechnik, im Weiterbildungsbereich, in der Luft- und Raumfahrt und in Kernkraftwerken vorgesehen. Eines der für niedergelassene Ärzte entwickelten Systeme ist Qualität und Entwicklung in Praxen (QEP). Laut einer Erhebung der Stiftung Gesundheit 2010 lag QEP bei den Humanmedizinern mit einem Nutzeranteil von 25,5 Prozent auf Platz zwei der genutzten Systeme, bei Psychotherapeuten war QEP Marktführer mit einem Nutzeranteil von 64,4 Prozent.[2] Einrichtungen der stationären medizinischen Rehabilitation müssen gemäß § 21(3) SGB IX über ein zertifiziertes QMS verfügen, damit sie von Sozialleistungsträgern belegt werden dürfen. § 20 SGB IX sieht vor, dass die unterschiedlichen QM-Verfahren von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) akkreditiert sein müssen.

Viele Qualitätsmanagementmodelle unternehmen den Versuch, die Prozesse objektiv bewertbar zu machen. Dabei sind zwei grundlegend verschiedene Ansätze zu unterscheiden:

a) Zertifizierbare Normen mit definierten Mindestanforderungen an ein wirksames Qualitätsmanagementsystem, beispielsweise die EN ISO 9001, die durch Audits bewertet werden.

b) Selbstbewertung des eigenen Qualitätsmanagementsystems und Benchmarking zwischen Wettbewerbern um einen Qualitätspreis, beispielsweise den EFQM Excellence Award der European Foundation for Quality Management (Wirtschaft), den Speyerer Qualitätswettbewerb (für den öffentlichen Sektor) oder den Ludwig-Erhard-Preis, der deutsche Preis nach den Regeln des EFQM mit hohem politischen Ansehen, innerhalb dessen die Wirksamkeit der im Wettbewerb stehenden Qualitätsmanagementsysteme miteinander verglichen werden.

Siehe auch: Bewertung (Qualitätsmanagement)

Kritisch wird häufig kommentiert, dass nur extern auditierte und zertifizierte Qualitätsmanagementmodelle objektiven Kriterien standhalten, da bei einer Selbstbewertung oftmals zugunsten der eigenen Situation bewertet wird.

Siehe auch: Evaluation und Qualitätsmanagement
  • Von Auditoren ausgestellte Zertifikate, beispielsweise die drei möglichen Zertifikate der EFQM, legen daher einen Schwerpunkt auf externe Audits anstelle von Selbstbewertungen.
  • Die Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha vertritt den Standpunkt, dass sich komplexe Arbeitsabläufe nicht durch Kennzahlen abbilden lassen: es sei ein Mythos, dass industrielle Prozesse mittels Qualitätsmanagement beherrschbar seien.[3][4]

Qualitätsmanagement ist ein selbstreferenzieller Prozess, das heißt, die Verfahren zur Verbesserung des jeweiligen Gegenstands lassen sich auch auf den Qualitätsmanagementprozess selbst anwenden.

Im QM als Managementaufgabe werden festgelegt:

  • Qualitätspolitik
  • Ziele
  • Verantwortungen

Dabei liegt es im Interesse des Managements, eindeutige Beschreibungen niederzulegen, andernfalls kann es persönlich für die durch das Produkt eingetretenen Schäden zur Verantwortung gezogen werden.

Das Qualitätsmanagement besteht aus:

  • Qualitätsplanung
  • Qualitätslenkung
  • Qualitätssicherung
  • Qualitätsverbesserung

Großer Wert wird auf die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse gelegt. Erfahrungen daraus fließen wieder zurück in die Planung, so dass ein Regelkreis (Demingkreis) entsteht:

  • Qualitätsplanung - es wird ein Ist-Zustand ermittelt und die Rahmenbedingungen für das Qualitätsmanagement festgelegt. Danach werden Konzepte und Abläufe erarbeitet.
  • Qualitätslenkung - die in der Planphase gewonnenen Ergebnisse werden umgesetzt (QFD, FMEA).
  • Qualitätssicherung - Auswerten qualitativer und quantitativer Qualitätsinformationen (Kosten-Nutzen-Betrachtungen, Überprüfen von gemachten Annahmen).
  • Qualitätsgewinn - aus vorheriger Phase gewonnene Informationen werden für Strukturverbesserungsmaßnahmen und Prozessoptimierung eingesetzt. Erfolge und Ergebnisse werden kommuniziert.
  • Holger Brüggemann, Peik Bremer: Grundlagen Qualitätsmanagement. Von den Werkzeugen über Methoden zum TQM. Wiesbaden: ISBN 978-3-8348-1309-1.
  • Franz J. Brunner, Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement. Leitfaden für Studium und Praxis. München, Wien: ISBN 978-3-446-42516-3.
  • Rüdiger Gläbe, Hermann J. Thomann (Hrsg.): Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen. Aktuelles Praxishandbuch mit direkt verwertbaren Arbeitshilfen auf Begleit-CD-ROM. TÜV Media, Köln 2007, ISBN 3-8249-0473-X.
  • Uli Greßler, Rainer Göppel: Qualitätsmanagement. Eine Einführung. Bildungsverlag EINS, Troisdorf, ISBN 3-8237-4795-9.
  • G.F. Kamiske(Hrsg.): Bausteine des innovativen Qualitätsmanagement. München, Wien: ISBN 3-446-18990-4.
  • Walter Masing (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München Wien: 2007, ISBN 978-3-446-40752-7.
  • MQ - Management und Qualität / Das Magazin für integrierte Managementsysteme, Ausgabe Deutschland, Organ von TÜV Cert, TÜV Media, Köln, ISSN 1862-2623.
  • Tilo Pfeifer, Robert Schmitt: Masing - Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München 2007, ISBN 3-446-40752-9.
  • Dieter Pfister, Lucien Schoppig: Identifikation als Erfolgsfaktor im modernen Qualitätsmanagement, Basel 1994, ISBN 3-906-43053-7.
  • Armin Töpfer, Hartmut Mehdorn: Total Quality Management. 3. Auflage, Luchterhand, Berlin 1994, ISBN 3-472-01759-7.
  • Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement für KMU. Hanser, München 2005, ISBN 3-446-40229-2.
  • Ernest Wallmüller: Ganzheitliches Qualitätsmanagement in der Informationsverarbeitung. München, Wien: Hanser 1994 ISBN 3-446-17101-0.
  1. Der Begriff Leistungen umfasst im QM die Dienstleistungen, geht aber über den üblichen Begriff noch hinaus und betrifft auch die innerorganisatorischen Leistungen.
  2. http://www.stiftung-gesundheit.de/PDF/studien/Studie_QM_2010.pdf
  3. Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha: Ungesunde Ordnung, brand eins (Wirtschaftsmagazin) 12. Jahrgang, Heft 10 vom Oktober 2010, S. 120−124.
  4. ISBN 978-3-000280122.


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Total-Quality-Management

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Total-Quality-Management (TQM), bisweilen auch umfassendes Qualitätsmanagement, bezeichnet die durchgängige, fortwährende und alle Bereiche einer Organisation (Unternehmen, Institution, etc.) erfassende, aufzeichnende, sichtende, organisierende und kontrollierende Tätigkeit, die dazu dient, Qualität als Systemziel einzuführen und dauerhaft zu garantieren. TQM wurde in der japanischen Autoindustrie weiterentwickelt und schließlich zum Erfolgsmodell gemacht. TQM benötigt die volle Unterstützung aller Mitarbeiter, um zum Erfolg zu führen.

Inhaltsverzeichnis

Zu den wesentlichen Prinzipien der TQM-Philosophie zählen:

  • Qualität orientiert sich am Kunden,
  • Qualität wird durch Mitarbeiter aller Bereiche und Ebenen erzielt,
  • Qualität umfasst viele Dimensionen, die durch Kriterien operationalisiert werden müssen,
  • Qualität ist kein Ziel, sondern ein Prozess, der nie zu Ende geht,
  • Qualität bezieht sich auf Produkte und Dienstleistungen,
    vor allem aber auf die Prozesse zur Erzeugung derselben.
  • Qualität setzt aktives Handeln voraus und muss erarbeitet werden.

Das meistverbreitete TQM-Konzept in Deutschland ist das EFQM-Modell für Excellence der European Foundation for Quality Management. Dieses Modell hat einen ganzheitlichen, ergebnisorientierten Ansatz. Die Kriterien dieses Modells werden zur Vergabe des wichtigsten deutschen Qualitätspreises, des Ludwig-Erhard-Preises herangezogen.

Siehe auch: Kaizen

Als Pionier forschte William Edwards Deming in den 1940er Jahren im Bereich Qualitätsmanagement. Doch in den USA schenkte ihm nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs niemand Beachtung, da die Maximierung des Produktionsvolumens angesichts der nach dem Krieg weltweit insgesamt reduzierten Produktionskapazitäten im Fokus stand. Im kriegszerstörten Japan hatten seine Arbeiten dagegen mehr Erfolg. Das Total-Quality-Management wurde hier schnell zu einer viel beachteten Management-Philosophie; bereits 1951 wurde zum ersten Mal ein japanisches Unternehmen mit dem so genannten Deming-Preis für besonders hohe Qualitätsanforderungen ausgezeichnet.

Die Japaner eroberten in den folgenden Jahrzehnten mit qualitativ hochstehenden und doch preisgünstigen Produkten Marktanteile auf der ganzen Welt. Dies ging so weit, dass selbst die stolzen US-Unternehmen einen Blick nach Japan warfen und dabei auf die Deming’sche Qualitätsphilosophie stießen. In den siebziger und achtziger Jahren kam diese schließlich auch bei namhaften US-amerikanischen Unternehmen zur Anwendung. Von staatlicher Seite setzte sich vor allem Malcolm Baldrige, der von 1981 bis 1987 als Secretary of Commerce agierte, für Qualität in den Unternehmen ein. Der US-Kongress rief 1987 ein Belohnungsprogramm für Organisationen mit hohen Anforderungen an Qualität und Leistung ins Leben. Der Baldrige Award wird bis heute jährlich verliehen. Er basiert auf einem Qualitätsmodell, das auf den Ideen von Deming beruht und durch die Befragung von zahlreichen Unternehmen stetig weiterentwickelt wird.

Das Konzept dieses Preises schwappte auch auf Europa über. 1988 gründeten 14 große Unternehmen (unter ihnen Nestlé, Bosch, Philips, Ciba-Geigy und Sulzer) die European Foundation for Quality Management (EFQM), die sich die Entwicklung eines europäischen Modells für Qualitätsmanagement auf die Fahne schrieb. Das so genannte EFQM-Modell für Business-Excellence wird bis heute von der Organisation betreut und mit Hilfe der Praxis kontinuierlich angepasst. 1992 wurde zum ersten Mal ein Preis für Qualität auf europäischer Ebene verliehen.

Der Grundgedanke ist bei allen Modellen derselbe: Qualitätsmanagement soll sich nicht auf die technischen Funktionen zur Sicherstellung der Produktqualität beschränken, sondern wird auf die Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden definiert. Qualität ist nach Philip B. Crosby – einer der amerikanischen „Qualitäts-Gurus“ – die Erfüllung von Anforderungen. Oberstes Ziel ist die Kundenzufriedenheit, die nur durch eine langfristige Entwicklung des Unternehmens selbst dauerhaft gewährleistet ist. Das EFQM-Modell ist eine Art große Checkliste, welche die Wirkungszusammenhänge in einem Unternehmen aufzeigen soll. Das Modell umfasst acht Leitgedanken:

  1. Führung und Zielkonsequenz
  2. Management mit Prozessen und Fakten
  3. Mitarbeiterentwicklung und Beteiligung
  4. Kontinuierliches Lernen, Innovation und Verbesserung
  5. Aufbau von Partnerschaften
  6. Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit
  7. Ergebnisorientierung
  8. Kundenorientierung

Diese sind im Sinne des so genannten Radar-Konzeptes (Results, Approach, Deployment, Assessment und Review) umzusetzen. Ein Unternehmen muss also zuerst die gewünschten Ergebnisse bestimmen, dann das Vorgehen für die Umsetzung planen, die Umsetzung durchführen und schließlich sowohl das Vorgehen (war es effektiv?) wie auch die Umsetzung (war sie effizient?) bewerten und überprüfen. Ein wesentlicher Gedanke des Modells ist der, das eigene Handeln und die eigenen Ergebnisse ständig mit dem Wettbewerb, und zwar mit den Besten im Wettbewerb, zu vergleichen.

Das Modell kann grundsätzlich von allen Unternehmen angewandt werden. Es ist branchen- und größenunabhängig. In der Schweiz hat sich laut Liedtke aber gezeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) das Modell schneller umsetzen können. Große Firmen müssten mit mehr als sechs Jahren rechnen, bis sie sich zu Organisationen entwickelt haben, die eine umfassende Qualität mit entsprechenden Ergebnissen aufweisen. Die Finalisten des Esprix-Preises (dem Schweizer Qualitätspreis) waren in den vergangenen Jahren denn auch vorwiegend KMU; dieses Jahr waren erstmals vier der fünf Finalisten Großunternehmen. Bei großen Konzernen können aber auch einzelne Sparten, Divisionen oder gar Abteilungen das Excellence-Modell individuell anwenden. Ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung des Modells ist laut Liedtke vor allem das persönliche Engagement der obersten Führung.

Der Nutzen des EFQM-Modells ist zwar noch nicht genau analysiert worden, derjenige seines Pendants jenseits des Atlantiks indessen schon. In den USA haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Unternehmen, die dem Excellence-Modell nachleben, höhere Umsätze und Gewinne, eine höhere Produktivität, eine bessere Aktien-Performance und eine schneller wachsende Zahl von Arbeitsplätzen als ihre Konkurrenten aufweisen können.

Den überzeugendsten Nachweis lieferte die Langzeitstudie von Vinod Singhal vom Georgia Institute of Technology und Kevin Hendricks von der University of Western Ontario aus dem Jahr 2000, in der die Leistung von beinahe 600 Gewinnern von Qualitätspreisen fünf Jahre lang verfolgt wurde. Das Ergebnis: Der Aktienpreis der Gewinner lag um 44 %, der Betriebsertrag um 48 % und der Umsatz um 37 % höher als in der Vergleichsgruppe.

Die Einführung von TQM gestaltet sich zum Teil schwierig, da die Unternehmenskultur gegebenenfalls verändert werden muss. Im Kontext schnelllebiger Wirtschaft und kurzfristiger Gewinnerwartungen ist es schwer, Qualität als Firmenphilosophie zu erfassen.

Klassische Qualitätssicherung Total-Quality-Management
Menschen machen Fehler Prozesse provozieren Fehler
Einzelne Mitarbeiter sind für Fehler verantwortlich Alle Mitarbeiter sind für Fehler verantwortlich
Null Fehler ist nicht realisierbar Null Fehler ist das Ziel
Einkauf von vielen Lieferanten Partnerschaft mit wenigen Lieferanten
Kunden müssen nehmen, was das Unternehmen an Qualität liefert Alles ist auf vollkommene Kundenzufriedenheit ausgerichtet

Eine europaweit anerkannte Weiterbildung im TQM ist berufsbegleitend per Fernlehre bei staatlich zugelassenen Fernlehrinstituten (ZFU) möglich. Anbieter innerhalb von Deutschland sind zum Beispiel die Quality Akademie, das Institut für Lernsysteme und die Studiengemeinschaft Darmstadt.

In Deutschland werden berufsbegleitend Fernstudiengänge zum Thema TQM angeboten. Dazu gehören die Studiengänge TQM sowie Ökonomie und Management des ZFUW, dem Fernstudienzentrum der TU Kaiserslautern, die die Einführung von Qualitätsförderung in Unternehmen unterstützen sollen.

  • Gerd F. Kamiske: Der Weg zur Spitze; Business Excellence durch Total Quality Management – der Leitfaden. Hanser Fachbuch, 2000, ISBN 3-446-21486-0
  • Christian Malorny, Thomas Hummel: Total Quality Management Tipps für die Einführung. Hanser Fachbuch, 2002, ISBN 3-446-21863-7
  • André Jaritz: TQM und Mitunternehmertum im Humanressourcenmanagement. Rainer Hampp, 1999, ISBN 3-87988-401-3
  • Adolf J. Schwab: Managementwissen für Ingenieure. Springer Verlag, ISBN 3-540-44372-X
  • Ulrich Bröckling: Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform stw 1832. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2007, ISBN 3-518-29432-6
  • Ralf Lindert: Ausgewählte Instrumente des Total Quality Management in Non Profit Organisationen. Berlin 2005, ISBN 3-638-58205-1.


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Organisation

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Der Begriff Organisation (gr. ὄργανον órganon „Werkzeug“) lässt sich am treffendsten mit „Bewerkstelligung“ übersetzen, eindeutige Definitionen bestehen jedoch nicht.[1][2] In den Wissenschaften werden dem Begriff drei allgemeine Bedeutungen zugeschrieben: als Instrument, als Funktion und als Institution.

Inhaltsverzeichnis

Etymologisch ist „Organisation“ gem. Duden[3] vom Verb „organisieren“ abgeleitet („planmäßig ordnen, gestalten, einrichten, aufbauen“), das auf frz. organe („Werkzeug; mit Organen versehen; zu einem lebensfähigen Ganzen zusammenfügen“) zurück geht.

Organisation steht auch für den Prozess des Organisierens, durch den fortlaufende unabhängige Handlungen zu vernünftigen Folgen zusammengefügt werden, so dass vernünftige Ergebnisse erzielt werden.[4]

Eine Organisation kann eine soziale Struktur sein, die aus dem planmäßigen und zielorientierten Zusammenwirken von Menschen entsteht, sich zur Umwelt abgrenzt und – als korporativer Akteur (Coleman) – mit anderen Akteuren interagieren kann.

In der Biologie kennt man Organisationen in Form von „Staatenbildung“ (z. B. Ameisenstaat, auch als Superorganismus bezeichnet).

Sowohl im allgemeinen Sprachgebrauch als auch in der Wissenschaft (etwa Soziologie, Politikwissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Informatik) wird der Begriff vieldeutig und unter wechselnden Aspekten benutzt. In der Umgangssprache z. B. ist 'organisieren' (nach[3]) als verhüllender Ausdruck für „sich etwas [auf nicht ganz rechtmäßige Weise] beschaffen“ bekannt.

Der instrumentale Ansatz sieht Organisation als die Gesamtheit aller Regelungen, die sich auf die Verteilung von Aufgaben und Kompetenzen sowie die Abwicklung von Arbeitsprozessen beziehen. Er findet vor allem in der BWL Anwendung.

Die funktionale oder prozessuale Sicht betrachtet Organisation als Handeln des Organisierens, d.h. das Verteilen von Aufgaben auf Organisationsmitglieder (Arbeitsteilung) und deren Ausrichtung auf übergeordnete Ziele (Koordination).

Karl Weick definiert den prozessualen Aspekt wie folgt: „Organisieren heißt, fortlaufende, unabhängige Handlungen zu vernünftigen Folgen zusammenfügen, sodass vernünftige Ergebnisse erzielt werden“.[5] Sein Organisationsbild ist eine organisationspsychologische Betrachtung, bei der die Organisation eine Gruppe von Leuten bezeichnet, die versuchen, den Vorgängen einen Sinn abzugewinnen, die um sie herum geschehen.[6]

Instrumentale und funktionale Sicht thematisieren Regeln zur Schaffung einer Ordnung. Man kann auch sagen, ein System hat eine Organisation.

Zum anderen gibt es ein strukturelles Verständnis, das auf das organisierte Gebilde bezogen ist. Unter strukturellem Aspekt ist die Organisation „ein Gebilde interdependenter Handlungen“, die in „arbeitsteiliger Kooperation und hierarchischer Koordination […] zielgerichtet miteinander verknüpft sind“.[7] Jede Organisation ist auch ein System, aber umgekehrt ist nicht jedes System eine Organisation. Die gesellschaftlichen Teilsysteme Wirtschaft, Politik, Wissenschaft beispielsweise bestehen aus Organisationen, Professionen und Institutionen.

Da jede Wissenschaft meist eine spezialisierte Sicht auf die verschiedenen Bedeutungen von Organisation hat, ist es entsprechend schwierig, den Begriff dem der Institution gegenüberzustellen. Teilweise kann man analoge Bedeutungen von Institution finden, zum einen als Regelwerk (z. B. die Institution der Ehe) oder als organisiertes Gebilde (z. B. ein Gerichtshof).

Im Unterschied zur Alltagssprache ist in den Sozialwissenschaften der Begriff Organisation klar vom Begriff der Institution abgegrenzt: Eine Organisation sei ein bewusst geschaffenes, zielgerichtetes Gebilde, das Gründer und auch ein Gründungsdatum hat. Jede Organisation hat Mitglieder. Institution hingegen sei ein „Regelwerk“ von Verhaltensmustern und -normen, das aus dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen, das heißt aus Regelmäßigkeiten ihres Verhaltens, gleichsam „naturwüchsig“ hervorgegangen ist (z. B. die Institution des Wettkampfes, der Gastfreundschaft, der Hochzeit, der Bestattung).

Es gibt weiterhin auch Institutionen, insbesondere rechtliche, die bewusst geschaffen wurden und mit Gesetzeskraft ausgestattet sind, z. B. Erbregelung, Ehe, Eigentum, Mitbestimmung, Wahlrecht. Häufig knüpfen auch diese an die im praktischen Lebenszusammenhang entstandenen Institutionen an.

Für Institutionen gilt generell, dass sie ohne Mitglieder denkbar sind. So lässt sich beispielsweise die Universität einerseits als Organisation und andererseits als Institution beschreiben: Als Organisation ist sie ein soziales Gebilde aus Lehrenden und Lernenden sowie aus Forschern, Verwaltern und anderen Bediensteten, die in einem arbeitsteiligen, planvollen Zusammenspiel miteinander agieren; als Institution ist sie eine gesellschaftliche Einrichtung, die der Vermittlung, Tradierung und Generierung von praktischem und orientierendem Wissen dient.

Abweichend von der sozialwissenschaftlichen Distinktion beider Begriffe subsumiert die Neue Institutionenökonomik auch Organisationen unter ihren Institutionsbegriff.

Hauptartikel: Organisationstheorie

Organisationstheorien haben zum Ziel, die Grundelemente und Funktionen von Organisationen, ihre Entstehung und ihren (Fort-)Bestand in dynamischen Umwelten zu verstehen und zu erklären. Es existiert eine Vielzahl verschiedener Organisationstheorien, die der Tatsache gerecht werden wollen, dass Organisationen hochkomplexe Gebilde sind. Allen theoretischen Ansätzen ist der Objektbereich – die Organisationen und ihre Zielsetzungen – gleich, jedoch erfassen sie jeweils nur bestimmte Aspekte des breiten Gegenstandsbereichs. Wichtige Organisationstheorien sind:

Die klassischen Theorien

  • Bürokratietheorie
  • Scientific Management
  • Human-Relations-Ansatz
  • Situativer Ansatz
  • Sozio-technischer Ansatz
  • Systemtheorie

Neuere Theorien

  • Mülleimer-Modell
  • Selbstorganisation
  • Politische Ökonomie der Organisation
  • Strukturationstheorie
  • Soziologischer Neoinstitutionalismus

Ökonomische Ansätze

  • Transaktionskostentheorie
  • Prinzipal-Agent-Theorie
  • Property-Rights-Ansatz
  • Neue Institutionenökonomik
  • Evolutionstheoretischer Ansatz
Zusammenhang der Organisationsbegriffe

In der Betriebswirtschaftslehre werden die drei Begriffsausprägungen wie folgt erfasst:

  • instrumentelle Sicht
Hauptartikel: Betriebswirtschaftliche Organisationslehre

Die instrumentelle Sichtweise war jahrzehntelang das vorherrschende Verständnis des Organisationsbegriffes.[8] Mit dem Ziel der auf Spezialisierung beruhenden Strukturierung und Koordination von Personen, Sachmitteln und Informationen zum Zwecke der Erreichung der Unternehmensziele.

Es gibt zwei klassische Ausprägungen. Zum einen die funktionale Konzeption nach Erich Gutenberg und zum anderen die konfigurative Konzeption nach Erich Kosiol.

In diesem Zusammenhang kommen auch Elemente wie Formale Organisation und Informale Organisation ins Spiel.

  • institutionelle Sicht
Hauptartikel: Organisation (Wirtschaft)

Organisationen sind soziale, zeitlich relativ stabile Systeme, die aus Individuen bestehen, welche gemeinsame Ziele verfolgen.

Oft werden Organisationen nach generellen Zielsystemen wie folgt klassifiziert:

  • Organisationen, deren Ziel darin besteht, Leistungen in Form von Sach- und Dienstleistungen zu erbringen (Produktionsbetriebe und Dienstleistungsunternehmen) oder bestimmte Außenwirkungen zu erzielen (zum Beispiel Verwaltungsbehörden, Polizei, Parteien, Interessenverbände, Gewerkschaften, etc.);
  • Organisationen, deren Zielerreichung auf die Veränderung von Personen gerichtet ist (zum Beispiel Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Beratungsstellen, Gefängnisse etc.). Dieser Zieltyp wird meist Non-Profit-Organisation genannt.
Hauptartikel: Organizational Behaviour

Das interdisziplinäre Fachgebiet Organizational Behaviour analysiert Möglichkeiten und Grenzen des gezielten Umgangs der Gestaltung von sozialen Regeln, Prozessen, Funktionen und Strukturen zur Beeinflussung des menschlichen Verhaltens in Organisationen. Hierbei werden unterschiedliche Kontexte (z. B. Erwartungen, Verhalten oder Sinn) auf ihre verhaltensteuernden Wirkungen hin betrachtet.

Marktfähige Organisationen demnach im Wesentlichen aus der Kommunikation von und über Entscheidungen, wobei jede Einzelentscheidung an vorherige Entscheidungen anknüpft und selbst eine Voraussetzung für Folgeentscheidungen ist. Im Blick auf die wirksamen wechselseitigen Verweisungen der Entscheidungen auf andere Entscheidungen in den Schnittstellen entlang der arbeitsteiligen Wertschöpfungsprozesse ergibt sich ein rekursiver Entscheidungsverbund, dessen Selbstreflexion anhand interner entscheidungsorientierter Kommunikationsprozesse erfolgt.

Hauptartikel: Organisationssoziologie

Die Soziologie betrachtet die Organisation als einen genuinen Gegenstand ihres Faches. Talcott Parsons sah in der Organisation „den wichtigsten Mechanismus für eine hochdifferenzierte Gesellschaft, um das System 'in Gang zu halten' und Ziele zu verwirklichen, die die Möglichkeiten des einzelnen übersteigen“.[9] Obwohl Max Weber als einer der ersten Soziologen die bürokratische Organisation ins Zentrum seiner Soziologie gestellt hat, kam erst über den Umweg der amerikanischen Soziologie, die Weber als ersten Organisationssoziologen entdeckt hatte, nach dem Zweiten Weltkrieg die Organisationssoziologie nach Deutschland, exemplarisch dafür sind die Arbeiten von Renate Mayntz,[10] die in den USA studiert hatte.

Eine eigene politologische Organisationslehre ist – trotz der Erforschung von zum Beispiel Parteien – noch nicht durchgesetzt. Doch eröffnen sich mit dem 21. Jahrhundert durch die wachsende Bedeutung der NGO (nichtstaatlichen Organisationen) neue Forschungsfelder. Sie reichen – beispielsweise – vom Roten Kreuz bis zu al-Qaida.

  • Lernende Organisation
  • Organ (Recht)
  • Organisator (Beruf)
  • ISBN 3-409-12681-3.
  • ISBN 3-7910-9207-3.
  • ISBN 3-531-14336-0.
  • ISBN 3-17-019281-7.
  • ISBN 3-428-08341-5.
  • Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung, Wiesbaden: VS Verlag, 2. Aufl. 2006, ISBN 3-531-33451-4.
  • Elton Mayo: The social problems of an industrial civilisation, [1933], dt. Probleme industrieller Arbeitsbedingungen, Verlag der Frankfurter Hefte, Frankfurt am Main 1949.
  • Dietrich von der Oelsnitz: Die innovative Organisation, 2., erw. Aufl., Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-020502-4.
  • Manfred Schulte-Zurhausen: Organisation. 4., überarb. und erw. Aufl., Vahlen, München 2005, ISBN 3-8006-3205-5.
  • ISBN 3-531-33752-1.
  • ISBN 3-16-538521-1.
  1. Organisation – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon
  2. ISBN 3-540-74704-4, S. 48.
  3. ISBN 3-411-20907-0
  4. Karl E. Weick: Der Prozess des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 11.
  5. Karl E. Weick: Der Prozess des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 11.
  6. ISBN 978-0-631-22319-1, S. 5; im Original lautet das Zitat: Thus, I view organizations as collections of people trying to make sense of what is happening around them.
  7. Walther Müller-Jentsch: Organisationssoziologie. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 19.
  8. ISBN 3-8349-0703-0, S. 3.
  9. Talcott Parsons: Structure and Process in Modern Society, Glencoe 1960, zit. nach Walther Müller-Jentsch Organisationssoziologie. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 17.
  10. Renate Mayntz: Soziologie der Organisation, Rowohlt, Reinbek 1965; dies. (Hrsg.): Bürokratische Organisation, 2. Aufl., Kiepenheuer & Witsch, Köln 1971.


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Integriertes Managementsystem

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Das Integrierte Managementsystem (IMS) fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz, Sicherheit) in einer einheitlichen Struktur zusammen, die der Corporate Governance (d. h. der Leitung und Überwachung von Organisationen) dienen. Durch Nutzung von Synergien und die Bündelung von Ressourcen ist – im Vergleich zu einzelnen, isolierten Managementsystemen – ein schlankeres, effizienteres Management möglich. Möglich, aber wenig verbreitet, ist die Neueinführung eines „auf dem Reißbrett“ geplanten IMS als Ersatz für alle bestehenden Einzelsysteme. Die theoretischen Vorteile dieses von alten Strukturen unabhängigen Ansatzes (wie höhere Effizienz und radikale Auflösung von unnötigen Verwaltungs- und Entscheidungsstrukturen) sind in der Praxis meist nicht realisierbar. Man geht deshalb meist von einem bestehenden Managementsystem aus (häufig das Qualitätsmanagement) und integriert die anderen Systeme.

Inhaltsverzeichnis

Beim prozessorientierten Ansatz werden die Prozesse unabhängig von den Managementsystemen definiert und durch die verschiedenen Systeme nur unterschiedlich betrachtet.

Beispielsweise enthält ein Fertigungsprozess nicht nur Schnittstellen zur

  • Produkt- und Prozessqualität (Qualitätsmanagement z. B. nach ISO 9000), sondern auch zum
  • Umweltschutz (Umweltmanagement z. B. international nach ISO 14000 oder der europäischen EMAS-Verordnung) und zur
  • Arbeitssicherheit (Arbeitsschutzmanagement z. B. nach dem Standard OHSAS 18001 der Occupational Safety and Health Administration oder dem bayerischen OHRIS).

Darüber hinaus können weitere Konzepte integriert werden, z. B.

  • internes Kontrollsystem zur Sicherstellung der Qualität der veröffentlichten Quartals- und Jahresabschlüsse, z. B. nach dem Sarbanes-Oxley-Act (Section 404), der für amerikanische und deutsche Unternehmen gilt, deren Wertpapiere in den Vereinigten Staaten zum Handel zugelassen sind,
  • der allgemeinen Compliance (d. h. Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien),
  • Risikomanagement (wie im deutschen KontraG gefordert)
  • Datenschutz (siehe Bundesdatenschutzgesetz)
  • Facility-Management und Instandhaltung
  • Gebäudeschutz mit Bereichen wie Schließanlagen, Bewachung, Brandschutz usw.
  • aber auch Data-Mining, Wissens- und Ideenmanagement.

Häufig werden in einem IMS auch Bewertungssystematiken (meist im operativen Controlling) eingeführt, um sich konzernintern oder unternehmensübergreifend in sogenannten Benchmarks zu vergleichen.

Die genannten Aspekte wie beispielsweise Produkt- und Prozessqualität, Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Compliance und Funktionieren des internen Kontrollsystems können auch Teil des Instruments "Balanced Scorecard" sein, die über die unterschiedlichen Hierarchieebenen, Funktionsbereiche und Tochterunternehmen hinweg die Erreichung der unterschiedlichen Ziele plant und vereinbart, an die Tantiemen oder Boni geknüpft ist und im Nachhinein auf ihre Zielerreichung hin beurteilt werden kann.

In vielen Unternehmen wurden, vor allem auf Veranlassung ihrer Geschäftskunden hin, zunächst ab Ende der 1980er Jahre normierte Qualitätsmanagementsysteme und etwas später (ab 1995) normierte Umweltmanagementsysteme aufgebaut.

Ab etwa 1990 wurden sie in manchen Branchen zur Voraussetzung für die Auftragsvergabe: Qualitätsmanagementsysteme vor allem in der Autobranche, und kombinierte Systeme zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz in der Petrochemie. Hintergrund war auch die in dieser Zeit in Deutschland festgeschriebene Beweislastumkehr bei der Produkthaftung.

Denn nun waren die Hersteller im Streitfall verpflichtet, die Fehlerfreiheit ihrer Produkte zu beweisen, statt dass wie bisher die Kunden dem Hersteller Fehlerhaftigkeit nachweisen mussten. Diese Forderung lässt sich bei komplexen und sicherheitsrelevanten Produkten nur durch einen lückenlosen Nachweis des gesamten Herstellungsprozess erreichen, bis hinunter in die Produktion selbst des kleinsten Zulieferteils.

Mit Umsetzung der EU-Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen (Seveso-II-Richtlinie) in nationales Recht (in Deutschland durch die 12. BImSchV (Störfallverordnung) vom 26. April 2000) wurde schließlich für die betroffenen Unternehmen ein Risiko- bzw. Sicherheitsmanagementsystem verbindlich vorgeschrieben.

Die Managementsysteme wurden entwicklungsbedingt in vielen Unternehmen zunächst getrennt voneinander aufgebaut. Durch Überschneidungen, unklare Schnittstellen oder evtl. auch konträre Regelungen ist ein (wirtschaftlicher) Nutzen verschiedener Managementsysteme nicht immer gewährleistet. Insbesondere im Hinblick auf die sowohl von der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 als auch von der Umweltmanagementnorm ISO 14001 geforderte kontinuierliche Verbesserung der Prozesse kann langfristig nur durch die Zusammenlegung (Integration) der einzelnen Managementsysteme eines Unternehmens in ein einziges System erreicht werden.

Seit Anfang der 1990er Jahre werden in vielen Organisationen (Unternehmen, Behörden, Dienstleister etc.) die einzelnen (isolierten) Managementsysteme in sog. Integrierte Managementsysteme (IMS) umgewandelt bzw. die IMS neu aufgebaut. Der Umfang eines IMS hängt von den Erfordernissen der jeweiligen Organisation ab. Es besteht aus allgemeinen und fachspezifischen Modulen, kann aber neben den klassischen Managementsystemen für Qualität und Umwelt noch weitere Bereiche enthalten, z. B.

  • Arbeitsschutzmanagement
  • Risikomanagement
  • Sicherheitsmanagement
  • Fremdfirmenmanagement.

Es gibt aktuell (Stand: März 2005) keine Norm, die eine Organisation beim Aufbau eines IMS unterstützt. Ein erster Schritt seitens der ISO in diese Richtung kann in der überarbeiteten Umweltmanagementnorm ISO 14001:2004 gesehen werden. Ein Ziel der Überarbeitung war die Steigerung der Kompatibilität der ISO 14001 mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Allerdings wird in der ISO 14001:2004 die gleiche Eingrenzung der Norm auf das jeweilige Managementsystem (Kapitel: Einleitung) gemacht wie in der ISO 9001:2000 (Kapitel 0.4): „Diese internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme spezifisch sind, wie beispielsweise jene für Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz- und Sicherheits-, Finanz- oder Risikomanagement, obwohl deren Elemente mit denen eines anderen Managementsystems in Einklang gebracht oder mit diesen zusammengeführt werden können.“

Im Juni 2004 hat der Verein Deutscher Ingenieure, VDI, den Entwurf der Richtlinie VDI 4060 Blatt 1 als eine „Handlungsanleitung zum Aufbau von IMS für Unternehmen aller Branchen und Größen“ herausgegeben. Im Entwurf unter Punkt 1 (Zielsetzung der Richtlinie) heißt es: „Es wird Freiraum für zukünftige Aspekte (z. B. Hygiene- oder Risikomanagement) gelassen, die noch nicht aktuell oder bekannt sind, die aber jederzeit nach derselben Vorgehensweise eingefügt werden können. Das Prinzip der „kontinuierlichen Verbesserung“ sowie die Risikobetrachtung werden durchgehend angewendet. Das heißt, durch eine umgesetzte Maßnahme gibt es Verbesserungen in mehreren Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt, Sicherheit) gleichzeitig.“

Der gleichzeitige Nutzen einer Verbesserung für mehrere Bereiche (Synergie-Effekt) ist einer der wesentlichen Gründe für den Aufbau von IMS in Organisationen. Da sich (normierte) Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme in ihrer Struktur ähnlich sind (Handbuch, Vorgabedokumente, etc.), ist die Integration eines der beiden Managementsysteme in das vorhandene Managementsystem mit wenig Mehraufwand möglich. Die vorhandenen Dokumente werden um die fehlenden Aspekte ergänzt, mögliche Schnittstellen zwischen den Systemen definiert und optimiert. Die von den jeweiligen ISO-Normen geforderten regelmäßigen Selbstüberprüfungen (Audits, Managementreview, etc.) können alle Aspekte des IMS ohne größeren Mehraufwand abdecken.

Die Integration verschiedener Managementsysteme zu einem Integrierten Managementsystem ist eine kontinuierliche Entwicklung. Neben dem IMS als solchem gibt es weitere integrierende, auf dem Qualitätsaspekt basierende Konzepte, von denen drei hier kurz beschrieben werden.

Das Total-Quality-Management, TQM, ist eine im Wesentlichen in Japan entwickelte prozessorientierte Qualitätsphilosophie, die auf der Überzeugung basiert, dass Qualität einfach eine Frage der Ausrichtung an den Erfordernissen der Kunden ist. Durch Messung dieser Erfordernisse können Abweichungen davon mittels Prozessverbesserung oder -umgestaltung vermieden werden.

Die European Foundation for Quality Management (EFQM) hat das europäische EFQM-Modell für Excellence entwickelt. Es dient der direkten Umsetzung des Total-Quality-Management und deckt alle Managementbereiche eines Unternehmens ab. Es hat zum Ziel, den Anwender zu exzellentem Management und exzellenten Geschäftsergebnissen zu führen.

siehe: St. Galler Management-Modell

Dieser Ansatz wurde von dem Schweizer Professor Seghezzi maßgeblich entwickelt. Er besteht aus drei Dimensionen, nämlich

  • dem Management (bestehend aus normativem, strategischem und operativem Management)
  • drei Säulen (Strukturen, Aktivitäten, Verhalten)
  • der im zeitlichen Ablauf stattfindenden Unternehmensentwicklung.

In diesem Konzept wird die Unternehmenspolitik über Missionen in Strategien umgesetzt.

  • Stefan Jahnes, Thomas Schüttenhelm: WEKA-Praxislösungen Integrierte Managementsysteme – Erfolgreiche Umsetzung betriebsspezifischer Anforderungen. WEKA, Augsburg 200x, Aktualisierungswerk (4 Aktualisierungen pro Jahr), ISBN 3-8111-6363-9
  • Stefanie Schwendt, Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. Konzepte, Werkzeuge, Erfahrungen. Physica-Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 3-7908-1442-3
  • Peter Hauser, ISBN 3-593-37436-6
  • Hans Dieter Seghezzi, Fritz Fahrni, Frank Herrmann: Integriertes Qualitätsmanagement: Der St. Galler Ansatz. Carl Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-40622-3
  • Knut Bleicher: Das Konzept Integriertes Management. Campus, Frankfurt 2004, ISBN 3-593-37634-2
  • Alexander Pischon: Integrierte Managementsysteme für Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Springer, Berlin 1999, ISBN 3-540-65407-0
  • Andreas Betschart: Integriertes Managementsystem für ein KMU: Entwurf eines integrierten Managementsystems für ein Schweizer KMU der Chemiebranche. VDM, Saarbrücken 2011, ISBN 3-639-37803-2 (Gewinner Seghezzi-Preis 2011)
  • Hans-Jürgen Klüppel, Hans-Jürgen Müller, Rainer Rauberger, Rüdiger Wagner: Blütenrein managen: Umweltschutz, Qualität und Sicherheit durch integrierte Managementsysteme. In: Qualität und Zuverlässigkeit 45(8), 2000, ISSN 0720-1214, S. 978–981
  • Dirk Funck: Viel versprechendes Stiefkind. Umsetzungsstand, Ziele und Probleme integrierter Managementsysteme im Spiegel von vier Studien. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(6), 2001, ISSN 0720-1214, S. 758–762
  • H.W. Adams: Ohne Normen bitte! – Prozessorientierte integrierte Managementsysteme brauchen keine Normierung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(7), 2001, ISSN 0720-1214, S. 860–861
  • Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium 30(8), 2001, ISSN 0340-1650, S. 443–446
  • MQ – Management und Qualität / Das Magazin für integriertes Management, Ausgabe Deutschland, ISSN 1862-2623


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Neumünster

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Dieser Artikel behandelt die Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein. Für weitere Bedeutungen, siehe Neumünster (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
54.0713888888899.9922Koordinaten: 54° 4′ N, 9° 59′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Höhe: 22 m ü. NN
Fläche: 71,63 km²
Einwohner:

76.830 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1073 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 24534–24539
Vorwahl: 04321
Kfz-Kennzeichen: NMS
Gemeindeschlüssel: 01 0 04 000
Stadtgliederung: 9 Stadtteile/Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Großflecken 59
24534 Neumünster
Webpräsenz: www.neumuenster.de
Oberbürgermeister: Dr. Olaf Tauras (parteilos)
Lage der Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein
Über dieses Bild

Neumünster (niederdeutsch: Niemünster und Neemünster) ist eine im Jahr 1127 gegründete kreisfreie Stadt in der Mitte Schleswig-Holsteins. Neumünster ist seit altersher ein Verkehrsknotenpunkt und war ein Zentrum der deutschen Tuch- und Lederindustrie. Die Stadtrechte wurden 1870 verliehen. Mit etwa 77.000 Einwohnern ist Neumünster heute die viertgrößte Stadt Schleswig-Holsteins.

Inhaltsverzeichnis

Neumünster liegt am Rande einer weiten Sanderebene des holsteinischen Geestrückens. Dieser Teil der Holsteinischen Vorgeest, die sogenannte Neumünstersche Schmelzwasserebene, wurde durch Schmelzwässer und die darin befindlichen Sande aus drei Gletschertoren bei Timmaspe, Einfeld und Bornhöved aufgeschüttet. Im Bereich des heutigen Einfelder Sees befand sich während der Weichseleiszeit ein Gletschertor, so dass die dort befindliche Sanderwurzel als die wichtigste für die Aufschüttung des Raumes Neumünsters gilt. Im äußersten Norden erreicht im Bereich des Einfelder Sees und des Dosenmoores das ostholsteinische Hügelland das Stadtgebiet. Neumünster wird von der Schwale durchflossen, die im Süden der Stadt in die Stör mündet.

Kiel liegt etwa 30 km nördlich von Neumünster, während es in südlicher Richtung etwa 70 km bis Hamburg sind. Die Stadt Neumünster ist kreisfrei und grenzt an die Kreise Plön, Segeberg und Rendsburg-Eckernförde (im Uhrzeigersinn).

Neumünster ist in folgende Stadtteile gegliedert: Böcklersiedlung-Bugenhagen, Brachenfeld-Ruthenberg, Einfeld, Faldera, Gadeland, Gartenstadt, Stadtmitte, Tungendorf und Wittorf.

Das Augustiner-Stift Neumünster wurde im Jahre 1127 von dem Missionar und späteren Bischof von Oldenburg und Heiligen Vizelin (auch Vicelin) gegründet, urkundlich erwähnt unter dem Namen Wippenthorp im Gau Faldera. Der heutige Name ist auf das von Vizelin erbaute Kloster Novum Monasterium (das „Neue Münster“) zurückzuführen, dessen Name erstmals 1136 urkundlich erwähnt ist.[2] Das Kloster wurde um 1330 nach Bordesholm verlegt.

Neumünster lag am östlichen Ast des Ochsenwegs, der die kimbrische Halbinsel in Nord-Süd-Richtung durchzog. Ferner durchquerte der Handelsweg Lübsche Trade in Ost-West-Richtung das Gebiet Neumünsters.

1498 gründeten Augustiner-Nonnen ein Kloster auf der so genannten Klosterinsel, einer ehemaligen Flussinsel der Schwale, die heute im Stadtzentrum liegt. Dieses wurde 1566 nach der Reformation aufgelöst.

Für die Fischzucht und den Betrieb von Mühlen wurde etwa 1503 durch Mönche erstmals die Schwale angestaut. Dabei entstand der Mühlenteich in der heutigen Innenstadt. Ein Jahr darauf brannte der Flecken, heute Kleinflecken, ab.

1637 kam es in Neumünster zu einem Großbrand unbekannter Ursache, bei dem der Großteil der Häuser vernichtet wurde. Die große Zeit Neumünsters als Tuchmacherstadt wurde 1760 mit Gründung der „Privilegierten Wollzeugfabrique“ auf der Klosterinsel eingeleitet. Es war die erste Fabrik, die in Neumünster entstand.

Der Großflecken löste 1769 den Kleinflecken gänzlich als Marktplatz ab. Bis 1948 fanden hier nun alle Märkte statt. Darunter war ein seit 1764 einmal in der Woche genehmigter Markt, der zuvor nur einmal jährlich am Todestag Johannes des Täufers stattfand.

1780 kam es zu einem weiteren Großbrand, der alle Häuser an der Plöner Straße und einen Teil der Häuser am Großflecken (insgesamt 46 Häuser) vernichtete.

Stadtbild Ende des 19. Jahrhunderts
Park in Neumünster um 1895

Im Jahre 1808 nahmen spanisch-französische Truppen Napoleons Quartier in Neumünster. Durch ihre hohen Ansprüche belasteten sie die Stadt stark.

Die Schulpflicht gab es in Neumünster seit 1813. Zunächst wurden zwei „Vorbereitungsschulen“ eingerichtet.

Die Post, die ein großer Wirtschaftsfaktor der Stadt war, beschloss 1816, in Neumünster eine „Extrapoststation“ und Anschlussstellen an die schnellen Postkutschen unter anderem nach Kiel und Altona einzurichten. Kurz darauf wurde ein täglicher Postverkehr eingeführt. Reiter und Kutscher lieferten jeden Tag bis zu fünf Zustellungen. Der Tuchmacher Hans Lorenz Renck (1840-1893) baute im gleichen Jahr die erste vollstufige Tuchfabrik auf und vereinigte damit alle Produktionschritte in einem Haus.

1817 fielen einem weiteren Brand, der am Großflecken entstand, einige Häuser zwischen Teich und Lütjenstraße den Flammen zum Opfer.

In Neumünster begann das Industriezeitalter 1824, als die Tuchfabrik Renck eine Dampfmaschine aus England importierte. Nur drei Jahre später wurde die gleiche Tuchfabrik von einem Feuer vernichtet, woraufhin 150 Menschen ihre Arbeit verloren. Die Fabrik wurde aber wieder aufgebaut und war bis 1884 in Betrieb.

Der Grundstein für die Vicelinkirche am Kleinflecken wurde 1828 gelegt. Der Baumeister war Christian Frederik Hansen. Gleichzeitig wurde eine Armenschule für Kinder sozial schwacher Eltern eingerichtet. Es gab auch eine „Fabrikschule“ für Kinder, die Kinderarbeit verrichten mussten.

Durch den Ort führte ab 1832 die Altona-Kieler Chaussee. Diese rund 94 Kilometer lange Landstraße ließ der damalige Landesherr, König Friedrich VI. von Dänemark, zwischen 1830 und 1832 erbauen. Am 11. Mai 1834 wurde die Vicelinkirche eingeweiht.

Gedenkstein an der Kieler Brücke

Der Industrielle Renck setzte sich sehr für eine Eisenbahnverbindung zwischen Neumünster und Rendsburg ein. Nach fünfjährigen Bemühungen ging 1845 die Strecke in Betrieb, nachdem 1844 die erste Neumünsteraner Bahnanbindung überhaupt, die Strecke Kiel–Neumünster–Altona, eröffnet wurde.

Denkmal für H. L. Renck

Nachdem am 20. Juli 1846 einige Kieler Professoren auf dem Großflecken die Bevölkerung dazu aufriefen, sich gegen die dänische Obrigkeit aufzulehnen, entstand bis 1848 nach und nach das sogenannte vaterländische Aufbegehren gegen die dänische Herrschaft. Preußen gewährte Holstein und Schleswig jedoch nicht die erbetene Hilfe gegen Dänemark. Die Truppen der beiden Fürstentümer unterlagen 1850 dem dänischen Heer.

1852 beendete die erste Wasserleitung wenigstens teilweise den Zustand, dass Wasser aus Brunnen oder Flüssen geholt werden musste. 1857 wurde Rencks Park am südöstlichen Rand der Klosterinsel angelegt.

1860 wurden in Neumünster Hausnummern eingeführt. Ein Jahr darauf wurde ein Eisenbahnausbesserungswerk angesiedelt, das sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem der größten Arbeitgeber in der Stadt entwickelte.

Im Jahre 1870 erhielt Neumünster das Stadtrecht. Die Entwicklung der Stadt im zweiten Teil des 19. Jahrhundert wurde wesentlich geprägt durch die weiter aufstrebende Textilindustrie und den Ausbau zu einem Eisenbahnknotenpunkt im Zentrum Holsteins. Durch die gute Eisenbahnanbindung an den Hamburger Hafen, über den sowohl Rohhäute wie auch Gerbstoffe in großen Mengen importiert wurden, sowie durch das Fehlen einer restriktiven Wassergesetzgebung in Schleswig-Holstein bis 1913 konnte sich eine bedeutende Lederindustrie entwickeln.[3] Zur Silhouette Neumünsters gehörten bis in die 1970er Jahre zahlreiche Fabrikschornsteine. Das Stadtwappen zeigt dies bis heute.

Kaserne des Regiments (sog. Neue Kaserne) in Neumünster 1906

1871 wurde die Holstenschule als Privatschule für Jungen aus dem höheren Bürgerstand gegründet. Auch die Gründung der Privaten Höheren Mädchenschule, die heute Klaus-Groth-Schule Neumünster heißt und seit 1925 staatlich ist, fiel in diese Zeit.

1872 wurde die erste ständige Garnison nach Neumünster verlegt. Nach dem Abzug im Jahre 1897 wurde schließlich das Infanterie-Regiment Nr. 163, es bildete zusammen mit seinem Schwesterregiment Lübeck die 81. Infanterie-Brigade der 17. Division des IX. Armee-Korps – während des Ersten Weltkriegs 17. Reserve-Division der Nordarmee –, in einer eigens hierfür errichteten Kaserne (die spätere Sick-Kaserne) stationiert, wo es bis zur Auflösung nach dem Ersten Weltkrieg verblieb.

Das erste große Warenhaus wurde um 1891 eröffnet.

1901 wurde Neumünster kreisfreie Stadt. 1903 wurden die Volksbank eG Neumünster und 1910 die Badeanstalt in der Klosterstraße eröffnet.

Im Ersten Weltkrieg war Neumünster wegen seiner Tuch-, Leder- und auch Metallindustrie von strategischer Bedeutung. Im Steckrübenwinter 1917 verhungerten dennoch viele Menschen.

Zwischen 1913 und Mitte der 1920er Jahre stieg die Zahl der Arbeitskräfte von knapp 5.200 auf über 10.100. Der Anteil der Arbeitskräfte in der Tuchindustrie fiel gleichzeitig von 45,8 auf 35,4 Prozent; der Anteil der Beschäftigten in der Lederindustrie stieg von 32,7 auf 45,3 Prozent.[4]

Nachdem 1915 die Stadt Rencks Park erworben hatte, wurde dieser 1921 allen Bürgern geöffnet.

In Neumünster wurde am 1. März 1925 die schleswig-holsteinische NSDAP unter dem späteren Gauleiter Hinrich Lohse gegründet. Die Partei hatte in der überwiegend nationalkonservativ ausgerichteten Bevölkerung Schleswig-Holsteins und Neumünsters viel Erfolg. Auch in Neumünster eroberten die Nationalsozialisten die Macht. Die mächtigste Person in Neumüster war der NSDAP-Kreisleiter Hans Christian Hingst, der 1941 von seinem NSDAP-Gauleiter Lohse ins Reichskommissariat Ostland berufen wurde. Hingst zur Seite stand der SS-Hauptsturmführer Hinrich Möller als Polizeidirektor. Mit der Übernahme der Polizei durch einen SS-Funktionär war der Rechtsstaat in Neumünster vollständig beseitigt worden. Alle demokratisch oder auch nur rechtsstaatlich gesinnten Beamten und Funktionäre der Stadt wurden abgesetzt. Kommunisten und andere als Staatsfeinde angesehene Personen kamen in angebliche Schutzhaft in ein Konzentrationslager, in Neumünster diente dazu das Polizeigefängnis. Schon bald wurden auch die ersten Morde durch die neuen Machthaber verübt. Unter Beteiligung Möllers wurden Anfang 1934 im Polizeigefängnis die beiden im Gefängnis einsitzenden Kommunisten Christian Heuck und Rudolf Timm ermordet.

Auch in Neumünster verfolgte die nationalsozialistische Obrigkeit Menschen jüdischen Glaubens und Abkömmlinge von ihnen, die sie Juden nannten. 1930 hatten etwa 30 Einwohner jüdischen Glauben; nach den nationalsozialistischen Rassegesetzen wurden für das Jahr 1933 etwa 70 Juden gezählt.[5] Am 1. April 1933 kam es zu gewalttätigen Boykottaktionen gegen jüdische Geschäfte. Gleichzeitig wurden jüdische Beamte entlassen. Jüdische Rechtsanwälte, Notare und Ärzte durften nicht mehr praktizieren. Schon 1933 kam es unter der zunehmenden Gewalt gegen Juden zu Übernahmen von Geschäften, die Juden gehörten.[6] 1935 kam es wieder zu größeren anti-jüdischen Gewaltaktionen.[7] Nach der intensivierten Judenverfolgung während und nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 hatten zum Ende 1939 bis auf ein knappes Dutzend alle jüdischen Einwohner Neumünster verlassen müssen.[5] Ein bedeutendes Unternehmen der deutschen Lederindustrie, die in jüdischem Besitz befindliche Adler & Oppenheimer AG, wurde 1940/41 „arisiert“ und firmierte dann als Norddeutsche Lederwerke AG. Die in Deutschland und Neumünster oder auch anderen Orten verbliebenen jüdischen Einwohner Neumünsters wurden im Spätherbst nach Riga in das Hinrich Lohse unterstehende Reichskommissariat Ostland deportiert, das als deutsches Herrschaftsgebiet eingerichtet worden war, nachdem Deutschland am 22. Juni 1941 die Sowjetunion überfallen hatte. Dort wurden diese Menschen ermordet.[8]

Unter der nationalsozialistischen Herrschaft begann auch Neumünster die Aufrüstung. 1934 wurde Neumünster erneut Garnisonsstadt. Das Infanterie-Regiment Nr. 46 und ein Teil des Artillerie-Regiments Nr. 66 bezogen die alte Sick- und die neue Hindenburg-Kaserne (die später die 6. Panzergrenadierdivision der Bundeswehr aufnahm) sowie die ebenfalls neu errichtete Scholtz-Kaserne (benannt nach dem Artilleriegeneral Friedrich von Scholtz). Zwischen 1935 und 1938 wurde im Westen der Stadt ein auf 240 Hektar großer Militärflugplatz gebaut. Die Holstenhallen, heute eine moderne Mehrzweckhalle, in der unter anderem die jährliche Baumesse NordBau stattfindet, wurde 1939 zunächst als Viehversteigerungshalle gebaut, dann aber als Flugzeugmontagehalle genutzt. Parallel dazu hatte Deutschland am 1. September 1939 mit dem Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg ausgelöst.

Daher kam es auch zu Auswirkungen des Krieges für Neumünster. Einen ersten Flugzeugangriff der Alliierten gab es in Neumünster 1941. Bis zum 25. April 1945 folgten sieben weitere Luftangriffe, der schwerste davon am 13. April 1945.

Nachdem Deutschland den Krieg verloren hatte und am 8. Mai bedingungslos kapitulieren musste, wurde die Stadt kampflos britischen Truppen übergeben. Anschließend gehörte sie zur britischen Besatzungszone.

Da die Alliierten bei Kriegsende nicht wussten, ob die deutsche Bevölkerung auch total kapitulieren würden, internierten britischen Besatzer für ihre Zone 1945 in Neumünster-Gadeland in der Lederfabrik Emil Köster KG das Civil Internment Camp No.1 alle Personen, bei denen man vermutete, dass sie wichtige Funktionäre der NSDAP gewesen waren.[9] Im Herbst 1945 saßen dort 11.000 Menschen ein. Unter ihnen befand sich ein vergleichsweiser hoher Anteil mutmaßlicher Kriegsverbrecher, nach denen der britische Geheimdienst - meist erfolgreich - suchte. [10] Von den anderen wurden viele schon bald wieder frei gelassen, da den Briten nicht genug Unterlagen über die vielen Belasteten zur Verfügung standen. Das Lager wurde im Herbst 1946 aufgelöst, die restlichen 6000 Insassen wurden in das Lager Eselsheide bei Paderborn verlegt.

Zur gleichen Zeit erlebte Neumünster eine Flüchtlingswelle. 1947 hatte Neumünster 66.945 Einwohner; davon waren 16.375 Vertriebene oder Flüchtlinge, also fast jeder Vierte. Um dem daraus resultierenden Wohnraummangel zu begegnen, wurde ab 1950 ein Großteil des Militärflugplatzgeländes in eine Neubausiedlung, den neuen Stadtteil Böcklersiedlung, umgewandelt. Diese wurde nach Hans Böckler benannt, dem ersten DGB-Vorsitzenden, der zum Baubeginn persönlich den Grundstein setzte.

Nach den Eingemeindungen von 1970 erreichte die Einwohnerzahl mit rund 87.000 ihren bisherigen Höchststand. Die Stadtfläche verdoppelte sich auf 71,57 km².

Der wirtschaftliche Strukturwandel nach dem Zweiten Weltkrieg äußerte sich im Niedergang der Leder- und Tuchindustrie, die bis Ende der 1960er Jahre (Leder) bzw. 1992 (Tuch) vollständig aus dem städtischen Wirtschaftsleben verschwanden.

Mit der Räumung der drei im Stadtgebiet befindlichen Kasernen zwischen 1994 und 2003 endete die Geschichte Neumünsters als Garnisonsstadt.

Um die Folgen des Wandels kompensieren zu können, bemüht sich die Stadt Neumünster seit Jahren um eine Anbindung an eine der Hochschulen des Landes. Dieses Ansinnen findet allerdings bislang von Seiten des Landes Schleswig-Holstein noch keine Unterstützung.

  • 1. April 1938: Brachenfeld, Wittorf, Teile von Gadeland und Tungendorf (Tungendorf-Stadt)
  • 26. April 1970: Einfeld, Gadeland und Tungendorf (Tungendorf-Dorf)

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Neumünster nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte auch immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung der Stadt sehr schnell. Lebten 1803 erst 2.600 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 27.000. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl – auch durch die Eingemeindung mehrerer Orte am 1. April 1938 – auf 54.000.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg führten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten innerhalb eines Jahres zu einem Anstieg der Einwohnerzahl um rund 10.000 Personen auf 66.000 im Oktober 1946. Auch danach wuchs die Bevölkerung der Stadt weiter. Im Jahre 1972 erreichte die Bevölkerungszahl auf Grund der 1970 erfolgten Eingliederung von Einfeld, Gadeland und Tungendorf mit 86.745 ihren historischen Höchststand. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Neumünster nach Fortschreibung des Statistischen Amtes für Hamburg und Schleswig-Holstein 78.333 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
13. Februar 1803 ¹ 2.588
1. Februar 1835 ¹ 3.732
1. Dezember 1871 ¹ 8.628
1. Dezember 1875 ¹ 10.100
1. Dezember 1880 ¹ 11.600
1. Dezember 1885 ¹ 13.659
1. Dezember 1890 ¹ 17.539
2. Dezember 1895 ¹ 22.489
1. Dezember 1900 ¹ 27.335
1. Dezember 1905 ¹ 31.439
1. Dezember 1910 ¹ 34.555
Jahr Einwohner
1. Dezember 1916 ¹ 31.658
5. Dezember 1917 ¹ 31.034
8. Oktober 1919 ¹ 36.173
16. Juni 1925 ¹ 39.844
16. Juni 1933 ¹ 40.332
17. Mai 1939 ¹ 54.094
31. Dezember 1945 57.473
29. Oktober 1946 ¹ 66.185
13. September 1950 ¹ 73.481
25. September 1956 ¹ 72.134
6. Juni 1961 ¹ 75.045
Jahr Einwohner
31. Dezember 1965 74.542
27. Mai 1970 ¹ 86.013
31. Dezember 1975 84.777
31. Dezember 1980 80.145
31. Dezember 1985 78.280
25. Mai 1987 ¹ 79.771
31. Dezember 1990 80.743
31. Dezember 1995 82.028
31. Dezember 2000 79.831
30. Juni 2005 78.333
31. Dezember 2010 76.830

¹ Volkszählungsergebnis

Nach Angaben der Stadt Neumünster[11] haben die Stadtteile die folgenden Einwohnerzahlen:

Stadtteil Einwohnerzahl
Böcklersiedlung-Bugenhagen 6.626
Brachenfeld-Ruthenberg 10.573
Einfeld 6.117
Faldera 8.734
Gadeland 5.718
Gartenstadt 5.321
Stadtmitte 18.875
Tungendorf 9.822
Wittorf 5.809

Nach der Kommunalwahl am 25. Mai 2008 setzt sich die Ratsversammlung der Stadt Neumünster in der Wahlperiode 2008–2013 wie folgt zusammen (in Klammern die Sitzanzahl der vorangegangenen Wahlperiode): Bündnis 90/Die Grünen 4 Sitze (3), CDU 15 Sitze (22), Die Linke 5 Sitze (0), FDP 4 Sitze (0) und SPD 15 Sitze (18)[12].

1870 wurden Neumünster die Stadtrechte verliehen. Der erste Bürgermeister war 1870 Eduard Schlichting, gefolgt von Max Röer. Ihm wurde im Jahre 1904 der Titel Oberbürgermeister und am 27. Juni 1913 die goldene Amtskette überreicht. Die Bürgermeister und Oberbürgermeister seit 1870[13]:

  • 1870–1894: Eduard Schlichting
  • 1894–1919: Max Röer
  • 1919–1933: Detlef Schmidt
  • 1933–1945: Max Stahmer (NSDAP)
  • 1945–1946: Gustav Bärwald (Oberstadtdirektor)
  • 1946–1948: Ludolf Behnke (CDU)
  • 1948–1950: Hugo Voß (SPD)
  • 1950–1970: Walther Lehmkuhl (SPD)
  • 1970–1988: Uwe Harder (SPD)
  • 1988–1991: Franz-Josef Pröpper (SPD)
  • 1991–2009: Hartmut Unterlehberg (SPD)
  • seit 1. September 2009: Dr. Olaf Tauras (parteilos)

Seit dem 4. Mai 1950 gibt es in Neumünster einen Stadtpräsidenten. Er wird von der Mehrheitspartei in der Ratsversammlung vorgeschlagen, führt den Vorsitz in der Ratsversammlung und ist deren Repräsentant. Die Stadtpräsidenten seit 1950[14]:

  • 12. Mai 1950–11. Juli 1952: Paul Lohmann (SPD)
  • 11. Juli 1952–25. Mai 1955: Max Johannsen (SPD)
  • 25. Mai 1955–24. Mai 1956: Karl Rahe (CDU)
  • 24. Mai 1956–24. Mai 1957: Max Johannsen (SPD)
  • 24. Mai 1957–5. November 1957: Karl Rahe (CDU)
  • 5. November 1957–18. Februar 1969: Max Johannsen (SPD)
  • 18. Februar 1969–23. April 1974: Walter Jansen (SPD)
  • 23. April 1974–14. April 1978: Alexandrine von dem Hagen (CDU)
  • 14. April 1978–1. April 1982: Herbert Winkler (SPD)
  • 1. April 1982–22. April 1986: Christian-Friedrich Peter (CDU)
  • 22. April 1986–10. Mai 2002: Helmut Loose (SPD)
  • 10. Mai 2002–15. April 2003: Helga Hein (SPD)
  • 15. April 2003–17. Juni 2008: Hatto Klamt (CDU)
  • seit 17. Juni 2008: Friedrich-Wilhelm Strohdiek (CDU)

Blasonierung: „Die Stadtflagge zeigt die Farben weiß-rot mit dem Stadtwappen.“[15]

Die Stadtflagge Neumünsters ist nicht in der Kommunalen Wappenrolle Schleswig-Holstein eingetragen.

Blasonierung: „In Rot eine silberne Fabrikanlage mit fünf Schloten, darunter ein silberner Schwan mit goldener Halskrone; über ihm schwebend ein silbernes Nesselblatt.“[16]

Stadtwappen am Ortseingang mit Hinweis auf Kreisgemeinschaft Lötzen

Patenkreis der Kreisfreien Stadt Neumünster ist:

  • Kreisgemeinschaft Lötzen (Polen, heute Giżycko, früher Ostpreußen) seit 1954[17]

Partnerstädte Neumünsters sind[18]:

  • Gravesham (Vereinigtes Königreich) seit 1980
  • Koszalin (Köslin, Polen) seit 1990
  • Parchim (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern) seit 1990
  • Giżycko (Lötzen, Polen) seit 2000
  • Der Club 88 in Neumünster war einer der wichtigsten Neonazitreffpunkte Schleswig-Holsteins.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Neumünster
  • Neugotisches Rathaus von 1900
  • Klassizistische Vicelinkirche von 1834 (Architekt Christian Frederik Hansen, siehe auch Marienkirche (Husum))
  • Anscharkirche von 1912 mit Jugendstilornamenten
  • Villa Köster, ein denkmalgeschütztes Wohnhaus am Rencks Park
  • Das Caspar von Saldern Haus ist das älteste Baudenkmal in Neumünster, hier finden kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen statt
  • Die Papierfabrik und die Alte Holsten-Brauerei sind heute außer Dienstleistungszentren, auch Kulturzentren
  • Wasserturm von 1900

Das Museum Tuch + Technik wurde im Oktober 2007 mit neuer Ausstellung in einem neuen Gebäude eröffnet. Es zeigt die Geschichte der Textilindustrie in Neumünster im Kontext der Stadtgeschichte.

Im Stadtteil Brachenfeld befindet sich die Villa Wachholtz mit einem Museum mit wechselnden Kunstausstellungen und dem Gerisch-Skulpturenpark.

Seit 1987 erhalten Keramikkünstler im Künstlerhaus Stadttöpferei Neumünster Wohn- und Arbeitsstipendien, dort finden auch regelmäßige Ausstellungen statt.

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Nach langen Auseinandersetzungen zwischen dem Trägerverein und der DB, in welcher die Stadt erfolglos zu vermitteln versuchte, ist das bislang in Neumünster befindliche Eisenbahnmuseum, eine frühere Außenstelle des DB-Museums, inzwischen nach dem Abzug des der DB gehörenden Fahrzeugmaterials faktisch aufgelöst worden.[19]

In Neumünster gibt es 22 Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus.[20]

Seit 1981 vergibt die Stadt alle zwei Jahre den Hans-Fallada-Preis. Er ist nach dem Schriftsteller Hans Fallada benannt, der einige Jahre in Neumünster – zeitweise als Strafgefangener – lebte.

  • Dosenmoor - 521 Hektar großes Hochmoor, bei Einfeld
  • NSG Westufer Einfelder See - 13 Hektar großer Uferbereich mit Röhricht und Bruchwald
  • Wittorfer Burg - Reste einer Wallburg aus dem 9. Jahrhundert am Zusammenfluss von Stör und Schwale
  • Margarethenschanze - Reste einer Wallburg aus dem 9. Jahrhundert am Einfelder See
Hauptartikel: Tierpark Neumünster

Der westlich der Stadt gelegene Tierpark Neumünster wurde 1951 als Heimattiergarten Neumünster gegründet. Er hat sich durch eine konsequente Beschränkung auf Tierarten, die in Mitteleuropa heimisch sind oder waren, ein eigenständiges Profil erarbeitet.

Sport spielt in Neumünster eine große Rolle. Dies zeigt sich nicht nur zu den vielen Veranstaltungen, Wettkämpfen und Turnieren, sondern auch zum jährlichen Ball des Sports, der im Januar stets über 2.500 Besucher in die Holstenhallen[21] lockt. 58 Sportvereine und -verbände gibt es in der Stadt. Die größten und bekanntesten Sportvereine sind der VfR Neumünster, der SV Tungendorf, THC Neumünster, Olympia Neumünster, PSV Union Neumünster, Gut-Heil Neumünster, Turn- und Sportverein Einfeld und Blau-Weiß Wittorf, dessen Handballabteilung zusammen mit den Handballern der Freien Turnerschaft Neumünster (FTN) die Spielgemeinschaft (SG) WiFT Neumünster bilden. Der Volleyball Club Neumünster (VCN) ist eine Spielgemeinschaft von fünf Neumünsteraner Sportvereinen und dem SV Wasbek. Einer der mitgliederstärksten Vereine Neumünsters ist die Behinderten-Sportgemeinschaft (BSG Neumünster). Des Weiteren findet jedes Jahr in den Holstenhallen das Reitturnier CSI Neumünster und die VR-Classics[22] als internationales Reitturnier statt. Ausserdem wird die Wrestling Legends Tour 2012 hier ausgetragen.

Eine vollständige Liste aller Sportvereine findet sich auf der Website der Stadt Neumünster [23].

Holstenköste 2009

Seit 1974 wird an den vier Tagen, die dem ersten Donnerstag im Juni folgen, in Neumünster die Holstenköste gefeiert. Dieses Stadtfest, das zwei Wochen vor der Kieler Woche stattfindet, lockt jährlich über 200.000 Besucher in die Innenstadt. Neben Jahrmarktatmosphäre gibt es Musikdarbietungen unterschiedlicher Stilrichtungen rund um den Großflecken und den Kuhberg. Während des Open-Air-Festivals, und des "Koeste-Rock"s [24] auf der Klosterinsel treten einheimische und internationale Bands auf. Am jeweiligen Samstag der Holstenköste findet eine Kindermeile im Rencks Park und am jeweiligen Sonntag findet neben dem stets gut besuchten Gottesdienst am Riesenrad auf dem Großflecken auch ein Flohmarkt in der gesamten Innenstadt statt.

Vom 11. bis 13. Juli 2008 fand in Neumünster der Schleswig-Holstein Tag statt. Er wurde vom Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, eröffnet und stand unter dem Motto „So bunt wie das Land“. Der Schleswig-Holstein-Tag steht im Zeichen der Vereine und des Ehrenamtes und über 220 Organisationen, Vereine, Verbände und Initiativen präsentieren sich der breiten Öffentlichkeit.

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Hauptbranchen: Maschinen- und Apparatebau, Kommunikationselektronik, Elektrotechnik, EDV und Softwareentwicklung, Chemiefaser- und Druckindustrie, Stahl- und Leichtmetallbau, Feuerverzinkerei und Metallveredelung, Eisenguss, Kunststoff- und Teppichindustrie, Recycling, Transportwesen und Logistik, Groß- und Versandhandel sowie großflächiger (Fach-)Einzelhandel. Darüber hinaus gibt es das Frachtpostzentrum im Industriegebiet Süd, wo die Deutsche Post AG eines ihrer bundesweit 22 Frachtpostzentren unterhält, und das Eisenbahnausbesserungswerk Neumünster der Deutschen Bahn AG.

Beschäftigungsstruktur:

  • Versicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer 30.734 (Stand 30. Juni 2000)
    davon in der Wirtschaftsabteilung:
    • Land- und Forstwirtschaft 304
    • Energie, Bergbau/Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe 10.203
    • Handel/Verkehr und Nachrichtenübermittlung 8.864
    • Kreditinstitute und Versicherungsgewerbe/Dienstleistungen, soweit nicht anderweitig genannt/Organisationen ohne Erwerbscharakter und privat Haushalte/Gebietskörperschaften und Sozialversicherung 11.372
  • Verarbeitendes Gewerbe (Betriebe mit im allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten): 60 Betriebe mit 5.974 Beschäftigten (Stand: 31. Dezember 2001)
  • Bauhauptgewerbe (Betriebe mit im allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten): 18 Betriebe mit 959 Beschäftigten (Stand: 30. November 2000)
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Bahnhof Neumünster

Als einzige der vier kreisfreien Städte Schleswig-Holsteins hat Neumünster keinen Zugang zum Meer. Dafür ist die Stadt ein wichtiger Verkehrsknoten: Sie liegt an der Bundesautobahn 7 am Kreuzungspunkt der Bundesstraßen 205 und 430. Auch die Bundesstraße 4 führte früher – in Nachfolge der Altona-Kieler Chaussee, der ersten Kunststraße Schleswig-Holsteins – durch Neumünster, sie wurde aber von Bad Bramstedt nach Norden – ebenso wie die Fortführung der B 205 nach Rendsburg – zur Landesstraße zurückgestuft. Ebenfalls liegt Neumünster an den Eisenbahnstrecken von Hamburg nach Kiel und Flensburg, die von hier abzweigen, und damit an zwei der Hauptverkehrsadern nach Skandinavien. Neumünster ist neben Lübeck die Stadt in Schleswig-Holstein mit den meisten, nämlich sechs, Bahnstrecken.

Neumünster hat vier Bahnhöfe im Stadtgebiet:

  • Neumünster (ICE, EC, IC und CNL sowie Halt regionaler Züge)
  • Neumünster Süd (Betrieb durch AKN und Nordbahn)
  • Neumünster Stadtwald (Betrieb durch SHB)
  • Neumünster-Einfeld (Betrieb durch DB Regio AG)

Die Regionalbahn Schleswig Holstein fährt Neumünster aus Kiel oder Hamburg mit Regionalexpress- und Regionalbahnzügen halbstündlich, stündlich oder zweistündlich an.

Die AKN Eisenbahn AG fährt Montags bis Samstags stündlich und am Sontag zweistündlich (einige Zusatzzüge) mit ihren Triebwagen von Neumünster aus über Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg nach Hamburg-Eidelstedt und zeitweise weiter nach Hamburg Hbf mit der Linienbezeichnung A1.

Seit dem 15. Dezember 2002 fährt die Nordbahn zwischen Neumünster, Bad Segeberg und Bad Oldesloe im Stundentakt. Die Bahnstrecke Neumünster–Bad Segeberg war nach 18 Jahren Betriebsruhe im Dezember 2002 wiedereröffnet worden. Die Nordbahn ist eine Tochtergesellschaft der AKN. Seit dem 11. Dezember 2011 bedient die Nordbahn im Zwei-Stunden-Takt auf einer weiteren Bahnstrecke von Neumünster über Hohenwestedt, Albersdorf und Heide (Holstein) nach Büsum.

Bis Dezember 2005 betrieb die NOB auch den Flensburg-Express (FLEX) von Padborg (DK) nach Hamburg Hbf mit Halten in Flensburg, Tarp, Schleswig, Rendsburg, Nortorf, Neumünster und Elmshorn. Seit Dezember 2005 wird der Regionalverkehr auf dieser Strecke von der Regionalbahn Schleswig-Holstein als Schleswig-Holstein-Express bedient.

Seit September 1985 liegt die Bahnstrecke von Neumünster nach Ascheberg bei Plön für den Personenverkehr still. Im November 1995 wurde auch der Güterverkehr auf dieser Strecke offiziell eingestellt. Über das Schicksal dieser Linie ist noch nicht abschließend befunden worden. Bis Ende 2007 war die Bahnstrecke zunächst einmal in ein Sicherungsprogramm des Landes aufgenommen worden, um eine eventuelle Wiederinbetriebnahme in der Zukunft zu ermöglichen. Aktuell wird durch private Initiative an der Einrichtung eines touristischen Draisinenverkehrs auf dieser Strecke gearbeitet.

In Neumünster ist ein Werk zur Fahrzeuginstandhaltung der Deutschen Bahn ansässig (siehe unter „Wirtschaft“).

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird mit Omnibussen von der VHH PVG Unternehmensgruppe betrieben. 1956 übernahmen die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) den Omnibusbetrieb in Neumünster von der Firma Glau und Habild. 1981 gingen die Konzessionen für den Stadtbusverkehr auf die Stadtwerke Neumünster (SWN) über, die VHH fuhr seitdem im Auftrag der SWN. Auch die neu angeschafften Busse gehörten nun den Stadtwerken; seitdem sind sie helltürkis/weiß. Im Jahr 2007 wurde der Stadtlinienverkehr europaweit ausgeschrieben. Im Mai 2007 wurde mit der VHH als Gewinner der Ausschreibung ein Vertrag geschlossenen, der bis Ende 2015 gilt. Diese führt ab 1. Januar 2008 den Stadtbusverkehr wieder in eigener Regie durch, die vorhandenen Busse, überwiegend Erdgasbusse des Typs MAN Lion's City CNG, gingen in das Eigentum der VHH über.

Die Bahn-Tochter Autokraft bietet mit dem Kielius eine stündliche Bus-Direktverbindung zum Flughafen Hamburg bzw. Kiel an.

Am westlichen Stadtrand liegt der Flugplatz Neumünster.

Holsteinischer Courier-Haus am Gänsemarkt

In Neumünster erscheint die Tageszeitung Holsteinischer Courier im sh:z-Verlag in einer Auflage von etwa 16.000 Stück. Diese Zeitung wurde 1872 gegründet und blieb bis 2001 selbstständig. Die Kieler Nachrichten bieten mit der täglichen Beilage Holsteiner Zeitung ebenfalls eine Regionalausgabe für Neumünster und das Umland. Darüber hinaus erscheinen verschiedene wöchentliche Anzeigenblätter wie der Wochenanzeiger, die Prima Sonntag und monatliche Veranstaltungsmagazine wie After Dark und Treffpunkt.

In der Nähe von Neumünster, in Ehndorf, betreibt die Deutsche Telekom AG einen Mittelwellensender für den Deutschlandfunk. Obwohl die Anlage sich auf dem Gebiet der Gemeinde Ehndorf befindet, wird dieser Sender oft als „Sender Neumünster“ bezeichnet.

Neumünster hat zwei Gerichte, das Amtsgericht Neumünster und das Arbeitsgericht Neumünster.

Die Bewohner Neumünsters werden „Neumünsteraner“ genannt.

  • 1695, 12. September, Joachim Oporin, † 5. September 1753 in Göttingen, deutscher evangelischer Theologe
  • 1757, 16. November, Johann Georg Fock, † 1835 in Kiel, evangelisch-lutherischer Theologe
  • 1869, 5. November, Adolf Wallichs, † 14. Mai 1959 in Aachen, Erster Leiter des WZL und Rektor der RWTH Aachen
  • 1887, 26. Februar, Marie Schmelzkopf, † 11. November 1966, Politikerin (SPD)
  • 1893, 21. April, Walter Bartram, † 29. September 1971, deutscher Politiker (CDU) , Ministerpräsident von Schleswig-Holstein 1950 bis 1951, MdB von 1952 bis 1957
  • 1893, 4. Oktober, Hans Schnoor, † 15. Januar 1976 in Bielefeld, Musikwissenschaftler und Musikkritiker
  • 1898, 17. April, Hans Blöcker, † 15. Juni 1988, deutscher Politiker (CDU), MdB, MdL (Schleswig-Holstein)
  • 1904, 24. Februar, Alfred Gleiss, † 25. März 1997, Jurist und Buchautor
  • 1913, 10. Juni, Annemarie Auer, † 7. Februar 2002, Schriftstellerin
  • 1913, 24. Dezember, Gerhard Wessel, † 28. Juli 2002, früherer Präsident des Bundesnachrichtendienstes von 1968 bis 1978
  • 1914, 6. Juli, Jens Rohwer, † 4. Juni 1994, Komponist und Musikwissenschaftler
  • 1925, 4. März, Christa Meves, Schriftstellerin und Kinder- und Jugendpsychotherapeutin
  • 1926, 24. April, Kurt Hamer, † 3. Januar 1991, Politiker (SPD), von 1975 bis 1987 Vizepräsident des Landtages, danach Grenzlandbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein
  • 1939, 3. Januar, Uwe M. Schneede, Kunsthistoriker und langjähriger Direktor der Hamburger Kunsthalle und des Kunstvereins in Hamburg.
  • 1940, 5. Januar, Horst Beyer, Leichtathlet (Zehnkämpfer)
  • 1940, 13. Juli, Hans-Christian Siebke, Politiker (CDU)
  • 1941, 1. Februar 1941, Peter Köll, † 22.  Dezember 2008, Chemiker, Professor an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • 1941, 19. April, Edit Buchholz, Sportlerin (Tischtennis), dreifache deutsche Meisterin und zweifache Mannschafts-Europameisterin
  • 1943, 4. Dezember, Volker Storch, Zoologe, Professor an der Universität Heidelberg
  • 1944, 6. Januar, Jens Johler, Schriftsteller
  • 1950, 25. November, Eckhard Cordes, ehem. Vorstand der Mercedes Car Group, Vorstandsvorsitzender der Holding Franz Haniel & Cie. GmbH (2006–2009), Vorstandsvorsitzender des Handelsunternehmens Metro AG (2007–2011)
  • 1951, 20. Juni, Klaus-Dieter Müller, Medien- und Politikwissenschaftler sowie Politiker (SPD)
  • 1951, 21. Oktober, Bernd Rohwer, Politiker (SPD), Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein (2000–2005)
  • 1957 Werner Barg, Autor und Filmproduzent
  • 1958, 25. Januar, Michael Simon, Theaterregisseur
  • 1959, Ulf Erdmann Ziegler, Schriftsteller
  • 1959, 1. November, Heinrich Detering, Literaturwissenschaftler und Lyriker
  • 1961, 18. März, Bernd Schütt, General der Bundeswehr
  • 1962, 11. November, Christine Haderthauer, frühere CSU-Generalsekretärin, seit 2008 Staatsministerin (Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen)
  • 1963, 16. April, Torsten Geerdts, deutscher Politiker (CDU), seit 2009 Landtagspräsident des Landtages von Schleswig-Holstein
  • 1963, 2. Juni, Lutz Mathesdorf, Comiczeichner, Kinderbuchautor, Chefzeichner von Fix und Foxi
  • 1964, 1. Juli, Heiko Buhr, Schriftsteller
  • 1965, 21. Januar, Hauke Göttsch, Landtagsabgeordneter (CDU)
  • 1966, 27. Februar, Barbara Goldstein, freie Schriftstellerin historischer Romane
  • 1967, 26. Juni, Svenja Schlicht, Schwimmerin
  • 1968, 8. Februar, Jens Schwedler, Radsportler
  • 1971, 18. April, Stefan Schnoor, Fußballspieler, aktiv unter anderem beim Hamburger SV, VfL Wolfsburg und bei Holstein Kiel
  • um 1090, Vizelin, † 12. Dezember 1154, Bischof von Oldenburg, Missionar der Slawen
  • 1690, 12. Juni, Joachim Beccau, † 16. September 1754, dt. Dichter und Opernlibrettist
  • 1711, 11. Juli, Caspar von Saldern, † 31. Oktober 1786, russischer und dänischer Minister und Geheimrat
  • 1825, 27. August, Heinrich Mölling, † 10. April 1888, dt. Politiker, erster Oberbürgermeister von Kiel
  • 1893, 21. Juli, Hans Fallada, † 5. Februar 1947, Reporter und Schriftsteller
  • 1926, 3. Dezember, Jürgen Oldenburg, † 12. August 1991; Politiker (SPD), Mitglied des Stadtrats und Landtagsabgeordneter
  • 1932, 3. Januar, Klaus Murmann, 1986 bis 1996 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
  • 1933, 12. März, Rudolf Johna, SPD-Landtagsabgeordneter, Ratsmitglied in Neumünster und von 1975 bis 1979 stellvertretender Stadtpräsident
  • 1933, 16. April, Ludwig Haas, deutscher Schauspieler („Dr. Dressler“ aus der TV-Serie Lindenstraße)
  • 1939, 4. März, Gerd Helbig, ehemaliger ZDF-Journalist, langjähriger Moderator des auslandjournals und Leiter der ZDF-Studios in Washington und Brüssel
  • 1940, 11. März, Kajo Schommer, † 8. Juli 2007, deutscher Politiker (CDU), ehemaliger Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Liegenschaften der Stadt Neumünster, später sächsischer Wirtschaftsminister (1990 bis 2002)
  • 1940, 13. August, Dirk Sager, ZDF-Journalist, Auslandskorrespondent und langjähriger Leiter des ZDF-Studios Moskau
  • 1946, 27. Juni, Uwe Döring, dt. Politiker (SPD), ehemaliger Minister für Justiz, Arbeit und Europa des Landes Schleswig-Holstein (2005-2009)
  • 1947, 18. Juli, Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes, Ende der 1970er Jahre Leiter der Kripo Neumünster
  • 1957, 24. Mai, Angelika Beer, dt. Politikerin (ehem. Bündnis 90/Die Grünen), von 2002 bis 2004 Bundesvorsitzende der Partei, Europaabgeordnete von 2004 bis 2009
  • 1969, 3. November, Kirsten Bruhn, deutsche Behinderten-Schwimmerin und Paralympische Goldmedaillengewinnerin, arbeitet und trainiert in Neumünster
  • 1980, 29. Mai, Eike Duckwitz, deutscher Hockeyspieler, 2006 Hockey-Weltmeister
  • 1990, 11. Juli, Mona Barthel, deutsche WTA-Tennisspielerin
  • Tideke von Wittorf, Amtmann von 1451 – 1464
  • Detlev von Wittorf, Amtmann von 1464 – 1495
  • Joachim von Wittorf, Amtmann von 1495 – 1532
  • Jasper von Wittorf, Amtmann von 1532 – 1564
  • Caspar von Saldern, Amtmann im Jahre 1744
  • Peter von Sievers, Amtmann von 1792 – 1839
  • Graf Cay Lorenz von Brockdorff, Amtmann von 1848 – 1852
  •  Reinhold Möller: Neumünster. Die 50er und 60er Jahre. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-956-6.
  •  Carsten Obst: Flüchtlinge in Neumünster. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-121-9.
  •  Rudolf Ullemeyer: Neumünster. Die Stadtgeschichte. Überarbeitet und ergänzt von Alfred Heggen, Peter Schuster und Klaus Tidow. 3. Auflage. Leuschner, Neumünster 1999.
  • Neumünster zwischen den zwei Meeren, Bilder und Geschichte Neumünsters, EPM-Verlag Euro-Print-Medienservice, 88271 Wilhelmsdorf
  • Neumünster im Holsteiner Land, Chronik und Stadtbilder, Kurt Leuschner Verlag, Neumünster 1996
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Aufl., Neumünster 1992, S. 478.
  3. Klaus Schottau: Die Geschichte der Lederindustrie in Neumünster. Ein Beitrag zur Industrialisierung Schleswig-Holsteins. Veröffentlichungen des Fördervereins Textil- und Industriemuseum. Neumünster 1991, Heft 11, S. 24.
  4. Klaus Schottau: Die Geschichte der Lederindustrie in Neumünster. Ein Beitrag zur Industrialisierung Schleswig-Holsteins. Veröffentlichungen des Fördervereins Textil- und Industriemuseum. Neumünster 1991, Heft 11, S. 145.
  5. a b Friedrich Gleiss: Jüdisches Leben in Segeberg vom 18. bis 20. Jahrhundert: gesammelte Aufsätze aus zwei Jahrzehnten mit über 100 Fotos und Dokumenten. BoD – Books on Demand, 2002, S. 162.
  6. Uwe Danker, Astrid Schwabe: Schleswig-Holstein und der Nationalsozialismus. Neumünster 2005. S. 105.
  7. Friedrich Gleiss: Jüdisches Leben in Segeberg vom 18. bis 20. Jahrhundert: gesammelte Aufsätze aus zwei Jahrzehnten mit über 100 Fotos und Dokumenten. BoD – Books on Demand, 2002, S. 163.
  8. s. Liste von einigen Ermordeten auf der Internetseite der Stadt Neumünster über das Projekt Stolpersteine in Neumünster Stolpersteine in Neumünster
  9. ISBN 3-8012-0237-2, S. 286.
  10. Robert Bohn: „Schleswig- Holstein stellt fest, dass es in Deutschland nie einen Nationalsozialismus gegeben hat.“ Zum mustergültigen Scheitern der Entnazifizierung im ehemaligen Mustergau. In Jahrbuch Demokratische Geschichte Bd 17, S. 177.
  11. Einwohnerzahlen auf neumünster.de, am 21. April 2007.
  12. Kommunalwahl 2008 und Kommunalwahl 2003
  13. Bürgermeister auf neumünster.de
  14. Stadtpräsidenten auf neumünster.de
  15. Hauptsatzung der Stadt Neumünster
  16. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  17. Patenkreis Lötzen auf neumuenster.de
  18. Städtepartnerschaften auf neumuenster.de
  19. www.eurailpress.de
  20. Stolpersteine in Neumünster
  21. Holstenhallen.com
  22. Reitturniere
  23. Sprotvereine auf neumünster.de
  24. Koeste.de


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