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Qualitätsmanagement

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Qualitätsmanagement oder QM bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen[1] jeglicher Art dienen. Qualitätsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Teilen der Gesundheitsversorgung, der medizinischen Rehabilitation oder der Arznei- und Lebensmittelherstellung ist das Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben.

Seit etwa 1900 wurden verschiedene Modelle zur Standardisierung des Qualitätsmanagements entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Die Wirtschaftswissenschaften sehen Qualitätsmanagement als Teilbereich des funktionalen Managements, mit dem Ziel, die Effektivität und Effizienz einer Arbeit (Arbeitsqualität) oder von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Dabei sind materielle und zeitliche Vorgaben zu berücksichtigen sowie die Qualität von Produkt oder Dienstleistung zu erhalten oder weiterzuentwickeln.

Inhalte sind etwa die Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle Lösungsstrategien, die Erhaltung oder Steigerung der Zufriedenheit von Kunden oder Klienten sowie der Motivation der Belegschaft, die Standardisierungen bestimmter Handlungs- und Arbeitsprozesse, Normen für Produkte oder Leistungen, Dokumentationen, Berufliche Weiterbildung, Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsräumen.

Bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen in Organisationen soll Qualitätsmanagement sicherstellen, dass Qualitätsbelange den zugewiesenen Platz einnehmen. Qualität bezieht sich dabei sowohl auf die vermarkteten Produkte und Dienstleistungen, als auch auf die internen Prozesse der Organisation und ist definiert als das Maß, in dem das betrachtete Produkt oder der betrachtete Prozess den Anforderungen genügt. Diese Anforderungen können explizit definiert sein, sie können aber auch implizit vorausgesetzt werden (Erwartungen). Qualität ist das Ausmaß an Übereinstimmung von Anforderungen (explizit formuliert) und Erwartungen (nicht explizit formuliert) mit einem Produkt oder einer Dienstleistung. Im Laufe der Zeit werden dann die Anforderungen zu Erwartungen.

Qualitätsmanagement führt somit nicht zwangsläufig zu einem höherwertigen Ergebnis, sondern steuert nur die Erreichung der vorgegebenen Qualität. Auch etwa der Herstellungsprozess eines Billigprodukts kann somit durchaus einem vollständigen Qualitätsmanagement unterliegen. Auch Qualitätszertifizierungen etwa nach ISO sagen somit nichts über die Produktqualität aus, wie teilweise durch Werbung suggeriert, sondern nur über das Qualitätsmanagement im Herstellungsprozess.

Zeit Schlagwort Beschreibung Vorreiter
um 1900 Qualitätskontrolle Aussortieren von fehlerhaften Produkten Ford, Taylor
um 1930 Qualitätsprüfung Steuerung basierend auf Statistiken Walter A. Shewhart
um 1960 Qualitätsmaßnahmen im ganzen Unternehmen Vorbeugende Maßnahmen Genichi Taguchi, W.E. Deming
um 1964 Null-Fehler-Programm des US-Verteidigungsministeriums Ziel der Perfektion Philip B. Crosby
um 1985 Null-Fehlerstrategie Six Sigma General Electric, Motorola
1988 EFQM-Modell neun ganzheitliche Kriterien EFQM
um 1990 umfassendes Qualitätskonzept Integration von Teilkonzepten Ishikawa
1995 Total-Quality-Management Qualität als Systemziel W.E. Deming, Malcolm Baldrige

Es gibt eine Reihe von Qualitätsmanagementnormen, welche als Rahmen oder auch als verpflichtende Vorgabe für die Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems herangezogen werden. Die Nutzung der verschiedenen Qualitätsstandards zeigt starke regionale und branchenspezifische Unterschiede. Vor allem asiatische und angelsächsische Hersteller, insbesondere in der Industrie, haben Qualitätsmanagementmethoden eingeführt.

Die bekanntesten Qualitätsmanagementmodelle sind das EFQM-Modell sowie die ISO 9001, die beide Schnittmengen in der Prozessorientierung haben.

Das EFQM-Modell ist europäisch ausgerichtet und ermöglicht ebenso ein Zertifikat durch einen Auditor - wie das der EN ISO. Es ist im Gegensatz zur ISO 9001:2008 ein Wettbewerbsmodell, welches nicht auf die Erfüllung von Vorgaben, sondern auf die Selbstverantwortung in der Bewertung abzielt. Zentrales Anliegen des EFQM-Modells ist die stetige Verbesserung mittels Innovation und Lernen in allen Unternehmensteilen und in Zusammenarbeit mit anderen EFQM-Anwendern. Es orientiert sich laufend an weltbesten Umsetzungen, so dass es für ein Unternehmen nie möglich ist, die Maximalpunktzahl zu erreichen. Es besteht somit im Vergleich zur ISO 9001:2008 eine größere Motivation für weitere Verbesserungen. EFQM lässt sich nicht nur auf Wirtschaftsunternehmen, sondern auch auf Dienstleistungs- und soziale Einrichtungen anwenden.

  • Neuere Qualitätsstandards wie ISO/TS 16949:2002 orientieren sich stärker an den schon lange bekannten und fundierten Methoden der Begründer des industriellen Qualitätsgedankens (W. Edwards Deming, Walter A. Shewhart).
  • Für Organisationen mit Entwicklungsaufgaben (interne IT-Abteilungen, Auto-Entwicklung, Maschinen-Entwicklung) gibt es das Capability Maturity Model Integration (CMMI) als ein spezialisiertes Prozessmodell. Durch die spezifische Ausrichtung auf Entwicklungsorganisationen kann CMMI detaillierter auf einzelne Prozessaspekte eingehen.
  • In der Produktion werden statistische Mittel verwendet, um den Herstellungsprozess zu überwachen. Zu den darauf aufbauenden Qualitätsstrategien gehört auch Six Sigma.
  • Im Projektmanagement werden ebenfalls eigene Qualitätsmanagementverfahren eingesetzt, siehe Qualitätsmanagement im Projektmanagement.
  • Bei Qualitätstestierungsmodellen wie LQW werden die speziellen Anforderungen im Bildungsbereich behandelt.
  • Die strengsten Zertifizierungen sind jene der Automobilindustrie, wie die ISO/TS 16949:2002 oder deren Vorgänger QS-9000 und VDA 6.1.

Eigene Standards sind ebenfalls in der Medizintechnik, im Weiterbildungsbereich, in der Luft- und Raumfahrt und in Kernkraftwerken vorgesehen. Eines der für niedergelassene Ärzte entwickelten Systeme ist Qualität und Entwicklung in Praxen (QEP). Laut einer Erhebung der Stiftung Gesundheit 2010 lag QEP bei den Humanmedizinern mit einem Nutzeranteil von 25,5 Prozent auf Platz zwei der genutzten Systeme, bei Psychotherapeuten war QEP Marktführer mit einem Nutzeranteil von 64,4 Prozent.[2] Einrichtungen der stationären medizinischen Rehabilitation müssen gemäß § 21(3) SGB IX über ein zertifiziertes QMS verfügen, damit sie von Sozialleistungsträgern belegt werden dürfen. § 20 SGB IX sieht vor, dass die unterschiedlichen QM-Verfahren von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) akkreditiert sein müssen.

Viele Qualitätsmanagementmodelle unternehmen den Versuch, die Prozesse objektiv bewertbar zu machen. Dabei sind zwei grundlegend verschiedene Ansätze zu unterscheiden:

a) Zertifizierbare Normen mit definierten Mindestanforderungen an ein wirksames Qualitätsmanagementsystem, beispielsweise die EN ISO 9001, die durch Audits bewertet werden.

b) Selbstbewertung des eigenen Qualitätsmanagementsystems und Benchmarking zwischen Wettbewerbern um einen Qualitätspreis, beispielsweise den EFQM Excellence Award der European Foundation for Quality Management (Wirtschaft), den Speyerer Qualitätswettbewerb (für den öffentlichen Sektor) oder den Ludwig-Erhard-Preis, der deutsche Preis nach den Regeln des EFQM mit hohem politischen Ansehen, innerhalb dessen die Wirksamkeit der im Wettbewerb stehenden Qualitätsmanagementsysteme miteinander verglichen werden.

Siehe auch: Bewertung (Qualitätsmanagement)

Kritisch wird häufig kommentiert, dass nur extern auditierte und zertifizierte Qualitätsmanagementmodelle objektiven Kriterien standhalten, da bei einer Selbstbewertung oftmals zugunsten der eigenen Situation bewertet wird.

Siehe auch: Evaluation und Qualitätsmanagement
  • Von Auditoren ausgestellte Zertifikate, beispielsweise die drei möglichen Zertifikate der EFQM, legen daher einen Schwerpunkt auf externe Audits anstelle von Selbstbewertungen.
  • Die Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha vertritt den Standpunkt, dass sich komplexe Arbeitsabläufe nicht durch Kennzahlen abbilden lassen: es sei ein Mythos, dass industrielle Prozesse mittels Qualitätsmanagement beherrschbar seien.[3][4]

Qualitätsmanagement ist ein selbstreferenzieller Prozess, das heißt, die Verfahren zur Verbesserung des jeweiligen Gegenstands lassen sich auch auf den Qualitätsmanagementprozess selbst anwenden.

Im QM als Managementaufgabe werden festgelegt:

  • Qualitätspolitik
  • Ziele
  • Verantwortungen

Dabei liegt es im Interesse des Managements, eindeutige Beschreibungen niederzulegen, andernfalls kann es persönlich für die durch das Produkt eingetretenen Schäden zur Verantwortung gezogen werden.

Das Qualitätsmanagement besteht aus:

  • Qualitätsplanung
  • Qualitätslenkung
  • Qualitätssicherung
  • Qualitätsverbesserung

Großer Wert wird auf die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse gelegt. Erfahrungen daraus fließen wieder zurück in die Planung, so dass ein Regelkreis (Demingkreis) entsteht:

  • Qualitätsplanung - es wird ein Ist-Zustand ermittelt und die Rahmenbedingungen für das Qualitätsmanagement festgelegt. Danach werden Konzepte und Abläufe erarbeitet.
  • Qualitätslenkung - die in der Planphase gewonnenen Ergebnisse werden umgesetzt (QFD, FMEA).
  • Qualitätssicherung - Auswerten qualitativer und quantitativer Qualitätsinformationen (Kosten-Nutzen-Betrachtungen, Überprüfen von gemachten Annahmen).
  • Qualitätsgewinn - aus vorheriger Phase gewonnene Informationen werden für Strukturverbesserungsmaßnahmen und Prozessoptimierung eingesetzt. Erfolge und Ergebnisse werden kommuniziert.
  • Holger Brüggemann, Peik Bremer: Grundlagen Qualitätsmanagement. Von den Werkzeugen über Methoden zum TQM. Wiesbaden: ISBN 978-3-8348-1309-1.
  • Franz J. Brunner, Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement. Leitfaden für Studium und Praxis. München, Wien: ISBN 978-3-446-42516-3.
  • Rüdiger Gläbe, Hermann J. Thomann (Hrsg.): Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen. Aktuelles Praxishandbuch mit direkt verwertbaren Arbeitshilfen auf Begleit-CD-ROM. TÜV Media, Köln 2007, ISBN 3-8249-0473-X.
  • Uli Greßler, Rainer Göppel: Qualitätsmanagement. Eine Einführung. Bildungsverlag EINS, Troisdorf, ISBN 3-8237-4795-9.
  • G.F. Kamiske(Hrsg.): Bausteine des innovativen Qualitätsmanagement. München, Wien: ISBN 3-446-18990-4.
  • Walter Masing (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München Wien: 2007, ISBN 978-3-446-40752-7.
  • MQ - Management und Qualität / Das Magazin für integrierte Managementsysteme, Ausgabe Deutschland, Organ von TÜV Cert, TÜV Media, Köln, ISSN 1862-2623.
  • Tilo Pfeifer, Robert Schmitt: Masing - Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München 2007, ISBN 3-446-40752-9.
  • Dieter Pfister, Lucien Schoppig: Identifikation als Erfolgsfaktor im modernen Qualitätsmanagement, Basel 1994, ISBN 3-906-43053-7.
  • Armin Töpfer, Hartmut Mehdorn: Total Quality Management. 3. Auflage, Luchterhand, Berlin 1994, ISBN 3-472-01759-7.
  • Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement für KMU. Hanser, München 2005, ISBN 3-446-40229-2.
  • Ernest Wallmüller: Ganzheitliches Qualitätsmanagement in der Informationsverarbeitung. München, Wien: Hanser 1994 ISBN 3-446-17101-0.
  1. Der Begriff Leistungen umfasst im QM die Dienstleistungen, geht aber über den üblichen Begriff noch hinaus und betrifft auch die innerorganisatorischen Leistungen.
  2. http://www.stiftung-gesundheit.de/PDF/studien/Studie_QM_2010.pdf
  3. Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha: Ungesunde Ordnung, brand eins (Wirtschaftsmagazin) 12. Jahrgang, Heft 10 vom Oktober 2010, S. 120−124.
  4. ISBN 978-3-000280122.


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Total-Quality-Management

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Total-Quality-Management (TQM), bisweilen auch umfassendes Qualitätsmanagement, bezeichnet die durchgängige, fortwährende und alle Bereiche einer Organisation (Unternehmen, Institution, etc.) erfassende, aufzeichnende, sichtende, organisierende und kontrollierende Tätigkeit, die dazu dient, Qualität als Systemziel einzuführen und dauerhaft zu garantieren. TQM wurde in der japanischen Autoindustrie weiterentwickelt und schließlich zum Erfolgsmodell gemacht. TQM benötigt die volle Unterstützung aller Mitarbeiter, um zum Erfolg zu führen.

Inhaltsverzeichnis

Zu den wesentlichen Prinzipien der TQM-Philosophie zählen:

  • Qualität orientiert sich am Kunden,
  • Qualität wird durch Mitarbeiter aller Bereiche und Ebenen erzielt,
  • Qualität umfasst viele Dimensionen, die durch Kriterien operationalisiert werden müssen,
  • Qualität ist kein Ziel, sondern ein Prozess, der nie zu Ende geht,
  • Qualität bezieht sich auf Produkte und Dienstleistungen,
    vor allem aber auf die Prozesse zur Erzeugung derselben.
  • Qualität setzt aktives Handeln voraus und muss erarbeitet werden.

Das meistverbreitete TQM-Konzept in Deutschland ist das EFQM-Modell für Excellence der European Foundation for Quality Management. Dieses Modell hat einen ganzheitlichen, ergebnisorientierten Ansatz. Die Kriterien dieses Modells werden zur Vergabe des wichtigsten deutschen Qualitätspreises, des Ludwig-Erhard-Preises herangezogen.

Siehe auch: Kaizen

Als Pionier forschte William Edwards Deming in den 1940er Jahren im Bereich Qualitätsmanagement. Doch in den USA schenkte ihm nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs niemand Beachtung, da die Maximierung des Produktionsvolumens angesichts der nach dem Krieg weltweit insgesamt reduzierten Produktionskapazitäten im Fokus stand. Im kriegszerstörten Japan hatten seine Arbeiten dagegen mehr Erfolg. Das Total-Quality-Management wurde hier schnell zu einer viel beachteten Management-Philosophie; bereits 1951 wurde zum ersten Mal ein japanisches Unternehmen mit dem so genannten Deming-Preis für besonders hohe Qualitätsanforderungen ausgezeichnet.

Die Japaner eroberten in den folgenden Jahrzehnten mit qualitativ hochstehenden und doch preisgünstigen Produkten Marktanteile auf der ganzen Welt. Dies ging so weit, dass selbst die stolzen US-Unternehmen einen Blick nach Japan warfen und dabei auf die Deming’sche Qualitätsphilosophie stießen. In den siebziger und achtziger Jahren kam diese schließlich auch bei namhaften US-amerikanischen Unternehmen zur Anwendung. Von staatlicher Seite setzte sich vor allem Malcolm Baldrige, der von 1981 bis 1987 als Secretary of Commerce agierte, für Qualität in den Unternehmen ein. Der US-Kongress rief 1987 ein Belohnungsprogramm für Organisationen mit hohen Anforderungen an Qualität und Leistung ins Leben. Der Baldrige Award wird bis heute jährlich verliehen. Er basiert auf einem Qualitätsmodell, das auf den Ideen von Deming beruht und durch die Befragung von zahlreichen Unternehmen stetig weiterentwickelt wird.

Das Konzept dieses Preises schwappte auch auf Europa über. 1988 gründeten 14 große Unternehmen (unter ihnen Nestlé, Bosch, Philips, Ciba-Geigy und Sulzer) die European Foundation for Quality Management (EFQM), die sich die Entwicklung eines europäischen Modells für Qualitätsmanagement auf die Fahne schrieb. Das so genannte EFQM-Modell für Business-Excellence wird bis heute von der Organisation betreut und mit Hilfe der Praxis kontinuierlich angepasst. 1992 wurde zum ersten Mal ein Preis für Qualität auf europäischer Ebene verliehen.

Der Grundgedanke ist bei allen Modellen derselbe: Qualitätsmanagement soll sich nicht auf die technischen Funktionen zur Sicherstellung der Produktqualität beschränken, sondern wird auf die Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden definiert. Qualität ist nach Philip B. Crosby – einer der amerikanischen „Qualitäts-Gurus“ – die Erfüllung von Anforderungen. Oberstes Ziel ist die Kundenzufriedenheit, die nur durch eine langfristige Entwicklung des Unternehmens selbst dauerhaft gewährleistet ist. Das EFQM-Modell ist eine Art große Checkliste, welche die Wirkungszusammenhänge in einem Unternehmen aufzeigen soll. Das Modell umfasst acht Leitgedanken:

  1. Führung und Zielkonsequenz
  2. Management mit Prozessen und Fakten
  3. Mitarbeiterentwicklung und Beteiligung
  4. Kontinuierliches Lernen, Innovation und Verbesserung
  5. Aufbau von Partnerschaften
  6. Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit
  7. Ergebnisorientierung
  8. Kundenorientierung

Diese sind im Sinne des so genannten Radar-Konzeptes (Results, Approach, Deployment, Assessment und Review) umzusetzen. Ein Unternehmen muss also zuerst die gewünschten Ergebnisse bestimmen, dann das Vorgehen für die Umsetzung planen, die Umsetzung durchführen und schließlich sowohl das Vorgehen (war es effektiv?) wie auch die Umsetzung (war sie effizient?) bewerten und überprüfen. Ein wesentlicher Gedanke des Modells ist der, das eigene Handeln und die eigenen Ergebnisse ständig mit dem Wettbewerb, und zwar mit den Besten im Wettbewerb, zu vergleichen.

Das Modell kann grundsätzlich von allen Unternehmen angewandt werden. Es ist branchen- und größenunabhängig. In der Schweiz hat sich laut Liedtke aber gezeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) das Modell schneller umsetzen können. Große Firmen müssten mit mehr als sechs Jahren rechnen, bis sie sich zu Organisationen entwickelt haben, die eine umfassende Qualität mit entsprechenden Ergebnissen aufweisen. Die Finalisten des Esprix-Preises (dem Schweizer Qualitätspreis) waren in den vergangenen Jahren denn auch vorwiegend KMU; dieses Jahr waren erstmals vier der fünf Finalisten Großunternehmen. Bei großen Konzernen können aber auch einzelne Sparten, Divisionen oder gar Abteilungen das Excellence-Modell individuell anwenden. Ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung des Modells ist laut Liedtke vor allem das persönliche Engagement der obersten Führung.

Der Nutzen des EFQM-Modells ist zwar noch nicht genau analysiert worden, derjenige seines Pendants jenseits des Atlantiks indessen schon. In den USA haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Unternehmen, die dem Excellence-Modell nachleben, höhere Umsätze und Gewinne, eine höhere Produktivität, eine bessere Aktien-Performance und eine schneller wachsende Zahl von Arbeitsplätzen als ihre Konkurrenten aufweisen können.

Den überzeugendsten Nachweis lieferte die Langzeitstudie von Vinod Singhal vom Georgia Institute of Technology und Kevin Hendricks von der University of Western Ontario aus dem Jahr 2000, in der die Leistung von beinahe 600 Gewinnern von Qualitätspreisen fünf Jahre lang verfolgt wurde. Das Ergebnis: Der Aktienpreis der Gewinner lag um 44 %, der Betriebsertrag um 48 % und der Umsatz um 37 % höher als in der Vergleichsgruppe.

Die Einführung von TQM gestaltet sich zum Teil schwierig, da die Unternehmenskultur gegebenenfalls verändert werden muss. Im Kontext schnelllebiger Wirtschaft und kurzfristiger Gewinnerwartungen ist es schwer, Qualität als Firmenphilosophie zu erfassen.

Klassische Qualitätssicherung Total-Quality-Management
Menschen machen Fehler Prozesse provozieren Fehler
Einzelne Mitarbeiter sind für Fehler verantwortlich Alle Mitarbeiter sind für Fehler verantwortlich
Null Fehler ist nicht realisierbar Null Fehler ist das Ziel
Einkauf von vielen Lieferanten Partnerschaft mit wenigen Lieferanten
Kunden müssen nehmen, was das Unternehmen an Qualität liefert Alles ist auf vollkommene Kundenzufriedenheit ausgerichtet

Eine europaweit anerkannte Weiterbildung im TQM ist berufsbegleitend per Fernlehre bei staatlich zugelassenen Fernlehrinstituten (ZFU) möglich. Anbieter innerhalb von Deutschland sind zum Beispiel die Quality Akademie, das Institut für Lernsysteme und die Studiengemeinschaft Darmstadt.

In Deutschland werden berufsbegleitend Fernstudiengänge zum Thema TQM angeboten. Dazu gehören die Studiengänge TQM sowie Ökonomie und Management des ZFUW, dem Fernstudienzentrum der TU Kaiserslautern, die die Einführung von Qualitätsförderung in Unternehmen unterstützen sollen.

  • Gerd F. Kamiske: Der Weg zur Spitze; Business Excellence durch Total Quality Management – der Leitfaden. Hanser Fachbuch, 2000, ISBN 3-446-21486-0
  • Christian Malorny, Thomas Hummel: Total Quality Management Tipps für die Einführung. Hanser Fachbuch, 2002, ISBN 3-446-21863-7
  • André Jaritz: TQM und Mitunternehmertum im Humanressourcenmanagement. Rainer Hampp, 1999, ISBN 3-87988-401-3
  • Adolf J. Schwab: Managementwissen für Ingenieure. Springer Verlag, ISBN 3-540-44372-X
  • Ulrich Bröckling: Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform stw 1832. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2007, ISBN 3-518-29432-6
  • Ralf Lindert: Ausgewählte Instrumente des Total Quality Management in Non Profit Organisationen. Berlin 2005, ISBN 3-638-58205-1.


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Organisation

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Der Begriff Organisation (gr. ὄργανον órganon „Werkzeug“) lässt sich am treffendsten mit „Bewerkstelligung“ übersetzen, eindeutige Definitionen bestehen jedoch nicht.[1][2] In den Wissenschaften werden dem Begriff drei allgemeine Bedeutungen zugeschrieben: als Instrument, als Funktion und als Institution.

Inhaltsverzeichnis

Etymologisch ist „Organisation“ gem. Duden[3] vom Verb „organisieren“ abgeleitet („planmäßig ordnen, gestalten, einrichten, aufbauen“), das auf frz. organe („Werkzeug; mit Organen versehen; zu einem lebensfähigen Ganzen zusammenfügen“) zurück geht.

Organisation steht auch für den Prozess des Organisierens, durch den fortlaufende unabhängige Handlungen zu vernünftigen Folgen zusammengefügt werden, so dass vernünftige Ergebnisse erzielt werden.[4]

Eine Organisation kann eine soziale Struktur sein, die aus dem planmäßigen und zielorientierten Zusammenwirken von Menschen entsteht, sich zur Umwelt abgrenzt und – als korporativer Akteur (Coleman) – mit anderen Akteuren interagieren kann.

In der Biologie kennt man Organisationen in Form von „Staatenbildung“ (z. B. Ameisenstaat, auch als Superorganismus bezeichnet).

Sowohl im allgemeinen Sprachgebrauch als auch in der Wissenschaft (etwa Soziologie, Politikwissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Informatik) wird der Begriff vieldeutig und unter wechselnden Aspekten benutzt. In der Umgangssprache z. B. ist 'organisieren' (nach[3]) als verhüllender Ausdruck für „sich etwas [auf nicht ganz rechtmäßige Weise] beschaffen“ bekannt.

Der instrumentale Ansatz sieht Organisation als die Gesamtheit aller Regelungen, die sich auf die Verteilung von Aufgaben und Kompetenzen sowie die Abwicklung von Arbeitsprozessen beziehen. Er findet vor allem in der BWL Anwendung.

Die funktionale oder prozessuale Sicht betrachtet Organisation als Handeln des Organisierens, d.h. das Verteilen von Aufgaben auf Organisationsmitglieder (Arbeitsteilung) und deren Ausrichtung auf übergeordnete Ziele (Koordination).

Karl Weick definiert den prozessualen Aspekt wie folgt: „Organisieren heißt, fortlaufende, unabhängige Handlungen zu vernünftigen Folgen zusammenfügen, sodass vernünftige Ergebnisse erzielt werden“.[5] Sein Organisationsbild ist eine organisationspsychologische Betrachtung, bei der die Organisation eine Gruppe von Leuten bezeichnet, die versuchen, den Vorgängen einen Sinn abzugewinnen, die um sie herum geschehen.[6]

Instrumentale und funktionale Sicht thematisieren Regeln zur Schaffung einer Ordnung. Man kann auch sagen, ein System hat eine Organisation.

Zum anderen gibt es ein strukturelles Verständnis, das auf das organisierte Gebilde bezogen ist. Unter strukturellem Aspekt ist die Organisation „ein Gebilde interdependenter Handlungen“, die in „arbeitsteiliger Kooperation und hierarchischer Koordination […] zielgerichtet miteinander verknüpft sind“.[7] Jede Organisation ist auch ein System, aber umgekehrt ist nicht jedes System eine Organisation. Die gesellschaftlichen Teilsysteme Wirtschaft, Politik, Wissenschaft beispielsweise bestehen aus Organisationen, Professionen und Institutionen.

Da jede Wissenschaft meist eine spezialisierte Sicht auf die verschiedenen Bedeutungen von Organisation hat, ist es entsprechend schwierig, den Begriff dem der Institution gegenüberzustellen. Teilweise kann man analoge Bedeutungen von Institution finden, zum einen als Regelwerk (z. B. die Institution der Ehe) oder als organisiertes Gebilde (z. B. ein Gerichtshof).

Im Unterschied zur Alltagssprache ist in den Sozialwissenschaften der Begriff Organisation klar vom Begriff der Institution abgegrenzt: Eine Organisation sei ein bewusst geschaffenes, zielgerichtetes Gebilde, das Gründer und auch ein Gründungsdatum hat. Jede Organisation hat Mitglieder. Institution hingegen sei ein „Regelwerk“ von Verhaltensmustern und -normen, das aus dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen, das heißt aus Regelmäßigkeiten ihres Verhaltens, gleichsam „naturwüchsig“ hervorgegangen ist (z. B. die Institution des Wettkampfes, der Gastfreundschaft, der Hochzeit, der Bestattung).

Es gibt weiterhin auch Institutionen, insbesondere rechtliche, die bewusst geschaffen wurden und mit Gesetzeskraft ausgestattet sind, z. B. Erbregelung, Ehe, Eigentum, Mitbestimmung, Wahlrecht. Häufig knüpfen auch diese an die im praktischen Lebenszusammenhang entstandenen Institutionen an.

Für Institutionen gilt generell, dass sie ohne Mitglieder denkbar sind. So lässt sich beispielsweise die Universität einerseits als Organisation und andererseits als Institution beschreiben: Als Organisation ist sie ein soziales Gebilde aus Lehrenden und Lernenden sowie aus Forschern, Verwaltern und anderen Bediensteten, die in einem arbeitsteiligen, planvollen Zusammenspiel miteinander agieren; als Institution ist sie eine gesellschaftliche Einrichtung, die der Vermittlung, Tradierung und Generierung von praktischem und orientierendem Wissen dient.

Abweichend von der sozialwissenschaftlichen Distinktion beider Begriffe subsumiert die Neue Institutionenökonomik auch Organisationen unter ihren Institutionsbegriff.

Hauptartikel: Organisationstheorie

Organisationstheorien haben zum Ziel, die Grundelemente und Funktionen von Organisationen, ihre Entstehung und ihren (Fort-)Bestand in dynamischen Umwelten zu verstehen und zu erklären. Es existiert eine Vielzahl verschiedener Organisationstheorien, die der Tatsache gerecht werden wollen, dass Organisationen hochkomplexe Gebilde sind. Allen theoretischen Ansätzen ist der Objektbereich – die Organisationen und ihre Zielsetzungen – gleich, jedoch erfassen sie jeweils nur bestimmte Aspekte des breiten Gegenstandsbereichs. Wichtige Organisationstheorien sind:

Die klassischen Theorien

  • Bürokratietheorie
  • Scientific Management
  • Human-Relations-Ansatz
  • Situativer Ansatz
  • Sozio-technischer Ansatz
  • Systemtheorie

Neuere Theorien

  • Mülleimer-Modell
  • Selbstorganisation
  • Politische Ökonomie der Organisation
  • Strukturationstheorie
  • Soziologischer Neoinstitutionalismus

Ökonomische Ansätze

  • Transaktionskostentheorie
  • Prinzipal-Agent-Theorie
  • Property-Rights-Ansatz
  • Neue Institutionenökonomik
  • Evolutionstheoretischer Ansatz
Zusammenhang der Organisationsbegriffe

In der Betriebswirtschaftslehre werden die drei Begriffsausprägungen wie folgt erfasst:

  • instrumentelle Sicht
Hauptartikel: Betriebswirtschaftliche Organisationslehre

Die instrumentelle Sichtweise war jahrzehntelang das vorherrschende Verständnis des Organisationsbegriffes.[8] Mit dem Ziel der auf Spezialisierung beruhenden Strukturierung und Koordination von Personen, Sachmitteln und Informationen zum Zwecke der Erreichung der Unternehmensziele.

Es gibt zwei klassische Ausprägungen. Zum einen die funktionale Konzeption nach Erich Gutenberg und zum anderen die konfigurative Konzeption nach Erich Kosiol.

In diesem Zusammenhang kommen auch Elemente wie Formale Organisation und Informale Organisation ins Spiel.

  • institutionelle Sicht
Hauptartikel: Organisation (Wirtschaft)

Organisationen sind soziale, zeitlich relativ stabile Systeme, die aus Individuen bestehen, welche gemeinsame Ziele verfolgen.

Oft werden Organisationen nach generellen Zielsystemen wie folgt klassifiziert:

  • Organisationen, deren Ziel darin besteht, Leistungen in Form von Sach- und Dienstleistungen zu erbringen (Produktionsbetriebe und Dienstleistungsunternehmen) oder bestimmte Außenwirkungen zu erzielen (zum Beispiel Verwaltungsbehörden, Polizei, Parteien, Interessenverbände, Gewerkschaften, etc.);
  • Organisationen, deren Zielerreichung auf die Veränderung von Personen gerichtet ist (zum Beispiel Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Beratungsstellen, Gefängnisse etc.). Dieser Zieltyp wird meist Non-Profit-Organisation genannt.
Hauptartikel: Organizational Behaviour

Das interdisziplinäre Fachgebiet Organizational Behaviour analysiert Möglichkeiten und Grenzen des gezielten Umgangs der Gestaltung von sozialen Regeln, Prozessen, Funktionen und Strukturen zur Beeinflussung des menschlichen Verhaltens in Organisationen. Hierbei werden unterschiedliche Kontexte (z. B. Erwartungen, Verhalten oder Sinn) auf ihre verhaltensteuernden Wirkungen hin betrachtet.

Marktfähige Organisationen demnach im Wesentlichen aus der Kommunikation von und über Entscheidungen, wobei jede Einzelentscheidung an vorherige Entscheidungen anknüpft und selbst eine Voraussetzung für Folgeentscheidungen ist. Im Blick auf die wirksamen wechselseitigen Verweisungen der Entscheidungen auf andere Entscheidungen in den Schnittstellen entlang der arbeitsteiligen Wertschöpfungsprozesse ergibt sich ein rekursiver Entscheidungsverbund, dessen Selbstreflexion anhand interner entscheidungsorientierter Kommunikationsprozesse erfolgt.

Hauptartikel: Organisationssoziologie

Die Soziologie betrachtet die Organisation als einen genuinen Gegenstand ihres Faches. Talcott Parsons sah in der Organisation „den wichtigsten Mechanismus für eine hochdifferenzierte Gesellschaft, um das System 'in Gang zu halten' und Ziele zu verwirklichen, die die Möglichkeiten des einzelnen übersteigen“.[9] Obwohl Max Weber als einer der ersten Soziologen die bürokratische Organisation ins Zentrum seiner Soziologie gestellt hat, kam erst über den Umweg der amerikanischen Soziologie, die Weber als ersten Organisationssoziologen entdeckt hatte, nach dem Zweiten Weltkrieg die Organisationssoziologie nach Deutschland, exemplarisch dafür sind die Arbeiten von Renate Mayntz,[10] die in den USA studiert hatte.

Eine eigene politologische Organisationslehre ist – trotz der Erforschung von zum Beispiel Parteien – noch nicht durchgesetzt. Doch eröffnen sich mit dem 21. Jahrhundert durch die wachsende Bedeutung der NGO (nichtstaatlichen Organisationen) neue Forschungsfelder. Sie reichen – beispielsweise – vom Roten Kreuz bis zu al-Qaida.

  • Lernende Organisation
  • Organ (Recht)
  • Organisator (Beruf)
  • ISBN 3-409-12681-3.
  • ISBN 3-7910-9207-3.
  • ISBN 3-531-14336-0.
  • ISBN 3-17-019281-7.
  • ISBN 3-428-08341-5.
  • Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung, Wiesbaden: VS Verlag, 2. Aufl. 2006, ISBN 3-531-33451-4.
  • Elton Mayo: The social problems of an industrial civilisation, [1933], dt. Probleme industrieller Arbeitsbedingungen, Verlag der Frankfurter Hefte, Frankfurt am Main 1949.
  • Dietrich von der Oelsnitz: Die innovative Organisation, 2., erw. Aufl., Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-020502-4.
  • Manfred Schulte-Zurhausen: Organisation. 4., überarb. und erw. Aufl., Vahlen, München 2005, ISBN 3-8006-3205-5.
  • ISBN 3-531-33752-1.
  • ISBN 3-16-538521-1.
  1. Organisation – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon
  2. ISBN 3-540-74704-4, S. 48.
  3. ISBN 3-411-20907-0
  4. Karl E. Weick: Der Prozess des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 11.
  5. Karl E. Weick: Der Prozess des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 11.
  6. ISBN 978-0-631-22319-1, S. 5; im Original lautet das Zitat: Thus, I view organizations as collections of people trying to make sense of what is happening around them.
  7. Walther Müller-Jentsch: Organisationssoziologie. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 19.
  8. ISBN 3-8349-0703-0, S. 3.
  9. Talcott Parsons: Structure and Process in Modern Society, Glencoe 1960, zit. nach Walther Müller-Jentsch Organisationssoziologie. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 17.
  10. Renate Mayntz: Soziologie der Organisation, Rowohlt, Reinbek 1965; dies. (Hrsg.): Bürokratische Organisation, 2. Aufl., Kiepenheuer & Witsch, Köln 1971.


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Integriertes Managementsystem

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Das Integrierte Managementsystem (IMS) fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz, Sicherheit) in einer einheitlichen Struktur zusammen, die der Corporate Governance (d. h. der Leitung und Überwachung von Organisationen) dienen. Durch Nutzung von Synergien und die Bündelung von Ressourcen ist – im Vergleich zu einzelnen, isolierten Managementsystemen – ein schlankeres, effizienteres Management möglich. Möglich, aber wenig verbreitet, ist die Neueinführung eines „auf dem Reißbrett“ geplanten IMS als Ersatz für alle bestehenden Einzelsysteme. Die theoretischen Vorteile dieses von alten Strukturen unabhängigen Ansatzes (wie höhere Effizienz und radikale Auflösung von unnötigen Verwaltungs- und Entscheidungsstrukturen) sind in der Praxis meist nicht realisierbar. Man geht deshalb meist von einem bestehenden Managementsystem aus (häufig das Qualitätsmanagement) und integriert die anderen Systeme.

Inhaltsverzeichnis

Beim prozessorientierten Ansatz werden die Prozesse unabhängig von den Managementsystemen definiert und durch die verschiedenen Systeme nur unterschiedlich betrachtet.

Beispielsweise enthält ein Fertigungsprozess nicht nur Schnittstellen zur

  • Produkt- und Prozessqualität (Qualitätsmanagement z. B. nach ISO 9000), sondern auch zum
  • Umweltschutz (Umweltmanagement z. B. international nach ISO 14000 oder der europäischen EMAS-Verordnung) und zur
  • Arbeitssicherheit (Arbeitsschutzmanagement z. B. nach dem Standard OHSAS 18001 der Occupational Safety and Health Administration oder dem bayerischen OHRIS).

Darüber hinaus können weitere Konzepte integriert werden, z. B.

  • internes Kontrollsystem zur Sicherstellung der Qualität der veröffentlichten Quartals- und Jahresabschlüsse, z. B. nach dem Sarbanes-Oxley-Act (Section 404), der für amerikanische und deutsche Unternehmen gilt, deren Wertpapiere in den Vereinigten Staaten zum Handel zugelassen sind,
  • der allgemeinen Compliance (d. h. Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien),
  • Risikomanagement (wie im deutschen KontraG gefordert)
  • Datenschutz (siehe Bundesdatenschutzgesetz)
  • Facility-Management und Instandhaltung
  • Gebäudeschutz mit Bereichen wie Schließanlagen, Bewachung, Brandschutz usw.
  • aber auch Data-Mining, Wissens- und Ideenmanagement.

Häufig werden in einem IMS auch Bewertungssystematiken (meist im operativen Controlling) eingeführt, um sich konzernintern oder unternehmensübergreifend in sogenannten Benchmarks zu vergleichen.

Die genannten Aspekte wie beispielsweise Produkt- und Prozessqualität, Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Compliance und Funktionieren des internen Kontrollsystems können auch Teil des Instruments "Balanced Scorecard" sein, die über die unterschiedlichen Hierarchieebenen, Funktionsbereiche und Tochterunternehmen hinweg die Erreichung der unterschiedlichen Ziele plant und vereinbart, an die Tantiemen oder Boni geknüpft ist und im Nachhinein auf ihre Zielerreichung hin beurteilt werden kann.

In vielen Unternehmen wurden, vor allem auf Veranlassung ihrer Geschäftskunden hin, zunächst ab Ende der 1980er Jahre normierte Qualitätsmanagementsysteme und etwas später (ab 1995) normierte Umweltmanagementsysteme aufgebaut.

Ab etwa 1990 wurden sie in manchen Branchen zur Voraussetzung für die Auftragsvergabe: Qualitätsmanagementsysteme vor allem in der Autobranche, und kombinierte Systeme zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz in der Petrochemie. Hintergrund war auch die in dieser Zeit in Deutschland festgeschriebene Beweislastumkehr bei der Produkthaftung.

Denn nun waren die Hersteller im Streitfall verpflichtet, die Fehlerfreiheit ihrer Produkte zu beweisen, statt dass wie bisher die Kunden dem Hersteller Fehlerhaftigkeit nachweisen mussten. Diese Forderung lässt sich bei komplexen und sicherheitsrelevanten Produkten nur durch einen lückenlosen Nachweis des gesamten Herstellungsprozess erreichen, bis hinunter in die Produktion selbst des kleinsten Zulieferteils.

Mit Umsetzung der EU-Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen (Seveso-II-Richtlinie) in nationales Recht (in Deutschland durch die 12. BImSchV (Störfallverordnung) vom 26. April 2000) wurde schließlich für die betroffenen Unternehmen ein Risiko- bzw. Sicherheitsmanagementsystem verbindlich vorgeschrieben.

Die Managementsysteme wurden entwicklungsbedingt in vielen Unternehmen zunächst getrennt voneinander aufgebaut. Durch Überschneidungen, unklare Schnittstellen oder evtl. auch konträre Regelungen ist ein (wirtschaftlicher) Nutzen verschiedener Managementsysteme nicht immer gewährleistet. Insbesondere im Hinblick auf die sowohl von der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 als auch von der Umweltmanagementnorm ISO 14001 geforderte kontinuierliche Verbesserung der Prozesse kann langfristig nur durch die Zusammenlegung (Integration) der einzelnen Managementsysteme eines Unternehmens in ein einziges System erreicht werden.

Seit Anfang der 1990er Jahre werden in vielen Organisationen (Unternehmen, Behörden, Dienstleister etc.) die einzelnen (isolierten) Managementsysteme in sog. Integrierte Managementsysteme (IMS) umgewandelt bzw. die IMS neu aufgebaut. Der Umfang eines IMS hängt von den Erfordernissen der jeweiligen Organisation ab. Es besteht aus allgemeinen und fachspezifischen Modulen, kann aber neben den klassischen Managementsystemen für Qualität und Umwelt noch weitere Bereiche enthalten, z. B.

  • Arbeitsschutzmanagement
  • Risikomanagement
  • Sicherheitsmanagement
  • Fremdfirmenmanagement.

Es gibt aktuell (Stand: März 2005) keine Norm, die eine Organisation beim Aufbau eines IMS unterstützt. Ein erster Schritt seitens der ISO in diese Richtung kann in der überarbeiteten Umweltmanagementnorm ISO 14001:2004 gesehen werden. Ein Ziel der Überarbeitung war die Steigerung der Kompatibilität der ISO 14001 mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Allerdings wird in der ISO 14001:2004 die gleiche Eingrenzung der Norm auf das jeweilige Managementsystem (Kapitel: Einleitung) gemacht wie in der ISO 9001:2000 (Kapitel 0.4): „Diese internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme spezifisch sind, wie beispielsweise jene für Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz- und Sicherheits-, Finanz- oder Risikomanagement, obwohl deren Elemente mit denen eines anderen Managementsystems in Einklang gebracht oder mit diesen zusammengeführt werden können.“

Im Juni 2004 hat der Verein Deutscher Ingenieure, VDI, den Entwurf der Richtlinie VDI 4060 Blatt 1 als eine „Handlungsanleitung zum Aufbau von IMS für Unternehmen aller Branchen und Größen“ herausgegeben. Im Entwurf unter Punkt 1 (Zielsetzung der Richtlinie) heißt es: „Es wird Freiraum für zukünftige Aspekte (z. B. Hygiene- oder Risikomanagement) gelassen, die noch nicht aktuell oder bekannt sind, die aber jederzeit nach derselben Vorgehensweise eingefügt werden können. Das Prinzip der „kontinuierlichen Verbesserung“ sowie die Risikobetrachtung werden durchgehend angewendet. Das heißt, durch eine umgesetzte Maßnahme gibt es Verbesserungen in mehreren Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt, Sicherheit) gleichzeitig.“

Der gleichzeitige Nutzen einer Verbesserung für mehrere Bereiche (Synergie-Effekt) ist einer der wesentlichen Gründe für den Aufbau von IMS in Organisationen. Da sich (normierte) Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme in ihrer Struktur ähnlich sind (Handbuch, Vorgabedokumente, etc.), ist die Integration eines der beiden Managementsysteme in das vorhandene Managementsystem mit wenig Mehraufwand möglich. Die vorhandenen Dokumente werden um die fehlenden Aspekte ergänzt, mögliche Schnittstellen zwischen den Systemen definiert und optimiert. Die von den jeweiligen ISO-Normen geforderten regelmäßigen Selbstüberprüfungen (Audits, Managementreview, etc.) können alle Aspekte des IMS ohne größeren Mehraufwand abdecken.

Die Integration verschiedener Managementsysteme zu einem Integrierten Managementsystem ist eine kontinuierliche Entwicklung. Neben dem IMS als solchem gibt es weitere integrierende, auf dem Qualitätsaspekt basierende Konzepte, von denen drei hier kurz beschrieben werden.

Das Total-Quality-Management, TQM, ist eine im Wesentlichen in Japan entwickelte prozessorientierte Qualitätsphilosophie, die auf der Überzeugung basiert, dass Qualität einfach eine Frage der Ausrichtung an den Erfordernissen der Kunden ist. Durch Messung dieser Erfordernisse können Abweichungen davon mittels Prozessverbesserung oder -umgestaltung vermieden werden.

Die European Foundation for Quality Management (EFQM) hat das europäische EFQM-Modell für Excellence entwickelt. Es dient der direkten Umsetzung des Total-Quality-Management und deckt alle Managementbereiche eines Unternehmens ab. Es hat zum Ziel, den Anwender zu exzellentem Management und exzellenten Geschäftsergebnissen zu führen.

siehe: St. Galler Management-Modell

Dieser Ansatz wurde von dem Schweizer Professor Seghezzi maßgeblich entwickelt. Er besteht aus drei Dimensionen, nämlich

  • dem Management (bestehend aus normativem, strategischem und operativem Management)
  • drei Säulen (Strukturen, Aktivitäten, Verhalten)
  • der im zeitlichen Ablauf stattfindenden Unternehmensentwicklung.

In diesem Konzept wird die Unternehmenspolitik über Missionen in Strategien umgesetzt.

  • Stefan Jahnes, Thomas Schüttenhelm: WEKA-Praxislösungen Integrierte Managementsysteme – Erfolgreiche Umsetzung betriebsspezifischer Anforderungen. WEKA, Augsburg 200x, Aktualisierungswerk (4 Aktualisierungen pro Jahr), ISBN 3-8111-6363-9
  • Stefanie Schwendt, Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. Konzepte, Werkzeuge, Erfahrungen. Physica-Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 3-7908-1442-3
  • Peter Hauser, ISBN 3-593-37436-6
  • Hans Dieter Seghezzi, Fritz Fahrni, Frank Herrmann: Integriertes Qualitätsmanagement: Der St. Galler Ansatz. Carl Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-40622-3
  • Knut Bleicher: Das Konzept Integriertes Management. Campus, Frankfurt 2004, ISBN 3-593-37634-2
  • Alexander Pischon: Integrierte Managementsysteme für Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Springer, Berlin 1999, ISBN 3-540-65407-0
  • Andreas Betschart: Integriertes Managementsystem für ein KMU: Entwurf eines integrierten Managementsystems für ein Schweizer KMU der Chemiebranche. VDM, Saarbrücken 2011, ISBN 3-639-37803-2 (Gewinner Seghezzi-Preis 2011)
  • Hans-Jürgen Klüppel, Hans-Jürgen Müller, Rainer Rauberger, Rüdiger Wagner: Blütenrein managen: Umweltschutz, Qualität und Sicherheit durch integrierte Managementsysteme. In: Qualität und Zuverlässigkeit 45(8), 2000, ISSN 0720-1214, S. 978–981
  • Dirk Funck: Viel versprechendes Stiefkind. Umsetzungsstand, Ziele und Probleme integrierter Managementsysteme im Spiegel von vier Studien. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(6), 2001, ISSN 0720-1214, S. 758–762
  • H.W. Adams: Ohne Normen bitte! – Prozessorientierte integrierte Managementsysteme brauchen keine Normierung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(7), 2001, ISSN 0720-1214, S. 860–861
  • Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium 30(8), 2001, ISSN 0340-1650, S. 443–446
  • MQ – Management und Qualität / Das Magazin für integriertes Management, Ausgabe Deutschland, ISSN 1862-2623


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Ludwigslust

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Ludwigslust (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
53.32444444444411.49472222222235Koordinaten: 53° 19′ N, 11° 30′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Höhe: 35 m ü. NN
Fläche: 78,3 km²
Einwohner:

12.319 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 157 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19288
Vorwahl: 03874
Kfz-Kennzeichen: LWL
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 090
Stadtgliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßstraße 38
19288 Ludwigslust
Webpräsenz: stadtludwigslust.de
Bürgermeister: Reinhard Mach (parteilos)
Lage der Stadt Ludwigslust im Landkreis Ludwigslust-Parchim
Über dieses Bild

Ludwigslust [luːtvɪçsˈlʊst] ist eine Stadt im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Ludwigslust-Land, selbst aber amtsfrei. Bis 2011 war sie Sitz des Landkreises Ludwigslust. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes. In der Umgebung haben sich die Abkürzungen Lulu und L'lust für die Stadt eingebürgert.

Inhaltsverzeichnis

Ludwigslust liegt im westlichen Mecklenburg am Ludwigsluster Kanal, einer künstlichen Wasserverbindung zwischen Störkanal und Rögnitz, 35 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Schwerin und am östlichen Rande der Griesen Gegend. Das Gebiet der Stadt wird von einem 550 Hektar großen Laubwald im Westteil, Wiesen im Südwesten und ausgedehnten Obstplantagen im Nordosten und Osten geprägt. Am nordöstlichen Stadtrand gibt es einen Nadelwald von 170 Hektar und auch der südwestliche Stadtbereich um die B 5/B 191 ist von ausgedehntem Nadelwald bewachsen, von dem sich auf dem Stadtgebiet 370 Hektar befinden. Der tiefste Punkt des Stadtgebietes mit 22 Meter ü. NN liegt in den Wiesen in der Nähe des Ortsteils Hornkaten, der höchste mit 64 Meter ü. NN an der B 5 westlich des Ortsteils Kummer.

Das Gemeindegebiet besteht neben dem Stadtgebiet von Ludwigslust und Techentin aus den Ortsteilen Glaisin, Hornkaten, Kummer und Niendorf/Weselsdorf.[2]

Weiterhin existieren die sonstigen Siedlungen und Wohnplätze Katenstück, Jägerhof, Weselsdorf, Alte Ziegelei, Drusenhorst, Forsthaus, Georgenhof, Lindenkrug (ehemals zu Kummer), Mäthus (ehemals zu Kummer) und Niendorf.[3]

Ludwigslust ist eine sehr junge Stadt, deren Geschichte eng mit dem Schloss Ludwigslust verknüpft ist. Die Stadt entstand aus dem Ort Klenow.

Bereits 1333 wird das Gut Klenow in einer Urkunde erwähnt. Das Gut befand sich in der Gegend des heutigen Schlossplatzes. Im Ludwigsluster Tageblatt von 1919 stand eine Notiz, „… dass schon im Jahre 1294 in einer lateinischen Urkunde der Ritter Hermanus de Klenow als Zeuge für eine Schenkungsurkunde benannt wird.“ Das Dorf Klenow entstand dann ab dem 16. Jahrhundert. Das Gut Klenow wurde 1616 an die mecklenburgischen Landesherren verkauft. Der Ort war nach dem Dreißigjährigen Krieg wüst.

Die Schreibweise des Ortsnamens wandelte sich mit der Zeit, 1333 nannte man den Ort villa Clonow, 1344 Klenow, 1399 Clenowe, 1422 Klene, 1438 Cleynow, 1534 Klenow und Kleynow, 1541/42 Kleyow, 1561 Kleinow und Klenow, 1603 Kleinow, 1637 und 1844 war die häufigste Bezeichnung Klenow.

Barockschloss Ludwigslust

1731-35 ließ Prinz Christian Ludwig an dieser Stelle durch den Hofbaumeister Johann Friedrich Künnecke ein einfaches Jagdschloss in Fachwerk erbauen. 1747 folgte Christian Ludwig seinem Bruder Karl Leopold als regierender Herzog im (Teil-) Herzogtum Schwerin. 1754 erhielt der Ort Klenow auf Weisung des Herzogs Christian Ludwig den Namen „Ludwigslust“. Zwei Jahre später verstarb dieser und sein Nachfolger, Herzog Friedrich (der Fromme) begann, Residenz und Hofhaltung aus Schwerin hierher zu verlegen. Die endgültige Verlegung des Hofes begann 1763 und war 1765 abgeschlossen, die Regierungsbehörden waren jedoch in Schwerin verblieben. Danach setzte rege Bautätigkeit ein, nach wohldurchdachten Plänen entstand die Hauptresidenz von Mecklenburg-Schwerin. Nordwestlich des Schlosses entstand schrittweise einer der größten Landschaftsparks Norddeutschlands.

Stadtkirche (ehemalige Hofkirche)

1765 begann Baumeister Johann Joachim Busch mit dem Bau der Hofkirche (fertiggestellt 1770, heute Stadtkirche) und setzte den Ausbau zur Residenz mit dem barocken Schloss fort, an dem von 1772 bis 1776 gebaut wurde. Um das Schloss herum entstanden am heutigen Schlossplatz, am Kirchplatz sowie in der Schloßstraße Häuser für das Personal. 1789 wurde der Komponist Johannes Matthias Sperger erster Kontrabassist der Hofkapelle.

Bereits Ende des 18. Jahrhunderts waren Juden im Ort ansässig, denn sie errichteten um diese Zeit ihren Jüdischen Friedhof, der nach dem Novemberpogromen 1938 von den NS-Behörden geschändet und beseitigt wurde.

1804 begann Baumeister Johann Christoph Heinrich von Seydewitz mit dem Bau der katholischen Kirche (heute St. Helena) auf einer Insel im Schlosspark. Sie wurde 1808 unter dem Baumeister Johann Georg Barca vollendet. 1837 verlegte Herzog Paul Friedrich die Residenz des inzwischen zum Großherzogtum erhobenen Landesteils zurück nach Schwerin.

1837 wurde die 2. Eskadron unter Rittmeister Bernhard von Schack von Grabow nach Ludwigslust verlegt und in der Kaserne Louisenstraße untergebracht. Schon 1838 erfolgte die Verlegung der Mecklenburg-Schweriner Dragoner unter Führung von Generalmajor Ernst von Pentz. Das östlich vom Zentrum gelegene Garnisonsgelände wurde Standort der Dragoner. 1841 wurde das Regiment auf vier Eskadrone erweitert und umfasste 19 Offiziere, 4 Ärzte, 40 Unteroffiziere, 13 Trompeter, 280 Dragoner und 313 Pferde, dazu noch der Quartiermeister, der Sattler und der Schmied. Quartier bezog man in den Kasernen und Häusern der Louisen-, Nummern-, Sand- und Mauerstraße sowie im Marstall. Neue Kasernen, neue Kantinen, neue Häuser und neue Stallungen entstanden. Später folgten unter anderem eine Schwimmanstalt am Kanal und drei Reitbahnen.

1848 wurde die Hälfte des Regiments im Krieg zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark eingesetzt. 1866 kämpfte das mecklenburger Militär im Preußisch-Österreichischen Krieg auf der preußischen Seite. Sie erhielten 1867 die Bezeichnung Großherzogliches 1. Mecklenburgisches Regiment Nr. 17 und hatte nun fünf Eskadrone. 1870/71 kämpfte die Truppe im Deutsch-Französischen Krieg. 1914 wurden die Dragoner im Ersten Weltkrieg zuerst im Westen und ab 1915 im Osten eingesetzt. 1919 erfolgte die Auflösung des Regiments, deren Reste im Reichswehr-Kavallerie-Regiment Nr. 19 (später Reiterregiment 14, ab 1936 Kavallerie-Regiment) aufgingen. 1929 und 1939 wurden neue Kasernen und Stallungen erstellt. Im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Umwandlung zur Divisions-Aufklärungsabteilung mit diversen Einsatzorten.

Von 1945 bis 1992 war die Garnison Ludwigslust Standort von sowjetischen Truppen, die Pioniere einer Mot-Schützen-Division waren, hier stationiert. Fahrzeugschuppen, Gerätehäuser, Waschrampen, Tankstellen etc. entstanden.

Die Umnutzung des 34 Hektar großen Garnisonsgeländes mit Wohnungen, Einkaufszentrum, Büros, Gaststätten, Stadthalle, Gymnasium, Ämtern und Freizeiteinrichtungen erfolgte von etwa 1995 bis 2006.

1826 wurde die Landstraße, die heutige B 5, eröffnet und von 1844 bis 1846 entstand die Bahnlinie Hamburg–Berlin; Ludwigslust erhielt seinen Bahnhof.
1834 wurde durch die 1795 gegründete „Klubgesellschaft Sozietät“ das Schauspielhaus auf der Bleiche erstellt. 1879 übernahm die Schauspielhaus AG, 1914 die Stadt und 1921 der Kunstverein das Theater. 1947 brannte das Haus vollständig nieder.
1851 wurde das „Diakonissen- und Krankenhaus Stift Bethlehem“ gegründet.
Erst 1876 erhielt Ludwigslust mit immerhin schon 6000 Einwohnern das Stadtrecht verliehen.

Im Zuge einer Gebietsreform in den frühen Jahren der Weimarer Republik wurde Ludwigslust 1922 Kreisstadt. Die Stadt wurde weiter vergrößert und verdichtet. In Richtung Süden wuchs sie über die Stadtgrenzen hinaus mit dem Ort Techentin zusammen und nach Norden entwickelten sich Wohngebiete bis zur Bahntrasse und später darüber hinaus. Auch westlich wuchs das Wohngebiet bis in den Park hinein. Im Dritten Reich entstanden auf dem Gelände zwischen Stadtmauer und Bahn die Wehrmachtskasernen. Das Schloss verblieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Besitz der herzoglichen Familie.

Ludwigsluster Bürger werden am 6. Mai 1945 durch das ehemalige Konzentrationslager geführt

1945 entstand in zwei Kilometern Entfernung vom Stadtzentrum das Konzentrationslager Wöbbelin als Außenlager des KZ Hamburg-Neuengamme. Nach der Befreiung des Lagers durch amerikanische Truppen am 2. Mai 1945 wurden viele Opfer dieses Lagers aus Massengräbern in ihre letzte Ruhestätte am Bassinplatz im Zentrum der Stadt umgebettet. Die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin widmen sich der Aufarbeitung der Geschichte dieses Lagers.

Am 22. Februar und am 18. März des Jahres 1945 wurde Ludwigslust durch amerikanische Fliegertruppen bombardiert. Ziel waren vor allem die Bahnanlagen. Beim ersten Angriff starben etwa 150 Einwohner.

Ab 1952 war Ludwigslust wiederum Kreisstadt, nunmehr des gleichnamigen Kreises im Bezirk Schwerin, der in seiner Form als Landkreis bis 1994 fortbestand. Ab etwa 1970 bis 1988 entstanden die neuen Wohngebiete Parkviertel mit 693 Wohnungen, an der Grabower und Schweriner Allee mit 702 Wohnungen, alle in der Plattenbauweise der DDR. Ab 1969 wurde die den Stadtkern entlastende, aber die Stadt zerschneidende östliche Tangente – zum Teil als Hochstraße – errichtet.

Nach der politischen Wende wurde ab 1991 der historische Stadtkern der Residenzstadt im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert, ebenso seit 1995 das Plattenbaugebiet Parkviertel (Stadtumbau). Von 1995 bis 2006 wurde auch das neben dem Zentrum liegende 34 Hektar große Gebiet der ehemaligen Garnison an der Käthe-Kollwitz-Straße als Konversionsmaßnahme städtebaulich erschlossen und aufgewertet.

Mit der Kreisgebietsreform im Jahr 1994 wurde Ludwigslust Sitz des neuen Landkreises Ludwigslust. Dieser ging mit der Kreisgebietsreform 2011 am 4. September im Landkreis Ludwigslust-Parchim mit dem Kreissitz Parchim auf.

Niendorf wurde am 1. April 1969 eingemeindet.[4] Techentin kam am 1. Oktober 1972 hinzu.[4] Hornkaten folgte am 1. Juli 1973.[4] Am 1. Januar 2005 wurden Glaisin und Kummer eingemeindet.[5]

  • 1703: 85
  • 1793: 1.500
  • 1850: 5.435
  • 1876: 6.005
  • 1890: 6.500
  • 1900: 6.640
  • 1910: 6.911
  • 1925: 7.179
  • 1933: 8.005
  • 1945: 22.000
  • 1962: 11.800
  • 1984: 13.000
  • 1989: 13.176
  • 2000: 12.506
  • 2001: 12.449
  • 2002: 12.275
  • 2003: 12.195
  • 2004: 12.057
  • 2005: 12.907 1
  • 2006: 12.815

1 Eingemeindung Glaisin und Kummer

Kommunalwahl 2009
Wahlbeteiligung: 47,54 %
 %
30
20
10
0
29,25 %
17,81 %
16,90 %
15,50 %
9,57 %
4,65 %
2,71 %
3,60 %
CDU
Linke
SPD
Grüne
FDP
NPD
EB Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzelh
Anmerkungen:
e Wählergruppe „Bürger für Ludwigslust“
h Zusammengefasstes Ergebnis der drei Einzelbewerber Hinrichs (2,91 %), Baarck (0,56 %) und Lawecki (0,13 %)
Rathaus

Die Stadtvertretung der Stadt Ludwigslust besteht aus 25 gewählten Vertretern aus sechs Parteien und zwei Einzelvertretern. Seit dem 7. Juni 2009 setzt sich die Stadtvertretung folgendermaßen zusammen:

Partei Sitze
CDU 7
Die Linke 5
SPD 4
Grüne 4
FDP 2
Einzelvertreter 2
NPD 1

Das Wappen wurde am 16. Juni 1876 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin verliehen und unter der Nr. 53 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Gespalten von Gold und Blau; vorn am Spalt ein halber hersehender, gold gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern; hinten in Blau am Spalt ein halber grüner Rosenstock mit einer halben roten Rose auf grünem Grund, begleitet: oben von einem silbernen Malteserkreuz, unten von einem aufgerichteten goldenen Adlerfang.“

Die Flagge der Stadt Ludwigslust zeigt zwei gleich breite Querstreifen, am Liek Blau, am fliegenden Ende Gold (Gelb). In der Mitte des Flaggentuchs liegt das Stadtwappen. Es nimmt zwei Drittel der Flaggenhöhe ein. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

  • Ahrensburg in Schleswig-Holstein, seit 1990
  • Kamskoje Ustje im russischen Tatarstan, seit 1994
  • Muscatine in Iowa, USA, seit 2004
ehemaliges herzogliches Gästehaus, heute Landhotel de Weimar
historisches Postgebäude
Prinzenpalais von 1765 am Bassin zwischen Schloss und Hofkirche
Kaskade
Schlossstraße
Ludwigsluster Kanal und die Kanalstraße
Gedenktafel für das KZ Wöbbelin
  • Das spätbarocke Schloss Ludwigslust wurde nach Plänen des Architekten Johann Joachim Busch in Form eines E-förmigen Grundrisses von 1772 bis 1776 erbaut. Der wichtigste Raum im Schloss ist der Goldene Saal. Zur Anlage gehören auch:
    • Die barock-klassizistische Stadtkirche, die von 1765 bis 1770 nach Plänen des Baumeisters Johann Joachim Busch gegenüber der Hoffront erbaut wurde.
    • Der klassizistische erbgroßherzogliche Marstall (1821) von Barca.
    • Das Spritzenhaus (1814) von Barca sollte ursprünglich Orangerie werden.
    • Die ehemalige Hauptwache (1853) von Ludwig Wachenhusen.
    • Das klassizistische ehemalige Prinzenpalais (um 1800) aus Rotsteinen am ovalen Platz des Bassins, bei einem Brand in der Nacht vom 12. auf den 13. März 2011 stark beschädigt[6]
    • Das ehemalige Waschhaus als großes zweigeschossiges Fachwerkhaus an der Schloßfreiheit.
  • Der Schlosspark wurde von Busch als Barockgarten französischer Prägung angelegt und mit Alleen und Springbrunnen verziert. Er ist der größte Park in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu gehören:
    • Die Große Kaskade auf der Hofseite, die noch aus dieser Zeit stammt.
    • Der Große Kanal (Ludwigsluster Kanal) von 1760, der das Wasser zur Kaskade leitet.
    • Die Steinerne Brücke über den Kanal von 1780 nach Plänen von Rudolph Kaplunger.
    • Die künstliche Ruine (Grotte) von 1788 (vergleichbare Entwicklung wie in Schloss Sanssouci).
    • Das Schweizerhaus von 1789.
    • Die katholische Kirche St. Helena in romantischer Neogotik, 1803-1809 nach Plänen von Seydewitz errichtet und von Barca fertiggestellt.
    • Das klassizistische Mausoleum für Helena Pawlowna, Tochter von Zar Paul I., 1806 nach Plänen von Joseph Ramée gebaut.
    • Das Mausoleum für Herzogin Luise von 1809 nach Plänen von J. G. Barca.
  • Die Altstadt wurde durch die Hofbaumeister Busch sowie Heinrich von Sedlitz und ab 1809 durch den Baumeister Johann Georg Barca planmäßig zunehmend im Stil des Klassizismus errichtet. Ab 1809 wurde auch privates Bauen erlaubt. 1837 endete die erste konzentrierte Bauphase. Bemerkenswert sind:
    • Die axiale noch barocke Schlossstraße (früher Grote Straße) mit den Backsteinhäusern u.a. mit
      • dem ehemaligen Pferdestall von Barca, der sich hinter der Schloßstraße 16 befindet,
      • dem Rathaus, 1780 von Johann Joachim Busch errichtet, zunächst Gerichtshaus und Haus der Carton-Fabrique, dann der Sparkasse; ab 1876 Rathaus, 1996 saniert und erweitert,
      • dem heutigen Hotel Weimar, 1773 nach Plänen von J. J. Busch gebaut,
      • dem historisierenden Postgebäude von 1888 aus der Gründerzeit.
    • Die Kanalstraße mit den klassizistischen Bürgerhäusern nach Plänen von Barca u.a. mit
      • dem klassizistischen Seminargebäude (heute Fritz-Reuter-Schule) von 1829 nach Plänen von Groß,
      • dem klassizisitischen Suhrland-Haus (Nr. 22) für den Hofmaler Rudolf Friedrich Suhrlandt.
    • Die kleine Nummernstraße mit den nummerierten Häusern für die Soldaten des ehemaligen Wachregiments.
  • Das Torwächterhaus am Schweriner Tor von Barca.
  • Das Krankenhausgebäude des Stifts Bethlehem von 1851.
  • Der Friedhof mit dem Hauptportal (1791) nach Plänen von Busch.
  • Die neue Stadthalle (2000) an der Christian-Ludwig-Straße, eine moderne Verknüpfung von Alt (ehemalige Reitbahn der Dragoner von 1893) und Neu, nach Plänen eines örtlichen Ingenieurbüros.
  • Die Windmühle Kummer aus dem Jahr 1880
Denkmal für das Lieblingspferd von Großherzog Friedrich Franz I.
  • Denkmal Herzog Friedrich mit allegorischer Sandsteingruppe und Marmorrelief des Herzogs von Bildhauer Rudolph Kaplunger, 1791 errichtet, erhalten
  • Denkmal Herzogin Helena Pawlowna mit Marmorurne von Bildhauer Franz Pettrich, errichtet um 1810, erhalten
  • Denkmal mit Bronzestandbild des Großherzogs Friedrich Franz I. von Bildhauer Albert Wolff, 1869 errichtet, erhalten (Inschrift teilweise entfernt)
  • Gefallenendenkmal 1870/71 als Siegessäule mit Figur einer Viktoria nach Christian Daniel Rauch, errichtet 1882, zerstört 1951
  • Denkmal mit Bronzebüste des Großherzogs Friedrich Franz III. von Bildhauer Hugo Berwald, 1899 in Lübtheen errichtet, 1936 nach Ludwigslust umgesetzt, erhalten
  • Gefallenendenkmal 1914/18 des Meckl. Jägerbataillons Nr. 14 mit Bronzefigur von Bildhauer Hugo Berwald, gegossen 1915, enthüllt 1922, erhalten
  • Gefallenendenkmal 1914/18 des Meckl. Dragonerregiments Nr. 17 mit bronzener Figur eines Meldereiters von Bildhauer Emil Cauer, 1932 errichtet, 1946 zerstört
  • Reiterstandbild der Großherzogin Alexandrine, 2003 errichtet
  • Das Ehrenmal auf dem Schloßvorplatz Am Bassin für 200 Opfer des KZ Wöbbelin, 1951 von dem Künstler Herbert Bartholomäus entworfen
  • Gedenkstein aus dem Jahre 1945 auf dem Friedhof der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirche für 116 namentlich bekannte und 112 unbekannte Häftlinge des KZ Wöbbelin
  • Gedenkstein aus dem Jahre 1962 auf dem Areal des ehemaligen Jüdischen Friedhofs zur Erinnerung an die Opfer der Shoa
  • Gedenkstein aus dem Jahre 1961 am Seminargarten (zu DDR-Zeiten „Friedrich-Engels-Straße“) zur Erinnerung an den im KZ Buchenwald 1944 ermordeten Arbeiterpolitiker Ernst Thälmann
  • Denkmal für das Lieblingspferd von Großherzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin; errichtet um 1815 von Johann Georg Barca

Die Baudenkmale der Stadt sind in der Liste der Baudenkmale in Ludwigslust aufgeführt.

  • Barockfest im Mai
  • Lindenfest im Juni
  • Burning Summer Festival (Rock/Punk) im Juli
  • Kleines Fest im großen Park (Kleinkunstfestival) im August
  • Open-Air-Konzerte am Schloss im Sommer
  • Barocker Adventsmarkt
  • Fanfarenzug Ludwigslust e.V. von 1957
  • Förderverein Schloss Ludwigslust e.V. von 1992; Ziele: Schloss und Kultur
  • Freunde der Lindenstadt Ludwigslust e.V. von 1991; Ziele: Kultur, Theater, Niederdeutsch, Studienreisen
  • Ludwigsluster Zeichenzirkel von ca. 1966
  • Postgesangsverein Ludwigslust von 1976
  • Schützenverein Lindenstadt Ludwigslust e.V. von 1990
  • Techentiner Carneval Club (TCC) von 1957
  • Zebef e.V. von 1995; Ziel: Bildung, Erholung und Freizeit für Kinder und Jugend
  • Verein für humanistische Jugendarbeit und Jugendweihe e.V. von 1990
  • TSG, Turn- und Sport-Gemeinschaft Ludwigslust von 1969 (früher BSG Einheit von 1948)
  • Post-Sportverein Ludwigslust von 1950 e.V.
  • SG 03 Ludwigslust/Grabow von 2003
  • Hörgeschädigten-Sportverein Ludwigslust e.V. von 1990
  • Masamune e.V. für Shotokan-Karate
  • PSV Handball Ludwigslust 1990 e.V.
  • Motorsportclub Ludwigslust von 1958
  • Volley Tigers Ludwigslust e.V. von 2000
  • Eintracht Ludwigslust 1994 e.V.

Aufgrund des Anschlusses an die Bahnstrecke Hamburg-Berlin entwickelte sich Ludwigslust zu einem Verkehrsknotenpunkt im Südwesten Mecklenburgs.

Ludwigsluster Bahnhof

Der Bahnhof Ludwigslust liegt an der Berlin-Hamburger Bahn und ist Ausgangspunkt der Bahnstrecke Ludwigslust–Wismar und der Parchim-Ludwigsluster Eisenbahn. Er hat die Bahnhofskategorie 4 und ist vor allem als Umsteigebahnhof von Bedeutung, insbesondere als Ausgangspunkt für Berufspendler nach Hamburg. Dieses spiegelt sich darin wider, dass Ludwigslust über einen ICE-Halt verfügt. Durch diesen ist es Reisenden aus der Landeshauptstadt Schwerin möglich, die schnellen ICE-Verbindungen Richtung Berlin zu nutzen. Morgens hält der ICE in Ludwigslust, um zahlreiche Pendler in ca. 40 Minuten in das 120 km entfernte Hamburg zu bringen.

Von Ludwigslust aus bestehen Zugverbindungen mit:

Fernverkehr:

  • ICE nach Hamburg (3–4 × täglich; ca. 40 Minuten, einmal täglich weiter nach Kopenhagen und Aarhus)
  • ICE nach Berlin (3–4 × täglich; ca. 1 Stunde)
  • IC/EC nach Hamburg (4 × täglich);
  • IC/EC nach Berlin/Dresden (EC weiter bis Prag/Budapest; 4 × täglich)
  • IC nach Schwerin/Rostock (1 × täglich im Sommer, 2 × pro Woche im Winter)
  • IC nach Magdeburg/Leipzig (1 × täglich im Sommer, 2 × pro Woche im Winter)

Nahverkehr:

  • RE 4 : Wismar – Schwerin – Ludwigslust – Nauen – Berlin – Ludwigsfelde (alle 2 Stunden in Ludwigslust weiter Richtung Berlin; sonst stündlich Wismar-Ludwigslust und einige Zubringer „Fliegender Schweriner“ von/zu den IC(E) Richtung Berlin)
  • ODEG : Ludwigslust – Parchim – Lübz – Karow – Waren (Müritz) – Neustrelitz (jede Stunde nach Parchim, alle 2 Stunden weiter nach Neustrelitz)
  • ODEG: Ludwigslust – Hagenow Land – Hagenow (stündlich)

Die Personenbeförderung auf der Bahnstrecke nach Dömitz, welche die bis zur Zerstörung der Elbbrücke im Jahre 1945 weiter über die Elbe bis Dannenberg und Uelzen führte, wurde 2000 eingestellt, die Strecke im Jahr 2001 gänzlich stillgelegt und in den folgenden Jahren abgebaut. Es existiert eine direkte Busverbindung.

Busverbindungen von Ludwigslust in das Umland werden durch die Ludwigsluster Verkehrsgesellschaft (LVG), mit Hauptsitz in Hagenow und einer Niederlassung in Ludwigslust, und das private Busunternehmen Bus Kröger aus Neustadt-Glewe hergestellt.

In Ludwigslust treffen sich die Bundesstraßen 5, 106 und 191. Über die B 106 und die B 191 können die Autobahnauffahrten Ludwigslust (9 km entfernt) und Neustadt-Glewe (12 km entfernt) auf die Bundesautobahn 24 (Hamburg-Berlin) erreicht werden.

Daneben laufen Planungen über den Bau des fehlenden Teilstücks der A 14 zwischen Magdeburg und dem Autobahndreieck Schwerin. Mit Fertigstellung würde Ludwigslust Anschluss an eine Autobahn in Nord-Süd-Richtung erhalten.

Regionale Schule Peter-Joseph-Lenné
  • Grundschulen: „Fritz Reuter“-Grundschule, Edith-Stein-Grundschule, Grundschule Techentin und Grundschule Kummer
  • Regionalschule: „Peter Joseph Lenné“-Schule
  • Gymnasien: Goethe-Gymnasium und Wirtschaftsgymnasium
  • Berufsbildende Schulen: Berufliche Schule und BBS-Start
  • Sonderschulen: Allgemeine Förderschule „Johann Heinrich Pestalozzi“ und Schule zur individuellen Lebensbewältigung „Schule an der Bleiche“
  • Kreismusikschule „Johann Matthias Sperger“
  • Kreisvolkshochschule (VHS)
Amtsgericht Ludwigslust
  • Amtsgericht Ludwigslust
  • Agentur für Arbeit
  • Deutsche Rentenversicherung
  • Außenstelle des Finanzamts Hagenow
  • Amt Ludwigslust-Land
  • Zollamt
  • ZEBEF, Zentrum für Bildung, Erholung und Freizeit e.V.
  • LFW Ludwigsluster Fleisch- und Wurstwarenspezialitäten GmbH & Co. KG (seit 1892)
  • Areva T&D / Ritz Messwandler Ludwigslust GmbH (Hochspannungsmesswandler)
  • SBL Stahl- und Behälterbau Ludwigslust GmbH & Co. KG
  • RATTUNDE & Co GmbH (Integrierte Sägesysteme)
  • HAAR Mecklenburg GmbH & CO. KG (Maschinenbau)

Ludwigslust hat seit 1876 zehn Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen.

siehe Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Ludwigslust
  • Horst von Bassewitz (* 1932), Architekt
  • Ludwig Beissner (1843–1927), Gärtner und Dendrologe
  • Franz Benque (1841–1921), Fotograf
  • Wilhelm Benque (1814–1895), Landschaftsgärtner und Gartenarchitekt
  • Christoph Biemann (* 1952), Regisseur, Moderator und Produzent
  • Paul Rudolph von Bilguer (1815–1840), Schachmeister
  • Alfons von Boddien (1802–1857) preußischer Offizier, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 und Karikaturist
  • Alexander von Bülow (1829–1901), mecklenb.-schwerin. Staatsminister und Ministerpräsident
  • Annelies Burmeister (1928-1988), Sängerin, international bekannt mit großem Repertoir; besonders Bach und Wagner (Bayreuth)
  • Charlotte Friederike (1784–1840), Herzogin zu Mecklenburg, Königin von Dänemark
  • Bertha Clément (1852-1930), Schriftstellerin
  • Friedrich Franz III. (1851–1897), Großherzog von Mecklenburg [-Schwerin]
  • Maika Friemann-Jennert (* 1964), Landtagsabgeordnete (CDU)
  • Anton Gilsing (1875–1946), Politiker
  • Theodor Hahn (1824–1883), Apotheker, Heilpraktiker, Fachschriftsteller
  • Helmut Holter (* 1953), Politiker
  • Johann-Georg Jaeger (* 1965), deutscher Politiker der Grünen
  • Birgit Jerschabek (* 1969), Langstreckenläuferin
  • Fritz Jürß (* 1932), Altphilologe
  • Marco Küntzel (* 1976), Fußballspieler
  • Angela Marquardt (* 1971), Politikerin
  • Ida Masius (1824–1897), Gründerin des Anna-Hospitals Schwerin
  • Mario Naster (* 1965), Eishockeyspieler
  • Manfred Osten (* 1938), Autor und Kulturhistoriker
  • Paul Friedrich (1800–1842), Großherzog von Mecklenburg [-Schwerin]
  • Sigelind von Platen (* 1914), Autorin
  • Karl Friedrich Wilhelm Prosch (1802–1876), Reichstagsabgeordneter
  • Bastian Reinhardt (* 1975), Fußballspieler, Sportdirektor
  • August Freiherr von Rodde (1847–1927), Generalmajor der Kavallerie
  • Bernd Spier (* 1944), Schlagersänger
  • Rudolph Suhrlandt (1781–1862), Porträtmaler und Lithograph
  • Andreas Zülow (* 1965), Amateurboxer
  • Johannes Gillhoff (1861–1930), Lehrer, Volkskundler und Schriftsteller
  • Johann Georg Barca (1781–1826), Hofbaumeister
  • Herbert Bartholomäus (1910–1973), Gebrauchsgrafiker und Maler
  • Johann Joachim Busch (1720–1802), Architekt
  • Helene von Bülow (1816–1890), Begründerin und erste Oberin des Diakonissenmutterhauses „Stift Bethlehem“
  • Johann Dietrich Findorff (1722–1772), Hofmaler und Grafiker
  • Franz Xaver Hammer (1741–1817), Gambist, Violoncellist und Komponist der Hofkapelle
  • Dethloff Carl Hinstorff (1811–1882), Verleger, betrieb von 1835-1849 in Ludwigslust eine Druckerei
  • Theodor Kliefoth (1810–1895), Theologe und Kirchenreformer
  • Antonio Rosetti (1750–1792), Komponist und Leiter der Hofkapelle
  • Christian Ludwig Seehas (1753–1802), Hofmaler
  • Johannes Matthias Sperger (1750–1812) Komponist und Kontrabassist der Hofkapelle
  • Johann Heinrich Suhrlandt (1742–1827), Hofmaler
  • Rudolf Tarnow (1867–1933), niederdeutscher Dichter
  • Bruno Theek (1891–1990) Stadtpfarrer in Ludwigslust, 1945 kommissarischer Bürgermeister
  • Leontine von Winterfeld-Platen (1883–1960), Schriftstellerin
  • Norbert Ertner: Ludwigslust. Stadtbildverlag, Leipzig 2001, ISBN 3-934572-27-8.
  • Renate Krüger: Ludwigslust. Eine kulturhistorische Skizze. Ernst Wählmann Verlag, Schwerin 1970.
  • Renate Krüger: Ludwigslust. Konrad Reich Verlag, Rostock 1990, ISBN 3-86167-018-6.
  • Walter Ohle: Schwerin – Ludwigslust. E.A. Seemann Verlag, Leipzig 1960, S. 109–145.
  • Stadt Ludwigslust (Hrsg.), Sylvia Böttcher (Redaktion): Wege zur Stadt – 125 Jahre Ludwigslust. Ludwigslust 2001.
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung
  3. Ortssuche Ludwigslust im Geoportal MV
  4. ISBN 3-8246-0321-7.
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005
  6. Ostseezeitung: Brandstifter zündeln in historischer Altstadt, 13. März 2011, Online


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