Qualitätsmanagament Quality Management QM ISO EN in Greifswald, Qualitätsmanagament Quality Management QM ISO EN in Greifswald, ,Hansestadt Meckl.-Vorp.

Qualitätsmanagament Quality Management QM ISO EN in Greifswald, Qualitätsmanagament Quality Management QM für die Region

Auch wenn Sie nicht aus Greifswald kommen, wir sind Ihr Partner rund um das Thema Software Development, Softwareentwicklung, Software Engineering, Software Entwicklung, Software Entwickler, IT Beratung und IT Consulting, Software für Internet, Organisation Software, Qualitätsmanagement QM Quality Management ISO EN, Konstruktion CAD, Borland DBE, MDE Mobile Datenerfassung Software

 

 

Qualitätsmanagement

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Qualitätsmanagement oder QM bezeichnet alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen[1] jeglicher Art dienen. Qualitätsmanagement ist eine Kernaufgabe des Managements. In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Teilen der Gesundheitsversorgung, der medizinischen Rehabilitation oder der Arznei- und Lebensmittelherstellung ist das Qualitätsmanagementsystem vorgeschrieben.

Seit etwa 1900 wurden verschiedene Modelle zur Standardisierung des Qualitätsmanagements entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Die Wirtschaftswissenschaften sehen Qualitätsmanagement als Teilbereich des funktionalen Managements, mit dem Ziel, die Effektivität und Effizienz einer Arbeit (Arbeitsqualität) oder von Geschäftsprozessen zu erhöhen. Dabei sind materielle und zeitliche Vorgaben zu berücksichtigen sowie die Qualität von Produkt oder Dienstleistung zu erhalten oder weiterzuentwickeln.

Inhalte sind etwa die Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle Lösungsstrategien, die Erhaltung oder Steigerung der Zufriedenheit von Kunden oder Klienten sowie der Motivation der Belegschaft, die Standardisierungen bestimmter Handlungs- und Arbeitsprozesse, Normen für Produkte oder Leistungen, Dokumentationen, Berufliche Weiterbildung, Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsräumen.

Bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen in Organisationen soll Qualitätsmanagement sicherstellen, dass Qualitätsbelange den zugewiesenen Platz einnehmen. Qualität bezieht sich dabei sowohl auf die vermarkteten Produkte und Dienstleistungen, als auch auf die internen Prozesse der Organisation und ist definiert als das Maß, in dem das betrachtete Produkt oder der betrachtete Prozess den Anforderungen genügt. Diese Anforderungen können explizit definiert sein, sie können aber auch implizit vorausgesetzt werden (Erwartungen). Qualität ist das Ausmaß an Übereinstimmung von Anforderungen (explizit formuliert) und Erwartungen (nicht explizit formuliert) mit einem Produkt oder einer Dienstleistung. Im Laufe der Zeit werden dann die Anforderungen zu Erwartungen.

Qualitätsmanagement führt somit nicht zwangsläufig zu einem höherwertigen Ergebnis, sondern steuert nur die Erreichung der vorgegebenen Qualität. Auch etwa der Herstellungsprozess eines Billigprodukts kann somit durchaus einem vollständigen Qualitätsmanagement unterliegen. Auch Qualitätszertifizierungen etwa nach ISO sagen somit nichts über die Produktqualität aus, wie teilweise durch Werbung suggeriert, sondern nur über das Qualitätsmanagement im Herstellungsprozess.

Zeit Schlagwort Beschreibung Vorreiter
um 1900 Qualitätskontrolle Aussortieren von fehlerhaften Produkten Ford, Taylor
um 1930 Qualitätsprüfung Steuerung basierend auf Statistiken Walter A. Shewhart
um 1960 Qualitätsmaßnahmen im ganzen Unternehmen Vorbeugende Maßnahmen Genichi Taguchi, W.E. Deming
um 1964 Null-Fehler-Programm des US-Verteidigungsministeriums Ziel der Perfektion Philip B. Crosby
um 1985 Null-Fehlerstrategie Six Sigma General Electric, Motorola
1988 EFQM-Modell neun ganzheitliche Kriterien EFQM
um 1990 umfassendes Qualitätskonzept Integration von Teilkonzepten Ishikawa
1995 Total-Quality-Management Qualität als Systemziel W.E. Deming, Malcolm Baldrige

Es gibt eine Reihe von Qualitätsmanagementnormen, welche als Rahmen oder auch als verpflichtende Vorgabe für die Etablierung eines Qualitätsmanagementsystems herangezogen werden. Die Nutzung der verschiedenen Qualitätsstandards zeigt starke regionale und branchenspezifische Unterschiede. Vor allem asiatische und angelsächsische Hersteller, insbesondere in der Industrie, haben Qualitätsmanagementmethoden eingeführt.

Die bekanntesten Qualitätsmanagementmodelle sind das EFQM-Modell sowie die ISO 9001, die beide Schnittmengen in der Prozessorientierung haben.

Das EFQM-Modell ist europäisch ausgerichtet und ermöglicht ebenso ein Zertifikat durch einen Auditor - wie das der EN ISO. Es ist im Gegensatz zur ISO 9001:2008 ein Wettbewerbsmodell, welches nicht auf die Erfüllung von Vorgaben, sondern auf die Selbstverantwortung in der Bewertung abzielt. Zentrales Anliegen des EFQM-Modells ist die stetige Verbesserung mittels Innovation und Lernen in allen Unternehmensteilen und in Zusammenarbeit mit anderen EFQM-Anwendern. Es orientiert sich laufend an weltbesten Umsetzungen, so dass es für ein Unternehmen nie möglich ist, die Maximalpunktzahl zu erreichen. Es besteht somit im Vergleich zur ISO 9001:2008 eine größere Motivation für weitere Verbesserungen. EFQM lässt sich nicht nur auf Wirtschaftsunternehmen, sondern auch auf Dienstleistungs- und soziale Einrichtungen anwenden.

  • Neuere Qualitätsstandards wie ISO/TS 16949:2002 orientieren sich stärker an den schon lange bekannten und fundierten Methoden der Begründer des industriellen Qualitätsgedankens (W. Edwards Deming, Walter A. Shewhart).
  • Für Organisationen mit Entwicklungsaufgaben (interne IT-Abteilungen, Auto-Entwicklung, Maschinen-Entwicklung) gibt es das Capability Maturity Model Integration (CMMI) als ein spezialisiertes Prozessmodell. Durch die spezifische Ausrichtung auf Entwicklungsorganisationen kann CMMI detaillierter auf einzelne Prozessaspekte eingehen.
  • In der Produktion werden statistische Mittel verwendet, um den Herstellungsprozess zu überwachen. Zu den darauf aufbauenden Qualitätsstrategien gehört auch Six Sigma.
  • Im Projektmanagement werden ebenfalls eigene Qualitätsmanagementverfahren eingesetzt, siehe Qualitätsmanagement im Projektmanagement.
  • Bei Qualitätstestierungsmodellen wie LQW werden die speziellen Anforderungen im Bildungsbereich behandelt.
  • Die strengsten Zertifizierungen sind jene der Automobilindustrie, wie die ISO/TS 16949:2002 oder deren Vorgänger QS-9000 und VDA 6.1.

Eigene Standards sind ebenfalls in der Medizintechnik, im Weiterbildungsbereich, in der Luft- und Raumfahrt und in Kernkraftwerken vorgesehen. Eines der für niedergelassene Ärzte entwickelten Systeme ist Qualität und Entwicklung in Praxen (QEP). Laut einer Erhebung der Stiftung Gesundheit 2010 lag QEP bei den Humanmedizinern mit einem Nutzeranteil von 25,5 Prozent auf Platz zwei der genutzten Systeme, bei Psychotherapeuten war QEP Marktführer mit einem Nutzeranteil von 64,4 Prozent.[2] Einrichtungen der stationären medizinischen Rehabilitation müssen gemäß § 21(3) SGB IX über ein zertifiziertes QMS verfügen, damit sie von Sozialleistungsträgern belegt werden dürfen. § 20 SGB IX sieht vor, dass die unterschiedlichen QM-Verfahren von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) akkreditiert sein müssen.

Viele Qualitätsmanagementmodelle unternehmen den Versuch, die Prozesse objektiv bewertbar zu machen. Dabei sind zwei grundlegend verschiedene Ansätze zu unterscheiden:

a) Zertifizierbare Normen mit definierten Mindestanforderungen an ein wirksames Qualitätsmanagementsystem, beispielsweise die EN ISO 9001, die durch Audits bewertet werden.

b) Selbstbewertung des eigenen Qualitätsmanagementsystems und Benchmarking zwischen Wettbewerbern um einen Qualitätspreis, beispielsweise den EFQM Excellence Award der European Foundation for Quality Management (Wirtschaft), den Speyerer Qualitätswettbewerb (für den öffentlichen Sektor) oder den Ludwig-Erhard-Preis, der deutsche Preis nach den Regeln des EFQM mit hohem politischen Ansehen, innerhalb dessen die Wirksamkeit der im Wettbewerb stehenden Qualitätsmanagementsysteme miteinander verglichen werden.

Siehe auch: Bewertung (Qualitätsmanagement)

Kritisch wird häufig kommentiert, dass nur extern auditierte und zertifizierte Qualitätsmanagementmodelle objektiven Kriterien standhalten, da bei einer Selbstbewertung oftmals zugunsten der eigenen Situation bewertet wird.

Siehe auch: Evaluation und Qualitätsmanagement
  • Von Auditoren ausgestellte Zertifikate, beispielsweise die drei möglichen Zertifikate der EFQM, legen daher einen Schwerpunkt auf externe Audits anstelle von Selbstbewertungen.
  • Die Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha vertritt den Standpunkt, dass sich komplexe Arbeitsabläufe nicht durch Kennzahlen abbilden lassen: es sei ein Mythos, dass industrielle Prozesse mittels Qualitätsmanagement beherrschbar seien.[3][4]

Qualitätsmanagement ist ein selbstreferenzieller Prozess, das heißt, die Verfahren zur Verbesserung des jeweiligen Gegenstands lassen sich auch auf den Qualitätsmanagementprozess selbst anwenden.

Im QM als Managementaufgabe werden festgelegt:

  • Qualitätspolitik
  • Ziele
  • Verantwortungen

Dabei liegt es im Interesse des Managements, eindeutige Beschreibungen niederzulegen, andernfalls kann es persönlich für die durch das Produkt eingetretenen Schäden zur Verantwortung gezogen werden.

Das Qualitätsmanagement besteht aus:

  • Qualitätsplanung
  • Qualitätslenkung
  • Qualitätssicherung
  • Qualitätsverbesserung

Großer Wert wird auf die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse gelegt. Erfahrungen daraus fließen wieder zurück in die Planung, so dass ein Regelkreis (Demingkreis) entsteht:

  • Qualitätsplanung - es wird ein Ist-Zustand ermittelt und die Rahmenbedingungen für das Qualitätsmanagement festgelegt. Danach werden Konzepte und Abläufe erarbeitet.
  • Qualitätslenkung - die in der Planphase gewonnenen Ergebnisse werden umgesetzt (QFD, FMEA).
  • Qualitätssicherung - Auswerten qualitativer und quantitativer Qualitätsinformationen (Kosten-Nutzen-Betrachtungen, Überprüfen von gemachten Annahmen).
  • Qualitätsgewinn - aus vorheriger Phase gewonnene Informationen werden für Strukturverbesserungsmaßnahmen und Prozessoptimierung eingesetzt. Erfolge und Ergebnisse werden kommuniziert.
  • Holger Brüggemann, Peik Bremer: Grundlagen Qualitätsmanagement. Von den Werkzeugen über Methoden zum TQM. Wiesbaden: ISBN 978-3-8348-1309-1.
  • Franz J. Brunner, Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement. Leitfaden für Studium und Praxis. München, Wien: ISBN 978-3-446-42516-3.
  • Rüdiger Gläbe, Hermann J. Thomann (Hrsg.): Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen. Aktuelles Praxishandbuch mit direkt verwertbaren Arbeitshilfen auf Begleit-CD-ROM. TÜV Media, Köln 2007, ISBN 3-8249-0473-X.
  • Uli Greßler, Rainer Göppel: Qualitätsmanagement. Eine Einführung. Bildungsverlag EINS, Troisdorf, ISBN 3-8237-4795-9.
  • G.F. Kamiske(Hrsg.): Bausteine des innovativen Qualitätsmanagement. München, Wien: ISBN 3-446-18990-4.
  • Walter Masing (Hrsg.): Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München Wien: 2007, ISBN 978-3-446-40752-7.
  • MQ - Management und Qualität / Das Magazin für integrierte Managementsysteme, Ausgabe Deutschland, Organ von TÜV Cert, TÜV Media, Köln, ISSN 1862-2623.
  • Tilo Pfeifer, Robert Schmitt: Masing - Handbuch Qualitätsmanagement. 5. Auflage, Hanser, München 2007, ISBN 3-446-40752-9.
  • Dieter Pfister, Lucien Schoppig: Identifikation als Erfolgsfaktor im modernen Qualitätsmanagement, Basel 1994, ISBN 3-906-43053-7.
  • Armin Töpfer, Hartmut Mehdorn: Total Quality Management. 3. Auflage, Luchterhand, Berlin 1994, ISBN 3-472-01759-7.
  • Karl W. Wagner: Qualitätsmanagement für KMU. Hanser, München 2005, ISBN 3-446-40229-2.
  • Ernest Wallmüller: Ganzheitliches Qualitätsmanagement in der Informationsverarbeitung. München, Wien: Hanser 1994 ISBN 3-446-17101-0.
  1. Der Begriff Leistungen umfasst im QM die Dienstleistungen, geht aber über den üblichen Begriff noch hinaus und betrifft auch die innerorganisatorischen Leistungen.
  2. http://www.stiftung-gesundheit.de/PDF/studien/Studie_QM_2010.pdf
  3. Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Bettina Warzecha: Ungesunde Ordnung, brand eins (Wirtschaftsmagazin) 12. Jahrgang, Heft 10 vom Oktober 2010, S. 120−124.
  4. ISBN 978-3-000280122.


Unsere Statistiken erreichen Sie hier

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel wikipedia.de aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Total-Quality-Management

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Total-Quality-Management (TQM), bisweilen auch umfassendes Qualitätsmanagement, bezeichnet die durchgängige, fortwährende und alle Bereiche einer Organisation (Unternehmen, Institution, etc.) erfassende, aufzeichnende, sichtende, organisierende und kontrollierende Tätigkeit, die dazu dient, Qualität als Systemziel einzuführen und dauerhaft zu garantieren. TQM wurde in der japanischen Autoindustrie weiterentwickelt und schließlich zum Erfolgsmodell gemacht. TQM benötigt die volle Unterstützung aller Mitarbeiter, um zum Erfolg zu führen.

Inhaltsverzeichnis

Zu den wesentlichen Prinzipien der TQM-Philosophie zählen:

  • Qualität orientiert sich am Kunden,
  • Qualität wird durch Mitarbeiter aller Bereiche und Ebenen erzielt,
  • Qualität umfasst viele Dimensionen, die durch Kriterien operationalisiert werden müssen,
  • Qualität ist kein Ziel, sondern ein Prozess, der nie zu Ende geht,
  • Qualität bezieht sich auf Produkte und Dienstleistungen,
    vor allem aber auf die Prozesse zur Erzeugung derselben.
  • Qualität setzt aktives Handeln voraus und muss erarbeitet werden.

Das meistverbreitete TQM-Konzept in Deutschland ist das EFQM-Modell für Excellence der European Foundation for Quality Management. Dieses Modell hat einen ganzheitlichen, ergebnisorientierten Ansatz. Die Kriterien dieses Modells werden zur Vergabe des wichtigsten deutschen Qualitätspreises, des Ludwig-Erhard-Preises herangezogen.

Siehe auch: Kaizen

Als Pionier forschte William Edwards Deming in den 1940er Jahren im Bereich Qualitätsmanagement. Doch in den USA schenkte ihm nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs niemand Beachtung, da die Maximierung des Produktionsvolumens angesichts der nach dem Krieg weltweit insgesamt reduzierten Produktionskapazitäten im Fokus stand. Im kriegszerstörten Japan hatten seine Arbeiten dagegen mehr Erfolg. Das Total-Quality-Management wurde hier schnell zu einer viel beachteten Management-Philosophie; bereits 1951 wurde zum ersten Mal ein japanisches Unternehmen mit dem so genannten Deming-Preis für besonders hohe Qualitätsanforderungen ausgezeichnet.

Die Japaner eroberten in den folgenden Jahrzehnten mit qualitativ hochstehenden und doch preisgünstigen Produkten Marktanteile auf der ganzen Welt. Dies ging so weit, dass selbst die stolzen US-Unternehmen einen Blick nach Japan warfen und dabei auf die Deming’sche Qualitätsphilosophie stießen. In den siebziger und achtziger Jahren kam diese schließlich auch bei namhaften US-amerikanischen Unternehmen zur Anwendung. Von staatlicher Seite setzte sich vor allem Malcolm Baldrige, der von 1981 bis 1987 als Secretary of Commerce agierte, für Qualität in den Unternehmen ein. Der US-Kongress rief 1987 ein Belohnungsprogramm für Organisationen mit hohen Anforderungen an Qualität und Leistung ins Leben. Der Baldrige Award wird bis heute jährlich verliehen. Er basiert auf einem Qualitätsmodell, das auf den Ideen von Deming beruht und durch die Befragung von zahlreichen Unternehmen stetig weiterentwickelt wird.

Das Konzept dieses Preises schwappte auch auf Europa über. 1988 gründeten 14 große Unternehmen (unter ihnen Nestlé, Bosch, Philips, Ciba-Geigy und Sulzer) die European Foundation for Quality Management (EFQM), die sich die Entwicklung eines europäischen Modells für Qualitätsmanagement auf die Fahne schrieb. Das so genannte EFQM-Modell für Business-Excellence wird bis heute von der Organisation betreut und mit Hilfe der Praxis kontinuierlich angepasst. 1992 wurde zum ersten Mal ein Preis für Qualität auf europäischer Ebene verliehen.

Der Grundgedanke ist bei allen Modellen derselbe: Qualitätsmanagement soll sich nicht auf die technischen Funktionen zur Sicherstellung der Produktqualität beschränken, sondern wird auf die Beziehung zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden definiert. Qualität ist nach Philip B. Crosby – einer der amerikanischen „Qualitäts-Gurus“ – die Erfüllung von Anforderungen. Oberstes Ziel ist die Kundenzufriedenheit, die nur durch eine langfristige Entwicklung des Unternehmens selbst dauerhaft gewährleistet ist. Das EFQM-Modell ist eine Art große Checkliste, welche die Wirkungszusammenhänge in einem Unternehmen aufzeigen soll. Das Modell umfasst acht Leitgedanken:

  1. Führung und Zielkonsequenz
  2. Management mit Prozessen und Fakten
  3. Mitarbeiterentwicklung und Beteiligung
  4. Kontinuierliches Lernen, Innovation und Verbesserung
  5. Aufbau von Partnerschaften
  6. Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit
  7. Ergebnisorientierung
  8. Kundenorientierung

Diese sind im Sinne des so genannten Radar-Konzeptes (Results, Approach, Deployment, Assessment und Review) umzusetzen. Ein Unternehmen muss also zuerst die gewünschten Ergebnisse bestimmen, dann das Vorgehen für die Umsetzung planen, die Umsetzung durchführen und schließlich sowohl das Vorgehen (war es effektiv?) wie auch die Umsetzung (war sie effizient?) bewerten und überprüfen. Ein wesentlicher Gedanke des Modells ist der, das eigene Handeln und die eigenen Ergebnisse ständig mit dem Wettbewerb, und zwar mit den Besten im Wettbewerb, zu vergleichen.

Das Modell kann grundsätzlich von allen Unternehmen angewandt werden. Es ist branchen- und größenunabhängig. In der Schweiz hat sich laut Liedtke aber gezeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) das Modell schneller umsetzen können. Große Firmen müssten mit mehr als sechs Jahren rechnen, bis sie sich zu Organisationen entwickelt haben, die eine umfassende Qualität mit entsprechenden Ergebnissen aufweisen. Die Finalisten des Esprix-Preises (dem Schweizer Qualitätspreis) waren in den vergangenen Jahren denn auch vorwiegend KMU; dieses Jahr waren erstmals vier der fünf Finalisten Großunternehmen. Bei großen Konzernen können aber auch einzelne Sparten, Divisionen oder gar Abteilungen das Excellence-Modell individuell anwenden. Ausschlaggebend für die erfolgreiche Umsetzung des Modells ist laut Liedtke vor allem das persönliche Engagement der obersten Führung.

Der Nutzen des EFQM-Modells ist zwar noch nicht genau analysiert worden, derjenige seines Pendants jenseits des Atlantiks indessen schon. In den USA haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Unternehmen, die dem Excellence-Modell nachleben, höhere Umsätze und Gewinne, eine höhere Produktivität, eine bessere Aktien-Performance und eine schneller wachsende Zahl von Arbeitsplätzen als ihre Konkurrenten aufweisen können.

Den überzeugendsten Nachweis lieferte die Langzeitstudie von Vinod Singhal vom Georgia Institute of Technology und Kevin Hendricks von der University of Western Ontario aus dem Jahr 2000, in der die Leistung von beinahe 600 Gewinnern von Qualitätspreisen fünf Jahre lang verfolgt wurde. Das Ergebnis: Der Aktienpreis der Gewinner lag um 44 %, der Betriebsertrag um 48 % und der Umsatz um 37 % höher als in der Vergleichsgruppe.

Die Einführung von TQM gestaltet sich zum Teil schwierig, da die Unternehmenskultur gegebenenfalls verändert werden muss. Im Kontext schnelllebiger Wirtschaft und kurzfristiger Gewinnerwartungen ist es schwer, Qualität als Firmenphilosophie zu erfassen.

Klassische Qualitätssicherung Total-Quality-Management
Menschen machen Fehler Prozesse provozieren Fehler
Einzelne Mitarbeiter sind für Fehler verantwortlich Alle Mitarbeiter sind für Fehler verantwortlich
Null Fehler ist nicht realisierbar Null Fehler ist das Ziel
Einkauf von vielen Lieferanten Partnerschaft mit wenigen Lieferanten
Kunden müssen nehmen, was das Unternehmen an Qualität liefert Alles ist auf vollkommene Kundenzufriedenheit ausgerichtet

Eine europaweit anerkannte Weiterbildung im TQM ist berufsbegleitend per Fernlehre bei staatlich zugelassenen Fernlehrinstituten (ZFU) möglich. Anbieter innerhalb von Deutschland sind zum Beispiel die Quality Akademie, das Institut für Lernsysteme und die Studiengemeinschaft Darmstadt.

In Deutschland werden berufsbegleitend Fernstudiengänge zum Thema TQM angeboten. Dazu gehören die Studiengänge TQM sowie Ökonomie und Management des ZFUW, dem Fernstudienzentrum der TU Kaiserslautern, die die Einführung von Qualitätsförderung in Unternehmen unterstützen sollen.

  • Gerd F. Kamiske: Der Weg zur Spitze; Business Excellence durch Total Quality Management – der Leitfaden. Hanser Fachbuch, 2000, ISBN 3-446-21486-0
  • Christian Malorny, Thomas Hummel: Total Quality Management Tipps für die Einführung. Hanser Fachbuch, 2002, ISBN 3-446-21863-7
  • André Jaritz: TQM und Mitunternehmertum im Humanressourcenmanagement. Rainer Hampp, 1999, ISBN 3-87988-401-3
  • Adolf J. Schwab: Managementwissen für Ingenieure. Springer Verlag, ISBN 3-540-44372-X
  • Ulrich Bröckling: Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform stw 1832. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2007, ISBN 3-518-29432-6
  • Ralf Lindert: Ausgewählte Instrumente des Total Quality Management in Non Profit Organisationen. Berlin 2005, ISBN 3-638-58205-1.


Unsere Statistiken erreichen Sie hier

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel wikipedia.de aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Organisation

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Der Begriff Organisation (gr. ὄργανον órganon „Werkzeug“) lässt sich am treffendsten mit „Bewerkstelligung“ übersetzen, eindeutige Definitionen bestehen jedoch nicht.[1][2] In den Wissenschaften werden dem Begriff drei allgemeine Bedeutungen zugeschrieben: als Instrument, als Funktion und als Institution.

Inhaltsverzeichnis

Etymologisch ist „Organisation“ gem. Duden[3] vom Verb „organisieren“ abgeleitet („planmäßig ordnen, gestalten, einrichten, aufbauen“), das auf frz. organe („Werkzeug; mit Organen versehen; zu einem lebensfähigen Ganzen zusammenfügen“) zurück geht.

Organisation steht auch für den Prozess des Organisierens, durch den fortlaufende unabhängige Handlungen zu vernünftigen Folgen zusammengefügt werden, so dass vernünftige Ergebnisse erzielt werden.[4]

Eine Organisation kann eine soziale Struktur sein, die aus dem planmäßigen und zielorientierten Zusammenwirken von Menschen entsteht, sich zur Umwelt abgrenzt und – als korporativer Akteur (Coleman) – mit anderen Akteuren interagieren kann.

In der Biologie kennt man Organisationen in Form von „Staatenbildung“ (z. B. Ameisenstaat, auch als Superorganismus bezeichnet).

Sowohl im allgemeinen Sprachgebrauch als auch in der Wissenschaft (etwa Soziologie, Politikwissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Informatik) wird der Begriff vieldeutig und unter wechselnden Aspekten benutzt. In der Umgangssprache z. B. ist 'organisieren' (nach[3]) als verhüllender Ausdruck für „sich etwas [auf nicht ganz rechtmäßige Weise] beschaffen“ bekannt.

Der instrumentale Ansatz sieht Organisation als die Gesamtheit aller Regelungen, die sich auf die Verteilung von Aufgaben und Kompetenzen sowie die Abwicklung von Arbeitsprozessen beziehen. Er findet vor allem in der BWL Anwendung.

Die funktionale oder prozessuale Sicht betrachtet Organisation als Handeln des Organisierens, d.h. das Verteilen von Aufgaben auf Organisationsmitglieder (Arbeitsteilung) und deren Ausrichtung auf übergeordnete Ziele (Koordination).

Karl Weick definiert den prozessualen Aspekt wie folgt: „Organisieren heißt, fortlaufende, unabhängige Handlungen zu vernünftigen Folgen zusammenfügen, sodass vernünftige Ergebnisse erzielt werden“.[5] Sein Organisationsbild ist eine organisationspsychologische Betrachtung, bei der die Organisation eine Gruppe von Leuten bezeichnet, die versuchen, den Vorgängen einen Sinn abzugewinnen, die um sie herum geschehen.[6]

Instrumentale und funktionale Sicht thematisieren Regeln zur Schaffung einer Ordnung. Man kann auch sagen, ein System hat eine Organisation.

Zum anderen gibt es ein strukturelles Verständnis, das auf das organisierte Gebilde bezogen ist. Unter strukturellem Aspekt ist die Organisation „ein Gebilde interdependenter Handlungen“, die in „arbeitsteiliger Kooperation und hierarchischer Koordination […] zielgerichtet miteinander verknüpft sind“.[7] Jede Organisation ist auch ein System, aber umgekehrt ist nicht jedes System eine Organisation. Die gesellschaftlichen Teilsysteme Wirtschaft, Politik, Wissenschaft beispielsweise bestehen aus Organisationen, Professionen und Institutionen.

Da jede Wissenschaft meist eine spezialisierte Sicht auf die verschiedenen Bedeutungen von Organisation hat, ist es entsprechend schwierig, den Begriff dem der Institution gegenüberzustellen. Teilweise kann man analoge Bedeutungen von Institution finden, zum einen als Regelwerk (z. B. die Institution der Ehe) oder als organisiertes Gebilde (z. B. ein Gerichtshof).

Im Unterschied zur Alltagssprache ist in den Sozialwissenschaften der Begriff Organisation klar vom Begriff der Institution abgegrenzt: Eine Organisation sei ein bewusst geschaffenes, zielgerichtetes Gebilde, das Gründer und auch ein Gründungsdatum hat. Jede Organisation hat Mitglieder. Institution hingegen sei ein „Regelwerk“ von Verhaltensmustern und -normen, das aus dem gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen, das heißt aus Regelmäßigkeiten ihres Verhaltens, gleichsam „naturwüchsig“ hervorgegangen ist (z. B. die Institution des Wettkampfes, der Gastfreundschaft, der Hochzeit, der Bestattung).

Es gibt weiterhin auch Institutionen, insbesondere rechtliche, die bewusst geschaffen wurden und mit Gesetzeskraft ausgestattet sind, z. B. Erbregelung, Ehe, Eigentum, Mitbestimmung, Wahlrecht. Häufig knüpfen auch diese an die im praktischen Lebenszusammenhang entstandenen Institutionen an.

Für Institutionen gilt generell, dass sie ohne Mitglieder denkbar sind. So lässt sich beispielsweise die Universität einerseits als Organisation und andererseits als Institution beschreiben: Als Organisation ist sie ein soziales Gebilde aus Lehrenden und Lernenden sowie aus Forschern, Verwaltern und anderen Bediensteten, die in einem arbeitsteiligen, planvollen Zusammenspiel miteinander agieren; als Institution ist sie eine gesellschaftliche Einrichtung, die der Vermittlung, Tradierung und Generierung von praktischem und orientierendem Wissen dient.

Abweichend von der sozialwissenschaftlichen Distinktion beider Begriffe subsumiert die Neue Institutionenökonomik auch Organisationen unter ihren Institutionsbegriff.

Hauptartikel: Organisationstheorie

Organisationstheorien haben zum Ziel, die Grundelemente und Funktionen von Organisationen, ihre Entstehung und ihren (Fort-)Bestand in dynamischen Umwelten zu verstehen und zu erklären. Es existiert eine Vielzahl verschiedener Organisationstheorien, die der Tatsache gerecht werden wollen, dass Organisationen hochkomplexe Gebilde sind. Allen theoretischen Ansätzen ist der Objektbereich – die Organisationen und ihre Zielsetzungen – gleich, jedoch erfassen sie jeweils nur bestimmte Aspekte des breiten Gegenstandsbereichs. Wichtige Organisationstheorien sind:

Die klassischen Theorien

  • Bürokratietheorie
  • Scientific Management
  • Human-Relations-Ansatz
  • Situativer Ansatz
  • Sozio-technischer Ansatz
  • Systemtheorie

Neuere Theorien

  • Mülleimer-Modell
  • Selbstorganisation
  • Politische Ökonomie der Organisation
  • Strukturationstheorie
  • Soziologischer Neoinstitutionalismus

Ökonomische Ansätze

  • Transaktionskostentheorie
  • Prinzipal-Agent-Theorie
  • Property-Rights-Ansatz
  • Neue Institutionenökonomik
  • Evolutionstheoretischer Ansatz
Zusammenhang der Organisationsbegriffe

In der Betriebswirtschaftslehre werden die drei Begriffsausprägungen wie folgt erfasst:

  • instrumentelle Sicht
Hauptartikel: Betriebswirtschaftliche Organisationslehre

Die instrumentelle Sichtweise war jahrzehntelang das vorherrschende Verständnis des Organisationsbegriffes.[8] Mit dem Ziel der auf Spezialisierung beruhenden Strukturierung und Koordination von Personen, Sachmitteln und Informationen zum Zwecke der Erreichung der Unternehmensziele.

Es gibt zwei klassische Ausprägungen. Zum einen die funktionale Konzeption nach Erich Gutenberg und zum anderen die konfigurative Konzeption nach Erich Kosiol.

In diesem Zusammenhang kommen auch Elemente wie Formale Organisation und Informale Organisation ins Spiel.

  • institutionelle Sicht
Hauptartikel: Organisation (Wirtschaft)

Organisationen sind soziale, zeitlich relativ stabile Systeme, die aus Individuen bestehen, welche gemeinsame Ziele verfolgen.

Oft werden Organisationen nach generellen Zielsystemen wie folgt klassifiziert:

  • Organisationen, deren Ziel darin besteht, Leistungen in Form von Sach- und Dienstleistungen zu erbringen (Produktionsbetriebe und Dienstleistungsunternehmen) oder bestimmte Außenwirkungen zu erzielen (zum Beispiel Verwaltungsbehörden, Polizei, Parteien, Interessenverbände, Gewerkschaften, etc.);
  • Organisationen, deren Zielerreichung auf die Veränderung von Personen gerichtet ist (zum Beispiel Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Beratungsstellen, Gefängnisse etc.). Dieser Zieltyp wird meist Non-Profit-Organisation genannt.
Hauptartikel: Organizational Behaviour

Das interdisziplinäre Fachgebiet Organizational Behaviour analysiert Möglichkeiten und Grenzen des gezielten Umgangs der Gestaltung von sozialen Regeln, Prozessen, Funktionen und Strukturen zur Beeinflussung des menschlichen Verhaltens in Organisationen. Hierbei werden unterschiedliche Kontexte (z. B. Erwartungen, Verhalten oder Sinn) auf ihre verhaltensteuernden Wirkungen hin betrachtet.

Marktfähige Organisationen demnach im Wesentlichen aus der Kommunikation von und über Entscheidungen, wobei jede Einzelentscheidung an vorherige Entscheidungen anknüpft und selbst eine Voraussetzung für Folgeentscheidungen ist. Im Blick auf die wirksamen wechselseitigen Verweisungen der Entscheidungen auf andere Entscheidungen in den Schnittstellen entlang der arbeitsteiligen Wertschöpfungsprozesse ergibt sich ein rekursiver Entscheidungsverbund, dessen Selbstreflexion anhand interner entscheidungsorientierter Kommunikationsprozesse erfolgt.

Hauptartikel: Organisationssoziologie

Die Soziologie betrachtet die Organisation als einen genuinen Gegenstand ihres Faches. Talcott Parsons sah in der Organisation „den wichtigsten Mechanismus für eine hochdifferenzierte Gesellschaft, um das System 'in Gang zu halten' und Ziele zu verwirklichen, die die Möglichkeiten des einzelnen übersteigen“.[9] Obwohl Max Weber als einer der ersten Soziologen die bürokratische Organisation ins Zentrum seiner Soziologie gestellt hat, kam erst über den Umweg der amerikanischen Soziologie, die Weber als ersten Organisationssoziologen entdeckt hatte, nach dem Zweiten Weltkrieg die Organisationssoziologie nach Deutschland, exemplarisch dafür sind die Arbeiten von Renate Mayntz,[10] die in den USA studiert hatte.

Eine eigene politologische Organisationslehre ist – trotz der Erforschung von zum Beispiel Parteien – noch nicht durchgesetzt. Doch eröffnen sich mit dem 21. Jahrhundert durch die wachsende Bedeutung der NGO (nichtstaatlichen Organisationen) neue Forschungsfelder. Sie reichen – beispielsweise – vom Roten Kreuz bis zu al-Qaida.

  • Lernende Organisation
  • Organ (Recht)
  • Organisator (Beruf)
  • ISBN 3-409-12681-3.
  • ISBN 3-7910-9207-3.
  • ISBN 3-531-14336-0.
  • ISBN 3-17-019281-7.
  • ISBN 3-428-08341-5.
  • Niklas Luhmann: Organisation und Entscheidung, Wiesbaden: VS Verlag, 2. Aufl. 2006, ISBN 3-531-33451-4.
  • Elton Mayo: The social problems of an industrial civilisation, [1933], dt. Probleme industrieller Arbeitsbedingungen, Verlag der Frankfurter Hefte, Frankfurt am Main 1949.
  • Dietrich von der Oelsnitz: Die innovative Organisation, 2., erw. Aufl., Kohlhammer, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-17-020502-4.
  • Manfred Schulte-Zurhausen: Organisation. 4., überarb. und erw. Aufl., Vahlen, München 2005, ISBN 3-8006-3205-5.
  • ISBN 3-531-33752-1.
  • ISBN 3-16-538521-1.
  1. Organisation – Definition im Gabler Wirtschaftslexikon
  2. ISBN 3-540-74704-4, S. 48.
  3. ISBN 3-411-20907-0
  4. Karl E. Weick: Der Prozess des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 11.
  5. Karl E. Weick: Der Prozess des Organisierens. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, S. 11.
  6. ISBN 978-0-631-22319-1, S. 5; im Original lautet das Zitat: Thus, I view organizations as collections of people trying to make sense of what is happening around them.
  7. Walther Müller-Jentsch: Organisationssoziologie. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 19.
  8. ISBN 3-8349-0703-0, S. 3.
  9. Talcott Parsons: Structure and Process in Modern Society, Glencoe 1960, zit. nach Walther Müller-Jentsch Organisationssoziologie. Eine Einführung. Campus, Frankfurt am Main 2003, S. 17.
  10. Renate Mayntz: Soziologie der Organisation, Rowohlt, Reinbek 1965; dies. (Hrsg.): Bürokratische Organisation, 2. Aufl., Kiepenheuer & Witsch, Köln 1971.


Unsere Statistiken erreichen Sie hier

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel wikipedia.de aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Integriertes Managementsystem

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Das Integrierte Managementsystem (IMS) fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt- und Arbeitsschutz, Sicherheit) in einer einheitlichen Struktur zusammen, die der Corporate Governance (d. h. der Leitung und Überwachung von Organisationen) dienen. Durch Nutzung von Synergien und die Bündelung von Ressourcen ist – im Vergleich zu einzelnen, isolierten Managementsystemen – ein schlankeres, effizienteres Management möglich. Möglich, aber wenig verbreitet, ist die Neueinführung eines „auf dem Reißbrett“ geplanten IMS als Ersatz für alle bestehenden Einzelsysteme. Die theoretischen Vorteile dieses von alten Strukturen unabhängigen Ansatzes (wie höhere Effizienz und radikale Auflösung von unnötigen Verwaltungs- und Entscheidungsstrukturen) sind in der Praxis meist nicht realisierbar. Man geht deshalb meist von einem bestehenden Managementsystem aus (häufig das Qualitätsmanagement) und integriert die anderen Systeme.

Inhaltsverzeichnis

Beim prozessorientierten Ansatz werden die Prozesse unabhängig von den Managementsystemen definiert und durch die verschiedenen Systeme nur unterschiedlich betrachtet.

Beispielsweise enthält ein Fertigungsprozess nicht nur Schnittstellen zur

  • Produkt- und Prozessqualität (Qualitätsmanagement z. B. nach ISO 9000), sondern auch zum
  • Umweltschutz (Umweltmanagement z. B. international nach ISO 14000 oder der europäischen EMAS-Verordnung) und zur
  • Arbeitssicherheit (Arbeitsschutzmanagement z. B. nach dem Standard OHSAS 18001 der Occupational Safety and Health Administration oder dem bayerischen OHRIS).

Darüber hinaus können weitere Konzepte integriert werden, z. B.

  • internes Kontrollsystem zur Sicherstellung der Qualität der veröffentlichten Quartals- und Jahresabschlüsse, z. B. nach dem Sarbanes-Oxley-Act (Section 404), der für amerikanische und deutsche Unternehmen gilt, deren Wertpapiere in den Vereinigten Staaten zum Handel zugelassen sind,
  • der allgemeinen Compliance (d. h. Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien),
  • Risikomanagement (wie im deutschen KontraG gefordert)
  • Datenschutz (siehe Bundesdatenschutzgesetz)
  • Facility-Management und Instandhaltung
  • Gebäudeschutz mit Bereichen wie Schließanlagen, Bewachung, Brandschutz usw.
  • aber auch Data-Mining, Wissens- und Ideenmanagement.

Häufig werden in einem IMS auch Bewertungssystematiken (meist im operativen Controlling) eingeführt, um sich konzernintern oder unternehmensübergreifend in sogenannten Benchmarks zu vergleichen.

Die genannten Aspekte wie beispielsweise Produkt- und Prozessqualität, Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Compliance und Funktionieren des internen Kontrollsystems können auch Teil des Instruments "Balanced Scorecard" sein, die über die unterschiedlichen Hierarchieebenen, Funktionsbereiche und Tochterunternehmen hinweg die Erreichung der unterschiedlichen Ziele plant und vereinbart, an die Tantiemen oder Boni geknüpft ist und im Nachhinein auf ihre Zielerreichung hin beurteilt werden kann.

In vielen Unternehmen wurden, vor allem auf Veranlassung ihrer Geschäftskunden hin, zunächst ab Ende der 1980er Jahre normierte Qualitätsmanagementsysteme und etwas später (ab 1995) normierte Umweltmanagementsysteme aufgebaut.

Ab etwa 1990 wurden sie in manchen Branchen zur Voraussetzung für die Auftragsvergabe: Qualitätsmanagementsysteme vor allem in der Autobranche, und kombinierte Systeme zu Arbeitssicherheit und Umweltschutz in der Petrochemie. Hintergrund war auch die in dieser Zeit in Deutschland festgeschriebene Beweislastumkehr bei der Produkthaftung.

Denn nun waren die Hersteller im Streitfall verpflichtet, die Fehlerfreiheit ihrer Produkte zu beweisen, statt dass wie bisher die Kunden dem Hersteller Fehlerhaftigkeit nachweisen mussten. Diese Forderung lässt sich bei komplexen und sicherheitsrelevanten Produkten nur durch einen lückenlosen Nachweis des gesamten Herstellungsprozess erreichen, bis hinunter in die Produktion selbst des kleinsten Zulieferteils.

Mit Umsetzung der EU-Richtlinie 96/82/EG des Rates vom 9. Dezember 1996 zur Beherrschung der Gefahren bei schweren Unfällen mit gefährlichen Stoffen (Seveso-II-Richtlinie) in nationales Recht (in Deutschland durch die 12. BImSchV (Störfallverordnung) vom 26. April 2000) wurde schließlich für die betroffenen Unternehmen ein Risiko- bzw. Sicherheitsmanagementsystem verbindlich vorgeschrieben.

Die Managementsysteme wurden entwicklungsbedingt in vielen Unternehmen zunächst getrennt voneinander aufgebaut. Durch Überschneidungen, unklare Schnittstellen oder evtl. auch konträre Regelungen ist ein (wirtschaftlicher) Nutzen verschiedener Managementsysteme nicht immer gewährleistet. Insbesondere im Hinblick auf die sowohl von der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 als auch von der Umweltmanagementnorm ISO 14001 geforderte kontinuierliche Verbesserung der Prozesse kann langfristig nur durch die Zusammenlegung (Integration) der einzelnen Managementsysteme eines Unternehmens in ein einziges System erreicht werden.

Seit Anfang der 1990er Jahre werden in vielen Organisationen (Unternehmen, Behörden, Dienstleister etc.) die einzelnen (isolierten) Managementsysteme in sog. Integrierte Managementsysteme (IMS) umgewandelt bzw. die IMS neu aufgebaut. Der Umfang eines IMS hängt von den Erfordernissen der jeweiligen Organisation ab. Es besteht aus allgemeinen und fachspezifischen Modulen, kann aber neben den klassischen Managementsystemen für Qualität und Umwelt noch weitere Bereiche enthalten, z. B.

  • Arbeitsschutzmanagement
  • Risikomanagement
  • Sicherheitsmanagement
  • Fremdfirmenmanagement.

Es gibt aktuell (Stand: März 2005) keine Norm, die eine Organisation beim Aufbau eines IMS unterstützt. Ein erster Schritt seitens der ISO in diese Richtung kann in der überarbeiteten Umweltmanagementnorm ISO 14001:2004 gesehen werden. Ein Ziel der Überarbeitung war die Steigerung der Kompatibilität der ISO 14001 mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001. Allerdings wird in der ISO 14001:2004 die gleiche Eingrenzung der Norm auf das jeweilige Managementsystem (Kapitel: Einleitung) gemacht wie in der ISO 9001:2000 (Kapitel 0.4): „Diese internationale Norm enthält keine Anforderungen, die für andere Managementsysteme spezifisch sind, wie beispielsweise jene für Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz- und Sicherheits-, Finanz- oder Risikomanagement, obwohl deren Elemente mit denen eines anderen Managementsystems in Einklang gebracht oder mit diesen zusammengeführt werden können.“

Im Juni 2004 hat der Verein Deutscher Ingenieure, VDI, den Entwurf der Richtlinie VDI 4060 Blatt 1 als eine „Handlungsanleitung zum Aufbau von IMS für Unternehmen aller Branchen und Größen“ herausgegeben. Im Entwurf unter Punkt 1 (Zielsetzung der Richtlinie) heißt es: „Es wird Freiraum für zukünftige Aspekte (z. B. Hygiene- oder Risikomanagement) gelassen, die noch nicht aktuell oder bekannt sind, die aber jederzeit nach derselben Vorgehensweise eingefügt werden können. Das Prinzip der „kontinuierlichen Verbesserung“ sowie die Risikobetrachtung werden durchgehend angewendet. Das heißt, durch eine umgesetzte Maßnahme gibt es Verbesserungen in mehreren Bereichen (z. B. Qualität, Umwelt, Sicherheit) gleichzeitig.“

Der gleichzeitige Nutzen einer Verbesserung für mehrere Bereiche (Synergie-Effekt) ist einer der wesentlichen Gründe für den Aufbau von IMS in Organisationen. Da sich (normierte) Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme in ihrer Struktur ähnlich sind (Handbuch, Vorgabedokumente, etc.), ist die Integration eines der beiden Managementsysteme in das vorhandene Managementsystem mit wenig Mehraufwand möglich. Die vorhandenen Dokumente werden um die fehlenden Aspekte ergänzt, mögliche Schnittstellen zwischen den Systemen definiert und optimiert. Die von den jeweiligen ISO-Normen geforderten regelmäßigen Selbstüberprüfungen (Audits, Managementreview, etc.) können alle Aspekte des IMS ohne größeren Mehraufwand abdecken.

Die Integration verschiedener Managementsysteme zu einem Integrierten Managementsystem ist eine kontinuierliche Entwicklung. Neben dem IMS als solchem gibt es weitere integrierende, auf dem Qualitätsaspekt basierende Konzepte, von denen drei hier kurz beschrieben werden.

Das Total-Quality-Management, TQM, ist eine im Wesentlichen in Japan entwickelte prozessorientierte Qualitätsphilosophie, die auf der Überzeugung basiert, dass Qualität einfach eine Frage der Ausrichtung an den Erfordernissen der Kunden ist. Durch Messung dieser Erfordernisse können Abweichungen davon mittels Prozessverbesserung oder -umgestaltung vermieden werden.

Die European Foundation for Quality Management (EFQM) hat das europäische EFQM-Modell für Excellence entwickelt. Es dient der direkten Umsetzung des Total-Quality-Management und deckt alle Managementbereiche eines Unternehmens ab. Es hat zum Ziel, den Anwender zu exzellentem Management und exzellenten Geschäftsergebnissen zu führen.

siehe: St. Galler Management-Modell

Dieser Ansatz wurde von dem Schweizer Professor Seghezzi maßgeblich entwickelt. Er besteht aus drei Dimensionen, nämlich

  • dem Management (bestehend aus normativem, strategischem und operativem Management)
  • drei Säulen (Strukturen, Aktivitäten, Verhalten)
  • der im zeitlichen Ablauf stattfindenden Unternehmensentwicklung.

In diesem Konzept wird die Unternehmenspolitik über Missionen in Strategien umgesetzt.

  • Stefan Jahnes, Thomas Schüttenhelm: WEKA-Praxislösungen Integrierte Managementsysteme – Erfolgreiche Umsetzung betriebsspezifischer Anforderungen. WEKA, Augsburg 200x, Aktualisierungswerk (4 Aktualisierungen pro Jahr), ISBN 3-8111-6363-9
  • Stefanie Schwendt, Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. Konzepte, Werkzeuge, Erfahrungen. Physica-Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 3-7908-1442-3
  • Peter Hauser, ISBN 3-593-37436-6
  • Hans Dieter Seghezzi, Fritz Fahrni, Frank Herrmann: Integriertes Qualitätsmanagement: Der St. Galler Ansatz. Carl Hanser, München 2007, ISBN 978-3-446-40622-3
  • Knut Bleicher: Das Konzept Integriertes Management. Campus, Frankfurt 2004, ISBN 3-593-37634-2
  • Alexander Pischon: Integrierte Managementsysteme für Qualität, Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Springer, Berlin 1999, ISBN 3-540-65407-0
  • Andreas Betschart: Integriertes Managementsystem für ein KMU: Entwurf eines integrierten Managementsystems für ein Schweizer KMU der Chemiebranche. VDM, Saarbrücken 2011, ISBN 3-639-37803-2 (Gewinner Seghezzi-Preis 2011)
  • Hans-Jürgen Klüppel, Hans-Jürgen Müller, Rainer Rauberger, Rüdiger Wagner: Blütenrein managen: Umweltschutz, Qualität und Sicherheit durch integrierte Managementsysteme. In: Qualität und Zuverlässigkeit 45(8), 2000, ISSN 0720-1214, S. 978–981
  • Dirk Funck: Viel versprechendes Stiefkind. Umsetzungsstand, Ziele und Probleme integrierter Managementsysteme im Spiegel von vier Studien. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(6), 2001, ISSN 0720-1214, S. 758–762
  • H.W. Adams: Ohne Normen bitte! – Prozessorientierte integrierte Managementsysteme brauchen keine Normierung. In: Qualität und Zuverlässigkeit 46(7), 2001, ISSN 0720-1214, S. 860–861
  • Dirk Funck: Integrierte Managementsysteme. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium 30(8), 2001, ISSN 0340-1650, S. 443–446
  • MQ – Management und Qualität / Das Magazin für integriertes Management, Ausgabe Deutschland, ISSN 1862-2623


Unsere Statistiken erreichen Sie hier

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel wikipedia.de aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Greifswald

aus www.ifq.de, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
54.09583333333313.3811111111115Koordinaten: 54° 6′ N, 13° 23′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Höhe: 5 m ü. NN
Fläche: 50,5 km²
Einwohner:

54.610 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1081 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 17487, 17489, 17491, 17493
Vorwahl: 03834
Kfz-Kennzeichen: HGW
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 039
Stadtgliederung: 8 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
17489 Greifswald
Webpräsenz: www.greifswald.de
Oberbürgermeister: Arthur König (CDU)
Lage von Greifswald im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Über dieses Bild
„Wiesen bei Greifswald“ Caspar David Friedrich, 1820

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald (niederdeutsch: Griepswoold; nach ihrem Wappentier, dem pommerschen Greifen, auch Gryps genannt) ist eine Stadt in Vorpommern im Nordosten Deutschlands. Zusammen mit Stralsund bildet die Stadt eines der vier Oberzentren des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Greifswald ist Kreisstadt des Landkreises Vorpommern-Greifswald.

Die Stadt hat etwa 54.000 Einwohner. An der Universität Greifswald studieren gut 12.000 Studenten und sind etwa 5.000 Universitätsangehörige beschäftigt.

Inhaltsverzeichnis

Der Greifswalder Bodden und Deutschlands größte Inseln: Rügen und Usedom

Die Stadt Greifswald liegt zwischen den Inseln Rügen und Usedom an der Mündung des Flusses Ryck in die Dänische Wiek, eine Bucht des Greifswalder Boddens. Die Stadt befindet sich in etwa gleichem Abstand zu den größten Metropolen in Deutschland: Berlin (175 Kilometer südlich) und Hamburg (230 Kilometer westlich).

Das Gebiet um Greifswald ist flach; das Gelände erreicht kaum 20 m ü. NN. Die höchsten Erhebungen befinden sich im Süden des Stadtgebietes; höchste Erhebung ist der im Naturschutzgebiet Eldena gelegene Ebertberg mit einer Höhe von 29,5 m ü. NN, gefolgt von Studentenberg (27,2 m ü. NN), Martensberg (24,7 m ü. NN) und Helmshäger Berg (24,3 m ü. NN). Die höchsten Erhebungen nördlich des Ryck sind – neben den 10 bis 11 Meter hohen Hügeln der ehemaligen Mülldeponie – der Dornberg (4,4 m ü. NN) und der Silberberg (4,3 m ü. NN). Innerhalb des bebauten Stadtgebietes sind der Gorzberg (9,4 m ü. NN) und der Epistelberg (8,4 m ü. NN) die höchsten Erhebungen.

Zu Greifswald gehören auch die außerhalb des geschlossenen Stadtgebietes gelegenen vorgelagerten Inseln Koos und Riems sowie als kommunale Exklave ein Teil des Riems gegenüberliegenden Festlandes.

Die Stadtteile Greifswalds
Der Marktplatz mit dem gotischen Rathaus ist das historische Zentrum der Innenstadt. Rechts daneben die jahrhundertealte Ratsapotheke.

Kommunalrechtlich gibt es nach § 21 der Hauptsatzung vom 28. März 2011 acht Ortsteile,[2] in denen zum Teil mehrere der historisch gewachsenen Ortsteile zusammengefasst werden. In diesen kommunalrechtlichen Ortsteilen werden je eine Ortsteilvertretung mit je neun Mitgliedern gewählt.

Stadtteil
(kommunalrechtlich)
Stadtteil
(historisch)
Fläche
(ha)
Einwohner
1992
Einwohner
2002
Einwohner
2011
Gemarkung "Greifswald"
„Innenstadt" Innenstadt 87,0 4.786 3.756 4.619
Steinbeckervorstadt 349,6 185 211 385
Fleischervorstadt 52,7 3.565 3.083 4.317
Nördliche Mühlenvorstadt 173,8 4.400 4.149 4.389
Südliche Mühlenvorstadt,
Obstbausiedlung
108,1 5.449 4.608 5.436
Fettenvorstadt,
Stadtrandsiedlung
657,3 2.265 3.209 4.006
Industriegebiet 634,7 785 696 817
Südstadt (s. u.)
Gemarkungen "Groß Schönwalde" und "Koitenhagen" (eingemeindet 1974)
„Schönwalde II" Groß Schönwalde
(inkl. Koitenhagen)
580,8 310 1.055 1.070
Schönwalde II 88,0 13.525 9.065 8.583
„Schönwalde I
und Südstadt"
Schönwalde I
und Südstadt
132,1 15.236 11.396 10.740
Gemarkungen "Eldena", "Ladebow" und "Wieck" (1939), "Friedrichshagen" (1974), "Riems" (1957)
„Eldena" Eldena 675,5 1.319 2.163 2.242
„Ostseeviertel" Ostseeviertel 219,7 10.657 7.258 6.075
„Wieck/Ladebow" Ladebow 544,4 578 525 681
Wieck 44,2 378 458 418
„Friedrichshagen" Friedrichshagen 436,5 142 207 202
„Riems" Riems/Insel Koos 233,6 1.020 665 545

Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Mesekenhagen, Neuenkirchen, Loissin, Kemnitz, Diedrichshagen, Weitenhagen, Hinrichshagen, Levenhagen und Wackerow (alle Gemeinden im Landkreis Vorpommern-Greifswald).

Klimadiagramm von Greifswald

[3]


Greifswald 1552; Zeichnung von Johann Gottlieb Giese
Greifswald 1652, Kupferstich von Matthäus Merian

Der ursprüngliche Name der Siedlung, die sich dann zur eigenständigen Stadt Greifswald entwickelte, ist nicht überliefert.[4] Eine Bestätigungsurkunde Wartislaw III. von 1248, in der dem Kloster Eldena das oppidum Gripheswald cum omnibus pertinentiis suis bestätigt wurde,[4] ist die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Namens. In der Lehensurkunde Wartislaw III. vom Juni 1249 findet sich der ausdrückliche Hinweis, dass das oppidum Gripheswald in deutscher Sprache Gripeswald genannt wird, was vermuten lässt, dass die Siedlung ursprünglich einen anderen slawischen, dänischen oder deutschen Namen besaß.[4] Für die Theorie, dass der ursprüngliche Name ein dänischer war, der sich an Gripscogh, den Namen eines Waldes bei Esrom in Dänemark, dem Mutterkloster des Klosters Eldena, anlehnt, gibt es keine Belege.[5] Aus den Folgejahren und -jahrhunderten sind auch die schriftlichen Bezeichnungen Gripeswald (1249), Grifeswolde (1250), Gripesuuolde (1280), Gripesuualde (1280), Gripswalt (1285), Gripeswald (1383), Gripeswolde (1383), Gripswald (1491), Gripswolde (1577), Greipßwalde (1601), Gripheswalde (1602), Gripheswaldt (1602), Greypffswald (1604) und bereits Greifswald (1621) überliefert.[6]

Das mittelniederdeutsche grip steht dabei für den Greif und ist wahrscheinlich als Bezug auf das Wappentier der pommerschen Herzöge zu verstehen,[7] welche später auch als Greifen bezeichnet wurden; das wolt/wold steht für Wald. Greif und Wald finden sich auch im Wappen Greifswalds wieder.

Historischer Stadtkern Greifswalds von Norden aus gesehen. Colorierte Reprographie eines Kupferstichs aus dem 17. Jahrhundert
Belagerung Greifswalds 1659 durch die Brandenburger
Grundbesitz der Uni Greifswald 1634

Greifswalds Gründung in Pommern geht auf das Kloster Eldena zurück, zu dessen Gut es anfangs gehörte.[8] Die Siedlung lag gegenüber den auf der anderen Ryckseite gelegenen Salzpfannen, die nachweislich seit spätestens 1193 bestanden; sie entstand wahrscheinlich im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts als Siedlung der Arbeiter der Greifswalder Saline.[8] Für die Siedlung, an der sich zwei alte Handelswege kreuzten, erhielt das Kloster 1241 sowohl vom rügenschen Fürst Wizlaw I. als auch vom Pommernherzog Wartislaw III. urkundlich das Marktrecht verliehen.[9] Im Juni 1249 konnte Wartislaw III. das Kloster dazu bringen, ihm die Marktsiedlung Greifswald zu Lehen zu geben,[10] und am 14. Mai 1250 verlieh er ihr das Lübische Stadtrecht,[8] wodurch Greifswald fortan auch gegenüber den pommernschen Herzögen sehr viel unabhängiger war.[11] 1254 ernannte Wartislaw die Ryckmündung zum Freihafen und versprach den Kaufleuten Ersatz für durch Seeräuber erlittene Verluste. Am 17. Mai 1264 erlaubte er der Stadt dann, sich selbst zu verteidigen und eine Schutzmauer zu errichten, woraufhin die Befestigungsanlagen entstanden. Neben der Altstadt entwickelte sich westlich die Neustadt mit dem heutigen Rubenow-Platzes als Marktplatz und der St.-Jacobi-Kirche als kirchlichem Mittelpunkt;[5] eine Verfügung Wartislaw III. von 1264, wonach es nur einen Markt, einen Vogt und ein Recht geben sollte verhinderte jedoch, dass die Neustadt gegenüber der Altstadt Eigenständigkeit entwickelte.[4] 1278 wurde Greifswald erstmals in einer Urkunde als Mitglied der Hanse genannt. Die Stadt gehörte zum einflussreichen »Wendischen Quartier«. Bereits 1361 fand einer der ersten Hansetage in Greifswald statt. Allerdings genügte der Greifswalder Hafen schon im 14. und dann im 15. Jahrhundert den Anforderungen des Schiffsverkehrs nicht mehr, da er – anders als die Häfen in Stralsund, Wismar oder Rostock – versandete. Hierdurch fiel Greifswald gegenüber den anderen Hansestädten immer weiter zurück.[12]

1296 befreite Herzog Bogislaw IV. Greifswald von der Heeresfolge und sicherte zu, keinen Hof der Stadt zu halten und zur Peene hin keine Befestigungsanlagen zu errichten. 1289 hatte er bereits eine jüdische Niederlassung in der Stadt gestattet, vermutlich um den Handel zu beleben. Das Privileg wurde jedoch nicht genutzt.

1412 geriet Greifswald mit dem Pommernherzog Wartislaw VIII. aneinander, als seine Bürger dessen Vasallen angriffen. Der Streit zog sich bis 1415 hin, ehe es durch die Vermittlung der Stände zu einer Aussöhnung kam. Die Stadt erhielt außerdem die Fischereirechte im Greifswalder Bodden. Als 1326 Herzog Wartislaw IV. starb und um seine noch unmündigen Kinder der Erste Rügische Erbfolgekrieg mit Mecklenburg um die Herrschaftsfrage entbrannte, schloss sich Greifswald mit seinen Nachbarstädten Stralsund, Anklam und Demmin zu einem Landfriedensbündnis zusammen, um den pommerschen Herzögen die Macht zu erhalten. Mit Hilfe des dänischen Königs konnten die Mecklenburger abgewiesen werden. Das gleiche Städtebündnis wurde erneut geschlossen, als es galt, sich am Ende des 14. Jahrhunderts vor Seeräubern und Raubrittern zu schützen. Als es um 1390 zwischen Pommern und dem Deutschen Orden zu Streitigkeiten kam, der auch die Beziehungen zu Polen beeinträchtigte, räumte Greifswald den polnischen Kaufleuten Verkehrsprivilegien ein, um den Handel mit ihnen aufrechtzuerhalten. Mit der Verleihung der „Goldenen Privilegien“ durch den Pommernherzog Wartislaw IX. im Jahre 1452 erhielt Greifswald weitreichende Handelsrechte, die der Stadt zu wirtschaftlicher Macht und Wohlstand verhalfen.

1456 folgte Herzog Wartislaw IX. der Initiative des Bürgermeisters Heinrich Rubenow und gründete die Universität als pommersche Landesuniversität. Die Universitätsgründung wirkte sich positiv bis in die Gegenwart aus.

„Schiffe im Hafen von Greifswald“, Caspar David Friedrich, vor 1810
Greifswald, Marktplatz von Südwesten um 1840
Die Hochwassermarke (2,64 m ü. NN) der Sturmflut von 1872 am Hafenamt in Greifswald-Wieck (rechts neben Tür).
Grundriss Greifswalds 1842
Greifswald Brinkstraße – Anklamer Straße 1910
Greifswalder Rathaus, 1950
Greifswalder Marktplatz 1951
Marktplatz 2007

Die Reformation hielt im Jahre 1531 in Greifswald Einzug. Auf Veranlassung der Bürger kam der Stralsunder lutherische Geistliche Johannes Knipstro in die Stadt und konnte dort ohne große Gegenwehr Luthers Lehre einführen. Eine neue evangelische gelehrte Stadtschule wurde 1561 im aufgegebenen Franziskanerkloster gegründet. Unter dem Rektor Lucas Tacke gewann sie um 1600 viele Schüler.

Mit dem Dreißigjährigen Krieg kamen Not und Elend in die Stadt. Noch am 19. Mai 1626 befahl Landesherr Bogislaw XIV. den Greifswaldern, dass die teilweise baufällig gewordenen Befestigungsanlagen so gut wie möglich zu verbessern seien,[13] doch schon am 10. November 1627 überließ der schwerkranke Herzog Pommern durch Kapitulation den kaiserlichen Truppen. Diese zogen unter Wallenstein am 20. November 1627 in Greifswald ein und errichteten ein Schreckensregime, bei dem die Bevölkerung aufs Schlimmste ausgeplündert wurde. Zur Abwehr der schwedischen Truppen ließ Wallenstein die Befestigungsanlagen verstärken und zog dazu die Bevölkerung zur Zwangsarbeit heran. Durch eine Pestepidemie wurden die Einwohner soweit dezimiert, dass zum Kriegsende nur noch die Hälfte der Häuser bewohnt war. Im Juni 1631 standen die Truppen König Gustav Adolf II. vor der Stadt und nahmen sie nach kurzem Kampf ein.

Der nachfolgende Zeitabschnitt, die so genannte Schwedenzeit, dauerte 184 Jahre. Die Schweden waren bis zum Wiener Kongress 1815 Herren über Vorpommern und damit auch für die Geschicke Greifswalds verantwortlich. Allerdings ließen sie die pommerschen Städte recht selbständig gewähren. Greifswald wurde insofern aufgewertet, als es Sitz der obersten Gerichts- und Kirchenbehörden für Schwedisch-Pommern wurde. Mit der Verlegung des Obertribunals im Jahr 1803 erhielt Greifswald zusätzlich zu dem bestehenden Appellationsgericht auch ein Oberappellationsgericht und wurde damit Standort von drei Gerichtsinstanzen. Mehrfach versuchte Brandenburg, das verlorene Gebiet zurückzuerobern, und 1678 gelang es, Greifswald für ein Jahr lang zu besetzen. Bei den vorausgegangenen Gefechten wurde die Innenstadt samt Marienkirche schwer beschädigt. Im Gemäuer der Kirche stecken heute noch etliche Kanonenkugeln der Brandenburger. Die Kriege des 18. Jahrhunderts belasteten die Stadt stark. Während des Großen Nordischen Krieges mussten in den Jahren 1712 und 1713 die durchziehenden dänischen, sächsischen und russischen Truppen versorgt werden, und im Siebenjährigen Krieg explodierte 1758 ein in der Stadt von den Preußen angelegtes Pulvermagazin, wodurch große Teile der Stadt zerstört wurden. Zuvor hatten schon 1713 und 1736 Großbrände Teile der Innenstadt eingeäschert. In guter Erinnerung sind die Bemühungen der Schweden um die Greifswalder Universität geblieben. Nach deren Niedergang zum Ende des Dreißigjährigen Krieges kurbelten sie den Lehrbetrieb wieder an und ließen 1747 das heute noch bestehende Universitätshauptgebäude errichten.

Nach dem Staatsstreich des schwedischen Königs Gustav IV. Adolf und der staatsrechtlichen Ausgliederung Schwedisch-Pommerns aus dem Heiligen Römischen Reich wurde am 26. Juni 1806 die schwedische Verfassung eingeführt und am 4. Juli die Leibeigenschaft aufgehoben.[14] Der Greifswalder Landtag im August 1806 diente vor allem der Repräsentation der neuen Verhältnisse.

In den Napoleonischen Kriegen besetzten Truppen Frankreichs und seiner Verbündeten 1807 bis 1810 sowie 1812/13 die Stadt. Im Zuge des Friedens von Kiel im Januar 1814 sollte Greifswald mit Schwedisch-Pommern an Dänemark fallen, kam aber während des Wiener Kongresses durch Abtretung des damals preußischen Herzogtums Lauenburg an Dänemark zu Preußen. Die Übergabe an Preußen erfolgte am 23. Oktober 1815. Im Zuge der preußischen Verwaltungsreform wurde Greifswald 1818 Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises. Mit dem Anschluss an die Fernstraße Berlin–Stralsund 1836 und dem Anschluss an das Eisenbahnnetz 1863[15] wurden Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich in der vormaligen Ackerbürgerstadt eine – wenn auch bescheidene – Industrie entwickeln konnte. 1848 waren in Greifswald 53 Handelsschiffe beheimatet.[16] Neben mehreren Maschinenbaubetrieben und Gießereien war die 1863 errichtete Eisenbahn-Hauptwerkstatt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Sie zählte über viele Jahrzehnte zu den größten Arbeitgebern in der Stadt. Größte Bedeutung hatte aber nach wie vor die Universität. Bereits 1856 war mit dem Bau des Klinikviertels im Nordwesten der Stadt begonnen worden.

1871 – sehr spät im Vergleich zu anderen Städten – entstand eine unabhängige jüdische Gemeinde mit etwa 100 Mitgliedern, die von der Stralsunder Gemeinde abgetrennt wurde. Ein jüdischer Friedhof auf eigenem Grundstück bestand seit 1860 an der Straße nach Gützkow-Jarmen. Durch Wegzug schwand die Gemeinde, bis sie in der NS-Zeit bereits vor 1938 auf nur noch wenige Personen geschrumpft war.[17] Eine Gedenktafel am Ort des ehemaligen Betsaals im Marktostquartier erinnert heute an die Gemeinde. Am 13. November 1872 führte ein Sturmhochwasser mit 2,64 m ü. NN zum höchsten Hochwasserstand seit dem Aufzeichnungsbeginn.

Zur Jahrhundertwende entstanden großzügig bebaute neue Straßen, in denen sich die zunehmende wohlhabende Bürgerschaft niederließ. 1912 erhielt Greifswald den Status einer kreisfreien Stadt. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges waren 1.500 Studenten an der Universität immatrikuliert. 1915 wurde ein Theaterneubau eröffnet. Eine Landschenkung der Stadt an die Universität im Jahre 1925 ermöglichte der Universität ein Wachstum über die Grenzen der Altstadt hinaus. 1929 wurde auf dem neuen Universitätsgelände im Osten der Stadt eine moderne Hautklinik eröffnet.[18] 1934 wurde dort mit der Anlage des Arboretums begonnen; 1935 folgte die Eröffnung der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen.

1926 wurde die Eisenbahnwerkstatt - seit Gründung der DR (Deutsche Reichsbahn) im Jahr 1920 als RAW (Reichsbahn-Ausbesserungswerk) bezeichnet - nach Arbeitskämpfen geschlossen.[19] Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre machte sich durch große Arbeitslosigkeit bemerkbar. Anlässlich der 1939 durchgeführten Gebietsreform wurden die Orte Wieck und Eldena eingemeindet. Damit stieg die Einwohnerzahl auf über 37.000. Von 1940 bis 1945 bestand an der heutigen Franz-Mehring-Straße das große Kriegsgefangenenlager Stammlager IIC, in dem viele Kriegsgefangene aus zahlreichen von Deutschland besetzten Ländern interniert und in Nebenlagern zu Zwangsarbeit eingesetzt wurden. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt, die eine große Garnison der Wehrmacht beherbergte, ohne Zerstörungen. Am 30. April 1945 wurde sie auf Veranlassung des Stadtkommandanten Rudolf Petershagen kampflos der Roten Armee übergeben. Beteiligt an den entsprechenden Verhandlungen waren der damalige Rektor der Universität Carl Engel, der stellvertretende Stadtkommandant Max Otto Wurmbach sowie Gerhardt Katsch als Leiter der Universitätskliniken und dienstältester Sanitätsoffizier in der Stadt.

In den unmittelbaren Nachkriegsjahren wurden Funktionen für den bei Deutschland verbliebenen Teil Pommerns von Stettin nach Greifswald verlegt, u. a. die Leitung der pommerschen Landeskirche, das Landesarchiv und die Reichsbahndirektion. 1945 eröffneten die russischen Besatzer das Eisenbahnwerk wieder. Aus dem RAW und einigen anderen Betrieben wurde später das KAW (Kraftwagen-Ausbesserungswerk) gebildet; daneben gab es ein Kraftwagenbetriebswerk (KBW).

Greifswald war neben Gotha und Bernau eine jener Teststädte, in denen die DDR die historische Bausubstanz möglichst vollständig durch die vermeintlich fortschrittlichen Plattenbauten ersetzen wollte. Eine gemütliche Altstadt war bei den DDR-Stadtplanern verpönt.

Zwar rückte die SED von ihrem ursprünglichen Vorhaben ab, die Greifswalder Altstadt vollständig abzureißen und das mittelalterliche Straßennetz durch breite Boulevards zu ersetzen. Dennoch verschwand bis zur Wende etwa die Hälfte aller historischen Gebäude:

  • durch Abrisse, zum Beispiel des klassizistischen Steinbecker Tores (auch Brandenburger Tor genannt) von Carl August Peter Menzel im Jahr 1951,
  • durch unterlassene Restaurierungen und Instandhaltungen (was dann früher oder später einen Abriss erzwang). Der Greifswalder Fotograf Robert Conrad fotografierte diesen Zerfall.[20]

Ende der 1960er Jahre begann die Umgestaltung eines innerstädtischen Teilgebietes zwischen Brüggstraße und Bachstraße, Altem Hafen und Markt im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bauakademie der DDR in 'angepasster Plattenbauweise'. Dabei wurden einige denkmalgeschützte Objekte restauriert, darunter die Stadtbibliothek, das Kapitänshaus, das heutige Bestattungsinstitut und die Gebäude an der Nordseite des Marktes. Nach Abschluss dieser Sanierung Ende der 1970er Jahre wurden weitere Teile der nördlichen Altstadt nach diesem Muster umgestaltet.

Von etwa 1965 bis 1988 wurden die großen Plattenbau-Wohngebiete Schönwalde I/Südstadt (1496 Wohnungen-WE), Schönwalde II (5.250 WE), Altes Ostseeviertel (731 WE), Ostseeviertel/Parkseite (2202 WE) und Ostseeviertel/Ryckseite (804 WE) im Süden und Osten von Greifswald errichtet.

Die seit 1991 erfolgten Sanierungen des historischen Stadtkerns im Rahmen der Städtebauförderung haben mittlerweile die noch erhaltenen Teile der Altstadt wieder sehenswert gemacht. Insbesondere der Marktplatz mit seinem freistehenden Rathaus gilt als einer der schönsten in Norddeutschland. Seit 1993 erfolgte zunächst die Umgestaltung und Aufwertung und ab 2000 auch der Rückbau in den Plattenbausiedlungen (Stadtumbau).

Greifswald ist Sitz des Landesverfassungs-, des Oberverwaltungs- und des Finanzgerichts Mecklenburg-Vorpommern. Ferner haben auch das für den gesamten östlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns zuständige Verwaltungsgericht und das für den Greifswalder Umkreis zuständige Amtsgericht ihren Sitz in Greifswald.

Im Zuge der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 am 4. September 2011 verlor Greifswald seine Kreisfreiheit und wurde Teil des neu gebildeten Landkreises Vorpommern-Greifswald. Die Stadt versuchte deshalb den Status als kreisfreie Stadt besonderer Art zu erhalten. Zusammen mit einigen Nachbargemeinden, die aber allesamt selbstständig bleiben, wollte die Hansestadt einen eigenen Stadtkreis bilden.[21]

Das Greifswalder Rathaus ist Sitz des Oberbürgermeisters
  • Liste der Bürgermeister von Greifswald

Der per Direktwahl gewählte Oberbürgermeister der Hansestadt Greifswald ist seit dem Jahr 2001 Arthur König (CDU). König wurde zuletzt im April 2008 bereits im ersten Wahlgang mit 59,8 % der Stimmen für eine zweite 7-jährige Amtszeit gewählt.

In der Greifswalder Bürgerschaft stellt seit 1990 die CDU die stärkste Fraktion. In den ersten Legislaturperioden bestanden bis 1999 zeitweilig Kooperationen mit SPD, Bündnis 90/Die Grünen und weiteren kleineren Gruppierungen, die 2004 durch eine Kooperation mit FDP und Bürgerliste, sowie später zusätzlich SPD, abgelöst wurde. Seit der Kommunalwahl 2009 besteht keine Kooperation und es müssen wechselnde Mehrheiten geschaffen werden.

Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald: Sitzverteilung und Wähleranteil
CDU Die Linke

(früher PDS)

SPD GRÜNE BG FDP Sonstige Gesamt Wahlbe-
teiligung
Wahlperiode  %  %  %  %  %  %  %  %
2009–2014 13 30,9 10 22,3 6 13,3 5 10,8 4 10,1 4 8,6 1 2,9 43 39,8
2004–2009 16 36,9 9 21,3 8 18,8 3 6,4 2 6,2 2 5,5 2 4,2 42 38,5
1999–2004 21 46,9 11 23,7 8 17,4 3 6,4 2,3 43 44,4
1994–1999 19 40,0 13 28,0 7 15,4 3 7,1 1,3 1 1,8 43 63,0
1990–1994 22 36,3 13 21,2 11 18,7 6 10,4 2 3,3 6 8,9 60 62,4
1946–1950 12 28,8 20 49,2 8 20,2 40 87,8

BG = Bürgerliste Greifswald; Sonstige: 2009 Freie Wähler; 2004 ok 1, Einzelbew. 1; 1994 Einzelbew.
1990: GRÜNE = Neues Forum 7,9 % + GRÜNE 2,4%; FDP = B.F.D.; Sonstige: DSU 2, VS 1, DFD 1, DBD 1, UFV 1
1946: DIE LINKE/PDS = SED (KPD+SPD), FDP = LDP

Blasonierung:

„In Silber ein aufrechter roter Greif mit goldener Bewehrung, mit der linken Hinterpranke auf einem gespaltenen, zweiästigen und vierblättrigen Eichenbaumstumpf in natürlichen Farben stehend.“

Beschreibung:

Die Symbole des Wappens, der rote Greif Pommerns, sowie der Baum als Zeichen für den Wald, erscheinen bereits auf dem ältesten bekannten Stadtsiegel aus dem Jahr 1255. Lediglich einige spätere, kleinere Siegel zeigen nur den Greifen. Ältere Wappen zeigen den roten Greifen aufrecht mit dem linken Hinterbein auf dem Waldboden vor dem daraus wachsenden rechtsgeneigten blattlosen Baumstumpf mit Aststümpfen im Schildfuß stehend, das rechte auf dem Stumpfunterstamm ruhend und mit der linken Vorderkralle den Stumpf im oberen Teil haltend.

Flagge der Hansestadt Greifswald

Die Flagge der Hansestadt Greifswald ist längsgestreift von Rot, Weiß, Rot, Weiß, Rot, Weiß und Rot. Die roten und weißen Streifen an der Ober- und Unterkante nehmen je drei Achtzigstel, die beiden anderen roten Streifen je ein Achtel und der weiße Mittelstreifen nimmt drei Fünftel der Höhe des Flaggentuchs ein. In der Mitte des weißen Mittelstreifens liegen die Figuren des Stadtwappens: ein aufgerichteter, gold bewehrter roter Greif, mit der linken Hinterpranke auf einem gespaltenen, aber noch grünenden natürlichen Baumstumpf stehend, die zusammen drei Achtel der Höhe des Flaggentuchs einnehmen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 4:7.

Der Dom St. Nikolai (um 1263) ist zugleich die größte Kirche der Stadt, Gründungsort der Universität und Predigtkirche des Bischofs der PEK.

Seit 1947 ist Greifswald Sitz der Kirchenleitung und des Bischofs der Pommerschen Evangelischen Kirche (PEK). Die PEK hat hier neben den drei historischen Kirchen St. Jacobi, St. Marien und dem Dom St. Nikolai in der Innenstadt vier weitere Kirchen in den Stadtteilen Nördliche Mühlenvorstadt (Johanneskirche), Schönwalde II (Christuskirche), Stadtrandsiedlung und Wieck.[22] Auch die Theologische Fakultät der Universität Greifswald ist eine evangelische Fakultät; sie steht mit der PEK in Verbindung.

Die katholische Propsteigemeinde St. Joseph in der Innenstadt gehört zum Dekanat Vorpommern im Erzbistum Berlin.

In Greifswald sind zudem eine Reihe evangelischer Freikirchen wie die Adventistengemeinde[23], eine Brüdergemeinde[24], eine Pfingstgemeinde[25], eine Mennonitische Brüdergemeinde und eine Baptistengemeinde ansässig.[26] Weiterhin gibt es eine Gemeinde der altkonfessionellen Selbständigen Evangelisch-Lutherische Kirche. Eine neuapostolische Gemeinde gibt es seit 1916. Ihre ersten Greifswalder Mitglieder wurden 1910 aufgenommen. Da es damals noch keine Gemeinde in Greifswald gab, reisten diese zunächst nach Stralsund und nach Pasewalk.

Ein islamisches Kulturzentrum betreibt seit Mitte der 1990er Jahre eine Moschee in Räumlichkeiten der Universität im Stadtteil Schönwalde II. Die Moschee soll etwa 400 Muslime in Greifswald betreuen.[27] Dem Gründungsimam Abdulrahman Al-Makhadi wurden islamistische Positionen angelastet.[28] So soll er zur Radikalisierung eines Beteiligten der Anschläge vom 11. September 2001 beigetragen und die Verbindung zur Hamburger Terrorzelle hergestellt haben.[29] Über die heutige Ausrichtung der Moschee ist wenig bekannt; sie war jedoch 2009 Gastgeber für eine Veranstaltung des umstrittenen salafistischen Predigers Pierre Vogel.[30]

Eine jüdische Gemeinde gibt es in Greifswald nicht; die nächsten jüdischen Gemeinden befinden sich in Rostock und Schwerin[31] bzw. in Berlin.

Im Jahre 1989 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt Greifswald mit über 68.000 ihren historischen Höchststand. Danach ist die Einwohnerzahl wieder gesunken. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt durch Geburtenrückgang, Wegzug auf Grund hoher Arbeitslosigkeit und durch Umzug in umliegende Gemeinden bis 2005 etwa 15.000 Einwohner weniger. Die Anzahl der Studenten an der Universität nahm kontinuierlich zu, derzeit (2008) gibt es mehr als 12.000[32] Studenten in Greifswald. Nach einer Studie aus dem Jahr 2008 ist Greifswald die „jüngste“[33] Stadt Deutschlands, sie hat den höchsten Anteil von Haushalten mit Menschen unter 30 Jahren.[34]

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Einwohnerentwicklung 1600 bis heute
Jahr Einwohner
1618 6.100
1648 2.700
1767 4.611
1780 4.987
1800 5.740
1820 7.891
1831 8.967
3. Dezember 1852 ¹ 13.232
3. Dezember 1861 ¹ 15.100
3. Dezember 1864 ¹ 17.500
3. Dezember 1867 ¹ 17.400
1. Dezember 1871 ¹ 17.700
1. Dezember 1875 ¹ 18.022
1. Dezember 1880 ¹ 19.924
1. Dezember 1885 ¹ 20.345
Jahr Einwohner
1. Dezember 1890 ¹ 21.624
2. Dezember 1895 ¹ 22.800
1. Dezember 1900 ¹ 23.000
1. Dezember 1905 ¹ 23.750
1. Dezember 1910 ¹ 24.679
1. Dezember 1916 ¹ 23.122
5. Dezember 1917 ¹ 23.333
8. Oktober 1919 ¹ 34.374
16. Juni 1925 ¹ 26.383
16. Juni 1933 ¹ 29.488
17. Mai 1939 ¹ 37.104
1. Dezember 1945 ¹ 42.107
29. Oktober 1946 ¹ 43.590
31. August 1950 ¹ 44.468
31. Dezember 1955 45.827
Jahr Einwohner
31. Dezember 1960 46.728
31. Dezember 1964 ¹ 47.421
1. Januar 1971 ¹ 47.017
31. Dezember 1975 55.513
31. Dezember 1981 ¹ 61.388
31. Dezember 1985 65.275
31. Dezember 1988 68.597
31. Dezember 1990 66.251
31. Dezember 1995 60.772
31. Dezember 2000 54.236
31. Dezember 2001 53.533
31. Dezember 2002 52.994
31. Dezember 2003 52.869
31. Dezember 2004 52.669
31. Dezember 2005 53.281
Jahr Einwohner
31. Dezember 2006 53.434
31. Dezember 2007 53.845
31. Dezember 2008 54.131
31. Dezember 2009 53.845
31. Dezember 2010 54.610
31. Dezember 2011 54.582

¹ Volkszählungsergebnis

Die Stadt Greifswald unterhält mit der niedersächsischen Stadt Osnabrück eine Städtepartnerschaft seit 1988. Internationale Städtepartnerschaften bestehen mit folgenden Städten[35]:

Darüber hinaus bestehen „Städtefreundschaften“ mit folgenden Städten :

Lange Straße (Haupteinkaufsstraße)
Riemser Arzneimittel
Lubmin Hafen mit stillgelegtem KKW

Obwohl keine Großstadt, hat Greifswald einen weiträumigen Einzugsbereich in der ansonsten dünn besiedelten, bis an die polnische Grenze reichenden Region. Greifswald ist neben Stralsund die größte Stadt im Landesteil Vorpommern und bildet gemeinsam mit Stralsund eines der vier Oberzentren Mecklenburg-Vorpommerns.

Die nach Anzahl ihrer Beschäftigten größten Arbeitgeber der Stadt waren im Jahr 2008 [36]:

  • Ernst-Moritz-Arndt-Universität samt Universitätsmedizin Greifswald
  • Braun Gruppe
  • Riemser Arzneimittel
  • HanseYachts
  • Sparkasse Vorpommern
  • Medigreif (Gesundheitswesen)
  • ml&s (Elektroindustrie)
  • Stadtwerke Greifswald

Durch die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und diverse weitere Forschungseinrichtungen hat Greifswald als Forschungsstandort einen Ruf, der weit über die Landesgrenzen hinausgeht. Heute ist die Universität, zusammen mit ihren angegliederten Forschungseinrichtungen und dem Universitätsklinikum Greifswald, der größte Arbeitgeber der Stadt. Nicht zu vernachlässigen ist die für eine Stadt der Größe Greifswalds bedeutsame Kaufkraft von circa 12.000 Studenten. Im Jahre 1991 betrug deren Zahl lediglich 3.000. Da Greifswald in der Vergangenheit nie ein starker Industriestandort war, ist die Ansiedelung zusätzlicher Arbeitsplätze von der Verzahnung mit Wissenschaft und Forschung abhängig. Im Umfeld der Universität haben sich zahlreiche kleinere Forschungsunternehmen gebildet. Die Riemser Arzneimittel AG ist ein internationales Pharmaunternehmen mit Sitz auf der Insel Riems.

Im 20 Kilometer von Greifswald entfernten Lubmin befindet sich das Gelände des inzwischen stillgelegten und teilweise zurückgebauten Kernkraftwerk Greifswald, das etwa 10 % des Strombedarfes der DDR deckte und mehr als 10.000 überwiegend in Greifswald wohnende Menschen beschäftigte. Hier soll auch die Ostseepipeline Nord Stream enden (nähere Einzelheiten unter Energiestandort Lubmin).

Die Solon SE aus Berlin stellt in Greifswald Photovoltaikmodule für Solarstromerzeugung her.

Greifswald ist u.a. Sitz des Landesverfassungsgerichts Mecklenburg-Vorpommern

Die maritime Wirtschaft spielt für Greifswald eine wichtige Rolle. Die Werft Hanse Yachts ist der weltweit drittgrößte Serienhersteller von Segelyachten.[37]

Aus dem Greifswalder Standort des früheren Geschäftsbereiches Communications (vormals Nachrichtenelektronik Greifswald) der Siemens AG entstand im Rahmen einer Ausgliederung im Jahr 2002 mit der ml&s manufacturing, logistics and services GmbH und Co. KG ein mittelständischer Hersteller von Elektronik-Komponenten. Die am Standort verbliebenen Bereiche der Festnetzsparte der Siemens AG wurden im Jahr 2007 in das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks überführt, das in Greifswald weiterhin mit der Entwicklung von Netzzugangstechnologien vertreten ist. Im Bereich der Erbringung von Dienstleistungen im gesundheitlichen und sozialen Bereich ist seit 1990 die in Greifswald und anderen Städten vertretene Medigreif Unternehmensgruppe tätig.

Die Stadt ist Sitz der Sparkasse Vorpommern und einiger Landeseinrichtungen wie dem Landesverfassungsgericht Mecklenburg-Vorpommerns. Greifswald hat, anders als sonstige Städte dieser Größenordnung und obwohl nicht gesetzlich vorgesehen, eine Berufsfeuerwehr, die zudem eine der ältesten Berufsfeuerwehren Deutschlands ist.

Greifswald profitiert zudem im Tourismus davon, dass die nahe gelegenen Inseln Usedom und Rügen zu den beliebtesten Ferienregionen Deutschlands gehören. Zudem sind drei der 14 deutschen Nationalparks innerhalb einer Stunde von Greifswald aus erreichbar. In der Stadt selbst gibt es Hotels, Pensionen und Jugendherbergen und mit der Stadthalle Greifswald ein mittelgroßes Veranstaltungs- und Kongresszentrum.

Regionalstudio des NDR

Als private Tageszeitung ist die Ostsee-Zeitung mit einer Lokalredaktion in Greifswald ansässig[38], Montag bis Samstag erscheint eine lokale Ausgabe. Die amtlichen Bekanntmachungen der Stadt Greifswald werden im Greifswalder Stadtblatt bekanntgegeben. Neben der Printausgabe ist das Stadtblatt seit 2007 auch auf der offiziellen Internetseite der Stadt Greifswald abrufbar.[39]

Der Norddeutsche Rundfunk betreibt in Greifswald[40] eins von vier Regionalstudios im Land MV, welches u.a. Informationen und Produktionen aus dem Sendebereich Vorpommern liefert.

Zudem gibt es einige studentische Medien.

Wie viele Städte in den neuen Bundesländern hat Greifswald seit der Wiedervereinigung mit erhöhter Arbeitslosigkeit zu kämpfen, die sich jedoch in den letzten Jahren signifikant auf 10,8 % (November 2010[41]) reduziert hat. Der Bevölkerungsrückgang durch die Abwanderung von Arbeitskräften konnte durch den Zuzug von Studenten in den letzten zehn Jahren ausgeglichen werden, die Bevölkerungszahl stieg sogar leicht an.

Laut einer Erhebung des Schweizer Unternehmens „Prognos“[42] habe sich Greifswald im Zeitraum von 2004 bis 2007 unter allen deutschen Städten am positivsten entwickelt und sei damit 2007 die dynamischste Stadt Deutschlands gewesen. Berücksichtigt wurden Wachstum, Abbau der Arbeitslosigkeit, Innovationskraft und demografische Entwicklung. Damit läge die Hansestadt auf Platz 101 der Statistik und habe in drei Jahren 224 Plätze gutgemacht. Kritiker bemängeln jedoch die Aussagekraft der Prognos-Studie. So lebten zum Zeitpunkt des Erscheinens der Prognos-Studie laut einer Studie des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe e. V. (BIAJ) genau 2131 Kinder unter 15 Jahren in Greifswald von Hartz-IV-Leistungen. Das sind 40,4 % aller Kinder in Greifswald unter 15 Jahren. Greifswald belegt damit unter den 439 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland den achtletzten Platz.

Der Trinkwasserbedarf Greifswalds wird durch die Brunnenanlagen der Wasserwerke Groß Schönwalde und Hohenmühl bei Hinrichshagen (und früher zudem aus Levenhagen) gedeckt; für die ebenfalls zu Greifswald gehörende Insel Riems kommt das Trinkwasser aus Tremt.[43] Die Versorgung Greifswalds erfolgt zu 100 % durch die Wasserwerke Greifswald GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Greifswald GmbH. Sie fördert pro Jahr rund 3,4 Millionen m³ Trinkwasser.[44]

Noch Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Wasserbedarf hauptsächlich durch Wasser aus oberirdischen Gewässer gedeckt: In einem Plan von 1704 über die Wasserversorgung sind 51 öffentliche Brunnen eingezeichnet, die ihr Wasser zumeist mit Pumpen ungefiltert aus dem Ryck und aus dem Stadtgraben bezogen. Nur sechs Brunnen speisten sich allein aus Grundwasser.[45] Letztere hatten jedoch den Nachteil, dass bei hohem Wasserstand des Ryck auch ihr Wasser brackig schmeckte.[46] Von der Möglichkeit, sich mit gutem Wasser aus einer 4 Kilometer südöstlich Greifswalds gelegenen Quelle in Koitenhagen zu versorgen, konnten nur Begüterte Gebrauch machen.[46]

Das erste städtische Wasserwerk zur Versorgung Greifswalds entstand 1887/88 in Diedrichshagen. 1906 wurde eine weitere Wasserfassung im Koitenhäger Gelände fertiggestellt. Um 1914 entstand dann das Wasserwerk Groß-Schönwalde, dessen Gebäude heute unter Denkmalschutz steht. Anfangs nur zur Versorgung der Kasernen entstand in den 1930er Jahren das Wasserwerk Hohenmühl. Das Wasserwerk in Levenhagen schließlich wurde in den 1970er Jahren gebaut.[47]

Vorplatz und Leuchtfeuer am Nordufer der Hafeneinfahrt im Greifswalder Ortsteil Wieck, wo der Ryck in den Greifswalder Bodden fließt.

Wird die Nutzung des Fahrrads für Alltagswege als Beurteilungsmaßstab zugrunde gelegt, so ist Greifswald noch vor Münster die Fahrradhauptstadt Deutschlands, da 44 Prozent der Bevölkerung das Fahrrad für ihre Alltagswege benutzen.[48]

Greifswald hat einen Hauptbahnhof und einen Südbahnhof, welche beide an die Strecke Stralsund–Berlin angeschlossen sind. Daher gibt es Zugverbindungen in die Ballungsräume Hamburg (über Stralsund, Rostock und Schwerin) sowie Berlin. Seit Dezember 2008 gibt es unter der Woche eine tägliche IC-Verbindung über Hamburg und das Ruhrgebiet nach Stuttgart.[49] Eine direkte ICE-Verbindung nach München besteht seit dem 27. März 2011, die bayerische Landeshauptstadt kann demnach in 8,5 Stunden ohne Umstieg erreicht werden. Die Usedomer Bäderbahn (UBB) verbindet Greifswald mit den Seebädern auf der Insel Usedom. Seit 20. September 2008 fährt die Usedomer Bäderbahn grenzüberschreitend bis in die auf der Insel Usedom gelegene polnische Stadt Swinemünde (Świnoujście). Die Insel Rügen ist ebenfalls per Zug von Greifswald aus (über Stralsund) erreichbar. Bis 1999 existierte zudem eine Verbindung nach Lubmin, die bis zur Wende vor allem von Angestellten des Kernkraftwerks genutzt wurde. Diese Bahnstrecke wird heute noch bedarfsweise für den Güterverkehr benützt. Seit 1897 besaß der Ort auch einen Eisenbahnanschluss der Greifswald-Jarmen-Kleinbahn (GJK). Die Strecke wurde 1945 stillgelegt und die Gleisanlagen als Reparationsleistungen demontiert.

Südwestlich von Greifswald verläuft die A 20 mit der Anschlussstelle Greifswald, durch die Greifswald ebenfalls per Auto gut an Hamburg und Berlin angeschlossen ist. Durch die Stadt führen die Bundesstraßen 105 und 109. Von Greifswald aus kommt man mit dem Auto in etwa 25 Minuten zu der Insel Usedom und in einer halben Stunde zur Insel Rügen. Greifswald ist während der Sommersaison auch durch eine Fernbuslinie zu erreichen.

Greifswald liegt an der schiffbaren Mündung des Flusses Ryck in die Ostsee und besitzt einen Seehafen. Das zwischen den größten deutschen Inseln Rügen und Usedom gelegene Segelrevier im und um den Greifswalder Bodden ist eines der beliebtesten und schönsten Segelreviere Deutschlands, wodurch auch der Segelstandort Greifswald gestärkt wird. Somit gibt es neben dem Seehafen auch verschiedene Yachthäfen und Bootsanlegeplätze entlang des Rycks. In dem in der Innenstadt gelegenen Museumshafen Greifswald liegen etwa 40 Traditionsschiffe, neben einer Reihe von Segel- und Arbeitsschiffen auch ein heute als Restaurant genutzter ehemaliger Eisbrecher.

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald

Hauptartikel: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wurde 1456 gegründet und ist damit eine der ältesten Universitäten der Welt. Zu ihr gehören unter anderem das Universitätsklinikum Greifswald und die Universitätsbibliothek Greifswald. Um die traditionsreiche Universität Greifswald herum haben sich zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen gruppiert:

  • Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald
  • Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit), Insel Riems (zu Greifswald gehörig)
  • Max-Planck-Institut für Plasmaphysik mit dem im Bau befindlichen Kernfusions-Forschungsreaktor Wendelstein 7-X
  • Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie
  • Technologiezentrum Vorpommern
  • Biotechnikum Greifswald
  • Institut für Diabetes „Gerhardt Katsch“ e. V. (ehemals Zentralinstitut für Diabetes „Gerhardt Katsch“), Karlsburg (bei Greifswald)
  • Sternwarte Greifswald

In der Universität sowie den mit ihr kooperierenden Einrichtungen finden regelmäßig öffentliche Veranstaltungen statt, wie z.B. Vortragsreihen und Vorlesungen.

Im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern dauert die Grundschule vier Jahre. Anschließend folgt die schulartunabhängige Orientierungsstufe. Ab der 7. Klasse gibt es zum einen klassische Gymnasien und zum anderen die Schulformen „Regionale Schule“ und Förderschule.

Die Gymnasien der Stadt sind das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium (gegründet 1561 als schola senatoria, eine der ältesten deutschen Schulen), das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium sowie das Abendgymnasium „Wolfgang Koeppen“. Weiterhin besteht ein Fachgymnasium sowie Schulen in freier Trägerschaft, die gymnasiale Bildung anbieten: das Ostseegymnasium Greifswald, die Waldorfschule Greifswald und das Evangelische Schulzentrum Martinschule.

Über die Stadt verteilt gibt es verschiedene weitere kommunale Schulen, u.a. fünf Grundschulen, zwei Regionalschulen, eine Integrierte Gesamtschule, eine Förderschule und mehrere Berufsschulen[50].

Die Stadt Greifswald betreibt ebenfalls eine Volkshochschule, eine Musikschule sowie Kunstwerkstätten.

Greifswalder Theaterhaus des Theater Vorpommerns
Pommersches Landesmuseum

Gemessen an seiner Größe hält Greifswald ein reichhaltiges Kulturangebot für Bürger und Gäste bereit. Die größten Kultureinrichtungen in der Stadt sind das Theater Vorpommern und das Pommersche Landesmuseum, welches u. a. Bilder des in Greifswald geborenen Malers Caspar David Friedrich ausstellt.

Ein eigenes Caspar-David-Friedrich-Museum wurde von der Bürgerschaft am 12. April 2010 beschlossen. Das rund zehn Millionen Euro teure Haus soll bis 2015 in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pommerschen Landesmuseum entstehen. Es soll Leben und Werk des Romantikers mit seinem künstlerischen Umfeld wie den in der Nachbarstadt Wolgast geborenen Philipp Otto Runge, seinen Lehrer Johann Gottfried Quistorp sowie seinen Freund Carl Gustav Carus dokumentieren. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln von Stadt, dem Land Mecklenburg-Vorpommern und dem Bund.

Die 1915 fertiggestellte Stadthalle Greifswald wurde aufwendig restauriert und ist zusammen mit dem nebenstehenden Theaterhaus der zentrale Veranstaltungs- und Konferenzkomplex der Stadt Greifswald. Die Stadthalle hat unter anderem einen 500 Plätze umfassenden Kaisersaal sowie den 150 Plätze umfassenden Rubenow-Saal.

Das Caspar-David-Friedrich-Zentrum widmet sich dem Leben und Werk des in Greifswald geborenen Malers der Romantik. Im Museumshafen Greifswald, direkt am Ryck in der Innenstadt gelegen, werden historische Schiffe restauriert, gepflegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das „Sozio-kulturelle Zentrum St. Spiritus“, das „Literaturzentrum Vorpommern“ (auch Koeppenhaus) nach Wolfgang Koeppen) und das „IKuWo“ (Internationales Kultur- und Wohnprojekt) sind u.a. regelmäßig Orte kultureller Veranstaltungen. Mit radio98eins besteht ein freier Hörfunksender für Greifswald und Umgebung. Auch in einigen öffentlichen Einrichtungen werden Kunstobjekte ausgestellt, u.a. in der Galerie „KunstimGericht“.

Die Stadt umfasst Baustile nahezu aller Epochen von der mittelalterlichen Backsteingotik bis zu modernen Architekturformen. Insbesonder die älteren Bauwerke der Stadt sind geprägt vom in Norddeutschland und dem Ostseeraum üblichen Stil, den man auch in anderen Hansestädten wie Lübeck oder Wismar wiederfinden kann. Seit 1990 sind große Anstrengungen zur Rettung und Wiederherstellung historisch gewachsener Architektur unternommen worden.

Besonders reizvoll ist der in Norddeutschland einzigartige Marktplatz. Am Markt befindet sich das aus dem 13. Jahrhundert stammende gotisch-barocke Greifswalder Rathaus. Besonders sehenswert sind die beiden mittelalterlich-hanseatischen Bürgerhäuser am Markt 11 und 15 im Stil der Backsteingotik. An der Ecke zur Mühlenstraße befindet das weiße, klassizistische Gebäude des Pommerschen Landesmuseums.

Panorama des Marktplatzes

Die größten Sakralbauten sind die weithin sichtbaren drei großen gotischen Backsteinkirchen. Der Dom St. Nikolai (um 1263) ist das Wahrzeichen der Stadt und liegt im westlichen Zentrum. Er ist die Haupt- bzw. Bischofskirche der Pommerschen Evangelischen Kirche. St. Marien – im Volksmund Dicke Marie genannt – ist die älteste (um 1260) der drei großen Stadtkirchen. St. Jakobi (1280) liegt am westlichen Rand des Stadtkerns und ist die kleinste der drei gotischen Hauptkirchen.

Das barocke Hauptgebäude der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald von 1747 nach Plänen von Andreas Mayer. Das „Caspar-David-Friedrich-Zentrum“ in der Nähe des Doms ist ebenfalls der Sitz des Fremdenverkehrsverbandes Vorpommern. Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald ist ein Neubau mit stark internationaler und wissenschaftlicher Nutzung.

Stadtbibliothek Greifswald

Folgende weitere sehenswerte Gebäude gibt es vornehmlich im Stadtzentrum und in der Fleischervorstadt:

  • Als ehemalige Speicherbauten: unter anderem der Pferdespeicher in der Baderstraße 25, in der Hunnenstraße, Kuhstraße 25; ferner der alte Speicher am Hafen (Hafenstraße/Ecke Marienstraße) mit dem Greifswalder Wappentier auf der Westfront
  • Die Universitätsgebäude des 19. Jahrhunderts, wie z. B. die alte Universitätsbibliothek von 1882 nach Plänen von Martin Gropius, das Auditoriengebäude mit Karzer von 1886, die Augenklinik von 1887, das Physiologische Institut von 1888, das Physikalische Institut mit Sternwarte von 1891
  • Wohnhäuser wie das Jugendhaus „Pariser“, Wohnhäuser Bahnhofsstraße 2/3, 31/32, 52, 54 und 55, Fleischerstraße 3, Gützkower Straße, Lange Straße 8, 52, 54, 60, 68, 75 und 77, Steinbecker Straße 28
  • Geschäftshäuser wie das ehemalige Textilkaufhaus Albert Erdmann am Markt von 1902 sowie am Markt die Häuser Nr. 6, 20/21 und 30
  • Das Wohnprojekt „Wohnen in der Mauer“ von 1998 nach Plänen von Gottfried Böhm am westlichen Stadtkern (Hirtenstraße).
  • unter Denkmalschutz steht zudem das Gebäude des um 1914 errichteten Wasserwerks Groß Schönwalde, das bis heute in Betrieb ist
Für die Durchfahrt von Sportbooten und Schiffen geöffnete historische Klappbrücke im Ortsteil Wieck

Die beiden seewärtigen Stadtteile Wieck und Eldena haben sich aus früheren Fischerdörfern entwickelt und ihren kleinteiligen maritimen Charakter bewahren können.

Das 1199 gegründete ehemalige Kloster Eldena ist der Nukleus der späteren Stadtgründung und ein Motiv des romantischen Malers Caspar David Friedrich.

In Eldena befindet sich eine historische Bockwindmühle. Die historische Wiecker Holzklappbrücke verbindet die Nord- mit der Südseite des Flusses Ryck und ist eines der Wahrzeichen der Stadt.

Heidegarten im Arboretum

Botanischer Garten und Arboretum[51] der Universität umfassen eine Gesamtfläche von etwa 9 Hektar, verteilt auf zwei verschieden Standorte. Das Arboretum (7 ha) befindet sich in der Nähe der Universitätsbibliothek Greifswald, während der Botanische Garten (2 ha) südöstlich an die Altstadt angrenzt. Bereits im Jahre 1793 gegründet, ist es einer der ältesten botanischen Gärten in Deutschland und einer der ältesten derzeit existierenden, wissenschaftlich genutzten Gärten der Welt.

Der Tierpark Greifswald [52] befindet sich am Rande der nordöstlichen Altstadt auf einem etwa 3,6 Hektar großen parkähnlichen Gelände. Etwa hundert verschiedene vor allem heimatliche aber auch fremde Tierarten befinden sich auf dem Gelände. Ein Streichelgehege sowie ein Erlebnisspielplatz gehören ebenso dazu. Vor dem Tierpark, rund um einen See gelegen, befinden sich öffentliche mit einzelnen, alten Laubbäumen versehene Rasenflächen.

Salzwiesen. Blick von der Insel Koos in Richtung FLI auf der Insel Riems.

Das Naturschutzgebiet Eldena ist eine seit 1961 unter Schutz stehende etwa 407 Hektar umfassende Waldfläche südlich des Greifswalder Ortsteils Eldena. Zurückgehend auf eine im Jahr 1634 erfolgte Schenkung des letzten Pommernherzogs, Bogislaw XIV., ist ein Großteil des Waldgebiets auch heute noch in Universitätsbesitz[53]. Neben der Rolle als Erholungsraum für die allgemeine Öffentlichkeit spielt es auch als Exkursionsgebiet für Studenten eine Rolle.

Weitere Naturschutzgebiete sind das NSG Ladebower Moor sowie das NSG Insel Koos, Kooser See und Wampener Riff. Ferner gibt es fünf Flächennaturdenkmale und 14 Einzelbäume als Naturdenkmale.

Die Stadt Greifswald wird durch den Fluss Ryck durchzogen, an dessen Nordseite weite Wiesenflächen liegen. Von der Altstadt in Richtung Greifswalder Bodden kann der Fluss ganzjährig an einem Treidelpfad entlang bewandert werden. Am Ryck liegt zudem das Ladebower Loch, das seit 1994 Geschützter Landschaftsbestandteil ist.

In der Klosterruine Eldena finden im Sommer Open-Air-Aufführungen statt.

Durch aktives universitäres und bürgerschaftliches Engagement haben sich in der Stadt Greifswald zahlreiche internationale Festivals und jährliche Veranstaltungen etabliert. Das Kulturfestival „Nordischer Klang„ ist das größte Festival für die Kultur der nordischen Länder außerhalb der nordischen Länder. Ein weiteres Kulturfestival ist der jährliche deutsch-polnische “polenmARkT". Die Greifswalder Bachwoche ist ein Musikfestival mit zahlreichen musikalischen Aufführungen in und um Greifswald, das sich verschiedenen Aspekten des Lebens und Werkes Johann Sebastian Bachs widmet. Auch die „Greifswalder Musiknacht“ und die „Eldenaer Jazzevenings“ haben eine weit überregionale Reichweite. Zudem ist Greifswald einer der Spielorte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und der Ostseefestspiele. Jährlich finden in Greifswald Sommerfeste wie das Fischerfest „Gaffelrigg“ und zweijährlich das Greifswald International Students Festival (GrIStuF) statt.

Über das Jahr hinweg finden an der Universität Greifswald sowie im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald zahlreiche wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Veranstaltungen statt, die nicht selten auch der Allgemeinheit offen stehen.

Seit 1998 verleiht die Hansestadt Greifswald zum Gedächtnis des Sohnes der Stadt den Wolfgang-Koeppen-Preis.

Veranstaltungen sportlicher Art sind beispielsweise verschiedene Segel- und Ruderwettbewerbe, Wohltätigkeits- und Wettbewerbsläufe, das Boddenschwimmen, das Greifswalder Drachenbootfest und der Sparda-Bank-Cup.[54]

„Wiesen bei Greifswald“ von Caspar David Friedrich (1820) – dem Maler wurde 2010 ein Denkmal in der Nähe des Doms gesetzt.
  • Das Rubenow-Denkmal auf dem Platz vor der Theologischen Fakultät
  • Die Bismarcksäule in der Wolgaster Straße auf dem Epistelberg gegenüber dem Volksstadion. Nach dem Tode Bismarcks im Jahre 1898 bildete sich in Greifswald ein Komitee zur Errichtung eines Denkmals unter dem Vorsitz des Universitätsrektors Johannes Rehmke. Das Denkmal wurde im Jahre 1900 fertiggestellt, Architekt und Bauleiter war Wilhelm Kreis. In der DDR wurde das Denkmal im Jahre 1960 zur Olympiasäule umgewidmet. Nach der Wende erhielt es 1991 durch Beschluss der Bürgerschaft seinen Namen Bismarcksäule zurück. Ein Metallschild mit Reichsadler am Säulenschaft wurde in der DDR entfernt und seitdem nicht wiederhergestellt.[55]
  • VdN-Ehrenhain von 1970 auf dem Neuen Friedhof für die Opfer des Faschismus, dazu seit 1974 eine Gedenktafel für 172 Todesopfer des KZ Peenemünde
  • Zwei Gemeinschaftsgrabanlagen auf dem Neuen Friedhof für 641 vorwiegend sowjetische Kriegsgefangene als Opfer der Zwangsarbeit, sowie 65 deutsche Wehrmachtsdeserteure, die bei Kriegsende ermordet wurden
  • Steinstele aus den 1950er Jahren am Bahnhofsplatz zum Andenken an antifaschistische Widerstandskämpfer
  • Die Bronzetür des Rathauses, die 1966 von dem Bildhauer Jo Jastram geschaffen wurde zur Ehrung der schonenden Übergabe der Stadt an die Rote Armee durch den Stadtkommandanten Oberst Rudolf Petershagen im April 1945
  • Gedenktafel von 1958 an der Bahnhofstraße/Ecke Erich-Böhmke-Straße zur Erinnerung an den kommunistischen Stadtverordneten Erich Böhmke, der 1939 im KZ Sachsenhausen ermordet wurde
  • Gedenktafel an der Pfarrer Wachsmann-/Ecke Bahnhofstraße zur Erinnerung an den antifaschistischen katholischen Seelsorger Dr. Alfons Maria Wachsmann, der 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet wurde. Seit 1985 gibt es an der Rubenow-Brücke auch eine Porträtbüste von Wachsmann, die auf Anregung des CDU-Vorsitzenden Gerald Götting in Auftrag gegeben und von dem Bildhauer Klaus Freytag geschaffen wurde
  • Gedenkstein von 1954 für den sozialdemokratischen Lehrer Karl Krull (*1903) vor der nach ihm benannten Schule in der Bleichstraße. Er wurde 1932 von einem wegen eines Hitler-Besuchs aufgeputschten Polizeitrupp erschossen
  • Gedenktafel von 1960 im damaligen Eingang C des Hauptpostamtes für die antifaschistische Kommunistin Auguste Bollnow (*1874), die 1942 im Frauengefängnis Leipzig an den erlittenen Misshandlungen starb. Die Platte wurde 1993 von dem Postamtsleiter entfernt, weil ihr Inhalt angeblich „nicht mehr die uneingeschränkte Zustimmung aller Beschäftigten und Postkunden“ finde
  • Gedenktafel von 1992 in der Goethestraße 5 an den jüdischen Mathematikprofessor Felix Hausdorff, der kurz vor der Deportation in ein Konzentrationslager mit seiner Frau in den Freitod ging.
  • die seit 1975 unter Denkmalschutz stehenden Greifswalder Befestigungsanlagen mit Wallanlage, Stadtmauer und Fangenturm
Das Segelschiff „Greif“ in Wieck
Greifswald liegt am Fluss Ryck, auf dem auch viel gesegelt und gerudert wird
Volksstadion Greifswald
Kai Greifswald-Wieck

In Greifswald gibt es eine sehr lange und überregional bekannte Fußballtradition, jedoch haben die Vereinsnamen im Laufe der Zeit häufig gewechselt. Bekannte Vereine sind der Greifswalder SV 04, FC Pommern Greifswald, HFC Greifswald 92 (ehemals Greifswalder Hengste), Greifswalder SV Puls 1970, FSV Blau-Weiß Greifswald, SV Fichte Greifswald und die HSG Uni Greifswald. Nicht mehr existierende beziehungsweise im Greifswalder SV 04 aufgegangene Vereine sind der Greifswalder SC, ESV/Empor Greifswald, Einheit Greifswald und die BSG KKW Greifswald. Zudem wechselte 2011 die Fußballabteilung des GRC Hilda Greifswald zum Greifswalder SV 04.

Ebenfalls hervorzuheben ist der Greifswalder Badminton, der einige Europa- und Weltmeister hervorbrachte, insbesondere aus der Familie Michalowsky. Die erfolgreichsten Mannschaften stellen der aus der BSG Einheit hervorgegangene BSV Einheit Greifswald und der Greifswalder SV 98.

Wegen der Lage an der Ostsee wurde in Greifswald schon früh gesegelt, zumeist mit Booten der Fischer auf dem Bodden. Jedoch entstanden erst spät eigene Segelvereine. 1902 wurde der erste Segelclub gegründet, nachdem es zu mehreren Unglücken gekommen war. Seit 1908 existiert der Akademische Seglerverein zu Greifswald, welcher damit der erste Akademische Seglerverein an einer Universität war. Der Greifswalder Jacht Klub (GJK) wurde 1926 gegründet, da der ASV Bürgern der Stadt, die zwar segeln wollten, jedoch keine Akademiker waren, die Aufnahme verweigerte. Nach 1945 wurden die Seglervereine wie alle anderen Vereine aufgelöst. Viele ASVer gingen in die Sektion Segeln der Hochschulsportgemeinschaft (HSG) Uni Greifswald, Mitglieder des Greifswalder Jacht Klubs gingen in die BSG Einheit, Sektion Segeln. In den 1960er Jahren wurde die BSG KKW Sektion Segeln neu gegründet. Nach der friedlichen Revolution in der DDR wurden 1990 die alten Namen wieder aktiviert. Die Sektion Segeln trennte sich von der HSG Uni Greifswald und nannte sich wieder ASV zu Greifswald. Dies führte zu langjährigen Auseinandersetzungen mit dem ASV Greifswald zu Lübeck, da diese als Wiederbegründung das alleinige Recht für sich beanspruchten, den Namen zu führen. Mittlerweile ist der Konflikt beigelegt und es werden gegenseitige Besuche durchgeführt. Für einige Jahre wurde vom ASV der Greifswalder Jollencup veranstaltet. Dieser wurde zuerst in Nordic Jollencup umbenannt und dann zum Jahre 2009 in kleinerer Form wieder neu begründet. Der Greifswalder Yachtclub (GYC) entstand wieder aus der BSG Einheit und änderte dabei die Schreibweise seines Namens. Die BSG Kernkraftwerk Sektion Segeln benannte sich in Yacht Club Wieck um. Diese drei Vereine betreiben eine gemeinsame Jugendausbildung mit dem Riemser Segel Verein, deren Mitglieder in den letzten Jahren mehrfach in verschiedenen Bootsklassen Deutsche Meistertitel gewinnen konnten.

Am 22. Juni 1892 gründete der Greifswalder Kaufmann Cohn den Kaufmännischen Ruderclub Hilda. Dieser heute noch existierende Verein konnte in den 70er Jahren mehrere Olympiasieger und Weltmeister vorweisen. Der Verein besitzt ein eigenes Vereinsheim direkt gegenüber der Altstadt am alten Greifswalder Hafen gelegen.

In Greifswald gibt es seit 1998 ein Freizeitbad mit Sport- und Freizeitbecken und ein großes Strandbad mit sehr breitem Sandstrand. Dieser war 2006 Austragungsort der Deutschen Meisterschaften im Beachvolleyball, Veranstalter war der ESV Turbine Greifswald.

Greifswald beherbergt das Landesleistungszentrum des Verbandes für Behinderten- und Rehabilitationssport Mecklenburg-Vorpommern und ist damit bundesweit einer der Vorreiter im Behindertensport vor allem im Schwimmen, Tischtennis, Rollstuhltanz und Rollstuhlrugby. Greifswalder Paralympicsteilnehmer wie der Rollstuhlsportler Karl-Christian Bahls (Goldmedaille im Bogenschießen – Barcelona 1992) und die blinde Schwimmerin Natalie Ball (3 Silber, 1 Bronze – Athen 2004) sind Vorbilder für behinderte Aktive. Im Hanse-Schwimmclub Greifswald trainierten außerdem der Nationalschwimmer Sven Lodziewski und die Weltmeisterin im Rettungsschwimmen Alexandra Berlin.

Rudern und Kanusport auf dem Ryck und daran anschließenden Gewässern, Badminton, Tennis, Kitesurfen, Surfen und Segeln auf dem Greifswalder Bodden und der Ostsee sind, neben dem Fußball und dem Sportschießen, weitere beliebte Greifswalder Sportarten.

Deutsche Meister, Vizemeister etc. kann auch der Seesportclub Greifswald aufweisen.

Seit 1921 gibt es das Dauerschwimmen der Querung der Dänischen Wieck über 2600 m, das heute als „Boddenschwimmen“ bekannt ist.

  • Siehe Liste der Söhne und Töchter von Greifswald
  • Wilhelm Altmann (1862–1951), Historiker, Musikkritiker und -schriftsteller
  • Ernst Moritz Arndt (1769–1860), Dichter, Historiker
  • Rudolf Bahro (1935–1997), Philosoph, DDR-Bürgerrechtler
  • Gertrud Berger (1870–1949), Landschaftsmalerin
  • Rudolf Biederstedt (1920–1996), Leiter des Stadtarchivs
  • Johannes Bugenhagen (1485–1558), Reformator
  • Wolfgang Joecks (* 1953), Rechtswissenschaftler und Verfassungsrichter
  • Toni Kroos (* 1990), Fußballer
  • Felix Kroos (* 1991), Fußballer
  • Helmut Maletzke (* 1920), Maler, Grafiker und Schriftsteller
  • Andreas Mayer (1716–1782), Mathematiker und Baumeister
  • Rudolf Petershagen (1901–1969), Offizier
  • Johannes Rehmke (1848–1930), Philosoph
  • Johannes Stark (1874–1957), Physiker, Nobelpreisträger
  • Manfred Stolpe (* 1936), Politiker, ging in Greifswald zur Schule
  • Thomas Thorild (1759–1808), schwedischer Dichter
  • Alwine Wuthenow (1820–1908), niederdeutsche Lyrikerin

Siehe auch:

  • Liste von Persönlichkeiten der Universität Greifswald
  • Kategorie:Hochschullehrer (Greifswald) (>650 Einträge)
  • Liste der Bürgermeister von Greifswald
  • Albert Georg von Schwarz: Diplomatische Geschichte der Pommersch-Rügischen Städte Schwedischer Hoheit. Kapitel: Historischer Bericht vom Ursprung der Stadt Greifswald. Hieronymus Johann Struck, Greifswald 1755, S. 94f.. (Google bücher).
  • Otto Fock: Rügensch-Pommersche Geschichten aus sieben Jahrhunderten. II: Stralsund und Greifswald im Jahrhundert der Gründung. Leipzig 1862. online.
  • online.
  • Franz Scherer, Hans-Georg Wenghöfer: Vom Festungswall zur Promenade. In: Rat der Stadt Greifswald (Greifswald-Information, Hrsg.), Greifswald 1989.
  • ISBN 3-931185-56-7.
  • Horst Wernicke: Greifswald – so wie es war. Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-1015-9.
  • ISBN 978-3-506-76720-2.
  • Literatur über Greifswald in der Landesbibliographie MV
  • Literatur von Greifswald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Greifswald, damals und heute – Eine private Bilderserie über den Wandel der Stadt nach der Wiedervereinigung
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. [1]
  3. Geoklima 2.1
  4. a b c d Günter Mangelsdorf: Zur Ur- und Frühgeschichte des Greifswalder Gebietes, zu den Anfängen des Klosters Eldena und der Stadt Greifswald im 12./13. Jahrhundert, in: Horst Wernicke (Hrsg.): Greifswald. Geschichte einer Stadt, Schwerin 2000, S. 27.
  5. a b Teodolius Witkowski: Die Ortsnamen des Kreises Greifswald, Weimar 1978, S. 65.
  6. Teodolius Witkowski: Die Ortsnamen des Kreises Greifswald, Weimar 1978, S. 64.
  7. Günter Mangelsdorf: Zur Ur- und Frühgeschichte des Greifswalder Gebietes, zu den Anfängen des Klosters Eldena und der Stadt Greifswald im 12./13. Jahrhundert, in: Horst Wernicke (Hrsg.): Greifswald. Geschichte einer Stadt, Schwerin 2000, S. 27; Teodolius Witkowski: Die Ortsnamen des Kreises Greifswald, Weimar 1978, S. 65; ferner Dietrich Rahn: Die Orts- und Flurnamen des Stadt- und Landkreises Greifswald. Ihre Entstehung und ihre Bedeutung für die Pommersche Heimatkunde, zugleich Dissertation, Universität Greifswald 1923, S. 22 f.
  8. a b c Franz Scherer, in: Rat der Stadt Greifswald – Greifswald-Information (Hrsg.), Vom Festungswall zur Promenade, Greifswald 1989, S. 5.
  9. Horst Wernicke: Greifswald – so wie es war, Droste 1995, S. 5; Günter Mangelsdorf: Zur Ur- und Frühgeschichte des Greifswalder Gebietes, zu den Anfängen des Klosters Eldena und der Stadt Greifswald im 12./13. Jahrhundert, in: Horst Wernicke (Hrsg.): Greifswald. Geschichte einer Stadt, Schwerin 2000, S. 26.
  10. Norbert Buske: Hinweise auf die Kirchengeschichte Greifswalds von der Gründung der Stadt bis in die Zeit der beiden Weltkriege, in: Horst Wernicke (Hrsg.): Greifswald. Geschichte der Stadt, Schwerin 2000, S. 164.
  11. Detlef Kattinger: Die Stadtentwicklung vom Ende des 13. Jahrhunderts bis 1500, in: Horst Wernicke (Hrsg.): Greifswald. Geschichte einer Stadt, Schwerin 2000, S. 51.
  12. Detlef Kattinger: Die Stadtentwicklung vom Ende des 13. Jahrhunderts bis 1500, in: Horst Wernicke (Hrsg.): Greifswald. Geschichte der Stadt, Schwerin 2000, S. 37 f.; Thomas Brück: Die Greifswalder Schiffahrt im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit (1250 bis 1774), in: Horst Wernicke (Hrsg.): Greifswald. Geschichte der Stadt, Schwerin 2000, S. 235 und 241.
  13. Franz Scherer, in: Rat der Stadt Greifswald – Greifswald-Information (Hrsg.), Vom Festungswall zur Promenade, Greifswald 1989, S. 15.
  14. ISBN 3-931185-07-9, S. 55f.
  15. Horst Wernicke: Greifswald – so wie es war, Droste 1995, S. 19 f.
  16. Übersicht der Preußischen Handelsmarine E. Wendt & Co., Hrsg.), Stettin 1848, S. 10
  17. Julia Männchen: Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Greifswald, in: Zeitgeschichte regional 5/1 (2001), S. 8-12.
  18. Erik Riebe: Soziale und medizinhistorische Aspekte der Moulagen an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald unter besonderer Berücksichtigung des Faches Haut- und Geschlechtskrankheiten. Inaugural-Dissertation, Universität Greifswald, 2005, S. 10 (Digitalisat).
  19. [2]
  20. spiegel.de 2011: Mahnmal für die Wohnmaschinen
  21. http://www.ostsee-zeitung.de/lokal/index_artikel_komplett.phtml?SID=99c1617369e3fbaf1e1ca527a469bcf0&param=news&id=2461159
  22. PEK, Übersicht Kirchenkreis Greifswald
  23. Adventgemeinde Greifswald
  24. Freikirchliche Evangelische Gemeinde Greifswald
  25. Glaubenszentrum Elim Greifswald
  26. Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Greifswald
  27. Daniel Focke: Muslime in Greifswald. webmoritz.de (16. November 2010). Zugegriffen am 4. März 2011.
  28. Thomas Berndt, Stefan Buchen, Christoph Mestmacher: Hamburger Todespiloten – Neue Spuren, neue Namen. Fernsehmagazin Panorama (10. Januar 2002). Zugegriffen am 4. März 2011.
  29. Gerhard Piper. Al-Qaida und ihr Umfeld in Deutschland – Who´s Who? BITS, Berlin 2008. Zugegriffen am 4. März 2011.
  30. Pierre Vogel: Der Sinn des Lebens. Vortrag beim islamischen Kulturzentrum Greifswald e.V.
  31. Landesportal MV: Kirchen und Konfessionen
  32. Studentenzahl 10/2008
  33. GfK-Studie
  34. Zeige Studie: Greifswald ist Deutschlands 'jüngste Stadt'
  35. Liste Greifswalder Partnerstädte
  36. Die 100 größten Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern, Studie der NORD/LB und der Sparkasse (PDF)
  37. Hamburger Abendblatt vom 9. Mai 2009
  38. Ostsee-Zeitung, Kontaktdaten Verlagshaus Greifswald
  39. Greifswalder Stadtblatt online
  40. NDR, Vorpommernstudio Greifswald
  41. [3]
  42. Tobias Koch: Prognos Zukunftsatlas 2007. Sonderauswertung der Ergebnisse für die Universitäts-und Hansestadt Greifswald. Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern 2007 (Digitalisat)
  43. Stadtwerke Greifswald
  44. Stadtwerke Greifswald
  45. Der Plan mit Kommentar ist abgedruckt in: Horst Wernicke: Greifswald – so wie es war, Droste 1995, S. 14.
  46. a b Rudolf Biederstedt: Von der Reformation bis zum Verlust der Selbständigkeit, in: Horst Wernicke (Hrsg.): Greifswald. Geschichte der Stadt, Schwerin 2000, S. 68.
  47. Zu alledem November 2002.pdf Festschrift zum 10-jährigen Bestehen der Stadtwerke Greifswald, S. 12.
  48. Greifswald ist Fahrradhauptstadt Deutschlands. Pressemitteilung auf der Website der Stadt Greifswald vom 20. Oktober 2009
  49. Ostsee-Zeitung vom 2. August 2008.
  50. www.greifswald.de Schulen der Stadt Greifswald
  51. Botanischer Garten und Arboretum
  52. Tierpark Greifswald
  53. Universitätsbesitz
  54. Drachenbootsport, Greifen-Drachen
  55. Die Pommersche Zeitung. Nr. 7/2012, S. 11.


Unsere Statistiken erreichen Sie hier

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel wikipedia.de aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.
In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.