Konstruktion CAD in Norderstedt, Konstruktionen CAD in Norderstedt, Schleswig-Holstein

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CAD

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für andere Bedeutungen der Abkürzung, siehe CAD (Begriffsklärung)
Ein virtuelles Bauteil in räumlicher (3D) Ansicht (CAD-Programm CATIA)
Arbeitsschritte mit CAD in Zeitraffer im CAD-Programm NX

CAD (von engl. computer-aided design [kəmˈpjuːtə ˈeɪdɪd dɪˈzaɪn], zu Deutsch rechnerunterstütztes Zeichnen, rechnerunterstützter Entwurf oder rechnerunterstützte Konstruktion) bezeichnet ursprünglich die Verwendung eines Computers als Hilfsmittel beim technischen Zeichnen. Die mit Hilfe des Computers angefertigte Zeichnung wird auf dem Bildschirm sichtbar gemacht und kann auf Papier ausgegeben werden.

Inzwischen ist in fast allen CAD-Anwendungen die dritte Dimension (3D) hinzugekommen. Damit bezeichnet CAD auch die Bildung eines virtuellen Modells dreidimensionaler Objekte mit Hilfe eines Computers. Von diesem können die üblichen technischen Zeichnungen abgeleitet und ausgegeben werden. Ein besonderer Vorteil ist, vom bereits virtuell bestehenden dreidimensionalen Objekt eine beliebige räumliche Abbildung zu erzeugen. Durch die mit erfassten Materialeigenschaften können rechnerunterstützte technische Berechnungen (zum Beispiel mit Finite-Elemente-Programmen) unmittelbar anschließen.

CAD hat das Zeichenbrett und viele Routine-Tätigkeiten verdrängt. Betroffen sind alle Zweige der Technik: Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und all deren Fachrichtungen und gegenseitige Kombinationen bis hin zur Zahntechnik. Fertigungsmaschinen für technische Objekte können direkt vom Computer aus angesteuert werden.

CAD wird als Grafikdesign auch dort angewendet, wo ausschließlich Bildhaftes herzustellen ist.

Inhaltsverzeichnis

Am Anfang war CAD lediglich ein Hilfsmittel zum technischen Zeichnen. Der Zusatz 2D wurde erst nötig, als technische Objekte mit Computerhilfe nicht mehr nur gezeichnet, sondern als virtuelle dreidimensionale Körper (3D) behandelt werden konnten.

Mit Hilfe eines sogenannten 2D-CAD-Systems werden genau wie beim Zeichnen von Hand Ansichten und Schnitte in der Regel räumlich ausgedehnter Körper erstellt. Die Zeichnungen werden zuerst auf dem Bildschirm sichtbar gemacht und dann auf Papier geplottet oder gedruckt.

Die vormals von Hand gezeichnete Linie ist auch das Grundelement in einem CAD-System. Daraus bestehen die “vorgefertigten” Basis-Objekte des Systems: Gerade, Kreis, Ellipse, Polylinie, Polygon oder Spline. Die interne Darstellung dieser Objekte ist vektororientiert, das heißt, dass nur ihre Parameter gespeichert werden (zum Beispiel die beiden Endpunkte einer Geraden oder der Mittelpunkt und der Radius eines Kreises). Auf diese Weise ist der Speicherbedarf im Computer klein (Gegenteil: Pixelgraphik). Das Objekt wird aus den wenigen Daten erst bei der Ausgabe erstellt.

Man fügt den Objekten noch wählbare Attribute wie Farbe, Linientyp und Linienbreite hinzu. Mit der Möglichkeit, die Objekte mit sogenannten Werkzeugen zu bearbeiten und die virtuelle Zeichnung zu bemaßen und zu beschriften, sind fast alle Tätigkeiten auf Papier auch im CAD-System ausführbar.[1]

Werkzeuge ermöglichen und erleichtern zum Beispiel das Erzeugen, Positionieren, Ändern und Löschen von Objekten, Zeichnen von Hilfslinien, Finden von ausgezeichneten Punkten der Objekte (zum Beispiel End- und Mittelpunkte von Linien, Mittelpunkte von Kreisen usf.), Zeichnen von Lotrechten, Tangenten und Äquidistanten zu Objekt-Linien und das Schraffieren geschlossener Linienzüge. Die vollständige Bemaßung wird erstellt, nachdem lediglich deren Endpunkte (zum Beispiel ein Längenmaß) oder das Objekt (zum Beispiel ein Bogen für dessen Radius) ausgewählt wurden. Die Genauigkeit der Abmessungen ist ein Vielfaches von denen in einer klassischen Zeichnung. Indirekt erzeugte Maße müssen nicht aufwändig errechnet werden, sie lassen sich aus der CAD-Zeichnung ablesen.

Sich wiederholende Objekte können gleich von Anfang an “in Serie” erzeugt werden. Objekt-Gruppen lassen sich als Ganzes verändern, zum Beispiel strecken oder stauchen oder auch nur proportional vergrößern oder verkleinern.

Ein organisatorisches Hilfsmittel ist die Anfertigung der Zeichnung in Teilen auf verschiedenen Ebenen (Layertechnik). Das entspricht der Anfertigung einer klassischen Zeichnung auf mehren transparenten Papieren, die übereinander gelegt das Ganze darstellen.

Darstellungen von Norm- und Wiederholteilen können in einer Bibliothek abgelegt und von dort wieder bezogen und eingefügt werden. Teilbereiche lassen sich vergrößert darstellen (Zoom), so dass eine geringe Bildschirmauflösung (1600×1200 Pixel sind für CAD-Anwendungen eine geringe Auflösung) nicht hinderlich ist.

Moderne CAD-Systeme haben auch Schnittstellen zur Erweiterung der Funktionalität mittels Makros.

Durch Zeichnen von Linien im Raum lassen sich Körper andeuten. Solche Linien bezeichnen zum Beispiel die Kanten eines Quaders. Ein Körper ist aber erst dann ausreichend simuliert, wenn er ein Volumen und Oberflächen, beides mit diversen physikalischen Eigenschaften hat. Solche mangelhaften Modelle werden im Unterschied zu genügenden Modellen gelegentlich als 2½D-Modelle bezeichnet.

Eine ebenfalls saloppe, aber anschaulichere Kennzeichnung eines Körpers mit nur 2½ anstatt 3 Dimensionen bezieht sich auf dessen Einfachheit. Es handelt sich um Körper, deren Entstehung man sich durch Ausdehnung ebener Konturen in die dritte Dimension vorstellen kann. Macht man ein dünnes Blatt (ist in Näherung eine Ebene) immer dicker, so erhält man zunächst ein Brett und zuletzt eine Säule, also Körper, in denen alle zur Ausgangsfläche parallelen Schnitte gleich aussehen. Als CAD-Werkzeug heißt dieses Vorgehen Extrusion.[2]

Eine Vorstufe zur Extrusion (ist ein 3D-Werkzeug) ist das Zeichnen mit Höhe.[3] Man erstellt zum Beispiel nicht nur ein Rechteck, sondern einen Quader, der aber lediglich mit Hilfe von zwei parallelen rechteckigen Konturen definiert ist. Sein Inneres und sein Oberfläche sind nicht festgelegt. Der Quader ist leer und hat durchsichtige Wände. Zusätzlich ist das Zeichnen mit Erhebung möglich.[4] Man kann damit ein zweites mit Höhe versehenes Objekt in einer parallelen Ebene zeichnen und erhält auf diese Weise zwei 2½D-Körper, die nicht auf derselben Ebene stehen. Eine von möglichen Steigerungen ist, den 2½D-Körper im Raum drehen zu können.

Beim Zeichnen mit Höhe und Erhebung haben die Objekte lediglich weitere Attribute bekommen. Der Fortschritt vom 2D- zum 2½D-CAD besteht deshalb hauptsächlich aus den Möglichkeiten, die modellierten Körper von einem gewählten Ansichtspunkt aus als räumliche Objekte darzustellen, das heißt zu zeichnen. Beim Quader waren zum Beispiel Linien von einer unteren Ecke zur zugehörigen obere Ecke hinzuzufügen. Linien sind per Definition körperlos, können aber als Drähte aufgefasst werden. Somit nennt man diese einfachste der CAD-Modellierungs-Arten neben Linien- oder Kantenmodell auch Drahtmodell. Um das Vordere vom Hinteren des massiv gemeinten Quaders unterscheiden zu können, musste das rechenintensive Werkzeug Verdeckte Kanten ausblenden entwickelt und zugefügt werden.[5]

Eine Variante zum Erzeugen von Drahtmodellen mittels Höhe und Erhebung ist das Zeichnen in mehreren sich schneidenden Ebenen. Je eine Oberflächen-Kontur eines 2½D-Körpers befindet sich in je einer Zeichenebene. Einfaches Beispiel ist die Darstellung eines Quaders in xy-, xz- und yz-Ebenen im räumlichen kartesischen Koordinatensystem.

Reine 2½D-CAD-Systeme werden heute nicht mehr angeboten, sind aber die Grundstufe in den meisten gängigen 3D-CAD-Systemen. Aus historischer Sicht war die 2½D-CAD-Technik eine Vorstufe zu den 3D-Systemen. Die ihr innewohnenden Begrenzungen ergaben sich vor allem durch die Langsamkeit und geringe Speicherfähigkeit der Computer, weniger durch noch nicht vorhandene aufwändigere Software.

Die mit 3D-CAD gelöste Aufgabe ist wesentlich anspruchsvoller, als in der Ebene (2D-CAD) oder im Raum (2½D-CAD) zu zeichnen. Im Computer wird ein virtuelles Modell eines dreidimensionalen Objektes erzeugt. Außer geometrischen werden auch physikalische Eigenschaften simuliert. Das geometrisch beschriebene sogenannte Volumenmodell wird zum sogenannten Körper-Modell, das zusätzlich physikalische Eigenschaften wie Dichte, Elastizitätskoeffizient, zulässige Verformungs- und Bruchspannung, thermische und elektrische Leitfähigkeit, und thermischen Ausdehnungskoeffizient und andere hat. Es hat eine Oberfläche mit Struktur und optischen Eigenschaften. Ein derart beschriebener Körper lässt sich virtuell wiegen, elastisch, plastisch und thermisch verformen. Seine Geometrie und seine Materialeigenschaften sind die Vorgaben zum Beispiel für ein Finite-Elemente-Programm, mit denen es bezüglich Verformung und Bruch untersucht wird. Man kann ihn beleuchten und seine optischen Eigenschaften dabei erkennen.

Ein Zwischenschritt ist das sogenannte Flächen-Modell. Es wird benutzt, wenn die Oberflächen-Form eines Gegenstandes primär wichtig ist. Bei Automobilen sind es die von der Ästhetik und vom momentanen Geschmack bestimmten ziemlich beliebigen Formen der Karosserie-Bleche, bei Flugzeugen die aus strömungstechnischen Optimierungen stammenden Formen der Flügel- und Rumpf-Bleche, die auch meistens keine mit bekannten Flächen-Gleichungen beschreibbare Formen haben. Das Flächen-Modell ist als Blechmodell vorstellbar, hat aber wie das Drahtmodell auch keine Masse. Seine Objekte sind lediglich geometrische Flächen.[6]

Volumen-Modelle werden in der Regel aus einfachen Grundkörpern (Quader, Pyramide, Zylinder, Kegel, Kugel, Torus) zusammen gesetzt, was durch die Möglichkeit ihrer Booleschen Verknüpfung begünstigt wird.[7] Zum Beispiel kann ein liegendes Dreikant-Prisma mit einem vertikalen Quader vereinigt werden, wenn ein Schornstein aus einem Hausdach herausragen soll. Durch Bewegen einer ebenen Kontur aus der Ebene heraus (auf einer Geraden: Extrusion | auf einem Kreisbogen: Rotation[8]) lassen sich ebenfalls Grundkörper gewinnen (ein Sonderfall ist der Torus: ein Kreis wird auf einem Kreis bewegt).

Modellierungsverfahren (nach steigender Komplexität)
Prinzip Beschreibung
Kantenmodell / Drahtmodell Es werden Körperkanten als "Drahtmodell" durch eine mathematische Beschreibung abgebildet. Bei größeren Flächen bildet ein Drahtgitter die Ansiche einer Fläche. Gedanklich spannt man ein Netz oder etwas Stoff über die Körperkanten bzw. den Stützdraht und erhält so das Flächenmodell.
Flächenmodell Die den Körper begrenzenden Flächen werden durch eine mathematische Beschreibung, zum Beispiel durch NURBS-Flächen, beschrieben. Zusätzlich wird in der Regel noch die Topologie der Flächen mit abgespeichert, das heißt, welche Fläche an welche andere Fläche grenzt.
Volumenmodell Neben den beschreibenden Flächen eines Körpers wird die Information gespeichert, auf welcher Seite der jeweiligen Fläche sich Materie befindet, das heißt die Fläche ist eine Begrenzungsfläche eines Volumens. Die Volumenbeschreibung dient zur Feststellung von Durchdringungen sowie zur Volumenbestimmung eines dargestellten Körpers.
Körpermodell Ein Volumenmodell das zusätzliche Information bezüglich des Werkstoffes und der Oberflächenbeschaffenheit hält. Ein Körpermodell besteht also aus Kanten, Flächen, dem dazugehörigen Volumen und nicht-geometrischen Informationen. Solche Modell sind auch eine Grundlage für physikalische Simulationen (Digital Mock-Up) die in vielen modernen CAD-Paketen als Modul enthalten sind.
Parametrisches Modell Hier werden geometrische Objekte, wie zum Beispiel Punkte, Linien, Kurven, Volumen, Körper und Flächen, mit ihren Bedingungen und Beziehungen zueinander assoziativ durch Parameter beschrieben. Dadurch wird der Charakter eines Modells zu einem neuen zusammengesetzten Parameter gebildet, wodurch das Modell selbst parametrisiert wird. Eine einmal konstruierte Schraube kann so, nur durch Veränderung z. B. des Parameters Gewindedurchmesser sofort beliebig große fertige Schrauben generieren. Das spart enorm Zeit, Speicherplatz und erlaubt zusätzlich effiziente (parametrierte) Normteilbibliotheken. Wesentlich wichtiger aber ist die Parametrierung im Entwicklungs- und Konzeptbereich. Dort ist es dem Konstrukteur sehr schnell möglich, ein Konzept zu modifizieren, ohne das zugrundeliegende Modell stets neu aufbauen zu müssen. Unbedingte Voraussetzung ist dabei eine saubere, fehlerfreie Parametrierung und ein logischer Aufbau der CAD-Modelle in seiner geometrischen Konstruktion durch den Benutzer bzw. Konstrukteur.
Parametrisches Modell mit Konstruktionshistorie Das Konstruktionsobjekt wird durch eine Reihe von Konstruktionsschritten (wie zum Beispiel Vereinen, Schneiden) aus Grundgeometrien wie Quader, Zylinder, Kegel, hergeleitet. Die Reihenfolge der Konstruktionsschritte sowie die geometrischen Parameter der Grundkörper werden gespeichert. Ein wesentlicher Vorteil des history-basierten Modellierens ist die hohe Flexibilität. Durch Änderungen an den einzelnen Konstruktionsschritten kann die Geometrie auch im Nachhinein vielfältig geändert werden, wenn die Konstruktionslogik der Erstellungslogik im CAD-System folgt.

CAD-Programme gibt es für zahlreiche verschiedene Anwendungsfälle und Betriebssysteme. Siehe dazu die Liste von CAD-Programmen und die Liste von EDA-Anwendungen. Anders als bei Officelösungen gibt es im Bereich CAD starke Spezialisierungen. So existieren oftmals nationale Marktführer in Bereichen wie Elektrotechnik, Straßenbau, Vermessung usw.

Mechanische CAD-Lösungen finden sich vor allem in den folgenden Bereichen:

  • Bauwesen
    • Architektur (CAAD)
    • Holzbau
    • Ingenieurbau
    • Historische Rekonstruktion
    • Städtebau
    • Wasserbau
    • Verkehrswegebau
  • Vermessungswesen
  • Produktdesign
  • Holztechnik
  • Maschinenbau
    • Anlagenbau
    • Fahrzeugbau
    • Formen- und Werkzeugbau
      • Verpackungsentwicklung und Stanzformenbau
    • Antriebstechnik
      • Schaltpläne in der Hydraulik
      • Schaltpläne in der Pneumatik
    • Mechanische Simulation,
      siehe auch Finite-Elemente-Methode (FEM/FEA)
  • Schaltpläne in der Elektrotechnik
  • Schiffbau
  • Zahnmedizin
  • Schmuck- und Textilindustrie

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist der Entwurf von elektronischen Schaltungen. Entsprechende Programme werden oft auch unter den Begriffen eCAD und EDA zusammengefasst, insbesondere bei Anwendungen im Leiterplattenentwurf und der Installationstechnik (siehe unten).

Im Prozessverlauf einer elektrotechnischen Entwicklung für Leiterplatten stehen im Mittelpunkt:

  • der Entwurf der Schaltung in Form eines Schaltplans,
  • die Verifizierung der Funktion,
  • die Simulation unter verschiedenen Toleranz-Bedingungen, zum Beispiel mit der Software SPICE,
  • die Erstellung von Gehäuse und Bauteilbibliotheken,
  • die Überführung des Schaltplans in ein Layout (Leiterplatte),
  • die Optimierung der Bauteilplatzierung um Platz zu sparen,
  • die Ableitung von produktionswichtigen Daten wie etwa Stücklisten und Prüfplänen.

Wegen der besonderen Anforderungen haben sich Spezialbereiche mit teilweise stark unterschiedlichen Entwicklungsmethoden gebildet, besonders für den computerbasierten Chipentwurf, d. h. die Entwurfsautomatisierung (EDA) für analoge oder digitale Integrierte Schaltkreise, zum Beispiel ASICs. Damit verwandt ist das Design von programmierbaren Bausteinen wie Gate Arrays, GALs, FPGA und anderen Typen programmierbarer Logik (PLDs) unter Benutzung von zum Beispiel VHDL, Abel.

Auch in der klassischen Installationstechnik finden sich zahlreiche Anwendungsbereiche für Computersoftware. Ob große Hausinstallationen für Industrie oder öffentliche Gebäude oder der Entwurf und die Umsetzung von SPS-basierten Steuerungsanlagen – selbst in diesem Sektor wird heute das individuelle Design der jeweiligen Anlage stark vom Computer unterstützt.

Im Bereich der Mikrosystemtechnik besteht eine besondere Herausforderung darin, Schaltungsdaten mit den mechanischen Produkt-Konstruktionsdaten (CAD) zusammenzuführen und mit solchen Daten direkt Mikrosysteme herzustellen.

Systembedingt können beim Datenaustausch nicht alle Informationen übertragen werden. Während reine Zeichnungselemente heute kein Problem mehr darstellen, ist der Austausch von Schriften, Bemaßungen, Schraffuren und komplexen Gebilden problematisch, da es keine Normen dafür gibt. Selbst auf nationaler Ebene existieren in verschiedenen Industriezweigen stark unterschiedliche Vorgaben, was eine Normierung zusätzlich erschwert.

Die meisten Programme setzen auf ein eigenes Dateiformat. Das erschwert den Datenaustausch zwischen verschiedenen CAD-Programmen, weshalb es Ansätze zur Standardisierung gibt. Als Datenaustauschformat für Zeichnungen und zur Archivierung von Unterlagen wird heute üblicherweise das Format DXF des Weltmarktführers Autodesk verwendet.[9][10]

Es ist zwischen CAD-systemneutralen und CAD-systemspezifischen Datenformaten zu unterscheiden. Wesentliche CAD-systemneutrale Datenformate sind VDAFS, IGES, SAT, IFC und STEP sowie für spezielle Anwendungen die STL-Schnittstelle. Die Datenformate im Einzelnen:

  • Das DXF-Format hat sich als Datenaustauschformat für Zeichnungen weitgehend etabliert, es wird als einziges Format von allen CAD-Systemen unterstützt und ist zum Industriestandard geworden.[11] Manche der CAD-Systeme können DXF-Dateien nur als 2D-Daten lesen und schreiben, dabei gehen häufig CAD-systemspezifische Besonderheiten wie Bemaßungen, Schraffuren usw. verloren oder können im Zielsystem nicht äquivalent dargestellt werden.
  • Das DWF (engl. Design Web Format) wurde ursprünglich von Autodesk für den Datenaustausch per Internet konzipiert, unterstützt alle Elemente von DXF und ist hochkomprimiert. Es konnte sich jedoch nicht durchsetzen. DWF-Dateien waren mit Plugins in Browsern darstellbar.[12]
  • VDA-FS – Datenaustauschformat für Flächen, entwickelt vom Verband Deutscher Automobilbauer (VDA), in der Vergangenheit Quasi-Standard für diesen Bereich;
  • IGES – Datenaustauschformat für 2D-Zeichnungen und 3D-Daten (Flächen), in vielen CAD-Anwendungen als Austauschformat üblich und möglich. Löst aufgrund der besseren Einsetzbarkeit VDAFS mehr und mehr ab, ist umfangreicher und systemunabhängiger als DXF einsetzbar, allerdings nicht so weit verbreitet und mit den gleichen Schwächen.
  • STEP – ein standardisiertes Dateiaustauschformat, welches international entwickelt wurde. STEP gilt als die beste Schnittstelle für Geometriedaten. Wobei auch Informationen wie Farben, Baugruppenstrukturen, Ansichten, Folien und Modellattribute übergeben werden können. Ebenfalls zur Übertragung von Zeichnungsdaten nutzbar (dort aber nicht so mächtig wie im 3D-Bereich). STEP wird nicht von allen CAD-Systemen unterstützt.
  • VRML97-ISO/IEC 14772, wurde ursprünglich als 3D-Standard für das Internet entwickelt. Die meisten 3D-Modellierungswerkzeuge ermöglichen den Im- und Export von VRML-Dateien, wodurch sich das Dateiformat auch als ein Austauschformat von 3D-Modellen etabliert hat. Für den Einsatz als CAD-CAD Austauschformat ist es eher nicht geeignet, wohl aber zur Übergabe an z. B. Animations- und Renderingsoftware.
  • STL - aus Dreiecksflächen aufgebaute Modelle. Wird vorwiegend zur Übergabe an Rapid Prototyping Systeme verwendet.
  • IFC - ein für die Gebäudetechnik entwickelter offener Standard. Es werden keine Zeichnungen, sondern technische Daten und Geometrien übergeben. Entwickelt wurde es vom buildingSMART e.V. (bis April 2010 Industrieallianz für Interoperabilität e.V.). Es ist ein modellbasierter Ansatz für die Optimierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Bauwesen. Die Industry Foundation Classes - IFC - sind ein offener Standard für Gebäudemodelle. Der IFC Standard ist unter ISO 16739 registriert.

Mit den CAD-systemneutralen Formaten gelingt in der Regel nur die Übertragung von Kanten-, Flächen- und Volumenmodellen. Die Konstruktionshistorie geht in der Regel verloren, damit sind die übertragenen Daten in der Regel für eine Weiterverarbeitung nur bedingt geeignet. CAD-systemspezifische Datenformate ermöglichen die Übertragung der vollständigen CAD-Modelle, sie sind jedoch nur für wenige Systeme verfügbar.

Für die Weitergabe von PCB-Daten zur Erstellung von Belichtungsfilmen für Leiterplatten hat das so genannte Gerber-Format und das neuere Extended Gerber-Format große Bedeutung (siehe Fotografischer Film).

Der Begriff „Computer-Aided Design“ entstand Ende der 50er Jahre im Zuge der Entwicklung des Programmiersystems APT, welches der rechnerunterstützten Programmierung von NC-Maschinen diente.[13]

Am MIT in Boston zeigte Ivan Sutherland 1963 mit seiner Sketchpad-Entwicklung, dass es möglich ist, an einem computergesteuerten Radarschirm interaktiv (Lichtstift, Tastatur) einfache Zeichnungen (englisch Sketch) zu erstellen und zu verändern.

1965 wurden bei Lockheed (Flugzeugbau, USA) die ersten Anläufe für ein kommerzielles CAD-System zur Erstellung technischer Zeichnungen (2D) gestartet. Dieses System, CADAM (Computer-augmented Design and Manufacturing), basierend auf IBM-Großrechnern, speziellen Bildschirmen, und mit hohen Kosten verbunden, wurde später von IBM vermarktet und war, zumindest im Flugzeugbau, Marktführer bis in die 1980er Jahre. Es ist teilweise in CATIA aufgegangen. Daneben wurde eine PC-basierende Version von CADAM mit dem Namen HELIX entwickelt und vertrieben, das aber praktisch vom Markt verschwunden ist.

An der Universität Cambridge, England, wurden Ende der 1960er Jahre die ersten Forschungsarbeiten aufgenommen, die untersuchen sollten, ob es möglich ist, 3D-Grundkörper zu verwenden und diese zur Abbildung komplexerer Zusammenstellungen (z. B. Rohrleitungen im Chemieanlagenbau) zu nutzen. Aus diesen Arbeiten entstand das System PDMS (Plant Design Management System), das heute von der Fa. Aveva, Cambridge, UK, vermarktet wird.

Ebenfalls Ende der 1960er Jahre begann der französische Flugzeughersteller Avions Marcel Dassault (heute Dassault Aviation) ein Grafikprogramm zur Erstellung von Zeichnungen zu programmieren. Daraus entstand das Programm CATIA. Die Mirage war das erste Flugzeug, das damit entwickelt wurde. Damals benötigte ein solches Programm noch die Leistung eines Großrechners.

Um 1974 wurden B-Spline Kurven und Flächen für das CAD eingeführt.[14]

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Hier fehlt jetzt die gesamte mittlere Datentechnik der 32-bit-Superminirechner und der Workstations (Digital Equipment Corporation, Prime Computer, Data General, Hewlett-Packard, Sun Microsystems, Apollo Computer, Norsk Data, etc.), auf denen so bedeutende CAD-Pakete wie MEDUSA und CADDS bsp. von ComputerVision liefen. Auch ME10, I-DEAS. --Jbergner 08:40, 29. Jan. 2012 (CET)
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Nachdem Anfang der 1980er Jahre die ersten Personal Computer in den Firmen standen, kamen auch CAD-Programme dafür auf den Markt. In dieser Zeit gab es eine Vielzahl von Computerherstellern und Betriebssysteme. AutoCAD war eines der ersten und erfolgreichsten CAD-Systeme, das auf unterschiedlichen Betriebssystemen arbeitete. Um den Datenaustausch zwischen diesen Systemen zu ermöglichen, definierte AutoDesk für sein CAD-System AutoCAD das DXF-Dateiformat als „neutrale“ Export- und Importschnittstelle. 1982 erschien AutoCAD für das Betriebssystem DOS. Das Vorgehen bei der Konstruktion blieb jedoch beinahe gleich wie zuvor mit dem Zeichenbrett. Der Vorteil von 2D-CAD waren sehr saubere Zeichnungen, die einfach wieder geändert werden konnten. Auch war es schneller möglich, verschiedene Versionen eines Bauteils zu zeichnen.

In den 1980er Jahren begann wegen der sinkenden Arbeitsplatzkosten und der besser werdenden Software ein CAD-Boom. In der Industrie wurde die Hoffnung gehegt, mit einem System alle anstehenden Zeichnungs- und Konstruktionsaufgaben lösen zu können. Dieser Ansatz ist aber gescheitert. Heute wird für jede spezielle Planungsaufgabe ein spezielles System mit sehr leistungsfähigen Spezialfunktionen benutzt. Der Schritt zur dritten Dimension wurde durch die immer höhere Leistungsfähigkeit der Hardware dann gegen Ende der 1980er Jahre auch für kleinere Firmen erschwinglich. So konnten virtuelle Körper von allen Seiten begutachtet werden. Ebenso wurde es möglich, Belastungen zu simulieren und Fertigungsprogramme für computergesteuerte Werkzeugmaschinen (CNC) abzuleiten.

Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es erste Ansätze, die bis dahin immer noch zwingend notwendige Zeichnung verschwinden zu lassen. In die immer öfter vorhandenen 3D-Modelle werden von der Bemaßung über Farbe und Werkstoff alle notwendigen Angaben für die Fertigung eingebracht. Wird das 3D-Modell um diese zusätzlichen, geometriefremden Eigenschaften erweitert, wird es zum Produktmodell, unterstützt beispielsweise durch das STEP-Datenformat. Die einzelnen einheitlichen Volumenobjekte werden zu Instanzen unterschiedlicher Klassen. Dadurch können Konstruktionsregeln und Verweise zwischen einzelnen Objekten (z. B. Fenster wird in Wand verankert) realisiert werden.

  1. qCad: Grundlegende CAD Konzepte [1].
  2. ISBN 3-8272-5955-X, S. 780.
  3. ISBN 3-8272-5955-X, S. 703.
  4. ISBN 3-8272-5955-X, S. 703
  5. ISBN 3-8272-5955-X, S. 735
  6. ISBN 3-8272-5955-X, S. 753.
  7. ISBN 3-8272-5955-X, S. 777.
  8. ISBN 3-8272-5955-X, S. 781.
  9. Autodesk ist Weltmarktführer bei CAD-Software
  10. Diplomarbeit an der HS Bochum, 3.1.2.1., 3. Absatz
  11. DXF intern
  12. http://www.autodesk.de/adsk/servlet/index?siteID=403786&id=8995333
  13. ISBN 3-446-19176-3, S. 42.
  14. Michael E. Mortenson: Geometric Modeling. 3. Auflage. Industrial Press, New York 2006, S. 10.


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Norderstedt

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Wappen Deutschlandkarte
53.70638888888910.01027777777836Koordinaten: 53° 42′ N, 10° 1′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Segeberg
Höhe: 36 m ü. NN
Fläche: 58,1 km²
Einwohner:

71.992 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1239 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 22844–22851
Vorwahl: 040
Kfz-Kennzeichen: SE
Gemeindeschlüssel: 01 0 60 063
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausallee 50
22846 Norderstedt
Webpräsenz: www.norderstedt.de
Oberbürgermeister: Hans-Joachim Grote (CDU)
Lage der Stadt Norderstedt im Kreis Segeberg
Über dieses Bild

Norderstedt (plattdeutsch: Noordersteed) ist eine Stadt im Kreis Segeberg im Süden Schleswig-Holsteins, direkt an der Grenze zu Hamburg. Die Stadt Norderstedt ist die größte Stadt im Kreis Segeberg, de facto ein Teil der Agglomeration Hamburg, und gehört zur Metropolregion Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Norderstedt liegt mittig im südlichen Landesteil von Schleswig-Holstein, unmittelbar am Nordrand von Hamburg und grenzt an die Stadtteile Niendorf, Langenhorn, Hummelsbüttel, Poppenbüttel, Lemsahl-Mellingstedt und Duvenstedt. Norderstedt ist flächenmäßig die sechstgrößte und von der Einwohnerzahl die fünftgrößte Stadt in Schleswig-Holstein.

Von Norderstedt aus erreicht man mit dem Auto in rund 40−60 Minuten die Landeshauptstadt Kiel, in rund 30−90 Minuten die Nord- oder die Ostsee und in 30-90 Minuten das Zentrum von Hamburg.

Die Stadt Norderstedt wurde am 1. Januar 1970 durch den Zusammenschluss der Hamburger Vorstadtgemeinden Friedrichsgabe und Garstedt (beide Kreis Pinneberg) mit Harksheide und Glashütte (beide Kreis Stormarn) gegründet. Diese waren in den 1940er Jahren durch den Flüchtlingsstrom aus den ostdeutschen Gebieten (meist Ostpreußen und Oberschlesien) sowie durch den späteren Flächenbedarf der Hamburger Bevölkerung (Suburbanisierung) stark gewachsen. Da sich die Kreisausschüsse Stormarn und Pinneberg über die Verwaltung nicht einigen konnten, teilte die schleswig-holsteinische Landesregierung in Kiel die Stadt Norderstedt dem Kreis Segeberg zu. Erster Bürgermeister der Stadt war Horst Embacher.

Am 1. Januar 2005 erhielt die Stadt Norderstedt aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerungszahlen den Status einer Großen kreisangehörigen Stadt.

Verwaltungsrechtlich gesehen gibt es in Norderstedt keine Stadtteile, da die Ursprungsgemeinden Garstedt, Friedrichsgabe, Harksheide und Glashütte ihren Rechtsstatus mit dem Zusammenschluss zur Stadt Norderstedt im Jahr 1970 verloren haben. Die hier nachfolgend beschriebenen Wohngebiete beziehen sich somit auf die ehemaligen Grenzen der jeweiligen Gemeinden vor der Zusammenlegung zur Stadt Norderstedt.

Die Alte Dorfstraße in Garstedt

Garstedt wurde erstmals 1370 urkundlich erwähnt, das erwähnende Dokument entstammt den Archiven der Handelskammer Hamburg. Garstedt ist der älteste und wirtschaftlich stärkste Stadtteil. Ursprünglich am Rand des Harksheidemoors gelegen, profitierten die Bauern von einer deutlich besseren Bodenqualität als in den benachbarten Dörfern.

Im Zuge der Verkoppelung (einer umfassenden Landreform) im Jahr 1794 vergrößerte sich Garstedt (auch genannt Garstedter Hagen) um Garstedter Feld (heute die Region um die Garstedter Feldstraße und die Kohfurth). In dieser Region siedelten sich die ärmeren Dorfbewohner an, die hauptsächlich von der Torfgewinnung lebten, als einfache Handwerker oder als Tagelöhner arbeiteten. Danach begann der Aufstieg zu einem Handwerksort. 1887 wurde die erste Windmühle gebaut (am Möhlenbarg) und 1889 wurden Garstedt und Harksheide zu einer unabhängigen Kirchengemeinde. Zur Jahrhundertwende 1900 wurden bereits 1327 Einwohner gezählt. Der erste Kirchenbau der noch jungen Christus-Kirchengemeinde zu Garstedt wurde im Jahr 1906 errichtet. Der in der äußeren Erscheinung sehr ansprechende Jugendstilbau wurde jedoch in den 1960er Jahren zugunsten einer sehr viel größeren Kirche (Entwurf: Joachim Matthaei (1911−1999)) abgebrochen und durch einen schlichten Klinkerbau mit separatem Kirchturm ersetzt. Bis zum Jahr 1939 hatte sich die Zahl der Einwohner auf 4869 fast vervierfacht.

Große Bedeutung für die Region hatte von Beginn an der Ochsenzoll, eine Zollgrenze zwischen Hamburg und Holstein. Vom 15. bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein wurden Ochsen durch das Harksheidemoor getrieben, das bis dahin die größte Moor- und Heidelandschaft in Holstein bildete. Die Ochsen mussten an der Grenze zum Stadtstaat Hamburg verzollt werden. Bis 1840 wurde der Zoll in Garstedt entrichtet (am Ende der Ulzburger Straße), danach in einer Zollstation in Harksheide (am Beginn der Langenhorner Chaussee). Straßennamen wie Schmuggelstieg in der Nähe erinnern noch heute daran. Als Schleswig-Holstein 1867 den Status einer preußischen Provinz bekam, wurde die Zollstation geschlossen.

Der Weg, den die Ochsen seit dem 15. Jahrhundert durch das Harksheidemoor nahmen, bildete auch die Grenze zwischen den landesherrlichen Ämtern Pinneberg, zu dessen Herrschaftsbereich Garstedt gehörte, und Tremsbüttel, zu dem der heutige Norderstedter Stadtteil Harksheide gehörte. Der Weg bleibt als Verwaltungsgrenze zwischen Garstedt/Friedrichsgabe (Kreis Pinneberg) und Harksheide (Kreis Stormarn) bis zur Stadtgründung 1970 erhalten.

Harksheide wurde erstmals 1374 urkundlich erwähnt. Es liegt direkt nördlich des Ochsenzolls. Bis 1876 gehörte Harksheide zum Kanzleigut Tangstedt und war ein Vorwerk von Tremsbüttel, bis es 1693 zu einem eigenen Gut wurde. Anschließend wurde es zur preußischen Landgemeinde im Kreis Stormarn. Im Rahmen der Einführung der preußischen Kommunalverfassung wurde das Dorf 1889 dem Amtsbezirk Tangstedt zugeordnet.

Durch die lange verwaltungstechnische Zugehörigkeit zu Tangstedt (Stormarn) hatte Harksheide kein Ortszentrum entwickelt, sondern bildete von Anfang an nur eine lose Ansammlung von Gebäuden. So betiteln Dokumente aus dem 19. Jahrhundert die Ortschaft auch häufiger als Ansiedlung denn als Dorf. Neben der Landwirtschaft bildete die Torfgewinnung die Lebensgrundlage der Bevölkerung. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl beständig ab, ein Trend, der erst mit Anschluss an den Hamburger Nahverkehr umgekehrt werden konnte.

Mit dem Ausbau der Hochbahn bis zum Ochsenzoll entwickelte sich Harksheide zur Hamburger Vorstadtsiedlung. Aufgrund des Bevölkerungszuwachses − der Ort hatte 1939 bereits 2800 Einwohner − wurde Harksheide 1938 amtsfreie Gemeinde.

Von 1934 bis 1939 betrieb die zionistische Jugendorganisation „Hechaluz“ (hebräisch: der Pionier) auf dem „Brüderhof“ nördlich von Harksheide eine landwirtschaftliche Ausbildungsstätte (siehe Hachschara), in der junge Juden auf die Auswanderung nach Palästina und die Arbeit im Kibbuz vorbereitet wurden. Für die jungen Juden war dies eine Möglichkeit, der zunehmenden Diskriminierung im Deutschen Reich zu entfliehen. Für das nationalsozialistische Regime war es eine Maßnahme, mit der die Vertreibung der Juden vorangetrieben wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Bevölkerung durch ausgebombte Hamburger und Ostvertriebene. Auf dem Gelände des früheren SS-Übungs- und Schießplatzes wurden ab 1955 die Gartenstadt Falkenberg und das Gewerbegebiet Stonsdorf (Ansiedlung einer Kräuterlikörfabrik aus Stonsdorf in Schlesien, vgl. Stonsdorfer) errichtet. Zum 1. Januar 1970 ging Harksheide in der neu gegründeten Stadt Norderstedt auf und wechselte damit auch in den Kreis Segeberg. Harksheide hatte damals rund 20.000 Einwohner.

Mit dem Bau der „Gartenstadt Falkenberg“ erhielt Harksheide ein Zentrum, den Harksheider Markt in unmittelbarer Nähe zu der in den 1950er Jahren erbauten Harksheider Kirche. An diesem Markt wurde das Harksheider Rathaus errichtet, das bis zum Bau des neuen Norderstedter Zentrums in den 1980er Jahren auch das Rathaus von Norderstedt war. Um das Rathaus herum siedelten sich verschiedene Geschäfte an und es entstand ein Wochenmarkt, die den täglichen Bedarf des wachsenden Ortes befriedigten.

Wittmoor

Glashütte gehörte ursprünglich unter der Bezeichnung „Tangstedter Heide“ zum Kanzleigut Tangstedt. Es bestand aus einzeln liegenden Bauernstellen des Gutes. Dieses ließ im Glasmoor um 1740 eine Glashütte anlegen, deren Betrieb aber bereits 1774 wieder eingestellt werden musste. 1876 wurde Tangstedterheide eine vom Kanzleigut eigenständige Landgemeinde, die im Rahmen der Einführung der preußischen Kommunalverfassung zum Amtsbezirk Tangstedt kam. Wirtschaftlich lebte das Dorf neben der Landwirtschaft vor allem von der Abtorfung der teilweise im Gemeindegebiet gelegenen Moore Glasmoor und Wittmoor, so wurde 1869 eine Presstorffabrik eröffnet. 1896 erfolgte die Umbenennung in Glashütte, um der Eigenständigkeit auch im Namen Rechnung zu tragen. 1917 kaufte Hamburg das Glasmoor, um dort eine Justizvollzugsanstalt einzurichten (JVA Glasmoor, 1922 eröffnet), deren Insassen beim Torfabbau eingesetzt wurden. Mit der Verlängerung der Hamburger Hochbahn von Ohlsdorf über Langenhorn bis zum Ochsenzoll begann 1921 der Bevölkerungszuwachs, der bis zum Kriegsbeginn 1939 zu einer Bevölkerung mit 1300 Einwohnern führte. Vom März bis Oktober 1933 bestand in Glashütte im Wittmoor eines der ersten, nach dem Machtantritt der NSDAP installierten Konzentrationslager, das KZ Wittmoor: 140 Gegner des nationalsozialistischen Regimes wurden dort festgehalten, drangsaliert und zur Arbeit im Torfabbau gezwungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Glashütte zunächst zum Amt Tangstedt im Kreis Stormarn, bevor es zum 1. Januar 1970 in der neu gegründeten Stadt Norderstedt aufging und damit auch in den Kreis Segeberg wechselte. Glashütte hatte damals 6800 Einwohner.

Friedrichsgabe ist die jüngste der vier Ortschaften, die zu Norderstedt zusammengefasst wurden. Sie wurde erst 1821 von Johann Daniel Lawaetz, einem Manufakteur und Händler aus Altona als Armenkolonie gegründet. Lawaetz bekam das nötige Land auf der Pinneberger Harksheide vom dänischen König Frederik VI., der zugleich Herzog von Schleswig und Holstein war. Zur Erinnerung an die Großzügigkeit des Königs erhielt die neue Ortschaft den Namen Frederiksgabe.

Im geografischen Mittelpunkt der vier im Jahr 1970 zusammengeschlossenen Gemeinden Garstedt, Friedrichsgabe, Harksheide und Glashütte entstand mit Norderstedt-Mitte in den 1980er und 90er Jahren ein neues Stadtzentrum, das neben Wohnquartieren auch wichtige Verwaltungs-, Behörden- und Kommunalbauten wie das Norderstedter Rathaus beinhaltet. Das kleine Einkaufszentrum „Moorbek-Passage“ bietet die wichtigsten Einkaufsmöglichkeiten für die Anwohner, des Weiteren gibt es das Kino „Spektrum“ und mit der U 1 eine U-Bahn-Anbindung an Hamburg (über den Stadtteil Garstedt) sowie mit der Nahverkehrsbahn A 2 eine Verbindung nach Norden über Henstedt-Ulzburg bis nach Neumünster. Verantwortlich für die Planung und Durchführung des Projektes im „Entwicklungsteilbereich B“ war seit ihrer Gründung im Frühjahr 1974 die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt mbH (EGNO).

Norderstedt-Mitte wird in der Bevölkerung mittlerweile als eigenständiger Stadtteil angesehen, gehörte zum Zeitpunkt der Zusammenlegung der vier Gemeinden jedoch zum größten Teil zu Garstedt, ein kleiner Teil zu Friedrichsgabe.

(jeweils zum 31. Dezember)

Jahr Einwohner
1998 71.621
1999 71.056
2000 71.523
2001 72.016
2002 71.990
2003 71.695
2004 71.377
2005 71.330
2006 71.603
2007 71.903
Norderstedter Rathaus mit der Regentrude (2006)

Bei der letzten Kommunalwahl am 25. Mai 2008 verlor die CDU ihre vorherige absolute Mehrheit und erreichte nur noch 38,8 % der Stimmen (–12 %). Zusammen mit der FDP kam das bürgerliche Lager auf 24 Sitze in der Norderstedter Stadtvertretung. SPD, GALiN (Grüne Alternative Liste in Norderstedt) und Die Linke kamen zusammen auf 25 Sitze. Mit dem Wechsel einer Stadtvertreterin von der SPD zur CDU im Mai 2009, eines Stadtvertreters von der FDP zur SPD im August 2009 und einer Stadtvertreterin von der SPD zur CDU im November 2010 (zunächst als parteiloses Fraktionsmitglied, dann Eintritt in die CDU) änderten sich die Mehrheitsverhältnisse dreimal innerhalb der Legislaturperiode.

Insgesamt setzt sich die Norderstedter Stadtvertretung aktuell wie folgt zusammen:

  • CDU: 42,8 % der Stimmen, 21 Sitze
  • SPD: 28,5 % der Stimmen, 14 Sitze
  • GALiN: 12,3 % der Stimmen, 6 Sitze
  • FDP: 8,2 % der Stimmen, 4 Sitze
  • Die Linke: 8,2 % der Stimmen, 4 Sitze

Stadtpräsidentin ist seit 2008 Kathrin Oehme (CDU).

Altes Garstedter Rathaus

Der seit 1998 amtierende Oberbürgermeister heißt Hans-Joachim Grote (CDU) und war der erste direkt gewählte Bürgermeister der Stadt. In den Jahren 2004 und 2010 ist er in seinem Amt jeweils für weitere sechs Jahre bestätigt worden. Da Norderstedt am 1. Januar 2005 den Status einer „Großen kreisangehörigen Stadt“ erhielt, darf der Bürgermeister sich nun Oberbürgermeister nennen. Baudezernent Thomas Bosse (Erster Stadtrat) und Schul- und Sozialdezernentin Anette Reinders (Zweite Stadträtin) üben weitere wichtige Funktionen in der Stadt aus. Sprecher der Stadt ist Kai-Jörg Evers.

Blasonierung: „Geviert von Blau und Silber mit rotem Mittelschild, darin ein achtstrahliger silberner Stern, dessen oberster Strahl mit einer silbernen Lilie besteckt ist.“[2]

Die vier Abschnitte des Wappens symbolisieren die vier Gründungsgemeinden.

Die Verwendung des Wappens ist Norderstedter Bürgern nur durch einen Beschluss des Hauptausschusses im Einzelfall gestattet. Dies ist in der Satzung der Stadt Norderstedt festgelegt. Die Verwaltung ahndet den Gebrauch des Wappens z. B. bei Bürgerinitiativen restriktiv. Hingegen kann das 1998 von Norderstedt Marketing e.V. in Auftrag gegebene und 2004 leicht modifizierte Stadtlogo weitgehend ohne Einschränkungen von Norderstedter Unternehmen und Privatpersonen genutzt werden.

Blasonierung: „Inmitten eines weißen Tuches das Stadtwappen, etwas zur Stange hin verschoben.“[2]

  • Maromme, Département Seine-Maritime, Frankreich, seit 1966
  • Oadby and Wigston, Vereinigtes Königreich, seit 1977
  • Zwijndrecht, Niederlande, seit 1981
  • Kohtla-Järve, Estland, seit 1989
  • Die Stadt Norderstedt besitzt eine eigene U-Bahn (Norderstedt Mitte − Richtweg − Garstedt) mit Übergang in das Hamburger U-Bahn-Netz. Der weitere Rest der früher als Alsternordbahn bezeichneten Bahnstrecke führt von Norderstedt Mitte als Linie A2 nach Norden bis Kaltenkirchen mit Anschluss in Ulzburg Süd an die A1 und A3. Norderstedts Eigentumsrechte an den beiden Bahnen werden durch die VGN (Verkehrsgesellschaft Norderstedt, Tochter der Stadtwerke Norderstedt) wahrgenommen. Betreiber der U-Bahn-Linie U1 ist die Hamburger Hochbahn, die Linie A2 nach Ulzburg Süd wird durch die AKN betrieben.
  • Insgesamt 44 Kilometer Reitwege durchziehen Norderstedt.
  • Norderstedt hat trotz seiner Größe keine Berufsfeuerwehr, sondern regelt diese Belange mit der Freiwilligen Feuerwehr, bestehend aus vier Ortsfeuerwehren, siehe Abschnitt Öffentliche Einrichtungen. Außerdem wird dort der öffentliche Rettungsdienst durch eine lokale Hilfsorganisation (KBA e.V.) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gestellt. Norderstedt verfügt über kein Krankenhaus der Maximalversorgung, allerdings gibt es eine kleine kardiologische Fachklinik. Bedingt sind diese Besonderheiten durch die Nähe zu Hamburg, wo diese Einrichtungen zur Verfügung stehen und länderübergreifend genutzt werden. Das Klinikum Nord befindet sich im direkt angrenzenden Hamburger Stadtteil Langenhorn.
  • Einige Straßen verlaufen quer über die Stadt- und Landesgrenze unter Beibehaltung des Namens und Fortsetzung der Nummerierung.
  • Der Zusammenschluss zur Stadt Norderstedt sollte auf Wunsch der vier Ursprungsgemeinden zum 1. Januar 1976 geschehen. Als Stadtname war Holstein ausgesucht worden. Das Bundesland Schleswig-Holstein setzte sich jedoch darüber hinweg und verordnete die Gründung von Norderstedt bereits zum 1. Januar 1970.
  • Zur Findung des Stadtnamens diskutierte man über Holstein (in Schleswig-Holstein der Gegenpol zu Schleswig), Süderstedt (weil im Süden Schleswig-Holsteins gelegen) und Norderstedt (nördlich der Regionsmetropole Hamburg). Norderstedt war bereits Projektbezeichnung für ein Zuzugs- und Wohnbaugebiet für Flüchtlinge aus Ostdeutschland, das von mehreren umliegenden Gemeinden getragen wurde und auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Harksheide (Falkenberg) entstand.
  • Durch das kommunale Telekommunikationsunternehmen wilhelm.tel („Sohn“ der Stadtwerke Norderstedt) sind momentan knapp 27.000 Norderstedter an ein modernes Glasfasernetz angeschlossen und können so mit bis zu 100 MBit/s in das Internet gehen.
  • Daneben betreibt die Stadt Norderstedt weitere Eigenbetriebe und Gesellschaften: Zum 1. Januar 2008 wurden Volkshochschule und Stadtbücherei in den Eigenbetrieb Bildungswerke Norderstedt überführt. Daneben gibt es eine städtische Telefongesellschaft (wilhelm.tel GmbH), ein städtisches Altersheim („Das Haus im Park“ gGmbH), die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt mbH (EGNO), die Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH (MeNo), die Verkehrsgesellschaft Norderstedt mbH (VGN), eine Stadtparkgesellschaft (Stadtpark Norderstedt GmbH), die Landesgartenschau Norderstedt 2011 gemeinnützige GmbH und die Norderstedter Bildungsgesellschaft mbH NoBiG.
  • Norderstedt hat dieselbe Telefonvorwahl wie Hamburg (040). Beim alten vierstelligen Postleitzahlensystem (1961−1993) galt die Postleitzahl von Hamburg (2000) auch für Norderstedt.
  • Mit der Verhüllung ihrer Türme sorgten die Kirchen 1999 für bundesweite Aufmerksamkeit. Mit der Aktion sollte auf die Finanznot der Gotteshäuser hingewiesen werden. 1991 geriet die Schalom-Gemeinde (mittlerweile mit der Kirchengemeinde Harksheide-Süd Vicelin zur Kirchengemeinde Vicelin-Schalom fusioniert) in die Schlagzeilen, als sie für einige Wochen von Flüchtlingen besetzt wurde, die nach rassistischen Angriffen aus Greifswald geflohen waren und gegen ihre Wiederverlegung dorthin Widerstand leisteten.
  • Einzigartig in Deutschland gibt es im Quartier Ochsenzoll einen Wochenmarkt, der über eine Stadtgrenze, gleichzeitig aber auch über die Ländergrenze Schleswig-Holstein/Hamburg geht.
  • 2011 fand in Norderstedt auf dem Areal des Harksheider Stadtparks die Schleswig-Holsteiner Landesgartenschau statt.
  • Seit dem 1. Januar 2005 ist Norderstedt für eine Experimentierphase von zunächst sechs Jahren Große kreisangehörige Stadt, also kreisangehörig, aber mit Sonderrechten ausgestattet. Der Status wurde bis Ende 2016 verlängert.
  • Der vergleichsweise geringen Größe zum Trotz hat Norderstedt vier Gymnasien. Sie sind älter als die Stadt selbst; beim Zusammenschluss der Gemeinden 1970 brachte jede ihr Gymnasium mit, das Coppernicus-Gymnasium in Garstedt, das Lessing-Gymnasium/Schulzentrum Nord in Friedrichsgabe, das Gymnasium Harksheide und das Lise-Meitner-Gymnasium/Schulzentrum Süd in Glashütte. Außerdem wird die gymnasiale Oberstufe auch an der Integrierten Gesamtschule (IGS) – ab Schuljahr 2010/2011 „Willy-Brandt-Schule. Gemeinschaftsschule der Stadt Norderstedt mit Oberstufe“ – angeboten.
Der Haupteingang vom
„Gymnasium Harksheide“
  • Seit 2002 existiert Norderstedt lernt e.V., der sich der Förderung der Bildungskooperation widmet und u.a. das Norderstedter Bildungsportal als auch das Praktikum-Portal betreibt (siehe Weblinks).
  • Norderstedts Motorisierungsgrad beträgt 915 Kfz/1000 Einwohner über 18 Jahre und liegt damit unter dem Kreis-, aber über dem Bundesdurchschnitt. Dies ergab eine DPA-Umfrage. Damit ist ein Gerücht widerlegt, Norderstedt habe einen der höchsten Motorisierungsgrade bundesweit.[3]
  • Erst seit Dezember 2010 hängt im Plenarsaal des Rathauses das Stadtwappen. Es ist ein Geschenk von Norderstedter Bürgern zum 40-jährigen Stadtjubiläum und wurde von der Künstlerin und Norderstedter Kulturpreisträgerin Ane Königsbaum gestaltet.

In der Liste der Kulturdenkmale in Norderstedt stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Das Feuerwehrmuseum Schleswig-Holstein wurde 1990 in Norderstedt-Mitte eröffnet und bietet auf 2100 m² Ausstellungsfläche Informationen über die Geschichte des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes vom späten Mittelalter bis zur Neuzeit. In drei Hallen stehen die älteste Dampfspritze Deutschlands sowie Motorspritzen, Löschfahrzeuge, Anhängeleitern und Drehleitern (Baujahr 1926 bis 1967). Weiter sind eine große Uniformsammlung, wertvolle alte Handschriften, Fotos, Orden und Ehrenzeichen zu besichtigen.

Direkt an das Feuerwehrmuseum schließt sich das Stadtmuseum Norderstedt an. Dieses bietet neben einer Dauerausstellung zur Historie Norderstedts und seiner Ursprungsgemeinden auch Wechselausstellungen und kulturelle Veranstaltungen an. Das ebenfalls dort befindliche Stadtarchiv verfügt über ein Zeitungs- und Fotoarchiv aus den letzten 100 Jahren.

Das Grab von Liedtexter u. Komponist Ernst Bader auf dem Ev. Friedhof Garstedt
  • Norderstedt beheimatet den „Musikverein Norderstedt e.V.“, zu dem unter anderem das überregional bekannte „Symphonische Blasorchester Norderstedt“ (SBN) gehört. Dieses hat mehrfach am Deutschen Orchesterwettbewerb teilgenommen und Platzierungen im vorderen Feld erzielt. Eine andere, sehr erfolgreiche Sparte des MVN ist die „Fishhead Horns Big Band“. Sie war Sieger der Landesorchesterwettbewerbe Schleswig Holsteins 1999 und 2003 und verweist auf eine große Referenzliste. Das Highlight ist die jährlich veranstaltete Swing Gala, bei der unter anderem Wolfgang Schlüter, Günter Fuhlisch, Lennart Axelsson und Herb Geller auftraten.
  • Seit dem Jahr 1997 gibt es in Norderstedt den Musikclub „Music Star“, der nur eine Kapazität von maximal 100 Zuhörern hat. Trotzdem sind dort schon unter anderem Bruce Springsteen und Fairport Convention aufgetreten. Seit 2006 fördert der Verein „Music-Werkstatt e.V.“ diesen Veranstaltungsort, der bisher ohne jegliche staatliche Förderung auskommen konnte.
  • Ebenfalls organisiert durch den Verein „Music-Werkstatt e.V.“ in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturträgern der Stadt finden inzwischen zwei größere Open-Air-Veranstaltungen mit internationalen Künstlern in Norderstedt statt: Im Frühsommer das „Festival am Kulturwerk“ bisher dreimal 2008, 2009 und 2010 auf dem Gelände des Stadtparks Harksheide sowie im Spätsommer „Rock am Markt“ bisher viermal 2003, 2005, 2008 und 2010.[4]
  • Musikunterricht für Erwachsene, Jugendliche und Kinder wird in Norderstedt von der städtischen Musikschule und diversen gewerblichen Musikschulen angeboten.

In Norderstedt-Mitte befindet sich das Kino „Spectrum“ mit drei unterschiedlich großen Sälen. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 15:00 Uhr, 17:30 Uhr und 20:00 Uhr sowie sonnabends auch um 22:30 Uhr.[5]

Die Stadt Norderstedt bietet, z.T. in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Harksheide, Jugendarbeit in den Stadtteilen an, darunter vier Jugendhäuser, zwei Bauspielplätze, ein Kreativspielplatz, eine Teestube und eine mobile Spielplatzbetreuung. Ab 1995 existierte in einem Haus an der Ulzburger Straße das Soziale Zentrum Norderstedt. Nach dem Abriss des Gebäudes Ende 2005 wurde ein neues Gebäude für das Soziale Zentrum gesucht, das 2010 in der Straße In de Tarpen gefunden wurde.

In Harksheide befindet sich ein Stadtpark mit dem Norderstedter Arboretum und mehreren Seen. Im Park fand die Landesgartenschau 2011 statt. Außerdem gibt es den Willy-Brandt-Park in Garstedt südöstlich des Herold-Centers.

  • Evangelischer Friedhof Garstedt

Der Garstedter Friedhof ist seit den Jahren 1889 (Gründung der Ev. Kirchengemeinde zu Garstedt und Harksheide) bzw. 1903 Begräbnisplatz der Ev. Christus-Kirchengemeinde zu Garstedt, der jetzigen Ev.-Luth. Emmaus-Kirchengemeinde in Norderstedt. Die Nutzung steht allen Konfessionen offen.

Besondere Grabstätten:

  • Armin von Gerkan (1884−1969), deutscher Archäologe und Bauforscher
  • Ernst Bader (1914−1999), deutscher Schauspieler, Komponist (Tulpen aus Amsterdam)
  • Uwe Arkuszewski (1962−2004), deutscher Musiker und Moderator (Die Stimme des Nordens)

Weitere Friedhöfe in Norderstedt:

  • Städtischer Friedhof Harksheide
  • Städtischer Friedhof Glashütte
  • Städtische Friedhöfe Friedrichsgabe (Waldfriedhof und Islamischer Friedhof Norderstedt)

Besonderheiten:

Der Islamische Friedhof Norderstedt wurde im Jahr 2009 zunächst für muslimische Bürger der Stadt Norderstedt, der Hamburger Vorstadtgemeinden und der weiteren südholsteinischen Umgebung angelegt als eine separate Erweiterung des Waldfriedhofes Friedrichsgabe. Der Friedhof wird unter städtischer Trägerschaft betreut durch den schleswig-holsteinischen Landesverband der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. in Deutschland.

In Norderstedt existieren mehrere Sportvereine, die meisten davon mit einem breiten Spektrum angebotener Sportarten:

American Football

Der SV Friedrichsgabe beherbergt eine Mannschaft des American Football, die Nordic Wolves. Diese spielt im Waldstadion, das dem SV Friedrichsgabe gehört. Die Nordic Wolves treten auch 2009 wieder in der Regionalliga an und spielen dort gegen bekannte Teams wie die Hamburg Blue Devils und auch die Hamburg Pioneers, die man bereits aus dem Gründungsjahr 2004 kennt. Wegen des Umzuges vom Moorbekstadion wurde im Waldstadion eine Tribüne für 500 Zuschauer gebaut.

Des Weiteren gibt es seit 2008 die Norderstedt Beavers, die derzeitig eine Jugendmannschaft im Ligabetrieb haben. Die Beavers konnten bereits im ersten Jahr eine erfolgreiche Saison bestreiten und in die nächsthöhere Liga aufsteigen.

Basketball

Der erfolgreichste Basketballclub in Norderstedt ist der 1. SC Norderstedt. Die SCN Seals belegten in der Saison 08/09 den 1. Platz in der 2. Regionalliga Nord und spielen in der Saison 09/10 in der 1. Regionalliga (dritthöchste Spielklasse in Deutschland).

Bogenschießen

Einer der erfolgreichsten Bogensportvereine in Schleswig-Holstein ist die Schützengemeinschaft Norderstedt e.V. Die Bogenportler belegen regelmäßig die ersten Plätze auf den Landesmeisterschaften und konnten auch bereits Deutsche Meisterschaften erringen. In der Saison 08/09 spielt die erste Mannschaft in der 2. Bundesliga Bogen Gruppe Nord.

Catch Wrestling

Seit 2006 gibt es in Norderstedt den Catch Wrestling Norddeutschland e.V., der sich für die Förderung des deutschen Catch Wrestling Sports in Norddeutschland gegründet und Kampfabende in Norderstedt und Tangstedt veranstaltet hat. Bekannte Norderstedter Kämpfer sind „Der Baron“ und „Michael Knight“.

Cheerleading

Zum American Football gehören traditionell Cheerleader. Die Starlets Cheerleader sind ein reines Dance-Show-Team nach dem Vorbild der NFLE-Cheerleader. Unter dem Dach des SV Friedrichsgabe gibt es sowohl ein Damenteam (ab 16 Jahre) als auch ein Junior-(Mädchen)-Team (ab 10 Jahre). Die Starlets Cheerleader absolvieren außerhalb ihrer Darbietungen bei den Footballspielen diverse Auftritte (wie bei der Night Of The Jumps in Hamburg). Sie sind Deutscher Meister 2011 im Senior Theme Dance (im Verband CVD).

Einradfahren

Der Norderstedter Sportverein (NSV) hat eine Einrad-Sparte, die bei Turnieren im Kreis bereits viele Preise gesammelt hat.

Fußball

Der größte Sportverein Norderstedts ist der 1. SC Norderstedt. Die Fußballmannschaft ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt geworden durch den verpassten Aufstieg in die Zweite Bundesliga gegen 1860 München 1993 sowie die Teilnahme an der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal 1995/96 gegen Wattenscheid 09. Die Fußballabteilung gründete unter dem Namen Eintracht Norderstedt 2003 einen eigenständigen Verein. Die 1. Herren-Mannschaft der Eintracht spielt derzeit in der Oberliga Hamburg.

Seit der Saison 2008/2009 spielt die zweite Mannschaft des Hamburger Sport-Verein (HSV II) im Edmund-Plambeck-Stadion seine Heimspiele in der 4. Liga (Regionalliga Nord).

Weitere Fußball-Sportvereine oder Sportvereine mit Fußballabteilungen sind TuRa Harksheide, Norderstedter SV, SV Friedrichsgabe, Glashütter SV, FFC Nordlichter Norderstedt und der neu gegründete Fußballklub 1. Norderstedter Fußballclub (NFC).

Das HSV-Trainingsgelände am „Lindenhof“ im Stadtteil Harksheide wurde während der Fußball-WM 2006 vom Team der USA zum Trainieren genutzt. Dort fand am 5. Juni 2006 (aus „Sicherheitsgründen“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit) auch ein Freundschaftsspiel der USA gegen das Team Angolas statt, das 1:0 für das US-Team endete. Ein öffentliches Training fand auch im Edmund-Plambeck-Stadion statt, in dem sonst die Heimspiele von Eintracht Norderstedt ausgetragen werden.

Handball

Die Handball-Gemeinschaft Norderstedt (HGN) steht im Zusammenschluss mit dem TuRa Harksheide. Trainiert wird in verschiedenen Hallen, die Spiele finden jedoch in der Sporthalle des Schulzentrums Süd statt. Mittlerweile (seit 2008) spielt die erste Herrenmannschaft der HGN auch in der Handball-Regionalliga. Außerdem gibt es noch den NSV (Norderstedter Sportverein), der auch eine Jugendsparte besitzt.

Hockey

Es existiert eine Hockeyabteilung im „1. SC Norderstedt“ sowie beim HSV.

Kampfsport

Norderstedt ist seit nunmehr mehreren Jahren in Folge ein Austragungsort für Europameisterschaften im Kickboxen. Der mehrmalige Weltmeister (WKN) und Europameister (WAKO) Human Nikmaslak betreibt in Norderstedt eine Kampfsportschule. Des Weiteren werden in Norderstedt vom Kodokan Norderstedt jährlich die Internationalen Kodokan Open (ehemals Hamburg Open) im Ju-Jutsu ausgetragen. Der Verein wurde 1988 gegründet und hat seitdem mehrere Internationale Titel gewonnen (Junioren Welt-/Europameister, Hamburger Meister, Norddeutsche Meister sowie Deutsche Meister).

Leichtathletik

Die LG Alsternord Hamburg ist zwar eine im Hamburger Leichtathletik-Verband (HHLV) eingetragene Leichtathletikgemeinschaft, setzt sich jedoch länderübergreifend aus den vier Leichtathletik-Abteilungen von TuRa Harksheide, 1. SC Norderstedt (beide Schleswig Holstein) und dem SC Alstertal-Langenhorn (Hamburg; ehemals TuS Alstertal und SC Langenhorn; kurz SCALA) zusammen. Die meisten aktiven Athleten sind daher wohnhaft in Norderstedt. Auch findet das Training neben den Hamburger Sportstätten Jahnkampfbahn (JKB) und der im Jahr 2006 eingeweihten Leichtathletik-Halle (LTH) größtenteils in Norderstedt (Sportplatz Schulzentrum Süd) statt. Seit 35 Jahren ist die LG Alsternord in Hamburg und in Schleswig-Holstein aktiv und war somit die erste länderübergreifende Leichtathletik-Gemeinschaft. Auf Landesebene sind die jungen Aktiven stets erfolgreich, sodass die LG Alsternord seit ihrer Gründung stets zu den besten fünf Vereinen Hamburgs gehört. Die Senioren sind sogar international erfolgreich[6][7][8].

Schießsport

Die Schützengemeinschaft Norderstedt e.V. bietet auf ihrer Schießsportanlage neben Luftgewehr und -pistole, Kleinkalibergewehr und -pistole auch Großkaliber und Vorderlader sowie Bogenschießen an.

Tanzsport

In Norderstedt gibt es auch einige Tanzsportvereine, die teilweise überregional bekannt sind: Die Tanzsportabteilung des 1. SC Norderstedt und der TSC Astoria Norderstedt (beide zum Tanzsportverband Schleswig-Holstein (TSH) gehörend) sowie die Tanzsportabteilung des HSV, der TSC Astoria Hamburg und der TTC Savoy (beide Hamburger Tanzsportverband (HATV)).

Tennis

Im Stadtteil Glashütte befindet sich einer der größten Tennisvereine Schleswig-Holsteins; der TSC Glashütte e.V. mit 14 Außen- und 3 Hallenplätzen. Außerdem gibt es noch den TC Friedrichsgabe, den TC am Falkenberg, den TC Garstedt, den NSV und die Tennisabteilung des 1. SC Norderstedt sowie die Tennissparte des HSV. Alljährlich werden die Norderstedter Stadtmeisterschaften ausgetragen.

Volleyball

Der 1. VC Norderstedt existiert seit 1996 und spielt seine Punktspiele hauptsächlich in der Moorbekhalle, wo auf sechs Spielfeldern gleichzeitig gespielt werden kann. Die Mannschaften sind von der Jugend bis zum Erwachsenenbereich in diversen Ligen vertreten. Von der Kreisliga bis hin zur Regionalliga (Herren) und 2. Bundesliga (Damen) schlagen die Volleyballer für Norderstedt auf. Die Senioren des 1. VCN sind bereits acht Mal Deutscher Meister geworden.

Daneben gibt es noch den 1. SCN Norderstedt mit aktuell zwei Herrenmannschaften in der Hamburger Landesliga.

Wassersport

Ein weiterer wichtiger Verein ist die Startgemeinschaft Wasserratten e.V. Dieser Schwimmverein bildet einen Leistungsstützpunkt in Schleswig-Holstein. Bekanntestes ehemaliges Vereinsmitglied ist Sandra Völker.

Bahnhof Norderstedt Mitte, in der Mitte ein Zug der AKN, außen die U-Bahn
U-Bahn-Haltestelle Richtweg

Norderstedt ist in das Nahverkehrsnetz des Hamburger Verkehrsverbundes eingebunden. Die U-Bahn-Linie U1 und die Linie A2 der AKN verbinden Norderstedt mit Hamburg bzw. dem nördlich gelegenen Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen. Zahlreiche Buslinien der VHH stellen die Verbindungen der Norderstedter Stadtteile untereinander und mit den Gewerbegebieten sowie den umgebenden Orten her. Der Ende 2003 neu gestaltete Busbahnhof am U-Bahnhof Garstedt direkt beim Einkaufszentrum „Herold-Center“ ist dabei ein wichtiger Knotenpunkt und ergänzt den zweiten Busbahnhof am Bahnhof Norderstedt Mitte beim Verwaltungszentrum. Ein dritter Busbahnhof befindet sich am Glashütter Markt. Eine Regionalbuslinie der Autokraft verkehrt vom U-Bahnhof Ochsenzoll über Glashütte in die Kreisstadt Bad Segeberg.

An den Wochenendnächten (Nächte Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag) und vor Feiertagen verkehrt zusätzlich die Nachtbuslinie 616: U-Bf Norderstedt Mitte − Ulzburger Straße − Henstedt-Ulzburg (− Kisdorf) im 40-Minuten-Takt. Eine zweite Nachtbuslinie 626 verkehrt als Ringlinie: U-Bf Norderstedt Mitte – Harksheide, Markt – Falkenhorst – Steindamm – Friedrichsgaber Weg (Nord) – U-Bf Norderstedt Mitte. Die Buslinie 378 verkehrt ebenfalls während dieser Zeit auf dem Linienteil U-Bf Ochsenzoll – Glashütter Markt. Auch die U-Bahn-Züge der Linie U1 fahren an diesen Tagen während der gesamten Nacht durchgehend im 20-Minuten-Takt zwischen Norderstedt Mitte und Hamburg (Volksdorf).

Norderstedt besitzt keinen eigenen Fernverkehrsbahnhof. Durch die U-Bahn ist die Stadt gut an den Hamburger Hauptbahnhof angeschlossen. Die Fahrzeit von Norderstedt Mitte beträgt 41 Minuten.[9]

Die BAB 7 führt westlich an Norderstedt vorbei (Anschlussstelle Quickborn für die nördlichen Bereiche bzw. Hamburg-Schnelsen-Nord für die südlichen Bereiche). Quer durch den Süden der Stadt führt die Bundesstraße 432 (von der A 7 im Westen über die Stadtteile Garstedt, Harksheide (Süd) nach Glashütte) und verbindet Norderstedt mit der Kreisstadt Bad Segeberg und Scharbeutz an der Lübecker Bucht der Ostsee.

Die Terminals des Flughafen Hamburg in Hamburg-Fuhlsbüttel liegen nur wenige Kilometer entfernt. Ein Teil des Flughafengeländes (nördliches Ende der Start-/Landebahn 2) befindet sich sogar auf Norderstedter Stadtgebiet.

Norderstedt ist Sitz eines Regionalstudios des NDR, das Beiträge für den Hörfunk und das Fernsehprogramm produziert. In der Woche wird mehrfach pro Tag Regionales aus dem „Studio Norderstedt“ im Programm der „NDR 1 Welle Nord“ über die Frequenzen Hamburg 89,5 MHz und Neumünster 106,4 MHz für das Hamburger Umland gesendet.

Norderstedts eigener lokaler Fernsehsender „noa4“ strahlt kein Vollprogramm aus, sondern hat ein zeitlich begrenztes Sendefenster für Sendungen mit Regionalbezug, die regelmäßig wiederholt werden. Außer im Kabelnetz der „wilhelm.tel GmbH“ (Kanal K23) kann noa4 im Internet über die Homepage des Senders empfangen werden.

Die Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein hat seit 2007 ihren Sitz in Norderstedt.

In Norderstedt gibt es die „Norderstedter Zeitung“, die täglich als Beilage zum „Hamburger Abendblatt“ im Kreis Segeberg erscheint. Der älteste in Norderstedt ansässige Zeitungsverlag war bis 2010 das Verlagshaus Meincke. Nach dem Verkauf des Verlages an die medienholding:nord erscheinen die drei Zeitungen „Heimatspiegel“, „Heimatspiegel Extra“ und „Lokal-Anzeiger“ im Verlag der Südholstein Anzeigenblatt GmbH, zu der auch die in Kaltenkirchen erscheinende „Umschau“ gehört.

Seit August 2010 gibt es ein zweites Norderstedter Stadtfernsehen. NOWO1 sendet über das digitale Kabelnetz von wilhelm-tel wöchentlich eine regionale Magazin-Sendung, die in einer Schleife wiederholt wird. Erneuert wird die Sendung jeweils dienstags. Zudem ist NOWO1 auch über das Internet (www.nowo1.de) zu empfangen. Zu NOWO1 gehört auch „Norderstedt Kompakt“, eine kostenlose Zeitung.

Casio-Gebäude im Garstedter Gewerbegebiet Nettelkrögen

Über die Stadt verteilt existieren mehrere Gewerbegebiete mit teilweise international bekannten Unternehmen. Im Gewerbegebiet Nettelkrögen in Garstedt befinden sich unter anderem die Firmenzentrale des Handelsunternehmens Blume 2000 sowie die Europa-Zentrale des japanischen Elektronik- und Elektrogerätekonzerns Casio. Im Gewerbegebiet Glashütte sind unter anderem die aus der Klinikbranche bekannten Firmen Ethicon und Schülke & Mayr ansässig. Des Weiteren befindet sich das Hauptwerk der Jungheinrich AG in Friedrichsgabe. Auch die Schokoladenfabrik Herza, ein Unternehmen der Stern-Wywiol-Gruppe, hat in Norderstedt ihren Sitz.

Nach Planung und Entwurf durch die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) entsteht für den Hamburg Airport seit 2005 das neue Logistikzentrum „Nordport“ im Südwesten Garstedts zwischen den Verkehrsachsen Ohechaussee (B 432) und Niendorfer Straße. Im März 2007 gab die Hamburger Flughafengesellschaft bekannt, dass sie sich aus dem Projekt zurückziehen werde.

In Norderstedt gibt es den Bund der Selbständigen e.V. (BDS) als eigenständigen Verein. Mit nach eigenen Angaben[10] etwa 400 Mitgliedern repräsentiert der BDS nicht ganz 10 % der ortsansässigen Wirtschaft.

Der 2006 in Norderstedt gegründete „Alster Business Club“ will die Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg fördern und hat nach eigenen Angaben rund 460 Mitglieder (Stand: Januar 2009).

Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsgabe. Funkrufname: 90/44/4

Die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt teilt sich auf in die vier eigenständigen Ortsfeuerwehren der Stadtteile Harksheide, Garstedt, Glashütte und Friedrichsgabe und ist auf rein ehrenamtlicher Basis tätig.

Die Feuerwehren Glashütte und Friedrichsgabe stellen auch den Gefahrgutzug der Stadt Norderstedt. Die Feuerwache Friedrichsgabe stellt hierfür einen Einsatzleitwagen mit zusätzlicher Ausrüstung zum Spüren und Messen und einen Gerätewagen Gefahrgut (GW-G). Die Feuerwache Glashütte stellt einen Gerätewagen Atemschutz (GW-AS).

Die vier Feuerwehren haben eine gemeinsame Jugendfeuerwehr, aus deren Mitte sich ein Großteil des Nachwuchses für die Einsatzabteilungen bildet.

Die zentrale Werkstatt mit fest angestellten Kräften befindet sich in den neu gebauten Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Harksheide. Dort befindet sich auch (seit 2004) die rund um die Uhr besetzte Rettungsleitstelle für den gesamten Kreis Segeberg. Seit dem 1. Juli 2007 werden von dieser Rettungsleitstelle aus auch die Feuerwehr- und Rettungskräfte der Stadt Neumünster geleitet. Entsprechend wird der Notruf 112 aus Neumünster hierhin geleitet.

Norderstedt ist wohl die erste Stadt in Schleswig-Holstein, die über ein eigenes Bildungsportal im Internet verfügt (siehe Weblinks).

Bis auf eine Waldorfschule sind in Norderstedt alle Schulformen vertreten.

Die Stadt Norderstedt ist nicht nur Trägerin der meisten Kitas und Schulen, sondern verfügt mit den 2008 gegründeten „Bildungswerken Norderstedt“ auch über die einzige als Eigenbetrieb geführte Bildungseinrichtung. Darin sind die zweitgrößte Volkshochschule des Landes und die Stadtbücherei zusammengefasst[11], die jährlich von 25.000 Menschen genutzt werden. Zu den Bildungswerken Norderstedt gehören weiterhin die städtischen Anteile an der Norderstedter Bildungsgesellschaft mbH (NoBiG), die seit 2007 u.a. das ehemalige Jugendaufbauwerk des Kreises Segeberg betreibt.[12]

Die Stadtbücherei Norderstedt ist in allen vier Stadtteilen vertreten und verfügt über einen Gesamtbestand von mehr als 150.000 Medien für Unterhaltung, Freizeitgestaltung, (Weiter-)Bildung und Information. Auch Grafiken und Plakate werden verliehen. Das Bestandsangebot richtet sich an alle Altersgruppen. Als Einrichtung der Kultur und Weiterbildung arbeitet die Stadtbücherei eng mit Kindertagesstätten, Schulen und mit Bildungs- und Weiterbildungsanbietern für Erwachsene zusammen. Darüber hinaus führt sie Veranstaltungen durch.

Neben der Volkshochschule gibt es einige weitere Anbieter für Weiterbildung, z. B. die Frauencomputerschule „adasoft“, die DEKRA-Akademie und die Wirtschaftsakademie. In Trägerschaft der Volkshochschule ist in Norderstedt auch der Weiterbildungsverbund des Kreises Segeberg angesiedelt.

Norderstedt ist Sitz eines Amtsgerichts.

  • Der Komponist, Schauspieler und Liedtexter Ernst Bader (1914−1999) war Norderstedter Bürger und wurde nach seinem Tod auf dem Garstedter Friedhof beigesetzt.
  • Der österreichische Komponist und Barpianist Hans Rahner (1905–2008) wohnte und arbeitete in Norderstedt.
  • Der Schauspieler und Regisseur Jörg-Peter Hahn (1930–1996) lebte in Norderstedt. Nach ihm ist der Jörg-Peter-Hahn-Platz am Veranstaltungszentrum „TriBühne“ in Norderstedt-Mitte benannt.
  • Der ehemalige Fußballspieler Uwe Seeler (* 1936) wohnt in Norderstedt.
  • Auch Ditmar Jakobs (* 1953), der ehemalige Fußballprofi (unter anderem beim Hamburger SV), wohnt in Norderstedt. (Da das ehemalige Trainingsgelände des HSV in Norderstedt liegt, haben einige der Spieler bzw. ehemalige Profis ihren Wohnsitz dort.)
  • Der russische Fußballprofi (Fußballnationalmannschaft der UdSSR, FC St. Pauli) Juri Sawitschew (* 1965) wohnt u. a. in Norderstedt.
  • Der Sachbuchautor, Naturphilosoph und Publizist Rolf Hennig (* 1928) wohnt und arbeitet in Norderstedt.
  • Die Goombay Dance Band, die 1980 mit Sun of Jamaica einen Nr.-1-Hit in der Bundesrepublik Deutschland hatte, ist in Norderstedt ansässig.
  • Der Blues-Musiker Tom Shaka (* 1953), der seit über dreißig Jahren in der internationalen Musikszene einen Namen hat, wohnte bis 2009 in Norderstedt, bis er nach Lüneburg umzog.
  • Die ehemaligen Fußballtrainer Kuno Klötzer (1922–2011) und Martin Wilke (* 1926) leben in Norderstedt.
  • In Harksheide zur Schule gegangen ist Wolf-Rüdiger Marunde (* 1954), Chronist des Landlebens und des Neuen aus Schweinhausen.
  • In Norderstedt zur Schule gegangen ist der Tennisspieler Ricki Osterthun.
  • Christiane Felscherinow bewegte sich eine Zeit lang in Norderstedt und begann hier eine Ausbildung in einer Buchhaltung.
  • Der ehemalige dänische Fußballprofi- und Nationalspieler Thomas Gravesen (* 1976) lebte während seiner Zeit beim HSV (1997–2000) in Norderstedt.
  • Auch sein damaliger Mannschaftskollege Allan K. Jepsen lebte während seiner Zeit beim HSV (1997–1999) in Norderstedt.

Seit dem 1. Januar 2007 führt die Stadt im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft die Verwaltungsgeschäfte für die amtsfreie Gemeinde Ellerau.

  • Manfred von Essen: Friedrichsgabe, Garstedt, Glashütte, Harksheide. Die Norderstedter Ursprungsgemeinden bis 1970. Norderstedt 1994.
  • Willy Klawe: „Im übrigen herrscht Zucht und Ordnung“ Zur Geschichte des Konzentrationslagers Wittmoor … VSA-Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-87975-412-8
  • Karl-Heinz Schmidt: „… eine weitverstreute Siedlung“. Chronik Tangstedter Heide / Glashütte bis 1936. Norderstedt 2000.
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  3. Bericht im Hamburger Abendblatt zur Kfz-Situation in Norderstedt, 13. Februar
  4. Festivals auf harksheide.de
  5. Homepage des Norderstedter Kinos „Spectrum“
  6. Senioren EM 2008: 1x Gold, 1x Bronze nach Hamburg
  7. Senioren-Hallen-WM 2008: 5 Mannschafts- und Staffel-Weltmeistertitel unter Beteiligung Hamburger Läufer
  8. Bronze für deutsche M70-Staffel bei Senioren-WM 2007
  9. Zugverbindung zwischen Norderstedt Mitte und Hamburg Hbf. Deutsche Bahn, abgerufen am 10. März 2009.
  10. [1]
  11. Offizielle Website der Bildungswerke Norderstedt. (Abgerufen am 20. August 2010)
  12. NoBiG mbH auf der Website der Bildungswerke Norderstedt. (Abgerufen am 20. August 2010)


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