Konstruktion CAD in Flensburg, Konstruktionen CAD in Flensburg, Schleswig-Holstein

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CAD

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für andere Bedeutungen der Abkürzung, siehe CAD (Begriffsklärung)
Ein virtuelles Bauteil in räumlicher (3D) Ansicht (CAD-Programm CATIA)
Arbeitsschritte mit CAD in Zeitraffer im CAD-Programm NX

CAD (von engl. computer-aided design [kəmˈpjuːtə ˈeɪdɪd dɪˈzaɪn], zu Deutsch rechnerunterstütztes Zeichnen, rechnerunterstützter Entwurf oder rechnerunterstützte Konstruktion) bezeichnet ursprünglich die Verwendung eines Computers als Hilfsmittel beim technischen Zeichnen. Die mit Hilfe des Computers angefertigte Zeichnung wird auf dem Bildschirm sichtbar gemacht und kann auf Papier ausgegeben werden.

Inzwischen ist in fast allen CAD-Anwendungen die dritte Dimension (3D) hinzugekommen. Damit bezeichnet CAD auch die Bildung eines virtuellen Modells dreidimensionaler Objekte mit Hilfe eines Computers. Von diesem können die üblichen technischen Zeichnungen abgeleitet und ausgegeben werden. Ein besonderer Vorteil ist, vom bereits virtuell bestehenden dreidimensionalen Objekt eine beliebige räumliche Abbildung zu erzeugen. Durch die mit erfassten Materialeigenschaften können rechnerunterstützte technische Berechnungen (zum Beispiel mit Finite-Elemente-Programmen) unmittelbar anschließen.

CAD hat das Zeichenbrett und viele Routine-Tätigkeiten verdrängt. Betroffen sind alle Zweige der Technik: Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und all deren Fachrichtungen und gegenseitige Kombinationen bis hin zur Zahntechnik. Fertigungsmaschinen für technische Objekte können direkt vom Computer aus angesteuert werden.

CAD wird als Grafikdesign auch dort angewendet, wo ausschließlich Bildhaftes herzustellen ist.

Inhaltsverzeichnis

Am Anfang war CAD lediglich ein Hilfsmittel zum technischen Zeichnen. Der Zusatz 2D wurde erst nötig, als technische Objekte mit Computerhilfe nicht mehr nur gezeichnet, sondern als virtuelle dreidimensionale Körper (3D) behandelt werden konnten.

Mit Hilfe eines sogenannten 2D-CAD-Systems werden genau wie beim Zeichnen von Hand Ansichten und Schnitte in der Regel räumlich ausgedehnter Körper erstellt. Die Zeichnungen werden zuerst auf dem Bildschirm sichtbar gemacht und dann auf Papier geplottet oder gedruckt.

Die vormals von Hand gezeichnete Linie ist auch das Grundelement in einem CAD-System. Daraus bestehen die “vorgefertigten” Basis-Objekte des Systems: Gerade, Kreis, Ellipse, Polylinie, Polygon oder Spline. Die interne Darstellung dieser Objekte ist vektororientiert, das heißt, dass nur ihre Parameter gespeichert werden (zum Beispiel die beiden Endpunkte einer Geraden oder der Mittelpunkt und der Radius eines Kreises). Auf diese Weise ist der Speicherbedarf im Computer klein (Gegenteil: Pixelgraphik). Das Objekt wird aus den wenigen Daten erst bei der Ausgabe erstellt.

Man fügt den Objekten noch wählbare Attribute wie Farbe, Linientyp und Linienbreite hinzu. Mit der Möglichkeit, die Objekte mit sogenannten Werkzeugen zu bearbeiten und die virtuelle Zeichnung zu bemaßen und zu beschriften, sind fast alle Tätigkeiten auf Papier auch im CAD-System ausführbar.[1]

Werkzeuge ermöglichen und erleichtern zum Beispiel das Erzeugen, Positionieren, Ändern und Löschen von Objekten, Zeichnen von Hilfslinien, Finden von ausgezeichneten Punkten der Objekte (zum Beispiel End- und Mittelpunkte von Linien, Mittelpunkte von Kreisen usf.), Zeichnen von Lotrechten, Tangenten und Äquidistanten zu Objekt-Linien und das Schraffieren geschlossener Linienzüge. Die vollständige Bemaßung wird erstellt, nachdem lediglich deren Endpunkte (zum Beispiel ein Längenmaß) oder das Objekt (zum Beispiel ein Bogen für dessen Radius) ausgewählt wurden. Die Genauigkeit der Abmessungen ist ein Vielfaches von denen in einer klassischen Zeichnung. Indirekt erzeugte Maße müssen nicht aufwändig errechnet werden, sie lassen sich aus der CAD-Zeichnung ablesen.

Sich wiederholende Objekte können gleich von Anfang an “in Serie” erzeugt werden. Objekt-Gruppen lassen sich als Ganzes verändern, zum Beispiel strecken oder stauchen oder auch nur proportional vergrößern oder verkleinern.

Ein organisatorisches Hilfsmittel ist die Anfertigung der Zeichnung in Teilen auf verschiedenen Ebenen (Layertechnik). Das entspricht der Anfertigung einer klassischen Zeichnung auf mehren transparenten Papieren, die übereinander gelegt das Ganze darstellen.

Darstellungen von Norm- und Wiederholteilen können in einer Bibliothek abgelegt und von dort wieder bezogen und eingefügt werden. Teilbereiche lassen sich vergrößert darstellen (Zoom), so dass eine geringe Bildschirmauflösung (1600×1200 Pixel sind für CAD-Anwendungen eine geringe Auflösung) nicht hinderlich ist.

Moderne CAD-Systeme haben auch Schnittstellen zur Erweiterung der Funktionalität mittels Makros.

Durch Zeichnen von Linien im Raum lassen sich Körper andeuten. Solche Linien bezeichnen zum Beispiel die Kanten eines Quaders. Ein Körper ist aber erst dann ausreichend simuliert, wenn er ein Volumen und Oberflächen, beides mit diversen physikalischen Eigenschaften hat. Solche mangelhaften Modelle werden im Unterschied zu genügenden Modellen gelegentlich als 2½D-Modelle bezeichnet.

Eine ebenfalls saloppe, aber anschaulichere Kennzeichnung eines Körpers mit nur 2½ anstatt 3 Dimensionen bezieht sich auf dessen Einfachheit. Es handelt sich um Körper, deren Entstehung man sich durch Ausdehnung ebener Konturen in die dritte Dimension vorstellen kann. Macht man ein dünnes Blatt (ist in Näherung eine Ebene) immer dicker, so erhält man zunächst ein Brett und zuletzt eine Säule, also Körper, in denen alle zur Ausgangsfläche parallelen Schnitte gleich aussehen. Als CAD-Werkzeug heißt dieses Vorgehen Extrusion.[2]

Eine Vorstufe zur Extrusion (ist ein 3D-Werkzeug) ist das Zeichnen mit Höhe.[3] Man erstellt zum Beispiel nicht nur ein Rechteck, sondern einen Quader, der aber lediglich mit Hilfe von zwei parallelen rechteckigen Konturen definiert ist. Sein Inneres und sein Oberfläche sind nicht festgelegt. Der Quader ist leer und hat durchsichtige Wände. Zusätzlich ist das Zeichnen mit Erhebung möglich.[4] Man kann damit ein zweites mit Höhe versehenes Objekt in einer parallelen Ebene zeichnen und erhält auf diese Weise zwei 2½D-Körper, die nicht auf derselben Ebene stehen. Eine von möglichen Steigerungen ist, den 2½D-Körper im Raum drehen zu können.

Beim Zeichnen mit Höhe und Erhebung haben die Objekte lediglich weitere Attribute bekommen. Der Fortschritt vom 2D- zum 2½D-CAD besteht deshalb hauptsächlich aus den Möglichkeiten, die modellierten Körper von einem gewählten Ansichtspunkt aus als räumliche Objekte darzustellen, das heißt zu zeichnen. Beim Quader waren zum Beispiel Linien von einer unteren Ecke zur zugehörigen obere Ecke hinzuzufügen. Linien sind per Definition körperlos, können aber als Drähte aufgefasst werden. Somit nennt man diese einfachste der CAD-Modellierungs-Arten neben Linien- oder Kantenmodell auch Drahtmodell. Um das Vordere vom Hinteren des massiv gemeinten Quaders unterscheiden zu können, musste das rechenintensive Werkzeug Verdeckte Kanten ausblenden entwickelt und zugefügt werden.[5]

Eine Variante zum Erzeugen von Drahtmodellen mittels Höhe und Erhebung ist das Zeichnen in mehreren sich schneidenden Ebenen. Je eine Oberflächen-Kontur eines 2½D-Körpers befindet sich in je einer Zeichenebene. Einfaches Beispiel ist die Darstellung eines Quaders in xy-, xz- und yz-Ebenen im räumlichen kartesischen Koordinatensystem.

Reine 2½D-CAD-Systeme werden heute nicht mehr angeboten, sind aber die Grundstufe in den meisten gängigen 3D-CAD-Systemen. Aus historischer Sicht war die 2½D-CAD-Technik eine Vorstufe zu den 3D-Systemen. Die ihr innewohnenden Begrenzungen ergaben sich vor allem durch die Langsamkeit und geringe Speicherfähigkeit der Computer, weniger durch noch nicht vorhandene aufwändigere Software.

Die mit 3D-CAD gelöste Aufgabe ist wesentlich anspruchsvoller, als in der Ebene (2D-CAD) oder im Raum (2½D-CAD) zu zeichnen. Im Computer wird ein virtuelles Modell eines dreidimensionalen Objektes erzeugt. Außer geometrischen werden auch physikalische Eigenschaften simuliert. Das geometrisch beschriebene sogenannte Volumenmodell wird zum sogenannten Körper-Modell, das zusätzlich physikalische Eigenschaften wie Dichte, Elastizitätskoeffizient, zulässige Verformungs- und Bruchspannung, thermische und elektrische Leitfähigkeit, und thermischen Ausdehnungskoeffizient und andere hat. Es hat eine Oberfläche mit Struktur und optischen Eigenschaften. Ein derart beschriebener Körper lässt sich virtuell wiegen, elastisch, plastisch und thermisch verformen. Seine Geometrie und seine Materialeigenschaften sind die Vorgaben zum Beispiel für ein Finite-Elemente-Programm, mit denen es bezüglich Verformung und Bruch untersucht wird. Man kann ihn beleuchten und seine optischen Eigenschaften dabei erkennen.

Ein Zwischenschritt ist das sogenannte Flächen-Modell. Es wird benutzt, wenn die Oberflächen-Form eines Gegenstandes primär wichtig ist. Bei Automobilen sind es die von der Ästhetik und vom momentanen Geschmack bestimmten ziemlich beliebigen Formen der Karosserie-Bleche, bei Flugzeugen die aus strömungstechnischen Optimierungen stammenden Formen der Flügel- und Rumpf-Bleche, die auch meistens keine mit bekannten Flächen-Gleichungen beschreibbare Formen haben. Das Flächen-Modell ist als Blechmodell vorstellbar, hat aber wie das Drahtmodell auch keine Masse. Seine Objekte sind lediglich geometrische Flächen.[6]

Volumen-Modelle werden in der Regel aus einfachen Grundkörpern (Quader, Pyramide, Zylinder, Kegel, Kugel, Torus) zusammen gesetzt, was durch die Möglichkeit ihrer Booleschen Verknüpfung begünstigt wird.[7] Zum Beispiel kann ein liegendes Dreikant-Prisma mit einem vertikalen Quader vereinigt werden, wenn ein Schornstein aus einem Hausdach herausragen soll. Durch Bewegen einer ebenen Kontur aus der Ebene heraus (auf einer Geraden: Extrusion | auf einem Kreisbogen: Rotation[8]) lassen sich ebenfalls Grundkörper gewinnen (ein Sonderfall ist der Torus: ein Kreis wird auf einem Kreis bewegt).

Modellierungsverfahren (nach steigender Komplexität)
Prinzip Beschreibung
Kantenmodell / Drahtmodell Es werden Körperkanten als "Drahtmodell" durch eine mathematische Beschreibung abgebildet. Bei größeren Flächen bildet ein Drahtgitter die Ansiche einer Fläche. Gedanklich spannt man ein Netz oder etwas Stoff über die Körperkanten bzw. den Stützdraht und erhält so das Flächenmodell.
Flächenmodell Die den Körper begrenzenden Flächen werden durch eine mathematische Beschreibung, zum Beispiel durch NURBS-Flächen, beschrieben. Zusätzlich wird in der Regel noch die Topologie der Flächen mit abgespeichert, das heißt, welche Fläche an welche andere Fläche grenzt.
Volumenmodell Neben den beschreibenden Flächen eines Körpers wird die Information gespeichert, auf welcher Seite der jeweiligen Fläche sich Materie befindet, das heißt die Fläche ist eine Begrenzungsfläche eines Volumens. Die Volumenbeschreibung dient zur Feststellung von Durchdringungen sowie zur Volumenbestimmung eines dargestellten Körpers.
Körpermodell Ein Volumenmodell das zusätzliche Information bezüglich des Werkstoffes und der Oberflächenbeschaffenheit hält. Ein Körpermodell besteht also aus Kanten, Flächen, dem dazugehörigen Volumen und nicht-geometrischen Informationen. Solche Modell sind auch eine Grundlage für physikalische Simulationen (Digital Mock-Up) die in vielen modernen CAD-Paketen als Modul enthalten sind.
Parametrisches Modell Hier werden geometrische Objekte, wie zum Beispiel Punkte, Linien, Kurven, Volumen, Körper und Flächen, mit ihren Bedingungen und Beziehungen zueinander assoziativ durch Parameter beschrieben. Dadurch wird der Charakter eines Modells zu einem neuen zusammengesetzten Parameter gebildet, wodurch das Modell selbst parametrisiert wird. Eine einmal konstruierte Schraube kann so, nur durch Veränderung z. B. des Parameters Gewindedurchmesser sofort beliebig große fertige Schrauben generieren. Das spart enorm Zeit, Speicherplatz und erlaubt zusätzlich effiziente (parametrierte) Normteilbibliotheken. Wesentlich wichtiger aber ist die Parametrierung im Entwicklungs- und Konzeptbereich. Dort ist es dem Konstrukteur sehr schnell möglich, ein Konzept zu modifizieren, ohne das zugrundeliegende Modell stets neu aufbauen zu müssen. Unbedingte Voraussetzung ist dabei eine saubere, fehlerfreie Parametrierung und ein logischer Aufbau der CAD-Modelle in seiner geometrischen Konstruktion durch den Benutzer bzw. Konstrukteur.
Parametrisches Modell mit Konstruktionshistorie Das Konstruktionsobjekt wird durch eine Reihe von Konstruktionsschritten (wie zum Beispiel Vereinen, Schneiden) aus Grundgeometrien wie Quader, Zylinder, Kegel, hergeleitet. Die Reihenfolge der Konstruktionsschritte sowie die geometrischen Parameter der Grundkörper werden gespeichert. Ein wesentlicher Vorteil des history-basierten Modellierens ist die hohe Flexibilität. Durch Änderungen an den einzelnen Konstruktionsschritten kann die Geometrie auch im Nachhinein vielfältig geändert werden, wenn die Konstruktionslogik der Erstellungslogik im CAD-System folgt.

CAD-Programme gibt es für zahlreiche verschiedene Anwendungsfälle und Betriebssysteme. Siehe dazu die Liste von CAD-Programmen und die Liste von EDA-Anwendungen. Anders als bei Officelösungen gibt es im Bereich CAD starke Spezialisierungen. So existieren oftmals nationale Marktführer in Bereichen wie Elektrotechnik, Straßenbau, Vermessung usw.

Mechanische CAD-Lösungen finden sich vor allem in den folgenden Bereichen:

  • Bauwesen
    • Architektur (CAAD)
    • Holzbau
    • Ingenieurbau
    • Historische Rekonstruktion
    • Städtebau
    • Wasserbau
    • Verkehrswegebau
  • Vermessungswesen
  • Produktdesign
  • Holztechnik
  • Maschinenbau
    • Anlagenbau
    • Fahrzeugbau
    • Formen- und Werkzeugbau
      • Verpackungsentwicklung und Stanzformenbau
    • Antriebstechnik
      • Schaltpläne in der Hydraulik
      • Schaltpläne in der Pneumatik
    • Mechanische Simulation,
      siehe auch Finite-Elemente-Methode (FEM/FEA)
  • Schaltpläne in der Elektrotechnik
  • Schiffbau
  • Zahnmedizin
  • Schmuck- und Textilindustrie

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist der Entwurf von elektronischen Schaltungen. Entsprechende Programme werden oft auch unter den Begriffen eCAD und EDA zusammengefasst, insbesondere bei Anwendungen im Leiterplattenentwurf und der Installationstechnik (siehe unten).

Im Prozessverlauf einer elektrotechnischen Entwicklung für Leiterplatten stehen im Mittelpunkt:

  • der Entwurf der Schaltung in Form eines Schaltplans,
  • die Verifizierung der Funktion,
  • die Simulation unter verschiedenen Toleranz-Bedingungen, zum Beispiel mit der Software SPICE,
  • die Erstellung von Gehäuse und Bauteilbibliotheken,
  • die Überführung des Schaltplans in ein Layout (Leiterplatte),
  • die Optimierung der Bauteilplatzierung um Platz zu sparen,
  • die Ableitung von produktionswichtigen Daten wie etwa Stücklisten und Prüfplänen.

Wegen der besonderen Anforderungen haben sich Spezialbereiche mit teilweise stark unterschiedlichen Entwicklungsmethoden gebildet, besonders für den computerbasierten Chipentwurf, d. h. die Entwurfsautomatisierung (EDA) für analoge oder digitale Integrierte Schaltkreise, zum Beispiel ASICs. Damit verwandt ist das Design von programmierbaren Bausteinen wie Gate Arrays, GALs, FPGA und anderen Typen programmierbarer Logik (PLDs) unter Benutzung von zum Beispiel VHDL, Abel.

Auch in der klassischen Installationstechnik finden sich zahlreiche Anwendungsbereiche für Computersoftware. Ob große Hausinstallationen für Industrie oder öffentliche Gebäude oder der Entwurf und die Umsetzung von SPS-basierten Steuerungsanlagen – selbst in diesem Sektor wird heute das individuelle Design der jeweiligen Anlage stark vom Computer unterstützt.

Im Bereich der Mikrosystemtechnik besteht eine besondere Herausforderung darin, Schaltungsdaten mit den mechanischen Produkt-Konstruktionsdaten (CAD) zusammenzuführen und mit solchen Daten direkt Mikrosysteme herzustellen.

Systembedingt können beim Datenaustausch nicht alle Informationen übertragen werden. Während reine Zeichnungselemente heute kein Problem mehr darstellen, ist der Austausch von Schriften, Bemaßungen, Schraffuren und komplexen Gebilden problematisch, da es keine Normen dafür gibt. Selbst auf nationaler Ebene existieren in verschiedenen Industriezweigen stark unterschiedliche Vorgaben, was eine Normierung zusätzlich erschwert.

Die meisten Programme setzen auf ein eigenes Dateiformat. Das erschwert den Datenaustausch zwischen verschiedenen CAD-Programmen, weshalb es Ansätze zur Standardisierung gibt. Als Datenaustauschformat für Zeichnungen und zur Archivierung von Unterlagen wird heute üblicherweise das Format DXF des Weltmarktführers Autodesk verwendet.[9][10]

Es ist zwischen CAD-systemneutralen und CAD-systemspezifischen Datenformaten zu unterscheiden. Wesentliche CAD-systemneutrale Datenformate sind VDAFS, IGES, SAT, IFC und STEP sowie für spezielle Anwendungen die STL-Schnittstelle. Die Datenformate im Einzelnen:

  • Das DXF-Format hat sich als Datenaustauschformat für Zeichnungen weitgehend etabliert, es wird als einziges Format von allen CAD-Systemen unterstützt und ist zum Industriestandard geworden.[11] Manche der CAD-Systeme können DXF-Dateien nur als 2D-Daten lesen und schreiben, dabei gehen häufig CAD-systemspezifische Besonderheiten wie Bemaßungen, Schraffuren usw. verloren oder können im Zielsystem nicht äquivalent dargestellt werden.
  • Das DWF (engl. Design Web Format) wurde ursprünglich von Autodesk für den Datenaustausch per Internet konzipiert, unterstützt alle Elemente von DXF und ist hochkomprimiert. Es konnte sich jedoch nicht durchsetzen. DWF-Dateien waren mit Plugins in Browsern darstellbar.[12]
  • VDA-FS – Datenaustauschformat für Flächen, entwickelt vom Verband Deutscher Automobilbauer (VDA), in der Vergangenheit Quasi-Standard für diesen Bereich;
  • IGES – Datenaustauschformat für 2D-Zeichnungen und 3D-Daten (Flächen), in vielen CAD-Anwendungen als Austauschformat üblich und möglich. Löst aufgrund der besseren Einsetzbarkeit VDAFS mehr und mehr ab, ist umfangreicher und systemunabhängiger als DXF einsetzbar, allerdings nicht so weit verbreitet und mit den gleichen Schwächen.
  • STEP – ein standardisiertes Dateiaustauschformat, welches international entwickelt wurde. STEP gilt als die beste Schnittstelle für Geometriedaten. Wobei auch Informationen wie Farben, Baugruppenstrukturen, Ansichten, Folien und Modellattribute übergeben werden können. Ebenfalls zur Übertragung von Zeichnungsdaten nutzbar (dort aber nicht so mächtig wie im 3D-Bereich). STEP wird nicht von allen CAD-Systemen unterstützt.
  • VRML97-ISO/IEC 14772, wurde ursprünglich als 3D-Standard für das Internet entwickelt. Die meisten 3D-Modellierungswerkzeuge ermöglichen den Im- und Export von VRML-Dateien, wodurch sich das Dateiformat auch als ein Austauschformat von 3D-Modellen etabliert hat. Für den Einsatz als CAD-CAD Austauschformat ist es eher nicht geeignet, wohl aber zur Übergabe an z. B. Animations- und Renderingsoftware.
  • STL - aus Dreiecksflächen aufgebaute Modelle. Wird vorwiegend zur Übergabe an Rapid Prototyping Systeme verwendet.
  • IFC - ein für die Gebäudetechnik entwickelter offener Standard. Es werden keine Zeichnungen, sondern technische Daten und Geometrien übergeben. Entwickelt wurde es vom buildingSMART e.V. (bis April 2010 Industrieallianz für Interoperabilität e.V.). Es ist ein modellbasierter Ansatz für die Optimierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Bauwesen. Die Industry Foundation Classes - IFC - sind ein offener Standard für Gebäudemodelle. Der IFC Standard ist unter ISO 16739 registriert.

Mit den CAD-systemneutralen Formaten gelingt in der Regel nur die Übertragung von Kanten-, Flächen- und Volumenmodellen. Die Konstruktionshistorie geht in der Regel verloren, damit sind die übertragenen Daten in der Regel für eine Weiterverarbeitung nur bedingt geeignet. CAD-systemspezifische Datenformate ermöglichen die Übertragung der vollständigen CAD-Modelle, sie sind jedoch nur für wenige Systeme verfügbar.

Für die Weitergabe von PCB-Daten zur Erstellung von Belichtungsfilmen für Leiterplatten hat das so genannte Gerber-Format und das neuere Extended Gerber-Format große Bedeutung (siehe Fotografischer Film).

Der Begriff „Computer-Aided Design“ entstand Ende der 50er Jahre im Zuge der Entwicklung des Programmiersystems APT, welches der rechnerunterstützten Programmierung von NC-Maschinen diente.[13]

Am MIT in Boston zeigte Ivan Sutherland 1963 mit seiner Sketchpad-Entwicklung, dass es möglich ist, an einem computergesteuerten Radarschirm interaktiv (Lichtstift, Tastatur) einfache Zeichnungen (englisch Sketch) zu erstellen und zu verändern.

1965 wurden bei Lockheed (Flugzeugbau, USA) die ersten Anläufe für ein kommerzielles CAD-System zur Erstellung technischer Zeichnungen (2D) gestartet. Dieses System, CADAM (Computer-augmented Design and Manufacturing), basierend auf IBM-Großrechnern, speziellen Bildschirmen, und mit hohen Kosten verbunden, wurde später von IBM vermarktet und war, zumindest im Flugzeugbau, Marktführer bis in die 1980er Jahre. Es ist teilweise in CATIA aufgegangen. Daneben wurde eine PC-basierende Version von CADAM mit dem Namen HELIX entwickelt und vertrieben, das aber praktisch vom Markt verschwunden ist.

An der Universität Cambridge, England, wurden Ende der 1960er Jahre die ersten Forschungsarbeiten aufgenommen, die untersuchen sollten, ob es möglich ist, 3D-Grundkörper zu verwenden und diese zur Abbildung komplexerer Zusammenstellungen (z. B. Rohrleitungen im Chemieanlagenbau) zu nutzen. Aus diesen Arbeiten entstand das System PDMS (Plant Design Management System), das heute von der Fa. Aveva, Cambridge, UK, vermarktet wird.

Ebenfalls Ende der 1960er Jahre begann der französische Flugzeughersteller Avions Marcel Dassault (heute Dassault Aviation) ein Grafikprogramm zur Erstellung von Zeichnungen zu programmieren. Daraus entstand das Programm CATIA. Die Mirage war das erste Flugzeug, das damit entwickelt wurde. Damals benötigte ein solches Programm noch die Leistung eines Großrechners.

Um 1974 wurden B-Spline Kurven und Flächen für das CAD eingeführt.[14]

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Hier fehlt jetzt die gesamte mittlere Datentechnik der 32-bit-Superminirechner und der Workstations (Digital Equipment Corporation, Prime Computer, Data General, Hewlett-Packard, Sun Microsystems, Apollo Computer, Norsk Data, etc.), auf denen so bedeutende CAD-Pakete wie MEDUSA und CADDS bsp. von ComputerVision liefen. Auch ME10, I-DEAS. --Jbergner 08:40, 29. Jan. 2012 (CET)
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Nachdem Anfang der 1980er Jahre die ersten Personal Computer in den Firmen standen, kamen auch CAD-Programme dafür auf den Markt. In dieser Zeit gab es eine Vielzahl von Computerherstellern und Betriebssysteme. AutoCAD war eines der ersten und erfolgreichsten CAD-Systeme, das auf unterschiedlichen Betriebssystemen arbeitete. Um den Datenaustausch zwischen diesen Systemen zu ermöglichen, definierte AutoDesk für sein CAD-System AutoCAD das DXF-Dateiformat als „neutrale“ Export- und Importschnittstelle. 1982 erschien AutoCAD für das Betriebssystem DOS. Das Vorgehen bei der Konstruktion blieb jedoch beinahe gleich wie zuvor mit dem Zeichenbrett. Der Vorteil von 2D-CAD waren sehr saubere Zeichnungen, die einfach wieder geändert werden konnten. Auch war es schneller möglich, verschiedene Versionen eines Bauteils zu zeichnen.

In den 1980er Jahren begann wegen der sinkenden Arbeitsplatzkosten und der besser werdenden Software ein CAD-Boom. In der Industrie wurde die Hoffnung gehegt, mit einem System alle anstehenden Zeichnungs- und Konstruktionsaufgaben lösen zu können. Dieser Ansatz ist aber gescheitert. Heute wird für jede spezielle Planungsaufgabe ein spezielles System mit sehr leistungsfähigen Spezialfunktionen benutzt. Der Schritt zur dritten Dimension wurde durch die immer höhere Leistungsfähigkeit der Hardware dann gegen Ende der 1980er Jahre auch für kleinere Firmen erschwinglich. So konnten virtuelle Körper von allen Seiten begutachtet werden. Ebenso wurde es möglich, Belastungen zu simulieren und Fertigungsprogramme für computergesteuerte Werkzeugmaschinen (CNC) abzuleiten.

Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es erste Ansätze, die bis dahin immer noch zwingend notwendige Zeichnung verschwinden zu lassen. In die immer öfter vorhandenen 3D-Modelle werden von der Bemaßung über Farbe und Werkstoff alle notwendigen Angaben für die Fertigung eingebracht. Wird das 3D-Modell um diese zusätzlichen, geometriefremden Eigenschaften erweitert, wird es zum Produktmodell, unterstützt beispielsweise durch das STEP-Datenformat. Die einzelnen einheitlichen Volumenobjekte werden zu Instanzen unterschiedlicher Klassen. Dadurch können Konstruktionsregeln und Verweise zwischen einzelnen Objekten (z. B. Fenster wird in Wand verankert) realisiert werden.

  1. qCad: Grundlegende CAD Konzepte [1].
  2. ISBN 3-8272-5955-X, S. 780.
  3. ISBN 3-8272-5955-X, S. 703.
  4. ISBN 3-8272-5955-X, S. 703
  5. ISBN 3-8272-5955-X, S. 735
  6. ISBN 3-8272-5955-X, S. 753.
  7. ISBN 3-8272-5955-X, S. 777.
  8. ISBN 3-8272-5955-X, S. 781.
  9. Autodesk ist Weltmarktführer bei CAD-Software
  10. Diplomarbeit an der HS Bochum, 3.1.2.1., 3. Absatz
  11. DXF intern
  12. http://www.autodesk.de/adsk/servlet/index?siteID=403786&id=8995333
  13. ISBN 3-446-19176-3, S. 42.
  14. Michael E. Mortenson: Geometric Modeling. 3. Auflage. Industrial Press, New York 2006, S. 10.


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Flensburg

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Dieser Artikel befasst sich mit der deutschen Stadt Flensburg; zu anderen gleichnamigen Begriffen siehe Flensburg (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
54.7819444444449.436666666666712Koordinaten: 54° 47′ N, 9° 26′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Höhe: 12 m ü. NN
Fläche: 56,38 km²
Einwohner:

88.759 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1574 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 24901–24944
Vorwahl: 0461
Kfz-Kennzeichen: FL
Gemeindeschlüssel: 01 0 01 000
Stadtgliederung: 13 Stadtteile mit 38 statistischen Bezirken
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
24937 Flensburg
Webpräsenz: www.flensburg.de
Oberbürgermeister: Simon Faber (SSW)
Lage der Stadt Flensburg in Schleswig-Holstein
Über dieses Bild

Flensburg (dänisch und niederdeutsch: Flensborg, nordfriesisch: Flansborj, Flensborag, südjütisch: Flensborre) ist eine kreisfreie Stadt im Norden Schleswig-Holsteins. Nach Kiel und Lübeck ist Flensburg die drittgrößte Stadt des Bundeslandes und die größte im Landesteil Schleswig. Flensburg ist die nördlichste kreisfreie Stadt Deutschlands und die nördliche Grenze der Halbinsel Angeln.

Nahegelegene Großstädte sind Kiel (86 km südöstlich), Odense in Dänemark (etwa 90 km nordöstlich) und Hamburg 158 km südlich.

Inhaltsverzeichnis

Flensburg, Ostufer

Flensburg befindet sich im äußersten Norden des Bundeslandes Schleswig-Holstein direkt an der deutsch-dänischen Grenze. Nach der Flensburger Nachbarstadt Glücksburg ist sie die zweitnördlichste Stadt in Deutschland. Flensburg liegt im inneren Winkel der Flensburger Förde, einer Ausbuchtung der Ostsee, teils in einem Tal, teils auf umliegenden Höhen wie dem Friesischen Berg und dem Marienberg. Das Ostufer Flensburgs wird bereits zur Halbinsel Angeln gerechnet.

Die Stadt liegt etwa 20 m ü. NN. Die sich in einem Tal befindende Altstadt liegt bei 12 m und der höchste Punkt der Stadt bei 63,7 m ü. NN. Die Stadtgrenze ist 32,0 km lang. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt von Norden nach Süden 7,6 km und von Osten nach Westen 9,6 km.

Flensburger Hafen, Westufer, alter Kollund-Anleger mit Kompagnietor und Sankt Marien
Der Flensburger Hafen

Folgende Gemeinden des Kreises Schleswig-Flensburg und der Region Syddanmark grenzen an die Stadt Flensburg (sie werden im Uhrzeigersinn - beginnend im Nordosten - genannt):

Glücksburg (Amtsfreie Stadt), Wees (Amt Langballig), Maasbüll, Hürup, Tastrup und Freienwill (alle Amt Hürup), Handewitt (Amtsfreie Gemeinde), Harrislee (Amtsfreie Gemeinde) und Kommune Aabenraa (dt. Apenrade) auf dänischer Seite der Flensburger Förde.

Die Stadt Flensburg teilt sich in 13 Stadtteile, die sich wiederum in insgesamt 38 statistische Bezirke gliedern.

Die Stadtteile sind Altstadt, Neustadt (dän. Nystaden) (mit Duburg), Nordstadt (mit Klues), Westliche Höhe, Friesischer Berg (Friserbjerg), Weiche (Sporskifte), Südstadt, Sandberg (mit Adelbylund), Jürgensby (Jørgensby), Fruerlund, Mürwik (Mørvig), Engelsby und Tarup (mit Sünderup). Die Grenzen der Stadtteile und Stadtbezirke entsprechen dabei nur selten den Grenzen der früheren Landgemeinden bzw. den historischen Kirchspielgrenzen auf dem alten Stadtfeld.

Die Herkunft des erstmals 1248 erwähnten Stadtnamens Flensburg konnte noch nicht geklärt werden. Einer Sage nach gab Herzog Knud Lavard einem Ritter Fleno den Auftrag, am Ende der Förde eine Burg zu errichten. Diese Fleno-Burg soll der Stadt ihren Namen gegeben haben.[2] Eine neue Theorie besagt, dass sich der Name von einer kleinen Turmfestung ableite, deren Fundamente in der Nähe der Marienkirche gefunden wurden und die auf einer kleinen Insel lag.[3]

Spätestens Mitte des 12. Jahrhunderts[4] entstanden am inneren Teil der Flensburger Förde Siedlungen um die späteren Kirchen Sankt Johannis, Sankt Nikolai, Sankt Marien und Sankt Gertrud. Die erstgenannte und wohl älteste Siedlung war Teil der Husbyharde in Angeln. Die übrigens befanden sich westlich der Förde und des hier einmündenden Scherrebeks in der Wiesharde. Sie waren dänische Handels- und Fischersiedlungen. Historiker nehmen an, dass es mehrere Gründe für die Wahl dieses Standortes gab:

  • sicherer Hafen mit Schutz vor heftigen Winden (Flensburger Förde)
  • Handelsstraße in Jütland (Ochsenweg)
  • Handelsstraße zwischen Nordfriesland und Angeln (Angelbowege)
  • große Vorkommen von Heringen.

Nach der Vernichtung der wendischen Land- und Seeherrschaft durch die Dänen unter Waldemar I. und die Sachsen unter Heinrich dem Löwen erlangten die kleinen Handelsniederlassungen größere Bedeutung und wuchsen immer mehr zusammen. Zu dieser Zeit existierte bereits die Knudsgilde, die schon damals mit Vorrechten ausgestattet war und in der Folge auf das Stadtregiment Einfluss ausüben konnte.

Nachdem Flensburg in den Kämpfen 1248 zwischen dem dänischen König Erik Plovpenning und seinem Bruder und Nachfolger Abel zerstört wurde, förderte letzter den Wiederaufbau.

Die Stadtrechtsurkunde Flensburgs aus dem Jahr 1284

1284 wurde dem neuen Ort das Stadtrecht, dessen Inhalt auf einen sehr regen Handelsverkehr schließen lässt, vom dänischen König Erik Glipping verliehen und von Herzog Waldemar IV. von Schleswig bestätigt. Flensburg wurde rasch die bedeutendste Stadt des Herzogtum Schleswigs. Das Herzogtum Schleswig war ein dänisches Lehen mit dem dänischen König als Lehnsherr und gehörte im Gegensatz zum südlich angrenzenden Holstein nicht zum Heiligen Römischen Reich. Wie andere schleswigsche Städte war Flensburg auch nicht Mitglied der Hanse. Dennoch bestanden enge Handelskontakte zu deutschen und europäischen Hansestädten. Ein bedeutendes Handelsgut jener Zeit waren in Salz eingelegte Heringe. Sie wurden in viele europäische Länder verschickt. Die bestimmende Macht in Flensburg war noch bis in die Reformation die Knudsgilde, die aus wohlhabenden Kaufleuten bestand.

Vermutlich 1263 oder früher wurde das Minoritenkloster erbaut.

Ab 1409 begannen die Auseinandersetzungen zwischen Holsteinern und Dänen um die Vormacht in Schleswig (siehe auch Südjütland). 1411 erreichte Königin Margarethe I. im Vertrag von Kolding die Abtretung großer Teile des Herzogtums Schleswig an Dänemark. Im selben Jahr wurde die Duburg auf dem Marienberg errichtet.

Flensburger Hafen um 1783
Flensburger Hafen um 1833

Am 28. Oktober 1412 starb Margarethe I. an Bord eines Schiffes im Hafen von Flensburg an der Pest. Die Pest und andere infektiöse Krankheiten waren für mittelalterliche Städte ein großes Problem. In gewissen Abständen rafften Pocken, die vom Rattenfloh (Xenopsylla cheopis) verursachte Beulenpest, die Rote Ruhr oder andere Seuchen große Teile der Flensburger Bevölkerung dahin. Leprakranke wurden im St.-Jürgen-Hospital (vor 1290 errichtet) isoliert, das vor den Toren der Stadt (heute: St.-Jürgen-Kirche) lag. Um 1500 wurde die Syphilis eingeschleppt. Das kirchliche Hospital Zum Heiligen Geist (heute: Heiliggeistkirche) steht in der Großen Straße (heute Flensburger Fußgängerzone).

Der Alltag der Flensburger war hart, die Verkehrswege waren schlecht. Die Hauptstraßen waren nicht gepflastert und unbeleuchtet. Teilweise waren die Bürger verpflichtet, die mit Viehdung durchtränkten Wege mit Holzstegen passierbar zu machen. Fenster hatten nur wenige Patrizierhäuser. Jeder Bürgerhaushalt hielt Vieh im Haus und Hof. Bürger hatten zudem eigene Kuh- und Schweinehirten, die das Vieh tagsüber außerhalb der Stadt hüteten.

1485 kam es zu einem Großbrand in Flensburg. Auch von Sturmfluten blieb Flensburg nicht verschont. Am Kompagnietor lassen sich heute noch die Wasserstände früherer Sturmfluten ablesen.

Ab 1526 fasste, verbreitet auf den Handelswegen, die lutherische Lehre in Flensburg Fuß. Damals predigte der Husumer Reformator Hermann Tast in der Stadt. Unterstützt vom jungen Herzog Christian trieb der ehemalige Dominikanermönch Gerd Slewert die Reformation voran. In der Folge öffnete sich Flensburg immer mehr der deutschen Kultur und Sprache, während das Umland dänisch geprägt blieb.

Nach dem Niedergang der Hanse im 16. Jahrhundert galt Flensburg als eine der bedeutendsten Handelsstädte im skandinavischen Raum. Selbst bis ans Mittelmeer, bis nach Grönland und in die Karibik reichten die Aktivitäten Flensburger Kaufleute. Die wichtigsten Handelswaren waren neben den Heringen zunächst Zucker und Tran, der auf der so genannten Grönlandfahrt durch Walfang gewonnen wurde. Erst der Dreißigjährige Krieg beendete die Blütezeit. Der Einfall der Kaiserlichen unter Wallenstein 1627 und 1628, wie auch die dänisch-schwedischen Kriege 1643–1645 und 1657–1660 schlugen dem Wohlstand der Stadt erhebliche Wunden.

Ansicht von Flensburg (um 1830)

Im 18. Jahrhundert erlebte Flensburg dank des Rumhandels eine zweite Blüte. Der Rohrzucker wurde aus Dänisch-Westindien importiert und in Flensburg raffiniert. Es ist zu vermuten, dass dieser Handel ein Dreieckshandel war. Erst im 19. Jahrhundert, im Zuge der Industrialisierung, konnten sich die Flensburger Zuckerraffinerien nicht mehr gegen die Konkurrenz der benachbarten Metropolen Kopenhagen und Hamburg behaupten.

Der in Flensburg verschnittene Rum war dann ein Ausweichgeschäft im Westindienhandel, von wo er eingeführt und als Rum-Verschnitt in ganz Europa vertrieben wurde. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wurde das Zuckerrohr statt aus Dänisch-Westindien aus dem damals britischen Jamaika bezogen. Von einst weit über 20 Rumhäusern (unter anderem Hansen, Pott, Sonnberg, Asmussen und Detleffsen), die die Stadt geprägt haben, besteht heute noch das Rumhaus A. H. Johannsen in der Marienstraße.

Ostseebadweg im Stadtteil Klues

Zwischen 1460 und 1864 war Flensburg neben Kopenhagen der zweitgrößte Hafen im Dänischen Gesamtstaat und außerhalb des Königreiches Dänemark sogar der größte. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864) kam die Stadt zu Preußen und deutsche Sprache und Kultur, die bereits seit der Reformation zunehmend Fuß im Flensburger Bürgertum gefasst hatten, prägten nun immer stärker das Leben der Stadt. Dennoch zählt sich bis heute eine große Minderheit der Flensburger zur dänischen Volksgruppe.

Der Arzt Dr. Peter Henningsen gründete 1875 mit Kaufleuten zusammen die Ostseebadgesellschaft und versuchte ein Freibad mit Kurbetrieb an der Flensburger Förde zu etablieren. Von den Plänen verblieb der heutige Strand Ostseebad.[5]

Am 1. April 1889 wurde Flensburg ein eigenständiger Stadtkreis (kreisfreie Stadt) innerhalb der Provinz Schleswig-Holstein, blieb aber Sitz des Landkreises Flensburg. 1920 wurde nach Beschluss des Völkerbundes über den Grenzverlauf in Schleswig (Südjütland) abgestimmt. In Nordschleswig stimmte die Landbevölkerung für Dänemark, während die zahlenmäßig unterlegene Bevölkerung der Städte für Deutschland stimmte. Das gemeindeweise abstimmende Südschleswig mitsamt Flensburg votierte mit großer Mehrheit für den Verbleib bei Deutschland. Infolge der von Dänemark definierten Zuschnitte der Abstimmungszonen und Abstimmungsmodalitäten fielen jedoch große Teile des Umlandes, insbesondere der Landkreise Flensburg, der Kollunder Wald und Tondern an Dänemark; Flensburg wurde Grenzstadt.

Die Stadt Flensburg erhielt von der deutschen Reichsregierung als Dank für das pro-deutsche Stimmverhalten das Deutsche Haus. Borgerforeningen und Flensborghus entwickelten sich zu Zentren der dänischen Flensburger.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde die Stadtverwaltung auch in Flensburg gleichgeschaltet und mit Wilhelm Sievers ein langjähriges NSDAP-Mitglied zum Oberbürgermeister ernannt. Dieser wurde nach einer parteiinternen Intrige Ende 1935 durch Ernst Kracht ersetzt. Im Zuge der Aufrüstung wuchs Flensburgs Bedeutung als Marinestützpunkt und Heeresgarnison. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Stadt dennoch nur punktuell Kriegsschäden durch Bombenabwürfe. Am 19. Mai 1943 starben allerdings über 20 Kinder eines dänischen Kindergartens, als der Luftschutzkeller an der nahe von Werft und Kraftwerk gelegenen Batteriestraße einen Volltreffer erhielt. Kurz nach dem Krieg forderte die Explosion eines Munitionslagers zahlreiche Opfer.

1945 war Flensburg für einige Wochen Sitz der letzten Reichsregierung unter Admiral Karl Dönitz, die nach dem Suizid Adolf Hitlers am 30. April 1945 und der Eroberung von Berlin Quartier in der Marineschule Mürwik nahm. Dort wurden ihre Mitglieder am 23. Mai 1945 von britischen Truppen abgesetzt und verhaftet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 gehörte Flensburg zur Britischen Besatzungszone. Die britische Militärverwaltung richtete in Flensburg zwei DP-Lager ein zur Unterbringung so genannter Displaced Persons. Die Mehrzahl von ihnen waren ehemalige Zwangsarbeiter aus Polen, der Ukraine, dem Baltikum und Jugoslawien.

In der Zeit nach dem Krieg gelangten viele Vertriebene in die Stadt, so dass die Einwohnerzahl 100.000 überschritt und Flensburg für einige Jahre Großstadt war. Wie im übrigen Landesteil Schleswig entwickelte sich nach 1945 auch in Flensburg eine relativ starke prodänische Bewegung, die an die Ideen der Eiderdänen anknüpfte. Ziel vieler Anhänger war der Anschluss der Stadt an Dänemark. Flensburg hatte so noch einige Jahre nach 1945 Bürgermeister aus der dänischen Minderheit.

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland profitierte Flensburg zunehmend von der Ansiedlung militärischer Einrichtungen, die auch die wirtschaftlichen Nachteile der Randlage der Stadt kompensieren sollten. Seit der deutschen Wiedervereinigung nahm die Zahl der Soldaten jedoch wieder um über 8.000 ab, da Militäreinrichtungen abgebaut oder in die östlichen Bundesländer verlagert wurden. Insbesondere die größeren schwimmenden Einheiten wurden zusammen mit den landgestützten Versorgungseinrichtungen nach Mecklenburg-Vorpommern verlegt. So entfiel auch der zeitaufwändige Marsch der Flotteneinheiten durch die Flensburger Förde in ihre Einsatzgebiete in der Ostsee. Heute werden die ehemaligen Hafenanlagen der Bundesmarine durch Sportboote zivil genutzt (Marina Sonwik).

Eine große Rolle spielt bis heute der deutsch-dänische Grenzhandel. Einige dänische Unternehmen wie Danfoss siedelten sich aus steuerlichen Gründen direkt südlich der Grenze in Flensburg und seinen Nachbargemeinden an.

1970 wurde der Kreis Flensburg um die Gemeinden des Amtes Medelby im Kreis Südtondern erweitert und 1974 mit dem Kreis Schleswig zum neuen Kreis Schleswig-Flensburg vereinigt, dessen Kreissitz die Stadt Schleswig wurde. Damit verlor Flensburg seine Funktion als Kreisstadt, blieb selbst aber eine kreisfreie Stadt.

Heute ist Flensburg die größte Stadt im Landesteil Schleswig und Zentrum des deutsch-dänischen Grenzlandes. Die Stadt ist Universitäts- und Fachhochschulsitz und bis heute geprägt von Marine, Grenzhandel sowie ihrer Geschichte als Rumstadt. Aufgrund der schlechten Finanzlage der Stadt beschloss der Rat im Jahr 2006 den Verkauf des Kollunder Waldes an eine Privatperson.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste das Stadtgebiet von Flensburg eine Fläche von insgesamt 2639 Hektar. Ab 1874 wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen in die Stadt Flensburg eingegliedert:

Jahr Orte Zuwachs in ha
23. Februar 1874 Süder- und Norder-St. Jürgen 36
27. Juni 1875 Fischerhof 3
27. Juli 1875 Duburg 10,5
27. Juli 1875 Hohlwege 5,5
1. Dezember 1900 Jürgensgaard 205
1. April 1909 Klues 19
1. April 1910 Twedt, Twedterholz/Fruerlund und Engelsby 1458
1916 Teil des Kluesrieser Forstes (incl. Wasserfläche) 146,5
26. April 1970 Adelbylund 132
10. Februar 1971 Ausgemeindung des Strandes von Wassersleben 147,5
22. März 1974 Sünderup und Tarup  ?

Siehe auch: Einwohnerentwicklung von Flensburg

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in Flensburg ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten in der Stadt 1835 etwa 12.000 Menschen, so waren es 1900 bereits rund 50.000. Im Jahre 1945 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Flensburg die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1949 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit 108.585 (mit Flüchtlingen) ihren historischen Höchststand. 1952 sank die Zahl wieder unter die Grenze von 100.000 und ist seitdem weiter gefallen. Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Hamburg und Schleswig-Holstein 86.080 Einwohner. Der Großraum Flensburg, bestehend aus der Stadt und den sie umgebenden Ortschaften, zählt rund 131.000 Einwohner.

An der Spitze der Stadt Flensburg stand seit Jahrhunderten der Rat, mit zwei Bürgermeistern, je einer für die Nordstadt (Sankt Marien) und einer für die Südstadt (Sankt Nikolai und Sankt Johannis). Die Mitglieder des Rates und die Bürgermeister wurden vom Rat selbst bestimmt. Schieden Ratsmitglieder aus, wurden von den verbliebenen Ratsherren Nachfolger bestimmt, wobei jede der beiden Stadthälften gleich viele Mitglieder im Rat hatte. Die Ratsherren trugen meist den Titel „Senator“.

Der Rat bestand in Flensburg bis 1742, dann wurde der „Bürgermeister des Nordens“ zum „Dirigierenden Bürgermeister“ vom Landesherrn, also dem König von Dänemark ernannt. Aus diesem „Dirigierenden Bürgermeister“ wurde später der „Erste Bürgermeister“. Der „Zweite Bürgermeister“ trug lediglich den Titel „Bürgermeister“. Nach dem Übergang der Stadt an Preußen wurden ab 1870 die Bürgermeister von den Bürgern der Stadt gewählt, wobei der Erste Bürgermeister meist den Titel „Oberbürgermeister“ erhielt. Während der Zeit des Nationalsozialismus erfolgte die Ernennung des Stadtoberhauptes direkt durch die NSDAP.

Stadtverwaltung Flensburg (2007)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde nach britischem Vorbild eine zweiteilige Verwaltungsspitze eingeführt. An der Spitze der Stadt stand zunächst als Vorsitzender des Rates und des Magistrats der vom Rat gewählte Oberbürgermeister. Daneben gab es als Leiter der Verwaltung einen „Oberstadtdirektor“. 1950 trat die neue schleswig-holsteinische Gemeindeordnung in Kraft. Danach wurde der Titel „Oberbürgermeister“ (wieder) auf den Leiter der Verwaltung übertragen. Er wurde zunächst weiterhin vom Rat gewählt. Der Vorsitzende des Rates trägt seither den Titel „Stadtpräsident“. Dieser wird ebenfalls nach jeder Kommunalwahl vom Rat gewählt. Seit 1999 wird der Oberbürgermeister jedoch wieder von der Bevölkerung direkt gewählt.

Der erste direkt gewählte Oberbürgermeister Hermann Stell verstarb am 4. Mai 2004 in Hamburg während eines Handballspiels an den Folgen eines Schlaganfalls. Zu seinem Nachfolger wurde mit 59 Prozent der Stimmen am 14. November 2004 der parteilose, von der CDU vorgeschlagene Klaus Tscheuschner gewählt. Dieser konzentrierte sich auf Sparmaßnahmen, Infrastrukturprojekte wie den Abschluss der Osttangente und die Entbürokratisierung der Verwaltung.

Im Oktober 2010 wurde ein neuer Oberbürgermeister in Flensburg gewählt. Bei der Wahl am 31. Oktober 2010 traten insgesamt neun Kandidaten an.[6] Dabei qualifizierten sich Elfi Heesch (mit 25,1 Prozent, CDU/Grüne) und Simon Faber (19,4 Prozent, SSW) für die Stichwahl am 21. November 2010. In dieser siegte Faber mit 54,8 Prozent über Heesch (45,2 Prozent).

Eine vollständige Liste der Stadtoberhäupter bietet der Artikel Liste der Stadtoberhäupter von Flensburg.

Im Flensburger Rat sitzen heute Fraktionen der W.i.F. (Wir in Flensburg Wählergemeinschaft), des SSW, der CDU, der SPD, der Linken, von Bündnis 90/Die Grünen, der FDP, die durch Abspaltung von der W.i.F. entstandene AKOPOL-Fraktion („Arbeitskreis Kommunalpolitik in Flensburg“) sowie ein fraktionsloser Ratsherr.

Die Kommunalwahl in Flensburg fand am 25. Mai 2008 statt und brachte für den Stadtrat folgendes Ergebnis (siehe auch Ergebnisse der Kommunalwahlen in Flensburg):

Partei Stimmen Prozent Mandate
Wählergemeinschaft Wir in Flensburg 6.466 22,29 % 10
SSW 6.394 22,04 % 9
CDU 5.963 20,52 % 9
SPD 4.621 15,93 % 7
Die Linke 2.130 7,34 % 3
Bündnis 90/Die Grünen 2.107 7,26 % 3
FDP 1.332 4,59 % 2

Knapp ein Jahr nach der Kommunalwahl kam es zu einem Zerwürfnis in der Wählergemeinschaft WiF. Der Ratsherr Hans Andersen trat aus der WiF aus und ist seitdem als fraktionsloser Ratsherr in der Ratsversammlung vertreten. Die WiF war in Folge der Trennung von Hans Andersen nicht mehr allein stärkste Fraktion im Flensburger Rathaus; CDU, SSW und WiF hatten jeweils 9 Mandate. Zwei Jahre nach der Kommunalwahl traten zwei weitere Ratsmitglieder aus der WiF-Fraktion aus und gründeten die AKOPOL-Fraktion. Alle drei Ratsmitglieder, die die WiF-Fraktion verlor, hatten das Mandat über die Wahlliste erlangt.

Ehemals befand sich das Rathaus in der Nähe des jetzigen Stadttheaters in der Rathausstraße. Später wurde das ehemalige Ständehaus am Holm als Rathaus genutzt. Beide Häuser stehen heute nicht mehr, Letzteres wich in den 1960er Jahren einem größeren Kaufhausbau.

Blasonierung: „In Gold über blauem Wellenschildfuß ein sechseckiger roter Turm mit blauem Spitzdach, aus dem übereinander zwei herschauende, rot gezungte blaue Löwen hervorbrechen; oben ein roter Schild mit silbernem Nesselblatt.“[7]

Die beiden Schleswigschen Löwen symbolisieren Schleswig. Das Nesselblatt steht für Holstein und wurde erstmals während der Pfandherrschaft der Schauenburger Grafen über Schleswig im 15. Jahrhundert eingeführt, doch erst in der Kaiserzeit wieder als fester Bestandteil des Wappens übernommen. Der Turm weist auf die alten Stadtrechte Flensburgs und auf die frühere Burg hin, die der Stadt ihren Namen gab. Die Wellen deuten auf die Lage der Stadt an der Flensburger Förde hin.

Das Wappen wurde durch König Wilhelm II. von Preußen im Jahre 1901 verliehen und in einer überarbeiteten Form am 19. Januar 1937 durch den Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein neu genehmigt.

Blasonierung: „Auf blauem Flaggentuch das Stadtwappen, etwas zur Stange hin verschoben.“[7]

Flensburg unterhält Städtepartnerschaften mit Carlisle in England (Vereinigtes Königreich) (seit 1961), mit Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern (seit 1987) und mit Słupsk, dt. Stolp, in Polen (seit 1988).

Die Wirtschaft profitiert sehr vom Grenzhandel, Waren- und Dienstleistungsexport, der mit ihrem dänischen Nachbarn besteht. Dies führt zu stabilen Ergebnissen in diesem Bereich, so dass sich die Stadt auch 2006 den Titel „Exportmeister Schleswig-Holsteins“ sichern konnte. Das Technologiezentrum in Flensburg-Rude trägt seinen Teil dazu bei, indem es studierten Jungunternehmern Räumlichkeiten und Labors zur Entwicklung von Innovationen bereitstellt. Der Betreiber, die Wireg GmbH, übernimmt sämtliche Buchhaltungs- und Verwaltungsaufgaben der Jungfirmen. Bei Erfolg verlassen solche Unternehmen das Technologiezentrum und lassen sich in der Nähe nieder.

Vom südlich der Altstadt liegenden Bahnhof bestehen Intercity-Express-Verbindungen von Aarhus nach Hamburg, sowie InterCity-Verbindungen an Freitagen und Sonntagen nach Köln und Berlin. Täglich verkehren außerdem Intercity-Züge der Dänischen Staatsbahnen im Zwei-Stunden-Takt zwischen Kopenhagen bzw. Fredericia und Flensburg. Zusätzlich verbindet eine Nachtzugverbindung die Städte Prag, Basel und Amsterdam über Flensburg mit Kopenhagen.

Flensburg Hauptbahnhof
Flensburger ZOB

Regionalzüge fahren nach Kiel und Neumünster, Letztere auch mit Halt in Flensburg-Weiche. Ein RegionalExpress mit der Bezeichnung Schleswig-Holstein Express fährt nach Hamburg Hauptbahnhof. Als Ersatz für die früheren Bahnstrecken nach Niebüll und nach Husum und die früheren Strecken der Flensburger Kreisbahn nach Kappeln und Satrup fahren Schnellbusse.

Der Nahverkehr wird nach Stilllegung der letzten Linie der ehemaligen „Städtischen Straßenbahn Flensburg“ (elektrisch ab 1907, zuvor seit 1881 private Pferdebahn) am 2. Juni 1973 mit Bussen der Gesellschaften Aktiv Bus GmbH (früher Stadtwerke Flensburg), der AFAG und anderer Verkehrsgesellschaften wie der Autokraft realisiert. Sie sind in der Verkehrsgemeinschaft Flensburg zusammengeschlossen.

Die Fördeschifffahrt hat stark an Bedeutung verloren, da die früher häufig durchgeführten Butterfahrten mit ihren preisgünstigen Einkaufsmöglichkeiten an Bord der Schiffe aufgrund von EU-Beschlüssen entfallen sind. Eine regelmäßige Schiffsverbindung besteht in den Sommermonaten nach Glücksburg.

Im Westen von Flensburg befindet sich die Bundesautobahn 7, die in Dänemark als Europastraße 45 weitergeführt wird. Ferner führen die Bundesstraßen B 199 und B 200 (Westtangente) durch das Stadtgebiet. An die Abfahrt Flensburg-Süd der B 200 schließt die nach langer und zeitweise heftig umstrittener Planung 2006 eingeweihte Osttangente (B 199) an, welche am Schnittpunkt der Stadtteile Jürgensby, Fruerlund und Engelsby in die Nordstraße mündet.

Im Westen der Stadt liegt der Flugplatz Flensburg-Schäferhaus.

  • A.H. Johannsen, Flensburgs ältestes Rumhaus
  • Beate Uhse, Erotikversand
  • Flensburger Brauerei, Flensburger Bier
  • Flensburger Dragee-Fabrik (agilus dragees)
  • Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Schiffswerft
  • GreyLogix GmbH, Automatisierungstechnik
  • Krones AG, Werk Flensburg, Maschinenbau für die Getränkeindustrie
  • Lufthansa Systems, IT-Dienstleistung
  • Mitsubishi HiTec Paper Flensburg GmbH (seit 1996 wird am gleichem Standort produziert, heute besonders Thermopapier)
  • Nord-Ostsee Sparkasse, regionales Kreditinstitut (vormals Flensburger Sparkasse)
  • Orion, Erotikversand
  • Robbe & Berking, Silbermanufaktur von 1874
  • Stadtwerke Flensburg GmbH, Energieversorger für Strom und Fernwärme
  • Queisser Pharma
  • Union-Bank, regionales Geldinstitut
  • Versatel, Telekommunikation

In Flensburg erscheinen mit dem Flensburger Tageblatt und der Flensborg Avis zwei Tageszeitungen. Die Flensborg Avis erscheint zweisprachig, in deutscher und dänischer Sprache. Daneben gibt es Anzeigenblätter wie MoinMoin und Wochenschau.

Das NDR-Studio in Flensburg

Der Norddeutsche Rundfunk betreibt in der Nähe des Deutschen Hauses ein Studio für Hörfunk und Fernsehen. Mit dem Offenen Kanal Flensburg gibt es in der Stadt auch ein Bürgerfernsehen.

Von 1990 bis 1996 sendete Förde Fetz Radio jeden Freitag Abend ein Programm mit Rockmusik und Szeneberichten aus Flensburg. Ausgestrahlt wurde es über ein Lokalradio im dänischen Gravenstein. Über dieselbe Station sendete von 1993 bis 1996 Radio Flensburg etwa drei Stunden am Tag. Ziel war, ein Stadtradio zu etablieren. Das Projekt musste jedoch aufgrund finanzieller Probleme des dänischen Senders wieder eingestellt werden. Seit dem 1. Oktober 2006 sendet Radio Flensburg als Internetradio.

Auf dem Fuchsberg in Flensburg-Engelsby betreibt der NDR den Sender Flensburg, eine Sendeanlage für UKW, TV und Mittelwelle. Daneben existiert in Freienwill (rund 4 km südlich von Flensburg) der Fernmeldeturm Freienwill, von dem Flensburg und Umgebung versorgt werden. Darüber hinaus senden vom nahen Sender Wassersleben einige Programme für Flensburg.

Weithin bekannt ist das Verkehrszentralregister, die sogenannte Flensburger Verkehrssünderdatei, die vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg geführt wird. Des Weiteren haben folgende Einrichtungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts ihren Sitz in Flensburg:

  • IHK Flensburg
  • Handwerkskammer Flensburg
  • Landgericht Flensburg
  • Amtsgericht Flensburg
  • Arbeitsgericht Flensburg
  • Universität Flensburg mit rund 4.000 Studenten; gegründet 1946 als Pädagogische Hochschule, wurde sie 1994 zur Universität erhoben.
  • Fachhochschule Flensburg mit mehr als 3.500 Studenten; 1886 entstand eine Königliche Seedampf-Maschinisten-Schule, aus welcher sich eine Schiffsingenieurschule entwickelte. Aus dieser wiederum ging die Fachhochschule für Technik hervor, die 1973 in die Fachhochschule Flensburg umgewandelt wurde, nachdem auch der Fachbereich Wirtschaft gegründet worden war.
  • Die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein mit ihrem Hauptsitz in Kiel unterhält einen Standort in Flensburg in den Pekohöfen. Hier wird neben vielen beruflichen Weiterbildungen auch die theoretische Ausbildung der Flensburger Studenten der Berufsakademie durchgeführt.
  • Marineschule Mürwik hier wird der Offiziersnachwuchs der Deutschen Marine ausgebildet
  • Volkshochschule Flensburg bietet wie in anderen Städten ein breites Spektrum an Kursen innerhalb der Erwachsenenbildung an.
  • Voksenundervisning (zu deutsch Erwachsenenbildung) ist das Bildungsangebot der dänischen Volksgruppe. Die Voksenundervisning wird vom dänischen Schulverein für Südschleswig getragen.

Daneben gibt es in Flensburg das komplette Angebot an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen wie die Beruflichen Schulen des Kreises Schleswig-Flensburg. Darunter befinden sich auch mehrere dänische Schulen.

  • Abendgymnasium Flensburg (Unterabteilung des Fördegymnasiums Flensburg)
  • Altes Gymnasium, humanistisches Gymnasium, ältestes Gymnasium Flensburgs, 1566 vom König Frederik II. als Gymnasium trilingue (Latein, Altgriechisch, Hebräisch) gegründet; das jetzige Gebäude wurde 1914 erbaut
  • Auguste-Viktoria-Schule, benannt nach der letzten deutschen Kaiserin Auguste Viktoria
  • Duborg Skolen, dänisches Gymnasium
  • Fördegymnasium in Mürwik
  • Goethe-Schule, Gymnasium in Jürgensby
  • Kurt-Tucholsky-Schule
  • Fridtjof-Nansen-Schule, (Ganztagsschule) in Mürwik
  • Gemeinschaftsschule Flensburg-West
  • Jens Jessen-Skolen, Mürwik
  • Gustav Johannsen-Skolen
  • Cornelius Hansen-Skolen, Nordstadt
  • Comenius-Schule, Nordstadt
  • Jørgensby-Skole, Jürgensby
  • Käte-Lassen-Schule Flensburg
  • Städtische Handelslehranstalt Flensburg (Kaufmännische Berufsbildende Schule)
  • Hannah-Arendt Schule (Flensburg) (Berufsbildende Schule mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Soziales)
  • Eckener-Schule (Flensburg) (Berufsfachschule Technik)
  • UNESCO - Schule Flensburg-Weiche (Regionalschule)
  • Ostsee Schule (vergleichbar mit Bodenseeschule)
  • Waldorf-Schule Flensburg

Flensburg ist Sitz mehrerer Krankenhäuser wie des Diakonissenkrankenhauses Flensburg und des Malteser Krankenhauses Sankt Franziskus. Den dänischen Flensburgern steht der Dänische Gesundheitsdienst für Südschleswig zur Verfügung.

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.
Der Oluf-Samsons-Gang mit Blick auf die Dänische Zentralbibliothek für Südschleswig in der Norderstraße

In der Liste der Kulturdenkmale in Flensburg stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

  • Schleswig-Holsteinisches Landestheater und Sinfonieorchester (im Stadttheater)
  • Niederdeutsche Bühne der Stadt Flensburg
  • Det lille Teater, dänisches Theater
  • Theaterwerkstatt Pilkentafel
  • Orpheus-Theater

Flensburg ist Sitz mehrerer Bibliotheken und Archive.

  • Stadtarchiv, sehr umfangreiche Sammlungen, im Rathaus
  • Stadtbibliothek Flensburg
  • Dänische Zentralbibliothek für Südschleswig mit Archiv der dänischen Volksgruppe und schleswigscher Buchsammlung
  • Leihverkehrs- und Ergänzungsbibliothek (LEB)
  • Zentrale Hochschulbibliothek Flensburg (ZHB)
  • Museumsberg - Museum für schleswigsche Kunst- und Kulturgeschichte
  • Schifffahrtsmuseum - Museum für Schifffahrt und Schiffbau
  • Rummuseum - Geschichte der Rumstadt Flensburg (im Schifffahrtsmuseum)
  • Naturwissenschaftliches Museum - Tier- und Pflanzenwelt des nördlichen Schleswig-Holsteins
  • Museumshafen Flensburg - 1979 gegründeter Verein zur Wiederherstellung und Infahrthaltung traditioneller Segelschiffe und anderer historischer Wasserfahrzeuge
  • Museumswerft Flensburg - Segelschiffbau wie im letzten Jahrhundert und „Werft für Kinder“
  • Salondampfer Alexandra - Verein zur Infahrthaltung und Betrieb des letzten seegehenden deutschen Salondampfers von 1908
  • Klassische Yachten Flensburg (KYF) - 2006 gegründeter Verein zur Präsentation klassischer Yachten als schwimmende und in Fahrt befindliche Anschauungsobjekte für die Öffentlichkeit
  • Fischereimuseum - Initiative des Fischereivereins am alten Fischereihafen
  • Phänomenta - Natur und Technik erleben und begreifen
  • Gerichtshistorische Sammlung - im Landgericht Flensburg
  • Bergmühle - Verein zur Erhaltung der historischen Windmühle von 1792
  • Johannesburger Heimatstube - Dokumente, Bilder und Schriften aus Ostpreußen
  • Wehrgeschichtliche Ausbildungszentrum der Marineschule Mürwik
Der Willy-Brandt-Platz
St. Nikolai-Kirche
Der Nordermarkt
Häuser am Südermarkt

Flensburg verfügt über eine gut erhaltene Altstadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten früherer Jahrhunderte. Charakteristisch ist die Lage parallel zum Wasser. Drei der vier Altstadtkerne erstrecken sich entlang dieser Nord-Süd-Achse an der Förde. Der Bauboom der Kaiserzeit führte zwar zu einer teilweisen Verbauung der Altstadt, aber ohne deren Struktur zu zerstören, und führte bemerkenswerte Stadterweiterungen mit sich. Im Zweiten Weltkrieg fast unzerstört geblieben, setzte sich in Flensburg wie andernorts nach dem Zweiten Weltkrieg eine Baupolitik durch, die sich von den altstädtischen Strukturen lösen und die Innenstadt im Stil der Zeit neu gestalten und mit überdimensionierten Verkehrsbauten überziehen wollte. Dies konnte zwar wegen Geldmangels verhindert werden, doch führte die Planungsunsicherheit zum Verfall insbesondere der nördlichen und der östlichen Altstadt. Zahlreiche Altbauten verschwanden und wurden durch unangepasste Neubauten ersetzt. Dieser Trend wurde erst gegen Ende der 1970er Jahre gestoppt. Trotz erheblicher Verluste bietet Flensburg immer noch das Bild einer weitgehend geschlossen erhaltenen Altstadt im Tal, an die sich die Erweiterungen der Gründerzeit auf den Anhöhen gut anfügen.

  • Johanniskirche, älteste Kirche der Stadt, 12. Jahrhundert
  • Marienkirche, hochgotisch, barock umgestaltet, Turm von 1885, wertvolle Ausstattung
  • Nikolaikirche, gotische Hauptkirche, berühmter Orgelprospekt von Hinrich Ringeringk
  • Heiliggeistkirche, ehemalig Kapelle des Hospitals zum Heiligen Geist
  • Franziskanerkloster, Reste von 1263
  • Nordertor, Wahrzeichen der Stadt
  • Kompagnietor, erbaut 1602, Schifferkompagnie und Hafentor
  • Alt-Flensburger Haus, Elternhaus der Brüder Eckener, Norderstraße 8
  • Flensborghus, ein ehemaliges Waisenhaus, heute dänisches Kulturzentrum, Norderstraße 76
  • Zahlreiche Kaufmannshöfe, vom alten Hauptstraßenzug Holm-Große Straße-Norderstraße abgehend, die größte architektonische Besonderheit der Stadt
  • Südermarkt mit dem ältesten Haus der Stadt
  • Nordermarkt mit dem Schrangen und Neptunbrunnen
  • Rote Straße mit Handwerkerhöfen
  • Jürgenstraße mit dem Gängeviertel, frühere Vorstadt
  • Oluf-Samsons-Gang, Gasse mit kleinen Fachwerkhäusern, das historische „Rotlichtviertel“ Flensburgs
  • Speicherlinie
  • Schiffbrücke
  • geringe Reste der Stadtmauern, an der Nikolaikirche und am Franziskanerkloster
  • Bergmühle und Johannismühle
  • Deutsches Haus, Versammlungs- und Veranstaltungshalle im Zentrum
  • Hauptbahnhof, 1929 fertig gestellt
  • Rathaus, siebzehnstöckiger Kubus von 1964, 1997 totalrenoviert
  • Westindienspeicher
  • Zuckerspeicher
  • Wasserturm Flensburg-Mürwik
  • Idstedt-Löwe, auch Flensburger Löwe, Denkmal auf dem Alten Friedhof, 1862 enthüllt, 1866 nach Berlin abtransportiert, von 1945 - 2011 in Kopenhagen, seit September 2011 wieder in Flensburg auf dem alten Friedhof. Am Heckeshorn in Berlin-Wannsee steht eine Kopie aus dem Jahr 1869.
Idstedt Löwe, Alter Friedhof
  • Gertrudenkirche, Kirche der Ramsharde, nach Reformation eingegangen, Friedhof bis 1822 erhalten
  • Jürgen-Hospital, nach Reformation aufgegeben, heute steht dort die neue St. Jürgen-Kirche
  • Duburg, Stadtburg aus dem 15. Jahrhundert
  • Duburg Kaserne, erster Kasernenanlage der Stadt, 1872/76 - 1987/95
  • Altes Rathaus, 15. Jahrhundert, Rathausstraße, 1883 abgerissen
  • Ständehaus, Rathaus und Appellationsgericht, 1850–64 politisches Zentrum des Herzogtums Schleswig, 1964 einem Kaufhausneubau gewichen
  • Speicher Johannisstraße 78, 1945 durch Bombe zerstört
  • Tore und Stadtbefestigungen wie das Rote Tor oder das Friesische Tor
  • Bismarck-Brunnen, Südermarkt (1903 - 1937)
  • Indigohof, Angelburger Straße heute C&A, abgebrochen in den 1970er Jahren
  • Kattsund, Bebauung östlich und südlich der Nikolaikirche, abgebrochen um 1905
  • Englischer Bahnhof und Preußischer Staatsbahnhof, heute: ZOB
  • Flensburger Hafenbahn
Die Weiße Pforte, ehemaliges Hauptportal zur Marienhölzung, dem Flensburger Stadtwald
  • Flensburger Förde
  • Alter Friedhof, Parkanlage mit bemerkenswerten Grabdenkmälern des 19. Jahrhunderts
  • Christiansenspark, Überrest eines großen Landschaftsparks
  • Volkspark im Osten der Stadt
  • Marienhölzung (dänisch: Frueskov) im Westen der Stadt
  • Klueser Wald mit Verlauf nach Wassersleben
  • Hafenspitze
  • Rummelgang, Grüne Oase mit Fördeblick
  • Gnomenkeller historische Gaststube
  • Phänomenta Physik erkunden
Rumregatta
  • März : Flensburg unplugged (jährlich)
  • April/Mai: Folk Baltica (jährlich)
  • Mai/Juni: Rumregatta (jährlich)
  • Mai/Juni: Dänisches Jahrestreffen (Årsmøde) (jährlich)
  • Juni: Rote-Straße-Fest (jährlich)
  • Juli: Dampf-Rundum (alle zwei Jahre)
  • Juli/August: Flensburger Hofkultur (jährliches Sommerkulturprogramm)
  • August: Flensburg Nautics (seit 2004 alle zwei Jahre)
  • August: Drachenbootcup Flensburg (jährlich)
  • Oktober: Flensburger Kurzfilmtage (jährlich)
  • Oktober: Apfelfahrt des Museumshafen (jährlich)
  • Dezember: Weihnachtsmarkt (jährlich)

Seit 1986, dem Beginn der Dreharbeiten zur Serie Der Landarzt, dient Flensburg der Serie als Kulisse für Außen- und Stadtaufnahmen. Die Serie Da kommt Kalle spielt dagegen sogar überwiegend in Flensburg, häufig dient hier der Hafen, aber auch viele andere Bereiche von Flensburg, als Drehort. 2005 drehte der in Flensburg geborene Regisseur Till Franzen seinen ersten abendfüllenden Spielfilm Die blaue Grenze in Flensburg und in der angrenzenden Region Süddänemark.

Seit der Eingemeindung von Tarup ist die Adelbyer Kirche (oder Johanniskirche) aus dem 11. Jahrhundert die älteste Kirche Flensburgs.

Flensburgs Evangelisch-Lutherische Gemeinden sind Teil der Nordelbischen Landeskirche oder der Dänischen Kirche in Südschleswig. Zudem besteht eine kleine Gemeinde der altkonfessionellen Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Die Stadt und das Umland war traditionell Teil des bereits im Jahr 948 gegründeten Bistum Schleswig. 1526 wurde mit der ersten lutherischen Predigt in Sankt Nikolai die Reformation eingeführt. 1540 entstand in den Herzogtümern schließlich die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holstein, die sich im Jahre 1977 mit den Landeskirchen in Lübeck und Hamburg zur Nordelbischen Kirche vereinigte.

Flensburg ist Sitz[8] des am 1. Mai 2009 aus einer Fusion der bisherigen Kirchenkreise Flensburg, Schleswig und Angeln entstandenen Kirchenkreises Schleswig-Flensburg[9] innerhalb des Sprengel Schleswig und Holstein. Dem neuen Kirchenkreis Schleswig-Flensburg gehören 24 Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Flensburg und dem Kreis Schleswig-Flensburg an. Die deutschen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Flensburg sind:

  • Adelby
  • Engelsby
  • Fruelund
  • Mürwik (Christuskirche)
  • Paulus
  • St. Gertrud
  • St. Johannis
  • St. Jürgen
  • St. Marien
  • St. Michael
  • St. Nikolai
  • St. Petri
  • Weiche


Parallel zur deutschen Landeskirche entstand 1920 die Dänische Kirche in Südschleswig, die die kirchliche Arbeit innerhalb der dänischen Minderheit bündelt. Deren Hauptkirche ist die Heiliggeistkirche in der Altstadt. Die übrigen Kirchen der Altstadt (Sankt Nikolai, Sankt Marien und Sankt Johannes) gehören der Nordelbischen Kirche an. Die dänischen evangelisch-lutherischen Gemeinden der Stadt sind:[10]

  • Helligåndskirken (Altstadt)
  • Ansgar (Flensburg-Nord)
  • Sct. Jørgen-Mørvig
  • Sct. Hans og Adelby
  • Sporskifte

Im 19. Jahrhundert siedelten wieder Katholiken in der Stadt. Im Jahre 1899 wurde die katholische Pfarrkirche St. Marien erbaut. Nachdem das Bistum Schleswig bereits seit der Reformation nicht mehr existierte, gehörten die katholischen Gemeinden Flensburgs zum Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen. 1930 wurde das Gebiet Schleswig-Holsteins auf Grund des Preußischen Konkordates von 1929 dem Bistum Osnabrück eingegliedert. Aus den nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand 1993 das neue Erzbistum Hamburg. Innerhalb des Erzbistums Hamburg gehören zum Dekanat Flensburg die 5 Pfarrgemeinden[11]

  • St. Marien Schmerzhafte Mutter (Flensburg)
  • St. Ansgar (Flensburg)
  • St. Martin (Tarp)
  • St. Anna (Harrislee)
  • St. Laurentius (Glücksburg)

Neben den genannten Kirchen bestehen in Flensburg auch Gemeinden evangelischer Freikirchen. Diese sind:

  • Baptisten, Mitglied im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
  • Methodisten, Mitglied der Evangelisch-methodistische Kirche
  • Siebenten-Tags-Adventisten
  • Die Freie Christengemeinde Flensburg, Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP)
  • Arche - Evangelische Freikirche in Flensburg-Weiche, Mitglied im Mülheimer Verband
  • Neuapostolische Kirche, seit 1899 und zurzeit mit zwei Gemeinden im Stadtgebiet vertreten
  • Die Christengemeinschaft
  • Urchristliche Gemeinde

Seit einigen Jahren besteht wieder auch eine kleine jüdische Gemeinde in der Stadt. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist mit einer Gemeinde in der Stadt vertreten. Die Zeugen Jehovas sind mit zwei Gemeinden vertreten. In Flensburg gibt es zwei islamische Gemeinden, die über eigene Moscheen verfügen.

Bekannteste Sportmannschaft der Stadt ist der deutsche Meister der Handball-Bundesliga der Herren von 2004 und mehrfache deutsche und europäische Pokalsieger, die SG Flensburg-Handewitt, die 1990 vom TSB Flensburg und dem Handewitter SV gegründet wurde.

Größter Sportverein ist der Turn- und Sport-Bund (TSB), der 1973 aus der Vereinigung des Flensburger Turnerbundes und des ATSV Vorwärts Flensburg hervorgegangen ist.

Der größte dänische Sportverein der Stadt ist Dansk Gymnastik Forening Flensborg (DGF).

Weitere Sportvereine sind:

  • Flensburg 08 (vor allem Fußball)
  • Flensburger Tanzclub e.V.
  • ETSV Weiche
  • Polizei SV Flensburg
  • Ruderclub Flensburg
  • LK-Weiche
  • DHK Flensburg (Dansk Håndboldklub Flensborg)
  • Sportverein Adelby
  • RRC Flying Saucers
  • VfB Nordmark
  • IF Stjernen
  • Roter Stern Flensburg
  • Dance Connection Flensburg e.V.
  • Tokai Sports (Aikido, Iaido, Capoeira)
  • TC Mürwik (Tennis)
  • Flensborg Yacht Club, Bootshaus und Steganlagen in Mürwik-Fahrensodde
  • Flensburger Schachklub von 1876
  • Flensburger Segel-Club (FSC), Bootshaus und Steganlagen in Glücksburg
  • Segler Vereinigung Flensburg (SVF), Bootshaus und Steganlagen in Mürwik-Fahrensodde
  • Flensburger Reitclub Engelsby/Twedt e. V.
  • Flensburger Betriebssportgemeinschaft e.V.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl kleinerer Vereine, die sich auf einzelne Sportarten spezialisiert haben. Dazu zählte auch Dansk Bokseklub (DBK) Sparta, der in den 1980/90er Jahren lange Zeit in der Bundesliga kämpfte.

So gehörte der Tischtennisverein TTC Ramsharde 1972 zu den Gründungsmitgliedern der zweiteiligen Damen-Bundesliga. 1974 wurde diese Mannschaft deutscher Pokalsieger in der Besetzung Kirsten Krüger, Monika Kneip und Magrit Trupkovic.

Ferner werden einige Randsportarten in Flensburg betrieben, so z. B.: American Football, Baseball, Billard, Darts, Eisstockschießen, Radball, Rhönrad.

Wintersport wird begrenzt in Flensburg angeboten. Möglich wird dies durch die Gletscherhalle in der Nachbargemeinde Harrislee. Hier kann man in den Wintermonanten Schlittschuhlaufen .Deutschlands nördlichster Eishockeyclub, der Flensburg-Harrisleer-Eissport-Club, existiert derzeit nur auf dem Papier, Eisstockturniere werden alljährlich durchgeführt.

In Flensburg werden verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen. Neben hochsprachlichem Deutsch (Standarddeutsch) sind dies der heimische niederdeutsche Dialekt des Niedersächsischen (Plattdeutsch), Dänisch und Sønderjysk (Plattdänisch). Nur wenige der aus Nordfriesland zugewanderten Friesen sprechen heute noch ihr Nordfriesisch. Die weit verbreitete Begüßungsanrede Moin Moin wird der friesischen Sprache zugerechnet.

Eine Besonderheit ist das Flensburger Petuh (auch Petu). Petuh verbindet Elemente von hochsprachlichem Deutsch, Niederdeutsch und Dänisch. Diese Mundart wird nur noch von wenigen Flensburgern gesprochen.

Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Flensburg

  • Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt, Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.), Flensburg 1966.
  • Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte Band I Nordostdeutschland – Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1939.
  • Gert Uwe Detlefsen: Flensburg in alten Ansichten. Zaltbommel 1984, ISBN 90-288-2718-8.
  • ISBN 3-87890-088-0.
  • Uwe Carstens: Strohsack und Kekssuppe. Flüchtlinge und Vertriebene in Flensburg. In: Lange Schatten. Ende der NS-Diktatur und frühe Nachkriegsjahre in Flensburg. hrsg. vom Stadtarchiv Flensburg in Zusammenarbeit mit der Universität Flensburg, Flensburg 2000, ISBN 3-931913-05-8.
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Horst-Dieter Landeck: Flensburg. Boyens, Heide 2006, S. 8.
  3. Flensburgs Anfänge (abgerufen am 3. September 2010)
  4. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: Seesperre in der Förde - Eingetaucht in die Anfänge Flensburgs. In: Flensburger Tageblatt, 1. September 2011
  5. http://www.flensburg.de/sport-freizeit/freizeitangebote/naherholung/foerdebaeder/index.php Flensburg - Fördebäder - Ostseebad
  6. shz.de: Sie alle wollen den OB ablösen
  7. a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  8. Kirchen in Flensburg (abgerufen am 10. September 2010)
  9. Ev.-Luth. Kirchenkreis Schleswig-Flensburg
  10. Dansk Kirke i Sydslesvig: Flensborg-menigheder
  11. Kath. Pfarramt, St. Marien - Schmerzhafte Mutter, abgerufen am 7. September 2010


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