Konstruktion CAD in Demmin, Konstruktionen CAD in Demmin, ,Hansestadt Meckl.-Vorp.

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CAD

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für andere Bedeutungen der Abkürzung, siehe CAD (Begriffsklärung)
Ein virtuelles Bauteil in räumlicher (3D) Ansicht (CAD-Programm CATIA)
Arbeitsschritte mit CAD in Zeitraffer im CAD-Programm NX

CAD (von engl. computer-aided design [kəmˈpjuːtə ˈeɪdɪd dɪˈzaɪn], zu Deutsch rechnerunterstütztes Zeichnen, rechnerunterstützter Entwurf oder rechnerunterstützte Konstruktion) bezeichnet ursprünglich die Verwendung eines Computers als Hilfsmittel beim technischen Zeichnen. Die mit Hilfe des Computers angefertigte Zeichnung wird auf dem Bildschirm sichtbar gemacht und kann auf Papier ausgegeben werden.

Inzwischen ist in fast allen CAD-Anwendungen die dritte Dimension (3D) hinzugekommen. Damit bezeichnet CAD auch die Bildung eines virtuellen Modells dreidimensionaler Objekte mit Hilfe eines Computers. Von diesem können die üblichen technischen Zeichnungen abgeleitet und ausgegeben werden. Ein besonderer Vorteil ist, vom bereits virtuell bestehenden dreidimensionalen Objekt eine beliebige räumliche Abbildung zu erzeugen. Durch die mit erfassten Materialeigenschaften können rechnerunterstützte technische Berechnungen (zum Beispiel mit Finite-Elemente-Programmen) unmittelbar anschließen.

CAD hat das Zeichenbrett und viele Routine-Tätigkeiten verdrängt. Betroffen sind alle Zweige der Technik: Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und all deren Fachrichtungen und gegenseitige Kombinationen bis hin zur Zahntechnik. Fertigungsmaschinen für technische Objekte können direkt vom Computer aus angesteuert werden.

CAD wird als Grafikdesign auch dort angewendet, wo ausschließlich Bildhaftes herzustellen ist.

Inhaltsverzeichnis

Am Anfang war CAD lediglich ein Hilfsmittel zum technischen Zeichnen. Der Zusatz 2D wurde erst nötig, als technische Objekte mit Computerhilfe nicht mehr nur gezeichnet, sondern als virtuelle dreidimensionale Körper (3D) behandelt werden konnten.

Mit Hilfe eines sogenannten 2D-CAD-Systems werden genau wie beim Zeichnen von Hand Ansichten und Schnitte in der Regel räumlich ausgedehnter Körper erstellt. Die Zeichnungen werden zuerst auf dem Bildschirm sichtbar gemacht und dann auf Papier geplottet oder gedruckt.

Die vormals von Hand gezeichnete Linie ist auch das Grundelement in einem CAD-System. Daraus bestehen die “vorgefertigten” Basis-Objekte des Systems: Gerade, Kreis, Ellipse, Polylinie, Polygon oder Spline. Die interne Darstellung dieser Objekte ist vektororientiert, das heißt, dass nur ihre Parameter gespeichert werden (zum Beispiel die beiden Endpunkte einer Geraden oder der Mittelpunkt und der Radius eines Kreises). Auf diese Weise ist der Speicherbedarf im Computer klein (Gegenteil: Pixelgraphik). Das Objekt wird aus den wenigen Daten erst bei der Ausgabe erstellt.

Man fügt den Objekten noch wählbare Attribute wie Farbe, Linientyp und Linienbreite hinzu. Mit der Möglichkeit, die Objekte mit sogenannten Werkzeugen zu bearbeiten und die virtuelle Zeichnung zu bemaßen und zu beschriften, sind fast alle Tätigkeiten auf Papier auch im CAD-System ausführbar.[1]

Werkzeuge ermöglichen und erleichtern zum Beispiel das Erzeugen, Positionieren, Ändern und Löschen von Objekten, Zeichnen von Hilfslinien, Finden von ausgezeichneten Punkten der Objekte (zum Beispiel End- und Mittelpunkte von Linien, Mittelpunkte von Kreisen usf.), Zeichnen von Lotrechten, Tangenten und Äquidistanten zu Objekt-Linien und das Schraffieren geschlossener Linienzüge. Die vollständige Bemaßung wird erstellt, nachdem lediglich deren Endpunkte (zum Beispiel ein Längenmaß) oder das Objekt (zum Beispiel ein Bogen für dessen Radius) ausgewählt wurden. Die Genauigkeit der Abmessungen ist ein Vielfaches von denen in einer klassischen Zeichnung. Indirekt erzeugte Maße müssen nicht aufwändig errechnet werden, sie lassen sich aus der CAD-Zeichnung ablesen.

Sich wiederholende Objekte können gleich von Anfang an “in Serie” erzeugt werden. Objekt-Gruppen lassen sich als Ganzes verändern, zum Beispiel strecken oder stauchen oder auch nur proportional vergrößern oder verkleinern.

Ein organisatorisches Hilfsmittel ist die Anfertigung der Zeichnung in Teilen auf verschiedenen Ebenen (Layertechnik). Das entspricht der Anfertigung einer klassischen Zeichnung auf mehren transparenten Papieren, die übereinander gelegt das Ganze darstellen.

Darstellungen von Norm- und Wiederholteilen können in einer Bibliothek abgelegt und von dort wieder bezogen und eingefügt werden. Teilbereiche lassen sich vergrößert darstellen (Zoom), so dass eine geringe Bildschirmauflösung (1600×1200 Pixel sind für CAD-Anwendungen eine geringe Auflösung) nicht hinderlich ist.

Moderne CAD-Systeme haben auch Schnittstellen zur Erweiterung der Funktionalität mittels Makros.

Durch Zeichnen von Linien im Raum lassen sich Körper andeuten. Solche Linien bezeichnen zum Beispiel die Kanten eines Quaders. Ein Körper ist aber erst dann ausreichend simuliert, wenn er ein Volumen und Oberflächen, beides mit diversen physikalischen Eigenschaften hat. Solche mangelhaften Modelle werden im Unterschied zu genügenden Modellen gelegentlich als 2½D-Modelle bezeichnet.

Eine ebenfalls saloppe, aber anschaulichere Kennzeichnung eines Körpers mit nur 2½ anstatt 3 Dimensionen bezieht sich auf dessen Einfachheit. Es handelt sich um Körper, deren Entstehung man sich durch Ausdehnung ebener Konturen in die dritte Dimension vorstellen kann. Macht man ein dünnes Blatt (ist in Näherung eine Ebene) immer dicker, so erhält man zunächst ein Brett und zuletzt eine Säule, also Körper, in denen alle zur Ausgangsfläche parallelen Schnitte gleich aussehen. Als CAD-Werkzeug heißt dieses Vorgehen Extrusion.[2]

Eine Vorstufe zur Extrusion (ist ein 3D-Werkzeug) ist das Zeichnen mit Höhe.[3] Man erstellt zum Beispiel nicht nur ein Rechteck, sondern einen Quader, der aber lediglich mit Hilfe von zwei parallelen rechteckigen Konturen definiert ist. Sein Inneres und sein Oberfläche sind nicht festgelegt. Der Quader ist leer und hat durchsichtige Wände. Zusätzlich ist das Zeichnen mit Erhebung möglich.[4] Man kann damit ein zweites mit Höhe versehenes Objekt in einer parallelen Ebene zeichnen und erhält auf diese Weise zwei 2½D-Körper, die nicht auf derselben Ebene stehen. Eine von möglichen Steigerungen ist, den 2½D-Körper im Raum drehen zu können.

Beim Zeichnen mit Höhe und Erhebung haben die Objekte lediglich weitere Attribute bekommen. Der Fortschritt vom 2D- zum 2½D-CAD besteht deshalb hauptsächlich aus den Möglichkeiten, die modellierten Körper von einem gewählten Ansichtspunkt aus als räumliche Objekte darzustellen, das heißt zu zeichnen. Beim Quader waren zum Beispiel Linien von einer unteren Ecke zur zugehörigen obere Ecke hinzuzufügen. Linien sind per Definition körperlos, können aber als Drähte aufgefasst werden. Somit nennt man diese einfachste der CAD-Modellierungs-Arten neben Linien- oder Kantenmodell auch Drahtmodell. Um das Vordere vom Hinteren des massiv gemeinten Quaders unterscheiden zu können, musste das rechenintensive Werkzeug Verdeckte Kanten ausblenden entwickelt und zugefügt werden.[5]

Eine Variante zum Erzeugen von Drahtmodellen mittels Höhe und Erhebung ist das Zeichnen in mehreren sich schneidenden Ebenen. Je eine Oberflächen-Kontur eines 2½D-Körpers befindet sich in je einer Zeichenebene. Einfaches Beispiel ist die Darstellung eines Quaders in xy-, xz- und yz-Ebenen im räumlichen kartesischen Koordinatensystem.

Reine 2½D-CAD-Systeme werden heute nicht mehr angeboten, sind aber die Grundstufe in den meisten gängigen 3D-CAD-Systemen. Aus historischer Sicht war die 2½D-CAD-Technik eine Vorstufe zu den 3D-Systemen. Die ihr innewohnenden Begrenzungen ergaben sich vor allem durch die Langsamkeit und geringe Speicherfähigkeit der Computer, weniger durch noch nicht vorhandene aufwändigere Software.

Die mit 3D-CAD gelöste Aufgabe ist wesentlich anspruchsvoller, als in der Ebene (2D-CAD) oder im Raum (2½D-CAD) zu zeichnen. Im Computer wird ein virtuelles Modell eines dreidimensionalen Objektes erzeugt. Außer geometrischen werden auch physikalische Eigenschaften simuliert. Das geometrisch beschriebene sogenannte Volumenmodell wird zum sogenannten Körper-Modell, das zusätzlich physikalische Eigenschaften wie Dichte, Elastizitätskoeffizient, zulässige Verformungs- und Bruchspannung, thermische und elektrische Leitfähigkeit, und thermischen Ausdehnungskoeffizient und andere hat. Es hat eine Oberfläche mit Struktur und optischen Eigenschaften. Ein derart beschriebener Körper lässt sich virtuell wiegen, elastisch, plastisch und thermisch verformen. Seine Geometrie und seine Materialeigenschaften sind die Vorgaben zum Beispiel für ein Finite-Elemente-Programm, mit denen es bezüglich Verformung und Bruch untersucht wird. Man kann ihn beleuchten und seine optischen Eigenschaften dabei erkennen.

Ein Zwischenschritt ist das sogenannte Flächen-Modell. Es wird benutzt, wenn die Oberflächen-Form eines Gegenstandes primär wichtig ist. Bei Automobilen sind es die von der Ästhetik und vom momentanen Geschmack bestimmten ziemlich beliebigen Formen der Karosserie-Bleche, bei Flugzeugen die aus strömungstechnischen Optimierungen stammenden Formen der Flügel- und Rumpf-Bleche, die auch meistens keine mit bekannten Flächen-Gleichungen beschreibbare Formen haben. Das Flächen-Modell ist als Blechmodell vorstellbar, hat aber wie das Drahtmodell auch keine Masse. Seine Objekte sind lediglich geometrische Flächen.[6]

Volumen-Modelle werden in der Regel aus einfachen Grundkörpern (Quader, Pyramide, Zylinder, Kegel, Kugel, Torus) zusammen gesetzt, was durch die Möglichkeit ihrer Booleschen Verknüpfung begünstigt wird.[7] Zum Beispiel kann ein liegendes Dreikant-Prisma mit einem vertikalen Quader vereinigt werden, wenn ein Schornstein aus einem Hausdach herausragen soll. Durch Bewegen einer ebenen Kontur aus der Ebene heraus (auf einer Geraden: Extrusion | auf einem Kreisbogen: Rotation[8]) lassen sich ebenfalls Grundkörper gewinnen (ein Sonderfall ist der Torus: ein Kreis wird auf einem Kreis bewegt).

Modellierungsverfahren (nach steigender Komplexität)
Prinzip Beschreibung
Kantenmodell / Drahtmodell Es werden Körperkanten als "Drahtmodell" durch eine mathematische Beschreibung abgebildet. Bei größeren Flächen bildet ein Drahtgitter die Ansiche einer Fläche. Gedanklich spannt man ein Netz oder etwas Stoff über die Körperkanten bzw. den Stützdraht und erhält so das Flächenmodell.
Flächenmodell Die den Körper begrenzenden Flächen werden durch eine mathematische Beschreibung, zum Beispiel durch NURBS-Flächen, beschrieben. Zusätzlich wird in der Regel noch die Topologie der Flächen mit abgespeichert, das heißt, welche Fläche an welche andere Fläche grenzt.
Volumenmodell Neben den beschreibenden Flächen eines Körpers wird die Information gespeichert, auf welcher Seite der jeweiligen Fläche sich Materie befindet, das heißt die Fläche ist eine Begrenzungsfläche eines Volumens. Die Volumenbeschreibung dient zur Feststellung von Durchdringungen sowie zur Volumenbestimmung eines dargestellten Körpers.
Körpermodell Ein Volumenmodell das zusätzliche Information bezüglich des Werkstoffes und der Oberflächenbeschaffenheit hält. Ein Körpermodell besteht also aus Kanten, Flächen, dem dazugehörigen Volumen und nicht-geometrischen Informationen. Solche Modell sind auch eine Grundlage für physikalische Simulationen (Digital Mock-Up) die in vielen modernen CAD-Paketen als Modul enthalten sind.
Parametrisches Modell Hier werden geometrische Objekte, wie zum Beispiel Punkte, Linien, Kurven, Volumen, Körper und Flächen, mit ihren Bedingungen und Beziehungen zueinander assoziativ durch Parameter beschrieben. Dadurch wird der Charakter eines Modells zu einem neuen zusammengesetzten Parameter gebildet, wodurch das Modell selbst parametrisiert wird. Eine einmal konstruierte Schraube kann so, nur durch Veränderung z. B. des Parameters Gewindedurchmesser sofort beliebig große fertige Schrauben generieren. Das spart enorm Zeit, Speicherplatz und erlaubt zusätzlich effiziente (parametrierte) Normteilbibliotheken. Wesentlich wichtiger aber ist die Parametrierung im Entwicklungs- und Konzeptbereich. Dort ist es dem Konstrukteur sehr schnell möglich, ein Konzept zu modifizieren, ohne das zugrundeliegende Modell stets neu aufbauen zu müssen. Unbedingte Voraussetzung ist dabei eine saubere, fehlerfreie Parametrierung und ein logischer Aufbau der CAD-Modelle in seiner geometrischen Konstruktion durch den Benutzer bzw. Konstrukteur.
Parametrisches Modell mit Konstruktionshistorie Das Konstruktionsobjekt wird durch eine Reihe von Konstruktionsschritten (wie zum Beispiel Vereinen, Schneiden) aus Grundgeometrien wie Quader, Zylinder, Kegel, hergeleitet. Die Reihenfolge der Konstruktionsschritte sowie die geometrischen Parameter der Grundkörper werden gespeichert. Ein wesentlicher Vorteil des history-basierten Modellierens ist die hohe Flexibilität. Durch Änderungen an den einzelnen Konstruktionsschritten kann die Geometrie auch im Nachhinein vielfältig geändert werden, wenn die Konstruktionslogik der Erstellungslogik im CAD-System folgt.

CAD-Programme gibt es für zahlreiche verschiedene Anwendungsfälle und Betriebssysteme. Siehe dazu die Liste von CAD-Programmen und die Liste von EDA-Anwendungen. Anders als bei Officelösungen gibt es im Bereich CAD starke Spezialisierungen. So existieren oftmals nationale Marktführer in Bereichen wie Elektrotechnik, Straßenbau, Vermessung usw.

Mechanische CAD-Lösungen finden sich vor allem in den folgenden Bereichen:

  • Bauwesen
    • Architektur (CAAD)
    • Holzbau
    • Ingenieurbau
    • Historische Rekonstruktion
    • Städtebau
    • Wasserbau
    • Verkehrswegebau
  • Vermessungswesen
  • Produktdesign
  • Holztechnik
  • Maschinenbau
    • Anlagenbau
    • Fahrzeugbau
    • Formen- und Werkzeugbau
      • Verpackungsentwicklung und Stanzformenbau
    • Antriebstechnik
      • Schaltpläne in der Hydraulik
      • Schaltpläne in der Pneumatik
    • Mechanische Simulation,
      siehe auch Finite-Elemente-Methode (FEM/FEA)
  • Schaltpläne in der Elektrotechnik
  • Schiffbau
  • Zahnmedizin
  • Schmuck- und Textilindustrie

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist der Entwurf von elektronischen Schaltungen. Entsprechende Programme werden oft auch unter den Begriffen eCAD und EDA zusammengefasst, insbesondere bei Anwendungen im Leiterplattenentwurf und der Installationstechnik (siehe unten).

Im Prozessverlauf einer elektrotechnischen Entwicklung für Leiterplatten stehen im Mittelpunkt:

  • der Entwurf der Schaltung in Form eines Schaltplans,
  • die Verifizierung der Funktion,
  • die Simulation unter verschiedenen Toleranz-Bedingungen, zum Beispiel mit der Software SPICE,
  • die Erstellung von Gehäuse und Bauteilbibliotheken,
  • die Überführung des Schaltplans in ein Layout (Leiterplatte),
  • die Optimierung der Bauteilplatzierung um Platz zu sparen,
  • die Ableitung von produktionswichtigen Daten wie etwa Stücklisten und Prüfplänen.

Wegen der besonderen Anforderungen haben sich Spezialbereiche mit teilweise stark unterschiedlichen Entwicklungsmethoden gebildet, besonders für den computerbasierten Chipentwurf, d. h. die Entwurfsautomatisierung (EDA) für analoge oder digitale Integrierte Schaltkreise, zum Beispiel ASICs. Damit verwandt ist das Design von programmierbaren Bausteinen wie Gate Arrays, GALs, FPGA und anderen Typen programmierbarer Logik (PLDs) unter Benutzung von zum Beispiel VHDL, Abel.

Auch in der klassischen Installationstechnik finden sich zahlreiche Anwendungsbereiche für Computersoftware. Ob große Hausinstallationen für Industrie oder öffentliche Gebäude oder der Entwurf und die Umsetzung von SPS-basierten Steuerungsanlagen – selbst in diesem Sektor wird heute das individuelle Design der jeweiligen Anlage stark vom Computer unterstützt.

Im Bereich der Mikrosystemtechnik besteht eine besondere Herausforderung darin, Schaltungsdaten mit den mechanischen Produkt-Konstruktionsdaten (CAD) zusammenzuführen und mit solchen Daten direkt Mikrosysteme herzustellen.

Systembedingt können beim Datenaustausch nicht alle Informationen übertragen werden. Während reine Zeichnungselemente heute kein Problem mehr darstellen, ist der Austausch von Schriften, Bemaßungen, Schraffuren und komplexen Gebilden problematisch, da es keine Normen dafür gibt. Selbst auf nationaler Ebene existieren in verschiedenen Industriezweigen stark unterschiedliche Vorgaben, was eine Normierung zusätzlich erschwert.

Die meisten Programme setzen auf ein eigenes Dateiformat. Das erschwert den Datenaustausch zwischen verschiedenen CAD-Programmen, weshalb es Ansätze zur Standardisierung gibt. Als Datenaustauschformat für Zeichnungen und zur Archivierung von Unterlagen wird heute üblicherweise das Format DXF des Weltmarktführers Autodesk verwendet.[9][10]

Es ist zwischen CAD-systemneutralen und CAD-systemspezifischen Datenformaten zu unterscheiden. Wesentliche CAD-systemneutrale Datenformate sind VDAFS, IGES, SAT, IFC und STEP sowie für spezielle Anwendungen die STL-Schnittstelle. Die Datenformate im Einzelnen:

  • Das DXF-Format hat sich als Datenaustauschformat für Zeichnungen weitgehend etabliert, es wird als einziges Format von allen CAD-Systemen unterstützt und ist zum Industriestandard geworden.[11] Manche der CAD-Systeme können DXF-Dateien nur als 2D-Daten lesen und schreiben, dabei gehen häufig CAD-systemspezifische Besonderheiten wie Bemaßungen, Schraffuren usw. verloren oder können im Zielsystem nicht äquivalent dargestellt werden.
  • Das DWF (engl. Design Web Format) wurde ursprünglich von Autodesk für den Datenaustausch per Internet konzipiert, unterstützt alle Elemente von DXF und ist hochkomprimiert. Es konnte sich jedoch nicht durchsetzen. DWF-Dateien waren mit Plugins in Browsern darstellbar.[12]
  • VDA-FS – Datenaustauschformat für Flächen, entwickelt vom Verband Deutscher Automobilbauer (VDA), in der Vergangenheit Quasi-Standard für diesen Bereich;
  • IGES – Datenaustauschformat für 2D-Zeichnungen und 3D-Daten (Flächen), in vielen CAD-Anwendungen als Austauschformat üblich und möglich. Löst aufgrund der besseren Einsetzbarkeit VDAFS mehr und mehr ab, ist umfangreicher und systemunabhängiger als DXF einsetzbar, allerdings nicht so weit verbreitet und mit den gleichen Schwächen.
  • STEP – ein standardisiertes Dateiaustauschformat, welches international entwickelt wurde. STEP gilt als die beste Schnittstelle für Geometriedaten. Wobei auch Informationen wie Farben, Baugruppenstrukturen, Ansichten, Folien und Modellattribute übergeben werden können. Ebenfalls zur Übertragung von Zeichnungsdaten nutzbar (dort aber nicht so mächtig wie im 3D-Bereich). STEP wird nicht von allen CAD-Systemen unterstützt.
  • VRML97-ISO/IEC 14772, wurde ursprünglich als 3D-Standard für das Internet entwickelt. Die meisten 3D-Modellierungswerkzeuge ermöglichen den Im- und Export von VRML-Dateien, wodurch sich das Dateiformat auch als ein Austauschformat von 3D-Modellen etabliert hat. Für den Einsatz als CAD-CAD Austauschformat ist es eher nicht geeignet, wohl aber zur Übergabe an z. B. Animations- und Renderingsoftware.
  • STL - aus Dreiecksflächen aufgebaute Modelle. Wird vorwiegend zur Übergabe an Rapid Prototyping Systeme verwendet.
  • IFC - ein für die Gebäudetechnik entwickelter offener Standard. Es werden keine Zeichnungen, sondern technische Daten und Geometrien übergeben. Entwickelt wurde es vom buildingSMART e.V. (bis April 2010 Industrieallianz für Interoperabilität e.V.). Es ist ein modellbasierter Ansatz für die Optimierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Bauwesen. Die Industry Foundation Classes - IFC - sind ein offener Standard für Gebäudemodelle. Der IFC Standard ist unter ISO 16739 registriert.

Mit den CAD-systemneutralen Formaten gelingt in der Regel nur die Übertragung von Kanten-, Flächen- und Volumenmodellen. Die Konstruktionshistorie geht in der Regel verloren, damit sind die übertragenen Daten in der Regel für eine Weiterverarbeitung nur bedingt geeignet. CAD-systemspezifische Datenformate ermöglichen die Übertragung der vollständigen CAD-Modelle, sie sind jedoch nur für wenige Systeme verfügbar.

Für die Weitergabe von PCB-Daten zur Erstellung von Belichtungsfilmen für Leiterplatten hat das so genannte Gerber-Format und das neuere Extended Gerber-Format große Bedeutung (siehe Fotografischer Film).

Der Begriff „Computer-Aided Design“ entstand Ende der 50er Jahre im Zuge der Entwicklung des Programmiersystems APT, welches der rechnerunterstützten Programmierung von NC-Maschinen diente.[13]

Am MIT in Boston zeigte Ivan Sutherland 1963 mit seiner Sketchpad-Entwicklung, dass es möglich ist, an einem computergesteuerten Radarschirm interaktiv (Lichtstift, Tastatur) einfache Zeichnungen (englisch Sketch) zu erstellen und zu verändern.

1965 wurden bei Lockheed (Flugzeugbau, USA) die ersten Anläufe für ein kommerzielles CAD-System zur Erstellung technischer Zeichnungen (2D) gestartet. Dieses System, CADAM (Computer-augmented Design and Manufacturing), basierend auf IBM-Großrechnern, speziellen Bildschirmen, und mit hohen Kosten verbunden, wurde später von IBM vermarktet und war, zumindest im Flugzeugbau, Marktführer bis in die 1980er Jahre. Es ist teilweise in CATIA aufgegangen. Daneben wurde eine PC-basierende Version von CADAM mit dem Namen HELIX entwickelt und vertrieben, das aber praktisch vom Markt verschwunden ist.

An der Universität Cambridge, England, wurden Ende der 1960er Jahre die ersten Forschungsarbeiten aufgenommen, die untersuchen sollten, ob es möglich ist, 3D-Grundkörper zu verwenden und diese zur Abbildung komplexerer Zusammenstellungen (z. B. Rohrleitungen im Chemieanlagenbau) zu nutzen. Aus diesen Arbeiten entstand das System PDMS (Plant Design Management System), das heute von der Fa. Aveva, Cambridge, UK, vermarktet wird.

Ebenfalls Ende der 1960er Jahre begann der französische Flugzeughersteller Avions Marcel Dassault (heute Dassault Aviation) ein Grafikprogramm zur Erstellung von Zeichnungen zu programmieren. Daraus entstand das Programm CATIA. Die Mirage war das erste Flugzeug, das damit entwickelt wurde. Damals benötigte ein solches Programm noch die Leistung eines Großrechners.

Um 1974 wurden B-Spline Kurven und Flächen für das CAD eingeführt.[14]

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Hier fehlt jetzt die gesamte mittlere Datentechnik der 32-bit-Superminirechner und der Workstations (Digital Equipment Corporation, Prime Computer, Data General, Hewlett-Packard, Sun Microsystems, Apollo Computer, Norsk Data, etc.), auf denen so bedeutende CAD-Pakete wie MEDUSA und CADDS bsp. von ComputerVision liefen. Auch ME10, I-DEAS. --Jbergner 08:40, 29. Jan. 2012 (CET)
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Nachdem Anfang der 1980er Jahre die ersten Personal Computer in den Firmen standen, kamen auch CAD-Programme dafür auf den Markt. In dieser Zeit gab es eine Vielzahl von Computerherstellern und Betriebssysteme. AutoCAD war eines der ersten und erfolgreichsten CAD-Systeme, das auf unterschiedlichen Betriebssystemen arbeitete. Um den Datenaustausch zwischen diesen Systemen zu ermöglichen, definierte AutoDesk für sein CAD-System AutoCAD das DXF-Dateiformat als „neutrale“ Export- und Importschnittstelle. 1982 erschien AutoCAD für das Betriebssystem DOS. Das Vorgehen bei der Konstruktion blieb jedoch beinahe gleich wie zuvor mit dem Zeichenbrett. Der Vorteil von 2D-CAD waren sehr saubere Zeichnungen, die einfach wieder geändert werden konnten. Auch war es schneller möglich, verschiedene Versionen eines Bauteils zu zeichnen.

In den 1980er Jahren begann wegen der sinkenden Arbeitsplatzkosten und der besser werdenden Software ein CAD-Boom. In der Industrie wurde die Hoffnung gehegt, mit einem System alle anstehenden Zeichnungs- und Konstruktionsaufgaben lösen zu können. Dieser Ansatz ist aber gescheitert. Heute wird für jede spezielle Planungsaufgabe ein spezielles System mit sehr leistungsfähigen Spezialfunktionen benutzt. Der Schritt zur dritten Dimension wurde durch die immer höhere Leistungsfähigkeit der Hardware dann gegen Ende der 1980er Jahre auch für kleinere Firmen erschwinglich. So konnten virtuelle Körper von allen Seiten begutachtet werden. Ebenso wurde es möglich, Belastungen zu simulieren und Fertigungsprogramme für computergesteuerte Werkzeugmaschinen (CNC) abzuleiten.

Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es erste Ansätze, die bis dahin immer noch zwingend notwendige Zeichnung verschwinden zu lassen. In die immer öfter vorhandenen 3D-Modelle werden von der Bemaßung über Farbe und Werkstoff alle notwendigen Angaben für die Fertigung eingebracht. Wird das 3D-Modell um diese zusätzlichen, geometriefremden Eigenschaften erweitert, wird es zum Produktmodell, unterstützt beispielsweise durch das STEP-Datenformat. Die einzelnen einheitlichen Volumenobjekte werden zu Instanzen unterschiedlicher Klassen. Dadurch können Konstruktionsregeln und Verweise zwischen einzelnen Objekten (z. B. Fenster wird in Wand verankert) realisiert werden.

  1. qCad: Grundlegende CAD Konzepte [1].
  2. ISBN 3-8272-5955-X, S. 780.
  3. ISBN 3-8272-5955-X, S. 703.
  4. ISBN 3-8272-5955-X, S. 703
  5. ISBN 3-8272-5955-X, S. 735
  6. ISBN 3-8272-5955-X, S. 753.
  7. ISBN 3-8272-5955-X, S. 777.
  8. ISBN 3-8272-5955-X, S. 781.
  9. Autodesk ist Weltmarktführer bei CAD-Software
  10. Diplomarbeit an der HS Bochum, 3.1.2.1., 3. Absatz
  11. DXF intern
  12. http://www.autodesk.de/adsk/servlet/index?siteID=403786&id=8995333
  13. ISBN 3-446-19176-3, S. 42.
  14. Michael E. Mortenson: Geometric Modeling. 3. Auflage. Industrial Press, New York 2006, S. 10.


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Demmin

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Demmin (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
53.90513.0438888888898Koordinaten: 53° 54′ N, 13° 3′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Höhe: 8 m ü. NN
Fläche: 81,56 km²
Einwohner:

11.890 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17109
Vorwahl: 03998
Kfz-Kennzeichen: DM
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 029
Stadtgliederung: 11 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
17109 Demmin
Webpräsenz: www.demmin.de
Bürgermeister: Ernst Wellmer (CDU)
Lage der Stadt Demmin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Über dieses Bild

Die Hansestadt Demmin ist eine Kleinstadt im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands. Sie war die Kreisstadt des Landkreises Demmin. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Demmin liegt im Vorpommerschen Tiefland am Zusammenfluss der Flüsse Peene, Tollense und Trebel, die zusammen ein Gewässerkreuz bilden. Kummerower See und Stettiner Haff (Oderhaff) sind auf der Peene per Schiff zu erreichen, Neubrandenburg über Altentreptow auf Nebenstraßen und Radwanderwegen. Der Zusammenfluss der Tollense und Trebel in die Peene wird touristisch gerne Dreistromland (in Anlehnung an das antike Zweistromland) genannt.[2]

Nördlich von Demmin erstreckt sich auf etwa 174 Hektar das als Drosedower Wald und Woldeforst bezeichnete Waldgebiet. Hier liegt auch das 103 Hektar große Naturschutzgebiet Kronwald. Westlich befindet sich am linken Ufer der Peene das Devener Holz und am linken Ufer die Vorwerker Schweiz. Im Osten der Stadt liegen die Sandbergtannen und im Südosten der Vorwerker Wald.

Im Norden grenzt das Stadtgebiet an Nossendorf und Loitz, im Osten an Kletzin, Siedenbrünzow und Utzedel, im Süden an Beggerow, Borrentin und Schönfeld sowie im Westen an Warrenzin.

Zu Demmin gehören die Ortsteile Demmin, Deven, Drönnewitz, Lindenfelde, Randow, Seedorf (eingemeindet am 1. April 1942), Waldberg, Woldeforst und Wotenick (eingemeindet am 1. Juni 2004).

Außerdem existieren im Stadtgebiet folgende Wohnplätze und Siedlungen:

  • im Norden: Meyenkrebs, Adolfshof, Erdmannshöhe, Wendeforst und Wotenick Ausbau
  • im Osten: Karlshof, Siebeneichen, Jägerhof
  • im Süden: Vorwerk, Neu Vorwerk, Klenz
  • im Westen: Devener Hof, Siedlung am Devener Holz, Stadtrandsiedlung, Stuterhof, Eichholz

Möglich ist die Herkunft des Namens vom slawischen Begriff „timänie“, was so viel wie „morastige Gegend“ bedeutet. Möglich ist aber auch die Herkunft vom Altpolabischen dym (Mehrzahl dyminy) für Rauch, Dunst auf Grund der damaligen Brandrodungen oder des für Niederungen typischen Nebels. Adam von Bremen berichtete 1075 von der umkämpften Burg Dimine. Der Name wandelte sich u.a. von Dymine zu Dimin, latinisiert zu Dyminium, schließlich zu Demmyn und 1320 zu Demmin.

Nach einer Sage war es aber ganz anders: Zwei Prinzessinnen, welche die Burg „Haus Demmin“ erbauten, gelobten sich gegenseitig: „Dat Hus is din und min“. Daraus soll der Name der Burg und damit der Stadt entstanden sein.[3]

Schon um 5500 - 4900 v. Chr. breitete sich die jungsteinzeitliche Bandkeramische Kultur oderabwärts in die Gegend östlich von Demmin aus. Als Zeugnisse der Trichterbecherkultur sind 119 Megalithanlagen im Kreisgebiet nachgewiesen. Von diesen sind 56 zumindest noch teilweise erhalten. Die überwiegende Zahl davon sind 37 Großdolmen. Dass sich auch noch sechs Urdolmen erhalten haben, weist auf eine jener Regionen hin, in denen der Bau dieser Anlagen seine Wurzeln hatte. Für die nachfolgende Zeit sind die Grabhügel und die Schalensteine, von denen im Kreis Demmin zwölf erhalten sind, kennzeichnend. Ab etwa 1800 v. Chr. erfolgte die Besiedlung der Gegend durch frühgermanische Bevölkerungsgruppen.

Luisentor, ein Teil der mittelalterlichen Wallanlage von Demmin (St. Bartholomäus im Hintergrund)

In den Wäldern um Demmin gab es bereits im 8. Jahrhundert slawische Siedlungen der Wilzen. Karl der Große führte sein Heer während der Sachsenkriege 789 bis an die Peene gegen die mit den Sachsen verbündeten Wilzen. Der Fürst der Wilzen Dragowit, dessen Burg bei Vorwerk (Demmin) gestanden haben soll, unterwarf sich und versprach Tributzahlungen. Im Ringen der Wilzen und Franken um diese Region, die durch die Kreuzung von Flüssen und später auch Handelsstraßen für eine Siedlung sehr geeignet war, entstand zunächst eine Grenzburg, die von den liutizischen Zirzipanen am Anfang des 10. Jahrhunderts errichtet wurde und später den Namen „Haus Demmin“ erhielt. Diese Burg kontrollierte den Ostteil Zirzipaniens, das sich im Westen bis Güstrow erstreckte und dessen Hauptburg Teterow war.

Bald entwickelte sich im Schutz der Burg ein Handelsplatz. Der Chronist Adam von Bremen beschrieb 1075 diesen in einem Bericht als „bedeutende Stadt“ („civitas maxima“). In seiner Beschreibung von Jumne berichtete er: „Von jener Stadt schifft man mit kurzer Fahrt zur Stadt Dymin, welche an der Mündung des Peeneflusses liegt, wo auch die Rhunen (Ranen) wohnen.“[4] Wegen dieser fehlerhaften Ortsangabe vermutete der Historiker Gustav Kratz dass hier Demmin mit Wolgast verwechselt wurde,[5] was ein Hinweis wäre, dass beide Orte grundsätzlich bekannt waren.

Seine zweite Missionsreise führte Otto von Bamberg 1128 nach Demmin („Timina civitas Pomeraniae“), wo er den Herzog Wartislaw I. traf und in einer alten Burg („vetus castellum“) außerhalb des Ortes übernachtete.[6] Die pommersche Burg Demmin wurde am 14. Oktober 1140 erstmals in der Bestätigungsschrift des Papstes Innozenz II. für das pommersche Bistum urkundlich erwähnt.[7] Während des Wendenkreuzzuges 1147 wurde Demmin vom deutsch-dänisch-polnischen Kreuzzugsheer belagert, konnte aber eine Eroberung abwenden, indem es auf die Missionierung durch Otto von Bamberg verwies.

Die Söhne Wartislaws Bogislaw I. und Kasimir I., welche ab 1156 regierten, wählten Demmin als eine ihrer Residenzen. Am 6. Juli 1164 kam es zur Schlacht bei Verchen zwischen Lutizen und einem dänisch-sächsischem Heer. Die unterlegenen Slawen setzten Demmin in Brand und zogen sich ins Landesinnere zurück. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu einer zunehmenden deutschen Besiedlung im Zuge der Ostkolonisation unter Heinrich dem Löwen. Nach dessen Sturz 1181 wurden die Pommernherzöge zu deutschen Reichsfürsten. Ab 1211 kam das Gebiet unter dänische Lehnsabhängigkeit und nach 1227 wurde es brandenburgisches Lehen.

Um 1236 wurde die Stadt planmäßig mit gitterförmigem Straßennetz angelegt, die zudem mit einem Mauerring und fünf Toren umgeben wurde. Nur wenig später, zwischen 1236 und 1249, erhielt Demmin Lübisches Recht.[8]

Bereits am 17. Mai 1264 erlosch diese Linie Pommern-Demmin mit dem Tod von Wartislaw III., eines Enkels von Bogislaw I.

Ende des 13. Jahrhunderts hatte der pommersche Marschall Henning von Winterfeld, Herr auf den Burgen Osten und Wolde, auch die Burg Demmin inne. Die gotische Stadtkirche St. Bartholomaei in der Altstadt wurde erstmals 1269 erwähnt.

Da die Peene schiffbar ist, fungierte die Stadt als Umschlagplatz von zumeist landwirtschaftlichen Produkten. Im Jahr 1283 trat Demmin der Hanse bei und erhielt durch die pommerschen Herzöge Wartislaw IV. und Otto I. am 27. September 1320 die Zollfreiheit. Im 14. und 15. Jahrhundert schloss Demmin enge Bündnisse mit Stralsund, Greifswald und Anklam. 1452 gelang es diesen Städten, durch das herzogliche „Goldene Privileg“ große Macht und städtische Freiheit zu erreichen.

Im Ersten Rügischen Erbfolgekrieg wurde Demmin im Juli 1327 durch mecklenburgische Truppen belagert. 1358 nahmen Demminer Boten am Hansetag teil. 1394 stellte Demmin zusammen mit den anderen Städten ein Kontingent für die Flotte gegen die Vitalienbrüder.

Schwerere Stadtbrände zerstörten Demmin im Jahre 1407 zur Hälfte und 1495 fast vollständig. 1499 erwirbt die Stadt den Pfandbesitz am Dorf Deven.

1534 wurde in Pommern die Reformation eingeführt. Zwischen 1546 und 1547 die Demminer Stadtbefestigung verbessert und zusätzliche Wälle angelegt.

Ansicht um 1611 aus der Stralsunder Bilderhandschrift
Ansicht von 1617 auf der Lubinschen Karte

Demmin schied bereits 1607 aus der Hanse aus, wegen starker Konkurrenz aus England und Holland zerbrach der Hansebund. In der Zeit vor 1618 hat die Stadt etwa 2400 Einwohner.

Im Dreißigjährigen Krieg besetzten im Jahre 1627 die kaiserlichen Truppen und 1631 die Schweden unter Gustav Adolf die Stadt. Die Kaiserlichen unter Gallas belagerten und eroberten die Stadt erneut im Jahr 1637. Durch List gelang den Schweden unter Johan Lilliehöök jedoch 1639 die wiedermalige Einnahme.

Im Westfälischen Frieden 1648 wurde Vorpommern als Reichslehen Schweden zugesprochen. Zu diesem Schwedisch-Pommern gehörte auch Demmin, das von den Schweden zur Festung Demmin ausgebaut wurde.

Im Zweiten Nordischen Krieg wurde die Festung zunächst verstärkt. Bei der Belagerung von 1659 durch die Truppen des brandenburgischen Kurfürsten unter Feldmarschall Otto Christoph von Sparr kapitulierte die schwedische Besatzung nach 28 Tagen und zog nach Stralsund ab. Die brandenburgische Besatzung dauerte bis zum Frieden von Oliva 1660 an.

Auch im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg wurde Demmin ab September 1676 von brandenburgischen Truppen unter dem Feldzeugmeister Herzog August von Holstein eingeschlossen und in Brand geschossen dabei zu drei Vierteln zerstört. Obwohl die schwedische Besatzung sich zurückzog, verblieb die Stadt nach dem Frieden von Saint-Germain vom 19. Juli 1679 weiterhin bei Schwedisch-Pommern. Am 13. November 1679 zog Otto Wilhelm von Königsmarck mit schwedischen Truppen wieder in die Stadt ein.

Stadtplan von Demmin aus dem Jahr 1758
Demmin: Kapitulation der Schweden vor den Preußen Januar 1759 (Kupferstich)

Während des Großen Nordischen Krieges 1700–1721 geriet die Stadt für acht Monate (1712/13) unter russische Besatzung. Zeitweise residierten hier Persönlichkeiten wie Peter der Große und Katharina I. Zu Beginn des Pommernfeldzuges im Juni 1715 von preußischen Truppen besetzt, gehörte es seit dem Frieden von Stockholm 1720 nunmehr zu Preußen. Das Land auf dem linken Peeneufer blieb bis 1815 schwedisch. Im Jahr 1732 besuchte König Friedrich Wilhelm I. die Stadt. Demmin erhielt eine preußische Garnison für ein Füsilierregiment, welches 1733 am Rhein gegen die Franzosen und ab 1740 in den Schlesischen Kriegen kämpfte.

Im Stadtwald wurde 1748 die Kolonie Eugenienberg angelegt,

Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) wurde das unverteidigte Demmin am 13. September 1757 von den Schweden unter General Hans Heinrich von Lieven besetzt. Die preußischen Truppen unter Generalfeldmarschall Johann von Lehwaldt eroberten jedoch vom 29. bis 31. Dezember 1757 die Stadt zurück. 1758 wurde Demmin ebenso wie Anklam von den Preußen als fester Platz aufgegeben. Die schwedische Armee unter Graf Hamilton rückte ein. Ein Handstreich am 22. September 1758 scheiterte. Jedoch zogen sich nach einem Angriff Hauptmann Lehwaldts auf Loitz am 4. Oktober die Schweden auch aus Demmin zurück. Bereits am 18. Oktober eroberten sie unter Oberst Stierneld die Stadt zurück. Demmin wird erneut am 7. November von den Preußen eingenommen. Am 5. Dezember 1758 rückten die preußischen Truppen unter General von Manteuffel von Stettin aus gegen Demmin und Anklam vor. Es kam ab dem 4. Januar 1759 zur Belagerung. Am 18. Januar 1759 kapitulierten die Schweden bei Demmin, dabei gerieten 1275 Mann des Regiments Graf Spens in preußische Gefangenschaft.

Am 17. August 1760 besiegen die Preußen unter Rittmeister von der Schulenburg mit den Belling-Husaren die Schwedische Avantgarde des Generals Fredrik Axel von Fersen. Am 6. Dezember 1761 besetzen die Preußen unter Oberst Wilhelm Sebastian von Belling erneut die Stadt. Am 15. Dezember wird auch die Schanze Meyenkrebs von den Preußen unter Hauptmann Arnould de la Perière[9] erstürmt. Insgesamt wurde Demmin im Verlauf des Krieges acht Mal von den Schweden erobert und ebenso oft von den Preußen zurückerobert. Auf Befehl Friedrich II. von Preußen wurde anschließend die Festung Demmin geschleift.

Im Frieden von Hamburg (1762) wurde die Peene als Grenze zwischen Schwedisch-Pommern und Preußen bestätigt.

Das Werk die Beschreibung und Geschichte der uralten, ehemals festen, grossen und berühmten Hansestadt Demmin, wie auch der daran liegenden festen und berühmten Burg Haus Demmin genannt von Wilhelm Carl Stolle erschien mit Unterstützung von Johann Carl Dähnert 1772 in Greifswald.

Im Vierten Koalitionskrieg erfolgte am 16. April 1807 die französische Besetzung und auch im Sechsten Koalitionskrieg 1812 zogen napoleonische Truppen auf dem Weg nach Russland durch Demmin.

Erst 1815 wurde ganz Vorpommern Preußen zuerkannt und 1818 kam es zur Gebietsreform. Im Regierungsbezirk Stettin wurden 12 Kreise gebildet – einer davon war Demmin. 1825 entstand ein erster jüdischer Friedhof am Luisentor, 1848 ein neuer jüdischer Friedhof vor dem Anklamer Tor (heute Bergstraße 5 mit 31 Grabsteinen) und eine Synagoge. 1848 waren in Demmin acht Handelsschiffe beheimatet.[10] Noch im späten 19. Jahrhundert wurde die Hafenstadt Demmin regelmäßig von kleineren Seeschiffen angelaufen. Demmin wurde 1860 Garnison des preußischen 9. Ulanen-Regiments.

1877 wurde die Eisenbahnlinie Berlin – Demmin – Neubrandenburg gebaut und 1897 die Kleinbahnlinie „Ost“ nach u. a. Jarmen. 1894 wurde das imposante Postgebäude an der Anklamer Straße eingeweiht. Um 1900 gab es in Demmin zwei Kalköfen, drei Metallgießereien, eine Zuckerfabrik, zwei Seifensiedereien, zwei Gerbereien, zwei Brauereien (Demminer Bockbrauerei), eine Brennerei, eine Margarinefabrik und zwei Molkereien. Der Hafen wurde ausgebaut und die Peene vertieft. Die Gasanstalt entstand und dazu feste Straßen mit einem Wasserleitungssystem.

Eine große Katastrophe ereignete sich 1902 mit dem Einsturz der Eisenbahnbrücke über der Peene.

In der Weimarer Republik war Demmin eine Hochburg der DNVP und des Stahlhelms. Schon vor 1933 kam es zu Boykotten jüdischer Geschäfte, die meisten Juden zogen fort und die Synagoge wurde im Juni 1938 an eine Möbelfirma verkauft, weshalb sie als Gebäude bis heute überstand. Am 11. November 1938 versammelten sich Tausende auf dem Marktplatz zu einer antisemitischen Kundgebung.[11] Bei den letzten freien Reichstagswahlen vom 5. März 1933 errang die NSDAP in der Stadt Demmin 53,7 Prozent (4429 Stimmen), bei den Kommunalwahlen am 12. März 1933 49,2 Prozent.[12]

Während des Zweiten Weltkrieges mussten zahlreiche Frauen und Männer aus der Sowjetunion und Polen in der Zuckerfabrik und auf dem Gut der Familie Rohr Zwangsarbeit verrichten. An den katastrophalen Lebensbedingungen starben mindestens 100 von ihnen.

Aufgrund der Zerstörung der Peene-Brücken durch die abziehenden deutschen Truppen wurde der Vormarsch der Roten Armee Ende des Zweiten Weltkrieges in Demmin zunächst aufgehalten. Am 30. April/1. Mai 1945 wurde die Stadt, ähnlich wie Greifswald, der Roten Armee kampflos übergeben. Trotzdem kam es im Zuge des Einmarsches der Roten Armee zu einer Massenselbsttötung, bei der sich viele Personen in der Peene und in der Tollense ertränkten.[13] Ein Grund war vermutlich die Brutalität, mit der die Soldaten aus Anlass des 1. Mai in der Stadt vorgingen. Es kam zu vielen Gewalttaten und Vergewaltigungen sowie Brandstiftungen durch Angehörige der Roten Armee. Insgesamt kamen etwa 900 Personen um.[14]

Der Großteil der historischen Innenstadt, insbesondere das Areal rund um den Marktplatz, wurde durch die Rote Armee zerstört.

Demmin wurde zu DDR-Zeiten weitgehend neu aufgebaut und blieb Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, welcher von 1952 bis 1990 zum Bezirk Neubrandenburg gehörte.

Aufgrund der Mitgliedschaft Demmins in der Hanse trat die Stadt 1992 dem Hansebund der Neuzeit bei. Seit dem 21. Januar 1994 führt die Stadt wieder den Zusatznamen „Hansestadt“.[15]

Die Innenstadt und die Kirche wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert. Um 1995 wurde das kriegszerstörte Rathaus im historischen Stil neu erbaut.

Jahr/Datum Einwohner Evangelisch Katholisch Sonstige Christen Juden
1740 [16] 1.773 - - - 0
1782[16] 2.229 - - - 0
1794 [16][17][18] 2.586 - - - 0
1812[16] 3.843 3.804 39 - 0
1816[16] 3.915 3.890 25 - 0
1831[16] 4.923 4.867 20 - 36
1843[16] 6.825 6.714 12 - 99
1852 [16][19] 7.757 7.633 38 - 86
1861[16] 8.016 7.833 91 - 92
1875 9.784 - - - -
1880 10.507 - 293 - 103
1890 10.852 10.370 322 - 60
1900[20] 12.079 einschl.
Garnison
- 294 - -
1901 12.452 - - - -
1905 12.536 - - - -
1925 12.787 12.254 416 19 27
1933 14.292 13.779 377 3 8
1939 15.534 14.297 608 13 3
1950 17.715 - - - -
1971 17.149 - - - -
1981 17.181 - - - -
1988 16.723 - - - -
2009 12.090 - - - -
Rathaus Demmin

Die 25 Vertreter der Stadt setzen sich nach der Kommunalwahlen am 7. Juni 2009 wie folgt zusammen: 12 Sitze CDU, 9 Sitze Die Linke und 4 Sitze SPD.

Das Wappen wurde am 31. Januar 2001 durch das Innenministerium bestätigt und unter der Nr. 23 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold eine gezinnte rote Burg mit einem größeren geöffneten, schwarz begatterten Mitteltor und zwei kleineren offenen Seitentoren, zwei spitzbedachten und mit je einer halben silbernen Lilie besteckten Zinnentürmen, deren zwei Geschosse mit je drei betagleuchteten Fenstern versehen sind; zwischen den Türmen schwebt ein rechts gelehnter Schild: in Silber ein aufgerichteter, gold bewehrter roter Greif. Auf dem Schild ein gold gekrönter blauer Spangenhelm mit rot-silbernen Decken und einem natürlichen Pfauenfederbusch.“[21]

Das Wappen wurde 2000 von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick neu gezeichnet.

Demmin ist Amtssitz des am 1. Januar 1997 aus dem Zusammenschluss der Vorkriegs-Kirchenkreise Altentreptow, Demmin, Franzburg, Grimmen und Loitz gebildeten Kirchenkreises, der als einer der vier Kirchenkreise der Pommerschen Evangelischen Kirche, nach dem Namen der Stadt benannt wurde (Kirchenkreis Demmin).

Die Stadt pflegt Partnerschaften zu den deutschen Städten Bad Bevensen, Lünen und Porta Westfalica sowie zur polnischen Stadt Bublitz/Bobolice.

  • Lithonplus-Werk und Kalksandsteinwerk der Heidelberger Kalksandstein GmbH (HeidelbergCement)
  • Demminer Verkehrsgesellschaft
  • E.ON edis, Energieversorger
  • Demminer Maschinenbau Technik GmbH, Sondermaschinenbau
  • Peene Werkstätten GmbH, Werkstatt für behinderte Menschen
Kahldenbrücke und Hafen

Durch Demmin führt in West-Ost-Richtung die Bundesstraße 110, die hier auf der Kahldenbrücke die Peene überquert. In Nord-Süd-Richtung kreuzt hier die Bundesstraße 194, welche hier Teil der Deutschen Alleenstraße ist, auf der Meyenkrebsbrücke die Peene. Die Bundesautobahn 20 ist über den 25 Kilometer östlich gelegenen Anschluss bei Jarmen erreichbar. Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Neubrandenburg, welcher sich etwa 45 Kilometer entfernt befindet. Demmin besitzt einen Wirtschaftshafen an der Bundeswasserstraße Peene. Der Demminer Bahnhof liegt an der Bahnstrecke von Stralsund über Neubrandenburg nach Berlin (Berliner Nordbahn). Von 1895 bis 1945 wurde die Stadt auch durch die Demminer Kleinbahnen bedient. Mit den Buslinien der Demminer Verkehrsgesellschaft sind auch Rostock, Greifswald und Stavenhagen erreichbar.

Die Stadt Demmin verfügt über mehrere Schulen, darunter das Goethe-Gymnasium Demmin, dem ein Musikgymnasium integriert ist, und eine Berufsschule. Ein alter Wasserturm am Rande der Stadt Demmin wurde von 1978 bis 1981 in eine Astronomiestation mit Planetarium umgebaut.

Am Stadthafen befindet sich das Demminer Regionalmuseum. Im Marienhain, einem Park und ehemaligem Friedhof, befindet sich die „Kleine Galerie“ in der früheren Grabkapelle.

Das Filmeck in der August-Bebel-Straße ist eines der wenigen noch existierenden Kinos in dieser Region.

St. Bartholomaei
Schillerstraße mit katholischer Maria-Rosenkranz-Kirche

Die Stadtkirche St. Bartholomaei in der Altstadt wurde erstmals 1269 erwähnt und ist die Hauptkirche des Superintendenten des Kirchenkreises Demmin. Sie wurde als dreischiffige Hallenkirche im Stil der Backsteingotik im 14. Jahrhundert errichtet und 1676 bis auf die Umfassungswände zerstört. Nach der von 1684 bis 1706 erfolgten Wiederherstellung erhielt sie 1734 neue Gewölbe. Zwischen 1853 bis 1867 erhielt sie durch die Restaurierung von Friedrich August Stüler und Weber ihre heutige im Wesentlichen neugotische Gestalt. Mit einer Höhe von 92,5 m ist der anlässlich dieser Restaurierung aufgestockte filigrane Kirchturm ein bemerkenswertes Bauwerk der Neogotik.

Der Marienhain ist ein Park, der seinen Namen der dort bis zur Zerstörung 1630 befindlichen Marienkirche verdankt. An der Stelle der Kirche wurde 1799 ein achteckiger Zentralbau errichtet, der seit 1976 als Galerie genutzt wird. Die katholische Kirche „Maria Rosenkranzkönigin“ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut.

Das einzige erhaltene Stadttor ist das Luisentor (Kuhtor) im Stil der Backsteingotik aus dem 15. Jahrhundert mit einem zur Feld- und Stadtseite reich gegliederten Staffelgiebel.

Der runde Pulverturm aus Backsteinen (bereits 1546 erwähnt) ist ein Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Am Hafen befindet sich der „Lübecker Speicher“ aus dem 19. Jahrhundert. Die angrenzenden größeren Speicher wurden um 1940 errichtet.

Das Rathaus ist ein Neubau des am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstörten und danach abgerissenen Gebäudes. Es wird versucht, die Marktplatzumbauung in historischer Form zu rekonstruieren.

Haus Demmin: Ruinen einer frühdeutschen Burganlage an der Stelle einer 1128 erwähnten pommerschen Fürstenburg und eines 1840 im klassizistischen Stil erbauten und 1998 abgebrannten Herrenhauses auf einer Insel am Zusammenfluss von Peene und Tollense.

Ulanendenkmal
  • Ein großer Findling auf dem Bartholomäi-Friedhof erinnert an die etwa 1000 Frauen und Kinder, die unter dem Eindruck der Kämpfe und Übergriffe bei der Besetzung der Stadt 1945 aus dem Leben schieden. Inschrift: „Freitote, am Sinne des Lebens irre geworden“.[22]
  • Reste des von sowjetischen Truppen zerstörten Ulanendenkmals
  • Hansebrunnen vor dem Rathaus
  • Ehrenmal aus dem Jahre 1971 auf dem Ernst-Barlach-Platz für die Opfer des Faschismus
  • Sowjetischer Soldatenfriedhof aus dem Jahre 1945 (umgestaltet 1995) für 103 sowjetische Soldaten, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter(innen) und ein Kind
  • Grabstätte im Woldeforst nordwestlich von Demmin für 20 unbekannte sowjetische Zwangsarbeiter, die in einer Munitionsfabrik arbeiten mussten
  • Gräber von 45 Zwangsarbeitern aus Polen und der Sowjetunion auf dem Friedhof des Stadtteils Vorwerk, die auf dem Gut der Familie von Rohr eingesetzt waren
  • Gräber von mindestens 54 Zwangsarbeiter(inne)n, deren Kinder sowie Kriegsgefangenen auf dem Hauptfriedhof, erkennbar noch an 18 Grabhügeln und einem Gedenkstein
  • Gedenktafel in der Baustraße (zu DDR-Zeiten Karl-Köthen-Straße) an den kommunistischen Stadtverordneten Karl Köthen, der 1937 durch nationalsozialistischen Terror ums Leben kam. Die Tafel verschwand nach 1989 und ist nicht auffindbar.
  • Gedenktafel an der Mühlenstraße/Ecke Clara-Zetkin-Straße zur Erinnerung an den antifaschistischen Widerstandskämpfer Franz Streit, der als Mitglied der Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe 1944 in Brandenburg-Görden ermordet wurde. Diese Tafel verschwand nach 1992 und ist unauffindbar.

Zu den jährlich stattfindenden Veranstaltungen zählt das Demminer Peenefest am Stadthafen. Des Weiteren findet seit 2005 jedes Jahr die Demminer Kunstnacht und alle zwei Jahre eine Lange Nacht der Museen statt.

Neben Fußball (Demminer SV 91) sind Boxen, Handball, Ringen, Badminton (PSC Demmin), Radball (Demminer RV 1929), Reiten, Segeln und Tischtennis (SV Einheit Demmin) die traditionellen Sportarten. In Demmin gibt es neben dem Stadion der Jugend auch ein Freibad (Biberburg) und eine Tennishalle. Weiterhin bestehen ein Reitplatz und mehrere kleinere Sportplätze.

Heinrich Carl von Schimmelmann, ca. 1762
  • Alexander Christiani (1587–1637), deutscher lutherischer Theologe und Mathematiker
  • Heinrich Giesebert (1604–nach 1677), deutscher Rechtswissenschaftler
  • Joachim Lütkemann (1608–1655), Pfarrer und Schriftsteller
  • Heinrich von Podewils (1615–1696), französischer Feldmarschall
  • Jacob Schimmelmann (1712–1778), deutscher lutherischer Theologe, erster Übersetzer der Edda ins Hochdeutsche
  • Heinrich Carl von Schimmelmann (1724–1782), Kaufmann und Finanzier
  • Ernst Peter von Podewils (1737–1791), preußischer Hauptmann und Landrat
  • Carl von Cardell (1764–1821), schwedischer Generalfeldzeugmeister, Reorganisator der schwedischen Artillerie
  • Friedrich Philipp von Cardell (1773–1834), preußischer General der Infanterie
  • Peter Heinrich von Podewils (1780–1838), preußischer Verwaltungsbeamter und Offizier
  • Heinrich Ludwig Lobeck (1787–1855), deutscher Kaufmann und Versicherungsunternehmer
  • Carl Friedrich von Both (1789–1875), Jurist und Vizekanzler der Universität Rostock
  • Karl Friedrich Frisch (1808–1874), deutsch-schwedischer Geograph und Übersetzer
  • Waldemar Kopp (1825–1881), deutscher Gymnasiallehrer, Schriftsteller und Schulbuchautor
  • Julius Friedrich Cohnheim (1839–1884), deutscher Pathologe
  • Ludwig Kotelmann (1839–1908), deutscher Theologe, Augenarzt und Medizinhistoriker
  • Eugen Gebeschus (1855–1936), Oberbürgermeister von Hanau
  • Paul Jörs (1856–1925), deutscher Rechtshistoriker und Papyrologe
  • Wilhelm Gesellius (1872–1935), deutscher Verleger
  • Hans Friedrichs (1875–1962), Oberbürgermeister von Potsdam
  • Erich Kaufmann (1880–1972), Jurist und Völkerrechtler
  • Hansjoachim von Rohr (1888–1971), deutscher Rittergutbesitzer und Politiker
  • Otto Waterstradt (1888–1972), Bürgermeister von Franzburg und Grimmen
  • Willy Schulz-Demmin (1892–1974), deutscher Landschafts- und Bildnismaler
  • Hans Ehrke (1898–1975), deutscher Schriftsteller
  • Hans-Adolf Asbach (1904–1976), deutscher Politiker (GB/BHE)
  • Friedrich-Wilhelm Goldenbogen (1914–1982), deutscher Politiker
  • Gerhard Flügge (1914–1972), deutscher Schriftsteller, Biograph und Herausgeber
  • Roderich Schmidt (1925–2011), Historiker
  • Karl Namokel (1927–1988), Vorsitzender der FDJ (1955–1959)
  • Manfred Gehmert (* 1931), Generalleutnant der NVA
  • Horst Niebisch (* 1934), Hammerwerfer
  • Karl Schlösser (* 1934), Maler und Schriftsteller
  • Norbert Buske (* 1936), evangelischer Theologe und Politiker
  • Martin Brick (* 1939), Tierarzt und Politiker
  • Klaus Pohl (* 1941), Ringer
  • Rainer Haedrich (1943–1998), deutscher Politiker (CDU), Landrat
  • Wolfgang H. Pleger (* 1944), Philosoph, Professor für Philosophie an der Universität Koblenz-Landau
  • Paul Freiherr von Maltzahn (* 1945), Diplomat und deutscher Botschafter in Indonesien.
  • Elke Windisch (* 1951), Journalistin und Dokumentarfilmerin
  • Matthias Flügge (* 1952), Kunsthistoriker
  • Ilona Slupianek (* 1956), deutsche Leichtathletin und Olympiasiegerin
  • Jürgen Landt (* 1957), Schriftsteller
  • Ellen Fiedler (* 1958), Leichtathletin
  • Axel Wegner (* 1963), Sportschütze, er wurde im Skeet 1988 Olympiasieger
  • Stefan Uteß (* 1974), Kanute
  • Marcel Schlutt (* 1977), Schauspieler
  • Susanne Hennig (* 1977), Politikerin
  • Heike Fischer (* 1982), Wasserspringerin
  • Paul-Max Walther (* 1987), Fußballspieler
  • Wilhelm Karl Stolle (1704–1779), Pastor und Chronist der Stadt
  • Christian Wilhelm Ahlwardt (1760–1830), Lehrer und Philologe
  • Gustav Adolf Pompe (1831–1889), Theologe und Dichter
  • Ilse von Heyden-Linden (1883–1949), Malerin
  • Dietrich von Heyden-Linden (1898–1986), Physiker
  • Willi Finger-Hain (1895–1970), Schriftsteller
  • Online-Fassung).
  • Henning Rischer: Der Landkreis Demmin, Geschichte der Städte im Überblick, khs-Verlag, Stavenhagen 1998, ISBN 3-933541-02-6
  • Wolfgang Fuhrmann: Die Hansestadt Demmin in alten und neuen Ansichten. GEROS Verlag Neubrandenburg 1998, ISBN 3-935721-00-5
  • Heinz Gerhard Quadt: Demmin – wie es früher war – Band 2, Wartberg-Verlag
  • Heinz Gerhard Quadt: Demmin – Eine Hansestadt in Vorpommern, Sutton-Verlag, ISBN 978-3-89702-115-0
  • Karl Goetze: Geschichte der Stadt Demmin auf Grund des Demminer Ratsarchivs, der Stolleschen Chronik und anderer Quellen bearbeitet, Demmin 1903, Nachdruck 1997, ISBN 3-89557-077-X
  • Wilhelm Karl Stolle: Beschreibung und Geschichte der Hansestadt Demmin. Greifswald 1772, 850 Seiten (Online-Fassung).
  • Johann Ernst Fabri: Geographie für alle Stände. Teil I, Band 4, Leipzig 1793, S. 367-369 (Online-Fassung).
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Georg Wagner, Nordkurier vom 11. Januar 2011
  3. Der Name Demmin – Sage zur Namensgebung. In: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. S. 171 (1840)
  4. Karl Goetze: Geschichte der Stadt Demmin. S. 3
  5. Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern. Berlin 1865, S. 114
  6. Karl Goetze: Geschichte der Stadt Demmin. S. 4
  7. Robert Klempin: Pommersches Urkundenbuch. Bd. 1, 1. Abteilung, S. 12
  8. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte deutscher Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 735.
  9. Heinrich Adalbert Johann v. Keyserlingk: Erinnerungen für das Preußische Heer. Berlin 1852, S. 19, S. 85, S. 123, S. 133, S. 136 und S. 143 (online)
  10. Übersicht über die Preußische Handelsmarine (E. Wendt & Co., Hrsg.), Stettin 1848, S. 9.
  11. Artikel Demmin in: Irene Diekmann (Hg.), Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern, Potsdam 1998, S. 99 ff., bes. S. 111 f.
  12. Thomas Scheck: Echt deutsch und antional – Die vorpommersche Kleinstadt Demmin im Jahr 1933, in: Zeitgeschichte regional 4/4 (2000), S. 14-23
  13. MDR Fakt vom 22. September 2003
  14. Buske, Norbert (Hg.): Das Kriegsende in Demmin 1945. Berichte Erinnerungen Dokumente (Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. Landeskundliche Hefte), Schwerin 1995
  15. Hauptsatzung abgerufen am 4. April 2012
  16. a b c d e f g h i Die Städte der Provinz Pommern (Kratz). Berlin 1865, S. 121-122.
  17. Christian Friedrich Wutstrack, Hrsg.: Kurze historisch-geographisch-statistischen Beschreibung des königlich-preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Stettin 1793, Übersichtstabelle auf S. 736.
  18. Christian Friedrich Wutstrack, Hrsg.: Nachtrag zu der Kurzen historisch-geographisch-statistischen Beschreibung des königlich-preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Stettin 1795, S. 134.
  19. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußische Staats (Kraatz, Hrsg). Berlin 1856, S. 115.
  20. Meyers Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 4, Leipzig und Wien 1908, S. 629.
  21. Hauptsatzung
  22. „Am Sinn des Lebens irre geworden“


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