Konstruktion CAD in Dargun, Konstruktionen CAD in Dargun, Mecklenburg-Vorpommern

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CAD

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für andere Bedeutungen der Abkürzung, siehe CAD (Begriffsklärung)
Ein virtuelles Bauteil in räumlicher (3D) Ansicht (CAD-Programm CATIA)
Arbeitsschritte mit CAD in Zeitraffer im CAD-Programm NX

CAD (von engl. computer-aided design [kəmˈpjuːtə ˈeɪdɪd dɪˈzaɪn], zu Deutsch rechnerunterstütztes Zeichnen, rechnerunterstützter Entwurf oder rechnerunterstützte Konstruktion) bezeichnet ursprünglich die Verwendung eines Computers als Hilfsmittel beim technischen Zeichnen. Die mit Hilfe des Computers angefertigte Zeichnung wird auf dem Bildschirm sichtbar gemacht und kann auf Papier ausgegeben werden.

Inzwischen ist in fast allen CAD-Anwendungen die dritte Dimension (3D) hinzugekommen. Damit bezeichnet CAD auch die Bildung eines virtuellen Modells dreidimensionaler Objekte mit Hilfe eines Computers. Von diesem können die üblichen technischen Zeichnungen abgeleitet und ausgegeben werden. Ein besonderer Vorteil ist, vom bereits virtuell bestehenden dreidimensionalen Objekt eine beliebige räumliche Abbildung zu erzeugen. Durch die mit erfassten Materialeigenschaften können rechnerunterstützte technische Berechnungen (zum Beispiel mit Finite-Elemente-Programmen) unmittelbar anschließen.

CAD hat das Zeichenbrett und viele Routine-Tätigkeiten verdrängt. Betroffen sind alle Zweige der Technik: Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und all deren Fachrichtungen und gegenseitige Kombinationen bis hin zur Zahntechnik. Fertigungsmaschinen für technische Objekte können direkt vom Computer aus angesteuert werden.

CAD wird als Grafikdesign auch dort angewendet, wo ausschließlich Bildhaftes herzustellen ist.

Inhaltsverzeichnis

Am Anfang war CAD lediglich ein Hilfsmittel zum technischen Zeichnen. Der Zusatz 2D wurde erst nötig, als technische Objekte mit Computerhilfe nicht mehr nur gezeichnet, sondern als virtuelle dreidimensionale Körper (3D) behandelt werden konnten.

Mit Hilfe eines sogenannten 2D-CAD-Systems werden genau wie beim Zeichnen von Hand Ansichten und Schnitte in der Regel räumlich ausgedehnter Körper erstellt. Die Zeichnungen werden zuerst auf dem Bildschirm sichtbar gemacht und dann auf Papier geplottet oder gedruckt.

Die vormals von Hand gezeichnete Linie ist auch das Grundelement in einem CAD-System. Daraus bestehen die “vorgefertigten” Basis-Objekte des Systems: Gerade, Kreis, Ellipse, Polylinie, Polygon oder Spline. Die interne Darstellung dieser Objekte ist vektororientiert, das heißt, dass nur ihre Parameter gespeichert werden (zum Beispiel die beiden Endpunkte einer Geraden oder der Mittelpunkt und der Radius eines Kreises). Auf diese Weise ist der Speicherbedarf im Computer klein (Gegenteil: Pixelgraphik). Das Objekt wird aus den wenigen Daten erst bei der Ausgabe erstellt.

Man fügt den Objekten noch wählbare Attribute wie Farbe, Linientyp und Linienbreite hinzu. Mit der Möglichkeit, die Objekte mit sogenannten Werkzeugen zu bearbeiten und die virtuelle Zeichnung zu bemaßen und zu beschriften, sind fast alle Tätigkeiten auf Papier auch im CAD-System ausführbar.[1]

Werkzeuge ermöglichen und erleichtern zum Beispiel das Erzeugen, Positionieren, Ändern und Löschen von Objekten, Zeichnen von Hilfslinien, Finden von ausgezeichneten Punkten der Objekte (zum Beispiel End- und Mittelpunkte von Linien, Mittelpunkte von Kreisen usf.), Zeichnen von Lotrechten, Tangenten und Äquidistanten zu Objekt-Linien und das Schraffieren geschlossener Linienzüge. Die vollständige Bemaßung wird erstellt, nachdem lediglich deren Endpunkte (zum Beispiel ein Längenmaß) oder das Objekt (zum Beispiel ein Bogen für dessen Radius) ausgewählt wurden. Die Genauigkeit der Abmessungen ist ein Vielfaches von denen in einer klassischen Zeichnung. Indirekt erzeugte Maße müssen nicht aufwändig errechnet werden, sie lassen sich aus der CAD-Zeichnung ablesen.

Sich wiederholende Objekte können gleich von Anfang an “in Serie” erzeugt werden. Objekt-Gruppen lassen sich als Ganzes verändern, zum Beispiel strecken oder stauchen oder auch nur proportional vergrößern oder verkleinern.

Ein organisatorisches Hilfsmittel ist die Anfertigung der Zeichnung in Teilen auf verschiedenen Ebenen (Layertechnik). Das entspricht der Anfertigung einer klassischen Zeichnung auf mehren transparenten Papieren, die übereinander gelegt das Ganze darstellen.

Darstellungen von Norm- und Wiederholteilen können in einer Bibliothek abgelegt und von dort wieder bezogen und eingefügt werden. Teilbereiche lassen sich vergrößert darstellen (Zoom), so dass eine geringe Bildschirmauflösung (1600×1200 Pixel sind für CAD-Anwendungen eine geringe Auflösung) nicht hinderlich ist.

Moderne CAD-Systeme haben auch Schnittstellen zur Erweiterung der Funktionalität mittels Makros.

Durch Zeichnen von Linien im Raum lassen sich Körper andeuten. Solche Linien bezeichnen zum Beispiel die Kanten eines Quaders. Ein Körper ist aber erst dann ausreichend simuliert, wenn er ein Volumen und Oberflächen, beides mit diversen physikalischen Eigenschaften hat. Solche mangelhaften Modelle werden im Unterschied zu genügenden Modellen gelegentlich als 2½D-Modelle bezeichnet.

Eine ebenfalls saloppe, aber anschaulichere Kennzeichnung eines Körpers mit nur 2½ anstatt 3 Dimensionen bezieht sich auf dessen Einfachheit. Es handelt sich um Körper, deren Entstehung man sich durch Ausdehnung ebener Konturen in die dritte Dimension vorstellen kann. Macht man ein dünnes Blatt (ist in Näherung eine Ebene) immer dicker, so erhält man zunächst ein Brett und zuletzt eine Säule, also Körper, in denen alle zur Ausgangsfläche parallelen Schnitte gleich aussehen. Als CAD-Werkzeug heißt dieses Vorgehen Extrusion.[2]

Eine Vorstufe zur Extrusion (ist ein 3D-Werkzeug) ist das Zeichnen mit Höhe.[3] Man erstellt zum Beispiel nicht nur ein Rechteck, sondern einen Quader, der aber lediglich mit Hilfe von zwei parallelen rechteckigen Konturen definiert ist. Sein Inneres und sein Oberfläche sind nicht festgelegt. Der Quader ist leer und hat durchsichtige Wände. Zusätzlich ist das Zeichnen mit Erhebung möglich.[4] Man kann damit ein zweites mit Höhe versehenes Objekt in einer parallelen Ebene zeichnen und erhält auf diese Weise zwei 2½D-Körper, die nicht auf derselben Ebene stehen. Eine von möglichen Steigerungen ist, den 2½D-Körper im Raum drehen zu können.

Beim Zeichnen mit Höhe und Erhebung haben die Objekte lediglich weitere Attribute bekommen. Der Fortschritt vom 2D- zum 2½D-CAD besteht deshalb hauptsächlich aus den Möglichkeiten, die modellierten Körper von einem gewählten Ansichtspunkt aus als räumliche Objekte darzustellen, das heißt zu zeichnen. Beim Quader waren zum Beispiel Linien von einer unteren Ecke zur zugehörigen obere Ecke hinzuzufügen. Linien sind per Definition körperlos, können aber als Drähte aufgefasst werden. Somit nennt man diese einfachste der CAD-Modellierungs-Arten neben Linien- oder Kantenmodell auch Drahtmodell. Um das Vordere vom Hinteren des massiv gemeinten Quaders unterscheiden zu können, musste das rechenintensive Werkzeug Verdeckte Kanten ausblenden entwickelt und zugefügt werden.[5]

Eine Variante zum Erzeugen von Drahtmodellen mittels Höhe und Erhebung ist das Zeichnen in mehreren sich schneidenden Ebenen. Je eine Oberflächen-Kontur eines 2½D-Körpers befindet sich in je einer Zeichenebene. Einfaches Beispiel ist die Darstellung eines Quaders in xy-, xz- und yz-Ebenen im räumlichen kartesischen Koordinatensystem.

Reine 2½D-CAD-Systeme werden heute nicht mehr angeboten, sind aber die Grundstufe in den meisten gängigen 3D-CAD-Systemen. Aus historischer Sicht war die 2½D-CAD-Technik eine Vorstufe zu den 3D-Systemen. Die ihr innewohnenden Begrenzungen ergaben sich vor allem durch die Langsamkeit und geringe Speicherfähigkeit der Computer, weniger durch noch nicht vorhandene aufwändigere Software.

Die mit 3D-CAD gelöste Aufgabe ist wesentlich anspruchsvoller, als in der Ebene (2D-CAD) oder im Raum (2½D-CAD) zu zeichnen. Im Computer wird ein virtuelles Modell eines dreidimensionalen Objektes erzeugt. Außer geometrischen werden auch physikalische Eigenschaften simuliert. Das geometrisch beschriebene sogenannte Volumenmodell wird zum sogenannten Körper-Modell, das zusätzlich physikalische Eigenschaften wie Dichte, Elastizitätskoeffizient, zulässige Verformungs- und Bruchspannung, thermische und elektrische Leitfähigkeit, und thermischen Ausdehnungskoeffizient und andere hat. Es hat eine Oberfläche mit Struktur und optischen Eigenschaften. Ein derart beschriebener Körper lässt sich virtuell wiegen, elastisch, plastisch und thermisch verformen. Seine Geometrie und seine Materialeigenschaften sind die Vorgaben zum Beispiel für ein Finite-Elemente-Programm, mit denen es bezüglich Verformung und Bruch untersucht wird. Man kann ihn beleuchten und seine optischen Eigenschaften dabei erkennen.

Ein Zwischenschritt ist das sogenannte Flächen-Modell. Es wird benutzt, wenn die Oberflächen-Form eines Gegenstandes primär wichtig ist. Bei Automobilen sind es die von der Ästhetik und vom momentanen Geschmack bestimmten ziemlich beliebigen Formen der Karosserie-Bleche, bei Flugzeugen die aus strömungstechnischen Optimierungen stammenden Formen der Flügel- und Rumpf-Bleche, die auch meistens keine mit bekannten Flächen-Gleichungen beschreibbare Formen haben. Das Flächen-Modell ist als Blechmodell vorstellbar, hat aber wie das Drahtmodell auch keine Masse. Seine Objekte sind lediglich geometrische Flächen.[6]

Volumen-Modelle werden in der Regel aus einfachen Grundkörpern (Quader, Pyramide, Zylinder, Kegel, Kugel, Torus) zusammen gesetzt, was durch die Möglichkeit ihrer Booleschen Verknüpfung begünstigt wird.[7] Zum Beispiel kann ein liegendes Dreikant-Prisma mit einem vertikalen Quader vereinigt werden, wenn ein Schornstein aus einem Hausdach herausragen soll. Durch Bewegen einer ebenen Kontur aus der Ebene heraus (auf einer Geraden: Extrusion | auf einem Kreisbogen: Rotation[8]) lassen sich ebenfalls Grundkörper gewinnen (ein Sonderfall ist der Torus: ein Kreis wird auf einem Kreis bewegt).

Modellierungsverfahren (nach steigender Komplexität)
Prinzip Beschreibung
Kantenmodell / Drahtmodell Es werden Körperkanten als "Drahtmodell" durch eine mathematische Beschreibung abgebildet. Bei größeren Flächen bildet ein Drahtgitter die Ansiche einer Fläche. Gedanklich spannt man ein Netz oder etwas Stoff über die Körperkanten bzw. den Stützdraht und erhält so das Flächenmodell.
Flächenmodell Die den Körper begrenzenden Flächen werden durch eine mathematische Beschreibung, zum Beispiel durch NURBS-Flächen, beschrieben. Zusätzlich wird in der Regel noch die Topologie der Flächen mit abgespeichert, das heißt, welche Fläche an welche andere Fläche grenzt.
Volumenmodell Neben den beschreibenden Flächen eines Körpers wird die Information gespeichert, auf welcher Seite der jeweiligen Fläche sich Materie befindet, das heißt die Fläche ist eine Begrenzungsfläche eines Volumens. Die Volumenbeschreibung dient zur Feststellung von Durchdringungen sowie zur Volumenbestimmung eines dargestellten Körpers.
Körpermodell Ein Volumenmodell das zusätzliche Information bezüglich des Werkstoffes und der Oberflächenbeschaffenheit hält. Ein Körpermodell besteht also aus Kanten, Flächen, dem dazugehörigen Volumen und nicht-geometrischen Informationen. Solche Modell sind auch eine Grundlage für physikalische Simulationen (Digital Mock-Up) die in vielen modernen CAD-Paketen als Modul enthalten sind.
Parametrisches Modell Hier werden geometrische Objekte, wie zum Beispiel Punkte, Linien, Kurven, Volumen, Körper und Flächen, mit ihren Bedingungen und Beziehungen zueinander assoziativ durch Parameter beschrieben. Dadurch wird der Charakter eines Modells zu einem neuen zusammengesetzten Parameter gebildet, wodurch das Modell selbst parametrisiert wird. Eine einmal konstruierte Schraube kann so, nur durch Veränderung z. B. des Parameters Gewindedurchmesser sofort beliebig große fertige Schrauben generieren. Das spart enorm Zeit, Speicherplatz und erlaubt zusätzlich effiziente (parametrierte) Normteilbibliotheken. Wesentlich wichtiger aber ist die Parametrierung im Entwicklungs- und Konzeptbereich. Dort ist es dem Konstrukteur sehr schnell möglich, ein Konzept zu modifizieren, ohne das zugrundeliegende Modell stets neu aufbauen zu müssen. Unbedingte Voraussetzung ist dabei eine saubere, fehlerfreie Parametrierung und ein logischer Aufbau der CAD-Modelle in seiner geometrischen Konstruktion durch den Benutzer bzw. Konstrukteur.
Parametrisches Modell mit Konstruktionshistorie Das Konstruktionsobjekt wird durch eine Reihe von Konstruktionsschritten (wie zum Beispiel Vereinen, Schneiden) aus Grundgeometrien wie Quader, Zylinder, Kegel, hergeleitet. Die Reihenfolge der Konstruktionsschritte sowie die geometrischen Parameter der Grundkörper werden gespeichert. Ein wesentlicher Vorteil des history-basierten Modellierens ist die hohe Flexibilität. Durch Änderungen an den einzelnen Konstruktionsschritten kann die Geometrie auch im Nachhinein vielfältig geändert werden, wenn die Konstruktionslogik der Erstellungslogik im CAD-System folgt.

CAD-Programme gibt es für zahlreiche verschiedene Anwendungsfälle und Betriebssysteme. Siehe dazu die Liste von CAD-Programmen und die Liste von EDA-Anwendungen. Anders als bei Officelösungen gibt es im Bereich CAD starke Spezialisierungen. So existieren oftmals nationale Marktführer in Bereichen wie Elektrotechnik, Straßenbau, Vermessung usw.

Mechanische CAD-Lösungen finden sich vor allem in den folgenden Bereichen:

  • Bauwesen
    • Architektur (CAAD)
    • Holzbau
    • Ingenieurbau
    • Historische Rekonstruktion
    • Städtebau
    • Wasserbau
    • Verkehrswegebau
  • Vermessungswesen
  • Produktdesign
  • Holztechnik
  • Maschinenbau
    • Anlagenbau
    • Fahrzeugbau
    • Formen- und Werkzeugbau
      • Verpackungsentwicklung und Stanzformenbau
    • Antriebstechnik
      • Schaltpläne in der Hydraulik
      • Schaltpläne in der Pneumatik
    • Mechanische Simulation,
      siehe auch Finite-Elemente-Methode (FEM/FEA)
  • Schaltpläne in der Elektrotechnik
  • Schiffbau
  • Zahnmedizin
  • Schmuck- und Textilindustrie

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist der Entwurf von elektronischen Schaltungen. Entsprechende Programme werden oft auch unter den Begriffen eCAD und EDA zusammengefasst, insbesondere bei Anwendungen im Leiterplattenentwurf und der Installationstechnik (siehe unten).

Im Prozessverlauf einer elektrotechnischen Entwicklung für Leiterplatten stehen im Mittelpunkt:

  • der Entwurf der Schaltung in Form eines Schaltplans,
  • die Verifizierung der Funktion,
  • die Simulation unter verschiedenen Toleranz-Bedingungen, zum Beispiel mit der Software SPICE,
  • die Erstellung von Gehäuse und Bauteilbibliotheken,
  • die Überführung des Schaltplans in ein Layout (Leiterplatte),
  • die Optimierung der Bauteilplatzierung um Platz zu sparen,
  • die Ableitung von produktionswichtigen Daten wie etwa Stücklisten und Prüfplänen.

Wegen der besonderen Anforderungen haben sich Spezialbereiche mit teilweise stark unterschiedlichen Entwicklungsmethoden gebildet, besonders für den computerbasierten Chipentwurf, d. h. die Entwurfsautomatisierung (EDA) für analoge oder digitale Integrierte Schaltkreise, zum Beispiel ASICs. Damit verwandt ist das Design von programmierbaren Bausteinen wie Gate Arrays, GALs, FPGA und anderen Typen programmierbarer Logik (PLDs) unter Benutzung von zum Beispiel VHDL, Abel.

Auch in der klassischen Installationstechnik finden sich zahlreiche Anwendungsbereiche für Computersoftware. Ob große Hausinstallationen für Industrie oder öffentliche Gebäude oder der Entwurf und die Umsetzung von SPS-basierten Steuerungsanlagen – selbst in diesem Sektor wird heute das individuelle Design der jeweiligen Anlage stark vom Computer unterstützt.

Im Bereich der Mikrosystemtechnik besteht eine besondere Herausforderung darin, Schaltungsdaten mit den mechanischen Produkt-Konstruktionsdaten (CAD) zusammenzuführen und mit solchen Daten direkt Mikrosysteme herzustellen.

Systembedingt können beim Datenaustausch nicht alle Informationen übertragen werden. Während reine Zeichnungselemente heute kein Problem mehr darstellen, ist der Austausch von Schriften, Bemaßungen, Schraffuren und komplexen Gebilden problematisch, da es keine Normen dafür gibt. Selbst auf nationaler Ebene existieren in verschiedenen Industriezweigen stark unterschiedliche Vorgaben, was eine Normierung zusätzlich erschwert.

Die meisten Programme setzen auf ein eigenes Dateiformat. Das erschwert den Datenaustausch zwischen verschiedenen CAD-Programmen, weshalb es Ansätze zur Standardisierung gibt. Als Datenaustauschformat für Zeichnungen und zur Archivierung von Unterlagen wird heute üblicherweise das Format DXF des Weltmarktführers Autodesk verwendet.[9][10]

Es ist zwischen CAD-systemneutralen und CAD-systemspezifischen Datenformaten zu unterscheiden. Wesentliche CAD-systemneutrale Datenformate sind VDAFS, IGES, SAT, IFC und STEP sowie für spezielle Anwendungen die STL-Schnittstelle. Die Datenformate im Einzelnen:

  • Das DXF-Format hat sich als Datenaustauschformat für Zeichnungen weitgehend etabliert, es wird als einziges Format von allen CAD-Systemen unterstützt und ist zum Industriestandard geworden.[11] Manche der CAD-Systeme können DXF-Dateien nur als 2D-Daten lesen und schreiben, dabei gehen häufig CAD-systemspezifische Besonderheiten wie Bemaßungen, Schraffuren usw. verloren oder können im Zielsystem nicht äquivalent dargestellt werden.
  • Das DWF (engl. Design Web Format) wurde ursprünglich von Autodesk für den Datenaustausch per Internet konzipiert, unterstützt alle Elemente von DXF und ist hochkomprimiert. Es konnte sich jedoch nicht durchsetzen. DWF-Dateien waren mit Plugins in Browsern darstellbar.[12]
  • VDA-FS – Datenaustauschformat für Flächen, entwickelt vom Verband Deutscher Automobilbauer (VDA), in der Vergangenheit Quasi-Standard für diesen Bereich;
  • IGES – Datenaustauschformat für 2D-Zeichnungen und 3D-Daten (Flächen), in vielen CAD-Anwendungen als Austauschformat üblich und möglich. Löst aufgrund der besseren Einsetzbarkeit VDAFS mehr und mehr ab, ist umfangreicher und systemunabhängiger als DXF einsetzbar, allerdings nicht so weit verbreitet und mit den gleichen Schwächen.
  • STEP – ein standardisiertes Dateiaustauschformat, welches international entwickelt wurde. STEP gilt als die beste Schnittstelle für Geometriedaten. Wobei auch Informationen wie Farben, Baugruppenstrukturen, Ansichten, Folien und Modellattribute übergeben werden können. Ebenfalls zur Übertragung von Zeichnungsdaten nutzbar (dort aber nicht so mächtig wie im 3D-Bereich). STEP wird nicht von allen CAD-Systemen unterstützt.
  • VRML97-ISO/IEC 14772, wurde ursprünglich als 3D-Standard für das Internet entwickelt. Die meisten 3D-Modellierungswerkzeuge ermöglichen den Im- und Export von VRML-Dateien, wodurch sich das Dateiformat auch als ein Austauschformat von 3D-Modellen etabliert hat. Für den Einsatz als CAD-CAD Austauschformat ist es eher nicht geeignet, wohl aber zur Übergabe an z. B. Animations- und Renderingsoftware.
  • STL - aus Dreiecksflächen aufgebaute Modelle. Wird vorwiegend zur Übergabe an Rapid Prototyping Systeme verwendet.
  • IFC - ein für die Gebäudetechnik entwickelter offener Standard. Es werden keine Zeichnungen, sondern technische Daten und Geometrien übergeben. Entwickelt wurde es vom buildingSMART e.V. (bis April 2010 Industrieallianz für Interoperabilität e.V.). Es ist ein modellbasierter Ansatz für die Optimierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Bauwesen. Die Industry Foundation Classes - IFC - sind ein offener Standard für Gebäudemodelle. Der IFC Standard ist unter ISO 16739 registriert.

Mit den CAD-systemneutralen Formaten gelingt in der Regel nur die Übertragung von Kanten-, Flächen- und Volumenmodellen. Die Konstruktionshistorie geht in der Regel verloren, damit sind die übertragenen Daten in der Regel für eine Weiterverarbeitung nur bedingt geeignet. CAD-systemspezifische Datenformate ermöglichen die Übertragung der vollständigen CAD-Modelle, sie sind jedoch nur für wenige Systeme verfügbar.

Für die Weitergabe von PCB-Daten zur Erstellung von Belichtungsfilmen für Leiterplatten hat das so genannte Gerber-Format und das neuere Extended Gerber-Format große Bedeutung (siehe Fotografischer Film).

Der Begriff „Computer-Aided Design“ entstand Ende der 50er Jahre im Zuge der Entwicklung des Programmiersystems APT, welches der rechnerunterstützten Programmierung von NC-Maschinen diente.[13]

Am MIT in Boston zeigte Ivan Sutherland 1963 mit seiner Sketchpad-Entwicklung, dass es möglich ist, an einem computergesteuerten Radarschirm interaktiv (Lichtstift, Tastatur) einfache Zeichnungen (englisch Sketch) zu erstellen und zu verändern.

1965 wurden bei Lockheed (Flugzeugbau, USA) die ersten Anläufe für ein kommerzielles CAD-System zur Erstellung technischer Zeichnungen (2D) gestartet. Dieses System, CADAM (Computer-augmented Design and Manufacturing), basierend auf IBM-Großrechnern, speziellen Bildschirmen, und mit hohen Kosten verbunden, wurde später von IBM vermarktet und war, zumindest im Flugzeugbau, Marktführer bis in die 1980er Jahre. Es ist teilweise in CATIA aufgegangen. Daneben wurde eine PC-basierende Version von CADAM mit dem Namen HELIX entwickelt und vertrieben, das aber praktisch vom Markt verschwunden ist.

An der Universität Cambridge, England, wurden Ende der 1960er Jahre die ersten Forschungsarbeiten aufgenommen, die untersuchen sollten, ob es möglich ist, 3D-Grundkörper zu verwenden und diese zur Abbildung komplexerer Zusammenstellungen (z. B. Rohrleitungen im Chemieanlagenbau) zu nutzen. Aus diesen Arbeiten entstand das System PDMS (Plant Design Management System), das heute von der Fa. Aveva, Cambridge, UK, vermarktet wird.

Ebenfalls Ende der 1960er Jahre begann der französische Flugzeughersteller Avions Marcel Dassault (heute Dassault Aviation) ein Grafikprogramm zur Erstellung von Zeichnungen zu programmieren. Daraus entstand das Programm CATIA. Die Mirage war das erste Flugzeug, das damit entwickelt wurde. Damals benötigte ein solches Programm noch die Leistung eines Großrechners.

Um 1974 wurden B-Spline Kurven und Flächen für das CAD eingeführt.[14]

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Hier fehlt jetzt die gesamte mittlere Datentechnik der 32-bit-Superminirechner und der Workstations (Digital Equipment Corporation, Prime Computer, Data General, Hewlett-Packard, Sun Microsystems, Apollo Computer, Norsk Data, etc.), auf denen so bedeutende CAD-Pakete wie MEDUSA und CADDS bsp. von ComputerVision liefen. Auch ME10, I-DEAS. --Jbergner 08:40, 29. Jan. 2012 (CET)
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Nachdem Anfang der 1980er Jahre die ersten Personal Computer in den Firmen standen, kamen auch CAD-Programme dafür auf den Markt. In dieser Zeit gab es eine Vielzahl von Computerherstellern und Betriebssysteme. AutoCAD war eines der ersten und erfolgreichsten CAD-Systeme, das auf unterschiedlichen Betriebssystemen arbeitete. Um den Datenaustausch zwischen diesen Systemen zu ermöglichen, definierte AutoDesk für sein CAD-System AutoCAD das DXF-Dateiformat als „neutrale“ Export- und Importschnittstelle. 1982 erschien AutoCAD für das Betriebssystem DOS. Das Vorgehen bei der Konstruktion blieb jedoch beinahe gleich wie zuvor mit dem Zeichenbrett. Der Vorteil von 2D-CAD waren sehr saubere Zeichnungen, die einfach wieder geändert werden konnten. Auch war es schneller möglich, verschiedene Versionen eines Bauteils zu zeichnen.

In den 1980er Jahren begann wegen der sinkenden Arbeitsplatzkosten und der besser werdenden Software ein CAD-Boom. In der Industrie wurde die Hoffnung gehegt, mit einem System alle anstehenden Zeichnungs- und Konstruktionsaufgaben lösen zu können. Dieser Ansatz ist aber gescheitert. Heute wird für jede spezielle Planungsaufgabe ein spezielles System mit sehr leistungsfähigen Spezialfunktionen benutzt. Der Schritt zur dritten Dimension wurde durch die immer höhere Leistungsfähigkeit der Hardware dann gegen Ende der 1980er Jahre auch für kleinere Firmen erschwinglich. So konnten virtuelle Körper von allen Seiten begutachtet werden. Ebenso wurde es möglich, Belastungen zu simulieren und Fertigungsprogramme für computergesteuerte Werkzeugmaschinen (CNC) abzuleiten.

Seit Anfang der 2000er Jahre gibt es erste Ansätze, die bis dahin immer noch zwingend notwendige Zeichnung verschwinden zu lassen. In die immer öfter vorhandenen 3D-Modelle werden von der Bemaßung über Farbe und Werkstoff alle notwendigen Angaben für die Fertigung eingebracht. Wird das 3D-Modell um diese zusätzlichen, geometriefremden Eigenschaften erweitert, wird es zum Produktmodell, unterstützt beispielsweise durch das STEP-Datenformat. Die einzelnen einheitlichen Volumenobjekte werden zu Instanzen unterschiedlicher Klassen. Dadurch können Konstruktionsregeln und Verweise zwischen einzelnen Objekten (z. B. Fenster wird in Wand verankert) realisiert werden.

  1. qCad: Grundlegende CAD Konzepte [1].
  2. ISBN 3-8272-5955-X, S. 780.
  3. ISBN 3-8272-5955-X, S. 703.
  4. ISBN 3-8272-5955-X, S. 703
  5. ISBN 3-8272-5955-X, S. 735
  6. ISBN 3-8272-5955-X, S. 753.
  7. ISBN 3-8272-5955-X, S. 777.
  8. ISBN 3-8272-5955-X, S. 781.
  9. Autodesk ist Weltmarktführer bei CAD-Software
  10. Diplomarbeit an der HS Bochum, 3.1.2.1., 3. Absatz
  11. DXF intern
  12. http://www.autodesk.de/adsk/servlet/index?siteID=403786&id=8995333
  13. ISBN 3-446-19176-3, S. 42.
  14. Michael E. Mortenson: Geometric Modeling. 3. Auflage. Industrial Press, New York 2006, S. 10.


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Dargun

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Wappen Deutschlandkarte
53.88333333333312.83333333333310Koordinaten: 53° 53′ N, 12° 50′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Höhe: 10 m ü. NN
Fläche: 117,15 km²
Einwohner:

4.621 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 39 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17159
Vorwahl: 039959
Kfz-Kennzeichen: DM
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 027
Stadtgliederung: 19 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Platz des Friedens 6
17159 Dargun
Webpräsenz: www.dargun.de
Bürgermeister: Karl-Heinz Graupmann
Lage der Stadt Dargun im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
Über dieses Bild

Dargun ist eine amtsfreie Kleinstadt im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Dargun liegt in einem Seitental der Peene, wenige Kilometer nördlich des Kummerower Sees und der Mecklenburgischen Schweiz. Das durch Eingemeindungen vergrößerte Gemeindegebiet Darguns grenzt im Norden an den Landkreis Vorpommern-Rügen und im Westen an den Landkreis Rostock. Die Gemarkung reicht vom Trebelufer bis zur fast auf Meeresspiegelhöhe liegenden Peene. Die Hügel der Umgebung erreichen ca. 40 m ü. NN. Dargun liegt am Nordrand des Naturparks Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See.

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Grammendorf, Nossendorf, Warrenzin, Verchen, Stadt Neukalen, Altkalen, Finkenthal und Behren-Lübchin.

Zur Stadt gehören die Ortsteile Dargun (mit Glasow), Brudersdorf, Stubbendorf, Wagun und Zarnekow.[2]

Dargun ist elbslawischer Herkunft, die Grundform lautete ursprünglich *Dargunj oder verkürzt *Dargun'. Diese geht auf den elbslawischen Personennamen *Dargun zurück, Kurzform zu Namen wie z. B. Dargomer[3].

Zunächst entstand nahe dem späteren Dorf Röcknitz – wahrscheinlich in der Zeit zwischen dem 7. und dem 10. Jahrhundert – eine 1171 erwähnte elbslawische Burgsiedlung mit Burg, Wall und Wallgraben, die dann von den Dänen zerstört wurde. Im Jahr 1216 wurde der Name Rokitnitze und 1219 Rokenitze genannt. Die elbslawische Grundform *Rokytnica geht auf den Flurnamen *Rokytina mit der Bedeutung Weidenbüsche zurück (elbslawisch *rokyta Weide)[3], die am Röcknitz-Bach (1174 rivulus [lat. „kleiner Bach“] Rokenize) sehr wahrscheinlich standen. Nahe Wagun befand sich zu dieser Zeit die heutige Wüstung Clubuchziz, nahe Dargun die heutige Wüstung Coueniz.

In der Nähe dieser Burg entstand ab 1172 eine Zisterzienserabtei, zunächst als eine Filia des Klosters Esrom. 1173 war die erste Altarweihe durch Bischof Berno von Schwerin. Um 1200 siedelte nach einer ersten Zerstörung der Konvent nach Eldena. Die Neubesetzung erfolgte dann 1209 vom Kloster Doberan aus. Im Jahr 1236 fiel das Kloster an Mecklenburg und im Jahr 1242 wurde ihm die Marktgerechtigkeit verliehen. Die Klosterkirche St. Marien – heute eine Ruine – entstand im 13. bis 15. Jahrhundert als eine gotische Backsteinkirche.

1552 wurde das Kloster säkularisiert und war Residenz des Herzogs Ulrich von Mecklenburg und seiner Nachfahren. Die Klosteranlage wurde ab 1590 zunächst als Jagdschloss und später zur Nebenresidenz im Stil der Renaissance umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss erheblich zerstört.

Nach 1657 wurde es von Charles Philippe Dieussart zu einem dreigeschossigen Bau mit Ecktürmen und Arkaden im Innenhof umgestaltet. Auch der Teepavillon im neugestalteten Park und das Gelbe Tor stammen von diesem Baumeister.

Eine Blüte erlebte das Schloss von 1720 bis 1756 unter Prinzessin Augusta, der jüngsten Tochter Herzog Gustav-Adolfs zu Mecklenburg-Güstrow, die 1720 das Amt Dargun als Apanage erhielt. Sie war für ihre Frömmigkeit pietistischer Prägung und ihren Einsatz für den Glauben bekannt und förderte die Bildung und das Gesundheitswesen im Bereich Dargun. Augusta schuf durch den Einsatz sogenannter „Zugehfrauen“ eine Vorstufe der späteren Gemeindeschwester.

Bereits im 18. Jahrhundert haben sich Juden im Ort angesiedelt, sie errichteten einen jüdischen Friedhof, der bis 1923 genutzt wurde. Er wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zerstört und erst 1963 wiederhergestellt.

Dargun war ein Marktflecken im gleichnamigen Dominialamt innerhalb der Herrschaft Rostock des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Der Klostersee war durch einen schiffbaren Kanal mit der Peene verbunden. 1851 erfolgte die Vereinigung mit dem Dorf Röcknitz. Neben Post- und Telegraphenamt waren eine Forstinspektion, ein Amtsgericht, zwei Kirchen, eine Industrieschule, Vorschußverein, zwei Mühlen und eine Dampfmolkerei entstanden. Der Ort wurde als Luftkurort besucht.[4]

Einwohnerentwicklung

1880: 2.278 Einwohner 1890: 2.206 Einwohner

Röcknitz: Im 16. Jahrhundert wird Röcknitz als Burgflecken und im 17. Jahrhundert als Städtchen erwähnt. Eine zwei Kilometer lange Straße verband das damaligen Dorf Röcknitz mit dem Schloss als Endpunkt. 1854 wurde Röcknitz als Dargun amtlich erwähnt und 1875 wurden Dorf- und Schlosssiedlung eine Gemeinde.

1907 erhielt Dargun Anschluss an die Bahnstrecke Malchin–Dargun, die nach ihrer Stilllegung 1997 seit 2002 für Draisinenfahrten zur Verfügung steht.

Erst 1938 erhielt Dargun das Stadtrecht.

In den letzten Kriegstagen 1945, nach Einmarsch der Roten Armee, fiel der gesamte Schlosskomplex mit Schlosskirche (ehem. Klosterkirche, evangelisches Gotteshaus) einer Brandstiftung zum Opfer. Der Abbruch der Ruinen konnte verhindert werden. In den 1950er Jahren wurden jedoch Steine und wertvolle Verzierungen entwendet. 1979 erfolgte die Eintragung des gesamten Komplexes von früherem Schloss und Schlosskirche in die Denkmalliste der DDR. Seit den 1980er Jahren engagierten sich Bürger, darunter zwei in Westdeutschland lebende gebürtige Dargunerinnen, für die Erhaltung und Sicherung der Ruinen. Im März 1991 gründete sich ein Förderverein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (mit 400.000 Euro) und andere Institutionen ermöglichten die Bannung der Einsturzgefahr der Mauern, die Sicherung der Mauerkronen und deren Abdeckung durch Kupferplatten, den Ausbau des Mittelrisalits im Westflügel mit Schaffung von Raum für die Stadtinformation, die Stadtbibliothek und das Archiv.

Im Jahr 1963 entstand im ehemaligen Acker- und Gartengelände hinter dem Sportplatz eine zweigeschossige Schule mit zehn Klassenräumen. 1973 wurde in Plattenbauweise ein zweiter Schulneubau für 13 Klassenräume errichtet.

Der Kern von Dargun mit seinen dörflichen Straßen wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert. Dabei wurde auch der Wiederaufbau des Schlosses in Angriff genommen. 1996 wurde das Museum im ehemaligen Herbergsgebäude des Klosters eingeweiht.

Am 1. Januar 1951 wurde Glasow eingemeindet.[5] Aus dem ehemaligen Amt Dargun wurden am 13. Juni 2004 die Gemeinden Brudersdorf, Stubbendorf, Wagun und Zarnekow in die Stadt eingegliedert und das Amt aufgelöst.[6]

Das Wappen wurde am 9. November 1875 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg verliehen und unter der Nr. 166 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Halb gespalten und geteilt; oben: vorn in Gold ein hersehender, gold gekrönter schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem roten Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, in sieben Spitzen abgerissenem Halsfell und silbernen Hörnern; hinten in Silber ein aufgerichteter, gold bewehrter roter Greif; unten in Blau ein liegender goldener Abtstab.“

Das Wappen wurde 1998 neu gezeichnet.

  • Hohenlockstedt in Schleswig-Holstein
  • Skælskør in Dänemark
  • Karlino (Körlin an der Persante) in Polen
  • 5. Stabs- und Fernmeldebataillon 801 in Neubrandenburg seit dem 30. September 2002[7]
  • Das Schloss Dargun mit der ehemaligen Klosterkirche ist aus einem Zistersienserkloster hervorgegangen. Es wurde 1945 durch Brandstiftung zerstört und ist seitdem Ruine. Baumaßnahmen zum Erhalt der Ruine und der teilweisen Neunutzung haben begonnen. Das Schloss war einst als Nebenresidenz der Güstrower Herzöge aus dem Kloster entstanden und ist im 18. Jh. als Apanage an „Prinzessin“ Augusta, eine Tochter des letzten Mecklenburg-Güstrowschen Herrschaftshauses, gegangen. Später (im 19. Jh.) wurde es die erste Ackerbauschule Mecklenburgs. Als solche hatte es Bestand bis in die letzten Kriegstage des Zweiten Weltkrieges. Nach der Besetzung des Ortes durch die Rote Armee wurde es von Unbekannten angezündet und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Das Darguner Schloss war mit seinen offenen Galerieumgängen eine der beeindruckendsten Schlossanlagen in ganz Norddeutschland.
  • In der früheren Klosterkirche Sankt Marien befand sich neben vielen anderen Kunstschätzen eine Orgel mit 23 Registern auf zwei Manualen und Pedal von Arp Schnitger, dem „norddeutschen Silbermann“, die 1700 erbaut worden war. Zum Zeitpunkt des Brandes 1945 war von der Originalsubstanz jedoch bis auf den Prospekt nichts mehr erhalten, da die Orgel 1911 von dem Orgelbauer Carl Börger aus Rostock-Gehlsdorf völlig umgebaut worden war und dabei nahezu ihrer gesamten historischen Substanz verlustig ging. Nach der Wende 1989/90 wurde die Kirchenruine gesichert und das Langhaus überdacht. Es wird jetzt wieder für Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Gegen Chor und Querhaus -von denen aus man den Himmel sieht- ist das Langhaus durch eine Glaswand abgetrennt.
Pfarrkirche
  • Die Pfarrkirche im Norden war die frühere Dorfkirche des Dorfes Röcknitz, welches zu Beginn des 19. Jh. zusammen mit der Schlosssiedlung und der sog. „Neubaute“ zum Flecken entlang dem von den Mönchen künstlich angestauten See zusammenwuchs. Eine Kirche wurde zum ersten Mal 1178 von Bischof Berno erwähnt. Ursprüngliche ein gotischer Feldsteinbau aus dem 13. Jh. Sie wurde 1753 und die Vorhalle 1861 in Ziegelbauweise erneuert. Bemerkenswert ist der Altar, ein spätgotisches Triptychon mit bemalten Flügelaussenseiten und filigranen Schnitzereien (Kreuzigungsgruppe und Aposteldarstellungen) im Innenbereich. Die Orgel aus dem Jahre 1860 stammt von Friedrich Hermann Lütkemüller aus Wittstock und wurde 1995 originalgetreu restauriert.
  • Die Wurzeln des katholischen Gemeindelebens in Dargun reichen zurück bis in die Zeit der Zisterzienserabtei die mit einiger Unterbrechung bis zur Einführung der Reformation bestand. Seit 1945 fand der Sonntagsgottesdienst in der evangelischen Kirche statt. Der Werktagsgottesdienst fand bis 1984 in einem Teepavillon auf dem Klostergelände statt. Im gleichen Jahr richtete die Gemeinde in einem Wohnhaus eine Werktagskapelle, Gemeinderäumlichkeiten und eine Wohnung für die Seelsorgehelferin ein. Am 4. April 1998 weihte Herr Weihbischof Norbert Werbs die neue Kapelle in dem neuerbauten Gemeindehaus ein. 2001 erfolgte für die Gläubigen in Dargun die Zusammenlegung zum Gemeindeverbund mit Neukalen, Teterow und Raden, die heutige Sankt Petrusgemeinde.
  • Der jüdische Friedhof nahe dem Gelände einer früheren slawischen Burg, im Wald, ist nordwestlich des Ortes gelegen. Ein Gedenkstein von 1963 erinnert an die Opfer der Shoa
  • Das Museum in der Schlossanlage (ehem. Herbergsgebäude) behandelt die Geschichte Darguns vom 19. Jahrhundert bis heute .
  • Die bemerkenswerten Wohngebäude und Haustüren wie Amtsstraße 2, Schlossstraße 28 und 58.
  • Das Denkmal Mönche in Dargun auf dem Platz des Friedens von Günther Kaden (1999).
  • Der Klostersee mit Bademöglichkeit und Fahrrad-Draisinen-Ausleihstation entlang der stillgelegten Bahnstrecke Malchin–Dargun
  • Das Bahnhofsgebäude ist in seinem Bauzustand von 1907 erhalten und wurde saniert.
  • Ortsteil Levin: Die Johanniskirche wurde im Jahr 1256 erbaut und besitzt eine Orgel von Heinrich Rasche von 1743 sowie eine Innenausmalung von 1885. Direkt daneben befindet sich das Pfarrhaus aus dem Jahr 1750.
  • Ortsteil Brudersdorf: Die Kirche wurde von 1863 bis 1866 als neugotischer Feldsteinbau auf einem rechteckigem Grundriss mit polygonalem Chorschluss errichtet. Die Lütkemueller-Orgel stammt von 1865.
  • Ortsteil Groß Methling: Die neugotische Kirche aus roten Backsteinen mit schlichten Gewölbeausmalungen und einer Orgel von F. H. Lütkemueller (1859) wurde auf dem Platz eines Vorgängerbaus im 19. Jahrhundert errichtet.
  • Ortsteil Stubbendorf: Europäische Kooperative Longo maï im Hof Ulenkrug. Ralph Giordano widmet seinem Besuch auf dem Anwesen ein Kapitel in seinem Buch Deutschlandreise.


  • Darguner Brauerei
  • Zentralkäserei Mecklenburg-Vorpommern (ZMV)
  • EcoNautic Systems GmbH (Maschinenbau)
  • PED GmbH (Automatisierung, elektrotechnische Anlagenausrüstung)
  • Deutsche Repräsentanz des Uhrenherstellers Pierce 1883
  • Jakob Baumann (ca. 1491 bis 1562); war der letzte Abt des Zisterzienserklosters Dargun und erster evangelischer Pastor im Ort
  • Julius Sandtmann (1826-1883), Reichsabgeordneter und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft
  • Axel Bayerl: „Festschrift zum 140. Orgeljubiläum der Lütkemueller-Orgel in der Pfarrkirche Dargun.“
  • BIG Städtebau Mecklenburg-Vorpommern (Herausgeber): Dargun – 10 Jahre Stadterneuerung, 2002
  • ISBN 978-3-462-02739-6, S. 310-329
  • Heinz Krüger: Das alte Dargun. Ein historischer Streifzug durch den Flecken. Kunsthaus, Boddin 2005, ISBN 3-933274-54-0
  • Dorothee Reimann: Der Himmel über dem Chor in: "Monumente. Magazin für Denkmalkultur in Deutschland". Heft 5/6 - 2010, S. 58-61
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung
  3. ISBN 3-935319-23-1
  4. http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=124159&imageview=true
  5. ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004


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