IT Berater und IT Consulting für Mittelstand un Industrie in

IT und Software, Beratung und Consulting in , IT-Beratung in

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IT-Berater

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IT-Berater (auch IT-Consultant) beraten Unternehmen oder Projektgruppen bei der Einführung, Wartung und Weiterentwicklung von IT-Systemen.

Inhaltsverzeichnis

Der Begriff IT-Berater ist eine sehr weit gefasste Berufsbezeichnung. Er ist als Dienstleistungsberuf im Überschneidungsfeld von ingenieurmäßigen IT-Berufen und klassischer (Management- oder) Unternehmensberatung angesiedelt.

Allgemein werden breite Kenntnisse der Informatik, insbesondere der Softwaretechnik sowie Kenntnisse der Betriebswirtschaft für eine Tätigkeit als IT-Berater vorausgesetzt. Auf dieser grundlegenden Qualifikation aufbauend, sind die meisten IT-Berater fachlich spezialisiert und widmen sich in der Ausübung ihrer Tätigkeit schwerpunktmäßig einem oder einigen wenigen Themenfeldern, wie z. B. der Anforderungsanalyse (Requirements Engineering) für Betriebliche Informationssysteme, der Sicherheitsanalyse von IT-Systemen oder dem Asset Management. Weiterhin sind die meisten IT-Berater auf eine spezifische Branche, wie z. B. die Automobilindustrie oder Banken und Versicherungen, spezialisiert.

Neben den Systemhäusern, die für ihre eigenen Systeme Beratungsdienstleistungen anbieten, sind auch viele Unternehmensberatungen in der IT-Beratung aktiv. Zusätzlich bietet der Markt Freiberuflern Möglichkeiten selbstständig tätig zu sein.

Durch typische Projektlaufzeiten von 3 Monaten bis zu einigen Jahren und teilweise sehr spezifische Kenntnisanforderungen auf Kundenseite ist es notwendig sehr individuell auf die Bedürfnisse des Kunden einzugehen und die Projektaufgaben durch ein entsprechendes Projektmanagement regelmäßig controllen und nachzuhalten.

Die Projekte, in denen IT-Berater tätig sind, können von ganz unterschiedlicher Natur sein: Sie reichen von der Entwicklung einer passenden Unternehmensstrategie bis hin zur technischen Umsetzung und Implementierung einzelner Softwarekomponenten. Beispielsweise wird in einem Projekt zur Umsetzung neuer gesetzlicher Buchhaltungsvorschriften zunächst eine Studie zur Umsetzbarkeit der neuen Anforderungen erstellt. Anschließend wird eine geeignete Buchungs- und Kontenlogik entwickelt. Abschließend werden die neuen Anpassungen getestet und im System implementiert. [1]

Die Berufsbezeichnung IT-Berater ist nach deutschem Recht kein geschützter Begriff, und ein formaler Qualifikationsnachweis muss zur Aufnahme der Berufstätigkeit als IT-Berater nicht erbracht werden.

Seit 2002 gibt es aber die gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung: Geprüfte IT-Berater (Certified IT Business Consultant) - Quelle: DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag

2010 bestimmten die folgenden Anbieter maßgeblich den deutschen Markt für IT-Beratung und Systemintegration:[2]

Rang Unternehmen Umsatz in Deutschland in Mio. Euro Mitarbeiterzahl in Deutschland
1 T-Systems 1) 1.390,0 5.000
2 IBM Global Business Services 2) 1.180,0 7.760
3 Accenture GmbH 2) 720,0 4.500
4 Capgemini Deutschland Holding GmbH 2) 651,0 5.312
5 Lufthansa Systems AG 446,0 2.900
6 CSC 372,2 2.632
7 msg Systems AG (Unternehmensgruppe) 314,0 2.925
8 Hewlett-Packard Deutschland Services 1) 300,0 600
9 Allgeier Holding AG 265,5 1.179
10 Logica Deutschland GmbH & Co. KG 228,2 1.988

Anmerkungen:
1) Umsätze mit IT-Beratung und Systemintegration
2) Umsatz enthält auch die Umsätze mit Managementberatung


Die Aufnahme in dieses Ranking unterliegt genau definierten Kriterien. Mehr als 60 Prozent des Umsatzes müssen mit IT-Beratung, Individual-Software-Entwicklung und Systemintegration erzielt werden.

Die Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, betrachtet seit Mitte der 90er Jahre kontinuierlich den Markt für IT-Beratung und Systemintegration in Deutschland. Dabei erhebt das Marktforschungsunternehmen nicht den Anspruch, den Gesamtmarkt abzubilden. Es konzentriert sich vielmehr darauf, die führenden Anbieter in einem bestimmten Marktsegment zu betrachten. Daneben werden zu Vergleichszwecken einige mittelgroße und kleine IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in die Analysen einbezogen. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen die Grundstruktur des Marktes und so hohe Umsatzanteile am Markt, dass Folgerungen für die Gesamtsituation und -entwicklung möglich sind. Die Analyse des Jahres 2011 umfasst 62 Unternehmen inklusive der Top 25.

Nachdem seit Mitte des Jahrzehnts das Volumen des deutschen Marktes für IT-Beratung und Systemintegration ständig mit durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr gewachsen war, brachte das Jahr 2009 als Folge der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise mit minus 7,7 Prozent den bisher tiefsten Einbruch seit Bestehen. Der Markt für „IT-Planning and Implementation“ erreichte 2010 nach Ermittlungen des Branchenverbandes Bitkom und von EITO ein Gesamtvolumen von 11,8 Milliarden Euro und damit eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent.

Für das Jahr 2011 erwarteten die analysierten IT-Berater und Systemintegratoren mit im Schnitt 5,8 Prozent Zunahme eine signifikant höhere Wachstumsrate des Marktvolumens. Auch mittelfristig (bis 2016) hält dieser Optimismus an – die Unternehmen rechneten mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 5,5 Prozent. Sogar langfristig (2016-2020) wurde dieser Trend bestätigt, mit im Durchschnitt 5,3 Prozent Zuwachs pro Jahr.

Der Anstieg des Gesamtumsatzes der befragten Anbieter im Jahr 2010 übertraf die Zunahme des Marktvolumens der Branche (2,0 %) bei weitem: Der Gesamtumsatz erhöhte sich signifikant um 12,2 Prozent. Für das Jahr 2011 rechnete dieser Dienstleistungssektor im Durchschnitt mit 10,3 Prozent Umsatzwachstum und mittelfristig (bis 2016) immer noch mit 9,7 Prozent jährlichem Zuwachs.

62.642 Mitarbeiter waren im Jahr 2010 bei den 62 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen angestellt. Damit ergibt sich in der Summe ein Mitarbeiterzuwachs dieser Anbieter gegenüber 2009 um rund 3.100. Die Steigerungsrate entsprach durchschnittlich 7,9 Prozent. Von diesen Mitarbeitern gehörte ein Personalanteil von durchschnittlich rund 15,5 Prozent zu Management, Verwaltung und Vertrieb, wovon knapp 65 Prozent auf Manager beziehungsweise Verwaltungspersonal und gut 35 Prozent auf Vertriebspersonal entfallen. Etwa 84,5 Prozent der Mitarbeiter waren in der Beratungs- und Projektarbeit tätig und stellten somit die eigentlichen Produktionsfaktoren der Unternehmen dar.

In puncto Leistungsspektrum lag bei den analysierten IT-Beratungen und Systemintegratoren 2010 die klassische „IT-Beratung“ mit 24,7 Prozent deutlich vorn, gefolgt von „Individual-Software-Entwicklung“ (18,3 %) und „Systemintegration“ (13,4 %). Daran schlossen sich „Standard-Software-Einführung“ (11,2 %) und „Projekt-Management“ (6,4 %) an. Als weitere Tätigkeiten waren die häufig mit der Systemintegratoren-Rolle verbundenen Aufgaben von Bedeutung: „Software-Wartung“ (4,4 %), „Standard-Software-Vertrieb“ (2,8 %), „Training, Schulung“ (1,0 %) und „Hardware-Vertrieb“ inklusive „Hardware-Wartung“ (0,5 %).

Zwei Drittel der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen boten ihren Kunden Nearshore- respektive Offshore-Kapazitäten an. Dabei handelte es sich bei mehr als der Hälfte um eigene Kapazitäten, das bedeutet in der Regel: Tochter- oder Schwestergesellschaften in Niedriglohnländern. 13 Prozent der analysierten Anbieter offerierten Kapazitäten eines Partners beziehungsweise eines externen Dienstleisters. Bei 29 Prozent waren beide Varianten möglich. 2010 generierten Nearshore-/Offshore-Kapazitäten im Durchschnitt 6,8 Prozent des Gesamtumsatzes. Die analysierten Anbieter planen, diese Umsatzanteile 2011 auf 9,4 Prozent zu steigern.

Bis 2002 gab es keine eigenständigen Studiengänge oder Berufsausbildungen, die direkt zum Berufsbild des IT-Beraters führten, deswegen haben die in Deutschland tätigen IT-Berater relativ unterschiedliche berufliche Hintergründe und Werdegänge.

Die klassische Qualifikationsmaßnahme für eine spätere Tätigkeit als IT-Berater (insbesondere in großen Beratungs- und Systemhäusern) stellt ein Hochschulstudium dar, typischerweise in Informatik, Wirtschaftsinformatik oder einem angrenzenden Fachgebiet.

Die Universität Hamburg bietet seit dem Wintersemester 2010/2011 mit dem konsekutiven Masterstudiengang IT-Management und -Consulting erstmals in Deutschland einen spezifischen universitären Ausbildungsweg für IT-Berater an.[3] Seit dem Sommersemester 2007 wird ein ebenfalls konsekutiver Masterstudiengang Information Management und Consulting (M.Sc.) an der Fachhochschule Ludwigshafen angeboten.[4]

Daneben existiert seit 2002 auch der zertifizierte IT-Berater im Rahmen der staatlichen IT-Fortbildungsverordnungen. Die sog. "Operative Professionals" sind in vier unterschiedliche Profile aufgeteilt: Certified IT Systems Manager (Geprüfter IT-Entwickler), Certified IT Business Manager (Geprüfter IT-Projektleiter), Certified IT Business Consultant (Geprüfter IT-Berater) und Certified IT Marketing Manager (Geprüfter IT-Ökonom).

Im Rahmen dieser berufsbegleitenden Ausbildung müssen insgesamt sieben Prüfungen abgelegt und eine Praxisarbeit angefertigt werden, Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis der Qualifikation eines zertifizierten Spezialisten oder einer entsprechenden Qualifikation. Die Prüfungen werden in der Regel bei den örtlichen IHK absolviert.[5]

Diese Abschlüsse entsprechen in etwa dem 'Industriemeister' in den gewerblichen und handwerklichen Berufen.

  • Informatiker
  • Unternehmensberater
  1. Case Study: Die Migration von Fonds, Anadeo Consulting [1]
  2. Lünendonk-Liste 2011: IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland
  3. Universität Hamburg / Masterstudiengang IT-Management und -Consulting [2]
  4. Fachhochschule Ludwigshafen / Masterstudiengang InfoMaC [3]
  5. IHK Köln / Weiterbildung [4]


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Informationstechnik

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Informationstechnik (kurz IT, häufig englische Aussprache [aɪ tiː]) ist ein Oberbegriff für die Informations- und Datenverarbeitung sowie für die dafür benötigte Hard- und Software (Informationstechnisches System).

Der teils synonym verwendete Begriff Informationstechnologie kommt aus dem Englischen und ist eine Übersetzung des englischen Begriffes information technology, der die mit diesem Gebiet verbundene Technik und Technologie bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Die Informationstechnik stellt ein Bindeglied zwischen der klassischen Elektrotechnik und der (relativ jungen) Informatik dar. Das wird z. B. dadurch ersichtlich, dass sich viele elektrotechnische Fakultäten, Fachhochschulen und Abteilungen höherer Schulen (z. B. Höhere Technische Lehranstalten, HTLs) in „Informationstechnik“ oder zumindest in „Elektrotechnik und Informationstechnik“ bzw. „Informationstechnologie“ umbenennen.

Der Informationstechnik nahe ist die Technische Informatik, die sich unter anderem mit Schaltnetzen und -werken sowie dem Aufbau und der Organisation von Computern beschäftigt. Aber auch die (Hardware-)Aspekte der Ausgabe- und Eingabegeräte, also klassische und zukünftige Mensch-Maschine-Schnittstellen (Human-Computer Interfaces), gehören in diesen Bereich.

Digitale Signalverarbeitung und Kommunikationstechnik sind wiederum Grundlage für Rechnernetze. Das Zusammenwachsen von Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik wird daher auch oft als Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) oder Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) bezeichnet.

Entwicklungen der IT haben in den letzten Jahrzehnten viele Lebensbereiche verändert, so neben der Wirtschaft auch die Wissenschaft. Hierbei ist auch die Erforschung und Entwicklung der Mensch-Computer-Interaktion zunehmend relevant geworden.

Das Wachstum der globalen Kapazität der Digitaltechnik wurde in drei unterscheidbaren Gruppen quantifiziert:

  • Die wachsende Kapazität Information durch den Raum zu übertragen (Kommunikation);
  • die Kapazität Information durch die Zeit zu übermitteln (Speicherung); und
  • die Kapazität mit Information zu rechnen (Informatik):[1]
  1. Die effektive Kapazität der Welt Informationen durch (bidirektionale) Telekommunikationsnetz betrug 280 (optimal komprimierte) Petabyte in 1986, und 20 % davon wurde in digitalen Netzwerken übertragen. Im Jahr 2007 wuchs diese weltweite Kapazität auf 65 (optimal komprimierten) Exabyte, wobei 99,9 % der übermittelten Information in digitalen Bits übertragen wurde. Dies ist eine jährliche Wachstumsrate von 30 % und fünf mal so schnell wie das weltweite Wirtschaftswachstum.[2]
  2. Die globale technologische Kapazität Informationen zu speichern ist von 2,6 (optimal komprimierten) Exabyte in 1986 auf 300 (optimal komprimierten) Exabyte in 2007 gewachsen, wobei im Jahr 1986 weniger als 1 % der globalen Speicherkapazität digital war, und im Jahr 2007 fast 95 %.[2] Dies ist das informationale Equivalent von 404 Milliarden CD-ROMs für 2007. Es wird angenommen dass es der Menschheit im Jahr 2002 das erste Mal möglich war mehr Information digital, als in Analogformat zu speichern (der Beginn des „Digitalen Zeitalters“).[1]
  3. Die technologische Kapazität der Welt Informationen mit digitalen Mehrzweck-Computern zu berechnen, ist von 3,0 × 10^8 MIPS in 1986, bis zu 6,4 X 10^12 MIPS in 2007 gewachsen,[2] was einer jährlichen Wachstumsrate von 60 % entspricht, also 10 mal schneller als das globale Wirtschaftswachstum.

Vier Teilgebiete werden heute teils unterschieden:

  • Kommunikations-IT befasst sich mit dem Einsatz der Telekommunikation.
  • Unterhaltungs-IT befasst sich mit Spielgeräten und Multimedia-Anwendungen.
  • Business-IT beinhaltet die IT von Handel, Börse, Versicherungen, Banken und Steuerwesen.
  • Industrielle-IT befasst sich mit der Vernetzung der Maschinen in Herstellungs- und Produktionsprozessen innerhalb eines Werkes, zunehmend aber auch über die Werk- und Firmengrenzen hinweg (Supply Chain). Neuerdings wird die Industrielle IT direkt an die Geschäftsprozesse angebunden. So entstehen etwa Schnittstellen zwischen den Bussystemen, die die Maschinen steuern, und den Ressourcen-Planungs-Systemen (ERP-Software).
  • Bitkom
  • Datentechnik
  • Elektronische Datenverarbeitung (EDV)
  • Information Engineering
  • Information und Kommunikation
  • Informationstechnische Gesellschaft
  • Informationstechnische Grundbildung
  • Kategorie:IT-Beruf
  • Medizintechnik
  • Portfolio
  1. a b "Video Animation über The World’s Technological Capacity to Store, Communicate, and Compute Information from 1986 to 2010
  2. a b c "The World’s Technological Capacity to Store, Communicate, and Compute Information", Martin Hilbert and Priscila López (2011), Science, 332(6025), 60-65; kostenfreien Zugriff auf den Artikel gibt es durch diese Seite: martinhilbert.net/WorldInfoCapacity.html
  •  Siegfried Wendt: Nichtphysikalische Grundlagen der Informationstechnik. Interpretierte Formalismen. Springer, Berlin 1989, ISBN 978-3540515555.
  •  Horst Jansen, Heinrich Rötter: Informationstechnik und Telekommunikationstechnik (Lernmaterialien). Europa-Lehrmittel, Haan 2003, ISBN 3-8085-3623-3.
  •  Andreas Holzinger: Basiswissen IT/Informatik. Band 1: Informationstechnik (Das Basiswissen für die Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts), Vogel, Würzburg 2002, ISBN 3-8023-1897-8.
  •  Klaus Gotthardt: Grundlagen der Informationstechnik. Lit-Verlag, Münster 2001, ISBN 3-8258-5556-2.
  •  Walter Hehl: Trends in der Informationstechnologie. Von der Nanotechnologie zu virtuellen Welten. vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, Zürich 2008, ISBN 978-3-7281-3174-4.
Wörterbücher
  •  Dietmar Schanner: Wörterbuch Informationstechnik und Medien. Cornelsen, ISBN 3-464-49417-9.


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Beratung

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Der Begriff Beratung bezeichnet umgangssprachlich ein strukturiertes Gespräch oder eine korrespondierende Kommunikationsform (Brief, E-Mail o. ä.) oder auch eine praktische Anleitung, die zum Ziel hat, eine Aufgabe oder ein Problem zu lösen oder sich der Lösung anzunähern. Meist wird Beratung im Sinne von „jemandem in helfender Absicht Ratschläge erteilen“ verwendet.

Die Berufsbezeichnung Berater ist nicht geschützt.

Inhaltsverzeichnis

Es werden unter anderem folgende Beratungsformen unterschieden: Anlageberatung, Arbeitsmarkt- und Berufsberatung, Bildungsberatung, Coaching und Systemisches Coaching, Drogenberatung, Partnerschafts- und Eheberatung, Ehevorbereitung, Energieberatung, Ernährungsberatung, Erziehungsberatung, Familienberatung, Feng-Shui-Beratung, Findungs-Prozesse, Finanzberatung, Genetische Beratung, Honorarberatung, Individualpsychologische Beratung, IT-Beratung, Personenzentrierte bzw. Klientenzentrierte Beratung, Komplementärberatung, Lebensberatung, Mediation, MPU-Beratung, Organisationsberatung, Philosophische Praxis, Politikberatung, Psychologische Beratung, Rechtsberatung, Rehabilitationsberatung, Rentenberatung, Schuldnerberatung, Schulberatung und Schullaufbahnberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung, Seelsorge, Sicherheitsberatung, Sozialberatung und Sozialarbeiterische Beratung, Soziologische Beratung, Steuerberatung, Strategieberatung, Studienberatung, Supervision, Systemische Beratung, Unternehmensberatung und Verbraucherberatung, Verkehrspsychologische Beratung, Vermögensberatung, Versicherungsberatung, Weiterbildungsberatung, Jugendberatung, Migrantenberatung, Psychosoziale Beratung (NLPt), Stil- und Farbberatung.

Ferner unterscheidet man auch nach dem Medium, über das die Beratung stattfindet (etwa Onlineberatung oder telefonische Beratung) sowie nach dem organisatorischen oder personellen Rahmen in dem sie stattfindet (etwa Kollegiale Fallberatung oder Consulting).

Eine Beratung findet vielfach in Zusammenhang mit der Erstellung eines Kostenvoranschlags statt. Für Kostenvoranschläge wird in Deutschland nur bei besonderer Vereinbarung ein Entgelt fällig.

Der soziologische Beratungsbegriff grenzt sich durch Bedeutungsverengung von dem, was man alltagssprachlich als ‚Beratung’ bezeichnet, sowie von eng verwandten Phänomenen ab. Beratung im engeren Sinn ist eine Interaktionsform, die dem Wissenstransfer dient.[1] Der Berater kann seinen Klienten Wissen – im organisationalen Kontext meist in standardisierter ('best practice') und teils kommodifizierter Form – bereitstellen. Er ist jedoch fundamental auf die Selbstorganisation des Wissens seiner Klientel angewiesen, da Ratschläge erst angenommen und in die Tat umgesetzt werden müssen, um Wirksamkeit zu erlangen. Berater können daher zwar die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wissenstransfer modifizieren, doch können sie über einen Großteil der Erfolgsbedingungen weder verfügen noch die nötigen Voraussetzungen auf der anderen Seite kreieren. Was aus Beratung wird, entscheiden letztlich die Beratenen. Dem Beratungsprozess sind jedoch durch die Form der Beratung selbst bereits bestimmte (Sinn-)Grenzen gesetzt.[2]

Anders als bei Kauf oder Verkauf von Waren, der unabhängig von Personen stattfinden kann, setzt die Beratungsinteraktion entweder die wechselseitige Kenntnis von Personen, oder einen vertrauenswürdigen Titel beziehungsweise „Ruf“ (Reputation) des Beraters/Beratungsunternehmens voraus. Beratung stellt kein tauschbares Produkt mit genau spezifizierten Merkmalen dar, als Dienstleistung verändert sie sich im Verlauf des Beratungsprozesses. Was man unter Beratung versteht und welchen Gebrauchswert sie hat, bestimmt erst die konkrete Interaktion.

Aus soziologischer Perspektive kann Beratung immer nur Vorschlagscharakter haben. Wenn ein Ratschlag als Anweisung formuliert ist, verändert dies die Interaktion. Eine typische Gefährdung der Beratungsinteraktion liegt darin, Macht ins Spiel zu bringen. Zur Interaktionsform 'Beratung' gehört sowohl ein bestimmter Grad an Freiwilligkeit im Einlassen auf diese Interaktionsform als auch ein bestimmter Grad an Freiheit in der Formulierung und Annahme des Rates.[3]

Beratung kann auch keine Stellvertretungs-Interaktion sein, in der der Ratgeber seinen Rat gleich selbst in die Tat umsetzt. Sonst wäre eine Eheberatung eine sehr umstrittene Sache. Die Beratenen wollen oder müssen handeln. Deswegen brauchen sie Beratung. Das Handeln bleibt selbstbestimmt. Das heißt, Beratung ist immer subsidiär, als Hilfe zur Selbsthilfe ausgelegt.[4] Es werden keine Entscheidungen für andere getroffen. Sollte dies im unternehmerischen Beratungsgeschäft doch der Fall sein, so findet eben keine Beratung, sondern Stellvertretungshandeln statt.

Anders als Erziehung setzt Beratung Mündigkeit, Selbstständigkeit oder sogar ein „Expertentum“, zumindest aber eine 'Souveränität in eigenen Belangen' auf der Seite der Beratenen voraus. Wenn diese Voraussetzung verletzt wird, gerät die Beratung in eine Schieflage, weil sie dann dem Subsidiaritätsprinzip nicht mehr folgen kann. Das unterscheidet die Form der Beratung von jener der Therapie: dass diese eine Nicht-Souveränität in eigenen Belangen in Kauf nehmen kann, ja in vielen Formen geradezu voraussetzt und erzeugt.

  • Sachberatung: Gespräch mit dem Ziel, Wissenslücken zu füllen, kritische Aufklärung zu leisten, um am Ende fundiert zwischen Alternativen wählen und eine Entscheidung fällen (und verantworten) zu können. Ein Gespräch dieser Form ist nach dem Muster der Experten-Laien-Interaktion angelegt. Sachberatung kann von qualifizierten Einzelpersonen oder im Kontext einer Beratungsstelle angeboten werden. Ihr Spektrum ist breit und reicht von der allgemeinen Verbraucher- bis zur Rechtsberatung bei sehr speziellen Fragen.
  • Erziehungsberatung: Gespräch mit dem Ziel, Eltern in schwierigen Entscheidungs-, Krisen- und Konfliktsituationen zu unterstützen, etwa bei Entwicklungs-, Anpassungs- und Lernstörungen von Kindern oder Jugendlichen; auch die so genannte Trennungs- und Scheidungsberatung gehört dazu. Neben Eltern zählen Kinder und Jugendliche zur Zielgruppe. Ein Gespräch dieser spezifischen Form findet als vergleichsweise offener kommunikativer Dialog statt, in dem u. a. Gründe und Hintergründe der vorgestellten Probleme zu finden und zu bearbeiten sind. Anders als bei der reinen Sachberatung kommen hier persönliche und intime Probleme der Ratsuchenden zur Sprache, die der allgemeinen öffentlichen Kommunikation eher entzogen sind. Sie im Hinblick auf neue Zukunftsmöglichkeiten zu besprechen, erfordert eine besondere beraterische Beziehung und Beziehungsgestaltung.
  • Schuldnerberatung: Gespräch mit dem Ziel, einen tragfähigen Weg zur Entschuldung, ggf. durch entsprechend formalisierte Pläne, zu erarbeiten. Dazu sind Informationen nach dem Muster von Sachberatung von Bedeutung. Bei der Schuldnerberatung existieren aber diverse Übergänge zur psychosozialen Beratung, dann nämlich, wenn es darum geht, die psychischen und psychosozialen Hintergründe für die eingetretene Überschuldung zu thematisieren.
  •  Berit Ernst und ISBN 978-3-87988-658-6, S. 56–85.
  • Hermann Iding: Hinter den Kulissen der Organisationsberatung. Qualitative Fallstudien von Beratungsprozessen im Krankenhaus, Opladen 2000
  • Macho, Thomas: Zur Ideengeschichte der Beratung. In: Thomas Prechtl (Hrsg.): Das Buch von Rat und Tat. Ein Lesebuch aus drei Jahrtausenden, München 1999, ISBN 3424014702
  • Susanne Mingers: Systemische Organisationsberatung. Eine Konfrontation von Theorie und Praxis, Campus 1996
  • Thomas Muhr: Beratung und Macht. Organisationsberatung aus mikropolitischer Perspektive. In: Michael Göhlich, Eckard König, Christine Schwarzer (Hrsg.): Beratung, Macht und organisationales Lernen, Springer 2007
  • Markus Pohlmann und Thorsten Zillmann (Hrsg.): Beratung und Weiterbildung. Fallstudien, Aufgaben und Lösungen. München und Wien 2006, ISBN 3-486-57996-7
  • Beratungsstelle
  1. Als Grundlage auch der folgenden Abschnitte, siehe Markus Pohlmann: Beratung als Interaktionsform - Perspektiven, Trends und Herausforderungen, in: Markus Pohlmann und Thorsten Zillmann: Beratung und Weiterbildung. Fallstudien, Aufgaben und Lösungen. München und Wien 2006, insb. S. 32-36
  2. Vgl. Markus Pohlmann: Beratung und Weiterbildung als alternative Formen des 'Wissenstransfers' in der Wissensgesellschaft, in: Markus Pohlmann und Thorsten Zillmann: Beratung und Weiterbildung. Fallstudien, Aufgaben und Lösungen. München und Wien 2006, S. 3f; vgl. auch Ernst und Kieser 2002, S. 61f
  3. H. Arimond: Zeitgemäße Berufsaufklärung. In: Psychologische Beiträge. Band 9, o.O. 1966, S. 186
  4. Luitgard Brem-Gräser: Handbuch der Beratung für helfende Berufe. Band 2, 11. Auflage, München und Basel 1993, S. 15; Helmut Willke: Systemtheorie II. Interventionstheorie, Stuttgart und Jena 1994, S. 30ff
  5. ISBN 3-531-15360-9, 9783531153605, S. 49.


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