Borland Database Engine BDE in Tönning, Borland Database Engine BDE in Tönning, Schleswig-Holstein

Borland Database Engine BDE in Tönning, Borland Database Engine BDE, Dienstleister für die Region

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Borland Database Engine

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Die Borland Database Engine (kurz BDE) ist eine universelle Schnittstelle zum Zugriff auf relationale Datenbanken, die von der Firma Borland für Windows-Systeme entwickelt wurde. Sie bietet Zugang zu Desktop-Datenbanken wie Paradox, dBASE/FoxPro und Microsoft Access; weiterhin sind die SQL Links integriert, die Zugriff auf die meisten SQL Server-Datenbanksysteme, wie DB2, Informix, Interbase, MS SQL Server, Oracle und Sybase nativ erlauben. Beliebige Datenbanken, die einen ODBC-Treiber besitzen, können auch über diesen adressiert werden.

Außer von den Entwicklungsumgebungen Paradox und Visual dBase wurde die BDE auch von Borland Delphi und C++Builder als Abstraktionsschicht zum einheitlichen Zugriff auf verschiedene Datenbanken aus entsprechenden Anwendungen heraus verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Es wird zwischen zwei Zugriffsarten bzw. Treibern unterschieden: Native und ODBC.

Native-Treiber in Version 5.2.0.2:

  • Paradox
  • IBM DB2
  • dBASE
  • Microsoft Foxpro
  • Informix
  • InterBase
  • Microsoft Access
  • Microsoft SQL Server
  • Oracle
  • Sybase

Über ODBC sind alle Datenbanken zugreifbar, für die ODBC-Treiber verfügbar und auf dem entsprechenden System installiert sind.

Die letzte Version der BDE ist die Version 5.2. Die meisten darin enthaltenen Treiber sind mit Version 5.2.0.2 gekennzeichnet und tragen ein Dateidatum vom 10. Mai 2001 (11:00 Uhr). Die BDE wird seit dieser Version nicht mehr weiterentwickelt. Bestehende Projekte können auf andere Datenbankschnittstellen wie z. B. Zeos portiert werden.



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Borland

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Borland (Begriffsklärung) aufgeführt.
Logo des Unternehmens

Borland ist ein Softwareunternehmen (NASDAQ NM: BORL) mit Hauptsitz in Austin, Texas, USA.[1] Seit 2009 ist es ein Tochterunternehmen von Micro Focus.

Inhaltsverzeichnis

Borland wurde 1983 von dem in die USA eingewanderten französischen Mathematiklehrer Philippe Kahn gegründet. Auf der Suche nach einem amerikanisch klingenden Namen für sein Unternehmen ließ er sich vom Namen eines US-Astronauten, Frank Borman, inspirieren. Unter Kahns Leitung schuf das Unternehmen eine Reihe von Werkzeugen zur Softwareentwicklung. Borland wurde in den 1980er Jahren bekannt durch eine integrierte Entwicklungsumgebung für die Programmiersprache Pascal, die unter dem Namen Turbo Pascal unter den Betriebssystemen CP/M und MS-DOS herausgebracht wurde. Die letzte für DOS verfügbare Version 7.0 trug den Namen Borland Pascal. Unter Windows wurde dieses Produkt zu Borland Delphi weiterentwickelt. Borland war ferner mit SideKick erfolgreich, einem der ersten Personal Information Manager, und entwickelte weitere „Turbo“-IDEs, u.a. für die Programmiersprachen BASIC und Prolog. Auf lange Sicht konnten sich aber nur Delphi und Borlands C++-Implementierung durchsetzen, die Anfang der 1990er Jahre gegenüber Microsofts Entwicklungstools als überlegen galten.

Mit seiner selbst entwickelten Datenbank Paradox stand Borland Anfang der 1990er Jahre in direkter Konkurrenz zu Microsofts Access, das damals gerade neu auf den Markt kam. Um seine Stellung im Datenbankmarkt zu stärken, kaufte Borland im September 1991 das wesentlich größere Unternehmen Ashton-Tate, Hersteller des seinerzeit marktführenden PC-Datenbanksystems dBASE und des Programms Framework, und forcierte die Modernisierung von dBase. Auch das erst kürzlich durch Ashton-Tate erworbene Datenbanksystem InterBase wurde weiterentwickelt.

Seit Mitte der 1990er Jahre verlor Borland mehr und mehr seine dominante Stellung am Markt für Softwaretools. Einige meinen, daran sei die Konkurrenz zu Microsoft schuld gewesen, andere glauben, dass Philippe Kahn die Ressourcen seines Unternehmens in zu vielen Projekten verzettelte, als er versuchte, an vielen Fronten gleichzeitig gegen Microsoft anzukämpfen.

1998 benannte sich Borland in Inprise Corporation um und konzentrierte sich – weg von Entwicklertools – stärker auf den Markt zur Entwicklung von Businessapplikationen bzw. Middleware-Werkzeugen und stieg in den Markt internetorientierter Tools wie JBuilder ein. Über mehrere Jahre wurden Verluste eingefahren, das Image verschlechterte sich. Durch die Namensänderung kam sogar der Eindruck auf, das Unternehmen existiere gar nicht mehr. 1999 wurden die Rechte an dBASE an die dataBased Intelligence Inc. verkauft und später folgte die Veräußerung von InterBase an das Unternehmen Embarcadero Technologies.

Später, wieder unter dem traditionsreichen Namen Borland und unter Führung von CEO Scott Arnold, wurde die Firma zwar kleiner, aber dafür wieder profitabel. Borland entwickelte zunächst weiterhin die Entwicklungsumgebungen Delphi und C++Builder. Ein Vorstoß in Bereiche jenseits der Entwicklung auf Microsoft-Betriebssystemen war Kylix, das Borlands Erfahrung im Bereich der Integrierten Entwicklungsumgebungen zum ersten Mal auch „nativ“ für Linux verfügbar machte. Dieses Produkt blieb aber erfolglos. Außerdem wurde der C# Builder vorgestellt, eine Entwicklungsumgebung für die von Microsoft entwickelte .NET-Programmiersprache C#. Die Unterstützung von Web Services und .NET (seit Delphi 8) hat das Ansehen von Borland in der Industrie wieder gestärkt.

Mit den 2005er-Ausgaben ihrer Werkzeuge brach Borland erstmals mit der einfachen Durchnummerierung der Versionen: JBuilder 11 (der Nachfolger von JBuilder 10) hieß nun JBuilder 2005, Delphi 9 hieß offiziell Delphi 2005. In der Delphi-2005-IDE waren erstmals die Programmiersprachen Delphi und C# zusammengefasst (auf Druck der Entwicklergemeinde konnten Programme in Delphi sowohl für Win32 als auch für .NET erstellt werden). Demnach wurde der C# Builder offiziell eingestellt und war fortan in Delphi enthalten. Als Teil des Borland Developer Studios (BDS) enthielt Delphi 2006 auch die Unterstützung für die Programmiersprache C++.

Die erfolgreiche Integration der Unternehmen Togethersoft (Together Control Center) und Starbase (Konfigurations- und Changemanagenmentlösungen, Anforderungsmanagementlösungen) innerhalb von drei Jahren war für Borland ein wichtiger Schritt.

Im Jahre 2005 kam das CMMI- und Prozessberatungshaus TeraQuest hinzu, welches als eines der erfolgreichsten global agierenden CMMI-Beratungshäuser galt. Bill Curtis, Mitbegründer von CMM wurde bei Borland in führender Position tätig. 2006 wurde schließlich Segue Software akquiriert, um das Portfolio durch Software zum automatisierten und manuellen Testen zu ergänzen.

Mittlerweile bietet Borland ein hoch integriertes ALM-Lösungsportfolio (Application Lifecycle Management) an, das den gesamten Zyklus der Softwareentwicklung von der Aufnahme und dem Management der Anforderungen, über die Modellierung der Anwendung und der Ausprogrammierung über das automatische Testen bis hin zur Entwicklung der Applikation „aus einem Guss“ ermöglicht.

Borland konzentriert sich durchgängig auf eine prozessorientierte, CMMI- und ITIL-Elemente umfassende SDO-Strategie (Software Delivery Optimization), welche Wertschöpfungsaspekte und Geschäftsprozesse der Softwareentwicklung im Vordergrund jeglichen IT-Schaffens sieht.

Im Februar 2006 kündigte Borland an, die Produktlinie der Entwicklungsumgebungen (Delphi, JBuilder etc.) zu verkaufen und sich fortan ausschließlich auf den Bereich des ALM zu konzentrieren. Die IDE-Sparte wurde zwar in ein eigenes Unternehmen namens CodeGear ausgegliedert, verblieb jedoch zunächst im Besitz von Borland.[2]

Am 5. September 2006 hat Borland die „Turbo“-Reihe wieder auferstehen lassen – „Turbo Delphi Win32“, „Turbo Delphi. net“, „Turbo C#“ und „Turbo C++“ sollen mit den kostenlos erhältlichen „Explorer“-Versionen wieder mehr Programmierer für die IDE-Produkte von Borland werben.

Am 7. Mai 2008 wurde bekannt gegeben, dass die Tochterfirma CodeGear an Embarcadero Technologies verkauft wurde.[3]

Am 6. Mai 2009 wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen von Micro Focus International PLC für 75 Millionen US-Dollar übernommen wird.[4]

Die aktuelle Produktpalette von Borland umfasst unter anderem:[5]

  • Together

Ehemalige Entwicklungen von Borland sind:

  • dBASE (übernommen von Ashton-Tate)
  • InterBase (übernommen von Ashton-Tate)
  • JBuilder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Borland Database Engine – Datenbankschnittstelle
  • Borland Paradox – Relationales Datenbank-Management-System (verkauft an Corel)
  • Quattro Pro – Tabellenkalkulation (verkauft an Corel)
  • SideKick
  • Turbo Basic (verkauft an PowerBASIC Inc.)
  • Turbo C, Borland C++, C++ Builder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Pascal, Borland Pascal, Delphi (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Assembler, kurz TASM, inkl. Turbo Linker
  • WordPerfect (übernommen von Novell, verkauft an Corel)
  • Kylix
  1. Press Release vom 16. April 2007: Borland to Relocate Corporate Headquarters to Austin
  2. Press Release vom 14. November 2006
  3. Charles Babcock: Embarcadero Buys CodeGear. Abgerufen am 25. Oktober 2010 (englisch).
  4. Pressemitteilung vom 6. Mai 2009
  5. Products for the Software Development Life Cycle (SDLC). Abgerufen am 25. Oktober 2010.


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Tönning

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Wappen Deutschlandkarte
54.3172222222228.94277777777782Koordinaten: 54° 19′ N, 8° 57′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Höhe: 2 m ü. NN
Fläche: 44,41 km²
Einwohner:

4.921 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km²
Postleitzahl: 25832
Vorwahlen: 04861, 04862
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 138
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
25832 Tönning
Webpräsenz: www.toenning.de
Bürgermeister: Frank Haß (parteilos)
Lage der Stadt Tönning im Kreis Nordfriesland

Die Stadt Tönning (dänisch: Tønning, friesisch: Taning. plattdeutsch: Tönn, Tönnen und Tünn) ist ein Bade- und Luftkurort mit rund 5000 Einwohnern im Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein. Gelegen an der Eider, nahe deren Mündung in die Nordsee in der Nähe des Eidersperrwerks, verfügt die Stadt über einen kleinen Fischerei- und Sportboothafen, der aber eine große Geschichte hat. Zu Tönning gehören die Ortsteile Kating, Olversum und Groß Olversum.

Inhaltsverzeichnis

Tönning von der Eider aus
Tönning, Innenhafen

Tönning liegt in der Eider-Treene-Niederung direkt am Ufer der Eider, dem nach der Elbe größten Fluss in Schleswig-Holstein. Bei Tönning geht die Untereider in den eigentlichen Mündungsbereich, den Purrenstrom über. Die Stadt ist die größte Stadt der Halbinsel und frühere Kreisstadt des ehemaligen Landkreises Eiderstedt und liegt sowohl an der Grenze zu Dithmarschen im Süden als auch nahe dem nordfriesischen Festland im Norden, zu dessen Landkreis es heute gehört. Die Eider war als Grenze zwischen Schleswig und Holstein jahrhundertelang auch die zwischen dem Heiligen Römischen Reich und Dänemark. Tönning war also sehr lange eine dänische Grenzstadt, auch wenn dies bis ins 18./19. Jahrhundert nur eine untergeordnete Rolle spielte, da die grenzüberschreitende und wechselnde Herrschaft des dänischen Königs und verschiedener schleswig-holsteinischer Adelshäuser praktisch von weit größerer Bedeutung waren.

Mit zum Stadtgebiet gehört das Naturschutzgebiet Katinger Watt, welches durch den Bau des Eidersperrwerks entstanden ist, es ist das einzige etwas größere Waldgebiet der schleswig-holsteinischen Marsch.

Der Marktplatz mit St. Laurentius um 1895
St. Laurentius und der Markt

Die Tönningharde (Tunnighen haeret (Harde))[2] wurde erstmals 1187 erwähnt. Sie war Teil der Uthlande. Bereits 1186 wird die künftige St. Laurentius-Kirche gegründet. Man weiß, dass Bischof Waldemar in diesem Jahr von dem Ort die an die Kirche zu leistenden Zehnten forderte. 1414 brannten die Dithmarscher Tönning nieder.

„Grundtriß der Fehstung Tonninge. Anno 1651“
Nachbildung des Schlosses im Schlosspark

In den Jahren 1580 bis 1583 entstand unter Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf das Tönninger Schloss. Adolf war erster Herzog des neu gegründeten Herzogtums Schleswig-Holstein-Gottorf, im Rahmen dessen baute er das Schloss vor Husum und etwas später das prächtigere Tönninger Schloss.

Tönnings Blüte als Stadt begann, als Einwanderer aus den Niederlanden für einen starken wirtschaftlichen Aufschwung in den Dreilanden sorgten. Sie führten vor allem die Käseproduktion im großen Stil ein; Tönning wurde wichtigster Ausfuhrhafen. Im Rekordjahr 1610 gingen drei Millionen Pfund Käse durch den Tönninger Hafen. Im Schnitt der Jahre 1607 bis 1624 waren es 2,7 Millionen Pfund jährlich.

Die Kleinstadt Tönning (Stadtrecht seit 1590) war Gerichtsort für den Ostteil Eiderstedts, ab 1630 tagte hier auch die Eiderstedter Landesversammlung. Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottdorf baute die Verkehrswege aus. Während Tönning aus dem Hinterland vorher nur über Kleiwege erreichbar war, die bei Nässe unpassierbar wurden, baute er kleinere Kanäle nach Garding (Süderbootfahrt von Garding nach Katingsiel mit Abzweig nach Tönning) und nach Tetenbüll (Norderbootfahrt), während gleichzeitig bessere Entwässerungstechniken in der Gegend die Erträge der Landwirtschaft verbesserten. Im 17. Jahrhundert passierten jährlich 60.000 Pfund Weizen den Hafen, dazu kamen größere Mengen lebender Tiere, Fleisch und Wolle.

Der Hafen wurde 1613 in seiner heutigen Form gegraben. Er bot einen Anlegeplatz für die Schiffe, die Eiderstedts landwirtschaftliche Produkte nach ganz Westeuropa brachten.

Die Burchardiflut 1634 zerstörte 15 Gebäude und vernichtete 34 Menschenleben. Aber schon 1644 hatte sich die Stadt erholt. Tönning war von 1644 bis 1675 und erneut von 1692 bis 1714 Festungsstadt. Nach den Erfahrungen des Dreißigjährigen Krieges baute der Gottorfer Herzog Friedrich III. Tönning zur Festungsstadt aus. Unter Aufwendung von 30 Tonnen Gold wurden regelmäßige Bastionen sowie mehrere „bombensichere“ Gewölbe erbaut und die Festung mit drei Toren, dem Oster-, Norder- und Westertor versehen. Im Süden bildete der Eiderstrom sowohl Tor als auch Abwehr. Der eigentliche Sitz der Gottorfer in Gottorf lag entlang des großen Heerwegs durch Schleswig-Holstein und war so bei jeder kriegerischen Auseinandersetzung stark gefährdet. Erste Planungen, eine Ausweichresidenz auf der Insel Strand zu bauen, zerschlugen sich, als diese bei der Zweiten Groten Mandränke im Meer versank.

Noch im Dreißigjährigen Krieg zog Herzog Friedrich III. nach Tönning und begann die Stadt zur Festung auszubauen. Zusammen mit der Rödemiser Schanze im Norden, Tielener, Sorgen- und Holmer Schanze im Osten sowie der südlich gelegenen Hamhus entstand so eine umfangreiche Festungsanlage. Sowohl das Herzogtum als auch die Bewohner Eiderstedts und der verbündete schwedische König zahlten den Bau der Festung.

Die dänischen Truppen von König Friedrich III. belagerten die Festung 1659 im Rahmen eines weiteren Krieges mit den Gottorfern, konnten sie aber nicht erobern. 1675 gelang dem König allerdings den Gottorfer Herzog und Sohn Friedrichs Christian Albrecht zeitweise aus seinem Herzogtum zu vertreiben und Herrscher von Schleswig und Holstein zu werden. Im selben Jahr schleifte er die Festung.

Nachdem Christian Albrecht mit Hilfe des deutschen Kaisers und europäischer Verbündeter wieder sein Herzogtum zurückerhielt, baute er die Festung 1692 wieder auf. Er ließ die Zahl der Bastionen von ursprünglich neun auf elf erhöhen und verpflichtete erfahrene schwedische Festungsbauer unter der Leitung des Schweden Zacharias Wolf, der danach auch Festungkommandant wurde.

Im Großen Nordischen Krieg zwischen Schweden und Gottorf auf der einen und Dänemark, Russland, Polen und Sachsen auf der anderen Seite spielten sich die entscheidenden Schlachten im Gottorfer Raum in Tönning ab. 1700 marschierte der dänische König Friedrich IV. mit 14000 Mann im Herzogtum Holstein-Gottorf ein. Am 22. April 1722 wurde die Festung Tönning eingeschlossen. Sie wurde in dieser Zeit von mehreren tausend Artilleriegeschossen getroffen, die große Verwüstungen anrichteten, konnte aber gehalten werden, bis der schwedische Einmarsch in Gottorf sie am 2. Juni 1700 befreite.

Im Februar 1713 nahm Zacharias Wolf die flüchtenden schwedischen Truppen von Magnus Stenbock in der Festung auf, die vor den Truppen der Dänen, Russen und Sachsen Schutz suchten, nachdem sie die Dänen am 20. Dezember 1712 bei der Schlacht von Gadebusch geschlagen hatten. Zusätzlich zur regulären Besatzung von 1.500 Mann zogen 11.000 Schweden mit 1.000 Pferden und sonstigem Anhang in die Stadt ein. Insgesamt 22.000 Menschen sollen sich zu dieser Zeit auf dem Quadratkilometer der vollkommen unvorbereiteten Festung befunden haben. Da es für so viele Menschen kaum Vorräte gab und schnell Seuchen ausbrachen, kapitulierte Graf Stenbock relativ schnell. 1713 kapitulierte das schwedische Heer, dass die Festung verließ. Die Festung Tönning wurde weiterhin belagert, da sich Dänemark und Gottorf weiterhin im Krieg befanden. Größere Schäden wie bei der ersten Belagerung entstanden aber mangels Artilleriebeschuss diesmal nicht. Erst 1714 gingen die Vorräte auch für die wesentlich kleinere reguläre Bevölkerungszahl zu Ende, so dass Zacharias Wolf die Festung aufgab. Gottorf war damit militärisch chancenlos gegen den dänischen König. Dieser wurde infolge des Krieges wieder Herzog von Schleswig und begrenzte den Einfluss der Gottorfer auf Holstein.

Der dänische König ließ danach die Festung schleifen und dabei auch das Tönninger Schloss abreißen.

Ein ehemaliger Speicher, das große Packhaus aus dem Jahr 1783, erinnert an die Zeit des Eider-Kanals, der am 18. Oktober 1784 mit einer Probefahrt es Seglers Rendsburg eröffnet wurde.[3] Der zwischen Rendsburg und Kiel gebaute Kanal verband über die Eider erstmals die Nordsee mit der Ostsee über eine Verbindung, die für Seeschiffe passierbar war. Tönning als ein Binnenhafen vor der offenen Nordsee profitierte durch Schiffe, die hier anlegten, und sich für die weitere Fahrt durch die Nordsee oder den Kanal und die Ostsee ausrüsteten. Unmittelbar im Anschluss an den Kanalbau entstanden eine Lohgerberei, eine Reepschlägerei, Stärkefabriken, zwei Brauereien und eine Ziegelei. Die Tönninger Händler selbst besaßen zwar keine Schiffe, waren aber erfolgreiche Schiffsaufkäufer und -makler.

Eine kurze Blüte erlebte die Stadt während der Elbblockade durch die Briten und der folgenden Kontinentalsperre Napoleons. Tönning lag im neutralen Dänemark und war so nicht von der Kontinentalsperre betroffen. Zwischen 1803 und 1807 landete der gesamte für Hamburg bestimmte Verkehr in Tönning, wo ihn die Kaufleute über Land weitertransportierten. Ab 1805 nutzte auch die Niederländische Ostindien-Kompanie den Kanal und den Hafen für ihre Transporte nach Kopenhagen und in den Ostseeraum. Die Stadt selbst musste sich erst auf diesen Ansturm vorbereiten. P. A. Nemnich beschrieb die Stadt 1805:[4] Es fehlte an allem. Große Kosten wollte man für einen mutmaßlichen Augenblick nicht verwenden. Die Empfänger der Güter in Hamburg schrien laut über die Unordnung, Verwahrlosung und Verderb der Waren, Veruntreuung und Verschlimmbesserung des Transportes.

Handelsherren aus ganz Europa kamen nach Tönning, der Hafen wurde für wenige Jahre eine der wichtigsten Häfen an der kontinentaleuropäischen Nordseeküste. Das Packhaus, das zusammen mit dem Eiderkanal entstand, beherbergt heute unter anderem die umfangreiche historische Sammlung der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte. 1867 wurde in Tönning ein Amtsgericht errichtet, das bis 1974 bestand.

Neuer Hafen am Eidersperrwerk, knapp 10 Kilometer von der Innenstadt entfernt, aber noch auf Tönninger Stadtgebiet

Tönnings Stellung als wichtiger Durchgangshafen endete, als 1895 der Kaiser-Wilhelm-Kanal (heute: Nord-Ostsee-Kanal) eröffnet wurde, der die Schiffe über die südlicher gelegene Elbe und nicht mehr die Eider in die Nordsee führte.

Mit der Fertigstellung des Eidersperrwerks 1972 verlor der historische Hafen Tönning seine Bedeutung als Fischereihafen, da fast alle Fisch- und Krabbenkutter dorthin verlegt wurden. Der dortige Fischereihafen befindet sich aber auch auf Tönninger Stadtgebiet. Während die Rolle des Hafens immer mehr zurückging, etablierte sich der Tourismus als neues ökonomisches Standbein der Stadt.

Seit dem 1. Januar 2010 bildet Tönning eine Verwaltungsgemeinschaft mit dem Amt Eiderstedt, das die Verwaltungsgeschäfte für die Stadt mit durchführt.

  • 1839-1843 Friedrich Wolfhagen (* 1777; † 1846)
  • 1945–1946: Anton Schömer
  • 1946–1960: Heinrich Christensen
  • 1960–1978: Rolf Pankuweit (CDU)
  • 1978-1997: Gerhard Bittner
  • seit 1997: Frank Haß (parteilos)

Von der 20 Sitzen in der Stadtvertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2008 sieben Sitze, die SPD fünf und der SSW und die Wählergemeinschaft AWT haben je vier Sitze.

Blasonierung: „In Rot auf blau-silbernen Wellen im Schildfuß schwimmend eine liegende goldene Tonne, auf der ein schwarzbewehrter silberner Schwan mit erhobenen Flügeln steht.“[6]

Das Wappen beruht auf der Sage, dass Tönning an der Stelle gegründet wurde, wo ein auf einer Tonne stehender Schwan an Land getrieben wurde.

Partnerstadt von Tönning war bis Ende 2006 Skærbæk Kommune in Dänemark. Durch eine Umstrukturierung der Verwaltungseinheiten in Dänemark wurde die Städtepartnerschaft aufgelöst.

Zurzeit besteht für Tönning keine Städtepartnerschaft.

Kopfbahnhof Tönning

Die Stadt ist über die Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Bahnlinie wird von der Regionalbahn Schleswig-Holstein betrieben und bietet stündliche Verbindungen sowohl in Richtung Bad St. Peter-Ording als auch nach Husum. Diese Bahnstrecke von Flensburg nach Tönning wurde von der englischen Firma Morton Peto gebaut, um Schlachtvieh aus dem seinerzeit dänischen Landesteil Schleswig nach England zu transportieren. Nach Annexion Schleswigs durch Preußen 1866 wurde die Strecke umgebaut und seit Anschluss Husums an die Marschbahn hat sie die Funktion als Zubringerstrecke übernommen.

Den Hafen, einst Tönnings wirtschaftliche Lebensader, betreibt heute ein Segelverein, bis auf wenige Fischkutter ist er ein reiner Sportboot- und Freizeithafen geworden.

Die Bundesstraße 5 verläuft auf einer Klappbrücke über die Eider, sie verbindet Eiderstedt mit Dithmarschen. Bis zum Bau des Eidersperrwerks 1973 war sie die mündungsnächste Möglichkeit die Eider zu überqueren.

Eingang zum Multimar

1818 errichteten private Investoren eine Badeanstalt an der Eider. Es handelte sich um den ersten Versuch, den beginnenden Trend auch an der schleswig-holsteinischen Westküste zu importieren. Doch dem Bad war wegen „des abschüssigen und schlickigen Ufers der Eider“ kein Erfolg beschieden, so dass Wyk auf Föhr den Ruhm des ersten schleswig-holsteinischen Seebades für sich in Anspruch nehmen kann.

Heute kommen Touristen vor allem wegen des malerischen Hafens. Aber nach wie vor ist der grüne Strand an der Eider ein öffentlicher Badestrand mit Strandkörben sowie einer Überwachung des Badebetriebes durch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Das zur Expo 2000 eröffnete Multimar Wattforum ist die wichtigste Ausstellung zum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Tönning befindet sich auch an der Strecke des Themenradweges Wikinger-Friesen-Weg.

Tonnenhof des WSA Tönning

Tönning ist Sitz des Wasser- und Schifffahrtsamtes Tönning, dessen Zuständigkeitsbereich die schleswig-holsteinische Westküste (von der dänischen Grenze bis zur Elbmündung) ist. Von Tönning aus werden die Leuchttürme des Amtsbezirkes gesteuert und gewartet und die Nordsee-Schifffahrtsstraßen mit entsprechend ausgerüsteten Seezeichen (Fahrwasser-Tonnen) betriebssicher gehalten und nachmarkiert, daher lagern am Hafen die vielen mehrfarbigen Seezeichen auf dem Betriebshof des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Des Weiteren ist das WSA Tönning für den Betrieb und die Unterhaltung der Bundeswasserstraßen Eider und Sorge zuständig.

Ebenso ist Tönning Sitz des Nationalparkamts Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Ebenso sitzt dort der Nationalparkservice, der juristisch selbstständig ist, aber eng in die Nationalparkverwaltung eingebunden.[7]

In der Liste der Kulturdenkmale in Tönning stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

  • Für das Stadtbild prägend ist der Hafen mit seiner historischen Bausubstanz.
  • In der Altstadt finden sich noch Giebelhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die niederländischen Einfluss zeigen.
  • Am Marktplatz steht die evangelische St. Laurentius-Kirche, deren Nordwand noch aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die Barock-Turmspitze wurde von 1703 bis 1706 errichtet. Die 1703 von H. Röhlke geschnitzte Kanzel ist ein Geschenk der Familie des Malers Jürgen Ovens und zeigt diesen zusammen mit der Heiligen Familie auf dem Epitaph.
  • Der Marktbrunnen ist einer der wenigen Kunstbrunnen in Schleswig-Holstein.
  • Das Tönninger Schloss ist völlig zerstört, nur der Schlosspark ist erhalten.
  • Am dritten Sonntag im August findet der traditionelle „Peermarkt“ (Pferdemarkt) im Schlosspark statt. Am Vorabend gibt es am Hafen ein Feuerwerk.
  • Jedes Jahr findet an den Adventswochenenden im Packhaus am historischen Hafen ein Weihnachtsmarkt statt. Das Packhaus stellt seit 1997 in der gesamten Weihnachtszeit den längsten Weihnachtskalender der Welt dar.[8]

Tönning bildete in den 1980ern die Kulisse für die vierteilige Mini-Serie Pogo 1104 in der ARD. Die Komödie erzählt, wie drei junge Männer in Norddeutschland einen Piratensender auf einem Schiff, der Pogo, installieren und von der Nordsee aus betreiben.

  • Friedrich Wilhelm Selck (1821–1911), Kommerzienrat, Ehrenbürger seit 1899
  • Friedrich von Esmarch (1823–1908), deutscher Arzt und der Begründer des zivilen Samariterwesens in Deutschland, Ehrenbürger seit 1897. An ihn erinnert ein Standbild im Schlosspark.
  • Jacob Alberts (1860-1941), Halligmaler, Ehrenbürger seit 1931
  • Paul Dölz (1887-1975), Ehrenbürger seit 1967
  • Jürgen Ovens (1623–1678), Maler, Porträtist
  • Johann Friedrich Alberti (1642–1710), Komponist, Organist
  • Friedrich Wolfhagen (1777-1846), Jurist und Bürgermeister von Tönning, Vater von Marie Norden
  • Marie Norden (1812-1878) Pseudonym von Friederike Wolfhagen, Schriftstellerin
  • Johannes Gaye (1804–1840), Kunsthistoriker
  • Claus Hans (1900–1977), Politiker (NSDAP)
  • Kurt Thomas (1904–1973), Komponist, Musikpädagoge und Chorleiter
  • Ernst-Erich Stender (* 1944), Kirchenmusikdirektor und Organist
  • Thomas Dahl (* 1964), Kirchenmusikdirektor und Organist
  • Hinrich Brarens (1751-1826), Kapitän, Lotseninspektor und Navigationslehrer, starb in Tönning. Er verfasste das erste deutschsprachige Lehrbuch der Schifffahrtskunde.
  • Philipp Andreas Nemnich: Tönning. Beschreibung des Orts in merkantilischer Hinsicht. Müller, Scholtz, Hamburg und Tönning 1805
  • Friedrich Wolfhagen: Beschreibungen der Stadt Tönning nebst Erinnerungen das erste Viertel dieses Jahrhunderts umfassend. Beschreibung der Stadt Tönning, nebst den Zuständen derselben, vor, während und nach der Elb- und Eidersperre. Bade und Fischer, Friedrichstadt 1838
  • 350-Jahre Stadt Tönning. 12. Oktober 1590 - 12. Oktober 1940. Tönning 1940
  • Tönning von A bis Z. Westküsten-Verlag, St. Peter-Ording 1977
  • Mitteilungsblatt der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte. 1981 ff. Heft 1 ff.
  • Tönning im Wandel der Zeiten – Bürger schreiben über ihre Stadt. Hrsg. von der Stadt Tönning. Husum Druck- und Verlagsges., 1990, ISBN 3-88042-498-5
  • Tönning. In: Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, Ortwin Pele (Hrsg.): Schleswig-Holstein Lexikon. Wachholtz Verlag, Neumünster 2006 ISBN 3-529-02441-4 S. 582-583
  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2.  C. von Wimpfen: Geschichte und Zustände des Herzogtums Schleswig oder Südjütland: von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Baurmeister & Comp., 1839, S. 19f (Google Bücher (vollständige Ansicht), abgerufen am 25. Mai 2010).
  3. Christiane Witte: Das Tönninger Packhaus - 225 Jahre alt. Eigenverlag, Tönning 2008, S. 2f.
  4. zit. nach Gerd Stolz: Der alte Eiderkanal – Schleswig Holsteinischer Kanal. 4. Aufl. Heide in Holstein 1989; Boyens & Co. S. 63
  5. Sydslesvigsk Forening
  6. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  7. ISBN 3-8329-1978-3 S. 209
  8. Guinnessbuch der Rekorde


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