Borland Database Engine BDE in Güstrow, Borland Database Engine BDE in Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern

Borland Database Engine BDE in Güstrow, Borland Database Engine BDE, Dienstleister für die Region

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Borland Database Engine

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Die Borland Database Engine (kurz BDE) ist eine universelle Schnittstelle zum Zugriff auf relationale Datenbanken, die von der Firma Borland für Windows-Systeme entwickelt wurde. Sie bietet Zugang zu Desktop-Datenbanken wie Paradox, dBASE/FoxPro und Microsoft Access; weiterhin sind die SQL Links integriert, die Zugriff auf die meisten SQL Server-Datenbanksysteme, wie DB2, Informix, Interbase, MS SQL Server, Oracle und Sybase nativ erlauben. Beliebige Datenbanken, die einen ODBC-Treiber besitzen, können auch über diesen adressiert werden.

Außer von den Entwicklungsumgebungen Paradox und Visual dBase wurde die BDE auch von Borland Delphi und C++Builder als Abstraktionsschicht zum einheitlichen Zugriff auf verschiedene Datenbanken aus entsprechenden Anwendungen heraus verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Es wird zwischen zwei Zugriffsarten bzw. Treibern unterschieden: Native und ODBC.

Native-Treiber in Version 5.2.0.2:

  • Paradox
  • IBM DB2
  • dBASE
  • Microsoft Foxpro
  • Informix
  • InterBase
  • Microsoft Access
  • Microsoft SQL Server
  • Oracle
  • Sybase

Über ODBC sind alle Datenbanken zugreifbar, für die ODBC-Treiber verfügbar und auf dem entsprechenden System installiert sind.

Die letzte Version der BDE ist die Version 5.2. Die meisten darin enthaltenen Treiber sind mit Version 5.2.0.2 gekennzeichnet und tragen ein Dateidatum vom 10. Mai 2001 (11:00 Uhr). Die BDE wird seit dieser Version nicht mehr weiterentwickelt. Bestehende Projekte können auf andere Datenbankschnittstellen wie z. B. Zeos portiert werden.



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Borland

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Borland (Begriffsklärung) aufgeführt.
Logo des Unternehmens

Borland ist ein Softwareunternehmen (NASDAQ NM: BORL) mit Hauptsitz in Austin, Texas, USA.[1] Seit 2009 ist es ein Tochterunternehmen von Micro Focus.

Inhaltsverzeichnis

Borland wurde 1983 von dem in die USA eingewanderten französischen Mathematiklehrer Philippe Kahn gegründet. Auf der Suche nach einem amerikanisch klingenden Namen für sein Unternehmen ließ er sich vom Namen eines US-Astronauten, Frank Borman, inspirieren. Unter Kahns Leitung schuf das Unternehmen eine Reihe von Werkzeugen zur Softwareentwicklung. Borland wurde in den 1980er Jahren bekannt durch eine integrierte Entwicklungsumgebung für die Programmiersprache Pascal, die unter dem Namen Turbo Pascal unter den Betriebssystemen CP/M und MS-DOS herausgebracht wurde. Die letzte für DOS verfügbare Version 7.0 trug den Namen Borland Pascal. Unter Windows wurde dieses Produkt zu Borland Delphi weiterentwickelt. Borland war ferner mit SideKick erfolgreich, einem der ersten Personal Information Manager, und entwickelte weitere „Turbo“-IDEs, u.a. für die Programmiersprachen BASIC und Prolog. Auf lange Sicht konnten sich aber nur Delphi und Borlands C++-Implementierung durchsetzen, die Anfang der 1990er Jahre gegenüber Microsofts Entwicklungstools als überlegen galten.

Mit seiner selbst entwickelten Datenbank Paradox stand Borland Anfang der 1990er Jahre in direkter Konkurrenz zu Microsofts Access, das damals gerade neu auf den Markt kam. Um seine Stellung im Datenbankmarkt zu stärken, kaufte Borland im September 1991 das wesentlich größere Unternehmen Ashton-Tate, Hersteller des seinerzeit marktführenden PC-Datenbanksystems dBASE und des Programms Framework, und forcierte die Modernisierung von dBase. Auch das erst kürzlich durch Ashton-Tate erworbene Datenbanksystem InterBase wurde weiterentwickelt.

Seit Mitte der 1990er Jahre verlor Borland mehr und mehr seine dominante Stellung am Markt für Softwaretools. Einige meinen, daran sei die Konkurrenz zu Microsoft schuld gewesen, andere glauben, dass Philippe Kahn die Ressourcen seines Unternehmens in zu vielen Projekten verzettelte, als er versuchte, an vielen Fronten gleichzeitig gegen Microsoft anzukämpfen.

1998 benannte sich Borland in Inprise Corporation um und konzentrierte sich – weg von Entwicklertools – stärker auf den Markt zur Entwicklung von Businessapplikationen bzw. Middleware-Werkzeugen und stieg in den Markt internetorientierter Tools wie JBuilder ein. Über mehrere Jahre wurden Verluste eingefahren, das Image verschlechterte sich. Durch die Namensänderung kam sogar der Eindruck auf, das Unternehmen existiere gar nicht mehr. 1999 wurden die Rechte an dBASE an die dataBased Intelligence Inc. verkauft und später folgte die Veräußerung von InterBase an das Unternehmen Embarcadero Technologies.

Später, wieder unter dem traditionsreichen Namen Borland und unter Führung von CEO Scott Arnold, wurde die Firma zwar kleiner, aber dafür wieder profitabel. Borland entwickelte zunächst weiterhin die Entwicklungsumgebungen Delphi und C++Builder. Ein Vorstoß in Bereiche jenseits der Entwicklung auf Microsoft-Betriebssystemen war Kylix, das Borlands Erfahrung im Bereich der Integrierten Entwicklungsumgebungen zum ersten Mal auch „nativ“ für Linux verfügbar machte. Dieses Produkt blieb aber erfolglos. Außerdem wurde der C# Builder vorgestellt, eine Entwicklungsumgebung für die von Microsoft entwickelte .NET-Programmiersprache C#. Die Unterstützung von Web Services und .NET (seit Delphi 8) hat das Ansehen von Borland in der Industrie wieder gestärkt.

Mit den 2005er-Ausgaben ihrer Werkzeuge brach Borland erstmals mit der einfachen Durchnummerierung der Versionen: JBuilder 11 (der Nachfolger von JBuilder 10) hieß nun JBuilder 2005, Delphi 9 hieß offiziell Delphi 2005. In der Delphi-2005-IDE waren erstmals die Programmiersprachen Delphi und C# zusammengefasst (auf Druck der Entwicklergemeinde konnten Programme in Delphi sowohl für Win32 als auch für .NET erstellt werden). Demnach wurde der C# Builder offiziell eingestellt und war fortan in Delphi enthalten. Als Teil des Borland Developer Studios (BDS) enthielt Delphi 2006 auch die Unterstützung für die Programmiersprache C++.

Die erfolgreiche Integration der Unternehmen Togethersoft (Together Control Center) und Starbase (Konfigurations- und Changemanagenmentlösungen, Anforderungsmanagementlösungen) innerhalb von drei Jahren war für Borland ein wichtiger Schritt.

Im Jahre 2005 kam das CMMI- und Prozessberatungshaus TeraQuest hinzu, welches als eines der erfolgreichsten global agierenden CMMI-Beratungshäuser galt. Bill Curtis, Mitbegründer von CMM wurde bei Borland in führender Position tätig. 2006 wurde schließlich Segue Software akquiriert, um das Portfolio durch Software zum automatisierten und manuellen Testen zu ergänzen.

Mittlerweile bietet Borland ein hoch integriertes ALM-Lösungsportfolio (Application Lifecycle Management) an, das den gesamten Zyklus der Softwareentwicklung von der Aufnahme und dem Management der Anforderungen, über die Modellierung der Anwendung und der Ausprogrammierung über das automatische Testen bis hin zur Entwicklung der Applikation „aus einem Guss“ ermöglicht.

Borland konzentriert sich durchgängig auf eine prozessorientierte, CMMI- und ITIL-Elemente umfassende SDO-Strategie (Software Delivery Optimization), welche Wertschöpfungsaspekte und Geschäftsprozesse der Softwareentwicklung im Vordergrund jeglichen IT-Schaffens sieht.

Im Februar 2006 kündigte Borland an, die Produktlinie der Entwicklungsumgebungen (Delphi, JBuilder etc.) zu verkaufen und sich fortan ausschließlich auf den Bereich des ALM zu konzentrieren. Die IDE-Sparte wurde zwar in ein eigenes Unternehmen namens CodeGear ausgegliedert, verblieb jedoch zunächst im Besitz von Borland.[2]

Am 5. September 2006 hat Borland die „Turbo“-Reihe wieder auferstehen lassen – „Turbo Delphi Win32“, „Turbo Delphi. net“, „Turbo C#“ und „Turbo C++“ sollen mit den kostenlos erhältlichen „Explorer“-Versionen wieder mehr Programmierer für die IDE-Produkte von Borland werben.

Am 7. Mai 2008 wurde bekannt gegeben, dass die Tochterfirma CodeGear an Embarcadero Technologies verkauft wurde.[3]

Am 6. Mai 2009 wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen von Micro Focus International PLC für 75 Millionen US-Dollar übernommen wird.[4]

Die aktuelle Produktpalette von Borland umfasst unter anderem:[5]

  • Together

Ehemalige Entwicklungen von Borland sind:

  • dBASE (übernommen von Ashton-Tate)
  • InterBase (übernommen von Ashton-Tate)
  • JBuilder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Borland Database Engine – Datenbankschnittstelle
  • Borland Paradox – Relationales Datenbank-Management-System (verkauft an Corel)
  • Quattro Pro – Tabellenkalkulation (verkauft an Corel)
  • SideKick
  • Turbo Basic (verkauft an PowerBASIC Inc.)
  • Turbo C, Borland C++, C++ Builder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Pascal, Borland Pascal, Delphi (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Assembler, kurz TASM, inkl. Turbo Linker
  • WordPerfect (übernommen von Novell, verkauft an Corel)
  • Kylix
  1. Press Release vom 16. April 2007: Borland to Relocate Corporate Headquarters to Austin
  2. Press Release vom 14. November 2006
  3. Charles Babcock: Embarcadero Buys CodeGear. Abgerufen am 25. Oktober 2010 (englisch).
  4. Pressemitteilung vom 6. Mai 2009
  5. Products for the Software Development Life Cycle (SDLC). Abgerufen am 25. Oktober 2010.


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Güstrow

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Güstrow (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
53.79388888888912.17638888888914Koordinaten: 53° 48′ N, 12° 11′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Höhe: 14 m ü. NN
Fläche: 70,86 km²
Einwohner:

30.018 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 424 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18273
Vorwahl: 03843
Kfz-Kennzeichen: LRO
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 043
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
18273 Güstrow
Webpräsenz: www.guestrow.de
Bürgermeister: Arne Schuldt (parteilos)
Lage der Stadt Güstrow im Landkreis Rostock
Über dieses Bild

Güstrow [ˈgʏstroː] ist mit rund 30.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns und Kreisstadt des Landkreises Rostock. Die Stadt ist Sitz des Amtes Güstrow-Land, dem 14 Gemeinden angehören, selbst aber amtsfrei. Sie ist eines der 18 Mittelzentren des Landes und führt seit dem 23. März 2006 offiziell den Namenszusatz Barlachstadt.

Inhaltsverzeichnis

Das Mittelzentrum Güstrow liegt etwa 45 Kilometer südlich von Rostock an der Nebel, einem Nebenfluss der Warnow zentral in Mecklenburg-Vorpommern. Der parallel zur Nebel in Richtung Westen verlaufende Bützow-Güstrow-Kanal stellt eine von Wassertouristen genutzte, schiffbare Verbindung zur Warnow dar. Nördlich des Güstrower Ortsteils Klueß mündet die Lößnitz in die Nebel. Güstrow hat mit seinen Seen (Inselsee mit der Schöninsel, Sumpfsee, Parumer See, Grundloser und Gliner See) sowie den Heidbergen eine seen- und waldreiche Umgebung.

Das Gebiet um und in Güstrow liegt sehr tief, durchschnittlich 14 m ü. NN. Die höchsten Erhebungen finden sich südöstlich der Stadt mit dem Rehberg (55,1 m ü. NHN), dem Mesterberg (54,8 m), dessen höchster Punkt jedoch bereits knapp hinter der Gemeindegrenze liegt und den bis zu 46,9 Meter hohen Heidbergen. Die tiefsten Stellen liegen im Westen an den Ufern des Parumer Sees, dessen Wasserspiegel nur 3,6 Meter über dem des Meeres liegt, und des Bützow-Güstrow-Kanals, der dort die Stadtgrenze überschreitet.

Die hügelige Landschaft rund um Güstrow ist eine glazial geprägte Endmoränenlandschaft, welche vor allem durch die jüngste Eiszeit, die Weichseleiszeit, vor ungefähr 10.000 Jahren geprägt wurde. Die Merkmale einer früheren Eiszeit findet man überall um Güstrow herum: die Heidberge als Endmoränenausläufer, die vielen ehemaligen Schmelzwasserseen und einige Findlinge, die während der Eiszeit von Skandinavien über die Ostsee mitgeschleift worden sind.

Zur Stadt Güstrow gehören die Ortsteile Suckow im Nordosten, Klueß im Südosten, Primerburg im Osten und Neu Strenz im Nordwesten.

An Güstrow grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Sarmstorf, Plaaz, Glasewitz, Lalendorf, Mühl Rosin, Gutow, Gülzow-Prüzen und Lüssow.

Rundumsicht von der Güstrower Pfarrkirche (2010)

Der Name Güstrow kommt aus dem Altpolabischen, von Guščerov (Eidechsenort), was sich von guščer für Eidechse ableitet.[2]

Statue Heinrich Borwins II., Gründer von Güstrow

Güstrow muss schon um 1100 bestanden haben, da Bischof Otto von Bamberg 1128 zwei Priester dorthin entsandte. 1219 wurde am Standort des jetzigen Schlosses inmitten sumpfiger Wiesen die wendische Burg Güstrowe erbaut. Nach dem Deutschen Städtebuch und anderen Quellen gründete Fürst Heinrich von Rostock (Heinrich Borwin II.) die Stadt Güstrow um 1219 bis 1226 und verlieh ihr das Schweriner Stadtrecht. 1226, schon auf dem Sterbebett liegend, stiftete Heinrich Borwin II. den Dom als Kollegiatskirche. 1228 erfolgte die Bestätigung des Schwerinschen Stadtrechts durch die Söhne Heinrich Borwins II. Deshalb gilt dieses Jahr als erster Urkundenbeleg für die Civitas. Von 1229 bis 1436, dem Aussterben der Linie Werle, war Güstrow Residenz der Herren zu Werle, die ihre alte Stammburg Burg Werle zwischen Schwaan und Bützow nach und nach aufgegeben hatten. 1441 wurde die erste privilegierte Schützengesellschaft von Güstrow gegründet.

Der Hostienschändungsprozess von 1330 endete mit der Verbrennung von 23 Güstrower Juden und Zerstörung der Synagoge. An ihrer Stelle wurde eine „Kapelle des Heiligen Blutes“ durch Fürst Johann von Werle errichtet, die 1503 abbrannte. Dorthin setzte eine intensive Wallfahrt ein.[3] Von 1509 bis 1550/52 siedelten Franziskanerobservanten (Klosterhof) in Güstrow.[4] 1503, 1508 und 1512 vernichteten Stadtbrände den Ort. 1556 fiel die Burg einem Brand zum Opfer.

Stadt und Schloss Güstrow im 16.Jahrhundert auf der Vicke-Schorler-Rolle. Hervorhebenswert ist der Verbindungsgang zum Dom.
Matthäus Merian: Ansicht von Güstrow (1653)

Die Reformation beendete mit der Einführung der lutherischen Lehre das katholische Leben in der Stadt. Nachdem 1524 in der Hl.Geist-Kapelle die erste lutherische Predigt gehalten worden war, überließen die Herzöge den Protestanten 1534 die Pfarrkirche. 1552 wurde im Dom die letzte katholische Messe gefeiert, nachdem der Landtag der mecklenburgischen Stände 1549 in Sternberg landesweit die protestantische Religion eingeführt hatte. In Güstrow lag der Grund auch im Verfall der Sitten des Kollegiatsstiftes, das sich zu einem „Geldinstitut“ für die Stadt und die Gutsherren entwickelt hatte. Das Franziskanerkloster wurde aufgelöst, die Kirchen und Kapellen vor den Toren der Stadt abgebrochen.

1552 fanden in Güstrow die ersten Theatervorstellungen statt. Die Darsteller waren ausschließlich Schüler der von Herzog Johann Albrecht I. neu gegründeten fürstlichen Domschule, die helfen sollte, die neue Lehre zu verbreiten. Die Vorstellungen wurden bis zum Dreißigjährigen Krieg beibehalten. Die Domschule, die lange als beste Schule in Mecklenburg galt, ging später im 1902 als Realgymnasium gegründeten und größeren John-Brinckman-Gymnasium[5] auf.

Güstrow 1704

Von 1556 bis 1695 war Güstrow zeitweise erneut Residenz, diesmal der Herzöge von Mecklenburg. Herzog Ulrich zu Mecklenburg begann 1558 mit dem Bau des Schlosses. Im Zuge der Zweiten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung nach dem Fahrenholzer Teilungsvertrag von 1621 entstand der Mecklenburger Landesteil Güstrow. Von 1628 bis 1629 residierte Albrecht von Wallenstein als mecklenburgischer Herzog im Güstrower Schloss. Die beiden Herzöge von Schwerin und Güstrow wurden durch Wallenstein des Landes verwiesen. Auf Befehl Wallensteins wurden regelmäßige Reitposten eingerichtet, die von Güstrow aus nach allen Richtungen ins Land gingen. In Güstrow, in einem inzwischen verfallenen Haus im Grünen Winkel 4, befand sich damit die erste Poststation Mecklenburgs. Nach Wallensteins Sturz zog 1631 der geflüchtete Güstrower Herzog Hans Albrecht wieder in seine Residenz Güstrow ein.

1695 erlosch die Güstrower Herzogslinie durch den Tod von Herzog Gustav Adolf. 1701 erfolgte durch den Hamburger Erbvergleich die dritte Landesteilung, so entstand neben Mecklenburg-Schwerin noch Mecklenburg-Strelitz. 1712 fanden in Güstrow Waffenstillstandsverhandlungen bezüglich des Großen Nordischen Krieges statt. Daran beteiligten sich Zar Peter I. (der Große) von Russland, Kurfürst August II. (der Starke) von Sachsen sowie der schwedische General Steenbock.

Stadtplan von Güstrow um 1750
Ansicht um 1850

Seit 1749 wanderten einige Juden ein. Mit Schutzbriefen des Herzogs ließen sich mehrere Familien nieder, gegen den Widerstand des Magistrates. Ein bedeutender Güstrower Jude war der Bildhauer Löser Cohen (1787–1873), der an den Befreiungskriegen teilnahm und das Eiserne Kreuz erhielt.[6] Bereits 1804 wurde ein jüdischer Friedhof angelegt, 1829 war die Synagoge fertig.

Von 1806 bis 1812 erfolgte die Besetzung Mecklenburgs durch die Truppen Napoleons I. 1813 wurde Güstrow zum Zentrum der Freiheitsbewegung in Mecklenburg, als von hier 600 Jäger zu Fuß und weitere 600 Jäger zu Pferd gegen Napoleon in den Kampf zogen. Zu Ehren der Kämpfer wurde 1865 das Landesdenkmal für die Befreiungskrieger 1813–1815 errichtet.

1848 stand Güstrow im Mittelpunkt der Revolution in Mecklenburg, als hier mehrere Versammlungen zur Verfassungsreform abgehalten wurden, die durch den Freienwalder Schiedsspruch letztlich erfolglos blieben.

Danach erfasste der technische Fortschritt Zug um Zug die Stadt. 1850 wurde die Bahnstrecke Güstrow–Bützow und der Bahnhof gebaut. Die Verbindung wurde 1867 über Neubrandenburg ins preußische Strasburg verlängert, wo Anschluss nach Stettin bestand. 1882 folgte die Bahnstrecke Güstrow–Plau am See sowie 1887 die Strecken nach Schwaan und nach Plaaz.

1852 ging das Gaswerk in der Nähe des Bahnhofes und die Straßenbeleuchtung mit Stadtgas in Betrieb. 1854 wurde in Güstrow eine Großherzoglich-Mecklenburgische Telegrafenstation in der Baustraße 3 errichtet. Ab dem 1. Januar 1856 bestand auch eine Telegraphenverbindung zwischen Güstrow und Neustrelitz. Über diese Verbindung waren die beiden mecklenburgischen Herzogtümer miteinander verbunden.

1883 entstand in Güstrow die erste Zuckerfabrik, sie erhielt einen Hafen am Bützow-Güstrow-Kanal, der 1896 fertiggestellt wurde. Die Beleuchtung der Hallen erfolgte mit elektrischem Bogenlicht. 1889 wurde die Güstrower Wasserleitung fertiggestellt, an die der Borwin-Brunnen erinnert. Ab 1892 wurde in Güstrow eine Stadtfernsprecheinrichtung für 28 Teilnehmer genutzt. Seit 1912 gibt es elektrischen Strom über ein Stadtnetz in Güstrow. Ab 1925 gibt es die Städtischen Werke Güstrow. 1931 wurde die erste Fernsprech-Wählvermittlungsstelle mit 800 Anschlüssen errichtet. 1933 erfolgte die Inbetriebnahme eines modernen Freiluftumspannwerkes im Norden Güstrows.

Während des Nationalsozialismus wurde die jüdische Gemeinde Güstrows verfolgt. Sie hatte im April 1938 44 Mitglieder. Während der Novemberpogrome 1938 wurden 14 Juden verhaftet, am 10. Juli 1942 wurden weitere Gemeindemitglieder verhaftet und nach Auschwitz deportiert; ältere Jüdinnen wurden ins KZ Theresienstadt deportiert und kamen dort ums Leben. Nur wenigen Juden aus Güstrow gelang die Emigration nach Shanghai, Australien, in die USA, nach Chile und Palästina.[7]

Der jüdische Friedhof im Stadtteil Dettmannsdorf wurde 1938 verwüstet und die Friedhofshalle in Brand gesetzt. 1988 wurde ein Teil davon an der Straße der Befreiung (jetzt Neukruger Straße) wieder hergerichtet, wozu ein schmiedeeiserner Zaun und ein Gedenkstein von 1988 gehören. An die während der Novemberpogrome 1938 am 10. November in Brand gesetzte und später abgetragene Synagoge (Krönchenhagen 13) erinnert seit August 2006 eine Hinweistafel. Im Pflaster des Gehweges vor der ehemaligen Synagoge steht seit dem 18. August 2006 zur Erinnerung und Mahnung geschrieben:

„28.09.1829 Einweihung   Synagoge Güstrow   09.11.1938 Zerstörung“

Während des Zweiten Weltkrieges mussten mehrere hundert Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern in den Rüstungsbetrieben der Stadt Zwangsarbeit verrichten. Sie waren unter anderem im Güstrower Schloss untergebracht.

In der Zeit der sowjetischen Besatzung unterhielt die Geheimpolizei NKWD ein Gefängnis am Schlossberg, in dem Verhöre und vermutlich mehrere Hinrichtungen Güstrower Bürger stattfanden. Im Mai 1946 wurden mehrere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Alter von 15 bis 23 Jahren unter der Behauptung festgenommen, dem „Werwolf“ anzugehören. Sie wurden später in das sowjetische Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen gebracht, das mehrere von ihnen nicht überlebten.[8]

Am 17. Juni 1953 fanden in Güstrow einige Versammlungen und Streiks statt, die aber nicht eskalierten. Sie richteten sich u.a. gegen die Verstaatlichung kleinerer Betriebe. Der Möbelfabrikant Werner Bruchhäuser wurde aus der Untersuchungshaft zur Beruhigung freigelassen. Volkspolizei und Stasi hielten die Stadt fest im Griff.

Im Dezember 1981 besuchte Bundeskanzler Helmut Schmidt Güstrow anlässlich eines Staatsbesuchs in der DDR zusammen mit Erich Honecker. Die Staatschefs wurden durch Stasi-Mitarbeiter von den Bewohnern Güstrows vollständig abgeschirmt. Gemäß den Vorstellungen Honeckers inszenierten sie das Bild „eines glücklichen Volkes in heimeliger Adventsstimmung“.[9] Die meisten „Besucher des Weihnachtsmarktes“ waren in Zivil gekleidete Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, welche die Aufgabe hatten, auf dem Weihnachtsmarkt eine festliche Atmosphäre zu verbreiten und Erich Honecker zuzujubeln. 35.000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz: 14.000 vom MfS, die übrigen von der Volkspolizei. Es gab 81 Haftbefehle, 11.000 Personen standen drei Tage lang unter Kontrolle, 4500 Wohnungsuntersuchungen wurden durchgeführt.[10]

Zuckerfabrik im Jahr 1984

Die größten Betriebe Güstrows zu DDR-Zeiten waren der VEB Landmaschinenbau (LMB), das Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk (KIW), das Türenwerk (VEB Holzverarbeitung), die Zuckerfabrik (Zufa Nordkristall) sowie der VEB Getreidewirtschaft. Außerdem gab es die Spirituosenfabrik G. Winkelhausen und eine Möbelfabrik (VEB Polstermöbel), die 1972 durch Verstaatlichung aus der Firma Bruchhäuser KG hervorgegangen war und unter anderem Möbel für den Ikea-Konzern herstellte.

Von etwa 1968 bis 1988 wurden die Wohngebiete Südstadt mit 3921 Wohnungen und Distelberg mit 1216 Wohnungen in Plattenbauweise errichtet.

Nach heftigem Streit in der Wende-Zeit behielten die Straßen in den Außenbezirken weitgehend die Namen aus der DDR-Zeit. Die Straßennamen im Stadtzentrum erhielten ihre alten Namen wieder zurück: z.B. Pferdemarkt, Hageböcker Straße.

Aufruf des Neuen Forums zur Demonstration am 3. November 1989

1991 wurde die Residenzstadt Modellstadt der Städtebauförderung in den neuen Ländern. Der historische Stadtkern und der Schlossbereich wurden danach gründlich saniert. Seit 1993 konnte auch das Wohnumfeld in den Plattenbausiedlungen verbessert werden und seit 2000 erfolgte der Abriss von leerstehenden Wohnungen (Stadtumbau). 1995 fand im Schloss die erste Landesausstellung zur Tausendjahrfeier Mecklenburgs[11] statt.

(jeweils zum 31. Dezember)

Jahr Einwohner
1871 10.782
1890 14.850
1900 16.882
1919 19.810
1944 29.000
1988 38.854
1999 32.767
2000 32.323
2001 31.987
2002 31.614
Jahr Einwohner
2003 31.420
2004 31.257
2005 31.083
2006 31.083
2007 30.799
2008 30.445
2009 30.151
2010 30.018
Kommunalwahl 2009
 %
30
20
10
0
27,61 %
22,30 %
19,51 %
8,29 %
5,65 %
5,19 %
3,67 %
3,17 %
4,6 %
CDU
Linke
SPD
FDP
Grüne
FWG
NPD
EB Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel

Sitzverteilung in der Stadtvertretung (37 Sitze) seit der Kommunalwahl 2009:

  • CDU: 10 Sitze
  • Die Linke: 8 Sitze
  • SPD: 7 Sitze
  • FDP: 3 Sitze
  • Güstrower Wählerbund: 2 Sitze
  • Bündnis 90/Die Grünen: 2 Sitze
  • Freie Wählergemeinschaft: 2 Sitze
  • NPD: 1 Sitz
  • Einzelbewerber: 2 Sitze

Der Güstrower Wählerbund, die Freie Wählergemeinschaft und ein Einzelbewerber haben sich zu einer Fraktion zusammengeschlossen.[12]

voriges Stadtwappen

Das geänderte Wappen wurde am 8. Juni 1999 vom Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 72 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold ein stehender, nach links gewendeter, hersehender schwarzer Stier mit zwischen die Hinterfüße genommenem Schweif vor einem nach rechts gelehnten grünen Baum, oben mit vier fünfzackigen Blättern, unten mit einem fünfzackigen und einem dreizackigen Blatt.“[13]

Das Wappen wurde 1999 neu gezeichnet; in ihm ist (anders als im vorigen Wappen) der Schild goldfarben (statt rot). Der grüne Baum auf Rot war heraldisch nicht korrekt.

„Die Stadtflagge ist gleichmäßig längsgestreift von Gelb und Grün. In der Mitte des Flaggentuchs liegt – auf jeweils zwei Dritteln der Höhe des gelben und des grünen Streifens übergreifend – das Stadtwappen in gelb. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.“[13]

  • Kronshagen, Schleswig-Holstein
  • Gryfice, Polen
  • Neuwied, Rheinland-Pfalz
  • Ribe, Dänemark
  • Valkeala, Finnland
Schloss Güstrow
Güstrow, Dom
Güstrow, Pfarrkirche St. Marien
  • Schloss Güstrow: Residenz Mecklenburgischer Herzöge im Stile der Renaissance aus dem 16. Jahrhundert
  • Domschule Güstrow: im Stil der Renaissance von 1579
  • Gedenkstätten der Ernst-Barlach-Stiftung: In Güstrow befinden sich drei Museen, die an das Leben und Werk des Expressionisten Ernst Barlach erinnern. Die Gertrudenkapelle beherbergt Holzskulpturen und bildhauerische Werke. In seinem ehemaligen Atelierhaus am Inselsee werden Holzskulpturen, Plastiken und Werkmodelle gezeigt. Das unmittelbar benachbarte Ausstellungsforum zeigt weitere Werke Barlachs und beinhaltet auch ein Grafikkabinett mit Zeichnungen, Drucken und Handschriften.
  • Dom St. Maria, St. Johannes Evangelista und St. Cäcilia mit Schwebendem Engel (Güstrower Ehrenmal von Ernst Barlach mit dem Gesicht von Käthe Kollwitz) und Apostelfiguren von Claus Berg, Flügelaltar von Hinrik Bornemann (1495). Ulrich-Monument, Dorotheen-Epitaph und Borwin-Epitaph, 1574–1599 von Philipp Brandin, Claus Midow und Bernd Berninger.
  • Pfarrkirche St. Marien mit dem Brüsseler Altar aus dem 16. Jahrhundert mit Schnitzwerken von Jan Borman und Malereien von Bernard van Orley bzw. dem Meister des Güstrower Altars.
  • Güstrower Heiliggeistkirche mit dem Norddeutschen Krippenmuseum: Es handelt sich um eine renovierte Kapelle, die um 1300 ursprünglich als Spital erbaut worden war. Hier werden 177 wertvolle Krippen und Madonnenfiguren aus aller Welt ausgestellt.
  • Ernst-Barlach-Theater, 1828 erbaut, 1929 zum Kino umgebaut, 1955 bis 1957 umgebaut und als Theater wieder eröffnet. Heute ist es ein Bespieltheater in enger Kooperation mit der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz.
  • Das Rathaus stammte ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert und wurde um 1800 neu errichtet. Es befindet sich im Zentrum von Güstrow direkt am Marktplatz.
  • Stadtmuseum von Güstrow
  • Natur- und Umweltpark Güstrow (NUP) mit Wolfsgehege und Bärenberg
  • Fachhochschule Güstrow, größtes geschlossenes Backsteinbau-Ensemble in Mecklenburg-Vorpommern, ab 1936 errichtet, 1938 als Lehrerbildungsanstalt in Dienst gestellt, beherbergte zu DDR-Zeiten die Pädagogische Hochschule Liselotte Herrmann; heute denkmalgeschützt und Sitz der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege sowie des Landesfortbildungsinstituts für den öffentlichen Dienst.
  • Der Inselsee liegt in der Nähe von Güstrow und ist etwa 480 ha groß. Seinen Namen erhielt er durch die kleine Insel Schöninsel.
  • 1865: Landesdenkmal für die Befreiungskrieger 1813–1815 errichtet nach einem Entwurf des Schweriner Hofbaurates Hermann Willebrand, dem auch die Bauleitung übertragen wurde. Die Reliefs und weiblichen Allegorien wurden von dem aus Güstrow stammenden Carl Georg Ludwig Wiese geschaffen. Grundsteinlegung 1863, Einweihung 1865
  • 1883: Elisabethstein, errichtet zur Erinnerung an die Bepflanzung der Heidberge im Jahre 1583 durch Elisabeth von Dänemark († 1586), der ersten Ehefrau des Herzogs Ulrich
  • 1889: Borwinbrunnen mit der Figur des Stifters der Stadt Heinrich Borwin II. von Richard Thiele
  • 1908: Brunnen Voß un Swinegel (Fuchs und Igel) für John Brinckman von Wilhelm Wandschneider
  • 1910: Gefallenendenkmal 1870/71, Granitsockel mit Bronzeskulptur Kniender Krieger von Wilhelm Wandschneider
  • 1914: Grabdenkmal mit Bronzerelief für John Brinckman von Wilhelm Wandschneider, zum 100. Geburtstag errichtet
  • 1920: Brunnen vor der jetzigen Landesgehörlosenschule von Paul Korff
  • 1927: Gefallenendenkmal 1914/18 für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder der Domgemeinde, Schwebender Engel von Ernst Barlach, 1937 als „entartet“ entfernt, 1941 eingeschmolzen; Der jetzige Schwebende ist ein Drittguss und eine Abformung vom Zweitguss, der in der Kölner Antoniterkirche hängt. Er wurde 1953 in einem feierlichen Gottesdienst wieder im Güstrower Dom aufgehängt.
  • 1929: Bronzeplastik Mariä Himmelfahrt, Ludwig Nolde (Osnabrück), Standort Südgiebel der katholischen Kirche
  • um 1930: Stadtwappen aus Eisenguss, Entwurf Heinrich Kaehler (Museum der Stadt Güstrow), vermutlich in den van Tongelschen Stahlwerken in Güstrow um 1930 gegossen (ursprünglich an vier verschiedenen Standorten in Güstrow vorhanden)
  • 1930: Gefallenendenkmal 1914/18 für die gefallenen Gemeindemitglieder der Pfarrgemeinde, Der auferstehende Krieger von Kurt Kluge
  • 1936: Wappenfries der Handwerkerschaft, bis in die 1950er Jahre im Flur der Kongresshalle aufgehängt, jetziger Standort ist der Tagungsraum der Kreishandwerkerschaft (Neukruger Straße)
  • 1936: Stadtwappen im Oberlicht der Eingangstür zur Kongresshalle, von Otto Schumacher gefertigt
  • 1937: Wandbilder (Tanzende Mädchen und Ballspielende Jungen) (Sgraffito), durch Erwin Fuchs in der Turnhalle der Fritz-Reuter-Schule gestaltet
Sowjetischer Ehrenfriedhof
  • 1946: Sowjetischer Ehrenfriedhof an der Plauer Chaussee für 545 Menschen, darunter sowjetische Soldaten, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, auch Frauen und Kinder, von H. Schreiber errichtet, 1962 Neugestaltung durch Martin Eggert
  • 1953: Mosaik-Wandbilder von Vera Kopetz im Theater und in der Landesgehörlosenschule geschaffen
  • 1957: Glasmalerei mit Brunnen, durch Erwin Fuchs in der Landesgehörlosenschule erstellt
  • 1956/57: Steinerne Reliefs zum Thema Bildung und Kultur, durch Jo Jastram an der damaligen Pädagogischen Hochschule errichtet (heute FHföVuR), daneben seit 1972 ein Gedenkstein für die 1938 ermordete Kommunistin Liselotte Herrmann
  • 1960: Ehrenmal für die Opfer des „Widerstandes gegen den Faschismus“, Entwurf Martin Eggert, Ausführung R. Lange
  • 1970: Gedenktafel für die Opfer des Kapp-Putsches am Rathaus vom 17. März 1920, gefertigt von R. Lange
  • Ehrenanlage für die Opfer des Faschismus auf dem Friedhof Rostocker Chaussee 2. Hauptweg mit Gedenktafel für namentlich genannte ermordete Widerstandskämpfer
  • Granitobelisk zum Gedenken an „Verschleppte“ über der Grabstätte für mindestens 25 Opfer der Zwangsarbeit
  • Gedenkstein für die Opfer der sowjetischen Geheimpolizei (Schlossberg)
  • Gedenktafel für Karl-Alfred Gedowsky (seit 2003 am Eingang des John-Brinckman-Gymnasiums für den wegen angeblicher Spionage im Alter von 20 Jahren verhafteten und 1952 in Moskau hingerichteten ehemaligen Schüler)
  • Gedenkstein für die Opfer der SED-Herrschaft (Neukrugerstraße 3 vor dem ehemaligen MfS-Gebäude)
  • Gefallenendenkmal 1870/71 mit der Terrakotta-Figur Germania von Alexander Calandrelli, 1876 geweiht, 1910 wegen Bauschäden abgerissen
  • Gefallenendenkmal 1914/18 des Gefangenenlagers von Kriegsgefangenen 1918 in Güstrow-Bockhorst errichtet, stark zerstört, in Resten erhalten. In Güstrow-Bockhorst lag während der NS-Zeit ein Flugplatz der Luftwaffe.
  • Gefallenendenkmal 1914/18 des Holsteinischen Artillerieregiments Nr. 24 nach Entwurf von Paul Wallat, 1923 geweiht, 1942 abgerissen (nach Angabe des Stadtarchivs 1944 abgerissen, das ins Archiv gegebene Relief ist nicht mehr auffindbar)
  • Hölzerne Reliefs aus Eichenholz, Darstellungen von Sämann und Mähender Bauer, Höhe ca. 3,5 m, Entwurf von Wilhelm Wandschneider, Ausführung durch Hermann Engel, hingen von 1935 bis in die 1970er Jahre in der Güstrower Kongresshalle, in den 1970er Jahren bei Renovierungsarbeiten zerstört und danach verbrannt
  • Wandbilder in der Cafeteria des Landkreishauses, um 1936 von unbekanntem Künstler geschaffen, durch Bauarbeiten bei der Renovierung im oberen Bereich zerstört.

Güstrow war Standort der größten Zuckerfabrik Europas, einem Werk der Nordzucker AG. Im Zuge der Zucker-Quoten-Rücknahme schloss die Nordzucker AG das Werk 2008.[14] In der Stadt befindet sich der Hauptsitz des Getränkeherstellers Güstrower Schlossquell.

Von Güstrow aus besteht eine S-Bahn-Verbindung nach Rostock und Regionalexpressverbindungen nach Rostock, Berlin, Neubrandenburg und Stettin sowie Bützow und Lübeck. Die Bundesautobahn 19 verläuft östlich der Stadt. Die Bundesstraßen 103 und 104 kreuzen sich in Güstrow. Etwa 15 Kilometer nordöstlich liegt der Flughafen Rostock-Laage.

Sitz des Amtsgerichts

Güstrow ist Sitz eines Amtsgerichts und der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege (FHöVPR) des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

  • Grundschule „Georg Friedrich Kersting“, Heiligengeisthof 4
  • Grundschule „Fritz Reuter“, Wendenstraße 14
  • Grundschule „Schule am Hasenwald“, Hamburger Straße 17
  • Regionale Schule „Richard Wossidlo“, Hafenstraße 13
  • Regionale Schule „Thomas Müntzer“, Wendenstraße 13
  • Regionale Schule mit Grundschule „Schule am Inselsee“, Werner-Seelenbinder-Straße 1
  • Freie Schule Güstrow e.V. Träger der Freien Alternativschule Güstrow, Bistede 5
  • Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Ahornpromenade 1
  • Anne Frank Schule, August-Bebel-Straße 30
  • John-Brinckman-Gymnasium Güstrow, Am Wall 6

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Güstrow
Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger der Stadt Güstrow

  • Johann Friedrich Besser: Beiträge zur Geschichte der Vorderstadt Güstrow. 3 Bände. Güstrow, 1819-1823.
  • Bärbel Blaschke [Red.]: Beiträge zur Geschichte der Stadt : Güstrow, 1228-1978. Güstrow, 1978.
  • Horst Ende: Güstrow. (Berühmte Kunststätten). Leipzig 1993
  • Oskar Gehrig: Güstrow. (Deutsche Lande - Deutsche Kunst). Berlin 1928
  • Güstrower Jahrbuch. Güstrow, 1992- . (ZDB: 13354474, 21816013)
  • Friedrich Lorenz: 777 Jahre Stadt Güstrow. Interessantes und Amüsantes aus der Stadtgeschichte: Schwerin, 2005. ISBN 978-3-937747-03-3
  • Gisela Scheithauer [Hrsg.]: Güstrower Stadtsachen.
Bd. 1: Ehrsame, liebe Getreue ... Berlin, 1994.
Bd. 2: Steine von St. Gertruden. [Mühlengeez/Güstrow], 1999.
Bd. 3: Ein festes Haus. [Mühlengeez], 2008.
  • Angelika Schmiegelow Powell [Hrsg.]: Güstrow im 20. Jahrhundert.
Bd. 1: Geschichte und Geschichten einer mecklenburgischen Kleinstadt. Mit einem vollständigen Erstdruck der Erinnerungen an alte Häuser und deren Bewohner in unserem lieben Güstrow von Elise Langfeld, sowie 75 Zeitzeugenberichte. Bremen, 2001. ISBN 978-3-86108-760-1
Bd. 2: Güstrow im Umbruch : 60 Zeitzeugenberichte. Bremen, 2003. ISBN 978-3-86108-392-4
  • Angelika Schmiegelow Powell [Hrsg.]: Güstrow im Aufbruch, Herbst 1989. Dokumente und Erinnerungen. Güstrow, 2004. ISBN 978-3-00-015231-3
  • Wunnicke, Christoph: Der 13. Dezember 1981 in Güstrow. Ein Bischof, Polen und wenig Öffentlichkeit, In: Zeitgeschichte regional, ISSN 1434-1794, Bd. 10 (2006), 1, S.100-107.
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Ernst Eichler: Städtenamenbuch der DDR. Leipzig 1988, S. 125.
  3. Irene Diekmann (Hg.): Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern. Potsdam 1998, S. 128f.
  4. Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Saxonia Franciscana 6. Werl 1995.
  5. Website der Schule [1].
  6. Löser Cohen: Memoiren des freiwilligen Jägers Löser Cohen. Ed. Hentrich, Berlin 1993.
  7. ISBN 978-3-940207-16-6
  8. A. Kaminsky (Hrsg.): Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Bonn 2007, S. 251 f.
  9. Stefan Wolle: Die heile Welt der Diktatur. 2. Auflage, Bonn 1999, S. 168f.
  10. Potemkinsches Dorf")
  11. Johannes Erichsen (Hrsg.): 1000 Jahre Mecklenburg. Geschichte und Kunst einer europäischen Region. Landesausstellung Mecklenburg-Vorpommern 1995. Rostock 1995.
  12. Ratsinformationen
  13. a b Hauptsatzung Güstrow, PDF.
  14. 1. Oktober 2007
  • Offizielle Webseite der Stadt
  • Literatur über Güstrow in der Landesbibliographie MV
  • Andreas Pečar: Genealogie als Instrument fürstlicher Selbstdarstellung - (Herzog Ulrich (1527–1603), Erneuerer des Doms und Erbauer des Schlosses) Volltext, Abbildungen


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