Borland Database Engine BDE in Grimmen, Borland Database Engine BDE in Grimmen, Mecklenburg-Vorpommern

Borland Database Engine BDE in Grimmen, Borland Database Engine BDE, Dienstleister für die Region

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Borland Database Engine

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Die Borland Database Engine (kurz BDE) ist eine universelle Schnittstelle zum Zugriff auf relationale Datenbanken, die von der Firma Borland für Windows-Systeme entwickelt wurde. Sie bietet Zugang zu Desktop-Datenbanken wie Paradox, dBASE/FoxPro und Microsoft Access; weiterhin sind die SQL Links integriert, die Zugriff auf die meisten SQL Server-Datenbanksysteme, wie DB2, Informix, Interbase, MS SQL Server, Oracle und Sybase nativ erlauben. Beliebige Datenbanken, die einen ODBC-Treiber besitzen, können auch über diesen adressiert werden.

Außer von den Entwicklungsumgebungen Paradox und Visual dBase wurde die BDE auch von Borland Delphi und C++Builder als Abstraktionsschicht zum einheitlichen Zugriff auf verschiedene Datenbanken aus entsprechenden Anwendungen heraus verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Es wird zwischen zwei Zugriffsarten bzw. Treibern unterschieden: Native und ODBC.

Native-Treiber in Version 5.2.0.2:

  • Paradox
  • IBM DB2
  • dBASE
  • Microsoft Foxpro
  • Informix
  • InterBase
  • Microsoft Access
  • Microsoft SQL Server
  • Oracle
  • Sybase

Über ODBC sind alle Datenbanken zugreifbar, für die ODBC-Treiber verfügbar und auf dem entsprechenden System installiert sind.

Die letzte Version der BDE ist die Version 5.2. Die meisten darin enthaltenen Treiber sind mit Version 5.2.0.2 gekennzeichnet und tragen ein Dateidatum vom 10. Mai 2001 (11:00 Uhr). Die BDE wird seit dieser Version nicht mehr weiterentwickelt. Bestehende Projekte können auf andere Datenbankschnittstellen wie z. B. Zeos portiert werden.



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Borland

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Borland (Begriffsklärung) aufgeführt.
Logo des Unternehmens

Borland ist ein Softwareunternehmen (NASDAQ NM: BORL) mit Hauptsitz in Austin, Texas, USA.[1] Seit 2009 ist es ein Tochterunternehmen von Micro Focus.

Inhaltsverzeichnis

Borland wurde 1983 von dem in die USA eingewanderten französischen Mathematiklehrer Philippe Kahn gegründet. Auf der Suche nach einem amerikanisch klingenden Namen für sein Unternehmen ließ er sich vom Namen eines US-Astronauten, Frank Borman, inspirieren. Unter Kahns Leitung schuf das Unternehmen eine Reihe von Werkzeugen zur Softwareentwicklung. Borland wurde in den 1980er Jahren bekannt durch eine integrierte Entwicklungsumgebung für die Programmiersprache Pascal, die unter dem Namen Turbo Pascal unter den Betriebssystemen CP/M und MS-DOS herausgebracht wurde. Die letzte für DOS verfügbare Version 7.0 trug den Namen Borland Pascal. Unter Windows wurde dieses Produkt zu Borland Delphi weiterentwickelt. Borland war ferner mit SideKick erfolgreich, einem der ersten Personal Information Manager, und entwickelte weitere „Turbo“-IDEs, u.a. für die Programmiersprachen BASIC und Prolog. Auf lange Sicht konnten sich aber nur Delphi und Borlands C++-Implementierung durchsetzen, die Anfang der 1990er Jahre gegenüber Microsofts Entwicklungstools als überlegen galten.

Mit seiner selbst entwickelten Datenbank Paradox stand Borland Anfang der 1990er Jahre in direkter Konkurrenz zu Microsofts Access, das damals gerade neu auf den Markt kam. Um seine Stellung im Datenbankmarkt zu stärken, kaufte Borland im September 1991 das wesentlich größere Unternehmen Ashton-Tate, Hersteller des seinerzeit marktführenden PC-Datenbanksystems dBASE und des Programms Framework, und forcierte die Modernisierung von dBase. Auch das erst kürzlich durch Ashton-Tate erworbene Datenbanksystem InterBase wurde weiterentwickelt.

Seit Mitte der 1990er Jahre verlor Borland mehr und mehr seine dominante Stellung am Markt für Softwaretools. Einige meinen, daran sei die Konkurrenz zu Microsoft schuld gewesen, andere glauben, dass Philippe Kahn die Ressourcen seines Unternehmens in zu vielen Projekten verzettelte, als er versuchte, an vielen Fronten gleichzeitig gegen Microsoft anzukämpfen.

1998 benannte sich Borland in Inprise Corporation um und konzentrierte sich – weg von Entwicklertools – stärker auf den Markt zur Entwicklung von Businessapplikationen bzw. Middleware-Werkzeugen und stieg in den Markt internetorientierter Tools wie JBuilder ein. Über mehrere Jahre wurden Verluste eingefahren, das Image verschlechterte sich. Durch die Namensänderung kam sogar der Eindruck auf, das Unternehmen existiere gar nicht mehr. 1999 wurden die Rechte an dBASE an die dataBased Intelligence Inc. verkauft und später folgte die Veräußerung von InterBase an das Unternehmen Embarcadero Technologies.

Später, wieder unter dem traditionsreichen Namen Borland und unter Führung von CEO Scott Arnold, wurde die Firma zwar kleiner, aber dafür wieder profitabel. Borland entwickelte zunächst weiterhin die Entwicklungsumgebungen Delphi und C++Builder. Ein Vorstoß in Bereiche jenseits der Entwicklung auf Microsoft-Betriebssystemen war Kylix, das Borlands Erfahrung im Bereich der Integrierten Entwicklungsumgebungen zum ersten Mal auch „nativ“ für Linux verfügbar machte. Dieses Produkt blieb aber erfolglos. Außerdem wurde der C# Builder vorgestellt, eine Entwicklungsumgebung für die von Microsoft entwickelte .NET-Programmiersprache C#. Die Unterstützung von Web Services und .NET (seit Delphi 8) hat das Ansehen von Borland in der Industrie wieder gestärkt.

Mit den 2005er-Ausgaben ihrer Werkzeuge brach Borland erstmals mit der einfachen Durchnummerierung der Versionen: JBuilder 11 (der Nachfolger von JBuilder 10) hieß nun JBuilder 2005, Delphi 9 hieß offiziell Delphi 2005. In der Delphi-2005-IDE waren erstmals die Programmiersprachen Delphi und C# zusammengefasst (auf Druck der Entwicklergemeinde konnten Programme in Delphi sowohl für Win32 als auch für .NET erstellt werden). Demnach wurde der C# Builder offiziell eingestellt und war fortan in Delphi enthalten. Als Teil des Borland Developer Studios (BDS) enthielt Delphi 2006 auch die Unterstützung für die Programmiersprache C++.

Die erfolgreiche Integration der Unternehmen Togethersoft (Together Control Center) und Starbase (Konfigurations- und Changemanagenmentlösungen, Anforderungsmanagementlösungen) innerhalb von drei Jahren war für Borland ein wichtiger Schritt.

Im Jahre 2005 kam das CMMI- und Prozessberatungshaus TeraQuest hinzu, welches als eines der erfolgreichsten global agierenden CMMI-Beratungshäuser galt. Bill Curtis, Mitbegründer von CMM wurde bei Borland in führender Position tätig. 2006 wurde schließlich Segue Software akquiriert, um das Portfolio durch Software zum automatisierten und manuellen Testen zu ergänzen.

Mittlerweile bietet Borland ein hoch integriertes ALM-Lösungsportfolio (Application Lifecycle Management) an, das den gesamten Zyklus der Softwareentwicklung von der Aufnahme und dem Management der Anforderungen, über die Modellierung der Anwendung und der Ausprogrammierung über das automatische Testen bis hin zur Entwicklung der Applikation „aus einem Guss“ ermöglicht.

Borland konzentriert sich durchgängig auf eine prozessorientierte, CMMI- und ITIL-Elemente umfassende SDO-Strategie (Software Delivery Optimization), welche Wertschöpfungsaspekte und Geschäftsprozesse der Softwareentwicklung im Vordergrund jeglichen IT-Schaffens sieht.

Im Februar 2006 kündigte Borland an, die Produktlinie der Entwicklungsumgebungen (Delphi, JBuilder etc.) zu verkaufen und sich fortan ausschließlich auf den Bereich des ALM zu konzentrieren. Die IDE-Sparte wurde zwar in ein eigenes Unternehmen namens CodeGear ausgegliedert, verblieb jedoch zunächst im Besitz von Borland.[2]

Am 5. September 2006 hat Borland die „Turbo“-Reihe wieder auferstehen lassen – „Turbo Delphi Win32“, „Turbo Delphi. net“, „Turbo C#“ und „Turbo C++“ sollen mit den kostenlos erhältlichen „Explorer“-Versionen wieder mehr Programmierer für die IDE-Produkte von Borland werben.

Am 7. Mai 2008 wurde bekannt gegeben, dass die Tochterfirma CodeGear an Embarcadero Technologies verkauft wurde.[3]

Am 6. Mai 2009 wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen von Micro Focus International PLC für 75 Millionen US-Dollar übernommen wird.[4]

Die aktuelle Produktpalette von Borland umfasst unter anderem:[5]

  • Together

Ehemalige Entwicklungen von Borland sind:

  • dBASE (übernommen von Ashton-Tate)
  • InterBase (übernommen von Ashton-Tate)
  • JBuilder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Borland Database Engine – Datenbankschnittstelle
  • Borland Paradox – Relationales Datenbank-Management-System (verkauft an Corel)
  • Quattro Pro – Tabellenkalkulation (verkauft an Corel)
  • SideKick
  • Turbo Basic (verkauft an PowerBASIC Inc.)
  • Turbo C, Borland C++, C++ Builder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Pascal, Borland Pascal, Delphi (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Assembler, kurz TASM, inkl. Turbo Linker
  • WordPerfect (übernommen von Novell, verkauft an Corel)
  • Kylix
  1. Press Release vom 16. April 2007: Borland to Relocate Corporate Headquarters to Austin
  2. Press Release vom 14. November 2006
  3. Charles Babcock: Embarcadero Buys CodeGear. Abgerufen am 25. Oktober 2010 (englisch).
  4. Pressemitteilung vom 6. Mai 2009
  5. Products for the Software Development Life Cycle (SDLC). Abgerufen am 25. Oktober 2010.


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Grimmen

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für die von 1938 bis 1946 amtlich als Grimmen (Ostpr.) bezeichnete und heute russische Siedlung im Rajon Osjorsk in der Oblast Kaliningrad siehe Pskowskoje
Wappen Deutschlandkarte
54.1113.0413888888899Koordinaten: 54° 7′ N, 13° 2′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Höhe: 9 m ü. NN
Fläche: 50,29 km²
Einwohner:

10.399 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 207 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18507
Vorwahl: 038326
Kfz-Kennzeichen: VR
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 035
Stadtgliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
18507 Grimmen
Webpräsenz: www.grimmen.de
Bürgermeister: Benno Rüster (CDU)
Lage der Stadt Grimmen im Landkreis Vorpommern-Rügen
Über dieses Bild

Grimmen ist eine Stadt im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Die Stadt Grimmen befindet sich im südlichen Teil des Landkreises Vorpommern-Rügen und liegt am Fluss Trebel. Grimmen ist knapp 30 km südlich von der Hansestadt Stralsund und 30 km westlich von der Hansestadt Greifswald entfernt. An der Stadt vorbei verlaufen ferner die Eisenbahnstrecke Stralsund – Demmin – Neubrandenburg – Neustrelitz, die Bundesstraße 194 und die Bundesautobahn 20.

Das Gebiet der ehemaligen Kreisstadt des Landkreises Nordvorpommern wird im Westen vom Amt Franzburg-Richtenberg, im Norden vom Amt Miltzow und im Süden und Osten von der Gemeinde Süderholz begrenzt.

Die Stadt umfasst folgende Ortsteile:

  • Appelshof
  • Gerlachsruh
  • Grellenberg
  • Grimmen
  • Groß Lehmhagen
  • Heidebrink
  • Hohenwarth
  • Hohenwieden
  • Jessin
  • Klein Lehmhagen
  • Stoltenhagen
  • Vietlipp

Im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend:

Wittenhagen, Sundhagen, Süderholz, Wendisch Baggendorf, Splietsdorf, Papenhagen

Der Name der einst slawischen Stadt lautete um 1220 Grimme und er wandelte sich nur sehr wenig, so 1272 in Grymme, 1279 in Grimmenn, dann schon 1325 in das heutige Grimmen und 1349 auch in Grymmen. In dem altpolabischen Flurnamen steckt das Substantiv grim, was als Fläche umgeben von nassen Wiesen übersetzt werden könnte.

Stadtplan von Grimmen im Jahr 1761

Vom 9. bis zum 10. Jahrhundert wanderten in die Region um Grimmen die slawischen Lutizen ein, nachdem die dort siedelnde germanische Bevölkerung abgewandert war. Die ersten urkundlichen Hinweise auf slawische (wendische) Siedlungen im Bereich der Stadt Grimmen lassen sich auf das Jahr 1220 datieren.

Vermutlich nach 1250 gründeten zugewanderte Handelsleute und Handwerker aus Niedersachsen, Westfalen und vom Niederrhein den Ort Grimmen und legten planmäßig ein rasterförmiges Straßennetz an. Die erste urkundliche Erwähnung Grimmens gab es im Jahre 1267. Als Gründungsdatum der Stadt gilt jedoch heute die Ansiedlung des Vogts Berthold. Dieser kam als Vertreter der Landesfürsten im Jahre 1287 ins Gebiet der heutigen Stadt Grimmen. Dies beweist, dass Grimmen zu dieser Zeit bereits das Lübische Stadtrecht innehatte. Die tatsächliche Verleihungsurkunde ist heute jedoch nicht mehr vorhanden. Dementsprechend wurde 1987 das 700-jährige Bestehen der Stadt Grimmen gefeiert. 1305 wurde Grimme als stad genannt und 1306 existieren der Rat der Stadt und das Schloss.

1278 gehörte Grimmen noch zum Bistum Schwerin und ein Ritter Arnold gebot über den Ort. Kurz darauf überließ der Bischof Grimmen dem Rügenfürst Wizlaw II. und sein Stadtvogt Berthold führt zusammen mit dem städtischen Rat die Stadt. 1325 – nach dem Tode des letzten Rügenfürsten – kam Grimmen bis 1648 zum Herzogtum Pommern.

Der Bau der Stadtbefestigung erfolgte ab etwa 1264 und hauptsächlich im 14. Jahrhundert von 1320 bis 1340. Die noch vorhandenen drei Tortürme stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Die Stadtkirche St. Marien ist eine frühgotische Hallenkirche aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts (1275). Auch das Rathaus wurde schon ab 1400 erbaut und 1402 wird ein erster Jahrmarkt erwähnt. Die Alte Schule stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Die mittelalterlichen Straßen lagen – wie man archäologisch im Jahr 2000 feststellte – etwa 1,20 bis 2,00 m unter dem heutigen Straßenniveau. Nachgewiesen wurden Straßen aus Holzbohlen (13. Jahrhundert) und Feldsteinpflaster (14. Jahrhundert). Auch quer zur Fahrtrichtung liegende Wasserleitungen aus dieser Zeit konnten nachgewiesen werden.

1536 erreichte die Reformation Grimmen und setzte sich in Pommern durch (1534, Landtag von Treptow an der Rega). 1546 stiftete Herzog Philipp I. von Pommern-Wolgast der Stadt drei „Buden“ in der Schulstraße für die Versorgung der Armen sowie die Ziegelei, die Schlossmühle und eine Wassermühle.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt mehrfach geplündert u. a. von den Truppen Wallensteins (1627). 1630 und 1632 kamen auch noch große Stadtbrände hinzu. 1631 eroberten die Schweden die Stadt. Es schlossen sich 1637 schwedische Plünderungen an. Grimmen gehörte in der Folgezeit und formell ab 1648 (Westfälischer Friede) zum Königreich Schweden. In den Jahren 1695 bis 1697 fanden unter dem damaligen Bürgermeister Johannes Flittner grausame Hexenverfolgungen statt. Dabei wurden mindestens sieben vermeintliche Hexen hingerichtet.

1757 verwüstete wieder ein Stadtbrand den halben Ort. Im selben Jahr wurde bis 1759 Grimmen im Siebenjährigen Krieg von den Preußen besetzt. 1797 wurde nahezu die gesamte Stadt Opfer eines Großfeuers, das in einer Schmiede der Stadt ausbrach. Drei Jahre später, im Jahre 1800 besuchte der schwedische König Gustav Adolf IV. Grimmen und residierte während dieser Zeit im sogenannten Königshaus. 1807 besetzten die Franzosen im Vierten Koalitionskrieg gegen Preußen, Russland und Sachsen die Stadt und zerstörten Bereiche.

In der Schlussakte des Wiener Kongresses von 1815 wurde festgelegt, dass Schwedisch Pommern und somit Grimmen zu Preußen gehört. Ein Jahr später wurde Grimmen durch eine Verwaltungsreform zur Kreisstadt und erhält 1829 das Landratsamt.

1825 wurde die Stadtmauer abgetragen. 1838 nimmt das Amtsgericht in Grimmen in einem Neubau seine Arbeit auf. Im Jahre 1853 wurde die Stadt von der Cholera heimgesucht. 1878 erhält Grimmen einen Eisenbahnanschluss.

Im 19. Jahrhundert wuchs Grimmen über den durch die beseitigten Befestigungsanlagen gekennzeichneten Stadtkern hinaus und es entstanden vor dem Greifswalder Tor die Greifswalder Vorstadt sowie am Ende des 19. Jahrhunderts vor dem Mühlentor in Richtung des Bahnhofs neue Siedlungen. Südlich der Altstadt wurde der Stadtpark angelegt. 1898 war die Einweihung des Postgebäudes.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der kleine Jüdische Friedhof am Rande der Karlstraße beim Novemberpogrom 1938 geschändet, und seit 1945 wurde er überbaut. Kein Zeichen des Gedenkens erinnert an die jüdischen Opfer der Shoa aus Grimmen.

Am Ende des 2. Weltkriegs wurde Grimmen im April 1945 kampflos an die vorrückende Rote Armee übergeben.

Grimmen war bis 1952 Kreisstadt des Landkreises Grimmen und gehörte bis 1994 als Kreisstadt zum Kreis Grimmen im Bezirk Rostock. Seit 1990 gehört die Stadt zum Land Mecklenburg-Vorpommern.

Ab den 1960er Jahre entstanden zahlreiche neue Fabriken und landwirtschaftliche Betriebe, die eine kurze wirtschaftliche Blüte einleiteten. Hierzu zählt unter anderem der VEB Erdöl-Erdgas, welcher 1962 gegründet wurde, nachdem Arbeiter im Jahr zuvor in der Nähe der Stadt bei einer Bohrung im Zechstein in 2300 m Tiefe auf ein Erdölvorkommen gestoßen waren. Im Ergebnis wuchs die Stadtbevölkerung beständig und neue Stadtteile wurden angelegt, so zwischen 1968 bis 1985 die Großwohnsiedlung Süd-West mit 2.868 Wohnungen in Plattenbauweise.

Nach der politischen Wende wurden ab 1991 der historische Stadtkern und das Rathaus im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert; das geschlossene Stadtbild hat sich stark verbessert. 1994 wurde Grimmen Kreisstadt des aus den Landkreisen Stralsund, Grimmen und Ribnitz-Damgarten gebildeten Landkreises Nordvorpommern (NVP), der 2011 aufgelöst wurde.

Im Jahr 1999 siedelte sich im Ortsteil Hohenwieden eine SOS-Dorfgemeinschaft an. Der Komplex, der neben mehreren betreuten Wohngemeinschaften auch eine große Werkstatt umfasst, bietet Menschen mit Lernbeeinträchtigungen einen Platz zum Leben und Arbeiten. Neben der SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth bei Würzburg und dem SOS-Hof Bockum bei Lüneburg, ist Hohenwieden erst die dritte Einrichtung des SOS-Kinderdorf e. V. dieser Art in Deutschland.[2]

Jessin wurde am 1. Juli 1950 nach Grimmen eingemeindet, am 1. Januar 1956 wieder ausgegliedert und am 1. Oktober 1961 wiederum eingegliedert.[3] Seit dem 1. Januar 2004 gehört die Gemeinde Stoltenhagen zur Stadt Grimmen.[4] Damit hat die Stadt Grimmen weitere fünf Ortsteile dazubekommen.

Jahr Einwohner
1600 1.000
1712 850
1800 1.840
1900 3.616
1946 8.298
1990 14.242
1993 13.376
2000 11.585
2006 11.032
2008 10.655
2009 10.419
2010 10.399

In Grimmen gibt es vier christliche Gemeinden; die zu der Pommerschen Evangelischen Kirche gehörende Gemeinde St. Marien mit der frühgotischen Hallenkirche im Stadtkern von Grimmen, der St. Marienkirche[5], die Katholische Kirche St. Jakobus, die zur Pfarrei Maria Rosenkranzkönigin in Demmin gehört, die der Neuapostolischen Kirche sowie die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten).

Nach der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat die Stadtvertretung – die gesetzliche Mitgliederzahl beträgt 25 – folgende Zusammensetzung[6]:

Partei Stimmen Sitze
CDU 6.258 14
Die Linke 2.878 6
SPD 868 2
FDP 402 1
NPD 348 1
B 90/Die Grünen 293 1
Einzelbewerber Dillner 216 0
Einzelbewerber Peschuk 118 0
Zusammen 11.381 25

Bürgermeister ist seit 2001 Benno Rüster (CDU).

Siehe: Liste der Bürgermeister von Grimmen

Das Wappen wurde 1865 vom Magistrat der Stadt festgelegt und unter der Nr. 202 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber ein schwebender, vierstufiger roter Mauergiebel aus dem ein schwarzer Greif mit goldener Bewehrung aufwächst.“

Das Wappen wurde 1998 von dem Weimarer Michael Zapfe neu gezeichnet.

Die Flagge der Stadt besteht aus silbernem (weißem) Tuch und ist in der Mitte mit den Figuren des Stadtwappens in flaggengerechter Tingierung belegt. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Die Stadt Grimmen pflegt Partnerschaften mit fünf Städten aus Frankreich, Polen, Niedersachsen und Schweden. Die Partnerstädte sind Chateaulin, Czaplinek (Tempelburg), Kamien Pomorski (Cammin) und Staffanstorp. In Deutschland ist die Partnerstadt Osterholz-Scharmbeck.

St. Marien
Mühlentor
Wasserturm
Rathaus

Die historische Altstadt mit dem rasterförmigen Straßennetz in einem ovalen Stadtgrundriss ist als ganzes eine bemerkenswerte mittelalterliche Stadtanlage mit 72 Einzeldenkmalen (2001).

  • Die Pfarrkirche St. Marien wurde als frühgotischer Backsteinbau mit Feldsteinsockel ab 1267 erbaut. Die ursprünglich dreischiffige Hallenkirche mit 5 Jochen wurde im 15. Jahrhundert ergänzt mit dem dreischiffigen Hallenchor. Die reich geschnitzte Kanzel stammt von 1707, das Zunftgestühl von 1586. Teilsanierungen erfolgten innen 1976/77, am Dach 1986, an der Orgel 1982 und 1992, an Halle und Turm ab 1993.
  • Die drei quadratischen Stadttore der Backsteingotik:
    • das Stralsunder Tor wurde vermutlich um 1320 errichtet und erhielt im 15. Jahrhundert einen zinnenbekrönten Staffelgiebel.
    • das Mühlentor (auch Tribseeser Tor) trägt seinen Namen nach einer einstmals dort befindlichen Wassermühle. Es handelt sich um einen frühgotischen Backsteinbau mit einer Höhe von 24,8 Metern. Der Baubeginn wird um 1325 geschätzt, ein Umbau mit Blendgiebeln erfolgte gegen 1460. An den Torseiten ist noch heute der Ansatz der Stadtmauer zu erkennen. Von 1985-1987 wurde das Tor restauriert. Seitdem befindet sich in dem Tor sowie in dem südlich angrenzenden Gebäude das Grimmener Heimatmuseum.
    • das Greifswalder Tor (vermutlich um 1350 bis 1400), nach der Zerstörung um 1800 durch einen Blitzschlag unvollständig wieder aufgebaut. Das Tor trug zeitweilig auch den Namen "Loitzer Tor", da es am mittelalterlichen Hanseweg von Loitz nach Stralsund lag. Dieser Hanseweg führte durch Grimmen zum Stralsunder Tor hinaus. Nördlich des Tores ist ein letztes freistehendes Stück der Stadtmauer zu sehen.
  • Nahe dem Greifswalder Tor befindet sich der 1933 errichtete Wasserturm der Stadt. Er steht auf dem so genannten "Schloßberg", auf dem ein 1306 erstmalig erwähntes Gebäude stand, welches als Residenz der Vögte und Amtleute des Landesfürsten diente. Bei Ausgrabungen wurden Fundamente eines größeren Gebäudes gefunden - vermutlich ein 1637 niedergebranntes Haupthaus. Unmittelbar am Wasserturm wurden weiterhin Reste eines gotischen Torbogens gefunden. Bislang ist nicht bekannt, ob es sich dabei um ein Teil des bis zum 18. Jahrhunderts stehenden Schlossturms handelt.
  • Das Grimmer Rathaus, um 1400 im gotischen Stil erbaut mit drei spitzbogigen Arkaden, einem siebenteiligen verziertem Staffelgiebel sowie einem achteckigen Türmchen mit einer im 17. Jahrhundert ergänzten barocken Haube.
  • Das backsteinsichtige Haus 3 der Stadtverwaltung von 1909/1912 in der Buddeliner Straße neben dem Rathaus zeigt den typischen Stil der Jahrhundertwendebauten um 1900.
  • Die „Alte Schule“ westlich der Marienkirche ist ein spätgotischer Backsteinbau.
  • Bemerkenswert sind einige Häuser wie das Fachwerkhaus Norderhinterstraße 11, das Pfarrhaus von 1738 in der Domstraße 7, die Schule von 1848, das Kaufhaus Mühlenstraße 8 von 1910.
  • Erwähnenswert ist das Gymnasium Grimmen, das 1993 erbaut wurde.
  • Grimmen besitzt einen Tierpark, in dem über 250 Tiere aus 50 verschiedenen Arten besichtigt werden können. Der Park wurde 1957 eröffnet und ist durch eine große Vielfalt an Pflanzen und Grünflächen gekennzeichnet.
  • Eine weitere städtische Grünanlage, der Volkspark, befindet sich in der Nähe des Bahnhofs. Er beherbergt seit 2010 den Erlebnispark "Land der Riesen".
Gedenkstein für Sowjetsoldaten
  • Das ehemalige bronzene Standbild des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck stand von 1902 bis zum Zweiten Weltkrieg in den Friedhofsanlagen. Entwurf: Bildhauer Cuno von Uechtritz-Steinkirch; Herstellung: Kunstgießerei Lauchhammer-Werk.
  • Gedenktafel am Verwaltungsgebäude für die 1697 als Hexe verbrannte Anna Kröger. Die letzte Frau, die in Grimmen als Hexe angeklagt und hingerichtet wurde.
  • Skulpturengruppe Baggus Speckin von 2001
  • Ehrenmal von 1968 in der Bahnhofstraße für die Opfer des Faschismus
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof an der Bahnhofstraße für 16 sowjetische Soldaten
  • Karl Marx-Denkmal an der Bahnhofstraße
  • Opfergedenkstein zu Ehren der gefallenen deutschen Soldaten der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71.
  • Heimatmuseum Grimmen „Im Mühlentor“
  • Die BEKRU-Werke wurden 1991 als Hersteller von Fenster, Türen und Bauelementen gegründet.
  • Die e.dis-Energie richtete 1996 sein Regionalzentrum in Grimmen ein.
  • Die Firma Guts-Gold siedelte sich 2001 an und wird mit 230 Arbeitsplätzen (Stand 2001) zweitgrößter Arbeitgeber im Ort.
  • Das Unternehmen IBC Solar betreibt seit 2010 ein großes Solarkraftwerk in Grimmen. Der dazugehörige 19 Hektar große Photovoltaik-Solarpark erstreckt sich über einen Teil der ehemaligen Tonhalde der Stadt und ist dafür ausgerichtet 2.200 Haushalte mit erneuerbarer Energie zu versorgen.
  • Die Conergy AG errichtet bis Ende 2011 eine zweiten Solarpark mit einer geplanten Leistung von 8,2 Megawatt. Erneuerbarer Strom für rund 3000 Haushalte.

Die Stadt besitzt mit der Theodor-Neubauer-Grundschule und der Karl-Friedrich-Wilhelm-Wander-Grundschule zwei Bildungseinrichtungen der Primarstufe sowie mit der Regionalen Schule Robert Koch und dem Gymnasium Grimmen zwei weiterführende Einrichtungen mit teils großem Einzugsgebiet. Des Weiteren haben eine Allgemeine Förderschule für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich des Lernens, eine Berufliche Schule, eine Musikschule und eine Kreisvolkshochschule ihren Sitz in der Stadt.

Grimmen hat Sportvereine in den Bereichen Handball, Fußball, Volleyball, Leichtathletik, Kegeln und Judo.

  • Der HSV Grimmen wurde 1992 als Handballverein gegründet. Sein größter Erfolg war 2007 der Aufstieg der 1. Männermannschaft in die Regionalliga Nordost. Die Saison 2010/2011 beendete das Team als Vizemeister der Landesliga Mecklenburg-Vorpommern. Die männliche A-Jugend des HSV Grimmen ist mit sieben Titeln seit 1998 Rekord-Landesmeister des Verbandes Mecklenburg-Vorpommern.
  • Der Grimmener SV wurde 1992 gegründet. Er entstand aus den Vereinen BSG Einheit Grimmen, VEB Bau Grimmen und BSG Erdöl Erdgas Grimmen. Stärkste Sektion ist die Abteilung Fußball. Deren 1. Herrenmannschaft spielt seit dem Aufstieg in der Saison 2010/2011 in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern. Beim Volleyball bestreitet die 1. Herrenmannschaft die Saison 2011/2012 in der Landesliga Ost (MV). Die Damenmannschaft startet in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern.
  • Der 2004 gegründete Fußballverein SV Traktor Stoltenhagen trägt seine Punktspiele in der Kreisliga Nordvorpommern/Rügen aus.
  • Der KSV Grimmen und seine Sektion Judo haben seit der Vereinsgründung im Jahr 2005 durch zahlreiche Wettbewerbserfolge landesweite Bedeutung erlangt. Derzeit hat der Verein knapp 100 Mitglieder. (Stand 2011)
  • Karl Ludwig Droysen (1756-1831) Doktor der Theologie und Schriftsteller
  • Gottlieb Mohnike (1781–1841), Theologe, Philologe und Übersetzer skandinavischer Literatur
  • Gustav Röseler (1880-?), Ingenieur und Politiker (CDU)
  • Ines Müller (* 1959), Leichtathletin (Kugelstoßen) und Olympiateilnehmerin
  • Heike Götz (* 1964), Journalistin und Moderatorin beim NDR
  • Philipp Jakob von Balthasar (1726–1807), Theologe, Pastor und Kirchenhistoriker
  • Wilhelm Kirchhoff (1800–1861), Jurist, Dichter und langjähriger Bürgermeister der Stadt Grimmen
  • Gustav von Hagenow (1813–1876), Jurist, Landrat des Landkreises Grimmen und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
  • Bernhard Hinrichs (1819–unbek.) war Gutsbesitzer und Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes
  • Arthur Becker (1862-1933) Politiker (SPD), Gutsbesitzer und Landwirt
  • Otto Waterstradt (1888–1972), Bürgermeister und Museumsgründer in Grimmen
  • Walther Koß (1904-1945) Schriftleiter der Grimmener Kreiszeitung, ehrenamtlicher Archivpfleger und Heimatforscher
  • Harry Glawe (* 1953), Politiker (CDU), Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern und Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion
  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 225-229 (Volltext)
  • Erhard Grohmann: Grimmen in alten Ansichten (Band 1 und Band 2). Europäische Bibliothek Verlag, Zaltbommel / NL, ISBN 90-288-6581-0
  • BIG-Städtebau: Grimmen - 10 Jahre Stadterneuerung, 2001, Stralsund
  • Grimmen, Stadt-Bild-Verlag, Leipzig, 2009, ISBN 978-3-942146-00-5
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Homepage SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen
  3. ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  5. Ergebnisse der Gemeindewahl


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