Borland Database Engine BDE in Gadebusch, Borland Database Engine BDE in Gadebusch, Mecklenburg-Vorpommern

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Borland Database Engine

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Die Borland Database Engine (kurz BDE) ist eine universelle Schnittstelle zum Zugriff auf relationale Datenbanken, die von der Firma Borland für Windows-Systeme entwickelt wurde. Sie bietet Zugang zu Desktop-Datenbanken wie Paradox, dBASE/FoxPro und Microsoft Access; weiterhin sind die SQL Links integriert, die Zugriff auf die meisten SQL Server-Datenbanksysteme, wie DB2, Informix, Interbase, MS SQL Server, Oracle und Sybase nativ erlauben. Beliebige Datenbanken, die einen ODBC-Treiber besitzen, können auch über diesen adressiert werden.

Außer von den Entwicklungsumgebungen Paradox und Visual dBase wurde die BDE auch von Borland Delphi und C++Builder als Abstraktionsschicht zum einheitlichen Zugriff auf verschiedene Datenbanken aus entsprechenden Anwendungen heraus verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Es wird zwischen zwei Zugriffsarten bzw. Treibern unterschieden: Native und ODBC.

Native-Treiber in Version 5.2.0.2:

  • Paradox
  • IBM DB2
  • dBASE
  • Microsoft Foxpro
  • Informix
  • InterBase
  • Microsoft Access
  • Microsoft SQL Server
  • Oracle
  • Sybase

Über ODBC sind alle Datenbanken zugreifbar, für die ODBC-Treiber verfügbar und auf dem entsprechenden System installiert sind.

Die letzte Version der BDE ist die Version 5.2. Die meisten darin enthaltenen Treiber sind mit Version 5.2.0.2 gekennzeichnet und tragen ein Dateidatum vom 10. Mai 2001 (11:00 Uhr). Die BDE wird seit dieser Version nicht mehr weiterentwickelt. Bestehende Projekte können auf andere Datenbankschnittstellen wie z. B. Zeos portiert werden.



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Borland

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Borland (Begriffsklärung) aufgeführt.
Logo des Unternehmens

Borland ist ein Softwareunternehmen (NASDAQ NM: BORL) mit Hauptsitz in Austin, Texas, USA.[1] Seit 2009 ist es ein Tochterunternehmen von Micro Focus.

Inhaltsverzeichnis

Borland wurde 1983 von dem in die USA eingewanderten französischen Mathematiklehrer Philippe Kahn gegründet. Auf der Suche nach einem amerikanisch klingenden Namen für sein Unternehmen ließ er sich vom Namen eines US-Astronauten, Frank Borman, inspirieren. Unter Kahns Leitung schuf das Unternehmen eine Reihe von Werkzeugen zur Softwareentwicklung. Borland wurde in den 1980er Jahren bekannt durch eine integrierte Entwicklungsumgebung für die Programmiersprache Pascal, die unter dem Namen Turbo Pascal unter den Betriebssystemen CP/M und MS-DOS herausgebracht wurde. Die letzte für DOS verfügbare Version 7.0 trug den Namen Borland Pascal. Unter Windows wurde dieses Produkt zu Borland Delphi weiterentwickelt. Borland war ferner mit SideKick erfolgreich, einem der ersten Personal Information Manager, und entwickelte weitere „Turbo“-IDEs, u.a. für die Programmiersprachen BASIC und Prolog. Auf lange Sicht konnten sich aber nur Delphi und Borlands C++-Implementierung durchsetzen, die Anfang der 1990er Jahre gegenüber Microsofts Entwicklungstools als überlegen galten.

Mit seiner selbst entwickelten Datenbank Paradox stand Borland Anfang der 1990er Jahre in direkter Konkurrenz zu Microsofts Access, das damals gerade neu auf den Markt kam. Um seine Stellung im Datenbankmarkt zu stärken, kaufte Borland im September 1991 das wesentlich größere Unternehmen Ashton-Tate, Hersteller des seinerzeit marktführenden PC-Datenbanksystems dBASE und des Programms Framework, und forcierte die Modernisierung von dBase. Auch das erst kürzlich durch Ashton-Tate erworbene Datenbanksystem InterBase wurde weiterentwickelt.

Seit Mitte der 1990er Jahre verlor Borland mehr und mehr seine dominante Stellung am Markt für Softwaretools. Einige meinen, daran sei die Konkurrenz zu Microsoft schuld gewesen, andere glauben, dass Philippe Kahn die Ressourcen seines Unternehmens in zu vielen Projekten verzettelte, als er versuchte, an vielen Fronten gleichzeitig gegen Microsoft anzukämpfen.

1998 benannte sich Borland in Inprise Corporation um und konzentrierte sich – weg von Entwicklertools – stärker auf den Markt zur Entwicklung von Businessapplikationen bzw. Middleware-Werkzeugen und stieg in den Markt internetorientierter Tools wie JBuilder ein. Über mehrere Jahre wurden Verluste eingefahren, das Image verschlechterte sich. Durch die Namensänderung kam sogar der Eindruck auf, das Unternehmen existiere gar nicht mehr. 1999 wurden die Rechte an dBASE an die dataBased Intelligence Inc. verkauft und später folgte die Veräußerung von InterBase an das Unternehmen Embarcadero Technologies.

Später, wieder unter dem traditionsreichen Namen Borland und unter Führung von CEO Scott Arnold, wurde die Firma zwar kleiner, aber dafür wieder profitabel. Borland entwickelte zunächst weiterhin die Entwicklungsumgebungen Delphi und C++Builder. Ein Vorstoß in Bereiche jenseits der Entwicklung auf Microsoft-Betriebssystemen war Kylix, das Borlands Erfahrung im Bereich der Integrierten Entwicklungsumgebungen zum ersten Mal auch „nativ“ für Linux verfügbar machte. Dieses Produkt blieb aber erfolglos. Außerdem wurde der C# Builder vorgestellt, eine Entwicklungsumgebung für die von Microsoft entwickelte .NET-Programmiersprache C#. Die Unterstützung von Web Services und .NET (seit Delphi 8) hat das Ansehen von Borland in der Industrie wieder gestärkt.

Mit den 2005er-Ausgaben ihrer Werkzeuge brach Borland erstmals mit der einfachen Durchnummerierung der Versionen: JBuilder 11 (der Nachfolger von JBuilder 10) hieß nun JBuilder 2005, Delphi 9 hieß offiziell Delphi 2005. In der Delphi-2005-IDE waren erstmals die Programmiersprachen Delphi und C# zusammengefasst (auf Druck der Entwicklergemeinde konnten Programme in Delphi sowohl für Win32 als auch für .NET erstellt werden). Demnach wurde der C# Builder offiziell eingestellt und war fortan in Delphi enthalten. Als Teil des Borland Developer Studios (BDS) enthielt Delphi 2006 auch die Unterstützung für die Programmiersprache C++.

Die erfolgreiche Integration der Unternehmen Togethersoft (Together Control Center) und Starbase (Konfigurations- und Changemanagenmentlösungen, Anforderungsmanagementlösungen) innerhalb von drei Jahren war für Borland ein wichtiger Schritt.

Im Jahre 2005 kam das CMMI- und Prozessberatungshaus TeraQuest hinzu, welches als eines der erfolgreichsten global agierenden CMMI-Beratungshäuser galt. Bill Curtis, Mitbegründer von CMM wurde bei Borland in führender Position tätig. 2006 wurde schließlich Segue Software akquiriert, um das Portfolio durch Software zum automatisierten und manuellen Testen zu ergänzen.

Mittlerweile bietet Borland ein hoch integriertes ALM-Lösungsportfolio (Application Lifecycle Management) an, das den gesamten Zyklus der Softwareentwicklung von der Aufnahme und dem Management der Anforderungen, über die Modellierung der Anwendung und der Ausprogrammierung über das automatische Testen bis hin zur Entwicklung der Applikation „aus einem Guss“ ermöglicht.

Borland konzentriert sich durchgängig auf eine prozessorientierte, CMMI- und ITIL-Elemente umfassende SDO-Strategie (Software Delivery Optimization), welche Wertschöpfungsaspekte und Geschäftsprozesse der Softwareentwicklung im Vordergrund jeglichen IT-Schaffens sieht.

Im Februar 2006 kündigte Borland an, die Produktlinie der Entwicklungsumgebungen (Delphi, JBuilder etc.) zu verkaufen und sich fortan ausschließlich auf den Bereich des ALM zu konzentrieren. Die IDE-Sparte wurde zwar in ein eigenes Unternehmen namens CodeGear ausgegliedert, verblieb jedoch zunächst im Besitz von Borland.[2]

Am 5. September 2006 hat Borland die „Turbo“-Reihe wieder auferstehen lassen – „Turbo Delphi Win32“, „Turbo Delphi. net“, „Turbo C#“ und „Turbo C++“ sollen mit den kostenlos erhältlichen „Explorer“-Versionen wieder mehr Programmierer für die IDE-Produkte von Borland werben.

Am 7. Mai 2008 wurde bekannt gegeben, dass die Tochterfirma CodeGear an Embarcadero Technologies verkauft wurde.[3]

Am 6. Mai 2009 wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen von Micro Focus International PLC für 75 Millionen US-Dollar übernommen wird.[4]

Die aktuelle Produktpalette von Borland umfasst unter anderem:[5]

  • Together

Ehemalige Entwicklungen von Borland sind:

  • dBASE (übernommen von Ashton-Tate)
  • InterBase (übernommen von Ashton-Tate)
  • JBuilder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Borland Database Engine – Datenbankschnittstelle
  • Borland Paradox – Relationales Datenbank-Management-System (verkauft an Corel)
  • Quattro Pro – Tabellenkalkulation (verkauft an Corel)
  • SideKick
  • Turbo Basic (verkauft an PowerBASIC Inc.)
  • Turbo C, Borland C++, C++ Builder (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Pascal, Borland Pascal, Delphi (verkauft an Embarcadero Technologies)
  • Turbo Assembler, kurz TASM, inkl. Turbo Linker
  • WordPerfect (übernommen von Novell, verkauft an Corel)
  • Kylix
  1. Press Release vom 16. April 2007: Borland to Relocate Corporate Headquarters to Austin
  2. Press Release vom 14. November 2006
  3. Charles Babcock: Embarcadero Buys CodeGear. Abgerufen am 25. Oktober 2010 (englisch).
  4. Pressemitteilung vom 6. Mai 2009
  5. Products for the Software Development Life Cycle (SDLC). Abgerufen am 25. Oktober 2010.


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Gadebusch

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Wappen Deutschlandkarte
53.711.11666666666735Koordinaten: 53° 42′ N, 11° 7′ O
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Amt: Gadebusch
Höhe: 35 m ü. NN
Fläche: 47,65 km²
Einwohner:

5.688 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19205
Vorwahl: 03886
Kfz-Kennzeichen: NWM
Gemeindeschlüssel: 13 0 74 021
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 1
19205 Gadebusch
Webpräsenz: www.gadebusch.de
Bürgermeister: Ulrich Howest
Lage der Stadt Gadebusch im Landkreis Nordwestmecklenburg
Über dieses Bild

Gadebusch ist eine Stadt im Landkreis Nordwestmecklenburg, Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Gadebusch, dem weitere sieben Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Die Stadt liegt etwas unterhalb des Quellgebietes der Radegast, die über die Stepenitz und Trave in die Ostsee fließt. Sie befindet sich auf halbem Wege zwischen Lübeck und Schwerin. Im Gebiet der Stadt gibt es zwei Seen, direkt östlich des Stadtkerns der Burgsee mit einer Größe von fünf Hektar. Der Neddersee liegt nördlich der Stadt und südwestlich des Ortes Güstow. Der Neddersee hat eine Größe von 32 Hektar, liegt auf einer Höhe von 27 Meter über NN und wird von der Radegast durchflossen. Die Niederung der Radegast ist der tiefste Punkt des Stadtgebietes, der höchste liegt mit 76,5 Meter über NN westlich des Ortes Möllin an der Stadtgrenze zwischen dem Galgen- und dem Schäferberg. Direkt östlich neben dem Stadtkern von Gadebusch liegt ein 120 Hektar großes Mischwaldgebiet, welches als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist.

Nachbargemeinden sind Wedendorfersee, Veelböken, Dragun, Lützow, Pokrent, Krembz, Roggendorf und Holdorf.

Zu Gadebusch gehören die Ortsteile

  • Buchholz
  • Dorf Ganzow
  • Güstow
  • Hof Ganzow
  • Möllin
  • Neu Bauhof
  • Reinhardtsdorf
  • Stresdorf
  • Wakenstädt

Weiterhin existieren die Siedlungen An der Flöte, Bauhof, Güstow Werder, Jarmstorf, Klein Hundorf und Neu Güstow innerhalb des Stadtgebiets.

Die ehemaligen Ortsteile Jarmstorf und Amtsbauhof sind in der Kernstadt aufgegangen. Ganzow wurde erstmals 1194 urkundlich erwähnt; Dorf Ganzow und Hof Ganzow sind seit 1970 Ortsteile der Stadt Gadebusch.

Matthäus Merian: Stadtansicht von 1653

Anfänglich wurde um 1154, 1167 und 1184 der Landschaftsname provincia Godebuz genannt und dann ab 1181 der Ortsname Godebuz. So steht es auch im Stadtsiegel von 1225. 1225 tritt auch die Form Chotebuz auf. Der Name veränderte sich in Godebusch (1358) und schließlich in Gadebusch (1514). Der altpolabische Ortsname *Chotĕbuz' bedeutet Ort des *Chotĕbud (Personenname)[2]. Vergleichbar ist der Ortsname Cottbus, niedersorbisch Chóśebuz (zu Beginn des 13. Jh. Erwähnung als Chotebuz).

Zunächst befand sich bei Gadebusch eine obodritische Burg mit Burgwall aus dem 8. Jahrhundert. Daneben entstand ein Dorf. Beide lagen strategisch günstig auf einem Hügel in einem Sumpf- und Seengebiet. Im Jahr 1225 starb hier Nikolaus II., Herr zu Gadebusch durch einen Sturz von der Burg. Der Ort wurde im 12. Jahrhundert deutsch besiedelt. Gadebusch wurde im Jahre 1194 erstmals als Kirchdorf Godebuz urkundlich erwähnt. Die Lage an dem Fernhandelsweg Schwerin-Lübeck begünstigte die weitere Entwicklung. Bereits im Jahr 1225 erhielt Gadebusch Stadtrechte (civis) verliehen und ist damit eine der ältesten Städte Mecklenburgs. Die Stadt gehörte zunächst den Grafen von Ratzeburg und ab 1201 den Fürsten von Mecklenburg. 1220 wurde mit dem Bau der spätromanischen Backsteinkirche St. Jakob begonnen. Burgvogt war um 1227 der Ritter Detlef von Gadebusch. Die Parochie Gadebusch mit den damals zu ihr gehörenden Ortschaften wird 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Das Rathaus entstand ab 1340.

Wappen von 1618

Von Beginn an hatte Gadebusch auch das Münzrecht. Besondere Bedeutung hatte die Gadebuscher Münze im 16. und 17. Jahrhundert.

Von 1570 bis ca. 1620 war Gadebusch eine Residenz der Administratoren zu Ratzeburg. Das Schloss der Herzöge wurde anstelle der bereits bestehenden Burg aus dem 12. Jahrhundert im 16. Jahrhundert erbaut. Das erhaltene Hauptgebäude für den Administrator Christoph von Mecklenburg stammt von 1571. Das Rathaus wurde 1618 weitgehend erneuert.

Im Großen Nordischen Krieg trafen 1712 Dänemark und Schweden in der Schlacht bei Gadebusch (auch Schlacht von Wakenstädt) aufeinander.

Von den Gadebuscher Juden lebte im Februar 1942 noch eine Frau in der Stadt, die Witwe eines Nichtjuden und Mutter eines 1939 gefallenen Soldaten. Sie wurde 1944 ins KZ Theresienstadt gebracht und dort 1945 befreit.[3] Der Zweite Weltkrieg verlief für die übrige Bevölkerung glimpflich. Es fielen lediglich zwei Bomben, ohne nennenswerte Schäden anzurichten. Als am 2. Mai 1945 die British Army auf dem Weg nach Lübeck Gadebusch passierte, kam es zu einem Scharmützel. Am 13. November 1945 wurde in Gadebusch das Barber-Ljaschtschenko-Abkommen zur Grenzbereinigung zwischen Mecklenburg und Schleswig-Holstein unterzeichnet.

Im Jahre 1946 wurde der dort ansässige Verein TSG Gadebusch gegründet, der momentan in der Landesliga spielt.

Am 25. Juli 1952 wurde aus dem Westteil des ehemaligen Landkreises Schwerin und kleinen Gebieten des Landkreises Schönberg der Kreis Gadebusch gebildet. Er gehörte dem neu gebildeten Bezirk Schwerin an. Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis aufgelöst und ging im Landkreis Nordwestmecklenburg auf. Als Kreisstadt erhielt Gadebusch verstärkt Verwaltungsfunktionen. Von 1965 bis 1988 entstand im Nordwesten ein großes Wohngebiet mit 732 Wohnungen in Plattenbauweise.

Ab 1991 wurde der historische Stadtkern mit dem Rathaus und der Burg auch im Rahmen der Städtebauförderung gründlich saniert.

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 133 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold: rechts ein hersehender schwarzer Stierkopf mit goldener Krone, silbernen Hörnern, aufgerissenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge, silbernen Zähnen und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt, links ein lindenartiger grüner Baum.“

Das Wappen wurde 1997 von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick neu gezeichnet.

Gadebusch unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

  • Saint-Germain-du-Puy in Zentralfrankreich
  • Trittau in Schleswig-Holstein
  • Åmål in Schweden
  • Czarnków in Polen
Rathaus und Kirche
Ansicht der Kirche von Norden
Wollbrügger Straße

Die Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysius, mit deren Bau ca. 1210 noch im spätromanischen Stil begonnen wurde, ist eine der ältesten Hallenkirchen der Backsteingotik im Nordwesten Mecklenburgs und gehört zu den bedeutendsten Kirchenbauten Norddeutschlands. Sie wurde als dreischiffige Hallenkirche angelegt. Der Turm wurde am Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet. Der Chor, der ebenfalls dreischiffig, mit stark erhöhtem Mittelschiff, errichtet wurde und die nördlichen Kapellenanbauten stammen vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Der Triumphbogen ist leicht spitzbogig und etwas breiter als das Mittelschiff. Das rundbogige Südportal wird durch Säulen mit ornamentierten Backsteinkapitellen geschmückt. Die Marienkapelle an der Nordseite des Langhauses wurde 1420 von der schwedischen Königin Agnes gestiftet. 1955 wurde das Kirchenschiff restauriert. Dabei wurde die ursprüngliche Bemalung aus der Mitte des 13. Jahrhunderts freigelegt. Eine reiche mittelalterliche Ornementik mit Tierdarstellungen und eine Christophorusdarstellung. Bei dieser Instandsetzung wurden auch Einbauten von 1842 entfernt, im Chor sind sie noch erhalten. Der Altar ist neugotisch mit einem Gemälde eines Karl Georg Christian Schuhmacher.

Wertvollstes Kunstwerk im Innern ist die bronzene Fünte (Taufkessel) aus dem Jahre 1450. Diese wurde in Gusstechnik gefertigt. Der Taufkessel ist mit elf ausdrucksstarken Reliefs verziert, die 21 Szenen der Passion Christi, so wie den Stifter Hinrich Koppelmann zeigen. Der Kessel wird von drei knienden Engelsfiguren getragen. Die Kanzel ist von 1607 und ist mit Schnitzereien (Christus und vier Evangelisten) verziert. Zur Inneneinrichtung gehören weiter ein großes Tafelbild aus dem 16. Jahrhundert, welches Mitglieder der schwedischen Familie zeigt, Kronleuchter aus Messing von 1582 und mehrere Wandleuchter aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Mehrere interessante Grabsteine sind in der Kirche zu sehen.

Das Rathaus am Marktplatz wurde um 1340 erbaut. Im Jahr 1618 wurde es unter Nutzung des mittelalterlichen Gebäudes erneuert und der jetzige Hauptgiebel mit der Gerichtslaube und die Rückfront errichtet.

→ Siehe: Hauptartikel Schloss Gadebusch

Das Schloss Gadebusch auf dem Schlossberg ist ein typisches Beispiel norddeutscher Backsteinrenaissance, entstanden von 1570 bis 1573 auf einer slawischen Ringwallburg.

  • Am 30. Juni 2006 wurde das mit viel ehrenamtlichem Engagement gestaltete Heimatmuseum in der ehemaligen Amtsscheune eröffnet.
  • Im Ortsteil Möllin befindet sich der gastronomisch bewirtschaftete Denkmalshof „Rauchhaus“, eine Außenstelle des Heimatmuseums.
  • Grabstätten von 1942 bis 1945 auf dem Friedhof für sechs namentlich bekannte polnische Zwangsarbeiter und einen unbekannten polnischen Kriegsgefangenen, die Opfer der Zwangsarbeit wurden
  • Denkmal von 1975 an der Bahnhofstraße für die Opfer des Faschismus

Gadebusch ist von jeher in erster Linie ein lokales Handels- und Dienstleistungszentrum. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war Gadebusch eine Landstadt, in der die eigene Landwirtschaft von Bürgern und Ackerbürgern eine wichtige Rolle spielte.

Die Industrie spielte und spielt eine untergeordnete Rolle. Nach dem Bau der Eisenbahn konnten sich einige Unternehmen entwickeln. Um 1960 begann man mit dem Bau eines Gewerbegebietes zwischen der Bahnstrecke und der Fernstraße nach Schwerin. Bis ca. 1990 bestanden in Gadebusch einige Betriebe der Lebensmittelindustrie (Molkerei, Großbäckerei, Teigwarenfabrik) sowie eine Schuhmanufaktur und Baubetriebe, die auch überörtlich tätig waren.

Die meisten dieser Unternehmen überstanden den wirtschaftlichen Umbruch 1990 nicht, aber es entstanden neue Unternehmen, u.a. der Fleischverarbeitung und ein Zulieferer der Autoindustrie.

Ein wesentlicher Teil der berufstätigen Bevölkerung pendelt nach Schwerin, Lübeck und Hamburg. Die Stadt erhebt den niedrigsten zulässigen Hebesteuersatz bei der Gewerbesteuer mit 200 %.

Bahnhof Gadebusch

Die Bundesstraßen 104 (Lübeck - Schwerin) und 208 (Wismar - Ratzeburg) kreuzen sich in der Stadt Gadebusch. Für die B 104 wurde in den 1990er Jahren eine Umgehungsstraße gebaut. Die Bundesautobahn 20 ist 17 Kilometer entfernt und über den Anschluss Schönberg zu erreichen.

1897 eröffnete die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn die Bahnlinie von Schwerin nach Rehna über Gadebusch. Der Bahnhof entstand etwas außerhalb der Stadt. Auf der Strecke wurde knapp 100 Jahre auch Güterverkehr betrieben. Dessen Höhepunkt wurde um 1970 erreicht, als neben dem Güterbahnhof auch ein Gleisanschluss mehrerer Unternehmen im Industriegebiet bestand. Nach Gadebusch wurden Kohle, Baustoffe, Landmaschinen und Düngemittel transportiert, während vorwiegend landwirtschaftliche Erzeugnisse, wie Getreide, Zuckerrüben und Schlachtvieh abgefahren wurden. Die Bahnstrecke von Rehna bis Parchim wird heute im Personenverkehr durchgehend von der Ostseeland-Verkehr betrieben.

  • Gymnasium Gadebusch
  • Johannes Küster von Rosenberg (* 1614 oder 1615; † 1685), Leibarzt von Zar Alexei I. (Russland)
  • Hartwig Runge (* 1938), Schlagersänger und Komponist
  • Holger Rupprecht (* 1953), deutscher SPD-Politiker
  • Agnes Karll (1868–1927), Reformerin der deutschen Krankenpflege, wurde im Familiengrab ihrer Eltern auf dem Gadebuscher Friedhof beerdigt.
  • Carl Theodor Körner (1791–1813), Schriftsteller und Freiheitskämpfer, gefallen in einem Forst bei Rosenow
  • Wolf Biermann (* 1936), deutscher Liedermacher. Er besuchte von 1953 bis 1955 die Schule mit Internat.
  • Jörg Stadler (* 1961), deutscher Schauspieler. Er besuchte von 1975 bis 1979 die Erweiterte Oberschule.
  • Herbert Freisleben-Liechtenstein (* 1939), Verleger für sonderpädagogische Literatur in Rimpar/Landkreis Würzburg, kaufte 2002 Schloss Gadebusch und will es 2009 umbauen.
  • ISBN 3-910179-06-1
  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB) (Hilfe dazu)
  2. Eichler, E./Mühlner, W.: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo-Koch-Verlag, Rostock 2002, S. 65
  3. ISBN 978-3-940207-16-6
  • Literatur über Gadebusch in der Landesbibliographie MV


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